[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Schutzschaltvorrichtung mit einem Gehäuse,
einem Strompfad in dem Gehäuse, eine in das Gehäuse eingebauten Schalteinrichtung
zum Unterbrechen des Strompfads und einer in das Gehäuse eingebauten Kommunikationseinrichtung.
Darüber hinaus betrifft die vorliegende Erfindung ein Verfahren zum Messen eines Stroms
in einem Strompfad und/oder einer Spannung in einem Strompfad.
[0002] Eine Schutzschaltvorrichtung wie z. B. ein Fehlerstromschutzschalter (englisch: "Residual
Current protective Device" RCD), dient dazu, einen Stromkreis bei Auftreten eines
Fehlerstroms zu unterbrechen. So sind beispielsweise in einem dreiadrigen System mit
Phasenleiter, Nullleiter und Schutzleiter das dreiadrige Leitersystem getrennt, bzw.
entsprechende Schalter geöffnet, wenn in dem Schutzleiter ein Fehlerstrom detektiert
wird.
[0003] Schutzschaltvorrichtungen wie beispielsweise ein AFDD (Arc Fault Detection Device
= Fehlerlichtbogen-Schutzeinrichtung oder Brandschutzschalter) oder ein digitaler
RCD können mehrere Sensoren beinhalten. Damit lassen sich zahlreiche Messwerte wie
beispielsweise über den Strom, die Spannung, die Frequenz, den Fehler, Auslöseereignisse
und die Zeit gewinnen. Teilweise werden solche Daten in dem Gerät gespeichert. Insbesondere
werden diese Daten benutzt, um die Schutzschaltvorrichtung auszulösen und den jeweiligen
Strompfad zu unterbrechen.
[0004] Andererseits ist von der Firma Gewiss ein Kommunikationssystem "Smartlink" für Reiheneinbaugeräte
bekannt. Dieses Kommunikationssystem verfügt über eine integrierte Internetschnittstelle
und analoge Eingänge für z. B. Temperatur- und Feuchtigkeitsüberwachung. Über den
integrierten Web-Server werden per Smartphone, Tablet oder PC die Schaltzustände der
einzelnen Reiheneinbaugeräte (Ein, Aus, Ausgelöst) dargestellt. Mit entsprechenden
Nutzerrechten besteht die Möglichkeit, Fernantriebe, Schütze oder Stromstoßrelais
zu schalten.
[0005] Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, die Überwachung in Installationssystemen
zu vereinfachen.
[0006] Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe gelöst durch eine Schutzschaltvorrichtung mit
einem Gehäuse, einem Strompfad in dem Gehäuse, einer in das Gehäuse eingebauten Schalteinrichtung
zum Unterbrechen des Strompfads und einer in das Gehäuse eingebauten Kommunikationseinrichtung,
sowie mit einer Sensoreinrichtung zum Messen eines Stroms in dem Strompfad und/oder
einer Spannung an dem Strompfad sowie zum Bereitstellen eines entsprechenden Messsignals,
wobei die Kommunikationseinrichtung zum Senden des Messsignals aus dem Gehäuse ausgebildet
ist.
[0007] Darüber hinaus wird erfindungsgemäß bereitgestellt ein Verfahren zum Messen eines
Stroms in einem Stompfad und/oder einer Spannung an einem Strompfad durch Bereitstellen
einer Schutzschaltvorrichtung, durch deren Gehäuse der Strompfad hindurch verläuft,
Messen des Stroms in dem Strompfad und/oder der Spannung an dem Strompfad innerhalb
des Gehäuses und Bereitstellen eines entsprechenden Messsignals, und Senden des Messsignals
aus dem Gehäuse heraus.
