[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Verbinden eines Bandendes eines ersten Metallbandes
mit dem Bandanfang eines zweiten Metallbandes, insbesondere in Bandbehandlungsanlagen,
wobei das Bandende und der Bandanfang unter Bildung einer Überlappung übereinander
positioniert und im Bereich der Überlappung an mehreren Verbindungspunkten mittels
Durchsetzfügen ohne Durchtrennung und folglich ohne Schneidanteil miteinander verbunden
werden.
[0002] In Bandbehandlungsanlagen, welche auch als Bandprozesslinien bezeichnet werden, werden
in der Regel zu Bunden (Coils) aufgewickelte Bänder im Einlaufteil abgewickelt, durchlaufen
dann eine oder mehrere Behandlungsstationen und werden im Auslaufteil gegebenenfalls
wieder aufgewickelt oder alternativ auch zu Tafeln geschnitten. Damit die Bänder nicht
stets neu eingefädelt werden müssen, wird der Bandanfang eines neuen Bundes mit dem
Bandende des letzten Bundes verbunden. Der Bandverbindung kommt besondere Bedeutung
zu, da mangelhaften Bandverbindungen negative Auswirkungen auf die weitere Bearbeitung
haben können.
[0003] Aus der Praxis sind daher verschiedenste Verfahren zur Bandverbindung, z. B. durch
Schweißen, Stanzen und/oder Kleben bekannt (vgl. z. B.
EP 2 202 025 A1 und
EP 1 749 590 A2).
[0004] In der Praxis hat sich herausgestellt, dass sich Bandverbindungen alternativ zu den
herkömmlichen Verfahren auch im Wege des Durchsetzfügens erzeugen lassen, das auch
als Clinchen bezeichnet wird. Das Durchsetzfügen ist ein Verfahren zum Verbinden von
Metallbändern bzw. Blechen ohne die Verwendung eines Zusatzwerkstoffes. Ein Durchsetzfügewerkzeug
(Clinchwerkzeug) besteht in der Regel aus Stempel(n) und Matrize(n). Die zu verbindenden
Bänder werden durch den Stempel ähnlich wie beim Tiefziehen unter plastischer Deformation
in bzw. gegen die Matrize gedrückt. Die Bänder werden dabei ohne den Einsatz von Nieten
formschlüssig (und kraftschlüssig) miteinander verbunden. Durch Ausgestaltung von
Matrize und Stempel kommt es an bzw. in der Matrize zu einem Fließen der Werkstoffe
in die Breite, so dass - ähnlich einer Nietverbindung - eine formschlüssige Verbindung
realisiert wird, ohne dass jedoch separate Nieten verwendet werden. Durchsetzfügen
bzw. Clinchen meint im Rahmen der Erfindung ein Durchsetzfügen ohne Durchtrennung
und folglich ohne Schneidanteil.
[0005] Ein derartiges Verfahren der eingangs beschriebenen Art ist z. B. aus der
WO 2014/033037 A1 bekannt. Dabei werden die Verbindungspunkte im Zuge der Bandverbindung mittels Durchsetzfügen
erzeugt, wobei quer zur Bandlaufrichtung beabstandet eine Vielzahl von Verbindungspunkten
unter Bildung einer oder mehrerer Verbindungspunktereihen erzeugt werden. Dabei ist
es vorteilhaft, wenn das Werkzeug oder die Werkzeuge positionsgeregelt angestellt
wird/ werden.
[0006] Das bekannte Verfahren zum Verbinden von Bändern mittels Durchsetzfügen ohne Durchtrennung
hat sich in der Praxis bewährt, es ist jedoch weiterentwicklungsfähig. - Hier setzt
die Erfindung ein.
[0007] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zu schaffen, mit dem sich
Metallbänder universell und mit hoher Qualität auf einfache Weise verbinden lassen.
[0008] Zur Lösung dieser Aufgabe lehrt die Erfindung bei einem gattungsgemäßen Verfahren,
dass das erste Band und/oder das zweite Band als kaltgewalztes, nicht geglühtes Metallband
ausgebildet sind, wobei für die Bandverbindung zumindest 20 Verbindungspunkte pro
Meter Bandbreite mittels Durchsetzfügen gesetzt werden.
[0009] Für das Clinchen ist es erforderlich bzw. zweckmäßig, wenn die Fügepartner eine gute
Duktilität bzw. ein gutes Umformvermögen unter Druck- und Zugbeanspruchung aufweisen.
In der Praxis ist man daher bislang davon ausgegangen, dass lediglich Bleche bzw.
Bänder mit hoher Bruchdehnung geeignet sind. Aus diesem Grunde wurde das Clinchen
beim Verbinden von Aluminiumbändern bislang auf geglühte Aluminiumbänder beschränkt.
