[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft einen Rollenwagen für die Aufnahme einer Schiebetür
mit einer Aushebeschutzvorrichtung, eine Schiebetürenanlage mit zumindest einem derartigen
Rollenwagen sowie ein Verfahren für das Schützen einer Schiebetür gegen ein Ausheben.
[0002] Es ist bekannt, dass Schiebetüren in eine verschiebbare Lagerung gebracht werden
müssen, um zwischen einem geöffneten und einem geschlossenen Zustand bewegbar zu sein.
Hierfür sind die Schiebetüren, welche auch als Schiebetürblätter bezeichnet werden
können, mit einem Rollenwagen ausgestattet, an welchem die Schiebetür befestigt ist.
Selbstverständlich können auch zwei oder mehr Rollenwagen an einer Schiebetür befestigt
sein. Ein solcher Rollenwagen ist bekanntermaßen auf einer Rollenlaufbahn aufgesetzt
bzw. in diese eingesetzt, um die verschiebbare Lagerung des Rollenwagens und damit
auch der Schiebetür zu gewährleisten. Weiter ist es bekannt, einen Schutz vorzusehen
gegen ein unerwünschtes Entfernen des Rollenwagens aus der Rollenlaufbahn. Dies ist
insbesondere dann notwendig, wenn zum Beispiel die Schiebetür mit hoher Geschwindigkeit
in eine Endposition fährt und in dieser abrupt abgebremst wird. Dieses abrupte Abbremsen
kann dazu führen, dass sich die kinetische Energie zumindest teilweise neu ausrichtet
und zu einem Springen des Rollenwagens in der Rollenlaufbahn führt. Dies kann so stark
ausgeprägt sein, dass der Rollenwagen aus der Rollenlaufbahn springt, was zu einem
Herabfallen der Schiebetür führen könnte. Auch ist es grundsätzlich zu vermeiden,
dass die Schiebetür in unerwünschter Weise ausgehoben wird. Insbesondere auch im Hinblick
auf unerwünschtes Eindringen bzw. Einbruchsschutz ist dies eine wichtige Funktionalität.
[0003] Die bei bekannten Schiebetüranlagen vorgesehenen Aushebeschutzvorrichtungen sind
sehr einfacher Natur. So werden beispielsweise Beilagscheiben verwendet, welche durch
eine Rotation in eine Schutzposition gebracht werden können. In dieser Position verhindern
die Beilagscheiben zwar grundsätzlich ein Ausheben, jedoch besteht weiterhin das Risiko,
dass eine solche exzentrische Beilagscheibe sich im laufenden Betrieb, insbesondere
über lange Einsatzdauer hinweg, verschiebt und damit die Schutzfunktion wieder aufgehoben
wird. Auch bei hohen mechanischen Belastungen des Rollenwagens, insbesondere bei harten
Anschlägen in einer Endposition, kann dies zu unerwünschtem Verstellen der Schutzfunktion
führen, so dass trotz des Vorhandenseins einer derartigen Aushebeschutzvorrichtung
ein Herausspringen der Schiebetür zu einer Gefährdung der nutzenden Person führt.
[0004] Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, die voranstehend beschriebenen Nachteile
zumindest teilweise zu beheben. Insbesondere ist es Aufgabe der vorliegenden Erfindung,
in kostengünstiger und einfacher Weise die Montage zu vereinfachen und die Betriebssicherheit
einer Schiebetürenanlage sowie eines entsprechenden Rollenwagens zu erhöhen.
[0005] Voranstehende Aufgabe wird gelöst durch einen Rollenwagen mit den Merkmalen des Anspruchs
1, eine Schiebetürenanlage mit den Merkmalen des Anspruchs 12 sowie ein Verfahren
mit den Merkmalen des Anspruchs 14. Weitere Merkmale und Details der Erfindung ergeben
sich aus den Unteransprüchen, der Beschreibung und den Zeichnungen. Dabei gelten Merkmale
und Details, die im Zusammenhang mit dem erfindungsgemäßen Rollenwagen beschrieben
sind, selbstverständlich auch im Zusammenhang mit der erfindungsgemäßen Schiebetürenanlage
sowie dem erfindungsgemäßen Verfahren und jeweils umgekehrt, so dass bezüglich der
Offenbarung zu den einzelnen Erfindungsaspekten stets wechselseitig Bezug genommen
wird bzw. werden kann.
[0006] Erfindungsgemäß ist ein Rollenwagen für die Aufnahme einer Schiebetür vorgesehen.
Dieser Rollenwagen weist ein Rollenmodul zur verschiebbaren Anbringung an einer Rollenlaufbahn
auf. Weiter ist ein Grundkörper vorgesehen zur Befestigung an der Schiebetür. Dabei
weist der Rollenwagen eine Aushebeschutzvorrichtung zum Schutz gegen ein Entfernen
des Rollenmoduls aus der verschiebbaren Anbringung an der Rollenlaufbahn auf. Ein
erfindungsgemäßer Rollenwagen zeichnet sich dadurch aus, dass die Aushebeschutzvorrichtung
ein zwischen einer Schutzposition und einer Freigabeposition bewegbar gelagertes Aushebeschutzmittel
sowie eine Arretiervorrichtung für ein Arretieren des Aushebeschutzmittels zumindest
in der Schutzposition aufweist.
[0007] Ein erfindungsgemäßer Rollenwagen weist insbesondere zumindest zwei Bauteile, nämlich
das Rollenmodul und den Grundkörper auf. Dabei können selbstverständlich auch weitere
Bauteile vorgesehen sein und/oder diese beiden Bauteile aus einzelnen Körpern zusammengesetzt
sein. Ein Rollenwagen ist im Sinne der vorliegenden Erfindung ein Gesamtsystem, welches
zumindest zwei Funktionen erfüllt. So ist zum einen durch das Rollenmodul die verschiebbare
Anbringung auf der Rollenlaufbahn möglich. Auch wenn bereits hier die Begrifflichkeit
von Rollen verwendet wird, so ist eine Anbringung von Lagervorrichtungen von Rollen
nur eine Möglichkeit der Ausführung eines erfindungsgemäßen Rollenwagens. Selbstverständlich
kann ein solcher Rollenwagen für die verschiebbare Lagerung auch eine Linearführung,
zum Beispiel eine Gleitlagerung oder einen Linearantrieb aufweisen. Hinsichtlich reduzierter
Komplexität und verminderten Kosten ist jedoch die Ausbildung durch rotierbare Rollen
für eine solche Lagervorrichtung bevorzugt. Als zweite Funktion wird die Befestigung
der Schiebetür zur Verfügung gestellt. Dabei kann es sich zum Beispiel um eine klemmende
Befestigung handeln.
