(19)
(11) EP 3 020 564 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
18.05.2016  Patentblatt  2016/20

(21) Anmeldenummer: 14192614.7

(22) Anmeldetag:  11.11.2014
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
B41K 3/10(2006.01)
B41F 13/00(2006.01)
B41K 3/12(2006.01)
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AL AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HR HU IE IS IT LI LT LU LV MC MK MT NL NO PL PT RO RS SE SI SK SM TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
BA ME

(71) Anmelder: Paul Leibinger GmbH & Co. KG Nummerier- und Markierungssysteme
78532 Tuttlingen (DE)

(72) Erfinder:
  • Stehle, Axel Ulrich
    78603 Renquishausen (DE)

(74) Vertreter: Westphal, Mussgnug & Partner Patentanwälte mbB 
Am Riettor 5
78048 Villingen-Schwenningen
78048 Villingen-Schwenningen (DE)

   


(54) Nummeriervorrichtung mit Nummerierrädern, insbesondere für Druckereimaschinen


(57) Bereitgestellt wird eine Nummeriervorrichtung (100) mit nebeneinander auf einer Achse (106) angeordneten Nummerierrädern (107a-107e), die, wenn sie auf eine Druckposition gedreht sind, zum Druck von Symbolen verwendbar sind, wobei mindestens eines der Nummerierräder (107a-107e) der Nummeriervorrichtung (100) eine mit dem Nummerierrad (107a) verbundene erste Greiferscheibe (114a) mit einer Zahnstruktur aufweist, um mit einem Vordergreifer (112) mit Zähnen (112a-112e), von denen zumindest einer in die Zahnstruktur einer ersten Greiferscheibe (114a) eines der Nummerierräder (107a) eingreift, bei der mindestens eines der eine mit dem Nummerierrad (107a) verbundene erste Greiferscheibe (114a) aufweisenden Nummerierräder (107a) auf der der ersten Greiferscheibe (114a) gegenüberliegenden Seite des Nummerierrads (107a) eine zweite Greiferscheibe (114a') aufweist, und bei der der Vordergreifer (112) für mindestens ein Nummerierrad (107a), das auf der der ersten Greiferscheibe (114a) gegenüberliegenden Seite eine zweite Greiferscheibe (114a') aufweist, zwei Zähne (112a,112a') aufweist, von denen einer beim Verstellen des Nummerierrads (107a) mit erster und zweiter Greiferscheibe (114a,114a') in die Zahnstruktur der ersten Greiferscheibe (114a) des Nummerierrads (107a) mit erster und zweiter Greiferscheibe (114a,114a') eingreift und der andere beim Verstellen des Nummerierrads (107a) mit erster und zweiter Greiferscheibe (114a,114a') in die Zahnstruktur der zweiten Greiferscheibe (114a') des Nummerierrads (107a) mit erster und zweiter Greiferscheibe (114a,114a') eingreift.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft eine Nummeriervorrichtung, insbesondere für den Einsatz in Druckereimaschinen mit den Merkmalen des Oberbegriffs des Anspruchs 1.

[0002] Nummeriervorrichtungen werden seit langem insbesondere dazu verwendet, individuelle alphanumerische Zeichenkombinationen auf Unterlagen aufzudrucken, beispielsweise die Seriennummern von Geldscheinen, Wertpapieren oder Schecks. Dabei ergibt sich die Notwendigkeit, zwischen Druckprozessen die Zeichenkombination durch Drehung mindestens eines Nummerierrades zu ändern. Wenngleich es in den letzten Jahren vermehrt zum Einsatz von teil- oder vollmotorisierten Nummerierwerken gekommen ist, bei denen diese Drehung durch Motoren bewirkt wird, spielt nach wie vor die mechanisch bewirkte Verstellung der Nummerierräder eine wichtige Rolle.