Versuche haben nun überraschend gezeigt, dass sich auch kaltgewalzte, nicht geglühte
Metallbänder, z. B. Aluminiumbänder mit ausreichender Qualität durch Clinchen verbinden
lassen. Versuche haben gezeigt, dass das Clinchen mit guter Qualität selbst dann realisiert
werden kann, wenn die Bruchdehnung A
80 nur 6 % oder weniger beträgt. Bei der Bruchdehnung handelt es sich beim Zugversuch
um die Differenz zwischen der Messlänge nach dem Bruch und der Anfangsmesslänge, bezogen
auf die Anfangsmesslänge, wobei die Bruchdehnung in Prozent angegeben wird. Da der
Wert der Bruchdehnung durch das Verhältnis von Messlänge zu Probenquerschnitt mitbestimmt
wird, wird die Bruchdehnung durch einen entsprechenden Index näher gekennzeichnet,
wobei im vorliegenden Fall die Bruchdehnung A
80 auf einen Zugversuch bei einer Messlänge von 80 mm der Probe bezogen ist. Bevorzugt
werden Metallbänder verwendet, deren Bruchdehnung A
80 2 % bis 5 %, vorzugsweise etwa 3 % bis 4 % beträgt. Erfindungsgemäß gelingt folglich
eine einwandfreie Bandverbindung auch bei kaltgewalzten, nicht geglühten Metallbändern.
Bei den Metallbändern kann es sich z. B. um Bänder aus Aluminium bzw. einer Aluminiumlegierung
oder Kupfer oder einer Kupferlegierung handeln. Von besonderer Bedeutung ist dabei
die Tatsache, dass die Bandverbindung durch eine Vielzahl von Verbindungspunkten realisiert
wird. Bevorzugt werden zumindest 40 Verbindungspunkte für die jeweilige Bandverbindung
realisiert, vorzugsweise zumindest 80 Verbindungspunkte, besonders bevorzugt zumindest
100 Verbindungspunkte. Aufgrund der Vielzahl der Verbindungspunkte, die die Bandverbindung
erzeugen, kann es in Kauf genommen werden, dass einzelne Clinchpunkte einreißen. Die
Erfindung geht dabei von der Erkenntnis aus, dass bei der Verbindung von nicht geglühten,
kaltgewalzten Metallbändern in einem Grenzbereich gearbeitet werden kann, in dem gegebenenfalls
einzelne Clinchpunkte einreißen. Die Haltbarkeit der Bandverbindung wird aufgrund
der Vielzahl von Clinchpunkten jedoch nicht entscheidend beeinträchtigt, so dass sich
das erfindungsgemäße Verfahren in der Praxis auch bei nicht geglühten, kaltgewalzten
Metallbändern realisieren lässt. Dabei können die Vielzahl der Verbindungspunkte in
einer Verbindungspunktreihe mit einer Vielzahl von über die Bandbreite verteilten
Verbindungspunkten oder besonders bevorzugt auch in mehreren in Bandlaufrichtung hintereinander
angeordneten Verbindungspunktreihen erzeugt werden. Dabei können eine oder mehrere
Verbindungspunktreihen zeitgleich mit lediglich einem einzigen Pressenhub erzeugt
werden. Insoweit kann auf die Erkenntnisse aus der
WO 2014/033037 A1 zurückgegriffen werden.
[0010] Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung werden im Folgenden erläutert:
Optional ist vorgesehen, dass die Dicke des Bandendes des ersten Metallbandes und/oder
die Dicke des Bandanfangs des zweiten Metallbandes vor dem Verbinden gemessen werden
und dass der Durchsetz-Fügeprozess in Abhängigkeit von der/den gemessenen Dicken gesteuert
oder geregelt wird. Das Durchsetzfügen erfolgt mit einem Durchsetz-Fügewerkzeug, das
Stempel und Matrizen aufweist. Damit wird nun die Eintauchtiefe des Stempels bzw.
der Stempel in das Material in Abhängigkeit von der gemessenen Dicke des Bandes bzw.
von dem gemessenen Dicken der Bänder gesteuert oder geregelt, z. B. positionsgeregelt.
Die Erfindung geht dabei von der Erkenntnis aus, dass es für die Qualität der Bandverbindung
besonders wichtig ist, dass eine Verbindung ohne Durchtrennung und folglich ohne Schneidkanten
erzeugt wird. Das setzt voraus, dass der Stempel nicht übermäßig tief in das Material
eintaucht. Andererseits ist zur Erzeugung einer einwandfreien und festen Verbindung
wesentlich, dass der Stempel in ausreichendem Maße in das Material eintaucht, so dass
im Ergebnis der Eintauchtiefe des Stempels in die Bänder besondere Bedeutung zukommt.
Aus diesem Grunde ist es grundsätzlich möglich, den Fügeprozess positionsgeregelt
durchzuführen. Erfindungsgemäß erfolgt jedoch zusätzlich zu einer Positionsregelung
oder alternativ zu einer Positionsregelung eine Steuerung oder Regelung des Fügeprozesses
in Abhängigkeit von den tatsächlichen Dicken der Metallbänder. Denn in der Praxis
hat sich herausgestellt, dass die zu verbindenden Bänder in ihren Dicken von den angegebenen/angenommenen
Werten bzw. von den Sollwerten abweichen. Da nun erfindungsgemäß eine Ermittlung der
Ist-Dicke der Metallbänder erfolgt, kann im Zuge des Fügeprozesses sichergestellt
werden, dass der Fügeprozess stets mit optimaler Eintauchtiefe durchgeführt wird.
Besonders bevorzugt werden dabei sowohl die Dicke des Bandendes des ersten Bandes
als auch die Dicke des Bandanfangs des zweiten Bandes gemessen. Die Dickenmessung
bzw. die Dickenmessungen können z. B. durch Laserdickenmessungen erfolgen.