[0008] Das Rollenmodul und der Grundkörper sind dabei erfindungsgemäß separate Bauteile
bzw. separate Körper. Jedes dieser beiden Bauteile, also das Rollenmodul und/oder
der Grundkörper können dabei selbst eine Vielzahl von Einzelteilen aufweisen, die
miteinander verbunden sind. So kann das Rollenmodul zum Beispiel entsprechende Lagervorrichtungen
in Form von rotierbar gelagerten Rollen aufweisen. Der Grundkörper kann eine Vielzahl
von Einzelbauteilen aufweisen, wie zum Beispiel weitere Vorrichtungen für Zusatzfunktionen.
Dies kann neben einer Höhenverstellvorrichtung auch eine Sicherungsvorrichtung, eine
Fixiervorrichtung oder auch eine Klemmvorrichtung sein, mittels welcher die Schiebetür
an dem Grundkörper befestigbar ist.
[0009] Grundsätzlich ist die Richtung der Bewegung mittels des Rollenwagens erfindungsgemäß
offen. So kann hier eine Bewegung entlang einer Geraden genauso durchgeführt werden,
wie eine Bewegung entlang einer gekrümmten oder mehrfach gekrümmten Bewegungslinie
im Rahmen der vorliegenden Erfindung denkbar ist.
[0010] Eine verschiebbare Anbringung an einer Rollenlaufbahn ist dabei spezifisch für die
jeweilige Ausführungsform der Lagerung zu verstehen. Sind beispielsweise Lagervorrichtungen
in Form von einzelnen Rollen vorgesehen, so werden diese Rollen in eine entsprechende
Rollenlaufbahn eingesetzt. Ist beispielsweise eine Gleitlagerung vorgesehen, so erfolgt
ein Anbringen des Rollenmoduls auf einer entsprechenden Gleitschiene bzw. an einer
entsprechenden Gleitschiene.
[0011] Das Rollenmodul ist vorzugsweise aus einem Stahlgussmaterial hergestellt. Der Grundkörper
kann leichter, zum Beispiel aus Leichtmetalldruckguss gefertigt sein. Insbesondere
kommen hier Aluminium oder Zink als Leichtmetallgussmittel zum Einsatz.
[0012] Erfindungsgemäß ist der Rollenwagen nun mit einer Aushebeschutzvorrichtung ausgestattet.
Diese dient der Funktion, ein Entfernen des Rollenmoduls in bewusster oder unbewusster
Weise zu verhindern. So soll sowohl ein aktives Aushängen des Rollenwagens als auch
das Ergebnis eines Springens durch mechanische Beeinträchtigung oder hohe Geschwindigkeit
beim Verschieben der Schiebetür vermieden werden. In beiden Fällen soll die Aushebeschutzvorrichtung
das Rollenmodul und insbesondere eine Lagervorrichtung des Rollenmoduls, in dem gewünschten
eingehängten Kontakt und damit im Eingriff der verschiebbaren Anbringung auf der Rollenlaufbahn
halten.
[0013] Um die voranstehend beschriebene Funktion gewährleisten zu können, ist die erfindungsgemäße
Aushebeschutzvorrichtung ausgebildet, ein Aushebeschutzmittel bewegbar zwischen einer
Schutzposition und einer Freigabeposition zu lagern. Dabei handelt es sich insbesondere
um geometrische Korrelationen des Aushebeschutzmittels mit der Rollenlaufbahn oder
weiteren Bauteilen eines Gehäuses, in welchem die Rollenlaufbahn angeordnet ist. Somit
kann eine Bewegung des Aushebeschutzmittels in eine Schutzposition zu einer geometrischen
Korrelation des Aushebeschutzmittels mit einem umgebenden Bauteil führen. Diese Korrelation
beruht auf einer Reduktion der Bewegungsfreiheit des gesamten Rollenwagens in oder
im Wesentlichen in Schwerkraftrichtung. Mit anderen Worten wird durch die Reduktion
dieses Bewegungsspielraums die maximale Anhebehöhe, welche durch diesen Restbewegungsspielraum
überhaupt noch geometrisch zugelassen wird, reduziert. Die Reduktion erfolgt auf einen
Restbewegungsspielraum, welcher kleiner oder gleich, insbesondere jedoch vollständig
kleiner ist als die maximale Abhebefreiheit von der Rollenlaufbahn für einen Verbleib
des Rollenmoduls auf der Rollenlaufbahn zulässt. Ist beispielsweise die Rollenlaufbahn
mit einer konvexen Lauffläche ausgestattet und eine entsprechende Rolle einer Lagervorrichtung
mit einem konkaven Umfang ausgestattet, so ist die Tiefe dieses konkaven Umfangs die
maximal zulässige Abhebehöhe von der Rollenlaufbahn. Erfindungsgemäß wird also nun
sichergestellt, dass die maximale Restbewegungsmöglichkeit oberhalb der Schutzposition
des Aushebeschutzmittels kleiner ist als diese maximal zulässige Abhebehöhe zwischen
Rollenlaufbahn und zugehöriger Lagervorrichtung.
[0014] In der Freigabeposition ist ein deutlich größerer Bewegungsspielraum vorgesehen,
so dass sowohl das Einhängen des Rollenwagens in die Rollenlaufbahn, als auch das
bewusste aktive Entfernen des Rollenmoduls bzw. des Rollenwagens aus der Rollenlaufbahn
einfach, und vor allem schnell erfolgen kann.
[0015] Neben der Differenzierung der zwei unterschiedlichen Positionen ist erfindungsgemäß
eine Arretiervorrichtung vorgesehen, welche insbesondere separat von der Aushebeschutzvorrichtung
bzw. separat vom Aushebeschutzmittel ausgestaltet ist. Mithilfe dieser Arretiervorrichtung
ist eine Arretierung des Aushebeschutzmittels zumindest in der Schutzposition möglich.