[0008] In vorteilhafter Weise wird somit eine Schutzschaltvorrichtung bereitgestellt, deren
Sensoreinrichtung zur Messung eines tatsächlichen Stromwerts oder einer tatsächlichen
Spannung in der Lage ist. Dieser Stromwert oder Spannungswert wird dann in ein Messsignal
integriert. Dazu kann der jeweilige Stromwert oder Spannungswert direkt oder vorarbeitet
in das Messsignal eingehen. Die Kommunikationseinrichtung ist so in der Lage, das
Messsignal und damit den Stromwert und/oder Spannungswert bzw. einen darauf basierenden
Wert nach außen aus dem Gehäuse zu übertragen. Auf diese Weise lässt sich die Schutzschaltvorrichtung
als Strom- und/oder Spannungsmesser verwenden. Die Schutzschaltvorrichtung erhält
damit neben der orginären Schaltfunktionalität eine zusätzliche Informationsfunktionalität
bezüglich des durch den Strompfad fließenden Stroms oder der an dem Strompfad anliegenden
Spannung. Damit kann die Schutzschaltvorrichtung Informationen nach außen geben, die
nicht unmittelbar mit der Schaltfunktonalität der Schalteinrichtung im Zusammenhang
steht. Dies aber bedeutet, dass auf spezielle Strommesser und Spannungsmesser in Installationssystemen
verzichtet werden kann, wenn entsprechende Schutzschaltvorrichtungen in das Installationssystem
integriert sind.
[0009] Vorzugsweise ist die Kommunikationseinrichtung zum drahtlosen Senden des Messsignals
ausgebildet. Damit ist es möglich, das Messsignal beispielsweise mittels WLAN, Bluetooth
oder dergleichen drahtlos an Auswerteeinrichtungen (z. B. tragbarer Computer) zu übertragen.
[0010] In der Kommunikationseinrichtung kann ein Code hinterlegt sein, mit dem die Schutzschaltvorrichtung
bei einem Senden des Messsignals oder bei einer anderen Datenkommunikation identifizierbar
ist. Bei Betrieb mehrerer derartiger Schutzschaltvorrichtungen ist es dann möglich,
jede einzelne dieser Schutzschaltvorrichtungen eindeutig identifizieren zu können.
Beispielsweise kann nämlich der Code jeder Schutzschaltvorrichtung mit dem jeweils
abgesandten Messsignal versandt werden.
[0011] Die Sensoreinrichtung kann dazu ausgebildet sein, in dem Messsignal einen Leistungswert
zu übermitteln. In diesem Fall muss die Sensoreinrichtung also nicht nur einen Stromwert
und einen Spannungswert messen, sondern diese beiden Werte auch miteinander verknüpfen,
insbesondere multiplizieren. Es erfolgt also eine Vorverarbeitung der gemessenen Werte
vor der Übertragung des Messsignals. Zur Übertragung anderer Werte können auch andere
Verknüpfungen und Vorverarbeitungen vorgenommen werden.
[0012] Gemäß einer anderen Weiterbildung ist die Schalteinrichtung in der Schutzschaltvorrichtung
zum Bereitstellen von Daten über Schaltereignisse und/oder Schaltzustände für eine
Übertragung mittels der Kommunikationseinrichtung ausgebildet. Die Kommunikationseinrichtung
überträgt also nicht nur ein Messsignal bezüglich Strom und/oder Spannung, sondern
auch Daten über Schaltereignisse und/oder Schaltzustände der Schalteinrichtung der
Schutzschaltvorrichtung. Derartige Daten über Schaltereignisse und/oder Schaltzustände
können für weitere Auswertungen hilfreich bzw. nützlich sein.
[0013] Von besonderem Vorteil ist auch eine erfindungsgemäße Schutzschaltanordnung mit mehreren
der oben beschriebenen Schutzschaltvorrichtungen, deren Kommunikationseinrichtungen
jeweils eine Datenverbindung zu einer Schnittstelleneinrichtung aufweisen, über die
sämtliche Messsignale nach außen gesendet werden. So besitzen mehrere Schutzschaltvorrichtungen
eine gemeinsame Schnittstelle zur Umgebung. Die Kommunikation kann damit durch einfache
Hardware realisiert werden.
[0014] Jede der Datenverbindungen zwischen den Kommunikationseinrichtungen und der Schnittstelleneinrichtung
kann durch Lichtleiter realisiert sein. Gegebenenfalls können auch nur Teile dieser
Datenverbindungen durch Lichtleiter verwirklicht werden. Lichtleiter gewährleisten
eine Übertragung hoher Bandbreite und sind unempfindlich gegenüber elektrischen und
magnetischen Einflüssen.
[0015] Die Schnittstelleneinrichtung für die Schutzschaltanordnung kann eine Signalverarbeitungseinrichtung
zur Gewinnung von Diagnosedaten von den angeschlossenen Schutzschaltvorrichtungen
besitzen. Durch die Signalverarbeitungseinrichtung können also Diagnosen bzw. Informationen
über die Zustände der mehreren Schutzschaltvorrichtungen erstellt werden, sodass über
die Schnittstelleneinrichtung nach außen alternativ zu den rohen Messsignalen der
Sensoreinrichtung oder zusätzlich dazu Diagnoseinformationen an die Umgebung geschickt
werden können.