[0011] Da erfindungsgemäß eine Dickenmessung erfolgt, ist es auch nicht mehr erforderlich,
Bandenden bzw. Bandanfänge mit eventuell größeren Dickenabweichungen, z. B. Überdicken
vorab abzuschneiden, sondern die Bandverbindung kann in solchen Bereichen erzeugt
werden, die später gegebenenfalls ohnehin als Schrott abgeschnitten werden.
[0012] Die Messung der Banddicke bzw. Banddicken erfolgt vor dem Fügen, und zwar bevorzugt
separat für jedes der beiden Bänder. Alternativ liegt es auch im Rahmen der Erfindung,
die Gesamtdicke der übereinander positionierten Bänder (vor dem Fügeprozess) zu messen.
Es ist möglich, die Dicke oder die Dicken in der Nähe oder in/an der Fügevorrichtung
zu messen. Alternativ kann die Messung jedoch an einem anderen Ort, z. B. unmittelbar
hinter dem Abwickelhaspel erfolgen.
[0013] Nach einem weiteren Aspekt der Erfindung wird vorgeschlagen, dass der Bandanfang
und das Bandende und/oder das Durchsetzfügewerkzeug derart positioniert werden, dass
kein Stempel des Fügewerkzeuges eine der Bandkanten trifft und/oder dass vor oder
nach dem Verbinden der Bänder im Bereich einer oder beider Bandkanten eine oder mehrere
Seitenstanzungen eingebracht werden.
[0014] Dabei geht die Erfindung von der Erkenntnis aus, dass zur Vermeidung von Problemen
im Zuge des Durchlaufens der Bänder durch andere Komponenten der Anlage einwandfreie
Clinchpunkte erzeugt werden müssen und dass vermieden werden muss, dass ein Clinchpunkt
im Bereich einer Bandkante erzeugt wird bzw. vorhanden ist. Denn wenn z. B. ein Clinchpunkt
im Bereich einer bestehenden Bandkante erzeugt wird, kann es bei einem solchen unsauberen
Clinchpunkt je nach Grad der Abdeckung der Bandkante durch den Stempel zu Ausfransungen
an der Bandkante kommen. In diesem Bereich können später beim Durchlaufen durch die
Bandbehandlungslinie Partikel abbrechen, die z. B. an Rollen anhaften und zum Abdrücken
auf dem Band führen. Erfindungsgemäß werden folglich Vorkehrungen getroffen, um zu
vermeiden, dass ein Clinchpunkt im Bereich einer Bandkante entsteht oder bestehen
bleibt.
[0015] Es besteht daher optional die Möglichkeit, dass bereits im Zuge der Positionierung
von Bandanfang und/oder Bandende und/oder der Positionierung des Werkzeuges gewährleistet
wird, dass kein Stempel des Fügewerkzeuges eine der Bandkanten trifft.
[0016] Alternativ oder ergänzend schlägt die Erfindung vor, dass im Bereich einer oder beider
Bandkanten eine oder mehrere Seitenstanzungen bzw. Ausstanzungen eingebracht werden.
Das Ausstanzen von Metallbändern ist in der Praxis grundsätzlich bekannt. So kann
es z. B. zweckmäßig sein, Seitenstanzungen bei der Bandverbindung von Bändern ungleicher
Breite vorzunehmen, z. B. dann, wenn das neue Band breiter ist als das alte, denn
die breiteren Ecken des neuen Bandes könnten in der Linie hängen bleiben, z. B. an
Abquetschrollen. Um dies zu vermeiden, werden in diesem Fall die Ecken schräg weggestanzt,
und zwar mit einem trapezförmigen oder halbkreisförmigen Stanzwerkzeug. Es besteht
nun erfindungsgemäß die Möglichkeit, die Seitenstanzungen nach dem Verbinden der Bänder
einzubringen, und zwar mit der Maßgabe, dass kein Fügepunkt durch die Stanzung angeschnitten
wird.
[0017] Alternativ besteht die Möglichkeit, bereits vor dem Verbinden der Bänder eine oder
mehrere Seitenstanzungen einzubringen. Dieses ist z. B. dann zweckmäßig, wenn die
Gefahr besteht, dass ein Clinchstempel auf die Bandkante trifft. In diesem Fall kann
die Seitenstanzung vor dem Verbinden der Bänder mit der Maßgabe eingebracht werden,
dass eine Abhängigkeit von der Werkzeuggeometrie und der Bandbreite ein Auftreffen
eines Werkzeugstempels auf eine Bandkante verhindert wird.
[0018] Abgesehen von der oben bereits erwähnten Möglichkeit, das Bandende und Bandanfang
auf Anlagenmitte zentriert werden, besteht die Möglichkeit, dass nur eines der Bänder
mittig zum anderen zentriert wird. Dann können beide Bandenden bzw. beide Bänder außerhalb
der Anlagenmitte liegen. Das Clinchwerkzeug wird dann so in Breitenrichtung verschoben,
dass seine Mittenachse mit der der Bandenden übereinstimmt. Es gibt dann wieder die
oben erläuterten Möglichkeiten, um zu vermeiden, dass ein Clinchpunkt im Bereich der
Bandkante liegt.
[0019] Optional besteht die Möglichkeit, dass das Clinchwerkzeug fix in der Anlagenmitte
angeordnet bleibt. Die Lage der beiden Bänder wird relativ zur Anlagenmitte gemessen.