[0003] Eine seit langem bewährte Vorgehensweise, um die mechanische Verstellung zu bewirken, besteht darin, eine Wechselwirkung von koaxial seitlich an den Nummerierrädern verzahnte Greiferscheiben mit einem kleineren Durchmesser als dem Durchmesser der Nummerierräder mit einem kammartigen Bauteil mit Zähnen verschiedener Länge, dem sogenannten Vordergreifer, zu nutzen. Der Vordergreifer wird dazu mit einer Federkraft beaufschlagt an der sogenannten Kurbel angeordnet. Die Kurbel, die z.B. als ein U-förmiger Bügel ausgeführt werden kann, der schwenkbar in der Nummeriervorrichtung angeordnet ist, wird beim Schaltvorgang zunächst so bewegt, dass mit den jeweiligen Greiferscheiben in Kontakt stehende Zähne des Vordergreifers hinter dem nächsten Zahn der Greiferscheibe einfallen. Danach wird die Kurbel mechanisch zurückgeführt, wobei die mit Greiferscheiben in Kontakt stehenden Zähne des Vordergreifers die Greiferscheibe und die mit diesen verbundenen Nummerierräder verstellen. Die mechanische Bewegung der Kurbel kann dabei z.B. durch Antriebshebel und/oder durch den Einsatz einer Schaltkurve erreicht werden.

[0004] Der Sinn der unterschiedlich langen Zähne des Vordergreifers besteht dabei darin, dass diese im Zusammenspiel mit einer entsprechenden Gestaltung der Greiferscheiben ein Weiterschalten bestimmter Nummerierräder zu bestimmten Zeiten ermöglichen. Soll beispielsweise eine fortlaufende Nummerierung im Dezimalsystem bewirkt werden, kann an der Stelle der Verzahnung der Greiferscheibe des Nummerierrads für die Einerstelle, in die der Vordergreifer mit seinem längsten Zahn eingreift, wenn das Nummerierrad bei der nächsten Bewegung auf die Ziffer Null gedreht werden soll, eine größere Vertiefung vorgesehen werden. Dies führt dazu, dass der zweitlängste Zahn des Vordergreifers, der mit der Verzahnung der Greiferscheibe des Nummerierrads für die Zehnerstelle wechselwirkt, genau dann in Kontakt mit der ihm zugeordneten Greiferscheibe tritt, wenn das Nummerierrad für die Einerstelle von der Ziffer Neun auf die Ziffer Null gedreht wird. Dementsprechend wird nur in diesem Fall -wie für die fortlaufende Nummerierung gewünscht- das Nummerierrad für die Zehnerstelle weitergedreht.

[0005] Wäre statt einer fortlaufenden, also ansteigenden Nummerierung eine rückwärts laufende Nummerierung gewünscht, muss nur die Orientierung oder Positionierung der Greiferscheibe so angepasst werden, dass der Eingriff in die größere Vertiefung dann erfolgt, wenn das Nummerierrad für die Einerstelle von der Ziffer Null auf die Ziffer Neun gedreht wird.

[0006] Dieses Prinzip lässt sich analog auf die Hunderterstelle, die Tausenderstelle usw. übertragen. Wesentlich ist lediglich, dass die Vertiefung der Greiferscheibe, die dem Umstellen auf die Ziffer Null bzw Neun der jeweiligen Stelle zugeordnet ist, so tief ist, dass der jeweilige Zahn des Vordergreifers weit genug in sie eintauchen kann, dass auch der kürzeste Zahn des Vordergreifers in Kontakt mit der ihm zugeordneten Greiferscheibe des Nummerierrads für die höchste Stelle kommen kann, wenn alle anderen Zähne des Vordergreifers in die der Ziffer Null entsprechende Vertiefung ihrer Greiferscheibe eingreifen. Ein Beispiel für eine derartige Nummeriervorrichtung ist z.B. der DE 1 001 290 zu entnehmen.

