[0001] Die Erfindung betrifft einen Schuh gemäß dem Oberbegriff von Patentanspruch 1. Schuhe
werden seit dem langem zu Erhöhung des Laufkomforts verwendet und bestehen in aller
Regel aus einem Schuhschaft, einem Schaftboden und einer Laufsohle. Der Schuhschaft,
der Schaftboden und die Laufsohle sind üblicherweise fest miteinander verbunden und
bilden beim fertigen Schuh eine funktionelle Einheit, durch welche der Schuh beispielsweise
einer bestimmten Verwendung zugeordnet werden kann. So weisen beispielsweise sogenannte
"Halbschuhe" in aller Regel einen niedrigen, d.h. üblicherweise bis unterhalb des
Knöchel reichenden Schuhschaft aus einem relativ festen Material, wie beispielsweise
Leder auf, während Sportschuhe oder sogenannte "Sneaker" üblicherweise einen Schuhschaft
aus einem weichen, aber Stabilität bietenden, und leichten Material aufweisen. Hinsichtlich
der Sohle unterscheiden sich bislang bekannte Schuhe ebenfalls, insbesondere bezüglich
ihres jeweiligen Anwendungsbereichs. So haben beispielsweise für Geländeläufe geeignete
Schuhe eine profilierte Laufsohle, während beispielsweise Hallensportschuhe oder Kletterschuhe
eine glatte Sohle aufweisen. Darüber hinaus unterscheidet sich die Laufsohle jeweiliger
Schuhe auch hinsichtlich ihrer Härte, die einem jeweiligen Anwendungsbereich angepasst
ist. Ein Nachteil dieser bisherigen Schuhe besteht darin, dass ein Käufer oder Träger
bisheriger Schuhe lediglich auf solche Kombinationen von Schuhschaft und Laufsohle
zurückgreifen konnte, wie diese von einem Schuhhersteller angeboten wurden, wobei
es einem Kunden nicht möglich war, einen Schuh zu erwerben, der kundenspezifisch angepasst
war, beispielsweise hinsichtlich einer Höhe des Schuhschafts, des Materials des Schuhschafts,
der Farbe des Schuhschafts oder der Art, Härte und Flexibilität der Laufsohle.
[0002] Diesem Nachteil bisheriger Schuhe wurde durch die
WO 2011/080779 A1 Rechnung getragen, indem dort vorgeschlagen wird, einen Schuh modular aufzubauen,
wobei ein Schuhschaft individuell mit unterschiedlichen Sohlen sowie mit einem erhöhten
Absatz kombiniert werden kann. Zu diesem Zweck wird dort vorgeschlagen, ein Flächenelement,
dessen Form im Wesentlichen einer Brandsohle entspricht, in den Oberschuh einzulegen,
wobei das Flächenelement nach unten, d.h. in Richtung Sohle gerichtete Raststifte
aufweist, die sich durch Löcher an der Innenseite des Bodens des Oberschuhs so hindurch
erstrecken, dass diese aus der Unterseite des Oberschuhs herausragen und in, in der
Sohle vorgesehenen, Löchern verrasten können, so dass der Schaftboden und der damit
verbundene Schuhschaft über das in diesem angeordnete Flächenelement fest mit der
Sohle verbunden ist.
[0003] Ein Nachteil der in der
WO 2011/080779 A1 vorgeschlagenen Lösung zur Herstellung eines modularen Schuhs besteht darin, dass
das Flächenelement, das in den Oberschuh eingesetzt wird, ein zusätzliches starres
Bauteil ist, dass die Sohlenstruktur des Schuhs nachteilig versteift und zu einem
unangenehmen harten Tragegefühl führt und ein Gewicht des Schuhs nachteilig erhöht.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, die oben genannten Probleme zu lösen und
einen Schuh zur Verfügung zu stellen, der modular aufgebaut ist, individuell an kundenspezifische
Wünsche, insbesondere im Hinblick auf ein gewünschtes Einsatzspektrum sowie Leichtigkeit
und Beweglichkeit sowie ein gutes Tritt- und Laufgefühl angepasst werden kann.
[0005] Diese Aufgabe wird durch einen Schuh gemäß Patentanspruch 1 gelöst.
[0006] Insbesondere wird die Aufgabe durch einen Schuh mit einem Schuhschaft mit einem Schaftboden
gelöst, wobei der Schuhschaft mit einer Laufsohle durch ein den Schaftboden an der
Laufsohle fixierendes Verbindungselement verbunden ist, wobei das Verbindungselement
wenigstens einen Steg aufweist, der sich im Wesentlichen über die Länge des Schaftbodens
erstreckt und von dem sich seitliche Querstege weg erstrecken.