Auf diese Weise ist dann bekannt, wo die Clinchpunkte in den beiden verbundenen Bandenden
angeordnet sind. Die Seitenstanzung erfolgt nun je Seite so, dass kein Clinchpunkt
angestanzt wird. In dem Fall, in dem in der Linie auch besäumt wird, wird die Stanztiefe
je Seite entsprechend größer bemessen, jedoch wiederum so, dass kein Clinchpunkt angestanzt
wird.
[0020] Nach einem weiteren Aspekt der Erfindung wird vorgeschlagen, dass die Bänder vor
und/oder während des Clinchens beölt werden. Das Beölen der Fügepartner im Zuge des
Clinchens ist grundsätzlich bekannt, um den Werkzeugverschleiß beim Clinchen zu minimieren
und die Standzeit zu maximieren. In der Praxis hat sich jedoch herausgestellt, dass
die Beölung für den Tiefziehprozess beim Clinchen ungünstig ist. Dieses hängt damit
zusammen, dass die Beölung die Reibung der Fügepartner bzw. Bänder verringert und
dieses kann sich negativ auf die Verbindungsqualität bzw. Verbindungsfestigkeit auswirken.
Davon ausgehend schlägt die Erfindung nun vor, dass lediglich die obere Oberfläche
des oben liegenden Metallbandes und die untere Oberfläche des unten liegenden Metallbandes
beölt werden. Erfindungsgemäß erfolgt die Beölung folglich ausschließlich von unten
auf das unten liegende Band und von oben auf das oben liegende Band, so dass zwischen
den beiden Bandendenoberflächen keine Beölung stattfindet. Damit lassen sich die in
der Praxis beobachteten Probleme auf einfache und zuverlässige Weise vermeiden. Dennoch
kann der Werkzeugverschleiß minimiert und die Standzeit maximiert werden.
[0021] In einer optionalen Ausgestaltung der Erfindung werden die Bänder durch temperiertes
Clinchen miteinander verbunden. Dann ist vorgesehen, dass die zu verbindenden Metallbänder
vor und/oder während des Verbindens erwärmt werden. Dazu besteht die Möglichkeit,
die Bänder selbst mit geeigneten Temperiervorrichtungen vorzuwärmen und dann zu clinchen.
Alternativ oder ergänzend kann die Temperierung auch über die Clinchwerkzeuge selbst
erfolgen. Dazu besteht die Möglichkeit, Oberwerkzeug und/oder Unterwerkzeug zu erwärmen,
so dass das Band dann unter Kontaktdruck erwärmt wird und danach umgeformt wird. Dazu
kann es zweckmäßig sein, mit einer nicht konturierten Matrize bzw. einem nicht konturierten
Gegenwerkzeug zu arbeiten, wobei Gegenwerkzeug und/oder Stempel beheizbar sind. Bei
einer Erwärmung der Bänder über eines oder beide Werkzeuge, kann es zweckmäßig sein,
die Bänder vor dem Clinchen bzw. Pressen mit geeigneten Mitteln, z. B. einer Klemmeinrichtung
oder dergleichen gegeneinander zu drücken. So besteht die Möglichkeit, die Bänder
mit einem Niederhalter gegen die (beheizte) Gegenfläche zu drücken, so dass es zur
Erwärmung des Verbindungsbereiches kommt. Anschließend erfolgt dann das Clinchen mit
Hilfe des Stempels. Ein Kontaktdruck während des Heizens kann aber auch mit den Werkzeugen
bzw. Stempeln selbst erfolgen. In der (ersten) Heizphase erfolgt dann lediglich eine
Fixierung der Bänder und dabei das Erwärmen und in einer (zweiten) Clinchphase dann
das verbinden.
[0022] Beim temperierten Clinchen ist es zweckmäßig, wenn das bewegliche Werkzeug, z. B.
das Oberwerkzeug positionsgeregelt anstellbar ist, und zwar insbesondere dann, wenn
der Stempel in einer Heizphase für die Kontaktvorwärmung auf dem Band positioniert
werden muss. Im Falle einer Kontaktvorwärmung mit Hilfe des Werkzeuges ist es außerdem
zweckmäßig, wenn der Kontaktdruck (während des Heizens) bandabhängig einstellbar ist.
[0023] Durch das Temperieren (Erwärmen) der Metallbänder wird deren Umformbarkeit bzw. deren
Umformvermögen erhöht, so dass der Verbindungsprozess optimiert werden kann. Dieses
ist insbesondere bei der Verbindung spröder Materialien vorteilhaft, da sich die Umformbarkeit
spröder Materialien durch Temperierung verbessern lässt. Insgesamt kann das Temperieren
bei bestimmten Werkstoffen oder Werkstoffkombinationen vorteilhaft sein. Rissbildungen
können vermieden werden.