[0007] Wichtig für ein ordnungsgemäßes Funktionieren der Nummeriervorrichtung ist, dass benachbarte Nummerierräder bzw. deren Greiferscheiben nicht miteinander in Kontakt kommen, da sonst durch Reibung einerseits eine unerwünschte Drehung eines benachbarten Nummerierrads hervorgerufen werden könnte. Um dies sicher zu verhindern, werden die Nummerierräder mit einem gewissen Spiel versehen, so dass das Auftreten einer reibschlüssigen Verbindung sicher verhindert wird.

[0008] In der Praxis zeigt sich, dass das vorstehend geschilderte Funktionsprinzip Verschleißprobleme mit sich bringt, die insbesondere das am häufigsten verstellte Nummerierrad, z.B. die Einerstelle bei einer fortlaufenden Nummerierung, betreffen. Sowohl die Zahnstruktur der Greiferscheibe, insbesondere der Zahn der Greiferscheibe, über den der Zahn des Vordergreifers gezogen wird, wenn er durch die Kurbel aus der größeren Vertiefung herausgezogen wird, als auch der Zahn des Vordergreifers nutzen sich durch die Reibung miteinander mechanisch ab. Besonders negativ wirkt sich hierbei dann auch das an sich notwendige Spiel aus, denn es bringt mit sich, dass teilweise nicht die volle Wechselwirkungsfläche zwischen Verzahnung der Greiferscheibe und Zahn des Vordergreifers genutzt wird, so dass die Anpresskraft der Feder, die den Vordergreifer an die Greiferscheibe andrückt, auf eine geringere Oberfläche wirkt und so den Anpressdruck und dadurch den Abnutzungseffekt erhöht. Dementsprechend kann es mit der Zeit zu einer ungleichmäßigen Abnutzung der zur Wechselwirkung miteinander bestimmten Oberflächen der Zähne von Greiferscheibe und Vordergreifer kommen, zu lokalen Vertiefungen und Überständen führt. Diese lokalen Vertiefungen und Überstände wirken dann aber dem Spiel des Nummerierrads entgegen; zudem kann es dazu kommen, dass sich am Zahn des Vordergreifers ein Grat ausbildet, der in den Zwischenraum zwischen benachbarten Nummerierrädern eingreift und zu einer Verklemmung dieser Nummerierräder oder zu einem gemeinsamen Weiterstellen dieser Nummerierräder führen kann oder den Vordergreifer in diesem Zwischenraum festklemmt. In allen Fällen ist die ordnungsgemäße Funktion des Nummerierrads nicht mehr gegeben.

[0009] Die Aufgabe der Erfindung besteht daher darin, ein Nummerierwerk bereitzustellen, bei dem das Zusammenwirken zwischen Greiferscheiben und Vordergreifer so verbessert ist, dass die Abnutzung, insbesondere eine asymmetrische Abnutzung, der Zähne von Greiferscheibe und Vordergreifer reduziert wird.

[0010] Diese Aufgabe wird gelöst durch ein Nummerierwerk mit den Merkmalen des Anspruchs 1.

[0011] Wie für bekannte, zumindest teilweise mechanisch angetriebene Nummeriervorrichtungen üblich, hat die erfindungsgemäße Nummeriervorrichtung mehrere nebeneinander auf einer Achse angeordneten Nummerierräder, die, wenn sie auf eine Druckposition gedreht sind, zum Druck von Symbolen verwendbar sind. Mindestens eines der Nummerierräder der Nummeriervorrichtung hat eine mit dem Nummerierrad verbundene erste Greiferscheibe, die eine Zahnstruktur aufweist. Ferner ist ein Vordergreifer vorgesehen, d.h. eine kammartige Struktur mit Zähnen, von denen zumindest einer in die Zahnstruktur einer ersten Greiferscheibe eines der Nummerierräder eingreift.