Selbstverständlich kann eine Arretierung auch in weiteren Positionen, insbesondere
in der Freigabeposition, wie dies später noch erläutert wird, erfolgen. Das Vorsehen
einer derartigen Arretiermöglichkeit erlaubt es nun, eine zweistufige Montage durchzuführen.
Sobald der Rollenwagen auf der Rollenlaufbahn auf- bzw. eingesetzt wurde, wird anschließend
das Aushebeschutzmittel von der Freigabeposition in die Schutzposition bewegt. Während
beim bekannten Stand der Technik nun die Montage beendet war, wird erfindungsgemäß
in einem zusätzlichen Schritt die Arretiervorrichtung aktiviert, und es erfolgt eine
Arretierung des Aushebeschutzmittels in der Schutzposition. Dies führt dazu, dass
die Arretierung eine Bewegung des Aushebeschutzmittels aus der Schutzposition heraus
verhindert, auch wenn hohe mechanische Beeinträchtigungen das Aushebeschutzmittel
aus der Schutzposition herausbewegen möchten. Dieser zusätzliche Schutz dient dazu,
die Einsatzsicherheit noch weiter zu erhöhen und insbesondere ein unerwünschtes Entfernen
des Rollenwagens aus der Rollenlaufbahn mit nahezu 100 %-iger Wahrscheinlichkeit zu
vermeiden. Insbesondere in einer Korrelation mit entsprechenden Dämpfungselementen
in Endanschlägen für den Rollenwagen, welche zu entsprechender Krafteinwirkung auf
den Rollenwagen führen können, ist dies ein großer Vorteil.
[0016] Die Art der Arretierung ist dabei grundsätzlich unerheblich. So kann sowohl ein Formschluss,
als auch ein Reibschluss oder ein Kraftschluss eine entsprechende Arretierung zur
Verfügung stellen. Selbstverständlich sind auch Kombinationen unterschiedlicher Arretierfunktionen
im Sinne der vorliegenden Erfindung denkbar. Besonders einfach und vor allem kostengünstig
herstellbar ist eine Formschlussausgestaltung der Arretierung zumindest teilweise.
Diese führt dazu, dass durch einfache geometrische Korrelation von später noch beschriebenen
Arretiermitteln die Arretierfunktion zur Verfügung gestellt werden kann.
[0017] Die Aushebeschutzvorrichtung kann dabei zusätzliche Funktionalität, insbesondere
in Form einer zur Verfügung gestellten Elastizität aufweisen. So kann beispielsweise
das Aushebeschutzmittel zumindest zum Teil eine federelastische Ausbildung aufweisen.
Dies führt dazu, dass im Falle einer Bewegung in Schwerkraftrichtung für den Rollenwagen
ein Kontaktieren des Aushebeschutzmittels mit der entsprechenden sichernden Gehäusewandung
einer Rollenlaufbahn nicht zu einer mechanischen Beeinträchtigung des Aushebeschutzmittels
führt. Vielmehr wird ein solches Springen in Schwerkraftrichtung durch eine solche
Federelastizität gedämpft. Das Arretiermittel ist dementsprechend vorzugsweise zumindest
teilweise aus einem federelastisch ausgebildeten Kunststoff hergestellt. Selbstverständlich
können andere Teile der Aushebeschutzvorrichtung oder auch ein Teilabschnitt des Aushebeschutzmittels
selbst aus einem anderen Werkstoff, insbesondere aus Metall, gefertigt sein.
[0018] Für eine ausreichende Schutzfunktion ist darüber hinaus vorzugsweise das Rollenmodul
am Grundkörper befestigt. Diese Befestigung ist insbesondere mit einer verschiebbaren
und fixierbaren Lagerung versehen, so dass eine grundsätzliche Höhenverstellbarkeit
zwischen Rollenmodul und Grundkörper relativ zueinander möglich wird. Damit wird ein
Gesamtsystem des Rollenwagens in sich geschaffen, für welches die Gesamtfunktion der
Aushebeschutzvorrichtung wirkt.
[0019] Es ist weiter von Vorteil, wenn bei einem erfindungsgemäßen Rollenwagen die Arretiervorrichtung
ausgebildet ist für ein Arretieren in der Freigabeposition. Somit ist also eine zusätzliche
Arretierposition zur Verfügung gestellt. Die Freigabeposition zu Arretieren erleichtert
insbesondere die Montage. So wird beispielsweise beim Einsetzen des Rollenwagens mit
bereits montierter Schiebetür die Aushebeschutzvorrichtung in ihrer Freigabeposition
arretiert. Während des gesamten Einsetzens auf einer Rollenlaufbahn kann, insbesondere
aufgrund der hohen möglichen Gewichte der Schiebetür, eine hohe Krafteinwirkung auf
den Rollenwagen ausgeübt werden. Solche Krafteinwirkungen könnten dazu führen, dass
die Aushebeschutzvorrichtung zu diesem Zeitpunkt noch unerwünscht sich in die Schutzposition
bewegt. In der Schutzposition würde jedoch die Aushebeschutzvorrichtung ein Einsetzen
erschweren bzw. gänzlich verhindern. Die Arretierung der Aushebeschutzvorrichtung
in der Freigabeposition vermeidet dies, so dass die Montage auch in schwierigen und
vor allem mit hohen Gewichten versehenen Situationen einfach, kostengünstig und schnell
ermöglicht wird. Darüber hinaus erleichtert eine solche Arretiermöglichkeit auch das
grundsätzliche Auffinden der Freigabeposition für diesen Montageprozess. Insbesondere
ist die Arretiervorrichtung beschränkt auf ausschließlich diese beiden definierten
Arretierpositionen, so dass sämtliche weiteren Positionen bevorzugt instabile Positionen
sind, welche automatisch, zum Beispiel durch Federkraft oder schiefe Ebenen in eine
der beiden stabilen Positionen, nämlich die arretierte Schutzposition oder die arretierte
Freigabeposition überführt werden. Auch dadurch wird die Gesamtsicherheit eines erfindungsgemäßen
Rollenwagens sowohl während der Montage als auch während des Einsatzes weiter erhöht.