[0024] Das erfindungsgemäße Verfahren lässt sich mit einer Vorrichtung zum Verbinden von
Metallbändern durchführen. Eine solche Vorrichtung ist in der Regel gekennzeichnet
durch eine Verbindungspresse mit Pressengestell, Pressenoberteil und Pressenunterteil,
wobei am Pressenoberteil ein Oberwerkzeug mit zumindest einem Stempel (oder einer
Matrize) für das Durchsetzfügen und am Pressenunterteil ein Unterwerkzeug mit zumindest
einer Matrize (oder einem Stempel) für das Durchsetzfügen befestigt sind, wobei Pressenoberteil
und/oder Pressenunterteil zum Aufbringen einer Presskraft mit einem oder mehreren
Antrieben (gegeneinander) verfahrbar sind. So besteht die Möglichkeit, das Pressenoberteil
mit dem Oberwerkzeug mit Hilfe von Antrieben gegen das feststehende Unterwerkzeug
zu verfahren oder umgekehrt. Bei den Antrieben kann es sich z. B. um hydraulische
Presszylinder handeln. Dabei kann insbesondere auch auf bestehende Konstruktionen
von Stanzverbindungspressen zurückgegriffen werden. Es können hohe Presskräfte aufgebracht
werden, so dass nicht nur einzelne Verbindungspunkte, sondern zeitgleich eine Vielzahl
von Verbindungspunkten gesetzt werden können, insbesondere eine oder mehrere vollständige
Verbindungspunktreihen.
[0025] So schlägt die Erfindung vor, dass das Oberwerkzeug als Mehrfachwerkzeug mit mehreren
über die Bandbreite verteilten Stempeln (oder Matrizen) und das Unterwerkzeug als
Mehrfachwerkzeug mit mehreren über die Bandbreite verteilten Matrizen (oder Stempeln)
ausgebildet ist.
[0026] Unter Berücksichtigung der Tatsache, dass sich das Verfahren auf einfache Weise an
unterschiedliche Bänder und insbesondere Banddicken anpassen lassen soll, ist besonders
bevorzugt eine Werkzeugwechselvorrichtung mit mehreren Oberwerkzeugen und mehreren
Unterwerkzeugen (und folglich mehreren Werkzeugsätzen) vorgesehen, welche wahlweise
aus einer Arbeitsposition innerhalb der Presse in eine Warteposition außerhalb der
Presse überführbar sind und umgekehrt.
[0027] Mit Hilfe der Werkzeugwechselvorrichtung besteht die Möglichkeit, mehrere Clinchwerkzeuge
bzw. Werkzeugsätze zur Verfügung zu stellen, so dass eine einfache Anpassung der Maschine
an die jeweiligen Gegebenheiten, insbesondere an unterschiedliche Banddicken erfolgen
kann. Ergänzend besteht die Möglichkeit, die Werkzeugwechselvorrichtung mit einem
zusätzlichen (herkömmlichen) Stanzwerkzeug auszurüsten, so dass sich die Maschine
im Bedarfsfall auch in eine Stanzvorrichtung umrüsten lässt.
[0028] Wie bereits erläutert weisen die Werkzeuge für das Clinchen in der Regel Stempel
einerseits und Matrize andererseits auf. Bei der Matrize kann es sich z. B. um eine
konturierte bzw. profilierte Matrize handeln, die an die Stempelform angepasst sein
kann. Matrize meint im Rahmen der Erfindung aber auch eine nicht konturierte, flache
Matrize und folglich ein flaches Gegenwerkzeug, so dass auch gleichsam "matrizenlose"
Clinchverfahren umfasst werden.
[0029] Die Vorrichtung kann mit einer oder mehreren Dickenmessvorrichtungen ausgerüstet
sein, mit denen die Dicke des Bandendes des ersten Metallbandes und/oder die Dicke
des Bandanfangs des zweiten Metallbandes messbar ist. Außerdem kann eine Steuer- und/oder
Regelvorrichtung vorgesehen sein, mit welcher der Durchsetzfügeprozess in Abhängigkeit
von der gemessenen Dicke bzw. von den gemessenen Dicken steuerbar oder regelbar ist.
Ferner können eine oder mehrere Stanzvorrichtungen vorgesehen sein, mit denen eine
oder mehrere Seitenstanzungen vor und/oder nach dem Verbinden der Bänder erzeugbar
sind. Schließlich kann die Vorrichtung mit einer oder mehreren Beölungsvorrichtungen
ausgerüstet sein, mit welchen das Metallband oder die Metallbänder und/oder die Werkzeuge
beölbar sind.
[0030] Im Folgenden wird die Erfindung anhand einer lediglich ein Ausführungsbeispiel darstellenden
Zeichnung näher erläutert. Es zeigen:
- Fig. 1
- eine erste Ausführungsform in einem Vertikalschnitt,
- Fig. 2
- eine vereinfachte Ansicht auf den Gegenstand nach Fig. 1 in Richtung X,
- Fig. 3
- eine zweite Ausführungsform in einem Vertikalschnitt,
- Fig. 4
- den Gegenstand nach Fig. 3 in einer Seitenansicht,
- Fig. 5
- eine vereinfachte Ansicht auf den Gegenstand nach Fig. 4 in Richtung Y,
- Fig. 6
- eine vereinfachte Darstellung der Clinchverbindung mit Banddickenmessung.,
[0031] Die Figuren zeigen eine Vorrichtung zum Verbinden von Metallbändern, nämlich zum
Verbinden eines Bandendes eines ersten Metallbandes mit dem Bandanfang eines zweiten
Metallbandes. Eine solche Vorrichtung wird vorzugsweise in eine Bandbehandlungsanlage
(Bandprozesslinie) integriert, z. B. in den Einlaufbereich einer solchen Bandprozesslinie.
