[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft einen Rollenwagen für die Aufnahme einer Schiebetür
mit zumindest zwei Montagevorrichtungen sowie eine Schiebetürenanlage mit wenigstens
einem entsprechenden Rollenwagen.
[0002] Es ist grundsätzlich bekannt, dass Rollenwagen für die Aufnahme von Schiebetüren
eingesetzt werden. Diese Rollenwagen werden mit entsprechenden Lagervorrichtungen
in Rollenlaufbahnen eingesetzt, welche oberhalb einer Türöffnung an einer Wand oder
der Decke befestigt sind. Anschließend kann durch eine Bewegung des Rollenwagens entlang
dieser Rollenlaufbahn die Schiebetür eine Öffnungsbewegung und eine Schließbewegung
durchführen. Ein solcher Rollenwagen weist dabei unterschiedlichste Funktionen auf,
welche durch entsprechende Montagevorrichtungen strukturell zur Verfügung gestellt
werden. Beispielsweise ist eine solche zusätzliche Funktion eine Höhenverstellvorrichtung,
um eine Justierung der Höhe der Schiebetür vornehmen zu können. Andere Beispiele solcher
Montagefunktionen sind zum Beispiel eine Montage von Zubehörmodulen, eine Befestigungsvorrichtung
einer Schiebetür am Grundkörper oder Ähnliches.
[0003] Bei bekannten Rollenwagen sind die einzelnen Montagevorrichtungen spezifisch für
die jeweils zu erfüllende Montagefunktion. Dementsprechend erfolgt für die Durchführung
einer Montagebewegung für die jeweilige Montagefunktion auch eine spezifische Ausrichtung
der zugehörigen Montagevorrichtung. Jede dieser Montagevorrichtungen ist ein in sich
abgeschlossenes System, welches in sich stimmig funktioniert. Dies führt jedoch dazu,
dass für jede Montagevorrichtung in spezifischer Weise die Montagefunktion erfüllt
werden muss, durch entsprechend spezifische Montagebewegungen oder spezifische Angriffsmöglichkeiten.
Dies führt weiter dazu, dass im einfachsten Fall von unterschiedlichen Seiten des
Rollenwagens die jeweilige Montagefunktion ausgeführt wird. Jedoch kann es sogar dazu
führen, dass vor der Durchführung einer Montagefunktion sich der zugehörige Monteur
erst auf die Suche begeben muss, wo eine entsprechende Handhabungsschnittstelle für
die Durchführung der jeweils gewünschten spezifischen Montagefunktion liegt. Dies
führt zu einem erhöhten Montageaufwand und einer verlängerten Montagezeit. Auch wird
die Komplexität eines solchen Rollenwagens auf diese Weise erhöht.
[0004] Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, in kostengünstiger und einfacher Weise
die voranstehend beschriebenen Nachteile zumindest teilweise zu beheben. Insbesondere
ist es Aufgabe der vorliegenden Erfindung, den Zeitaufwand der Montage sowie die Komplexität
des Rollenwagens zu reduzieren.
[0005] Voranstehende Aufgabe wird gelöst durch einen Rollenwagen mit den Merkmalen des Anspruchs
1 und eine Schiebtürenanlage mit den Merkmalen des Anspruchs 12. Weitere Merkmale
und Details der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen, der Beschreibung und
den Zeichnungen. Dabei gelten Merkmale und Details, die im Zusammenhang mit dem erfindungsgemäßen
Rollenwagen beschrieben sind, selbstverständlich auch im Zusammenhang mit der erfindungsgemäßen
Schiebetürenanlage und jeweils umgekehrt, so dass bezüglich der Offenbarung zu den
einzelnen Erfindungsaspekten stets wechselseitig Bezug genommen wird bzw. werden kann.
Erfindungsgemäß ist ein Rollenwagen für die Aufnahme einer Schiebetür vorgesehen.
Dieser Rollenwagen weist ein Rollenmodul zur verschiebbaren Anbringung an einer Rollenlaufbahn
auf. Weiter ist ein Grundkörper zur Befestigung an der Schiebetür vorgesehen. Ein
erfindungsgemäßer Rollenwagen zeichnet sich dadurch aus, dass zumindest zwei Montagevorrichtungen
vorgesehen sind für die Ausübung jeweils einer Montagefunktion des Rollenwagens. Dabei
weist jede Montagevorrichtung wenigstens ein Montagemittel mit einer Handhabungsschnittstelle
zur Einbringung einer Montagekraft für die Durchführung einer Montagebewegung des
wenigstens einen Montagemittels auf. Weiter sind die Handhabungsschnittstellen der
Montagemittel der zumindest zwei Montagevorrichtungen auf einer ersten Seite des Rollenwagens
angeordnet. Eine Lagervorrichtung des Rollenmoduls für die verschiebbare Anbringung
an der Rollenlaufbahn ist auf einer zweiten Seite des Rollenwagens angeordnet, welche
entgegengesetzt zur ersten Seite ausgerichtet ist.
[0006] Ein erfindungsgemäßer Rollenwagen weist insbesondere zumindest zwei Bauteile, nämlich
das Rollenmodul und den Grundkörper auf. Dabei können selbstverständlich auch weitere
Bauteile vorgesehen sein und/oder diese beiden Bauteile aus einzelnen Körpern zusammengesetzt
sein. Ein Rollenwagen ist im Sinne der vorliegenden Erfindung ein Gesamtsystem, welches
zumindest zwei Funktionen erfüllt. So ist zum einen durch das Rollenmodul die verschiebbare
Anbringung auf der Rollenlaufbahn möglich. Auch wenn bereits hier die Begrifflichkeit
von Rollen verwendet wird, so ist eine Anbringung von Lagervorrichtungen von Rollen
nur eine Möglichkeit der Ausführung eines erfindungsgemäßen Rollenwagens. Selbstverständlich
kann ein solcher Rollenwagen für die verschiebbare Lagerung auch eine Linearführung,
zum Beispiel eine Gleitlagerung oder einen Linearantrieb aufweisen. Hinsichtlich reduzierter
Komplexität und verminderten Kosten ist jedoch die Ausbildung durch rotierbare Rollen
für eine solche Lagervorrichtung bevorzugt. Als zweite Funktion wird die Befestigung
der Schiebetür zur Verfügung gestellt. Dabei kann es sich zum Beispiel um eine klemmende
Befestigung handeln.
[0007] Das Rollenmodul und der Grundkörper sind dabei erfindungsgemäß separate Bauteile
bzw. separate Körper. Jedes dieser beiden Bauteile, also das Rollenmodul und/oder
der Grundkörper können dabei selbst eine Vielzahl von Einzelteilen aufweisen, die
miteinander verbunden sind. So kann das Rollenmodul zum Beispiel entsprechende Lagervorrichtungen
in Form von rotierbar gelagerten Rollen aufweisen. Der Grundkörper kann eine Vielzahl
von Einzelbauteilen aufweisen, wie zum Beispiel weitere Vorrichtungen für Zusatzfunktionen.
Dies kann neben einer Höhenverstellvorrichtung auch eine Sicherungsvorrichtung, eine
Fixiervorrichtung oder auch eine Klemmvorrichtung sein, mittels welcher die Schiebetür
an dem Grundkörper befestigbar ist.
[0008] Grundsätzlich ist die Richtung der Bewegung mittels des Rollenwagens erfindungsgemäß
offen. So kann hier eine Bewegung entlang einer Geraden genauso durchgeführt werden,
wie eine Bewegung entlang einer gekrümmten oder mehrfach gekrümmten Bewegungslinie
im Rahmen der vorliegenden Erfindung denkbar ist.
[0009] Eine verschiebbare Anbringung an einer Rollenlaufbahn ist dabei spezifisch für die
jeweilige Ausführungsform der Lagerung zu verstehen. Sind beispielsweise Lagervorrichtungen
in Form von einzelnen Rollen vorgesehen, so werden diese Rollen in eine entsprechende
Rollenlaufbahn eingesetzt. Ist beispielsweise eine Gleitlagerung vorgesehen, so erfolgt
ein Anbringen des Rollenmoduls auf einer entsprechenden Gleitschiene bzw. an einer
entsprechenden Gleitschiene. Das Rollenmodul ist vorzugsweise aus einem Stahlgussmaterial
hergestellt. Der Grundkörper kann leichter, zum Beispiel aus Leichtmetalldruckguss
gefertigt sein. Insbesondere kommen hier Aluminium oder Zink als Leichtmetallgussmittel
zum Einsatz.
