[0001] Die Erfindung betrifft einen Abstandhalter für die Beabstandung von Glasscheiben
eines mehrfachverglasten Fensters, ein mehrfachverglastes Fenster, sowie ein Verfahren
zur Herstellung eines Abstandhalters mit den Merkmalen der Oberbegriffe der unabhängigen
Ansprüche.
[0002] Mehrfachverglaste Fenster werden umgangssprachlich auch Mehrscheiben-Isolierglas
genannt. Diese Art der Verglasung dient vornehmlich der Wärmedämmung, das heisst der
Verhinderung von Wärmeverlusten an eine kalte Umgebung oder der Verhinderung der Erwärmung
des Innenraums durch eine relativ wärmere Umgebung.
[0003] Mehrfachverglaste Fenster bestehen üblicherweise aus mindestens zwei parallel angeordneten
Glasscheiben, die von einem Abstandhalter beabstandet werden. So entsteht zwischen
den Glasscheiben ein Scheibenzwischenraum, der, mit Luft oder Gas befüllt, eine Isolationsschicht
darstellt.
[0004] Bekannt sind Abstandhalter aus Aluminium, Edelstahl oder Kunststoff, die mit einem
thermoplastischem Dichtstoff durch Verpressen fest mit den Glasoberflächen verbunden
werden.
[0005] Weiterhin ist es üblich, Abstandhalter mit einem Hohlraum zu versehen, der zur Trocknung
der im Scheibenzwischenraum eingeschlossenen Luft ein Trocknungsmittel enthält.
[0006] Abstandhalter sind üblicherweise so ausgelegt, dass sie die Diffusion von Wasserdampf
von ausserhalb des Scheibenzwischenraums in den Scheibenzwischenraum unterbinden und
gleichzeitig den Gas- und Wasserdampf Austausch zwischen der Atmosphäre des Scheibenzwischenraums
und dem Trocknungsmittel gewährleisten.
[0007] Bekannterweise werden Abstandhalter aus Kunststoff in einem Stück durch Profilextrusion
gefertigt. Der Hohlraum wird anschliessend nachträglich mit einem Trocknungsmittel
befüllt.
[0008] Dieses Verfahren ist aber aufwändig, da es einen weiteren Arbeitsschritt ausserhalb
der Fertigungsstrasse benötigt. Ein fertiger Abstandhalter mit Trocknungsmittel hat
zudem nur eine kurze Lagerbeständigkeit, da sich die Aufnahmekapazität des Trocknungsmittels
bei Kontakt mit dem Wasserdampf atmosphärischer Luft zunehmend erschöpft.
[0009] DE 10 2006 024 402 A1 beschreibt einen Abstandhalter, der in einem Schritt aus Silikon und einem, ein Trocknungsmittelgemisch
enthaltenden, Kern coextrudiert wird. Dabei wird die Grundfläche des Abstandhalters,
die am montierten Fenster den Scheibenzwischenraum zugewandt ist, entweder mit einem
offenporigen Silikon oder mit Schlitzen versehen, sodass ein Gasaustausch stattfinden
kann.
[0010] Diese Lösung löst allerdings das Problem der beschränkten Lagerzeit des so gefertigten
Abstandhalters nicht. Nach wie vor erschöpft sich die Wasseraufnahmekapazität des
Trocknungsmittels.
[0011] Da Silikon die Tendenz zum Ausgasen besitzt, besteht ausserdem das Problem, dass
sich bei rascher Verwendung im Scheibenzwischenraum Niederschläge bilden ("Fogging").
Silikon weist eine hohe Wasserdampfpenetrationsrate auf und eignet sich nicht als
Schutz der Beladung der Trocknungsmittelmatrix.
[0012] Es ist deshalb eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, die Nachteile des Bekannten
zu überwinden und einen Abstandhalter, ein mehrfachverglastes Fenster und ein Verfahren
zur Herstellung eines Abstandhalters bereitzustellen, das kostengünstig und effizient
herstellbar ist und eine verbesserte Lagerfähigkeit aufweist.
[0013] Insbesondere soll auch ein Abstandhalter bereitgestellt werden, der verbesserte Eigenschaften
bezüglich Ausgasung des Kunststoffmaterials und verbesserte UV- sowie Wärmedämmungseigenschaften
aufweist.
[0014] Erfindungsgemäss werden diese Aufgaben mit einem Abstandhalter, einem mehrfachverglasten
Fenster sowie einem Verfahren zur Herstellung eines Abstandhalters mit den Merkmalen
gemäss dem kennzeichnenden Teil der unabhängigen Ansprüche gelöst.
[0015] Ein erfindungsgemässer Abstandhalter für die Beabstandung von Glasscheiben eines
mehrfachverglasten Fensters umfasst eine Aussenhülle. Diese Aussenhülle schliesst
das Trocknungsmittel zumindest teilweise ein und das Trocknungsmittel ist mindestens
in einem ersten Rohprodukt von der Aussenhülle allseitig umschlossen. Im Endprodukt
ist das Trocknungsmittel durch die silikonfreie Aussenhülle zumindest teilweise eingeschlossen.
[0016] In einer ersten Variante der Erfindung ist die Aussenhülle durch Coextrusion einer
Kunststoffmatrix mit dem Trocknungsmittel hergestellt. Die Herstellung durch Coextrusion
erlaubt eine flexible Materialwahl: Das Material kann hinsichtlicht Farbe oder hinsichtlich
von Eigenschaften für die Dampfsperrfunktion oder für Kleber zum Kontakt mit Glasscheiben
frei gewählt werden.
[0017] In einer zweiten Variante umfasst ein Abstandhalter ein Trocknungsmittel mit einer
Aussenhülle und einer im Vergleich zur Aussenhülle poröseren Innenstruktur. Die Aussenhülle
und die Innenstruktur sind aus einer Komponente hergestellt, typischerweise aus einer
Polymermatrix, in welche ein Trocknungsmittel eingebracht ist. Es hat sich herausgestellt,
dass sich bei einer Monoextrusion automatisch eine Aussenhülle ausbildet, welche den
poröseren Innenteil umschliesst. Die Aussenhülle weist eine glatte, weniger poröse
Oberfläche auf. Die Aussenhülle hat aufgrund ihrer geringen Porösität eine kleinere
Wasserdampfdurchlässigkeit und schützt so das Trocknungsmittel während der Lagerung.
Der glatten Aussenstruktur kommt damit eine gewisse Schutzfunktion gegen den Durchtritt
von Wasserdampf zu. Um die Wasseraufnahmekapazität der porösen Innenstruktur nicht
zu erschöpfen, kann die Komponentenverbindung aus Kunststoff und Trocknungsmittel
nach der Monoextrusion aber auch zusätzlich noch Vakuum verpackt, in luftdichten Behältern
vorliegen.
[0018] Im Endprodukt besteht in beiden Varianten zwischen der porösen Innenstruktur und
der Umgebungsatmosphäre in mindestens einem Bereich, vorzugsweise einer Seite des
Abstandhalters, eine Gasund Wasserdampfverbindung mit einer Aussenseite welche einem
Scheibenzwischenraum zuwendbar ist. Eine solche Gas- und Wasserdampfverbindung kann
mittels eines porösen Materials oder einer Perforation oder anderen Öffnungen im besagten
Bereich, vorzugsweise der besagten Seite, des Abstandhalters in einem Endprodukt ermöglicht
werden. Das Trocknungsmittel in der Innenstruktur ist in beiden Varianten in einer
Polymermatrix gehalten, welche porös ist. Porös heisst insbesondere poröser und wasserdampfdurchlässiger
als die Aussenhülle des Abstandhalters.