Dort werden aufgewickelte Metallbänder im Einlaufteil abgewickelt, durchlaufen dann
verschiedene Behandlungsstationen und werden im Auslaufteil wieder aufgewickelt oder
in sonstiger Weise weiterverarbeitet. Damit die Metallbänder nicht stets neu eingefädelt
werden müssen, wird der Bandanfang eines neuen Bundes mit dem Bandende des letzten
Bundes verbunden. Dazu werden Bandanfang und Bandende unter Bildung einer Überlappung
übereinander positioniert und im Bereich der Überlappung an mehreren Verbindungspunkten
miteinander verbunden. Solche Verbindungsverfahren sind grundsätzlich bekannt. Die
Metallbänder sind in den Fig. 1 bis 5 nicht dargestellt, lediglich die Bandebene E
ist angedeutet.
[0032] Erfindungsgemäß werden die Verbindungspunkte mittels Durchsetzfügen ohne Schneidanteil
(Clinchen) erzeugt. Dazu weist die Vorrichtung eine Verbindungspresse 2 mit Pressengestell
3, Pressenoberteil 4 und Pressenunterteil 5 auf. Die Bandlaufrichtung B ist in Fig.
4 angedeutet, in Fig. 1 und 3 steht sie senkrecht zur Zeichenebene. An dem Pressenoberteil
4 ist ein Oberwerkzeug 6 mit mehreren Stempeln 8 für das Clinchen befestigt. Am Pressenunterteil
5 ist ein Unterwerkzeug 7 mit mehreren Matrizen für das Clinchen befestigt. Oberwerkzeug
6 mit Stempeln 8 und Unterwerkzeug 7 mit Matrizen 9 bilden einen Werkzeugsatz 10a,
b, c. Oberwerkzeug 6 und Unterwerkzeug 7 sind jeweils als Mehrfachwerkzeuge mit jeweils
mehreren über die Bandbreite verteilten Stempeln 8 und Matrizen 9 ausgebildet. In
den dargestellten Ausführungsbeispielen ist das Pressenoberteil 4 zum Aufbringen der
Presskraft mit den Antrieben 11 gegen das fest stehende Pressenunterteil 5 verfahrbar.
Die Antriebe 11 sind in den Ausführungsbeispielen als hydraulische Presszylinder 11
ausgebildet, welche mit ihren Kolben an das verfahrbare Pressenoberteil 4 angeschlossen
sind und sich an dem festen Oberholm des Pressengestells 3 abstützen. Die Fig. 1 und
3 zeigen die Presse 2 in geteilter Darstellung jeweils in einer Hälfte geschlossen
und in der anderen Hälfte geöffnet. Das Pressenoberteil 4 ist am Pressengestell 3
an Führungen 15 geführt.
[0033] Die dargestellten Ausführungsformen sind jeweils mit einer Werkzeugwechselvorrichtung
12 ausgerüstet, welche mehrere Werkzeugsätze 10a, b, c, jeweils bestehend aus Oberwerkzeug
6 und Unterwerkzeug 7, zur Verfügung stellen. Mit Hilfe dieser Werkzeugwechselvorrichtung
12 lassen sich die einzelnen Werkzeugsätze 10a, b, c wahlweise aus einer Arbeitsposition
innerhalb der Presse in eine Warteposition außerhalb der Presse überführen und umgekehrt.
Auf diese Weise besteht die Möglichkeit, die Werkzeuge auszutauschen und die Vorrichtung
an die gewünschten Gegebenheiten, z. B. an die jeweilige Banddicke anzupassen. Denn
bevorzugt werden für das Verbinden bestimmter Banddicken unterschiedliche Werkzeuge
eingesetzt.
[0034] Die Fig. 1 und 2 einerseits und die Fig. 3 bis 5 andererseits zeigen zwei Ausführungsformen
mit unterschiedlich ausgestalteten Werkzeugwechselvorrichtungen 12.
[0035] In den Fig. 1 und 2 ist eine erste Ausführungsform dargestellt, bei welcher die Werkzeuge
6, 7 mit der Werkzeugwechselvorrichtung 12 quer zur Bandlaufrichtung B aus der Arbeitsposition
in die Warteposition überführt werden. Dazu ist die Werkzeugwechselvorrichtung 12
bei dieser Ausführungsform seitlich neben der Presse 2 angeordnet. Sie weist einen
Wechseltisch 14 mit mehreren entlang der Bandlaufrichtung B hintereinander angeordneten
Werkzeugsätzen 10a, b, c auf. Soll das sich in der Verbindungspresse 2 befindliche
Werkzeug ausgetauscht werden, so wird es quer zur Bandlaufrichtung B aus der Presse
heraus auf den Wechseltisch 14 gezogen (oder geschoben). Der Wechseltisch 14 verfährt
dann parallel zur Bandlaufrichtung, z. B. um eine Position, sodass dann ein anderes
Werkzeug quer zur Bandlaufrichtung B in die Presse 2 hineingeschoben (oder hineingezogen)
werden kann. In der vereinfachten Draufsicht in Fig. 2 ist erkennbar, dass bei der
dargestellten Ausführungsform in der Werkzeugwechselvorrichtung 12 vier verschiedene
Werkzeuge bzw. Werkzeugsätze 10a, b, c, 10' angeordnet sind. Es sind drei Werkzeugsätze
10a, b, c für das Clinchen vorgesehen, mit denen eine, zwei oder drei Verbindungspunktreihen
gesetzt werden können. Das erste Werkzeug 10a weist folglich eine Reihe von Stempeln
und Matrizen auf, während der zweite Werkzeugsatz 10b zwei in Bandlaufrichtung B hintereinander
angeordnete Reihen von Stempeln und Matrizen aufweist und der dritte Werkzeugsatz
10c drei in Bandlaufrichtung hintereinander angeordnete Reihen von Stempeln und Matrizen
aufweist, sodass wahlweise mit einem einzige Pressenhub ein, zwei oder drei Verbindungspunktreihen
gesetzt werden können, je nachdem welches Werkzeug 10a, b, c in der Presse 2 angeordnet
ist. Ergänzend ist ein zusätzlicher Werkzeugsatz 10' vorgesehen, der als Stanzwerkzeug
10' ausgebildet ist, sodass sich die Presse auch einfach für eine Stanzverbindung
umrüsten lässt. Es wird deutlich, dass z. B. für unterschiedliche Banddicken bzw.