[0010] Erfindungsgemäß ist der Rollenwagen nun mit wenigstens zwei Montagevorrichtungen
ausgestattet. Diese zwei Montagevorrichtungen sind vorzugsweise ausgebildet, zwei
unterschiedliche Montagefunktionen zur Verfügung stellen zu können. Den Montagevorrichtungen
ist es gemeinsam, dass sie jeweils wenigstens ein Montagemittel aufweisen. Das Montagemittel
ist dabei mit der Handhabungsschnittstelle ausgebildet, so dass eine entsprechende
Schnittstelle für das Einbringen der Montagekraft bzw. der Montagebewegung zur Verfügung
gestellt ist. Mit anderen Worten sind die Montagemittel in der Montagevorrichtung
oder in anderen Bauteilen des Rollenwagens für die Durchführung der entsprechenden
Montagebewegung bewegbar gelagert. Die Montagebewegung zielt dabei auf die Erfüllung
der gewünschten und spezifischen Montagefunktion ab. Ist beispielsweise eine Montagevorrichtung
in Form einer Höhenverstellvorrichtung vorgesehen, so zielt die Montagebewegung des
entsprechenden Montagemittels darauf ab, eine Justierung der Höhe vorzunehmen. Handelt
es sich bei der Montagevorrichtung zum Beispiel um eine Aushebeschutzvorrichtung,
so ist das zugehörige Montagemittel hinsichtlich seiner Montagebewegung dazu ausgelegt,
eine entsprechende Bewegung, zum Beispiel zwischen einer Schutzposition und einer
Freigabeposition einer solchen Aushebeschutzvorrichtung durchzuführen. Die tatsächliche
Bewegungsachse, Art der Bewegungskraft sowie Art der Montagebewegung hängt dabei von
der jeweils spezifischen Montagefunktion der entsprechenden Montagevorrichtung ab.
Entscheidend ist bei einem erfindungsgemäßen Rollenwagen, dass dieser zumindest zwei
unterschiedliche Seiten aufweist. Dabei muss eine entsprechende Seite nicht unbedingt
ein flächiger Abschluss sein, sondern kann vielmehr eine Vielzahl unterschiedlicher
Bauteile darstellen, welche von der entsprechenden Seite zu erkennen bzw. angreifbar
sind. Insbesondere sind dabei die beiden Längsseiten als erste Seite und zweite Seite
eines Rollenwagens zu definieren. Auf einer zweiten Seite ist dabei eine Lagervorrichtung
des Rollenmoduls angeordnet, für die entsprechend gewünschte verschiebbare Anbringung
an der Rollenlaufbahn. Eine solche Lagervorrichtung kann zum Beispiel eine Gleitschiene
oder ein Gleitmittel aufweisen. Jedoch sind auch Rollen als Lagervorrichtung denkbar,
welche in abrollender Weise auf der entsprechenden Rollenlaufbahn aufgesetzt werden
können. So können solche Lagervorrichtungen selbstverständlich zusätzliche Mittel
aufweisen, zum Beispiel Rotationslager für derartige Rollen. Damit wird die zweite
Seite, welche auch als Rückseite bezeichnet werden kann, eindeutig definiert. Diese
zweite Seite bzw. diese Rückseite befindet sich nach dem Einsetzen in der Rollenlaufbahn
parallel oder im Wesentlichen parallel zu der Rollenlaufbahn bzw. der Wand über der
Türöffnung. Zusätzlich liegt diese zweite Seite direkt gegenüber der Rollenlaufbahn
bzw. der Wand über der Türöffnung. Dieser Bereich wird also von der Eingriffnahme
bzw. der Einsicht durch den Rollenwagen selbst von der einen Seite und durch die Rollenlaufbahn
bzw. die Wand über der Türöffnung von der anderen Seite abgedeckt.
[0011] Die erste Seite ist entgegengesetzt zur zweiten Seite ausgerichtet. Bei einer Fokussierung
auf die beiden Längsseiten des Rollenwagens, die sich sozusagen entlang der möglichen
Bewegungsrichtung des Rollenwagens in der Rollenlaufbahn erstrecken, handelt es sich
nun bei dieser ersten Seite sozusagen um die Vorderseite oder die Frontseite des Rollenwagens.
In dem eingesetzten Zustand, wie er bereits erläutert worden ist, befindet sich diese
erste Seite bzw. damit die Frontseite auf der entgegengesetzten Seite der Rückseite
und zeigt damit von der Wand oberhalb der Türöffnung weg. Mit anderen Worten kann
ein Monteur diese erste Seite als Frontseite in Augenschein nehmen und sämtliche Bauteile
direkt angreifen.
[0012] Erfindungsgemäß ist die Definition dieser beiden Seiten von großer Bedeutung. So
ist durch die entgegengesetzte Ausbildung dieser beiden Seiten und die entgegengesetzte
Anordnung der Montagevorrichtungen bzw. deren Handhabungsschnittstellen einerseits
und der Lagervorrichtung andererseits die Sicherheit gegeben, dass die Handhabungsschnittstellen
auf der ersten Seite und damit auf der einsehbaren und angreifbaren Frontseite angeordnet
sind. Dies führt dazu, dass nun in erfindungsgemäßer Weise für die zumindest zwei
Montagevorrichtungen, vorzugsweise für alle Montagevorrichtungen, die Handhabungsschnittstellen
ebenfalls von der Vorderseite bzw. der Frontseite, also der ersten Seite, zugänglich
sind. Dies führt weiter dazu, dass die Montage selbst schneller, einfacher und mit
geringerer Komplexität durchgeführt werden kann. So ist ein aufwendiges Suchen der
entsprechenden Handhabungsschnittstelle für eine dieser zumindest zwei Montagevorrichtungen
nicht mehr notwendig, da sie direkt im einsehbaren Bereich auf der ersten Seite liegen.
Gleichzeitig ist auch eine Montage schneller möglich, da zwischen den zwei Montagevorrichtungen
bei der Ausübung der beiden entsprechenden Montagefunktionen hintereinander schneller
gewechselt werden kann. Auch eine Interaktion zwischen zwei unterschiedlichen Montagefunktionen
kann auf diese Weise schneller durch die Variation eines entsprechenden Handhabungswerkzeugs
zur Verfügung gestellt werden.
[0013] Es ist grundsätzlich darauf hinzuweisen, dass bei einem erfindungsgemäßen Rollenwagen
selbstverständlich im Wesentlichen eine beliebige Anzahl an Montagevorrichtungen vorgesehen
werden kann. Dabei ist entscheidend, dass zumindest zwei dieser Vielzahl der Montagevorrichtungen
in erfindungsgemäßer Weise die Montagemittel und die Handhabungsschnittstellen aufweisen.
Zusätzlich kann zum Beispiel eine dritte Montagevorrichtung vorgesehen sein, welche
im Rahmen der vorliegenden Erfindung eine entsprechend andere Ausrichtung seines Montagemittels
bzw. seiner Handhabungsschnittstelle aufweisen kann. Bevorzugt ist es jedoch, wie
es später noch erläutert wird, dass sämtliche Handhabungsschnittstellen die entsprechende
gemeinsame und gleiche Ausrichtung auf der ersten Seite aufweisen.
[0014] Es kann von Vorteil sein, wenn bei einem erfindungsgemäßen Rollenwagen die Handhabungsschnittstellen
aller Montagevorrichtungen auf der gleichen Seite des Rollenwagens angeordnet sind.
Das bedeutet, dass selbst bei der Anordnung einer Vielzahl unterschiedlicher Montagevorrichtungen
an einem Rollenwagen nicht nur zumindest zwei dieser erfindungsgemäßen Montagevorrichtungen
die erfindungsgemäße Qualität aufweisen, sondern vielmehr die Gesamtzahl aller Montagevorrichtungen
in erfindungsgemäßer Weise gleich ausgerichtet ist. Damit wird der erfindungsgemäße
Vorteil der Korrelation zwischen unterschiedlichen Montagefunktionen unterschiedlicher
Montagevorrichtungen auf sämtliche Montagevorrichtungen und damit sämtliche Montagefunktionen
ausgeweitet. Die Reduktion der Komplexität hinsichtlich Montage und Aufbau des Rollenwagens
wird damit weiter verbessert. Die Bedienbarkeit erleichtert sich ebenfalls durch die
Ausweitung deutlich.