[0019] Der erfindungsgemässe Abstandhalter weist zudem bevorzugt mindestens eine primäre
Dichtung zur stoffschlüssigen Verbindung des Abstandhalters mit mindestens einer Glasscheibe
auf, nämlich einen stark adhesiven Kleber. Wahlweise kann der adhäsive Kleber mit
einer Schutzfolie abgedeckt sein. Zur Verbesserung der Haftung des stark adhäsiven
Klebers kann eine Oberflächenbehandlung am Profil erfolgen, bspw. nach dem Corona-
oder Plasmaverfahren.
[0020] In der ersten Variante liegen mindestens die silikonfreie Aussenhülle und das Trocknungsmittel
des Abstandhalters als Verbund durch Coextrusion vor. Durch die Coextrusion der Aussenhülle
mit dem Trocknungsmittel liegt dieses als Mehrschichtverbund der beiden Komponenten
vor.
[0021] In einer bevorzugten Ausführungsform dieser ersten Variante ist der Abstandhalter
vollständig aus Materialien gefertigt, die nach der Formgebung keine oder nur eine
vernachlässigbare Ausgasung haben, insbesondere ist der Abstandhalter vollständig
Silikonfrei.
[0022] Um Silikon sicher gegenüber so genanntem "Fogging" zu machen, wird das Material nach
der Extrusion in der Regel durch Tempern veredelt. Dabei besteht die Gefahr der Beladung
des Trocknungsmittels. Dies ist ein weiterer Vorteil des Verzichts auf Silikon.
[0023] Durch diesen Verbund entfällt die Notwendigkeit einer späteren Bestückung des Abstandhalters
mit einem Trocknungsmittel. Ausserdem kann bei der Herstellung das Trocknungsmittel
soweit wie gewünscht diffusionsarm von der Aussenhülle umschlossen werden. Dies gestattet
eine Lagerung des erfindungsgemässen Abstandhalters bei atmosphärischen Bedingungen,
ohne dass sich die Wasserabsorptionseigenschaften des Trocknungsmittels durch den
in der atmosphärischen Luft befindlichen Wasserdampf erschöpft. Der erfindungsgemässe
Abstandhalter gestattet somit die Lagerung desselben bis zur Isolierglasherstellung.
[0024] In der zweiten Variante weist die Aussenhülle im Wesentlichen eine geringe Wasserdampfdurchlässigkeit
auf und liegt als Verbund durch Monoextrusion mit der porösen Innenstruktur vor. Durch
die Verwendung einer Monoextrusion, welche eine Komponentenverbindung mit zwei unterschiedlichen
Strukturen zur Folge hat, können Abstandhalter kosteneffizient produziert werden,
da im Gegensatz zu einer Coextrusion nur ein Materialgemisch verwendet wird.
[0025] Durch das direkte extrudieren einer Polymerstruktur, welche das Trocknungsmittel
beinhaltet, entfällt die Notwendigkeit den Abstandhalter im Nachhinein mit einem Trocknungsmittel
zu bestücken. Da die Aussenhülle eine im Wesentlichen geringe Wasserdampfdurchlässigkeit
aufweist ist zudem eine Lagerung bei atmosphärischen Bedingungen möglich.
[0026] Die Feuchtigkeitsaufnahme von Trocknungsmitteln ist typischerweise genormt. Zeolit
Trocknungsmittel verfügen typischerweise über eine Wasseraufnahmekapazität von 20%.
Aufgrund der Schutzfunktion der Aussenhülle bleibt die Anfangsbelastung des Trocknungsmittels
mit Wasser klein und dieser Wert auch bei Lagerung oder Wasserkühlung beim Profilextrusionsprozess
erhalten. Es hat sich gezeigt, dass insbesondere bei der Monoextrusion einer Trocknungsmittelmatrix
aus TPE die Wasserdampfaufnahme in das innerhalb der Aussenhülle vorhandene Trocknungsmittel
viel langsamer erfolgt als bei bekannten Abstandhaltern. Bei einer Normbeladung beträgt
bei einem erfindungsgemässen Abstandhalter aus TPE die Wasserdampfaufnahme nach einem
Monat 5%, während der gleiche Wert bei bekannten silikonbasierten Abstandhaltern über
8% beträgt. Die erfindungsgemässen Abstandhalter sind daher hinsichtlich Wasserdampfaufnahme
bei Herstellung und Lagerung viel unkritischer.
[0027] Auch das Herstellungsverfahren für erfindungsgemässe Abstandhalter kann effizienter
gestaltet werden. Insbesondere ist es möglich durch einfache Wasserbadkühlung die
Extrusionsgeschwindigkeit zu erhöhen, ohne die Wasseraufnahmefähigkeit des Trockenmittels
wesentlich zu schädigen.
[0028] In einer bevorzugten Ausführungsform der ersten Variante liegt der Abstandhalter
als Verbund durch Coextrusion eines thermoplastischen Materials mit einer mit dem
Trocknungsmittel angereicherten Kunststoff-Matrix vor.
[0029] In einer bevorzugten Ausführungsform der zweiten Variante liegt der Abstandhalter
als Monoextrusion eines in einer KunststoffMatrix enthaltenen Trocknungsmittels vor,
was eine Aussenhülle und eine im Vergleich porösere Innenstruktur zur Folge hat.
[0030] In einer weiteren bevorzugten Variante beider Ausführungsformen liegt die mindestens
eine primäre Dichtung auch als Verbund durch Coextrusion mit der Aussenhülle vor.
Vorzugsweise verläuft die primäre Dichtung längsseitig auf der gesamten Länge des
Profils. Die so ausgestaltete primäre Dichtung kann somit eine doppelte Funktion erfüllen:
den Abstandhalter stoffschlüssig mit einer Glassscheibe verbinden und gleichzeitig
als Dichtung die Diffusion von Wasserdampf von Ausserhalb eines Scheibenzwischenraums
in den Scheibenzwischenraum verhindern. Es versteht sich von selbst, dass eine primäre
Dichtung mit einer solchen Doppelfunktion, d.h. ein Material, welches gleichzeitig
ausreichende adhesive Eigenschaften zwischen dem Abstandhalterprofil und einer Glasscheibe
aufweist und aber auch ausreichende Dichteigenschaften hat, in Zusammenhang mit anderen
Typen von Abstandhaltern und nicht zwingend in coextrudierter Form vorteilhaft sein
kann. Zur Erzeugung einer solchen Doppelfunktion wird beispielsweise eine Adhesivbutyl
verwendet.
[0031] Es ist aber alternativ auch denkbar, in an sich bekannter Art und Weise eine Klebefolie
(Bevorzugt ein Acrylat-Adhesivtape) zu verwenden, welche zum Positionieren und Fixieren
des Abstandhalters gegenüber einer Glasscheibe während der Produktion eines Isolierglases
dient. Um die Haftung des Adhesivbandes zu verbessern, kann der Abstandhalter ausserdem
zumindest im Bereich, der mit dem Adhesivband versehen wird, einer Coronabehandlung
unterzogen werden. Das Adhesivband kann mit einer Abdeckfolie versehen sein, welche
vor der Verwendung des Abstandhalters abgezogen werden kann.