[0007] Ein wesentlicher Punkt der Erfindung liegt darin, dass das Verbindungselement, mit
welchem der Schuhschaft über den Schaftboden an der Laufsohle befestigt ist, aus wenigstens
einem Längs- sowie mehreren damit verbundenen seitlichen Querstegen aufgebaut ist,
wobei die Querstege voneinander beabstandet angeordnet sind. Gleiches gilt für etwaige
mehrere Längsstege. Durch diese Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verbindungselements
ist es möglich, das Verbindungselement einerseits leicht als auch andererseits äußerst
flexibel zu gestalten, so dass es unter Verwendung des erfindungsgemäßen Verbindungselements
möglich ist, einen Schuh zur Verfügung zu stellen, dessen Sohlenhärte, insbesondere
auch mittels einer Art und Ausgestaltung des Verbindungselements, individuell anpassbar
ist. Diese individuelle Anpassbarkeit der Sohlenhärte des erfindungsgemäßen Schuhs
basiert darauf, dass es möglich ist, sowohl den Längssteg als auch die Querstege,
beispielsweise hinsichtlich ihrer Dicke und/oder Breite unterschiedlich zu dimensionieren
und auf diese Weise Stege zur Verfügung zu stellen, die unterschiedlich hart oder
weich und unterschiedlich torsionsstabil und/oder biegesteif sind. Zu diesem Zweck
können die Stege, beispielsweise abschnittsweise verdickt, verbreitert, mit Versteifungsrippen
versehen oder aus unterschiedlichen Materialien ausgebildet sein.
[0008] Gemäß einer Ausführungsform der Erfindung ist es möglich, dass der wenigstens eine
sich im Wesentlichen über die Länge des Schaftbodens erstreckende Steg entlang einer
äußeren dem Schaftboden folgenden Linie erstreckt und sich die Querstege im Wesentlichen
nur auf eine Seite des Längsstegs erstrecken. Ebenso ist es möglich, dass sich ein
solcher Längssteg beidseitig des Schaftbodens erstreckt und im Wesentlichen einer
oder beiden äußeren Kante des Schaftbodens folgend verläuft, während sich die Querstege
zwischen den beiden Längsstegen erstrecken, wobei es möglich ist, dass die beiden
Längsstege nur durch einige Querstege miteinander verbunden sind, während ein Teil
der Querstege nur einseitig an einem Längssteg angrenzt und auf der anderen Seite
ein freies Ende aufweist.
[0009] Gemäß einer weiteren Ausführungsform der Erfindung ist es ferner möglich, dass sich
der Längssteg im Wesentlichen vollständig um den Umfang des Schaftbodens herum erstreckt,
wobei dieser Längssteg durchbrochen sein kann. Bei Vorhandensein von mehreren Längsstegen
oder einem sich vollständig um den Umfang des Schaftbodens herum erstreckenden Längssteg,
können sich die Querstege entweder im Wesentlichen parallel verlaufend zwischen den
jeweiligen Längsstegen erstrecken oder zwischen den jeweiligen Längsstegen zu einem
netzartigen Muster, ggf. mit freien Stegenden, verbunden sein.
[0010] Gemäß einer weiteren Ausführungsform der Erfindung ist das Verbindungselement fischgrätartig
bzw. nach Art einer Wirbelsäule mit seitlich von dieser abstehenden Rippen ausgebildet,
wobei das Verbindungselement wenigstens einen zentralen bzw. Mittelsteg mit sich seitlich
von dem Mittelsteg erstreckenden Querstegen aufweist. Unter dem Begriff "Mittelsteg"
ist im Rahmen der Erfindung ein Steg oder ggf. ein Doppel- oder Dreifachsteg zu verstehen,
der sich der Fläche des Schaftbodens folgend von einem Fersenende zu einem Zehenende
des Schuhs erstreckt und im Wesentlichen in der Fläche des Schaftbodens, beispielsweise
im Wesentlichen mittig in der Fläche des Schaftbodens, verläuft.