[0015] Vorteilhaft ist es ebenfalls, wenn bei einem erfindungsgemäßen Rollenwagen alle Handhabungsschnittstellen
zumindest einen Formschlussabschnitt aufweisen, welcher mit einem Schnittstellenabschnitt
eines einheitlichen Handhabungswerkzeugs einen wenigstens abschnittsweisen Formschluss
ausbildet. Darunter fallen zum Beispiel Lösungen eines Kreuzschraubenziehers, eines
Schlitzschraubenziehers oder entsprechender Schlüsselweiten von Inbusschlüssel oder
Gabelschlüsseln bzw. Ringschlüsseln. Dabei handelt es sich selbstverständlich nur
um mögliche Beispiele, da auch eine vom Standard abweichende Form eines solchen Formschlusses
im Sinne der vorliegenden Erfindung denkbar ist, um zum Beispiel eine Sicherung gegen
unerwünschte Demontage oder Montage zur Verfügung stellen zu können. Durch die Kombination
unterschiedlicher Montagevorrichtungen mit identischen oder im Wesentlichen identischen
Formschlussabschnitten kann nun einheitliches Handhabungswerkzeug für die zumindest
zwei unterschiedlichen Montagevorrichtungen eingesetzt werden. Während der Montage
führt dies zu reduzierter Komplexität und reduziertem Zeitaufwand, da beispielsweise
ein Monteur, welcher sich auf einer Leiter in einer Montageposition befindet, um eine
erste Montagefunktion der ersten Montagevorrichtung durchzuführen, keinen Werkzeugwechsel
durchführen muss, um in gleicher Weise ebenfalls in frontaler Einstellmöglichkeit
eine zweite Montagefunktion einer zweiten Montagevorrichtung durchführen zu können.
Somit werden die erfindungsgemäßen Vorteile noch weiter verbessert.
[0016] Vorteilhaft kann es auch sein, wenn bei einem erfindungsgemäßen Rollenwagen alle
Montagemittel eine Lagerung aufweisen für eine Montagebewegung der gleichen oder im
Wesentlichen gleichen Bewegungsart. Das bedeutet, dass eine Bewegungsart für die jeweiligen
Montagemittel definiert werden kann. Insbesondere bezieht sich eine solche Bewegungsart
auf eine Ausrichtung einer entsprechenden Bewegungsachse. Grundsätzlich ist unter
einer Bewegungsart einer Montagebewegung deren Wirkung zu verstehen. So kann eine
Bewegungsart zum Beispiel eine Rotationsbewegung sein. Auch eine translatorische bzw.
lineare Verschiebung kann eine Bewegungsart darstellen. Selbstverständlich kann eine
entsprechende Bewegungsart der Montagebewegung auch deutlich komplexer, und insbesondere
zusammengesetzt aus unterschiedlichen Einzelbewegungen, ausgebildet sein. Durch die
erfindungsgemäße Korrelation, dass nun alle Montagemittel eine Lagerung mit entsprechend
gleicher Bewegungsart aufweisen, wird ebenfalls die Komplexität bei einem erfindungsgemäßen
Rollenwagen, insbesondere hinsichtlich dessen Montage, reduziert. So kann wiederum
zum Beispiel beim Einsatz von Gewindeschrauben für die Montagemittel, für alle Montagemittel
entsprechend eine rotatorische Bewegung die Montagebewegung darstellen. Die notwendigen
Fähigkeiten und die entsprechend damit einhergehende Komplexität werden für den arbeitenden
Monteur auf diese Weise reduziert. Die Bewegungsart ist dabei insbesondere nicht nur
in qualitativer Hinsicht gleich oder im Wesentlichen gleich, sondern insbesondere
auch quantitativ. Am Beispiel einer Ausbildung eines Gewindes bedeutet dies, dass
insbesondere gleiche Gewindesteigungen und/oder insbesondere gleiche Gewindegrößen
vorgesehen sind.
[0017] Vorteilhaft ist es weiter, wenn bei einem erfindungsgemäßen Rollenwagen zumindest
eine der folgenden Montagevorrichtungen vorgesehen ist:
- Höhenverstellvorrichtung für eine Höhenverstellung des Grundkörpers relativ zum Rollenmodul
in einer Schwerkraftrichtung,
- Befestigungsvorrichtung für ein Befestigen der Schiebetür an dem Grundkörper,
- Aushebeschutzvorrichtung für einen Schutz gegen ein Ausheben des Rollenwagens aus
der Rollenlaufbahn,
- Sicherungsvorrichtung für ein sicherndes Fixieren der verschiebbaren Lagerung des
Grundkörpers am Rollenmodul,
- Zubehörvorrichtung für die Befestigung eines Zubehörmoduls an dem Grundkörper und/oder
dem Rollenmodul.
[0018] Bei der voranstehenden Aufzählung handelt es sich um eine nicht abschließende Liste.
Insbesondere wird für alle dieser Montagevorrichtungen als Bewegungsart eine Rotationsbewegung
für die Montagebewegung ausgeführt. Unter einer Höhenverstellvorrichtung ist dabei
die Möglichkeit einer Höhenvariation der Schiebetür relativ zur Rollenlaufbahn zu
verstehen. Insbesondere wirkt sich diese auf eine Höhenverstellung zwischen Grundkörper
und Rollenmodul aus. Eine Befestigungsvorrichtung ist im Sinne der vorliegenden Erfindung
ausgebildet für die Befestigung der Schiebetür. So können hier zum Beispiel Glasklemmen
eingesetzt werden, um diese Befestigungsfunktion als Montagefunktion zu erfüllen.
Eine Aushebeschutzvorrichtung dient dazu, ein unerwünschtes Entfernen des Rollenwagens
aus der Rollenlaufbahn mit hoher Sicherheit zu vermeiden. Dies zielt nicht nur gegen
ein aktives Ausheben, sondern auch gegen ein unerwünschtes Herausspringen beim Anschlag
an einer Endposition ab. Bei einer Sicherungsvorrichtung handelt es sich insbesondere
um ein sicherndes Fixieren der Lagerung der beiden Bauteile aneinander, um zum Beispiel
in Kombination mit einer Höhenverstellvorrichtung diese in der Einsatzsituation von
den auftretenden Einsatzkräften zu entlasten. Eine Zubehörvorrichtung dient dazu,
die Flexibilität eines entsprechenden Rollenwagens zu erhöhen. Damit kann eine Vielzahl
unterschiedlicher Zusatzfunktionen durch das Anbringen von Zusatzmodulen an einem
auf diese Weise universell ausgebildeten Rollenwagen zur Verfügung gestellt werden.
Insbesondere ist hier eine Kombination von Montagevorrichtungen gemäß einer der folgenden
ausgebildet: Höhenverstellvorrichtung mit Aushebeschutzvorrichtung; Höhenverstellvorrichtung
mit Befestigungsvorrichtung; Aushebeschutzvorrichtung mit Befestigungsvorrichtung;
Höhenverstellvorrichtung mit Aushebeschutzvorrichtung und Befestigungsvorrichtung
Vorteilhaft ist es ebenfalls, wenn bei einem erfindungsgemäßen Rollenwagen alle Montagemittel
eine Bewegungsachse für die Montagebewegung aufweisen, wobei diese Bewegungsachsen
parallel oder im Wesentlichen parallel zueinander ausgerichtet sind. Solche Bewegungsachsen
können dabei sowohl auf eine lineare Verschiebung als auch auf eine Rotationsbewegung
für die Montagebewegung wirken. Auch Kombinationen von unterschiedlichen Montagearten
sind selbstverständlich beim Verwenden paralleler Bewegungsachsen denkbar. Ist zum
Beispiel eine Vielzahl von Montagemitteln als Gewindeschrauben ausgeführt, so sind
die Gewindeachsen als Bewegungsachsen all dieser Gewindeschrauben für diese Montagemittel
parallel oder im Wesentlichen parallel zueinander ausgerichtet. Wiederum für den Fall
eines Monteurs, welcher sich in montierender Position vor dem Rollenwagen befindet,
kann dieser nun sein Handhabungswerkzeug ebenfalls entlang dieser Bewegungsachsen
ausrichten und es reicht eine parallele seitliche Verschiebung aus. Während bei bekannten
Rollenwagen das Handhabungswerkzeug nicht nur häufig gewechselt werden musste, sondern
auch dessen Ausrichtung variiert werden musste, reduziert sich hier weiter der Bewegungsaufwand
für das Ansetzen des Handhabungswerkzeugs an der entsprechenden Handhabungsschnittstelle.
Ein Versatz solcher Bewegungsachsen für die Erfüllung dieses parallelen Ausbildens
ist dabei insbesondere von weniger als 5° zur Verfügung gestellt. Insbesondere handelt
es sich auch hier um alle Montagemittel aller Montagevorrichtungen.
[0019] Vorteilhaft ist es weiter, wenn bei einem erfindungsgemäßen Rollenwagen die Lagervorrichtung
des Rollenmoduls wenigstens eine, insbesondere zumindest zwei rotierbare Rollen aufweist.