[0032] Vorzugsweise weist der erfindungsgemässe Abstandhalter eine im Profil im Wesentlichen
vier kantige Form auf. In einer bevorzugten Ausführungsform weist der Profilquerschnitt
eines erfindungsgemässen Abstandhalters eine im Wesentlichen rechteckige Form auf
mit einer ersten Seitenlänge von zwischen 6 und 24 mm, und besonders bevorzugt 12
bzw. 16 mm Seitenlänge auf. Die Seitenlänge hängt insbesondere auch von der geplanten
Anwendung ab: bei Anwendungen für Dreifachverglasungen sind typischerweise Gesamtbreiten
von 12 - 30 mm bevorzugt. Bevorzugt weist eine zweite Seite eine Seitenbreite von
zwischen 6 bis 16 mm, weiter bevorzugt 6 bis 8 mm.
[0033] Die Materialien des Abstandhalters sind vorzugsweise so ausgewählt, dass sie einen
im Wesentlichen flexiblen Abstandhalter ergeben, der eine automatisierte Produktion
von mehrfachverglasten Fenstern ermöglicht und zur Lagerung auf Rollen aufgewickelt
werden kann. Die Fertigung der mehrfachverglasten Fenster kann anschliessend per Roboter
erfolgen.
[0034] In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform weist der Abstandhalter mindestens
eine Dampfsperre zur Verhinderung von Wasserdampfdiffusion auf einer Seite des Abstandhalters
auf. Bevorzugt soll die Dampfsperre die Diffusion von Wasserdampf durch die Seite
die bei einer Montage gegen Aussen weist, d.h. dem Rahmen zugewandt ist, verhindern.
Eine erfindungsgemässe Dampfsperre kann eine Folie sein, die nach der Extrusion aufgeklebt
wird. Bevorzugt wird die Dampfsperre erzeugt, indem ein dampfundurchlässiger Kunststoff
im Coextrusionsverfahren mit der Aussenhülle und dem Trocknungsmittel bzw. der Polymermatrix
als Verbund erzeugt wird. Alternativ kann die Dampfsperre in Form einer metallischen
Walzfolie und/oder sputter-bedampften metallischen oder glasartigen Schicht vorliegen.
Besonders bevorzugt ist eine Dampfsperre, welche als Laminat vorliegt, insbesondere
aus einer PE Schicht, auf welche wenigstens eine PET-SiOx Schicht aufgebracht ist.
Bevorzugt sind zwei PET-SiOx Schichten. Die PE Schicht lässt sich gut mit der Aussenhülle
eines Abstandhalters aus TPE verbinden, insbesondere verschweissen. Gleichzeitig bildet
die PET-SioX Schicht einen guten Kontakt für üblicherweise verwendete Primärdichtungen,
z.B. Butylkleber. Eine solche Dampfsperre lässt sich insbesondere unmittelbar nach
oder während der Extrusion auftragen. Die Verschweissung erfolgt dabei bevorzugt unmittelbar
nach der Extrusion des Profils.
[0035] Dazu kann beispielsweise eine Verschweissung auf drei Flanken unter Anwendung eines
Leister Heissluftgerätes erfolgen.
[0036] Alternativ kann beispielsweise die Extrusionsdüse selbst mit einer Zuführung für
die Dampfsperre versehen sein. Insbesondere Foliendicken unter einer zulässigen Spannungsgrenze
können innerhalb des Werkzeugs direkt mit der Kunststoffschmelze verbunden werden.
In einer weiteren Alternative wird die Folie direkt nach der Düse während der Entspannungsphase
an das extrudierte Profil geführt.
[0037] In einer bevorzugten Ausführungsform weist der Abstandhalter eine erste, im Wesentlichen
ebene Grundfläche und eine zweite, im Wesentlichen ebene gegenüberliegende Grundfläche
auf. Bevorzugt ist die erste Grundfläche im Endprodukt im Wesentlichen durchlässig
für Wasserdampf und die zweite Grundfläche im Wesentlichen undurchlässig für Wasserdampf.
Bei der Montage wird die erste Grundfläche so ausgerichtet, dass sie zum Scheibenzwischenraum
weist und die zweite Grundfläche zum Fensterrahmen weist.
[0038] Im Sinne der vorliegenden Erfindung findet eine Unterscheidung statt, zwischen einem
handelbaren Rohprodukt und einem handelbaren Endprodukt des erfindungsgemässen Abstandhalters.
Im Rohprodukt ist die Diffusion von Wasserdampf zur Innenstruktur, welche das Trocknungsmittel
beinhaltet, erschwert. Dies erfolgt durch eine diffusionsdichte Aussenhülle in der
ersten Ausführungsform oder durch eine weniger poröse, glatte Aussenhülle in der zweiten
Ausführungsform. Das Endprodukt, d.h. der bei oder kurz vor der Montage "aktivierte"
Abstandhalter ermöglicht auf mindestens einer Seite, welche einem Scheibenzwischenraum
zwischen zwei Glasscheiben zugewandt ist, die Diffusion von Wasserdampf in das Innere
des Abstandhalters besser.
[0039] In einer bevorzugten Ausführungsform weist die erste Grundfläche mindestens eine
Öffnung, insbesondere eine oder mehrere Perforationen auf.
[0040] In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform weist die zweite Grundfläche die Dampfsperre
auf. Die Dampfsperre ist bevorzugt ein Laminat aus PE und wenigstens einer PET-SiOx
Schicht. Alternativ sind aber auch metallische Walzfolien denkbar, insbesondere Walzfolien
umfassend Aluminium oder eine Edelstahlfolie. Ebenfalls denkbar ist eine aufgedampfte
Metallschicht.
[0041] In einer bevorzugten Ausführungsform der ersten Variante weist die mit der Trocknungsmittelmatrix
coextrudierte Aussenhülle kein Silikon auf, insbesondere weist sie ein thermoplastisches
Elastomer auf, oder besteht im Wesentlichen daraus, ausgewählt aus der Gruppe bestehend
aus: TPS (Styrol-Block-Copolymere), TPC (thermoplastische Polyesterelastomere), TPV
(vernetzte thermoplastische Olefin Elastomere), TPU (thermoplastische Polyurethan
Elastomere) und TPA (thermoplastische Polyamid Elastomere).
[0042] In einer besonders bevorzugten Ausführungsform kann der Aussenhülle insbesondere
aus TPV, zusätzlich vergütete Kreide und/oder Talk beigemischt wird. Dadurch kann
die Shore Härte reduziert werden.
[0043] Bevorzugt weist das thermoplastische Elastomer mindestens eine, vorzugsweise alle
der folgenden Eigenschaften auf: Die Shore Härte liegt zwischen 60 ShA und 75 ShA,
bevorzugt zwischen 65 ShA und 70 ShA.
[0044] Es ist durch Extrusion verarbeitbar.
[0045] Es weist nur eine minime, beziehungsweise vernachlässigbare Ausgasung auf und/oder
ist im Wesentlichen Lösungsmittelfrei. Akzeptable Ausgasungs- und Foggingwerte können
der DIN-Norm EN 1279-6 entnommen werden,
[0046] Es ist mit den bekannten Isolierglasdichtstoffen kompatibel, insbesondere mit Butyl,
Polyurethan, Polysulfiden, Silikon oder Hotmelt.