[0016] Die Signalverarbeitungseinrichtung kann dazu ausgelegt sein, anhand eines Codes ein
empfangenes Messsignal eindeutig einer der Schutzschaltvorrichtungen zuzuordnen. Damit
ist die Signalverarbeitungseinrichtung bereits in der Lage, die Messsignale spezifisch
für die Schutzschaltvorrichtungen zu trennen, sodass entsprechende Informationen intern
zur Verfügung stehen oder nach außen gegeben werden können.
[0017] Die Schutzschaltanordnung mit den mehreren Schutzschaltvorrichtungen kann in einem
Schaltschrank angeordnet sein. Damit steht in einem Schaltschrank eine ausführliche
Diagnoseeinheit zur Verfügung, mit der es möglich ist, Stromwerte und/oder Spannungswerte
in verschiedenen Strompfaden, die den jeweiligen Schutzschaltvorrichtungen zugeordnet
sind, zu erfassen und für Informationszwecke nach außen bereitzustellen.
[0018] Die vorliegende Erfindung wird nun anhand der beigefügten Zeichnungen näher erläutert,
in denen zeigen:
- FIG 1
- ein Prinzipschaltbild der Sensorik einer Schutzschaltvorrichtung, die an ein Empfangsgerät
angeschlossen ist und
- FIG 2
- den prinzipiellen Aufbau einer Schutzschaltanordnung mit mehreren Schutzschaltvorrichtungen,
die an eine Diagnoseeinheit angeschlossen ist.
[0019] Die nachfolgend näher geschilderten Ausführungsbeispiele stellen bevorzugte Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung dar. Dabei ist zu beachten, dass die einzelnen Merkmale
nicht nur in der geschilderten Kombination, sondern auch in Alleinstellung oder in
einer anderen Kombination miteinander auftreten können.
[0020] Die vorliegende Erfindung basiert auf dem Gedanken, dass bei Schutzschaltvorrichtungen
aus dem Stand der Technik zwar bekannt ist, gewisse Werte zu erfassen, die aber nicht
für den Betreiber zur Verfügung zu stellen. Da Schutzschaltvorrichtungen in Stromkreise
eingebaut sind, können sie auch dazu verwendet werden, Ströme zu messen und entsprechende
Stromwerte bereitzustellen und/oder Spannungen zu messen und entsprechende Spannungswerte
bereitzustellen. Alternativ können auch einzelne dieser Werte gemessen und in anderen
Kombinationen bzw. Verknüpfungen ausgegeben werden. Ebenso können durch die Schutzschaltvorrichtungen
gegebenenfalls auch andere Werte gemessen und für den Bediener bzw. Nutzer bereitgestellt
werden. Entsprechende Daten können dann teilweise in der jeweiligen Vorrichtung oder
in einer anderen Einheit gespeichert und für den Bediener bereitgestellt werden, damit
dieser von diesen Informationen profitieren kann. So kann der Bediener bzw. Nutzer
diese Informationen beispielsweise zur Einsparung von Energie, zur individuellen Schaltungsdiagnose,
zum Auslösen von Alarmen und dergleichen verwenden.
[0021] Darüber hinaus wäre es wünschenswert, über die Schutzschaltvorrichtungen Echtzeitdaten
zur Verfügung zu haben, die bislang nur in sehr eingeschränktem Umfang zur Verfügung
stehen. Mit derartigen Daten aus Schutzschaltvorrichtungen wäre eine Echtzeitanalyse
von Stromversorgungseinrichtungen möglich, sodass gegebenenfalls auch Präventivmaßnahmen
ergriffen werden können.
[0022] Um die genannten Vorteile zumindest teilweise zu erreichen, wird eine Schutzschaltvorrichtung
mit einem Gehäuse 13 und einem Strompfad in dem Gehäuse bereitgestellt. Die Schutzschaltvorrichtung
besitzt in üblicher Weise in dem Gehäuse eingebaut eine Schalteinrichtung zum Unterbrechen
des Strompfads. Außerdem besitzt die Schutzschaltvorrichtung eine Sensor- und Kommunikationseinheit,
wie sie symbolisch in FIG 1 dargestellt ist. Komponenten dieser Einheit sind eine
Sensoreinrichtung 1, eine übliche Verarbeitungseinrichtung 2 und eine Kommunikationseinrichtung
3. Außerhalb des Gehäuses 13 der Schutzschaltvorrichtung kann eine Empfangsvorrichtung
4 vorgesehen sein, die in Kommunikationsverbindung mit der Kommunikationseinrichtung
3 steht.