[0020] Vorteilhaft ist es ebenfalls, wenn bei einem erfindungsgemäßen Rollenwagen die Arretiervorrichtung
zumindest ein Arretiermittel aufweist, für ein zumindest abschnittsweises formschlüssiges
Eingreifen in eine Arretieraufnahme, welche mit der Schutzposition des Aushebeschutzmittels
korreliert. Insbesondere ist das Arretiermittel ausgebildet für ein zumindest abschnittsweises
formschlüssiges Eingreifen in eine weitere Arretieraufnahme, welche mit der Freigabeposition
des Aushebeschutzmittels korreliert. Beispielsweise kann eine Korrelation zwischen
einem Arretierstift als Arretiermittel und einer entsprechenden Arretiernut als Arretieraufnahme
vorgesehen werden. Ein solcher Stift bzw. Nocken rastet also in der Arretieraufnahme
ein. Selbstverständlich kann eine Arretierung auch mittels einer kinematischen Umkehr
erzielt werden. Auch deutlich komplexere geometrische Formen sind im Rahmen der vorliegenden
Erfindung für die Ausbildung der Arretiermittel bzw. der Arretieraufnahmen denkbar.
Ein zumindest teilweises formschlüssiges Aufnehmen führt dazu, dass insbesondere ein
Sperren bzw. Arretieren auf Flächenkontakt beruht. Damit kann zwar grundsätzlich die
Arretieraufnahme größer sein als das zugehörige Arretiermittel, jedoch gelangt zumindest
ein Teil der Oberfläche der Arretieraufnahme in flächigen Kontakt mit einem Teil der
Oberfläche des Arretiermittels und bildet auf diese Weise den gewünschten teilweisen
Formschluss aus. Vorzugsweise ist sogar eine derartige Vergrößerung vorgesehen, so
dass in erleichterter Weise die Arretierung und damit die Schutzposition bzw. die
Freigabeposition aufgefunden werden kann. Bevorzugt ist es demnach, wenn die Arretieraufnahme
im Bereich zwischen ca. 5 % und ca. 10% größer ausgebildet ist, als die entsprechende
Außenkontur des Arretiermittels. Auch können selbstverständlich in Richtung einer
Arretierbewegung wirkende Führungsmittel vorgesehen sein, welche zum Beispiel in Form
von konischen oder schrägen Flächen eine entsprechende Führung des Arretiermittels
in seine arretierende Position gewährleisten können.
[0021] Ein weiterer Vorteil ist es, wenn bei einem erfindungsgemäßen Rollenwagen das Aushebeschutzmittel
zwischen der Schutzposition und der Freigabeposition rotatorisch um eine Bewegungsachse
bewegbar gelagert ist. Dabei weist das Aushebeschutzmittel einen Aushebeschutzabschnitt
auf, mit einer zumindest abschnittsweise exzentrischen Außenkontur. Diese Außenkontur
ist dabei bezogen auf die Rotationsachse und damit die Bewegungsachse des Aushebeschutzmittels
exzentrisch ausgebildet. In der Korrelation mit einer entsprechenden Rollenlaufbahn
führt dies dazu, dass die Gesamterstreckung der Aushebeschutzvorrichtung durch eine
Rotation des Aushebeschutzabschnitts verändert werden kann. In der Schutzposition
ist diese Erstreckung in Schwerkraftrichtung größer als in Freigabeposition. Dies
führt zu der eingangs bereits beschriebenen Möglichkeit, die Korrelation und damit
das Spaltmaß zwischen dem Aushebeschutzmittel, insbesondere dem Aushebeschutzabschnitt,
und dem gegenüberliegenden Teil einer Gehäusewandung oder der Rollenlaufbahn zu verändern
und auf diese Weise die Schutzfunktion zu erfüllen. Bevorzugt ist es, wenn die Bewegung
des Aushebeschutzmittels um die Bewegungsachse kleiner als ca. 90° ausgebildet ist
und entsprechend wenigstens ein Endanschlag für die Begrenzung dieser Bewegung vorgesehen
ist. Auf diese Weise kann mit einer einzigen Handbewegung eine Umstellung zwischen
Schutzposition und Freigabeposition erfolgen. Insbesondere nach der Montage des Rollenwagens
beim Einsetzen in die Rollenlaufbahn kann ein schneller Aushebeschutz dazu führen,
das Risiko eines unerwünschten Herabfallens der gesamten Schiebetür auf ein Minimum
zu begrenzen.
[0022] Vorteilhaft ist es darüber hinaus, wenn bei einem erfindungsgemäßen Rollenwagen das
Rollenmodul einen Abstützabschnitt aufweist, welcher sich abschnittsweise umfänglich
entlang dem Aushebeabschnitt bezogen auf eine Schwerkraftrichtung unterhalb des Aushebeschutzabschnitts
erstreckt. Ein solcher Abstützabschnitt ist bevorzugt mit einem definierten Bewegungsspalt
zum Aushebeschutzabschnitt angeordnet. Dieser ist klein ausgeführt und zum Beispiel
im Bereich von weniger als ca. 2 mm, insbesondere +- 1 mm, ausgebildet. Dieser Abstützabschnitt
dient dazu, im Falle einer Verformung des Aushebeschutzmittels, insbesondere eines
Verbiegens des Aushebeschutzabschnittes in Schwerkraftrichtung nach unten, diesen
zu kontaktieren. Die Kontaktierung erlaubt nun eine zusätzliche Abstützmöglichkeit
durch das Eröffnen eines zusätzlichen Kraftpfades über diesen Abstützabschnitt. Es
kann also nun zusätzlich zumindest ein Teil der Kraft abgefangen werden und auf diese
Weise eine zusätzliche Abstützung, eine mechanische Beeinträchtigung oder Beschädigung
des Aushebeschutzmittels vermieden werden. Diese Abstützfunkion reduziert die notwendige
mechanische Belastbarkeit des Aushebeschutzabschnitts sowie des Aushebeschutzmittels,
so dass diese einfacher, leichter und kostengünstiger ausbildbar sind. Springt ein
Rollenwagen beim harten Anschlag in einer Endposition von der Rollenbahn ab, so kann
sich ein Verbiegen des Aushebeschutzabschnittes durch dieses Abstützen am Abstützabschnitt
nun in ausreichender Weise mechanisch selbst entlasten.