[0011] Ein wesentlicher Vorteil eines fischgrätartig bzw. nach Art einer Wirbelsäule mit
seitlich von dieser abstehenden Rippen aufgebauten Verbindungselements besteht darin,
dass dieses zum einen sehr einfach aufgebaut ist und zum anderen auf sehr einfache
Weise individuell an die jeweils gewünschten Erfordernisse anpassbar ist, indem beispielsweise
ein (oder mehrere) Längsteg(e) und/oder Querstege verwendet werden, die hinsichtlich
Härte, Biegeverhalten sowie Torsionsstabilität individuell kundengerecht angepasst
sind, so dass das Verbindungselement als Ganzes auf exakte kundenspezifische Wünsche
anpassbar ist.
[0012] Gemäß einer Ausführungsform der Erfindung definieren die Stege des Verbindungselements
in Aufsicht eine Fläche, die im Wesentlichen einem Flächenverlauf des Schaftbodens
oder einer entsprechenden Einlegesohle, respektive im Wesentlichen einer Fläche eines
Fußes, die durch eine umhüllende Peripherielinie um den Fuß begrenzt ist, entspricht,
wobei das Verbindungselement vorzugsweise als Flächenelement ausgebildet ist. Der
Begriff "Flächenelement" ist in diesem Zusammenhang so zu verstehen, dass die oberen
Flächen, resp. Begrenzungen der Stege des Verbindungselements eine, ggf. gekrümmte,
Fläche bilden, wenn die jeweiligen oberen Begrenzungen der Stege in Gedanken miteinander
verbunden werden. Auf diese Weise entspricht das Verbindungselement hinsichtlich seiner
seitlichen Ausdehnung im Wesentlichen einer solchen Ausdehnung einer Einlegesohle
und/oder des Schaftbodens.
[0013] Erfindungsgemäß sind an der im fertig montierten Zustand unteren Seite des wenigstens
einen Mittelstegs und/oder der Querstege Raststifte angeordnet, insbesondere angeformt,
deren freies Ende zur Verrastung an der Laufsohle jeweils verbreitert, insbesondere
in Form pilzartiger Kappen, verbreitert sind. Gemäß einer alternativen Ausführungsform
können diese Raststifte auch als Rasthaken ausgebildet sein und/oder die Form von
Widerhaken aufweisen.
[0014] Der Schaftboden des erfindungsgemäßen Schuhs weist seinerseits Durchgangsschlitze
und/oder Durchgangslöcher auf, durch welche die Raststifte hindurchführbar und mit
komplementären Rastaufnahmen an der Laufsohle verrastbar sind. Eine solche Verrastung
kann beispielsweise dadurch realisiert sein, dass eine pilzartige Kappe eines Raststifts
in einer Hinterschneidung einer komplementären Rastaufnahme einrastet, oder indem
durch Rasthaken ein ungewolltes Lösen der Raststifte aus der Rastaufnahme verhindert
wird. Sofern dies gewünscht ist, kann die Verrastung lösbar ausgestaltet sein, beispielsweise
durch eine angepasste Gestaltung der Rastaufnahme, die beispielsweise als ein sich
verengendes Langloch ausgebildet sein kann, so dass ein Raststift mit einer verbreiterten
Endkappe oder einem zur Seite weisenden Rasthaken in einer breiten Öffnung der Rastaufnahme
eingesetzt und sodann in Richtung einer schmalen Öffnung der Rastaufnahme verschoben
werden kann, so dass der Raststift in dem verengten Bereich der Rastaufnahme fixiert
ist. In diesem Fall ist das Verbindungselement vorzugsweise verschieb- und fixierbarbar,
beispielsweise mehrteilig mit Fixierelementen und/oder Abstandshalter(n), ausgebildet.
[0015] Des Weiteren kann das Verbindungselement gemäß der Erfindung ein- oder mehrteilig
ausgebildet sein, wobei die einzelnen Teile eines mehrteilig ausgebildeten Verbindungselements
in einem vorbestimmten Abstand zueinander arretiert und/oder miteinander verbunden
werden können. Eine solche Verbindung kann eine gelenkige, insbesondere um eine Längsachse
des Verbindungselements drehgelenkige Verbindung sein, die beispielsweise mit, insbesondere
einschnappbaren, Kugel- und/oder Steckgelenken realisiert sein kann. Als besonders
einfach hat sich an dieser Stelle die Verwendung von Steckverbindungen mit oder ohne
Einrastung herausgestellt. Im montierten Zustand des Verbindungselements ist ein Auseinanderrutschen
oder Sich-Lösen der Verbindungen der einzelnen Teile des Verbindungselements ferner
nicht zu befürchten, da die einzelnen Teile des Verbindungselements jeweils für sich
durch die Raststifte fest an der Laufsohle fixiert sind, so dass ein Verrutschen der
einzelnen Teile des Verbindungselements oder des Verbindungselements als Ganzes in
vorteilhafter Weise nicht möglich ist.