Durch das Ausbilden einer entsprechenden Rollenlagerung wird die Lagervorrichtung
hinsichtlich Reibung und Widerstandskraft optimiert. Auch der Verschleiß kann auf
diese Weise deutlich reduziert werden. Nicht zuletzt wird die gesamte Bedienbarkeit
eines solchen Rollenwagens auf diese Weise mit einer höheren Intuitivität versehen.
Grundsätzlich sind jedoch auch andere Bauteile, zum Beispiel Gleitlagerungen oder
ein magnetischer Antrieb im Sinne der vorliegenden Erfindung denkbar.
[0020] Vorteilhaft kann es auch sein, wenn bei einem erfindungsgemäßen Rollenwagen alle
Montagemittel eine gleiche oder im Wesentlichen gleiche mechanische Belastbarkeit
hinsichtlich der Aufnahme der Montagekraft aufweisen, insbesondere im Bereich wenigstens
eines der folgenden Parameter.
- Drehmoment ≥ 5 Nm
- E-Modul ≥ 210 kN/mm2
[0021] Bei der voranstehenden Aufzählung handelt es sich um eine nicht abschließende Liste.
Das hier bezeichnete Drehmoment ist dabei als mindestens mögliches Drehmoment vor
einem mechanischen Versagen zu verstehen. Damit wird sichergestellt, dass ein notwendiges
Drehmoment für die Montage kleiner als dieses mindestens mögliche Drehmoment ist.
Dabei ist das zumindest mögliche Drehmoment insbesondere kleiner als 200 Nm und das
E-Modul insbesondere kleiner als 300 kN/mm
2. Unter der Begrifflichkeit einer gleichen mechanischen Belastbarkeit in Bezug auf
die Aufnahme der Montagekraft ist dabei die mechanische Rückmeldung an den Monteur
zu verstehen. So sind je nach Reibung in einem Gewindegang bei der Durchführung einer
Montagebewegung in einem Montagemittel in Form einer Gewindeschraube unterschiedliche
notwendige Drehmomente denkbar. So können beispielsweise schwergängige Schrauben ein
hohes Drehmoment erfordern, während wiederum leichtgängige Schrauben, insbesondere
mit einem sehr steilen Gewinde, mit sehr wenig Drehmoment ein- und ausschraubbar sind.
In erfindungsgemäßer Weise ist nun die notwendige Kraft bzw. die entsprechende mechanische
Widerstandsfähigkeit mit Bezug auf die eingebrachte Montagekraft für vorzugsweise
alle Montagemittel identisch oder im Wesentlichen identisch. Dies führt dazu, dass
der Monteur in montierender Position an dem Rollenwagen arbeiten kann, ohne eine hohe
Vorsicht walten lassen zu müssen hinsichtlich sich unterscheidender Montagekräfte.
Andernfalls würde die Gefahr bestehen, dass er nach der Durchführung einer Montagefunktion
mit hoher Montagekraft diese gleiche hohe Montagekraft auch bei der nachfolgenden
Montagefunktion einsetzt. Ist ein Montagemittel dieser nachfolgenden Montagefunktion
feiner ausgestaltet, könnte dies in unerwünschter Weise zu einer mechanischen Beeinträchtigung
oder Beschädigung des Montagemittels führen. Damit wird durch diese Ausführungsform
die Sicherheit eines erfindungsgemäßen Rollenwagens hinsichtlich seiner Montage deutlich
erhöht.
[0022] Weiter kann es von Vorteil sein, wenn bei einem erfindungsgemäßen Rollenwagen der
Grundkörper an dem Rollenmodul entlang einer Schwerkraftrichtung für eine Justierbewegung
verschiebbar gelagert ist, wobei am Grundkörper ein erstes Verstellmittel für eine
Verstellbewegung beweglich gelagert ist, wobei das erste Verstellmittel für eine Bewegung
des Grundkörpers entlang der Schwerkraftrichtung relativ zum Rollenmodul bei Durchführung
der Verstellbewegung mit einem zweiten Verstellmittel des Rollenmoduls in Wirkverbindung
steht.
[0023] Erfindungsgemäß kann nun eine Höhenverstellvorrichtung vorgesehen sein. Diese Höhenverstellvorrichtung
dient dazu, im eingesetzten Zustand oder alternativ auch im liegenden Zustand eine
Relativpositionierung zwischen Rollenwagen und Grundkörper vornehmen zu können. Da
durch die Anbringung der Schiebetür am Grundkörper die Position des Grundkörpers mit
der Position des Schiebekörpers übereinstimmt und gleichzeitig durch das Einsetzen
in bzw. auf oder an einer Rollenlaufbahn das zugehörige Rollenmodul mit der Position
der Rollenlaufbahn und damit mit der Absolutposition der Türöffnung übereinstimmt,
kann eine Relativpositionierung zwischen Grundkörper und Rollenmodul eine Justierung
der Höhe in der Relativpositionierung zwischen Schiebetür und Türöffnung zur Verfügung
stellen.
[0024] Erfindungsgemäß ist die Höhenverstellvorrichtung mit zwei miteinander korrespondierenden
Verstellmitteln ausgestattet. Ein erstes Verstellmittel ist im Grundkörper beweglich
gelagert, so dass eine Verstellbewegung durchgeführt werden kann. Diese Verstellbewegung
kann eine einzelne singuläre Bewegung oder eine Kombination unterschiedlicher Bewegungen
sein. So sind rotatorische Bewegungen genauso denkbar, wie translatorische, insbesondere
lineare Bewegungen. Auch kombinierte Bewegungen aus unterschiedlichen Bewegungskomponenten,
welche zum Beispiel mithilfe von Führungsmitteln zur Verfügung gestellt werden können,
sind für die Durchführung der Verstellbewegung im Rahmen der vorliegenden Erfindung
denkbar.
[0025] Das zweite Verstellmittel ist mit dem Rollenmodul korreliert und kann insbesondere
statisch ausgeführt sein. Dabei besteht eine Wirkverbindung, welche ein Umsetzen der
Verstellbewegung in die Justierbewegung erlaubt. Diese Wirkverbindung kann unterschiedlich
komplex ausgebildet sein. Während im Nachfolgenden hauptsächlich Lösungen beschrieben
werden, welche von einer reduzierten Komplexität ausgehen, kann grundsätzlich auch
eine Form eines umsetzenden Getriebes als Wirkverbindung zur Verfügung gestellt sein,
um zwischen dem ersten Verstellmittel und dem zweiten Verstellmittel eine entsprechende
Umsetzung von der Verstellbewegung in die Justierbewegung zur Verfügung zu stellen.
Diese Umsetzung ist insbesondere auf die Art der Bewegung, also Rotation, Translation,
Linearbewegung oder Ähnliches, sowie die Richtung der Bewegung gerichtet.
[0026] Erfindungsgemäß ist es nun also möglich, dass der gesamte Rollenwagen mithilfe seines
Grundkörpers an der Schiebetür befestigt wird. Anschließend wird das Rollenmodul mit
den daran befestigten Lagervorrichtungen in eine Rollenlaufbahn eingesetzt, so dass
sich nun die Schiebetür über das Rollenmodul und damit den gesamten Rollenwagen auf
der Rollenlaufbahn abstützt und in einer hängenden Position angeordnet ist. In dieser
Position hat sich bereits der Spalt an der Unterseite der Schiebetür zum Boden ausgebildet
und kann vermessen werden. Für eine Veränderung dieser Spaltbreite wird nun die Verstellbewegung
am ersten Verstellmittel durchgeführt. Durch die Wirkverbindung mit dem zweiten Verstellmittel
ändert sich durch das Durchführen der Verstellbewegung und die damit einhergehende
Durchführung der Justierbewegung die relative Positionierung zwischen Grundkörper
und Rollenmodul. Je nach Richtung der Verstellbewegung und daraus resultierend je
nach Richtung der Justierbewegung hebt sich die Schiebetür gemeinsam mit dem Grundkörper
an oder senkt sich relativ zum Rollenmodul ab. Im Ergebnis ändert sich der Spalt an
der Unterseite zwischen Boden und unterer Kante der Schiebetür. Hier ist gut erkennbar,
wie einfach, kostengünstig und vor allem schnell auf diese Weise die Montage hinsichtlich
der Einstellung der Höhenjustierung zur Verfügung stellbar ist.
[0027] Die Wirkverbindung zwischen den beiden Verstellmitteln ist dabei bevorzugt kontinuierlich
vorgesehen. Das bedeutet, dass sowohl vor der Durchführung der Verstellbewegung, als
auch nach Beendigung der Verstellbewegung diese Wirkverbindung, welche insbesondere
als direkter Kontakt zwischen den beiden Bauteilen ausgebildet ist, bestehen bleibt.