[0023] Vorteilhaft ist es ebenfalls, wenn bei einem erfindungsgemäßen Rollenwagen der Aushebeschutzabschnitt
einen konvexen Oberflächenabschnitt aufweist. Insbesondere ist hier ein Radius im
Bereich zwischen ca. 5 mm und ca. 20 mm vorgesehen. So kann hier insbesondere ein
Zylindermantelflächenabschnitt oder ein Kugeloberflächenabschnitt vorgesehen werden,
um entsprechende Fertigungstoleranzen durch die konvexe Ausbildung ausgleichen zu
können. Dies führt beim Herstellaufwand und insbesondere bei der Montage des Rollenwagens
zu weniger Komplexität und höherer Funktionssicherheit der Aushebeschutzvorrichtung.
[0024] Vorteilhaft ist es darüber hinaus, wenn bei einem erfindungsgemäßen Rollenwagen die
Aushebeschutzvorrichtung zumindest ein erstes Federelement aufweist, welches das Aushebeschutzmittel
in Richtung der Schutzposition mit einer Federkraft beaufschlagt. Hierbei kann es
sich zum Beispiel um eine Rotationsfeder oder eine axial wirkende Feder handeln. Auch
kombiniert wirkende Federn sind im Sinne der vorliegenden Erfindung als erstes Federelement
einsetzbar. Ist die Aushebeschutzvorrichtung zum Beispiel rotatorisch bewegbar, so
kann eine Rotationsfeder als erstes Federelement eine Vorspannung zur Verfügung stellen,
welche die Aushebeschutzvorrichtung automatisch in die Schutzposition bei Entlastung
bewegt. Dies erhöht die Sicherheit noch weiter, da nach Entfernen einer entsprechenden
Gegenkraft, zum Beispiel durch Entfernen eines Montagewerkzeugs von einer zugehörigen
Handhabungsschnittstelle, automatisch die Schutzposition durch das Aushebeschutzmittel
eingenommen wird. Eine solche Drehfeder kann aus Stahl oder auch aus einem Elastomerwerkstoff
zur Verfügung gestellt werden. Insbesondere wird diese Ausführungsform kombiniert
mit einem zweiten Federelement gemäß dem nachfolgenden Absatz.
[0025] So kann es weiter von Vorteil sein, wenn bei einem erfindungsgemäßen Rollenwagen
die Arretiervorrichtung zumindest ein zweites Federelement aufweist, welches ein Arretiermittel
in Richtung einer Arretierposition mit einer Federkraft beaufschlagt. So ist ein solches
Arretiermittel in der Lage, zwischen einer arretierenden und einer nicht arretierenden
Position bewegbar gelagert zu sein. Diese Bewegung wird vorzugsweise gemeinsam mit
dem Aushebeschutzmittel durchgeführt. So kann beispielsweise durch eine feste Verbindung
zwischen Arretiermittel und Aushebeschutzmittel wie folgt vorgegangen werden. Zuerst
wird eine axiale, insbesondere lineare Bewegung des Aushebeschutzmittels durchgeführt.
Durch die feste Verbindung nimmt diese Bewegung das Arretiermittel mit in seine nicht
arretierende Position. Anschließend erfolgt eine Rotationsbewegung in die Schutzposition,
welche von einer linearen Gegenbewegung gefolgt wird. Nun befindet sich das Aushebeschutzmittel
durch die Rotationsbewegung in der Schutzposition und durch die axiale bzw. lineare
Rückbewegung das Arretiermittel in der arretierenden Position für die Schutzposition.
Die voranstehend beschriebenen Bewegungen erfolgen jeweils gegen bzw. mit der entsprechenden
Federkraft. Durch die Vorspannung in Richtung der Arretierposition ist sichergestellt,
dass durch Wegnahme einer entsprechenden Montagekraft, also zum Beispiel das Entfernen
eines Montagewerkzeugs, automatisch die Arretierung wirkt.
[0026] Vorteilhaft ist es weiter, wenn bei einem erfindungsgemäßen Rollenwagen das Aushebeschutzmittel
der Aushebeschutzvorrichtung eine Handhabungsschnittstelle aufweist für das Einbringen
einer Montagekraft zur Durchführung einer Montagebewegung des Aushebeschutzmittels.
Eine solche Handhabungsschnittstelle kann zum Beispiel eine Rändelung aufweisen, um
mit den Fingern eine entsprechende Montagebewegung durchzuführen. Auch eine entsprechende
Handhabungsschnittstelle in Korrelation zu einem Montagewerkzeug ist im Sinne der
vorliegenden Erfindung denkbar.
[0027] Vorteilhaft ist es, wenn bei einem erfindungsgemäßen Rollenwagen gemäß dem voranstehenden
Absatz die Handhabungsschnittstelle auf einer ersten Seite des Rollenwagens angeordnet
ist und eine Lagervorrichtung des Rollenmoduls für die verschiebbare Anbringung an
der Rollenlaufbahn auf einer zweiten Seite des Rollenwagens angeordnet ist, welche
entgegensetzt zur ersten Seite ausgerichtet ist. Dies erleichtert die Zugänglichkeit,
da auf diese Weise frontal eine Einstellung der Aushebeschutzvorrichtung erfolgen
kann. Dabei können Handhabungsschnittstellen auch anderer Montagevorrichtungen für
andere Funktionen in gleicher Weise ausgerichtet sein, so dass die Vorteile der Einstellbarkeit
für alle Montagevorrichtungen gemeinsam erzielbar werden. Dies führt zu einer deutlich
reduzierten Komplexität des gesamten Montageaufwandes und damit zu reduzierter Montagezeit.
[0028] Weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist eine Schiebetürenanlage, aufweisend
eine Rollenlaufbahn und wenigstens einen in der Rollenlaufbahn verschiebbar gelagerten
erfindungsgemäßen Rollenwagen. Bevorzugt ist wenigstens eine Schiebetür mittels wenigstens
zwei Rollenwagen in einer solchen Rollenlaufbahn gelagert. Durch die Verwendung eines
erfindungsgemäßen Rollenwagens bringt eine erfindungsgemäße Schiebetürenanlage die
gleichen Vorteile mit sich, wie sie ausführlich mit Bezug auf einen erfindungsgemäßen
Rollenwagen erläutert worden sind.