Banddickenbereiche verschiedene Werkzeugsätze eingesetzt werden können, wobei die
einzelnen Werkzeugsätze 10a, b, c in der Regel unterschiedliche Punktdurchmesser bzw.
Stempeldurchmesser aufweisen. Für dünne Bänder werden in der Regel kleine Punktdurchmesser
verwendet, wobei dann verhältnismäßig viele Verbindungspunkte gesetzt werden. Für
dicke Bänder werden große Punktdurchmesser verwendet, wobei dann in der Regel weniger
Punkte gesetzt werden.
[0036] Dabei ist erkennbar, dass Oberwerkzeug 6 und Unterwerkzeug 7 unter Bildung des Werkzeugsatzes
10a, b, c über Führungen 13 miteinander verbunden sind. Im Ausführungsbeispiel handelt
es sich um Führungssäulen 13, die gewährleisten, dass Oberwerkzeug 6 und Unterwerkzeug
7 mit Stempeln und Matrizen einwandfrei in der gewünschten Position zusammengefahren
werden. Dabei weist jeder Werkzeugsatz insgesamt vier an den Ecken angeordnete Führungssäulen
13 auf. Dieses gilt gleichermaßen für die Ausführungsform nach Fig. 1 und 2 wie für
die Ausführungsform nach Fig. 3 und 4.
[0037] Während die Werkzeugsätze 10a, b, c bzw. 10' bei der Ausführungsform nach Fig. 1
und 2 quer zur Bandlaufrichtung B ausgewechselt werden, zeigen die Fig. 3 bis 5 eine
zweite Ausführungsform, bei welcher die Werkzeugsätze 10a, b, c bzw. 10' entlang der
Bandlaufrichtung B zum Austausch verfahren werden. Die einzelnen Werkzeugsätze sind
wiederum in Bandlaufrichtung B hintereinander angeordnet, diesmal jedoch nicht seitlich
versetzt zur Verbindungspresse 2, sondern entlang der Bandlaufrichtung versetzt zur
Verbindungspresse 2. Dennoch wird der Durchlauf des Metallbandes nicht gestört, da
die Oberwerkzeuge 6 stets oberhalb des Metallbandes bzw. der Bandebene E und die Unterwerkzeuge
7 stets unterhalb des Metallbandes angeordnet sind und da die Führungssäulen 13 stets
außerhalb des Bandbereiches angeordnet sind. Bei dieser Ausführungsform lässt sich
der Werkzeugsatz auch dann auswechseln, wenn sich das Band in der Maschine befindet.
Fig. 4 zeigt eine Ansicht, bei der beispielhaft das Stanzwerkzeug 10' in der Maschine
angeordnet ist.
[0038] Um die Werkzeugsätze 10a, b, c, 10' austauschen zu können, sind in der Regel Wechselantriebe
vorgesehen, z. B. hydraulische Antriebe, die in den Figuren nicht im Detail dargestellt
sind.
[0039] Die in den Fig. 2 und 5 angedeuteten Werkzeuge zeigen, dass mit der erfindungsgemäßen
Vorrichtung zeitgleich eine Vielzahl quer zur Bandlaufrichtung B beabstandete Verbindungspunkte
unter Bildung zumindest einer sich über die Bandbreite oder nahezu die Bandbreite
erstreckenden Verbindungspunktreihe erzeugt werden können. Je nachdem, welches der
Werkzeuge verwendet wird, können zeitgleich auch mehrere in Bandlaufrichtung hintereinander
angeordnete Verbindungspunktreihen erzeugt werden. Damit besteht die Möglichkeit,
die gesamte Bandverbindung auch bei mehreren Verbindungspunktreihen mit einem einzigen
Pressenhub zu erzeugen. Die Verbindungspresse stellt mit den Hydraulikzylindern 11
ausreichend Presskräfte zur Verfügung.