[0023] Die Schutzschaltvorrichtung besitzt im vorliegenden Beispiel also eine Kommunikationseinrichtung
3, die als Kommunikationsmodul ausgebildet sein kann. Sie basiert beispielsweise auf
Infrarottechnik, Bluetooth, WLAN oder anderer Drahtlostechnik. Alternativ kann die
Kommunikation auch drahtgebunden beispielsweise mittels USB erfolgen.
[0024] Die Schutzschaltvorrichtung besitzt ferner die Sensoreinrichtung 1, welche einen
oder mehrere Sensoren umfasst. Ein Sensor kann beispielsweise zur Messung eines Stroms
und ein anderer Sensor zur Messung einer Spannung vorhanden sein. Entsprechende Strom-
und/oder Spannungswerte werden in bzw. an einem Strompfad gemessen, der durch das
Gehäuse der Schutzschaltvorrichtung verläuft.
[0025] Die Schutzschaltvorrichtung verfügt außerdem über die Verarbeitungseinrichtung 2,
die typischerweise durch einen digitalen Schaltkreis realisiert ist. Dieser digitale
Schaltkreis kann ein Mikrocontroller bzw. ein ASIC sein. Er liest die Daten von der
Sensoreinrichtung 1 aus und gibt sie zur Kommunikationseinrichtung 3 weiter, welche
sie an die externe Empfangsvorrichtung 4 überträgt.
[0026] Optional besitzt die Schutzschaltvorrichtung einen Code, der beispielsweise in der
Kommunikationseinrichtung 3 gespeichert werden kann. Er dient dazu, dass sich die
Schutzschaltvorrichtung bei einer Datenübertragung identifiziert. Dies ist beispielsweise
notwendig, wenn mehrere Schutzschaltvorrichtungen 6 der genannten Art beispielsweise
zu einer so genannten Schutzschaltanordnung 5 gemäß FIG 2 zusammengefügt sind. In
diesem Beispiel sind vier Schutzschaltvorrichtungen 6 auf einer gemeinsamen Leiste
angeordnet. Jeder dieser Schutzschaltvorrichtungen 6 dient zur Überwachung eines jeweiligen
Strompfads, der in FIG 2 nicht dargestellt ist.
[0027] Sämtliche Schutzschaltvorrichtungen 6 der Schutzschaltanordnung 5 sind hier über
einen gemeinsamen Kommunikationsbus 7 an eine Diagnoseeinheit 8 gekoppelt. Der Kommunikationsbus
7 kann beispielsweise einen Lichtleiter 9 aufweisen, an den sämtliche Schutzschaltvorrichtungen
6 gekoppelt sind. Dieser Lichtleiter 9 kann an die Diagnoseeinheit 8 beispielsweise
mittels eines weiteren Lichtleiters oder auf andere Weise gekoppelt sein.
[0028] Jede der Schutzschaltvorrichtungen 6 besitzt eine Sensoreinrichtung 1, eine Verarbeitungseinrichtung
2 und eine Kommunikationseinrichtung 3. Die Empfangseinrichtung 4 wird im Beispiel
von FIG 2 durch die Diagnoseeinheit 8 dargestellt, in der sämtliche Informationen
von allen Schutzschaltvorrichtungen 6 zusammenlaufen. Die Diagnoseeinheit 8 dient
dazu, die Daten zu empfangen bzw. aktiv abzuholen, zu sammeln und weiterzuschicken.
Das Weiterschicken an externe Einheiten kann beispielsweise drahtlos mithilfe eines
GSM-Moduls 10 erfolgen, das an die Diagnoseeinheit 8 angeschlossen ist. Alternativ
oder zusätzlich kann die Diagnoseeinheit 8 aber auch eine LAN/WLAN-Schnittstelle besitzen,
mit der eine Datenverbindung zu einem Rechner 11 hergestellt werden kann. All die
Komponenten 5 bis 11 sind typischerweise in einem Schaltschrank 12 untergebracht.