[0012] Das Weiterstellen eines Nummerierrads wird durch das Zusammenwirken des Vordergreifers, genauer von dem der Greiferscheibe dieses Nummerierrades zugeordneten Zahn des Vordergreifers, mit der Zahnstruktur der Greiferscheibe bewirkt. Dazu wird der Vordergreifer ausgehend von einer ersten Position, in der der der Greiferscheibe zugeordnete Zahn des Vordergreifers sich in einer ersten Vertiefung der Zahnstruktur der Greiferscheibe befindet in eine zweite Position gebracht, in der sich dieser Zahn des Vordergreifers in einer zweiten, üblicherweise benachbarten Vertiefung der Zahnstruktur der Greiferscheibe befindet.

[0013] Dabei wird dieser Teil der Bewegung des Vordergreifers so ausgeführt, dass der zwischen den Vertiefungen liegende Zahn der Zahnstruktur der Greiferscheibe überwunden werden kann, ohne dass eine Bewegung des der Greiferscheibe zugeordenten Nummerierrades erfolgt, während bei der Rückbewegung des Vordergreifers aus der zweiten Position in die erste Position dieser Zahn die Mitnahme der Greiferscheibe bei der Bewegung des Vordergreifers sicherstellt, so dass eine Drehung des mit der Greiferscheibe verbundenen Nummerierrads erfolgt, die den Druck eines anderen auf dem äußeren Umfang des Nummerierrads angeordneten Zeichens ermöglicht.

[0014] Erfindungswesentlich ist, dass mindestens eines der eine mit dem Nummerierrad verbundene erste Greiferscheibe aufweisenden Nummerierräder auf der der ersten Greiferscheibe gegenüberliegenden Seite eine zweite Greiferscheibe aufweist, und dass der Vordergreifer für mindestens ein Nummerierrad, das auf der der Greiferscheibe gegenüberliegenden Seite eine zweite Greiferscheibe aufweist, zwei Zähne aufweist, von denen einer beim Verstellen des Nummerierrads mit erster und zweiter Greiferscheibe in die Zahnstruktur der ersten Greiferscheibe des Nummerierrads mit erster und zweiter Greiferscheibe und der andere beim Verstellen des Nummerierrads mit erster und zweiter Greiferscheibe in die Zahnstruktur der zweiten Greiferscheibe des Nummerierrads mit erster und zweiter Greiferscheibe eingreift. Dies bringt insbesondere mit sich, dass bei jedem Verstellvorgang des Nummerierrads mit erster und zweiter Greiferscheibe diese beiden Zähne am Verstellvorgang aktiv beteiligt sind und nicht nur an manchen oder an unterschiedlichen Verstellvorgängen.

[0015] Durch diese Maßnahme wird somit sicher erreicht, dass sich die wirkenden Kräfte stets auf zwei Wechselwirkungsflächen aufteilen und somit die Belastung auf die jeweiligen Zahnstrukturen bzw. Zähne reduziert wird.

[0016] Insbesondere ist dank der erwähnten Maßnahme auch gewährleistet, dass es nicht mehr zu einer Situation kommen kann, in der ein - gegebenenfalls vorgeschädigter - Zahn des Vordergreifers in den Zwischenraum zwischen den Greiferscheiben zweier benachbarter Nummerierräder eingreift, denn die seitliche bzw. axiale Zahnposition der Zähne des Vordergreifers wird nach wie vor durch die Wechselwirkung des zweiten Zahns mit der zweiten Greiferscheibe des Nummerierrads vorgegeben.

[0017] Grundsätzlich gibt es eine Reihe von unterschiedlichen geometrischen Ausgestaltungen der beiden jeweils miteinander wechselwirkenden Paare von Greiferscheibe und Zahn des Vordergreifers, mittels denen sichergestellt werden kann, dass das Verstellen der Nummerierradposition durch beide Paare gemeinsam geleistet wird. Fertigungstechnisch ist die einfachte und kostengünstigste Variante, dass die Zahnstruktur der zweiten Greiferscheibe identisch zu der Zahnstruktur der ersten Greiferscheibe und genauso orientiert ist wie diese, und dass die Zähne des Vordergreifers, von denen einer in die Zahnstruktur der ersten Greiferscheibe des Nummerierrads mit erster und zweiter Greiferscheibe und der andere in die Zahnstruktur der zweiten Greiferscheibe des Nummerierrads mit erster und zweiter Greiferscheibe eingreift, gleich lang sind.