[0040] Das Prinzip der erfindungsgemäßen Clinchverbindung ist beispielhaft und vereinfacht
in Fig. 6 dargestellt. Dabei sind das Bandende des ersten Metallbandes B1 und der
Bandanfang des zweiten Metallbandes B2 und die Überlappung gezeigt, in deren Bereich
mit dem Clinchwerkzeug 6, 7 die Verbindungspunkte durch Clinchen gesetzt werden. Dabei
ist eine Clinchverbindung ohne Schneidanteil gezeigt. In Fig. 6 ist erkennbar, dass
mit einer ersten Dickenmessvorrichtung 16 die Dicke D1 des Bandendes des ersten Metallbandes
B1 und mit einer zweiten Dickenmessvorrichtung 17 die Dicke D2 des Bandanfangs des
zweiten Metallbandes B2 gemessen werden, und zwar vor dem Verbinden der Bänder. Diese
Dickenmessvorrichtungen 16, 17 können z. B. als optische Dickenmessvorrichtungen,
z. B. mittels Laserstrahlung ausgebildet sein. Mit Hilfe dieser Dickenmessvorrichtungen
16, 17 besteht dann die Möglichkeit, den Fügeprozess in Abhängigkeit von der gemessenen
Dicke bzw. von den gemessenen Dicken D1, D2 zu steuern und zu regeln, und zwar mit
einer nicht dargestellten Steuer- und/oder Regelvorrichtung. In dem dargestellten
Ausführungsbeispiel sind die Dickenmessvorrichtungen in unmittelbarer Nähe der Fügewerkzeuge
angeordnet, sie können in die Fügevorrichtung integriert sein. Die Erfindung umfasst
aber auch Ausführungsformen, bei denen die Dickenmessvorrichtungen an anderer Position
innerhalb der Bandbehandlungsanlage angeordnet sind, so kann z. B. eine Dickenmessvorrichtung
unmittelbar hinter einem Abwickelhaspel angeordnet sein, um dort die Dicke des Bandanfangs
zu messen, wobei das entsprechende Signal bzw. der entsprechende Wert dann im Zuge
der Bandverbindung verarbeitet werden kann.
[0041] Es besteht im Übrigen die Möglichkeit, die Bänder mit Beölungsvorrichtungen 18, 19
zu beölen. Dabei ist in dem dargestellten Ausführungsbeispiel vorgesehen, dass im
Bereich der Überlappung lediglich die obere Oberfläche des oben liegenden Metallbandes
B2 und die untere Oberfläche des unten liegenden Metallbandes B1 beölt werden. Optional
und ergänzend besteht die Möglichkeit, die entsprechenden Werkzeugflächen zu beölen.
[0042] Die in Fig. 6 dargestellten Optionen können einzeln oder in Kombination eingesetzt
werden, z. B. bei einer Vorrichtung nach Fig. 1 bis 5, alternativ aber auch bei anders
ausgestalteten Vorrichtungen.
1. Verfahren zum Verbinden eines Bandendes eines ersten Metallbandes mit dem Bandanfang
eines zweiten Metallbandes, insbesondere in Bandbehandlungsanlagen, wobei das Bandende
und der Bandanfang unter Bildung einer Überlappung übereinander positioniert und im
Bereich der Überlappung an mehreren Verbindungspunkten mittels Durchsetzfügen ohne
Durchtrennung miteinander verbunden werden, dadurch gekennzeichnet,
dass das erste Band und/oder das zweite Band als kaltgewalztes, nicht geglühtes Metallband
ausgebildet ist/sind, wobei für die Bandverbindung zumindest 20 Verbindungspunkte
pro Meter Bandbreite mittels Durchsetzfügen gesetzt werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das erste Band und/oder das zweite Band als nicht geglühtes Metallband aus Aluminium
bzw. einer Aluminiumlegierung oder Kupfer bzw. einer Kupferlegierung ausgebildet ist/sind.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Material der Metallbänder, z. B. Aluminiumbänder, eine Bruchdehnung A80 von maximal 6 % aufweist, vorzugsweise 2 % bis 5 %, z. B. etwa 3 % bis 4 %.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass für die Bandverbindung zumindest 30 Verbindungspunkte, vorzugsweise zumindest 50
Verbindungspunkte pro Meter Bandbreite mittels Durchsetzfügen gesetzt werden.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Dicke des Bandendes des ersten Metallbandes und/oder die Dicke des Bandanfangs
des zweiten Metallbandes vor dem Verbinden gemessen werden und dass der Durchsetz-Fügeprozess
in Abhängigkeit von der gemessenen Dicke bzw. von den gemessenen Dicken gesteuert
oder geregelt wird.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Eintauchtiefe des Stempels bzw. der Stempel des Durchsetz-Fügewerkzeuges in Abhängigkeit
von der Dickenmessung oder von den Dickenmessungen gesteuert oder geregelt wird.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Bandanfang und das Bandende und/oder das Durchsetzfügewerkzeug derart positioniert
werden, dass kein Stempel des Fügewerkzeuges eine der Bandkanten trifft und/oder dass
vor oder nach dem Verbinden der Bänder im Bereich einer oder beider Bandkanten eine
oder mehrere Seitenstanzungen eingebracht werden.
9. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Seitenstanzungen vor dem Verbinden der Bänder mit der Maßgabe eingebracht werden,
dass eine Abhängigkeit von der Werkzeuggeometrie und der Bandbreite und Bandposition
ein Auftreffen eines Werkzeugstempels auf eine Bandkante verhindert wird.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass im Bereich der Überlappung lediglich die obere Oberfläche des oben liegenden Metallbandes
und die untere Oberfläche des unten liegenden Metallbandes beölt werden.