[0016] Erfindungsgemäß ist das Verbindungselement somit im montierten Zustand innerhalb
des Schuhschafts oberhalb des Schaftbodens angeordnet, wobei sich die an dem Verbindungselement,
respektive an den Stegen des Verbindungselements, befindlichen Raststifte durch Durchgangsschlitze
oder Durchgangslöcher erstrecken, die im Schaftboden des Schuhschafts angeordnet sind.
Diese Raststifte greifen unterhalb des Schaftbodens sodann in jeweils zu den Raststiften
komplementären Rastaufnahmen ein, die wiederum an oder in der Laufsohle vorgesehen
sind. Die Rastaufnahmen können hierbei so ausgebildet sein, dass sie sich vollständig
durch die Laufsohle hindurch erstrecken oder in Form von Sacklöchern in der Laufsohle
ausgebildet sind, in welchen eine Befestigung jeweiliger Raststifte vorgesehen ist.
Es sei an dieser Stelle erwähnt, dass außer oder in Kombination mit einer Rastverbindung
auch andere lösbare oder unlösbare Verbindungen zwischen Verbindungselement und Laufsohle
möglich sind, wie beispielsweise Klebe-, Schraub-, Klip-, Klett- und/oder Nietverbindungen.
[0017] Erfindungsgemäß ist es möglich, die Anzahl der jeweiligen Raststifte und der damit
komplementären Rastaufnahmen aufeinander abzustimmen; es ist jedoch ebenso möglich,
in der Laufsohle eine größere Anzahl von Rastaufnahmen vorzusehen, um auf diese Weise
den Einsatz unterschiedlicher Verbindungselements zu ermöglichen, bei welchem die
jeweiligen Stege, nämlich der wenigstens eine Längssteg sowie die sich seitlich davon
weg erstreckenden Querstege, in einer anderen Konfiguration vorliegen, die einem anderen
Kundenwunsch oder Anwendungszweck angepasst ist als eine erste Konfiguration. Ebenso
ist es möglich, den Schaftboden mit entsprechenden Durchgangsschlitzen oder Durchgangslöchern
zu versehen, so dass nicht nur der Einsatz eines bestimmten Verbindungselements mit
entsprechend zugeordneten Raststiften, sondern auch ein Austausch eines ersten Verbindungselements
durch ein zweites oder weiteres Verbindungselement mit anders angeordneten Raststiften
möglich ist.
[0018] Gemäß einer Ausführungsform der Erfindung ist der Schuhschaft und der Schaftboden
zu einem Füßling-artigen Gebilde miteinander verbunden, wobei der Schuhschaft und/oder
der Schaftboden vorzugsweise aus einem flachgestrickten Material hergestellt sind
und der Schuhschaft mit dem Schaftboden insbesondere einstückig ausgebildet ist.
[0019] Alternativ können der Schuhschaft und der Schaftboden auch unter Ausbildung eines
Füßling-artigen Gebildes rundgestrickt sein.
[0020] Des Weiteren ist es möglich, dass der Schuhschaft und/oder der Schaftboden aus Leder
oder einem anderen üblichen Material zum Herstellen von Schuhschäften sowie einem
Schaftboden besteht oder ein solches Material umfasst.
[0021] Gemäß einer weiteren Ausführungsform der Erfindung ist der wenigstens eine Längs-
bzw. Mittelsteg einer Ganglinie bzw. einer üblichen Abrollbewegung eines Fußes folgend,
im Wesentlichen wellenförmig, insbesondere im Wesentlichen S-förmig, geschwungen,
ausgebildet. Der Begriff "wellenförmig" ist in diesem Zusammenhang nicht als vertikal
wellenförmig, sondern als im Wesentlichen horizontal, d.h. in einer Sohlenebene, wellenförmig
zu verstehen; selbiges gilt für die S-förmige Anordnung des Längs- bzw. Mittelstegs
des erfindungsgemäß verwendeten Verbindungselements, so dass es möglich ist, in bequemer
Haltung auf dem Verbindungselement zu stehen sowie zu gehen und zu laufen.
[0022] Diesbezüglich sei erwähnt, dass bei einer üblichen Anwendung des erfindungsgemäß
verwendeten Verbindungselements zur Herstellung eines Schuhs eine Einlegesohle oberhalb
des Verbindungselements angeordnet sein kann, es jedoch ebenso möglich ist, auf eine
solche Einlegesohle zu verzichten und das Verbindungselement selbst unmittelbar mit
einem Fuß zu belasten, ohne dass unerwünschte Druckstellen oder Belastungsspitzen
auftreten.