[0018] Es ist aber auch möglich, Unterschiede im Durchmesser der Greiferscheiben durch die Länge der ihnen jeweils zugeordneten Zähne des Vordergreifers zu kompensieren und/oder Unterschiede in ihrer durch die Ausrichtung der tiefen Vertiefung zum Weiterschalten höherer Ziffern vorgegebenen Orientierung durch einen Versatz der Position des jeweiligen Zahns des Vordergreifers auf dem und/oder des Winkels des jeweilige Zahns des Vordergreifers relativ zum Vordergreifer auszugleichen und so ebenfalls die Erfindung zu realisieren.

[0019] Als besonders vorteilhaft hat es sich erwiesen, wenn das Nummerierrad, das auf der der ersten Greiferscheibe gegenüberliegenden Seite eine zweite Greiferscheibe aufweist zwischen dem Zahn, der beim Verstellen des Nummerierrads in die erste Greiferscheibe eingreift und dem Zahn, der beim Verstellen des Nummerierrads in die zweite Greiferscheibe eingreift geführt ist. Ein etwaig notwendiges Spiel sollte dann bevorzugt durch eine axiale Beweglichkeit des Vordergreifers gewährleistet werden.

[0020] Die Erfindung wird nachfolgend anhand von Figuren, die beispielhafte Ausführungsformen zeigen, näher erläutert. Es zeigen:
Fig.1:
eine Frontalansicht einer Nummeriervorrichtung,
Fig.2:
eine Baugruppe der Nummeriervorrichtung aus Fig. 1,
Fig.3:
eine Seitenansicht der Nummeriervorrichtung aus Fig.1,
Fig.4:
einen Schnitt in einer Ebene senkrecht zur Achse der Nummerierräder durch die Nummeriervorrichtung aus Fig.1,
Fig.5:
eine Detaildarstellung eines erfindungsgemäßen Zusammenwirkens von Vordergreifer und einem Nummerierrad der Nummeriervorrichtung aus Figur 1 aus einer ersten Perspektive, und
Fig.6:
die Detaildarstellung aus Figur 5 aus einer zweiten Perspektive.


[0021] Da die Figuren dasselbe Ausführungsbeispiele zeigen, werden in ihnen dieselben Bezugszeichen verwendet. Um die Übersichtlichkeit der Figuren zu erhöhen wurden ferner teilweise nicht alle Bezugszeichen in allen Figuren eingezeichnet.

[0022] Figur 1 zeigt eine Frontalansicht einer erfindungsgemäß aufgebauten Nummeriervorrichtung 100. Man erkennt eine Trägerstruktur 101, zur Anordnung der Nummeriervorrichtung 100 auf einer nicht dargestellten Druckmaschine. Die Trägerstruktur trägt ein im Wesentlichen U-förmiges Gehäuse mit Seitenwänden 102, 103 und einem Bodenteil 104. Die Seitenwände 102,103 bilden die Lager für eine Baugruppe 105, die in Figur 2 separat dargestellt ist.

[0023] Wie in Figur 2 zu erkennen ist, weist die Baugruppe 105 eine Achse 106 auf, deren äußere Enden, wie besonders gut anhand der in Figur 3 gezeigten Seitenansicht der Nummeriervorrichtung 100 zu erkennen ist, in den Seitenwänden 102,103 gelagert sind, wenn die Baugruppe 105 in eine Nummeriervorrichtung 100 eingebaut ist. Die Achse 106 definiert die gemeinsame Drehachse für die einzeln drehbaren Nummerierräder 107a,107b,107c, 107d,107e.