[0029] Ein weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein Verfahren für das Schützen
einer Schiebetür einer Schiebetürenanlage gemäß der vorliegenden Erfindung, aufweisend
die folgenden Schritte:
- verschiebbares Anbringen eines Rollenwagens gemäß der vorliegenden Erfindung auf der
Rollenlaufbahn,
- Bewegen des Aushebeschutzmittels der Aushebeschutzvorrichtung aus einer Freigabeposition
in eine Schutzposition,
- Arretieren des Aushebeschutzmittels in der Schutzposition mittels einer Arretiervorrichtung.
[0030] Durch die Verwendung eines erfindungsgemäßen Rollenwagens bringt ein erfindungsgemäßes
Verfahren die gleichen Vorteile mit sich, wie sie ausführlich mit Bezug auf einen
erfindungsgemäßen Rollenwagen erläutert worden sind.
[0031] Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden
Beschreibung, in der unter Bezugnahme auf die Zeichnungen Ausführungsbeispiele der
Erfindung im Einzelnen beschrieben sind. Dabei können die in den Ansprüchen und in
der Beschreibung erwähnten Merkmale jeweils einzeln für sich oder in beliebiger Kombination
erfindungswesentlich sein. Es zeigen schematisch:
- Fig. 1
- eine Ausführungsform eines Rollenwagens,
- Fig. 2
- eine Ausführungsform einer Schiebetürenanlage,
- Fig. 3
- eine seitliche Darstellung eines Rollenwagens in einer Rollenlaufbahn,
- Fig. 4
- eine seitliche Darstellung eines Rollenwagens im Querschnitt,
- Fig. 5
- die Darstellung der Fig. 4 in isometrischer Ansicht,
- Fig. 6
- eine seitliche Darstellung eines Rollenwagens mit Aushebeschutzvorrichtung,
- Fig. 7
- die Aushebeschutzvorrichtung in Schutzposition,
- Fig. 8
- die Ausführungsform der Fig. 7 in Freigabeposition,
- Fig. 9
- eine Ausführungsform einer Aushebeschutzvorrichtung in Schutzposition,
- Fig. 10
- die Ausführungsform der Fig. 9 während des Umschaltens und
- Fig. 11
- die Ausführungsform der Fig. 9 und 10 in Freigabeposition.
[0032] In Fig. 1 ist in isometrischer Darstellung eine Ausführungsform eines Rollenwagens
10 dargestellt. Dieser weist zwei grundsätzliche Bauteile auf. Dabei handelt es sich
zum einen um das Rollenmodul 20 und zum anderen um den Grundkörper 30. Beide Bauteile,
also Rollenmodul 20 und Grundkörper 30 weisen dabei eine Vielzahl unterschiedlicher
Einzelteile auf. Diese Einzelteile werden im Nachfolgenden kurz erläutert.
[0033] Das Rollenmodul 20 ist hier mit einer Lagervorrichtung 26 ausgestattet. Diese Lagervorrichtung
26 ist hier in Form von zwei Rollen 26a ausgestattet, welche rotierbar an einem Basiskörper
des Rollenmoduls 20 gelagert sind. Diese Rollen 26a können nun auf bzw. in einer Rollenlaufbahn
120 eingesetzt werden, wie in der Fig. 2 und der Fig. 3 gut zu erkennen ist. Weiter
ist am Rollenmodul 20 ein Teil einer Höhenverstellvorrichtung 70 zur Verfügung gestellt.
Die detaillierten Bestandteile dieser Höhenverstellvorrichtung 70 sind insbesondere
in den Fig. 4 und 5 dargestellt. So ist hier ein erstes Verstellmittel 32 vorgesehen,
welches mithilfe einer Handhabungsschnittstelle 36 eine Verstellbewegung durchführen
kann. Da hier das erste Verstellmittel 36 als Gewindeschraube in einem Verstellgewinde
32a ausgebildet ist, erfolgt an der Handhabungsschnittstelle 36 eine Rotationsbewegung,
welche gleichzeitig eine lineare Translationsbewegung des ersten Verstellmittels 32
erzeugt. Über einen entsprechenden Kontaktabschnitt 34 steht das erste Verstellmittel
32 in Wirkverbindung mit einem Gegenkontaktabschnitt 24 des zweiten Verstellmittels
22 des Rollenmoduls 20. Die explizite Wirkung dieser Verstellvorrichtung ist dabei
ein Umsetzen der Verstellbewegung in eine Justierbewegung entlang der Schwerkraftrichtung
SKR.
[0034] Wie aus der Fig. 1 zu erkennen ist, ist der Rollenwagen 10 mit einer Mehrzahl unterschiedlicher
Montagevorrichtungen 90 ausgestattet, welche unterschiedliche Montagefunktionen zur
Verfügung stellen können. Die bereits beschriebene Justierfunktion der Höhe der Schiebetür
110 wird dabei durch die Montagevorrichtung 90 in Form der Höhenverstellvorrichtung
70 zur Verfügung gestellt. Weiter ist eine Montagevorrichtung 90 in Form einer Sicherungsvorrichtung
50 vorgesehen, welche nach erfolgter Justierung der Höhe der Schiebetür 110 eine klemmende
Fixierung zwischen Grundkörper 30 und Rollenmodul 20 zur Verfügung stellt.
[0035] Eine weitere Montagevorrichtung 90 ist hier eine Zubehörvorrichtung 40, welche durch
eine entsprechende Schnittstelle und ein angebrachtes Zubehörmodul 300 zur Verfügung
gestellt ist. Darüber hinaus ist eine Aushebeschutzvorrichtung 60 als Montagevorrichtung
90 vorgesehen, welche einen Aushebeschutz gegen unerwünschtes Verlassen des Rollenwagens
10 der in der Rollenlaufbahn 120 eingesetzten Position zur Verfügung stellt. Weiter
ist eine Befestigungsvorrichtung 80 als Glasklemme für eine Montagevorrichtung 90
vorgesehen, um die Schiebetür 110 in klemmender Weise zu befestigen.
[0036] Allen Montagevorrichtungen ist es gemeinsam, dass sie zumindest ein Montagemittel
92 aufweisen, um eine entsprechende Montagebewegung durchführen zu können. Darüber
hinaus ist eine Handhabungsschnittstelle vorgesehen, um genau diese Montagebewegung
mit dem Montagemittel auch durchführen zu können.