[0023] Zu diesem Zweck ist es gemäß einer weiteren Ausführungsform der Erfindung möglich,
die Stege so zu beabstanden, dass eine im Wesentlichen gleichmäßige Flächenbelastung,
die ein angenehmes Kontaktgefühl eines Fußes mit dem Verbindungselement gewährleistet,
vorgesehen ist. Alternativ ist es jedoch ebenfalls im Rahmen der Erfindung möglich,
dass der Schaftboden so ausgebildet ist, dass in den Bereichen der Stege des Verbindungselements
Vertiefungen vorgesehen sind, so dass sich bei einem eingesetzten Verbindungselement
aus Schaftboden und Verbindungselement eine gleichmäßige Oberfläche ergibt, auf der
ein Fuß, insbesondere auch unter Belastung gleichmäßig und anatomisch korrekt stehen,
gehen und laufen kann und sich ein angenehmes Tragegefühl für den Benutzer ergibt,
wobei das Verbindungselement quasi in den Schaftboden eingelassen und/oder versenkt
ist.
[0024] Gemäß einer weiteren Ausführungsform der Erfindung sind die Raststifte mit den Stegen
einstückig ausgebildet. Auf diese Weise lassen sich die Stege sowie die Raststifte
sowie ggf. das vollständige Verbindungselement auf einfache Weise durch Spritzguss
und/oder durch 3D-Druck oder ein anderes übliches Herstellungsverfahren kostengünstig
herstellen.
[0025] Des Weiteren weist die Laufsohle des erfindungsgemäßen Schuhs zumindest im Bereich
der komplementären Rastaufnahmen an ihrer Unterseite wenigstens eine Vertiefung, vorzugsweise
im Bereich jeder Verrastung eine Vertiefung, zur Aufnahme der pilzartigen Kappen und/oder
Haken auf. Auf diese Weise ist es möglich, die pilzartigen Kappen und/oder Haken der
Raststifte quasi versenkt anzubringen, ohne dass die jeweiligen Kappen und/oder Haken
mit dem Untergrund, beispielsweise Gehwegpflaster oder Asphalt, in Berührung kommt.
Die Laufsohle des erfindungsgemäßen Schuhs ist an ihrer Unterseite somit optimal an
den jeweiligen Verwendungszweck anpassbar, da die Raststifte mit ihren Enden nicht
über die untere Fläche der Laufsohle hinausragen.
[0026] Gemäß einer alternativen Ausführungsform der Erfindung können die Raststifte mit
ihren Enden soweit verlängert sein, dass diese über die untere Oberfläche der Laufsohle
hinausragen, so dass die unteren Enden zumindest einiger Raststifte beispielsweise
spikeartig aus der unteren Fläche der Laufsohle herausragen, so dass ein Schuh mit
üblicherweise glatter Sohle beispielsweise auch bei Schnee oder Eisglätte verwendet
werden kann. Zu diesem Zweck können die aus der Ebene der Lauffläche herausragenden
Spitzen der Raststifte beispielsweise aus einem gehärteten Material und/oder Metall
bestehen.
[0027] Das Verbindungselement ist erfindungsgemäß aus einem Kunststoff und/oder aus Metall
und/oder aus Karbon hergestellt, wobei als Kunststoffe beispielsweise Polyethylen,
Polypropylen, Polyamid, Polyurethan oder Polyethylenterephthalat in Frage kommen,
wobei auch Mischungen der genannten Kunststoffe oder andere geeignete und übliche
Kunststoffe verwendet werden können, so dass das wirbelsäulenartige Verbindungselement
hinsichtlich Härte, Biegeverhalten, Torsionsverhalten optimal und kundengerecht an
die von einem Kunden spezifisch geäußerten Trage- und Verwendungs- und Komforteigenschaften
angepasst werden kann. Des Weiteren ist es möglich, durch die Verwendung geeigneter
Materialien und, insbesondere bei mehrteiligen Verbindungselementen geeigneter Gelenkverbindungen,
die Biege- und Torsionssteifigkeit einzustellen, um auf diese Weise das Laufbild und
die Laufeigenschaften des erfindungsgemäßen Schuhs einzustellen. Des Weiteren kann
das Verbindungselement zumindest bereichsweise eine Verstärkung, beispielsweise aus
Metall und/oder Kohlenstoff, insbesondere aus Kohlenstofffasern, aufweisen und/oder
ein Gerüst, beispielsweise aus Draht, umfassen. Des Weiteren können die Streben des
Verbindungselements bereichsweise auch unterschiedliche Dicken oder Breiten aufweisen,
um auf diese Weise eine Steifigkeit einzustellen oder bestimmte gewünschte Druckpunkte
zu erzeugen.