[0024] Ferner trägt die Achse 106 die Kurbel 108, welche in diesem Beispiel als Rahmen ausgestaltet ist, dessen Längsseiten 109a,109b sich parallel zur Achse 106 erstrecken, dessen Querseiten 110a,110b sich senkrecht zur Achse 106 erstrecken, in dessen Innenraum die Nummerierräder 107a-107e angeordnet sind und der auf der Achse 106 drehbar gelagert ist. An der Längsseite 109a des Rahmens ist ein Antriebshebel 111 angeordnet, alternativ könnte auch ein steckbarer Hebel vorgesehen werden, der in die Kurbel eingreift. An der Längsseite 109b des Rahmens ist ein Vordergreifer 112 mit Zähnen 112a,112a',112b,112c,112d,112e um eine parallel zur Längsseite 109b des Rahmens verlaufende Achse drehbar angeordnet, die in den Quersetien 110a,110b gelagert ist. Der Vordergreifer 112 ist durch die Kraft einer Feder 113 in Richtung auf die Nummerierräder 107a-107e vorgespannt ist, so dass der radiale Abstand der Zähne von der Achse 106 gegen die Kraft der Feder 113 erhöht werden kann.

[0025] Dabei ist hervorzuheben, dass der Vordergreifer 112 mehr Zähne aufweist als mechanisch direkt angetriebene Nummerierräder vorhanden sind und zudem zwei gleich lange Zähne 112a und 112a' hat, die, wie unten näher erläutert wird, mit beidseitig am Nummerierrad 107a angeordneten Greiferscheiben 114a,114a' wechselwirken. Dieser, für die Erfindung wesentliche Sachverhalt ist besonders gut in der Detaildarstellung der Figur 5 zu erkennen, die nur den Vordergreifer 112 mit seinen Zähnen 112a bis 112e und das Nummerierrad 107a mit seinen Greiferscheiben 114a, 114a' zeigt. Die Zahnstruktur der Greiferscheiben 114a und 114a' ist dabei identisch und gleich orientiert, was bedeutet, dass sie spiegelsymmetrisch zur senkrecht zur Drehachse stehenden Mittelebene des Nummerierrads 107a ausgeführt sind.

[0026] In diesem Ausführungsbeispiel werden die weiteren Zähne 112b-112e des Vordergreifers vom Zahn 112b zum Zahn 112e hin immer kürzer und wechselwirken jeweils mit Greiferscheiben von Nummerierrädern 107b bis 107e, die nur eine Greiferscheibe aufweisen. Es ist aber auch möglich, weitere Nummerierräder mit gedoppelten Greiferscheiben und den Vordergreifer mit entsprechenden weiteren Paaren von gleich langen Zähnen zu versehen.

[0027] Das Prinzip, das zur Weiterschaltung der Nummerierräder 107a-107e mittels durch die Kurbel 108 bewirkter Änderungen der Position des Vordergreifers 112 verwendet wird, lässt sich am Beispiel des Nummerierrads 107a besonders gut anhand der Figur 4, die eine Schnittdarstellung durch die Nummeriervorrichtung 100 zeigt nachvollziehen. Das Funktionsprinzip ist bei den anderen Nummerierrädern dasselbe:

[0028] An dem Nummerierrad 107a ist eine Greiferscheibe 114a angeordnet, die mit dem Nummerierrad 107a drehfest verbunden ist. Dies kann man insbesondere dadurch realisieren, dass die Greiferscheiben jeweils einstückig mit dem Nummerierrad ausgeführt sind, es können aber auch separate Nummerierräder und Greiferscheiben bereitgestellt und dann miteinander verbunden, z.B. verschweißt, verklebt oder verstiftet werden. Die Greiferscheibe 114a weist eine Zahnstruktur mit Zähnen 115 und Vertiefungen 116 sowie eine besonders tiefe Vertiefung 117 auf, die so tief ist, dass sie den der Greiferscheibe zugeordneten Zahn des Vordergreifers 112 so weit in sich aufnehmen kann, dass der kürzeste Zahn des Vordergreifers 112 an der Zahnstruktur der ihm zugeordneten Greiferscheibe anliegen kann, deren Verzahnung deshalb auch keine besonders tiefe Vertiefung aufweisen muss. Dabei sind die Zähne 115 mit asymmetrischen Zahnflanken 115a,115b ausgeführt, so dass auch die Vertiefungen 116, also die Zahnzwischenräume, asymmetrisch sind. Die Zahnflanke 115a steigt in der zur Drehrichtung entgegengesetzten Richtung relativ sanft an, während die Zahnflanke 115b in dieser Richtung steil abfällt.

[0029] Um das Nummerierrad 107a zunächst an einer erreichten Position zu fixieren, greift ein mit der Kraft einer Druckfeder 118 beaufschlagter, um eine Achse 119 drehbarer Hintergreifer 120 in eine der Vertiefungen 116 ein.

[0030] In der in Figur 4 gezeigten Situation ist der Antriebshebel 111 in seiner oberen Position, was dazu führt, dass das Ende der Kurbel 108, an dem der Vordergreifer 112 angeordnet ist, nach unten geführt ist und der Zahn 112a des Vordergreifers 112 nahe einer steilen Zahnflanke 115b in eine Vertiefung 116 eingreift.

[0031] Wird nun der Antriebshebel 111 nach unten bewegt, und die rahmenförmige Kurbel 108 um die Drehachse gedreht, hebt sich der Vordergreifer 112 an. Der Zahn 112a bleibt an der steilen Zahnflanke 115b hängen, wodurch das Nummerierrad 107a in die nächste Druckposition gedreht wird. Der Hintergreifer 120 wird dabei durch eine sanft ansteigende Zahnflanke 115a gegen die Kraft der Druckfeder 118 zurückgedrückt, bis er in die nächste Vertiefung 116 hineinrutscht.

[0032] Bewegt sich der Antriebshebel 111 danach wieder aufwärts, wird das Ende der Kurbel 108, an der der Vordergreifer 112 angeordnet ist, wieder abwärts bewegt. Dabei wird der an der Zahnstruktur anliegende Zahn 112a des Vordergreifers eine sanft ansteigende Zahnflanke 115a hinaufgeführt und gegen die Kraft der Feder 113 nach außen gedrückt, bis er in die nächste Vertiefung 116 überspringt und wieder die in Figur 4 gezeigte Position erreicht ist. Dabei sperrt der Kontakt des Hintergreifers 120 mit einer steilen Zahnflanke 115b ein Mitdrehen des Nummerierrads 107a.

[0033] Da, wie z.B. in Figur 2 gut zu erkennen ist, die Zähne 112a-112e des Vordergreifers 112 unterschiedlich lang sind, wird auf diese Weise nur das Nummerierrad 107a gedreht, solange nicht der Zahn 112a des Vordergreifers 112 in die besonders tiefe Vertiefung 117 eingreift. In diesem Fall kommt der nächstkürzere Zahn des Vordergreifers 112 in Kontakt mit der ihm zugeordneten Greiferscheibe, bewegt diese und übernimmt die Steuerung der Bewegung des Vordergreifers 112.

[0034] Wie in der Darstellung der Figur 6 am Beispiel des Nummerierrads 107a, das beidseitig eine Greiferscheibe aufweist, deutlich zu erkennen ist, kann für solche Nummerierräder mit beidseitiger Greiferscheibe auch jeder Greiferscheibe ein Hintergreifer 120a, 120a' zugeordnet werden.