Unter einer Schwerkraftrichtung ist dabei der jeweilige Bezug auf die Einbausituation
zu verstehen. Da es sich insbesondere um eine hängende Anordnung des Einsetzens des
Rollenmoduls in die Rollenlaufbahn handelt, ist die Schwerkraftrichtung insbesondere
senkrecht oder im Wesentlichen senkrecht zu den entsprechenden Lagerachsen zugehöriger
Rollen oder zugehöriger anderer Lagermittel ausgerichtet.
[0028] Ein weiterer Vorteil ist erzielbar, wenn bei einem erfindungsgemäßen Rollenwagen
dieser eine Montagevorrichtung in Form einer Aushebeschutzvorrichtung aufweist zum
Schutz gegen ein Entfernen des Rollenmoduls aus der verschiebbaren Anbringung in der
Rollenlaufbahn. Dabei weist die Aushebeschutzvorrichtung ein zwischen einer Schutzposition
und einer Freigabeposition bewegbar gelagertes Aushebeschutzmittel sowie eine Arretiervorrichtung
für ein Arretieren des Aushebeschutzmittels zumindest in der Schutzposition auf.
[0029] Erfindungsgemäß kann der Rollenwagen nun mit einer Aushebeschutzvorrichtung ausgestattet
sein. Diese dient der Funktion, ein Entfernen des Rollenmoduls in bewusster oder unbewusster
Weise zu verhindern. So soll sowohl ein aktives Aushängen des Rollenwagens als auch
das Ergebnis eines Springens durch mechanische Beeinträchtigung oder hohe Geschwindigkeit
beim Verschieben der Schiebetür vermieden werden. In beiden Fällen soll die Aushebeschutzvorrichtung
das Rollenmodul und insbesondere eine Lagervorrichtung des Rollenmoduls, in dem gewünschten
eingehängten Kontakt und damit im Eingriff der verschiebbaren Anbringung auf der Rollenlaufbahn
halten.
[0030] Um die voranstehend beschriebene Funktion gewährleisten zu können, ist die erfindungsgemäße
Aushebeschutzvorrichtung ausgebildet, ein Aushebeschutzmittel bewegbar zwischen einer
Schutzposition und einer Freigabeposition zu lagern. Dabei handelt es sich insbesondere
um geometrische Korrelationen des Aushebeschutzmittels mit der Rollenlaufbahn oder
weiteren Bauteilen eines Gehäuses, in welchem die Rollenlaufbahn angeordnet ist. Somit
kann eine Bewegung des Aushebeschutzmittels in eine Schutzposition zu einer geometrischen
Korrelation des Aushebeschutzmittels mit einem umgebenden Bauteil führen. Diese Korrelation
beruht auf einer Reduktion der Bewegungsfreiheit des gesamten Rollenwagens in oder
im Wesentlichen in Schwerkraftrichtung. Mit anderen Worten wird durch die Reduktion
dieses Bewegungsspielraums die maximale Anhebehöhe, welche durch diesen Restbewegungsspielraum
überhaupt noch geometrisch zugelassen wird, reduziert. Die Reduktion erfolgt auf einen
Restbewegungsspielraum, welcher kleiner oder gleich, insbesondere jedoch vollständig
kleiner ist als die maximale Abhebefreiheit von der Rollenlaufbahn für einen Verbleib
des Rollenmoduls auf der Rollenlaufbahn zulässt. Ist beispielsweise die Rollenlaufbahn
mit einer konvexen Lauffläche ausgestattet und eine entsprechende Rolle einer Lagervorrichtung
mit einem konkaven Umfang ausgestattet, so ist die Tiefe dieses konkaven Umfangs die
maximal zulässige Abhebehöhe von der Rollenlaufbahn. Erfindungsgemäß wird also nun
sichergestellt, dass die maximale Restbewegungsmöglichkeit oberhalb der Schutzposition
des Aushebeschutzmittels kleiner ist als diese maximal zulässige Abhebehöhe zwischen
Rollenlaufbahn und zugehöriger Lagervorrichtung.
[0031] In der Freigabeposition ist ein deutlich größerer Bewegungsspielraum vorgesehen,
so dass sowohl das Einhängen des Rollenwagens in die Rollenlaufbahn, als auch das
bewusste aktive Entfernen des Rollenmoduls bzw. des Rollenwagens aus der Rollenlaufbahn
einfach, und vor allem schnell erfolgen kann.
[0032] Neben der Differenzierung der zwei unterschiedlichen Positionen ist erfindungsgemäß
eine Arretiervorrichtung vorgesehen, welche insbesondere separat von der Aushebeschutzvorrichtung
bzw. separat vom Aushebeschutzmittel ausgestaltet ist. Mithilfe dieser Arretiervorrichtung
ist eine Arretierung des Aushebeschutzmittels zumindest in der Schutzposition möglich.
Selbstverständlich kann eine Arretierung auch in weiteren Positionen, insbesondere
in der Freigabeposition, wie dies später noch erläutert wird, erfolgen. Das Vorsehen
einer derartigen Arretiermöglichkeit erlaubt es nun, eine zweistufige Montage durchzuführen.
Sobald der Rollenwagen auf der Rollenlaufbahn auf- bzw. eingesetzt wurde, wird anschließend
das Aushebeschutzmittel von der Freigabeposition in die Schutzposition bewegt. Während
beim bekannten Stand der Technik nun die Montage beendet war, wird erfindungsgemäß
in einem zusätzlichen Schritt die Arretiervorrichtung aktiviert, und es erfolgt eine
Arretierung des Aushebeschutzmittels in der Schutzposition. Dies führt dazu, dass
die Arretierung eine Bewegung des Aushebeschutzmittels aus der Schutzposition heraus
verhindert, auch wenn hohe mechanische Beeinträchtigungen das Aushebeschutzmittel
aus der Schutzposition herausbewegen möchten. Dieser zusätzliche Schutz dient dazu,
die Einsatzsicherheit noch weiter zu erhöhen und insbesondere ein unerwünschtes Entfernen
des Rollenwagens aus der Rollenlaufbahn mit nahezu 100 %-iger Wahrscheinlichkeit zu
vermeiden. Insbesondere in einer Korrelation mit entsprechenden Dämpfungselementen
in Endanschlägen für den Rollenwagen welche zu entsprechender Krafteinwirkung auf
den Rollenwagen führen können, ist dies ein großer Vorteil.
[0033] Die Art der Arretierung ist dabei grundsätzlich unerheblich. So kann sowohl ein Formschluss,
als auch ein Reibschluss oder ein Kraftschluss eine entsprechende Arretierung zur
Verfügung stellen. Selbstverständlich sind auch Kombinationen unterschiedlicher Arretierfunktionen
im Sinne der vorliegenden Erfindung denkbar. Besonders einfach und vor allem kostengünstig
herstellbar ist eine Formschlussausgestaltung der Arretierung zumindest teilweise.
Diese führt dazu, dass durch einfache geometrische Korrelation von später noch beschriebenen
Arretiermitteln die Arretierfunktion zur Verfügung gestellt werden kann.
[0034] Die Aushebeschutzvorrichtung kann dabei zusätzliche Funktionalität, insbesondere
in Form einer zur Verfügung gestellten Elastizität aufweisen. So kann beispielsweise
das Aushebeschutzmittel zumindest zum Teil eine federelastische Ausbildung aufweisen.
Dies führt dazu, dass im Falle einer Bewegung in Schwerkraftrichtung für den Rollenwagen
ein Kontaktieren des Aushebeschutzmittels mit der entsprechenden sichernden Gehäusewandung
einer Rollenlaufbahn nicht zu einer mechanischen Beeinträchtigung des Aushebeschutzmittels
führt. Vielmehr wird ein solches Springen in Schwerkraftrichtung durch eine solche
Federelastizität gedämpft. Das Arretiermittel ist dementsprechend vorzugsweise zumindest
teilweise aus einem federelastisch ausgebildeten Kunststoff hergestellt. Selbstverständlich
können andere Teile der Aushebeschutzvorrichtung oder auch ein Teilabschnitt des Aushebeschutzmittels
selbst aus einem anderen Werkstoff, insbesondere aus Metall, gefertigt sein.
[0035] Für eine ausreichende Schutzfunktion ist darüber hinaus vorzugsweise das Rollenmodul
am Grundkörper befestigt. Diese Befestigung ist insbesondere mit einer verschiebbaren
und fixierbaren Lagerung versehen, so dass eine grundsätzliche Höhenverstellbarkeit
zwischen Rollenmodul und Grundkörper relativ zueinander möglich wird. Damit wird ein
Gesamtsystem des Rollenwagens in sich geschaffen, für welches die Gesamtfunktion der
Aushebeschutzvorrichtung wirkt.