[0028] In diesem Zusammenhang sei auch darauf hingewiesen, dass an den freien Enden der
Querstege nach Wunsch Sohlen-Randstege angeformt sein könen, die einstückig mit den
Querstegen ausgebildet sein können oder über eine Verbindung, insbesondere eine Gelenkverbindung,
mit den Querstegen verbunden sein können. Die Sohlen-Randstege können lediglich als
geringfügige Verbreiterung der Enden der jeweiligen Querstege ausgebildet sein oder
sich nahezu vollständig über den jeweiligen Abstand eines Quersteg-Endes zu einem
benachbarten Quersteg-Ende erstrecken. Die Randstege können sich hierbei nur auf eine
Seite des Quersteg-Endes und/oder auf beide Seiten des Quersteg-Endes erstrecken.
Auf diese Weise ist es in vorteilhafter Weise möglich, die freien Quersteg-Enden über
dem Schaftboden zu stabilisieren und die Verwindungsfestigkeit der Querstreben zu
verbessern.
[0029] Weitere Ausführungsformen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen.
[0030] Nachfolgend wird die Erfindung anhand von Ausführungsbeispielen beschrieben, die
anhand der Abbildungen näher erläutert werden, hierbei zeigen:
- Fig. 1
- eine schematische Darstellung eines erfindungsgemäßen Schuhs;
- Fig. 2
- eine schematische Darstellung eines erfindungsgemäßen Verbindungselements gemäß einer
ersten Ausführungsform;
- Fig. 3
- eine schematische Darstellung eines erfindungsgemäßen Verbindungselements gemäß einer
zweiten Ausführungsform;
- Fig. 4
- eine schematische Darstellung eines erfindungsgemäßen Verbindungselements gemäß einer
dritten Ausführungsform;
- Fig. 5
- eine schematische Darstellung eines erfindungsgemäßen Verbindungselements in einer
Ansicht von unten mit einem in Teilansicht schematisch dargestellten Schaftboden;
- Fig. 6
- eine schematische Darstellung eines Segments eines mehrteiligen Verbindungselements;
- Fig. 7
- eine schematische Darstellung eines erfindungsgemäßen Verbindungselements mit Schaftboden
und Laufsohle vor einer Einrastung;
- Fig. 8
- eine schematische Darstellung eines erfindungsgemäßen Verbindungselements mit Schaftboden
und Laufsohle nach einer Einrastung;
- Fig. 9
- eine schematische Darstellung eines erfindungsgemäßen Verbindungselements sowie einer
zugehörigen Laufsohle vor einer Einrastung;
- Fig. 10
- eine schematische Darstellung eines erfindungsgemäßen Verbindungselements sowie einer
zugehörigen Laufsohle nach einer Einrastung; und
- Fig. 11
- eine schematische Darstellung einer erfindungsgemäß verwendeten Laufsohle von unten.
[0031] In der nachfolgenden Beschreibung werden für gleiche und gleich wirkende Teile dieselben
Bezugsziffern verwendet.
Fig. 1 zeigt eine schematische Darstellung eines erfindungsgemäßen Schuhs 10 mit einem
Schuhschaft 15, einem Schaftboden 20 und einer Laufsohle 25.
Fig. 2 zeigt eine schematische Darstellung eines erfindungsgemäßen Verbindungselements
30 mit einem sich über die Länge des Verbindungselements 30 erstreckenden Mittelsteg
35. Seitlich des Mittelstegs 35 erstrecken sich Querstege 40, die ihrerseits Randstege
aufweisen, die sich von einem jeweiligen Quersteg 40 in Richtung Zehenbereich des
Verbindungselements 30 erstrecken.
Fig. 3 zeigt eine schematische Darstellung einer weiteren Ausführungsform eines erfindungsgemäßen
Verbindungselements 30, bei welchem die Querstege 40 keine Randstege aufweisen. Die
Querstege 40 gemäß Fig. 3 sind gemäß einer anderen Konfiguration seitlich des Mittelstegs
35 angeordnet als bei dem Verbindungselement 30 gemäß Fig. 2 dargestellt. Auf diese
Weise wird verdeutlicht, dass die Querstege 40 individuell an jeweilige Kundenwünsche
angepasst werden können. Selbiges gilt auch für den Mittelsteg 35, der an eine jeweilige
Abrollbewegung eines Fußes angepasst als Teil des Verbindungselements 30 angeordnet
werden kann.