[0047] Es weist eine Temperaturbeständigkeit von -20°C bis 80°C auf.
[0048] Es verfügt über eine geringe, respektive vernachlässigbare Wärmeausdehnung und Wärmeleitung.
[0049] Es ist im Wesentlichen UV-beständig.
[0050] Es ist im Wesentlichen farbbeständig über einen Zeitraum von bis zu 20 Jahren und
unter Einwirkung von UV-Licht.
[0051] Es verfügt über eine geringe, respektive vernachlässigbare Wasserdampfdurchlässigkeit.
[0052] Es verfügt über eine geringe, respektive vernachlässigbare Gasabsorption, insbesondere
Argonabsorption.
[0053] Es verfügt vorzugsweise über eine Lebensdauer von mehr als 20 Jahren.
[0054] Als besonders geeignet haben sich UV-stabilisierte, organische Materialien wie z.
B. TPE Olefine und TPU Elastomere herausgestellt. Sie zeichnen sich durch eine geringe
Wasserdampf-Permeation aus. Weiter bevorzugt können TPA Polyamide oder adaptierte
biopolymere Kompounds verwendet werden, welche die obigen Bedingungen erfüllen.
[0055] In einer bevorzugten Ausführungsform der zweiten Variante besteht die Polymermatrix
für das Trocknungsmittel aus Komponenten der Olefinic TPE Gruppe, insbesondere aus
Infuse 9007 des Herstellers DOW.
In einer besonders bevorzugten Ausführungsform wird der Polymermatrix (insbesondere
aus Olefic TPE) Kreide und/oder Talk beigemischt wird. Dadurch kann die Shore Härte
reduziert werden.
[0056] Bevorzugt weist die monoextrudierte Polymermatrix mindestens eine, vorzugsweise alle
der folgenden Eigenschaften auf:
Die Shore Härte liegt zwischen 60 ShA und 75 ShA, bevorzugt zwischen 65 ShA und 70
ShA.
[0057] Sie ist durch Extrusion verarbeitbar.
[0058] Sie ist mit den bekannten Isolierglasdichtstoffen kompatibel, insbesondere mit Butyl,
Polyurethan, Polysulfiden, Silikon oder Hotmelt.
[0059] Sie weist eine Temperaturbeständigkeit von -20°C bis 80°C auf.
[0060] Sie verfügt über eine geringe, respektive vernachlässigbare Wärmeausdehnung und Wärmeleitung.
[0061] Sie ist im Wesentlichen farbbeständig über einen Zeitraum von bis zu 20 Jahren und
unter Einwirkung von UV-Licht.
[0062] Sie beinhaltet eine durch Monoextrusion entstehende Aussenhülle, welche über eine
geringe, respektive vernachlässigbare Wasserdampfdurchlässigkeit verfügt.
[0063] Sie verfügt über eine geringe, respektive vernachlässigbare Gasabsorption, insbesondere
Argonabsorption.
[0064] Sie verfügt vorzugsweise über eine Lebensdauer von mehr als 20 Jahren.
[0065] In beiden Varianten ist es ausserdem denkbar, der Trocknungsmittelmatrix weitere
Komponenten beizufügen, beispielsweise zur Erhöhung der UV Stabilität. Denkbar ist
beispielsweise Desmopan DP 9370AU des Herstellers Bayer.
[0066] In einer bevorzugten Ausführungsform wird die primäre Dichtung aus einem Klebstoff
ausgewählt aus der Gruppe der Butyl, - Acrylat und Hotmelt-Klebstoffe. Wenn die primäre
Dichtung als Klebstoff ausgebildet ist kann sie gleichzeitig zwei Funktionen übernehmen:
einerseits ist die Dichtung zum dichten in an sich bekannter Art und Weise nützlich.
Gleichzeitig übernimmt sie eine Positionierungsfunktion bei der Isolierglasmontage.
Statt wie bisher zwei verschiedene Materialien (Acrylat zur Positionierung und Butyl
zur Dichtung) kann die primäre Dichtung beide Funktionen erfüllen. Selbstverständlich
ist diese Lösung auch im Zusammenhang mit anderen Abstandhaltern vorteilhaft einsetzbar.
[0067] Ein erfindungsgemässer Abstandhalter kann entsprechend der Kontur des Glases angepasst
werden. Der Abstandhalter ist vorzugsweise einstückig ausgebildet. Dadurch wird das
gesamte Handling während der Montage erleichtert. Ausserdem ist durch die einstückige
Ausbildung des Abstandhalters eine besonders kostengünstige Herstellung möglich.
[0068] In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform weist der Abstandhalter neben seiner
im Wesentlichen rechteckigen Grundform eine Ausnehmung, insbesondere eine Nut, zur
Aufnahme einer Glasscheibe auf. Ein derart ausgestalteter Abstandhalter ist besonders
geeignet, um die mittlere Glasscheibe eines dreifachverglasten Fensters aufzunehmen.
Vorzugsweise weist ein solcher Abstandhalter ausserdem einen Teil der primären Dichtung
in dieser Nut auf.
[0069] Im Zusammenhang mit Dreifachverglasungen kann insbesondere ein Abstandhalter verwendet
werden, welcher eine Grundform wie in
WO 2010/11545 gezeigt aufweist. Durch das Coextrudieren oder das Monoextrudieren ist es ausserdem
denkbar, den Abstandhalter auf einfache Art und Weise mit weiteren Formmerkmalen zu
versehen.
[0070] Besonders bevorzugt kann der Abstandhalter ein Formmerkmal aufweisen, welches bezogen
auf die mittlere Aufnahme des Abstandshalters eine genau definierte Position aufweist
und welches zum Positionieren des Abstandhalters beim Einsetzen der mittleren Scheibe
dient. Dieses Formmerkmal kann typischerweise als Spurrille an der der Seite zur Aufnahme
der mittleren Scheibe abgewandten Seite ausgebildet sein. Während ein solches Formmerkmal
in Zusammenhang mit erfindungsgemässen Abstandhaltern besonders bevorzugt ist, versteht
es sich von selbst, dass es auch bei anderen Abstandhaltern für Dreifachverglasungen
vorteilhaft sein kann.
[0071] In einer bevorzugten Ausführungsform der ersten Variante dieser für dreifachverglasungen
geeigneten Abstandhalter weist die Aussenhülle zwei Kammern mit Trocknungsmittel auf,
welche als Verbund durch Coextrusion mit der Aussenhülle vorliegen.
[0072] In einer weiteren Ausführungsform der vorliegenden Erfindung weist der Abstandhalter
auf der ersten ebenen Grundfläche mindestens eine Schwächungsstelle auf, die bei oder
kurz vor der Isolierglasherstellung perforiert wird und dadurch Gas- und Wasserdampfdurchlässigkeit
der ersten ebenen Grundfläche zum Trocknungsmittel gewährleistet. Eine solche Schwächungsstelle
kann durch eine im Vergleich zur umgebenden Wandstärke dünneren Wandstärke der Aussenhülle
erzielt werden. Besonders bevorzugt ist so eine Schwächung bei der ersten Variante.
Sie kann aber auch bei der zweiten Variante vorteilhaft sein.