[0029] In dem Beispiel von FIG 2 ist es nun vorteilhaft, wenn jede Schutzschaltvorrichtung
ihren eigenen Code zur Identifikation besitzt. Jedes der Schutzschaltgeräte 6 kann
dann durch seinen einzigartigen Identifizierungscode, der beispielsweise in einem
zu übertragenden Messsignal untergebracht ist, erkannt werden. Umgekehrt kann der
Code auch dazu verwendet werden, dass das jeweilige Schutzschaltgerät selektiv Daten
empfängt. Solche Daten können ein Zeitwert, ein Datumswert oder auch Kommandos, wie
etwa ein automatisches Abschaltkommando, oder Einstellwerte beinhalten.
[0030] Durch mindestens eine der Schutzschaltvorrichtungen 6, vorzugsweise durch alle, wird
jeweils ein Stromwert und/oder Spannungswert und/oder ein auf diesen Werten basierender
weiterer Wert (z. B. Leistungswert) bereitgestellt. Vorzugsweise werden zur Überwachung
des Leistungsverbrauchs bzw. der Energie die Strom- und Spannungsmesswerte der Sensoren
einer jeweiligen Schutzschaltvorrichtung genutzt, um eine entsprechende Schätzgröße
bzw. Annäherung für einen Leistungsverbrauch des oder der Geräte, die an die Schutzschaltvorrichtung
angeschlossen sind, zu ermitteln und auszugeben bzw. anzuzeigen. Eine andere Möglichkeit,
diese hilfreiche Verbrauchsinformation zu nutzen, besteht darin, auf der Basis der
Messwerte eine Kostenkalkulation hinsichtlich des Betriebs verschiedener Haushaltsgeräte
an den Nutzer zu übermitteln. Es kann beispielsweise eine Warnmeldung abgegeben werden,
wenn eine bestimmte Kostenvorgabe erreicht wird, um die intelligente Nutzung der einzelnen
Geräte zu fördern. Eine diesbezügliche Information kann im Bedarfsfall an den Nutzer
mit geeigneten Nachrichten übertragen werden.
[0031] Eine andere Möglichkeit der erfindungsgemäßen Überwachung und Kommunikation von Versorgungsdaten
besteht im Hinblick auf das Gewinnen von spezifischen Daten von Schaltkreisen, da
die jeweiligen Schaltkreise durch die Schutzschaltvorrichtungen eindeutig lokalisiert
werden können. So wird beispielsweise ein Schaltkreis für eine Küche von einer anderen
Schutzschaltvorrichtung versorgt als ein Schaltkreis eines Wohnzimmers oder eines
Badezimmers. Es lassen sich also spezifische Daten für diese Schaltkreise gewinnen
und für entsprechende Analysen nutzen.
[0032] Darüber hinaus können auch Auslösedaten in der jeweiligen Schutzschaltvorrichtung
6 gespeichert werden, um den Grund eines Fehlers zu bestimmen. Der Nutzer kann dann
beispielsweise über einen direkten Alarm, eine SMS, eine E-Mail und dergleichen unmittelbar
über den Fehler informiert werden. Sobald der Fehler analysiert wurde, können die
jeweiligen Gründe oder zusätzliche Informationen in der Diagnoseeinheit 8 oder den
Schutzschaltvorrichtungen 6 direkt für zukünftige Zwecke gespeichert werden.
[0033] Die unmittelbare Kommunikation des Fehlers an eine zuständige Behörde oder ein zuständiges
Unternehmen kann auch ohne Zwischenschaltung des Nutzers erfolgen, wodurch rasche
Gegenmaßnahmen ergriffen werden können. Speziell kann dann die spezifische Information
bezüglich einer Schaltkreislokalisation für weitere Diagnosen und Analysen genutzt
werden. Auf der Basis der gewonnenen bzw. gespeicherten Auslösedaten können ungewollte
Auslösungen vermieden werden. Sobald nämlich eine ungewollte Auslösung auftritt, können
die entsprechenden Wellenformen analysiert und die Schutzschaltanordnung bzw. Schutzschaltvorrichtung
kann nutzerspezifisch gestaltet werden, um zukünftige ungewollte Auslösungen zu vermeiden.