Fig. 4 zeigt eine weitere schematische Darstellung eines Verbindungselements 30 in
perspektivischer Ansicht, wobei an dem Verbindungselement 30 angeordnete Raststifte
45 gezeigt sind, die an ihren freien Enden pilzartige Kappen 50 aufweisen.
Fig. 5 zeigt eine schematische Darstellung eines Verbindungselements 30 in einer Ansicht
von unten, bei der die Raststifte 45 mit ihren pilzartigen Kappen 50 nach oben weisen.
Gemäß Fig. 5 ist schematisch dargestellt, in welcher Weise sich die Raststifte 45
durch einen Schaftboden hindurch erstrecken, wobei lediglich der Bereich eines Schaftbodens
20 gezeigt ist, der innerhalb einer äußeren Begrenzung des Verbindungselements 30
angeordnet ist. Im Falle eines fertig montierten Schuhs würde sich der Schaftboden
20 bis zu einem Schuhschaft (nicht gezeigt) erstrecken, so dass auch die peripheren
Raststifte durch entsprechende Durchgangsschlitze oder Durchgangslöcher 55 ragen würden.
Fig. 6 zeigt eine schematische Darstellung eines Segments eines mehrteiligen Verbindungselements
30 mit einem Mittelsteg 35 sowie zwei Querstegen 40, an welchen sich jeweils Raststifte
45 mit pilzartigen Kappen 50 befinden. An den beiden Querstegen 40 sind jeweilige
Randstege angeordnet, die sich beidseitig der Querstege 40 in derselben Ebene wie
die Querstege 40 und der Mittelsteg 35 erstrecken. Auch an dem Mittelsteg 35 befindet
sich endseitig ein sich in beide Richtungen des Endes des Mittelstegs 35 erstreckender
Randsteg, der mit insgesamt fünf Raststiften 45, die jeweils pilzartige Kappen 50
aufweisen, versehen ist.
Die Fig. 7 und 8 stellen die Funktionsweise der Verbindung von Schaftboden 20, Laufsohle
25 und Verbindungselement 30 dar, wobei ein Steg 35, 40 des Verbindungselements 30
gezeigt ist, dessen Raststifte 45 sich mit ihren pilzartigen Kappen 50 nach unten
erstrecken. Unterhalb der jeweiligen Raststifte 45 sind in dem Schaftboden 20 angeordnete
Durchgangslöcher 55 gezeigt, durch welche die Raststifte 45 hindurchgreifen und in
entsprechende Rastaufnahmen 60 eingreifen können, die in der Laufsohle 25 ausgebildet
sind. Während Fig. 7 den nichtverbundenen Zustand zeigt, wird in Fig. 8 eine Verrastung
der Raststifte 45 mit der entsprechenden komplementären Rastaufnahme 60 gezeigt, wodurch
der Schaftboden 20 zwischen dem Verbindungselement 30 und der Laufsohle 25 fixiert
wird.
Die Fig. 9 und 10 zeigen, jeweils in schematischer Darstellung, ein Verbindungselement
30, das gemäß Fig. 9 lose über einer Laufsohle 25 angeordnet und gemäß Fig. 10 in
der Laufsohle 25 verrastet ist.
Fig. 11 zeigt eine Laufsohle 25 in schematischer Darstellung von unten, bei welcher
Vertiefungen 65 zu erkennen sind, die im Bereich der jeweiligen Rastaufnahmen 60 angeordnet
sind und sich darüber hinaus zwischen in der zentralen Laufsohlenfläche angeordneten
Rastaufnahmen 60 erstrecken.
[0032] An dieser Stelle sei darauf hingewiesen, dass alle oben beschriebenen Teile für sich
alleine gesehen und in jeder Kombination, insbesondere die in den Zeichnungen dargestellten
Details, als erfindungswesentlich beansprucht werden. Abänderungen hiervon sind dem
Fachmann geläufig.