[0073] Dies hat den Vorteil, dass das Trocknungsmittel während und nach der Herstellung
des Abstandhalters von der Aussenhülle geschützt wird und sich die Wasserabsorptionsfähigkeit
des Trocknungsmittels nicht vorzeitigt erschöpft.
[0074] Das Trocknungsmittel kann vorzugsweise als Matrix in einem Kunststoff vorliegen.
Besonders geeignet sind Trocknungsmittel auf der Basis von Molekularsieben, insbesondere
Silikagele und Zeolithe.
[0075] Die Aussenhülle gewährleistet in erster Hinsicht UV-Beständigkeit, Elastizität und
eine hohe Formstabilität. In einer bevorzugten Ausführungsform kann das Trocknungsmittel
bis zu 40, vorzugsweise bis zu 70%, weiter vorzugsweise bis zu 90% des Querschnitts
des Abstandhalters ausmachen. Die Aussenhülle weist eine Wandstärke von 1 ± 0,5mm
auf.
[0076] Ein weiterer Aspekt der vorliegenden Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung
eines Abstandhalters, insbesondere eines Abstandhalters wie oben beschrieben.
[0077] Eine silikonfreie Aussenhülle und eine im Vergleich zur Aussenhülle porösere Innenstruktur,
welche das Trocknungsmittel enthält, werden extrudiert, so dass die poröse Innenstruktur
vollständig durch die Aussenhülle umschlossen wird.
[0078] In einer ersten Variante werden eine silikonfreie Aussenhülle und ein Trocknungsmittel
mittels einer Profil-Mehrfachdüse coextrudiert, sodass das Trocknungsmittel durch
die Aussenhülle vollständig und diffusionsdicht umschlossen wird.
[0079] Eine geeignete Profildüse ist zum Beispiel in
US 5851609 gezeigt. Eine geeignete Profildüse weist mehrere Kanäle auf, um die einzelnen Komponenten
zu extrudieren.
[0080] In einer zweiten Variante werden die Aussenhülle und die Innenstruktur so monoextrudiert,
dass eine im Vergleich zur Aussenhülle porösere Innenstruktur entsteht, welche von
der Aussenhülle vollständig umschlossen wird.
[0081] Nach der Extrusion wird bevorzugt in beiden Ausführungsformen die Aussenhülle an
mindestens einer Stelle luft- und dampfdurchlässig gemacht. In der zweiten Variante
kann je nach Porosität der Aussenhülle auch auf diesen Schritt verzichtet werden.
[0082] Dieser Schritt kann bis zur Isolierglasherstellung aufgeschoben werden.
[0083] Durch das erfindungsgemässe Verfahren kann die Extrusion mit Wasserkühlung stattfinden,
ohne dass dabei das Trocknungsmittel in seiner Wasseraufnahmekapazität bereits vor
der Montage erschöpft wird, weil zu diesem Zeitpunkt das Trocknungsmittel von der
Aussenhülle vollständig umschlossen ist. Dadurch lässt sich wesentlich effizienter
und mit einer höheren Durchsatzleistung extrudieren.
[0084] In einer bevorzugten Ausführungsform wird die Aussenhülle im Anschluss an die Extrusion
an mindestens einer Stelle perforiert, sodass eine Öffnung entsteht.
[0085] In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform wird die Aussenhülle mit einer Schwächungssstelle
extrudiert, die im Anschluss an die Extrusion an mindestens einer Stelle geöffnet
wird, sodass eine Öffnung entsteht.
[0086] Eine solche Schwächungsstelle kann zum Beispiel durch eine Profildüse hergestellt
werden, die so ausgestaltet ist, dass eine Schwächungsstelle, insbesondere eine Stelle
mit verringerter Wandsärke extrudiert wird. Dadurch lässt sich die entsprechende Stelle
der Aussenhülle leichter perforieren.
[0087] In einer bevorzugten Ausführungsform umfasst die Extrusion zusätzlich die Extrusion
einer Dichtung, insbesondere einer Dichtung umfassend einen Butyl-, Acrylat, oder
Hotmelt-Klebstoff.
[0088] In einer besonderen Ausführungsform wird der Teil der Aussenhülle der dem Scheibenzwischenraum
zugewandt ist erst bei der Montage luft- und dampfdurchlässig gemacht, indem zum Beispiel
bei der Verarbeitung der besagte Teil durch einen Fertigungsroboter perforiert. Dies
kann an Schwächungsstellen passieren.
[0089] Ein weiterer Aspekt der vorliegenden Erfindung betrifft ein mehrfachverglastes Fenster
mit mindestens zwei voneinander beabstandeten parallelen Glasscheiben und einem zwischen
den Glasscheiben zur Beabstandung angebrachten Abstandhalter wie vorgängig beschrieben.
[0090] Der Abstandhalter ist bevorzugt direkt mit einer Primärdichtung mit der Glasscheibe
fixiert.
[0091] Bevorzugt wird der Zwischenraum zwischen der ersten und der zweiten Glasscheibe welcher
durch den Abstandhalter gebildet wird und ausserhalb am Scheibenzwischenraum liegt
mit einer weiteren sekundären Dichtung abgedichtet. Solche sekundären Dichtungen sind
im Stand der Technik bekannt. Als besonders geeignet haben sich Polysulfite, Polyurethane
und Silikone erwiesen.
[0092] In einer bevorzugten Ausführungsform umschliesst die Aussenhülle das Trocknungsmittel
zum Zeitpunkt, an dem der Abstandhalter auf einer Glasscheibe fixiert wird, noch vollständig.
Dadurch umschliesst besonders in der ersten Variante die Aussenhülle die Innenstruktur
welche das Trocknungsmittel enthält luft- und dampfdicht.
[0093] Die dem Scheibenzwischenraum zugewandte Kante des Abstandhalters kann in beiden Ausführungsformen
luft- und dampfdurchlässig gemacht, indem sie zum Beispiel perforiert wird oder an
einer Schwächungsstelle ein Teil der Aussenhülle gelöst wird.
[0094] In einer bevorzugten Ausführungsform wird das mehrfachverglaste Fenster in einem
automatisierten Prozess mit einem Roboter montiert. Besonders bevorzugt wird erst
bei der Isolierglasherstellung durch einen Applikationsroboter perforiert, damit die
Trockenmittelbelastung klein und dadurch die Wasseraufnahmekapazität möglichst hoch
bleibt.
[0095] Das mehrfachverglaste Fenster umfasst in einer bevorzugten Ausführungsform mindestens
zwei Glasscheiben, die durch einen Abstandhalter beabstandet sind und darin einen
Scheibenzwischenraum definieren, und einen aussen am Abstandhalter zwischen den Scheiben
gelegenen äusseren Zwischenraum. Bevorzugt ist der besagte äussere Zwischenraum mit
einer sekundären Dichtung diffusionsdicht versiegelt. Der Abstandhalter umfasst kein
Silikon und umfasst insbesondere eine Aussenhülle welche eine Trocknungsmittelmatrix
zumindest teilweise einschliesst.
[0096] Die Aussenhülle ist in beiden Varianten vorzugsweise so ausgestaltet, dass eine Dampfdiffusion
zwischen dem Scheibenzwischenraum und einem in der Trocknungsmittelmatrix eingebetteten
Trocknungsmittel ermöglich wird.