[0036] Ebenfalls von Vorteil ist es, wenn bei einem erfindungsgemäßen Rollenwagen dieser
für die Befestigung eines ersten Zubehörmoduls von wenigstens zwei unterschiedlichen
Zubehörmodulen als Montagevorrichtung zumindest eine Zubehörvorrichtung aufweist mit
einer Anlagefläche zur Kontaktierung einer Gegenanlagefläche des ersten Zubehörmoduls
und wenigstens einem Zubehörbefestigungsmittel für die Befestigung des ersten Zubehörmoduls.
[0037] Erfindungsgemäß kann also ein einziger Rollenwagen vorgesehen sein, welcher auch
als Basisrollenwagen bezeichenbar ist. Ein solcher Basisrollenwagen kann nun durch
entsprechende Zubehörmodule spezifiziert werden und damit spezifisch auf ein oder
mehrere Zusatzfunktionen durch entsprechende Zubehörmodule nachgerüstet oder aufgerüstet
werden. Unter der Begrifflichkeit eines Zubehörmoduls ist dabei im Sinne der vorliegenden
Erfindung eine technische Einrichtung zu verstehen, welche in der Lage ist zumindest
eine oder mehrere Funktionen für den Rollenwagen zumindest teilweise zu erfüllen.
Wird beispielsweise eine Verriegelungsfunktion in einer der Endpositionen des Rollenwagens
gewünscht, so kann ein solches Zubehörmodul einen entsprechenden Riegelabschnitt aufweisen,
welcher in einer Verriegelungsvorrichtung stationär an einer Endposition der Schiebetür
einrasten kann. Für andere Funktionen können dementsprechend andere Funktionsabschnitte
der Zubehörmodule vorgesehen werden. Erfindungsgemäß bildet der Rollenwagen nun die
Grundfunktionen aus, welche grundsätzlich für alle Einsatzsituationen zur Verfügung
gestellt werden sollen. Darunter ist insbesondere die verschiebbare Anbringung an
der Rollenlaufbahn sowie die Befestigung der Schiebetür zu verstehen. Die Anbringung
auf der Rollenbahn erlaubt die verschiebbare Bewegung des Rollenmoduls und damit des
Rollenwagens entlang dieser Rollenlaufbahn. Die Befestigung der Schiebetür erlaubt
es für diese Bewegung nun die Schiebetür zu befestigen, um damit gemeinsam mit dem
Rollenwagen auch die Schiebetür hinsichtlich einer Öffnungsbewegung und einer Schließbewegung
bewegen zu können.
[0038] Wird nun eine oder mehrere Zusatzfunktionen gewünscht, so stehen der Person bei der
Montage am Montageort unterschiedliche Zubehörmodule zur Verfügung. Dabei sind die
unterschiedlichen Zubehörmodule insbesondere jeweils spezifisch auf genau eine oder
mehrere Zusatzfunktionen ausgerichtet. Wird also eine definierte spezifische Zusatzfunktion
gewünscht, wird das dazugehörige korrelierende spezifische Zubehörmodul als erstes
Zubehörmodul ausgewählt. Durch die erfindungsgemäße Ausbildung einer Zubehörvorrichtung
ist diese sozusagen als universelle Zubehörschnittstelle ausgebildet. Durch diese
universelle Ausbildung der Zubehörvorrichtung, welche insbesondere durch die universelle
Korrelation und Ausbildung der Anlagefläche sowie der Zubehör-Befestigungsmittel zum
Ausdruck kommt, wird es nun möglich grundsätzlich zwei oder mehr unterschiedliche
Zubehörmodule an der Zubehörvorrichtung zu befestigen. Selbstverständlich ist bei
einer Zubehörvorrichtung insbesondere nur ein einziges Zubehörmodul zur gleichen Zeit
befestigbar. Welches der unterschiedlichen Zubehörmodule als dieses erste Zubehörmodul
jedoch befestigt werden soll, ist frei auswählbar.
[0039] Wie aus der voranstehenden Erläuterung ersichtlich wird, wird die Flexibilität für
eine Basisausführung eines erfindungsgemäßen Rollenwagens signifikant erhöht. So können
insbesondere sämtliche Zubehörfunktionen durch ein entsprechendes Befestigen des entsprechend
spezifischen Zubehörmoduls an der Zubehörvorrichtung eine Aufrüstung dieses Rollenwagens
bieten. Damit kann ein einziger universeller Rollenwagen zur Verfügung gestellt werden,
welcher bei reduzierter Komplexität beliebig viele unterschiedliche Zusatzfunktionen
erfüllen kann. Dabei kann es von Vorteil sein, wenn ein oder mehrere Zubehörvorrichtungen
vorgesehen sind, so dass auch zwei oder mehr Zubehörmodule parallel und damit gleichzeitig
am Rollenwagen befestigt werden können. Während für unterschiedliche Kombinationen
von Zusatzfunktionen gemäß dem Stand der Technik unterschiedliche spezifische Rollenwagen
notwendig waren, ist nunmehr ein universeller Rollenwagen aufrüstbar durch die entsprechenden
spezifischen Zusatzmodule. Die Komplexität unterschiedlicher Zusatzfunktionen wird
dabei auf spezifische Zubehörmodule reduziert, welche aufgrund ihrer Abmessung und
Komplexität mit deutlich reduziertem Aufwand und Kosten herstellbar werden. Ein weiterer
entscheidender Vorteil ist, dass durch die Basisausbildung und die universelle Schnittstellenfunktion
der Zubehörvorrichtung ein solcher Rollenwagen im Wesentlichen frei mit unterschiedlichen
Zubehörmodulen kombinierbar ist, so dass selbst auf Basis von spezifischen Zubehörmodulen
die Komplexität hinsichtlich einer freien Kombinierbarkeit unterschiedlicher Zusatzfunktionen
in einem Rollenwagen deutlich reduziert worden ist.
[0040] Weiter ist es denkbar, dass die Anlageflächen gemäß der vorliegenden Erfindung komplett
frei ausbildbar sind. So können die Anlagefläche und die Gegenanlagefläche ebene oder
zumindest teilweise ebene Erstreckungen aufweisen. Auch unterschiedlich ausgerichtete
ebene Abschnitte der Anlagefläche und der Gegenanlagefläche sind im Sinne der vorliegenden
Erfindung denkbar. Auch können komplett frei geformte Anlageflächen oder Gegenanlageflächen
zum Einsatz kommen, wie auch gekrümmte Ausbildungen dieser Flächen. So kann zum Beispiel
ein zumindest teilweiser Formschluss erzeugt werden, wie er später noch erläutert
wird.
[0041] Unter Zubehör-Befestigungsmitteln sind Bauteile zu verstehen, welche der befestigenden
Anordnung des Zubehörmoduls dienen. Hier können reversibel oder irreversibel wirkende
Zubehör-Befestigungsmittel eingesetzt werden. So sind beispielsweise Gewindelöcher
mit einer entsprechenden Gewindeschraube als Zubehör-Befestigungsmittel einsetzbar.
Auch irreversible Lösungen, wie ein Vernieten oder ein zumindest teilweises Verkleben,
sind im Sinne der vorliegenden Erfindung als Zubehör-Befestigungsmittel möglich.
[0042] Ebenfalls Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist eine Schiebetürenanlage, aufweisend
eine Rollenlaufbahn und wenigstens einen in der Rollenlaufbahn verschiebbar gelagerten
erfindungsgemäßen Rollenwagen. Bevorzugt sind sogar zwei Rollenwagen vorgesehen, welche
wenigstens eine Schiebetür aufweisen und in der Rollenlaufbahn verschiebbar gelagert
sind. Damit bringt eine erfindungsgemäße Schiebetürenanlage die gleichen Vorteile
mit sich, wie sie ausführlich mit Bezug auf einen erfindungsgemäßen Rollenwagen erläutert
worden sind.