Bezugszeichenliste
[0033]
- 10
- Schuh
- 15
- Schuhschaft
- 20
- Schaftboden
- 25
- Laufsohle
- 30
- Verbindungselement
- 35
- Steg, Mittelsteg
- 40
- Quersteg
- 45
- Raststift
- 50
- pilzartige Kappe
- 55
- Durchgangsschlitz/-Loch
- 60
- Rastaufnahme
- 65
- Vertiefung
1. Schuh (10) mit einem Schuhschaft (15) und einem Schaftboden (20), wobei der Schuhschaft
(15) mit einer Laufsohle (25) durch ein den Schaftboden (20) an der Laufsohle (25)
fixierendes Verbindungselement (30) verbunden ist,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Verbindungselement (30) wenigstens einen Steg (35) aufweist, der sich im Wesentlichen
über die Länge des Schaftbodens (20) erstreckt und von dem sich seitliche Querstege
(40) wegerstrecken.
2. Schuh nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Verbindungselement (30) fischgrätartig bzw. nach Art einer Wirbelsäule mit seitlich
von dieser abstehenden Rippen ausgebildet ist, wobei das Verbindungselement (30) wenigstens
einen zentralen bzw. Mittelsteg (35) mit sich seitlich von dem Mittelsteg (35) erstreckenden
Querstegen (40) aufweist.
3. Schuh nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Stege (35,40) des Verbindungselements (30) in Aufsicht eine Fläche definieren,
die im Wesentlichen einem Flächenverlauf des Schaftbodens (20) entspricht, wobei das
Verbindungselement (30) vorzugsweise als Flächenelement ausgebildet ist.
4. Schuh nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
an der im fertigmontierten Zustand unteren Seite des wenigstens einen Mittelstegs
(35) und/oder der Querstege (40) Raststifte (45) deren freies Ende zur Verrastung
an der Laufsohle (25) jeweils verbreitert, insbesondere in Form pilzartiger Kappen
(50), ausgebildet sind und/oder Rasthaken angeformt sind, beispielsweise in der Form
von Widerhaken.
5. Schuh nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Schaftboden (20) Durchgangsschlitze oder -löcher (55) aufweist, durch welche die
Raststifte (45) hindurchführbar und mit komplementären Rastaufnahmen (60) an der Laufsohle
(25) verrastbar sind.
6. Schuh nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Verbindungselement (30) ein- oder mehrteilig ausgebildet ist.
7. Schuh nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet, dass
bei einer mehrteiligen Ausbildung des Verbindungselements (30) dessen Teile, insbesondere
gelenkig, vorzugsweise um eine Längsachse des Verbindungselements (30) drehgelenkig,
miteinander verbunden sind.
8. Schuh nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Schuhschaft (15) und Schaftboden (20) zu einem füsslingartigen Gebilde miteinander
verbunden sind.
9. Schuh nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Schuhschaft (15) und/oder der Schaftboden (20) aus einem flachgestrickten Material
hergestellt sind und der Schuhschaft (15) mit dem Schaftboden (20) vorzugsweise einstückig
ausgebildet ist.
10. Schuh nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
Schuhschaft (15) und Schaftboden (20) unter Ausbildung eines füsslingartigen Gebildes
rund gestrickt sind.
11. Schuh nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
der wenigstens eine Längs- bzw. Mittelsteg (35) des Verbindungselements einer Ganglinie
bzw. einer üblichen Abrollbewegung eines Fußes folgend, wellenförmig, insbesondere
im Wesentlichen S-förmig, geschwungen, ausgebildet ist.
12. Schuh nach einem der Ansprüche 4-11,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Raststifte (45) mit den Stegen (35,40) einstückig ausgebildet sind.
13. Schuh nach einem der vorhergehenden Ansprüche 4 bis 12,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Laufsohle (25) zumindest im Bereich der komplementären Rastaufnahmen (60) an ihrer
Unterseite wenigstens eine Vertiefung (65), insbesondere im Bereich jeder Verrastung
eine Vertiefung (65) zur Aufnahme der pilzartigen Kappen (50) und/oder Widerhaken
aufweist.
14. Schuh nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Verbindungselement (30) aus Kunststoff, insbesondere Polyethylen, Polypropylen,
Polyamid, Polyurethan oder Polyethylenterephtalat, besteht oder aus diesem oder einer
Mischung derselben hergestellt ist und/oder, insbesondere zur Einstellung einer Biege-
und Torsionssteifigkeit zumindest bereichsweise gegebenenfalls eine Verstärkung, beispielsweise
aus Metall und/oder Kohlenstoff, insbesondere Kohlenstofffasern, und/oder unterschiedliche
Dicken der Streben (35,40), aufweist.
15. Schuh nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Verbindungselement (30) durch Spritzguss und/oder durch 3D-Druck hergestellt ist.