[0097] Bedingt durch die Aussenhülle des Abstandhalters ist die Anfangsbeladung des Trocknungsmittels
mit Wasser sehr gering. Dadurch erhöht sich auch die Lebensdauer eines mehrfachverglasten
Fensters, das mit dem erfindungsgemässen Abstandhalter bestückt ist. Die Bedingungen
gemäss Norm EN1279 Teil 2 und Teil 3 werden zuverlässiger und länger erfüllt. Der
Argonverlust aus dem Zwischenraum zwischen den Scheiben ist geringer als 1% pro Jahr.
[0098] In einer bevorzugten Ausführungsform beider Varianten weist die Innenstruktur mindestens
einen Hohlraum auf. Der mindestens eine Hohlraum führt zu einer Reduktion des PSI
Wertes. Innenstrukturen ohne Hohlräume sind auch denkbar. Aufgrund der Material- und
Kosteneinsparungen ist eine Ausführungsform mit Hohlräumen jedoch zu bevorzugen.
[0099] Im Folgenden wird die Erfindung anhand von Zeichnungen und konkreten Ausführungsbeispielen
näher erläutert, ohne jedoch auf diese beschränkt zu sein.
Figur 1 zeigt ein schematisches Profil eines Abstandhalters aus dem Stand der Technik.
Figur 2 zeigt ein weiteres schematisches Profil eines Abstandhalters für mehrfachverglaste
Fenster.
Figur 3 zeigt eine schematische Profilansicht eines Abstandhalters gemäss der vorliegenden
Erfindung.
Figur 4 zeigt eine schematische Profilansicht einer weiteren Ausführungsform eines
Abstandhalters gemäss der vorliegenden Erfindung.
Figur 5 zeigt eine schematische Profilansicht eines Abstandhalters gemäss der vorliegenden
Erfindung zwischen zwei Glasscheiben.
Figur 6 zeigt eine schematische Profilansicht einer weiteren alternativen Form eines
Abstandhalters gemäss der vorliegenden Erfindung.
Figur 7 zeigt eine schematische Profilansicht einer weiteren alternativen Form eines
Abstandhalters gemäss der vorliegenden Erfindung.
Figur 8 zeigt eine schematische perspektivische Darstellung eines Abstandhalters teilweise
im Querschnitt gemäss der vorliegenden Erfindung.
Figur 9 zeigt eine schematische Profilansicht einer weiteren alternativen Form eines
Abstandhalters gemäss der vorliegenden Erfinding
Figur 10 zeigt eine schematische Profilansicht einer weiteren alternativen Form eines
Abstandhalters gemäss der vorliegenden Erfindung
Figur 11 zeigt eine schematische Profilansicht einer weiteren alternativen Form eines
Abstandhalters gemäss der vorliegenden Erfindung
[0100] Alle Figuren sind nicht massstabgetreu, insbesondere kann die Wandstärke der Aussenhüllen
7 bzw. 12 variabel sein je nach Wahl des Materials. In den Figuren 5 bis 9 wird die
Aussenhülle 7 bzw. 12 nunmehr exemplarisch gezeigt.
[0101] Figur 1 zeigt einen Abstandhalter 1 aus dem Stand der Technik mit einem im Wesentlichen
rechteckigen Profilquerschnitt. Auf den beiden schmalen Seiten ist eine primäre Dichtung
3 angebracht. Üblicherweise werden Butylverbindungen als Primärdichtung verwendet.
Der Abstandhalter 1 verfügt zudem über eine Dampfsperre 4. Üblicherweise werden Aluminium,
Aluminiumlegierungen, Edelstahl oder Kunststofffolien als Dampfsperre 4 verwendet.
[0102] Figur 2 zeigt einen weiteren Abstandhalter 1, der für die Verwendung mit mehrfachverglasten
Fenstern mit drei oder mehr Scheiben angepasst ist. Der Abstandhalter 1 verfügt über
eine Dampfsperre 4 sowie zwei primäre Dichtung 3 an den jeweiligen schmalen Seiten
des Abstandhalters 1. Der Abstandhalter weist zudem eine Nut auf mit einem weiteren
Dichtstoff 6, wobei in der Regel Acrylatadhesive oder Hotmelts zur Anwendung kommen.
In die Nut ist eine Glasscheibe 5 stoffschlüssig durch die Dichtung 6 mit dem Abstandhalter
1 verbunden. Auf der der dritten Scheibe 5 abgewandten Seite ist der Abstandhalter
ausserdem mit einer Spurrille versehen, welche die Position der Nut anzeigt. Die Spurrille
dient bei der Isolierglasherstellung der Positionierung des Abstandhalters. In Fig.
2 ist die Spurrille in Zusammenhang mit einem herkömmlich hergestellten Abstandhalter
gezeigt. Es versteht sich von selbst, dass solche Spurrillen in Zusammenhang mit den
nachstehend beschriebenen coextrudierten oder monoextrudierten Abstandhaltern besonders
einfach herstellbar sind.
[0103] Figur 3 zeigt einen erfindungsgemässen Abstandhalter 1 mit einer thermoplastischen
Ummantelung 7, welche ein Trocknungsmittel 8 umschliesst. Der Abstandhalter 1 weist
eine Ummantelung 7 mit einer Dicke von 1 mm auf. Zudem hat der Abstandhalter 1 eine
Höhe H von 6.5 mm, einer Höhe h von 3.5 mm einer Breite B von 9.8 mm und einer Breite
b von 0.8 mm. Der Abstandhalter 1 weist zudem eine besputterte Fläche 4 auf, die als
Dampfsperre den Durchgang von Gas und Wasserdampf verhindert. Die schmalen Seiten
des Abstandhalters 1 sind mit einem Acryl Elastomer (VAMAC; Typon) als stark adhäsiver
Kleber (Positionierkleber) 3 versehen. Die Ummantelung 7 weist zudem auf einer Seite
Perforationen 9 auf, sodass ein Gasaustausch zwischen dem Trocknungsmittel und dem
Scheibenzwischenraum (nicht gezeigt) stattfinden kann.
[0104] Die Ummantelung 7 besteht aus einem flexiblen, von Hand biegbaren thermoplastischen
Elastomer. Das Elastomer weist eine Shore A Härte von über 60 ShA auf, ist fogging
sicher und diffusionsdicht für Wasserdampf und Argongas. Besonders bevorzugt besteht
die Ummantelung 7 aus der Warengruppe Saran und wird zusammen mit der Trockenmittelmatrix
coextrudiert.
[0105] Die Dampfsperre 4 zur Sekundärdichtung besteht vorzugsweise aus einer Verbundfunktionsfolie.
Geeignet sind insbesondere diffusionsdicht mit SiO
2 besputterte Folien. Besonders bevorzugt ist ein nach der Extrusion aufgeschweisstes
Laminat aus PE/PET-SiOx/PET-SiOx, wobei die PE Schicht dem Abstandhalter und die PET-SiOx
Schicht dem Glas zuwendbar ist. Alternativ sind Folien auf EVOH Basis denkbar. Alternativ
kann auch eine Glas-, Aluminium-, Edelstahl- oder Kunststofffolie nach der Coextrusion
der Ummantelung 7 und der Trocknungsmittelmatrix 8 aufgeklebt werden. Die primären
Dichtungen (Positionierkleber) 3 können ebenfalls in einem angehängten Fertigungsschritt
an den Abstandhalter 1 angebracht werden. Es ist auch denkbar, die Bereitstellung
einer geeigneten Dampfsperre im Coextrusionsprozess zu integrieren. Die Dampfsperre
4 kann eine gewalzte Metallfolie sein, die je nach verwendetem Material zwischen 10
und 30 mm (Aluminium) oder 6 und 12 mm (Edelstahl) dick gewählt werden kann. Die gewalzten
Folien können auch gewellt ausgeführt werden. Die Wellung erfolgt quer zur Längsrichtung
des Abstandhalters. Dadurch ist der Abstandhalter flexibler und kann besser aufgewickelt
werden. Selbstverständlich ist in diesem Fall das auf die Folie aufgetragene Kunststoffmaterial
entsprechend ebenfalls gewellt.