[0034] Über die Kommunikationseinrichtung bzw. den damit verbundenen Kommunikationskanal
kann die jeweilige Schutzschaltvorrichtung beispielsweise mit Daten bezüglich Datum,
Zeit und Auslösekurven programmiert werden. So kann beispielsweise ein Überstrom,
eine A-, B-, C- oder D-Auslösecharakteristik, ein 10 mA, 30 mA oder 300 mA Reststrom,
eine Auslöseverzögerung oder dergleichen in die Schutzschaltvorrichtung einprogrammiert
werden. Ebenso können Firmware-Updates über den Kommunikationskanal ausgeführt werden.
Bezugszeichenliste
[0035]
- 1
- Sensoreinrichtung
- 2
- Verarbeitungseinrichtung
- 3
- Kommunikationseinrichtung
- 4
- Empfangsvorrichtung
- 5
- Schutzschaltanordnung
- 6
- Schutzschaltvorrichtungen
- 7
- Kommunikationsbus
- 8
- Diagnoseeinheit
- 9
- Lichtleiter
- 10
- GSM-Moduls
- 11
- Rechner
- 12
- Schaltschrank
1. Schutzschaltvorrichtung (6) mit
- einem Gehäuse (13),
- einem Strompfad in dem Gehäuse (13),
- einer in das Gehäuse (13) eingebauten Schalteinrichtung zum Unterbrechen des Strompfads
und
- einer in das Gehäuse (13) eingebauten Kommunikationseinrichtung (3),
gekennzeichnet durch
- eine Sensoreinrichtung (1) zum Messen eines Stroms in dem Strompfad und/oder einer
Spannung an dem Strompfad sowie zum Bereitstellen eines entsprechenden Messsignals,
wobei
- die Kommunikationseinrichtung (3) zum Senden des Messsignals aus dem Gehäuse (13)
ausgebildet ist.
2. Schutzschaltvorrichtung (6) nach Anspruch 1, wobei die Kommunikationseinrichtung (3)
zum drahtlosen Senden des Messsignals ausgebildet ist.
3. Schutzschaltvorrichtung (6) nach Anspruch 1 oder 2, wobei in der Kommunikationseinrichtung
(3) ein Code hinterlegt ist, mit dem die Schutzschaltvorrichtung (6) bei einem Senden
des Messsignals oder bei einer anderen Datenkommunikation identifizierbar ist.
4. Schutzschaltvorrichtung (6) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Sensoreinrichtung
(1) dazu ausgebildet ist, in dem Messsignal einen Leistungswert zu übermitteln.
5. Schutzschaltvorrichtung (6) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Schalteinrichtung
zum Bereitstellen von Daten über Schaltereignisse und/oder Schaltzustände für eine
Übertragung mittels der Kommunikationseinrichtung (3) ausgebildet ist.
6. Schutzschaltanordnung (5) mit mehreren Schutzschaltvorrichtungen (6) nach einem der
vorhergehenden Ansprüche, deren Kommunikationseinrichtungen (3) jeweils eine Datenverbindung
zu einer Schnittstelleneinrichtung (4, 8) aufweisen, für die sämtliche Messsignale
gesendet werden.
7. Schutzschaltanordnung (5) nach Anspruch 6, wobei jede der Datenverbindungen durch
einen Lichtleiter (7, 9) realisiert ist.
8. Schutzschaltanordnung (5) nach Anspruch 6 oder 7, wobei die Schnittstelleneinrichtung
(4, 8) eine Signalverarbeitungseinrichtung zur Gewinnung von Diagnosedaten von dem
angeschlossenen Schutzschaltvorrichtungen (6) besitzt.
9. Schutzschaltanordnung (5) nach Anspruch 8, wobei die Signalverarbeitungseinrichtung
dazu ausgelegt ist, anhand eines Codes ein empfangenes Messsignal eindeutig einer
der Schutzschaltvorrichtungen (6) zuzuordnen.
10. Schutzschaltanordnung (5) nach einem der Ansprüche 6 bis 9, die in einem Schaltschrank
(12) angeordnet ist.
11. Verfahren zum Messen eines Stroms in einem Stompfad und/oder einer Spannung an einem
Strompfad
gekennzeichnet durch
- Bereitstellen einer Schutzschaltvorrichtung (6), durch deren Gehäuse (13) der Strompfad hindurch verläuft,
- Messen des Stroms in dem Strompfad und/oder der Spannung an dem Strompfad innerhalb
des Gehäuses (13) und Bereitstellen eines entsprechenden Messsignals, und
- Senden des Messsignals aus dem Gehäuse (13) heraus.