[0037] Wie der Fig. 1 darüber hinaus zu entnehmen ist, weist der Rollenwagen 10 unterschiedliche
Seiten auf, nämlich die erste Seite 12 und die zweite Seite 14. Alle Montagevorrichtungen
sind dabei hinsichtlich ihrer Handhabungsschnittstelle 96 vorzugsweise von der gleichen
Seite, nämlich der ersten Seite 12 entgegengesetzt zur zweiten Seite 14, auf welcher
die Lagervorrichtung 26 angeordnet ist, ausgerichtet. Dies ermöglicht einen deutlich
erleichterten Zugang.
[0038] In Fig. 2 ist dargestellt, wie eine Schiebetür 110 von zwei Rollenwagen 10 gemäß
der Fig. 1 gehalten wird und diese beiden Rollenwagen 10 bereits in der Rollenlaufbahn
120 eingesetzt sind. In einer seitlichen Darstellung gemäß Fig. 3 ist insbesondere
die Korrelation der Rollen 26a mit der Rollenlaufbahn 120 gut zu erkennen.
[0039] Die Fig. 6 zeigt in seitlicher Darstellung das Rollenmodul 20 und dort explizit die
Aushebeschutzvorrichtung 60. Diese Aushebeschutzvorrichtung 60 ist mit einem Aushebeschutzmittel
62 ausgestattet, welches rotierbar in dem Rollenmodul 20 gelagert ist. Die Darstellung
gemäß Fig. 6 zeigt das Aushebeschutzmittel 62 und insbesondere den Aushebeschutzabschnitt
62a in seiner Schutzposition SP. Gleichzeitig ist hier als stiftförmiger Fortsatz
die Arretiervorrichtung 64 zu erkennen, wobei von der Rückseite nur das Arretiermittel
64a erkennbar ist. Gleichzeitig erkennt man im Bereich des Aushebeschutzabschnitts
62a einen Oberflächenabschnitt 62b, welcher hier nicht erkennbar, eine konvexe Oberflächenkrümmung
aufweist, um entsprechende Fertigungstoleranzen ausgleichen zu können. Details hierzu
werden insbesondere in den Fig. 7 und 8 ersichtlich.
[0040] So zeigen die Fig. 7 und 8 die zwei unterschiedlichen Positionen, nämlich in Fig.
7 die Schutzposition SP und in Fig. 8 die Freigabeposition FP. Zwischen diesen beiden
Positionen ist das Aushebeschutzmittel 62 rotierbar. In der Schutzposition SP ist
zu erkennen, dass ein kleiner Spalt zwischen dem Oberflächenabschnitt 62b des Aushebeschutzabschnitts
62a und einer entsprechenden Gehäusewandung, hier der Laufschiene 130, besteht. Dieser
Spalt ist so klein, dass ein Anheben bis zum Kontaktieren der Laufschiene 130 nicht
zu einem Entfernen aus der Rollenlaufbahn 120 führt. Die mögliche Bewegung in Schwerkraftrichtung
SKR nach oben ist dabei insbesondere in Fig. 3 zu erkennen. Durch die konkave Ausbildung
der Rollen 26 kann ein Anheben entgegen der Schwerkraftrichtung SKR erfolgen und es
verbleibt eine Haltefunktion aufgrund der konvexen Ausbildung der Rollenlaufbahn 120.
Der in Fig. 7 erkennbare Spalt ist auch in Fig. 3 oben zu erkennen mit Bezug auf das
Rollenmodul 20. In Fig. 8 ist nun dargestellt, wie durch eine Rotation um weniger
als 90° des Aushebeschutzmittels 62 der beschriebene Spalt deutlich vergrößert wird,
so dass nun der Oberflächenabschnitt 62b des Aushebeschutzabschnitts 64 außer Eingriff
steht und ein Einsetzen oder ein Herausheben des Rollenwagens 10 aus der Rollenlaufbahn
120 möglich ist.
[0041] Die Fig. 9 bis 11 zeigen Details hinsichtlich des Umschaltens in einer Ausführungsform
mit Federelementen. Hier ist ein erstes Federelement 66 sowie ein zweites Filterelement
64c vorgesehen, welche hier beide in Union ihrer Funktion als rotatorisch und axial
wirkende Schraubenfedern ausgebildet sind. Diese beiden Federelemente 64c und 66 wirken
wie folgt. In Fig. 9 befindet sich die Aushebeschutzvorrichtung 60 in aktivierter
Position, also das Aushebeschutzmittel 62 in Schutzposition SP. Um eine Bewegung zur
Verfügung zu stellen, erfolgt nun eine lineare bzw. axiale Bewegung entlang der Bewegungsachse
BA, um das Arretiermittel 64a außer Eingriff mit einer entsprechenden Arretieraufnahme
64b zu bringen. Das Ende dieser Bewegung zeigt die Fig. 10, bei welcher der komplette
Aushebeschutzabschnitt 62a nach links gegen die Federkraft verschoben ist und damit
das Arretiermittel 64a freiliegt. Nun ist eine Rotation um die Bewegungsachse BA möglich,
bis der Aushebeschutzabschnitt 62a die Freigabeposition FP gemäß der Fig. 11 erreicht.
Wird nun die zugehörige Kraft entfernt, bewegt sich das gesamte Aushebeschutzmittel
62 wieder axial linear nach rechts entlang der Bewegungsachse BA zurück und das Arretiermittel
64a greift in die Arretieraufnahme 64b ein, um die Arretierfunktion zu gewährleisten.
Diese Vorgehensweise lässt sich selbstverständlich auch umkehren, um von Freigabeposition
FP in Schutzposition SP umzuschalten.
[0042] Die voranstehende Erläuterung der Ausführungsformen beschreibt die vorliegende Erfindung
ausschließlich im Rahmen von Beispielen. Selbstverständlich können einzelne Merkmale
der Ausführungsformen, sofern technisch sinnvoll, frei miteinander kombiniert werden,
ohne den Rahmen der vorliegenden Erfindung zu verlassen.