Bezugszeichenliste



[0035] 
100
Nummeriervorrichtung
101
Trägerstruktur
102,103
Seitenwand
104
Bodenteil
105
Baugruppe
106
Achse
107a-107e
Nummerierräder
108
Kurbel
109a,109b
Längsseiten
110a,110b
Querseiten
111
Antriebshebel
112
Vordergreifer
112a, 112a', 112b, 112c,112d,112e
Zähne des Vordergreifers
113
Feder
114a,114a'
Greiferscheibe
115
Zahn
115a
sanft ansteigende Zahnflanke
115b
steil abfallende Zahnflanke
116
Vertiefung
117
tiefe Vertiefung
118
Druckfeder
119
Achse
120,120a,120a'
Hintergreifer



Ansprüche

1. Nummeriervorrichtung (100) mit

- nebeneinander auf einer Achse (106) angeordneten Nummerierrädern (107a-107e), die, wenn sie auf eine Druckposition gedreht sind, zum Druck von Symbolen verwendbar sind, wobei mindestens eines der Nummerierräder (107a-107e) der Nummeriervorrichtung (100) eine mit dem Nummerierrad (107a) verbundene erste Greiferscheibe (114a) mit einer Zahnstruktur aufweist, und

- einem Vordergreifer (112) mit Zähnen (112a-112e), von denen zumindest einer in die Zahnstruktur einer ersten Greiferscheibe (114a) eines der Nummerierräder (107a) eingreift,
dadurch gekennzeichnet,

- dass mindestens eines der eine mit dem Nummerierrad (107a) verbundene erste Greiferscheibe (114a) aufweisenden Nummerierräder (107a) auf der der ersten Greiferscheibe (114a) gegenüberliegenden Seite des Nummerierrads (107a) eine zweite Greiferscheibe (114a') aufweist, und

- dass der Vordergreifer (112) für mindestens ein Nummerierrad (107a), das auf der der ersten Greiferscheibe (114a) gegenüberliegenden Seite eine zweite Greiferscheibe (114a') aufweist, zwei Zähne (112a,112a') aufweist, von denen einer beim Verstellen des Nummerierrads (107a) mit erster und zweiter Greiferscheibe (114a,114a') in die Zahnstruktur der ersten Greiferscheibe (114a) des Nummerierrads (107a) mit erster und zweiter Greiferscheibe (114a,114a') eingreift und der andere beim Verstellen des Nummerierrads (107a) mit erster und zweiter Greiferscheibe (114a,114a') in die Zahnstruktur der zweiten Greiferscheibe (114a') des Nummerierrads (107a) mit erster und zweiter Greiferscheibe (114a,114a') eingreift.


 
2. Nummeriervorrichtung nach Anspruch 1, dadurch g ekennzeichnet, dass die Zahnstruktur der zweiten Greiferscheibe (114a') identisch zu der Zahnstruktur der ersten Greiferscheibe (114a) und genauso orientiert ist wie diese, und dass die Zähne (112a,112a') des Vordergreifers (112), von denen einer in die Zahnstruktur der ersten Greiferscheibe (114a) des Nummerierrads (107a) mit erster und zweiter Greiferscheibe (114a,114a') und der andere in die Zahnstruktur der zweiten Greiferscheibe (114a') des Nummerierrads (107a) mit erster und zweiter Greiferscheibe (114a,114a') eingreift, gleich lang sind.
 
3. Nummeriervorrichtung nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, dass das Nummerierrad (107a), das auf der der ersten Greiferscheibe (114a) gegenüberliegenden Seite eine zweite Greiferscheibe (114a') aufweist zwischen dem Zahn (112a), der beim Verstellen des Nummerierrads (107a) in die erste Greiferscheibe (114a) eingreift und dem Zahn (112a'), der beim Verstellen des Nummerierrads (107a) in die zweite Greiferscheibe (114a') eingreift geführt ist.
 




Zeichnung






















Recherchenbericht









Recherchenbericht




Angeführte Verweise

IN DER BESCHREIBUNG AUFGEFÜHRTE DOKUMENTE



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