[0043] Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden
Beschreibung, in der unter Bezugnahme auf die Zeichnungen Ausführungsbeispiele der
Erfindung im Einzelnen beschrieben sind. Dabei können die in den Ansprüchen und in
der Beschreibung erwähnten Merkmale jeweils einzeln für sich oder in beliebiger Kombination
erfindungswesentlich sein. Es zeigen schematisch:
- Fig. 1
- eine Ausführungsform eines Rollenwagens,
- Fig. 2
- eine Ausführungsform einer Schiebetürenanlage,
- Fig. 3
- eine seitliche Darstellung eines Rollenwagens in einer Rollenlaufbahn,
- Fig. 4
- eine seitliche Darstellung eines Rollenwagens im Querschnitt,
- Fig. 5
- die Darstellung der Fig. 4 in isometrischer Ansicht,
- Fig. 6
- eine Darstellung einer Montagevorrichtung in Form einer Höhenvorrichtung,
- Fig. 7
- eine Darstellung unterschiedlicher Montagevorrichtungen von der ersten Seite,
- Fig. 8
- eine Darstellung eines Handhabungswerkzeugs vor dem Eingriff und
- Fig. 9
- das Handhabungswerkzeug gemäß Fig. 8 während dem Eingriff.
[0044] In Fig. 1 ist in isometrischer Darstellung eine Ausführungsform eines Rollenwagens
10 dargestellt. Dieser weist zwei grundsätzliche Bauteile auf. Dabei handelt es sich
zum einen um das Rollenmodul 20 und zum anderen um den Grundkörper 30. Beide Bauteile,
also Rollenmodul 20 und Grundkörper 30 weisen dabei eine Vielzahl unterschiedlicher
Einzelteile auf. Diese Einzelteile werden im Nachfolgenden kurz erläutert.
[0045] Das Rollenmodul 20 ist hier mit einer Lagervorrichtung 26 ausgestattet. Diese Lagervorrichtung
26 ist hier in Form von zwei Rollen 26a ausgestattet, welche rotierbar an einem Basiskörper
des Rollenmoduls 20 gelagert sind. Diese Rollen 26a können nun auf bzw. in einer Rollenlaufbahn
120 eingesetzt werden, wie in der Fig. 2 und der Fig. 3 gut zu erkennen ist. Weiter
ist am Rollenmodul 20 ein Teil einer Höhenverstellvorrichtung 70 zur Verfügung gestellt.
Die detaillierten Bestandteile dieser Höhenverstellvorrichtung 70 sind insbesondere
in den Fig. 4 und 5 dargestellt. So ist hier ein erstes Verstellmittel 32 vorgesehen,
welches mithilfe einer Handhabungsschnittstelle 36 eine Verstellbewegung durchführen
kann. Da hier das erste Verstellmittel 36 als Gewindeschraube in einem Verstellgewinde
32a ausgebildet ist, erfolgt an der Handhabungsschnittstelle 36 eine Rotationsbewegung,
welche gleichzeitig eine lineare Translationsbewegung des ersten Verstellmittels 32
erzeugt. Über einen entsprechenden Kontaktabschnitt 34 steht das erste Verstellmittel
32 in Wirkverbindung mit einem Gegenkontaktabschnitt 24 des zweiten Verstellmittels
22 des Rollenmoduls 20. Die explizite Wirkung dieser Verstellvorrichtung ist dabei
ein Umsetzen der Verstellbewegung in eine Justierbewegung entlang der Schwerkraftrichtung
SKR.
[0046] Wie aus der Fig. 1 zu erkennen ist, ist der Rollenwagen 10 mit einer Mehrzahl unterschiedlicher
Montagevorrichtungen 90 ausgestattet, welche unterschiedliche Montagefunktionen zur
Verfügung stellen können. Die bereits beschriebene Justierfunktion der Höhe der Schiebetür
110 wird dabei durch die Montagevorrichtung 90 in Form der Höhenverstellvorrichtung
70 zur Verfügung gestellt. Weiter ist eine Montagevorrichtung 90 in Form einer Sicherungsvorrichtung
50 vorgesehen, welche nach erfolgter Justierung der Höhe der Schiebetür 110 eine klemmende
Fixierung zwischen Grundkörper 30 und Rollenmodul 20 zur Verfügung stellt.
[0047] Eine weitere Montagevorrichtung 90 ist hier eine Zubehörvorrichtung 40, welche durch
eine entsprechende Schnittstelle und ein angebrachtes Zubehörmodul 300 zur Verfügung
gestellt ist. Darüber hinaus ist eine Aushebeschutzvorrichtung 60 als Montagevorrichtung
90 vorgesehen, welche einen Aushebeschutz gegen unerwünschtes Verlassen des Rollenwagens
10 der in der Rollenlaufbahn 120 eingesetzten Position zur Verfügung stellt. Weiter
ist eine Befestigungsvorrichtung 80 als Glasklemme für eine Montagevorrichtung 90
vorgesehen, um die Schiebetür 110 in klemmender Weise zu befestigen.
[0048] Allen Montagevorrichtungen ist es gemeinsam, dass sie zumindest ein Montagemittel
92 aufweisen, um eine entsprechende Montagebewegung durchführen zu können. Darüber
hinaus ist eine Handhabungsschnittstelle vorgesehen, um genau diese Montagebewegung
mit dem Montagemittel auch durchführen zu können.
[0049] Wie der Fig. 1 darüber hinaus zu entnehmen ist, weist der Rollenwagen 10 unterschiedliche
Seiten auf, nämlich die erste Seite 12 und die zweite Seite 14. Alle Montagevorrichtungen
sind dabei hinsichtlich ihrer Handhabungsschnittstelle 96 vorzugsweise von der gleichen
Seite, nämlich der ersten Seite 12 entgegengesetzt zur zweiten Seite 14, auf welcher
die Lagervorrichtung 26 angeordnet ist, ausgerichtet. Dies ermöglicht einen deutlich
erleichterten Zugang.
[0050] In Fig. 2 ist dargestellt, wie eine Schiebetür 110 von zwei Rollenwagen 10 gemäß
der Fig. 1 gehalten wird und diese beiden Rollenwagen 10 bereits in der Rollenlaufbahn
120 eingesetzt sind. In einer seitlichen Darstellung gemäß Fig. 3 ist insbesondere
die Korrelation der Rollen 26a mit der Rollenlaufbahn 120 gut zu erkennen.
[0051] In Fig. 6 ist eine Höhenverstellvorrichtung dargestellt. Diese Fig. 6 zweigt eine
Lösung, bei welcher das erste Verstellmittel 32 eine Kombination aus Rotationsbewegung
und linearer Translation durchführt. Als Gewindeschraube ausgeführt wird das erste
Verstellmittel 32 in einem Verstellgewinde 32a um eine Bewegungsachse BA rotiert und
bewegt sich auf diese Weise in der Fig. 6 von rechts nach links. Damit gleitet ein
Kontaktabschnitt 34a auf einem Gegenkontaktabschnitt 24 ab und hebt damit den gesamten
Grundkörper 30 relativ zum Rollenmodul 20 an. Durch die Befestigung der Schiebetür
110 am Grundkörper 30 erfolgt damit auch ein Anheben der Schiebetür 110.
[0052] Fig. 7 zeigt nun, wie der Rollenwagen 10 von der ersten Seite 12 sich darstellt.
Dabei handelt es sich um die Ansicht, welche ein Monteur in der Montierposition hat.
So zeigt sich der Rollenwagen 10 in dieser Position, wenn seine Lagervorrichtung 26
in der entsprechenden Rollenlaufbahn 120 eingesetzt ist. Hier ist gut zu erkennen,
dass für eine Vielzahl unterschiedlicher Montagevorrichtungen 90, nämlich eine Befestigungsvorrichtung
80 rechts, eine Befestigungsvorrichtung 80 links, eine Aushebeschutzvorrichtung oben
links, eine Höhenverstellvorrichtung 70 oben in der Mitte jeweils ein oder mehrere
Montagemittel 92 vorgesehen sind. Die Bewegungsachsen BA sämtlicher dieser Montagemittel
92 sind dabei parallel ausgerichtet und zeigen aus der Zeichnungsebene in der Fig.
7 heraus. Gleichzeitig sind für alle Montagemittel 92 die Handhabungsschnittstellen
96 zu erkennen. Alle diese Handhabungsschnittstellen 26 weisen einen Formschlussabschnitt
96a auf, wie er beispielsweise auch gut in den Fig. 8 und 9 zu erkennen ist. In Fig.
7 lässt sich nun das Abbild erläutern, welches sich dem Monteur bietet. So reicht
hier ein einziges Handhabungswerkzeug 200 aus, um sämtliche Montagefunktionen aller
Montagevorrichtungen 90 durchführen zu können. So können sämtliche Handhabungsschnittstellen
96 in gleicher Ausrichtung mit gleicher Bewegungsart der Montagebewegung mit gleichem
Handhabungswerkzeug 200 von dieser ersten Seite 12 als Frontseite durchgeführt werden.
Hier ist sehr gut die hohe Reduktion der Komplexität und damit eine intuitive Bedienbarkeit
gemäß der vorliegenden Erfindung zu erkennen.