Bezugszeichenliste
[0043]
- 10
- Rollenwagen
- 12
- erste Seite
- 14
- zweite Seite
- 20
- Rollenmodul
- 22
- zweites Verstellmittel
- 24
- Gegenkontaktabschnitt
- 26
- Lagervorrichtung
- 26a
- Rolle
- 30
- Grundkörper
- 32
- erstes Verstellmittel
- 34
- Kontaktabschnitt
- 36
- Handhabungsschnittstelle
- 38
- Verstärkungsrippe
- 40
- Zubehörvorrichtung
- 50
- Sicherungsvorrichtung
- 52
- Anschlagsvorrichtung
- 60
- Aushebeschutzvorrichtung
- 62
- Aushebeschutzmittel
- 62a
- Aushebeschutzabschnitt
- 62b
- Oberflächenabschnitt
- 64
- Arretiervorrichtung
- 64a
- Arretiermittel
- 64b
- Arretieraufnahme
- 64c
- zweites Federelement
- 66
- erstes Federelement
- 68
- Handhabungsschnittstelle
- 70
- Höhenverstellvorrichtung
- 80
- Befestigungsvorrichtung
- 90
- Montagevorrichtung
- 92
- Montagemittel
- 96
- Handhabungsschnittstelle
- 100
- Schiebetürenanlage
- 110
- Schiebetür
- 120
- Rollenlaufbahn
- 130
- Laufschiene
- 300
- Zubehörmodul
- SKR
- Schwerkraftrichtung
- BA
- Bewegungsachse
- SP
- Schutzposition
- FP
- Freigabeposition
1. Rollenwagen (10) für die Aufnahme einer Schiebetür (110), aufweisend ein Rollenmodul
(20) zur verschiebbaren Anbringung an einer Rollenlaufbahn (120) und einen Grundkörper
(30) zur Befestigung an der Schiebetür (120), wobei der Rollenwagen (10) eine Aushebeschutzvorrichtung
(60) aufweist zum Schutz gegen ein Entfernen des Rollenmoduls (20) aus der verschiebbaren
Anbringung an der Rollenlaufbahn (120), dadurch gekennzeichnet, dass die Aushebeschutzvorrichtung (60) ein zwischen einer Schutzposition (SP) und einer
Freigabeposition (FP) bewegbar gelagertes Aushebeschutzmittel (62) sowie eine Arretiervorrichtung
(64) für ein Arretieren des Aushebeschutzmittels (62) zumindest in der Schutzposition
(SP) aufweist.
2. Rollenwagen (10) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Arretiervorrichtung (62) ausgebildet ist für ein Arretieren in der Freigabeposition
(FP).
3. Rollenwagen (10) nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Arretiervorrichtung (64) zumindest ein Arretiermittel (64a) aufweist, für ein
zumindest abschnittsweises formschlüssiges eingreifen in eine Arretieraufnahme (64b),
welche mit der Schutzposition (SP) des Aushebeschutzmittels (62) korreliert, insbesondere
für ein zumindest abschnittsweises formschlüssiges Eingreifen in eine weitere Arretieraufnahme
(64b), welche mit der Freigabeposition (FP) des Aushebeschutzmittels (662) korreliert.
4. Rollenwagen (10) nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Aushebeschutzmittel (62) zwischen der Schutzposition (SP) und der Freigabeposition
(FP) rotatorisch um eine Bewegungsachse (BA) bewegbar gelagert ist, wobei das Aushebeschutzmittel
(62) einen Aushebeschutzabschnitt (62a) aufweist, mit einer zumindest abschnittsweise
exzentrischen Außenkontur.
5. Rollenwagen (10) nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Rollenmodul (20) einen Abstützabschnitt (28) aufweist, welcher sich abschnittsweise
umfänglich entlang dem Aushebeschutzabschnitt (62a) bezogen auf eine Schwerkraftrichtung
(SKR) unterhalb des Aushebeschutzabschnitts (62a) erstreckt.
6. Rollenwagen (10) nach einem der Ansprüche 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Aushebeschutzabschnitt (62a) einen konvexen Oberflächenabschnitt (62b) aufweist.
7. Rollenwagen (10) nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Aushebeschutzvorrichtung (60) zumindest ein erstes Federelement (66) aufweist,
welches das Aushebeschutzmittel (62) in Richtung der Schutzposition (SP) mit einer
Federkraft beaufschlagt.
8. Rollenwagen (10) nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Arretiervorrichtung (64) zumindest ein zweites Federelement (64c) aufweist, welches
ein Arretiermittel (64a) in Richtung einer Arretierposition mit einer Federkraft beaufschlagt.
9. Rollenwagen (10) nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Aushebeschutzmittel (62) der Aushebeschutzvorrichtung (60) eine Handhabungsschnittstelle
(68) aufweist für das Einbringen einer Montagekraft zur Durchführung einer Montagebewegung
des Aushebeschutzmittels (62).
10. Rollenwagen (10) nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Handhabungsschnittstelle (68) auf einer ersten Seite (12) des Rollenwagens (10)
angeordnet ist und eine Lagervorrichtung (26) des Rollenmoduls (20) für die verschiebbare
Anbringung an der Rollenlaufbahn (120) auf einer zweiten Seite (14) des Rollenwagens
(10) angeordnet ist, welche entgegengesetzt zur ersten Seite (12) ausgerichtet ist.
11. Rollenwagen (10) nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Aushebeschutzvorrichtung (60) zumindest abschnittsweise, insbesondere zumindest
abschnittsweise das Aushebeschutzmittel (62), aus einem Kunststoff ausgebildet ist.
12. Schiebetürenanlage (100), aufweisend eine Rollenlaufbahn (120) und wenigstens einen
in der Rollenlaufbahn (120) verschiebbar gelagerten Rollenwagen (10) mit den Merkmalen
eines der Ansprüche 1 bis 11.
13. Schiebetürenanlage (100) nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens eine Schiebetür (110) mittels wenigstens zwei Rollenwagen (10) mit den
Merkmalen eines der Ansprüche 1 bis 11 verschiebbar in der Rollenlaufbahn (120) gelagert
ist.
14. Verfahren für das Schützen einer Schiebetür (120) einer Schiebetürenanlage (100) mit
den Merkmalen eines der Ansprüche 12 oder 13, aufweisend die folgenden Schritte:
- Verschiebbares Anbringen eines Rollenwagens (10) mit den Merkmalen eines der Ansprüche
1 bis 11 an der Rollenlaufbahn (120),
- Bewegen des Aushebeschutzmittels (62) der Aushebeschutzvorrichtung (60) aus einer
Freigabeposition (FP) in eine Schutzposition (SP),
- Arretieren des Aushebeschutzmittels (62) in der Schutzposition (SP) mittels einer
Arretiervorrichtung (64).