[0106] Figur 4 zeigt eine alternative Ausführungsform zum Abstandhalter 1 aus Figur 3. Der
Abstandhalter 1 verfügt über eine thermoplastische Ummantelung 7 aus
Saran™ Barrier Films von DOW, welche eine Trocknungsmittelmatrix 8 (entsprechend der vorstehenden
Beschreibung) in zwei gesonderten Kammern einschliesst. Als Trocknungsmittelmatrix
kann beispielsweise Infuse 9007 DOW verwendet werden. Die Ummantelung 7 ist an zwei
Stellen 9 mit Perforationen 9 versehen, sodass Wasserdampfaustausch zwischen der Trocknungsmittelmatrix
und dem Scheibenzwischenraum (nicht gezeigt) ermöglicht wird. Fig.4 zeigt schematisch
eine mittlere Scheibe 5 eines dreifachverglasten Fensters, welche in eine Nut eingelassen
ist und mittels eines Adhesivklebers 6 stoffschlüssig mit dem Abstandhalter 1 verbunden
ist. Der Abstandhalter weist ebenfalls eine Spurrille zur Positionierung gegenüber
der mittleren Scheibe auf. Der Abstandhalter 1 weist zudem eine Dampfsperre 4 auf.
Die Dampfsperre weist bevorzugt eine mit SiOx beschichtete Folie, z.B. eine PET-SiOx
Folie auf. Bevorzugt ist ein Laminat aus PE/PET-SiOX/PET-SiOx des Herstellers AMCOR.
Bei der PET-SiOx Schicht handelt es sich um einen PET Träger, der im Hochvakuuum mit
Silizium beschichtet wird. Alternativ sind aber auch Dampfsperren aus einer nachträglich
angebrachten Edelstahlfolie, Aluminiumwalzfolie oder einer sonstigen Metallfolie oder
aufgedampftem Metall denkbar.
[0107] Der Abstandhalter weist ausserdem zwei primäre Dichtungen 3 aus einem Acrylatklebstoff
auf, welche ebenfalls nachträglich angebracht wurden. Alternativ wäre auch TPU-Foam,
Butyl, Hotmelt oder EPDM gut geeignet.
[0108] Als Trocknungsmittelmatrix wurde für Figur 3 und 43A Zeolith mit einem volumetrischen
Anteil von 25 bis 60% in einer Matrix eines Olefin Block Coplymers (z.B. INFUSE™ 9700
von DOW®) oder ein Polyolefin Elastomer (z.B. ENGAGE™ von DOW®)verwendet.
[0109] Die thermoplastische Ummantelung 7 und die Trocknungsmittelmatrix 8 werden in einem
Verfahrensschritt coextrudiert. Alternativ kann auch die Dichtung 6 mit der Trocknungsmittelmatrix
8 und der thermoplastischen Ummantelung 7 coextrudiert werden.
[0110] Figur 5 zeigt einen zwischen zwei Scheiben 5 montierten Abstandhalter 1. Der Abstandhalter
1 weist eine thermoplastische Ummantelung 7 im Verbund mit einem Trocknungsmittel
8 auf. Die thermoplastische Ummantelung besteht aus TPU oder Olefinen. Der Abstandhalter
weist zudem beidseitig ein Adhesivband 11 auf, welches vorgängig mit einer Folie beschichtet
war und wobei die Folie vor der Aufbringung des Abstandhalters 1 auf die Glasscheiben
5 abgelöst wurde. Der Abstandhalter 1 weist zudem Primärsperren 3 aus Butylklebstoff
auf. Eine sekundäre Dichtung 10 aus Polysulfid - Thiover oder Polyurethan - Polyver
dichtet zusätzlich den Abstandhalter 1 von der Aussenatmosphäre ab. Das Trocknungsmittel
8 wird als Matrix aus Trocknungsmittel und einem Kunststoff extrudiert, wobei die
Materialen der Figuren 3 und 4 verwendet werden.
[0111] Figur 6 zeigt einen Abstandhalter 1, bei dem im Unterschied zur Figur 5 das Adhesivband
und die Primärsperre durch eine Primärsperre 3 aus Adhesiv Hotmelt oder Butyl(adhesiv)
ersetzt wurde. Die Primärsperre 3 führt somit eine Doppelfunktion aus: stoffschlüssiges
Verbinden der Glassscheiben und Verhinderung der Dampfdiffusion. Die Primärsperre
3 kann mit den übrigen Bestandteilen des Abstandhalters coextrudiert werden. Zur Applikation
des Adhesivbandes ist in Figur 6 (nicht im Detail dargestellt) ähnlich wie in den
Figuren 2 oder 3 eine Absetzung bzw. eine Nut vorgesehen (welche in diesen Figuren
ebenfalls bereits zur Aufnahme der primären Dichtungen 3 verwendet wird. Je nachdem
ob eine Ausführung mit einer Barrierfolie (vergleichbar mit den Darstellungen in Figuren
3 und 4) oder eine gewalzte Edelstahlfolie verwendet wird, ist zur Aufnahme des Adhesivbands
eine Absetzung (bei einer Barrierfolie) oder eine Nut (zwischen der Edelstahfolie
und dem Profil) vorgesehen.
[0112] Die Figur 7 unterscheidet sich von der Figur 5 durch eine mit dem thermoplastischen
Elastomer 7 verschweisste Dampfsperre 4 aus einer SiOx beschichteten Folie oder aus
einer verklebten Folie aus Aluminium oder Edelstahl. Das thermoplastische Elastomer
7 umschliesst ein Trocknungsmittel 8.
[0113] Es versteht sich von selbst, dass alle oben genannten erfindungsgemässen Ausführungsformen
beliebig miteinander kombiniert sein können.
[0114] Figur 8 zeigt perspektivisch einen Querschnitt eines Abschnitts eines Abstandhalters
1 der als Bandausschnitt vorliegt. Der Abstandhalter 1 weist eine erste ebene Grundfläche
20 auf, welche bei der Montage auf einen Scheibenzwischenraum zeigt (nicht gezeigt)
und eine zweite ebene Grundfläche 21, welche bei der Montage gegen einen Fensterrahmen
zeigt (nicht gezeigt) auf. Der Abstandhalter 1 verfügt auf der ganzen Länge der Seite
20 über Perforationen 9, um einen Gasaustausch mit dem Trocknungsmittel zu ermöglichen.
Die Grundfläche 21 wird durch eine diffusionsdichte Folie begrenzt.