[0053] Die Fig. 8 und 9 zeigen eine Möglichkeit der Korrelation mit einem einheitlichen
Handhabungswerkzeug 200. Dieses weist einen Schnittstellenabschnitt 210 auf, welcher
zum Beispiel in inbusförmiger Weise oder als Schlitzschraubenzieher oder Kreuzschraubenzieher
ausgebildet sein kann. In korrelierender Weise ist ein entsprechender Formschlussabschnitt
96a im Montagemittel 92 vorgesehen, so dass diese Handhabungsschnittstelle 96 mit
diesem Handhabungswerkzeug 200 zusammenwirken kann. Die Fig. 8 und 9 zeigen dabei
die zusammenwirkende und die entfernte Position des Handhabungswerkzeugs 200.
[0054] Die voranstehende Erläuterung der Ausführungsformen beschreibt die vorliegende Erfindung
ausschließlich im Rahmen von Beispielen. Selbstverständlich können einzelne Merkmale
der Ausführungsformen, sofern technisch sinnvoll, frei miteinander kombiniert werden,
ohne den Rahmen der vorliegenden Erfindung zu verlassen.
Bezugszeichenliste
[0055]
- 10
- Rollenwagen
- 12
- erste Seite
- 14
- zweite Seite
- 20
- Rollenmodul
- 22
- zweites Verstellmittel
- 24
- Gegenkontaktabschnitt
- 26
- Lagervorrichtung
- 26a
- Rolle
- 30
- Grundkörper
- 32
- erstes Verstellmittel
- 32a
- Verstellgewinde
- 34
- Kontaktabschnitt
- 36
- Handhabungsschnittstelle
- 38
- Verstärkungsrippe
- 40
- Zubehörvorrichtung
- 50
- Sicherungsvorrichtung
- 52
- Anschlagsvorrichtung
- 60
- Aushebeschutzvorrichtung
- 70
- Höhenverstellvorrichtung
- 80
- Befestigungsvorrichtung
- 90
- Montagevorrichtung
- 92
- Montagemittel
- 96
- Handhabungsschnittstelle
- 96a
- Formschlussabschnitt
- 100
- Schiebetürenanlage
- 110
- Schiebetür
- 120
- Rollenlaufbahn
- 200
- Handhabungswerkzeug
- 210
- Schnittstellenabschnitt
- 300
- Zubehörmodul
- SKR
- Schwerkraftrichtung
- BA
- Bewegungsachse
1. Rollenwagen (10) für die Aufnahme einer Schiebetür (110), aufweisend ein Rollenmodul
(20) zur verschiebbaren Anbringung an einer Rollenlaufbahn (120) und einen Grundkörper
(30) zur Befestigung an der Schiebetür (110), dadurch gekennzeichnet, dass zumindest zwei Montagevorrichtung (90) vorgesehen sind für die Ausübung jeweils einer
Montagefunktion des Rollenwagens (10), wobei jede Montagevorrichtung (90) wenigstens
ein Montagemittel (92) mit einer Handhabungsschnittstelle (96) zur Einbringung einer
Montagekraft für die Durchführung einer Montagebewegung des wenigstens einen Montagemittels
(92) aufweist, wobei weiter die Handhabungsschnittstellen (96) der Montagemittel (92)
der zumindest zwei Montagevorrichtungen (90) auf einer ersten Seite (12) des Rollenwagens
(10) angeordnet sind und eine Lagervorrichtung (26) des Rollenmoduls (20) für die
verschiebbare Anbringung an der Rollenlaufbahn (120) auf einer zweiten Seite (14)
des Rollenwagens (10) angeordnet ist, welche entgegengesetzt zur ersten Seite (12)
ausgerichtet ist.
2. Rollenwagen (10) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Handhabungsschnittstellen (96) aller Montagemittel (92) aller Montagevorrichtungen
(90) auf der gleichen Seite (12) des Rollenwagens (10) angeordnet sind.
3. Rollenwagen (10) nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass alle Handhabungsschnittstellen (96) zumindest einen Formschlussabschnitt (96a) aufweisen,
welcher mit einem Schnittstellenabschnitt (210) eines einheitlichen Handhabungswerkzeugs
(200) einen wenigstens abschnittsweisen Formschluss ausbildet.
4. Rollenwagen (10) nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass alle Montagemittel (92) eine Lagerung aufweisen für eine Montagebewegung der gleichen
oder im Wesentlichen gleichen Bewegungsart.
5. Rollenwagen (10) nach einem der vorangegangenen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass zumindest eine der folgenden Montagevorrichtungen (90) vorgesehen ist:
- Höhenverstellvorrichtung (70) für eine Höhenverstellung des Grundkörpers (30) relativ
zum Rollenmodul (20) in einer Schwerkraftrichtung (SKR),
- Befestigungsvorrichtung (80) für ein Befestigen der Schiebetür (110) an dem Grundkörper
(30),
- Aushebeschutzvorrichtung (60) für einen Schutz gegen ein Ausheben des Rollenwagens
(10) aus der Rollenlaufbahn (120),
- Sicherungsvorrichtung (50) für ein sicherndes Fixieren der verschiebbaren Lagerung
des Grundkörpers (30) am Rollenmodul (20),
- Zubehörvorrichtung (40) für die Befestigung eines Zubehörmoduls (300) an dem Grundkörper
(30) und/oder dem Rollenmodul (20).
6. Rollenwagen (10) nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass alle Montagemittel (92) eine Bewegungsachse (BA) für die Montagebewegung aufweisen,
wobei diese Bewegungsachsen (BA) parallel oder im Wesentlichen parallel zueinander
ausgerichtet sind.
7. Rollenwagen (10) nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Lagervorrichtung (26) des Rollenmoduls (20) wenigstens eine, insbesondere zumindest
zwei rotierbare Rollen (26a) aufweist.
8. Rollenwagen (10) nach einem der vorangegangenen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass alle Montagemittel (92) eine gleiche oder im Wesentlichen gleiche mechanische Belastbarkeit
hinsichtlich der Aufnahme der Montagekraft aufweisen, insbesondere im Bereich wenigstens
eines der folgenden Parameter:
- Drehmoment größer oder gleich 5 Nm
- E-Modul größer oder gleich 210 kN/mm2
9. Rollenwagen (10) nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Grundkörper (30) an dem Rollenmodul (20) entlang einer Schwerkraftrichtung (SKR)
für eine Justierbewegung verschiebbar gelagert ist, wobei am Grundkörper (30) ein
erstes Verstellmittel (32) für eine Verstellbewegung beweglich gelagert ist, wobei
das erste Verstellmittel (32) für eine Bewegung des Grundkörpers (30) entlang der
Schwerkraftrichtung (SKR) relativ zum Rollenmodul (20) bei Durchführung der Verstellbewegung
mit einem zweiten Verstellmittel (22) des Rollenmoduls (20) in Wirkverbindung seht.
10. Rollenwagen (10) nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Rollenwagen (10) eine Montagevorrichtung (90) in Form einer Aushebeschutzvorrichtung
(60) aufweist zum Schutz gegen ein Entfernen des Rollenmoduls (20) aus der verschiebbaren
Anbringung an der Rollenlaufbahn (120), wobei die Aushebeschutzvorrichtung (60) ein
zwischen einer Schutzposition (SP) und einer Freigabeposition (FP) bewegbar gelagertes
Aushebeschutzmittel (62) sowie eine Arretiervorrichtung (64) für ein Arretieren des
Aushebeschutzmittels (62) zumindest in der Schutzposition (SP) aufweist.
11. Rollenwagen (10) nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Rollenwagen (10) für die Befestigung eines ersten Zubehörmoduls (300) von wenigstens
zwei unterschiedlichen Zubehörmodulen (300) als Montagevorrichtung (90) zumindest
eine Zubehörvorrichtung (40) aufweist mit einer Anlagefläche (42) zur Kontaktierung
einer Gegenanlagefläche (312) des ersten Zubehörmoduls (300) und wenigstens einem
Zubehör-Befestigungsmittel (44) für die Befestigung des ersten Zubehörmoduls (300).
12. Schiebetürenanlage (100), aufweisend eine Rollenlaufbahn (120) und wenigstens einen
in der Rollenlaufbahn (120) verschiebbar gelagerten Rollenwagen (10) mit den Merkmalen
eines der Ansprüche 1 bis 11.
13. Schiebetürenanlage (100) nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens eine Schiebetür (110) mittels wenigstens zwei Rollenwagen (10) mit den
Merkmalen eines der Ansprüche 1 bis 11 verschiebbar in der Rollenlaufbahn (120) gelagert
ist.