[0115] Figur 9 zeigt perspektivisch einen Querschnitt eines Abstandhalters 1, der als Bandausschnitt
vorliegt. Der Abstandhalter 1 weist eine Aussenhülle 12 und eine poröse Innenstruktur
13 auf. Die Aussenhülle 12 und die Innenstruktur 13 werden als Komponentenverbindung
aus einer Kunststoffmatrix und Trocknungsmittel monoextrudiert. Das bevorzugt verwendete
Trocknungsmittel ist Zeolith und macht bevorzugt 50% der Trocknungsmittelmatrix aus.
Der Kunststoff für die Matrix ist Infuse 9007 von Dow. Alternativ kann z.B. auch HTC8312/59
von KRAIBURG TPE Gmbh & Co. KG verwendet werden. Auch diese Ausführungsform kann für
Dreifachverglasungen verwendet werden und dazu mit einer Spurrille wie vorstehend
beschreiben versehen werden. Ebenso kann diese Ausführungsform wie vorstehend beschrieben
mit Adhesivtape und Dampfsperren, insbesondere einer Dampfsperre aus einer PE/PET-SiOx/PET-SiOx
Laminatfolie versehen sein.
[0116] Die Extrusion erfolgt bei einer Temperatur von 130°C (bei der Extrusionsdüse) bis
160°C (im Vorlauf) und einer Extrusionsgeschwindigkeit von 5 bis 30 m/min.
[0117] Figur 10 zeigt perspektivisch einen Querschnitt eines Abstandhalters 1. Dabei weist
das Trocknungsmittel 8 zwei Hohlräume 14 auf. Das Trocknungsmittel ist von einer Ummantelung
7 umgeben. Das Trocknungsmittel 8 mit den Hohlräumen 14 wird mit der Ummantelung 7
coextrudiert.
[0118] Figur 11 unterscheidet sich von Figur 10 dadurch, dass der Abstandhalter 1 als ganzes
aus einer Kunststoffmatrix monoextrudiert wird. Dabei weist der Abstandhalter 1 eine
Aussenhülle 12 und eine Innenstruktur 13 auf. Die Innenstruktur zeigt zudem zwei Hohlräume
14.
[0119] In Figur 10 und in Figur 11 wird durch die Hohlräume 14 zum einen der PSI Wert reduziert,
zum anderen werden Materialeinsparungen erreicht. Es versteht sich, dass auch diese
Ausführungsformen für Dreifachverglasungen verwendet werden und dazu mit einer Spurrille
wie vorstehend beschreiben versehen werden können. Ebenso können diese Ausführungsformen
wie vorstehend beschrieben mit Adhesivtape und Dampfsperren, insbesondere einer Dampfsperre
aus einer PE/PET-SiOx/PET-SiOx Laminatfolie versehen sein.
[0120] Für alle genannten Ausführungsformen ist es im Herstellungsverfahren möglich, die
Extrusion mit Wasser zu kühlen.
[0121] Somit ist eine hohe Extrusionsgeschwindigkeit möglich und gleichzeitig wird das Trocknungsmittel
im Extrudierprozess weniger belastet. Die so hergestellten Abstandhalter verfügen
über eine längere Lagerbarkeit.
[0122] Durch die Wahl eines thermoplastischen Elastomers in den Figuren 3-8 und 10 verfügt
die Abstandhalteraussenhaut zudem über eine geringere Wasserdampfdurchlässigkeit.
Dies erhöht die Lebensdauer von mehrfachverglasten Fenstern mit den erfindungsgemässen
Abstandhaltern massgebend.
[0123] In der Figur 9 und 11 wird die Lebensdauer mit einer Aussenhülle mit geringerer Wasserdampfdurchlässigkeit,
welche durch monoextrusion entsteht ebenfalls erhöht.
[0124] Weitere neue und erfinderische Aspekte der Erfindung sind in den folgenden Abschnitten
dargelegt:
- 1. Abstandhalter (1) für die Beabstandung von Glassscheiben (5) eines mehrfachverglasten
Fensters, umfassend: eine silikonfreie Aussenhülle (7; 12), welche eine Innenstruktur
(8; 13) umschliesst
dadurch gekennzeichnet, dass
die Aussenhülle (7; 12) durch Extrusion als Verbund mit einer Innenstruktur (8; 13)
vorliegt
- 2. Abstandhalter (1) gemäss Aspekt 1
dadurch gekennzeichnet, dass
die Aussenhülle (7) und das Trocknungsmittel (8) als Verbund durch Coextrusion vorliegen
und dass bevorzugt die Aussenhülle (7) im Vergleich zum Trocknungsmittel (8) weniger
porös ist.
- 3. Abstandhalter (1) gemäss Aspekt 1
dadurch gekennzeichnet, dass
die Aussenhülle (12) und die Innenstruktur (13) als Verbund durch Monoextrusion vorliegen
wobei die Aussenhülle (12) im Vergleich zur Innenstruktur (13) weniger porös ist.
- 4. Abstandhalter (1) gemäss einem der Aspekte 1-3, weiter umfassend mindestens eine
primäre Dichtung (3), zur stoffschlüssigen Verbindung des Abstandhalters (1) mit mindestens
einer Glasscheibe (5), insbesondere wobei mindestens eine primäre Dichtung (3) als
Verbund durch Coextrusion mit der Ausenhülle (7; 12) vorliegt; wobei insbesondere
der Abstandhalter mit einer Nut oder einer Absetzung zur Aufnahme der primären Dichtung
(3) versehen ist.
- 5. Abstandhalter (1) gemäss einem der Aspekte 1-4, wobei der Abstandhalter (1) einen
im wesentlichen rechteckigen Querschnitt aufweist mit einer ersten, im wesentlichen
ebenen Grundfläche (20) und einer zweiten, im wesentlichen ebenen gegenüberliegenden
Grundfläche (21) versehen ist und wobei die erste Grundfläche (20) im wesentlichen
durchlässig ist für Wasserdampf und die zweite Grundfläche (21) im wesentlichen undurchlässig
ist für Gase, insbesondere für Wasserdampf und Edelgase, insbesondere Argon und Krypton.
- 6. Abstandhalter (1) gemäss Aspekt 5, wobei die zweite Grundfläche (21) mindestens
eine Dampfsperre (4) umfasst, zur Verhinderung von Wasserdampfdiffusion durch die
Dampfsperre (4) und wobei die Dampfsperre insbesondere direkt im Extrusionsprozess
oder unmittelbar nach dem Extrusionsprozess aufgebracht ist, insbesondere durch Co-Extrusion.
- 7. Abstandhalter (1) gemäss Aspekt 5 oder 6, wobei die erste Grundfläche (20) mindestens
eine Öffnung (9), insbesondere Perforationen (9), aufweist.
- 8. Abstandhalter (1) gemäss Aspekt 6, wobei die Dampfsperre (4) aus einer als Laminat
aufgebauten Folie aus einer PE Schicht und wenigstens einer PET-SiOx Schicht oder
aus einer metallischen Walzfolie (21; 4), insbesondere umfassend Aluminium oder vorzugsweise
Edelstahl, gebildet ist.
- 9. Abstandhalter (1) gemäss einem der Aspekte 2 oder 4-8, wobei die Aussenhülle (7)
ein thermoplastisches Elastomer/TPE aufweist oder im Wesentlichen daraus besteht,
ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus: TPS (Styrol-Block-Copolymere), TPC (Thermoplastische
Polyesterelastomere), TPV (Vernetzte Thermoplastische Olefinelastomere), TPU (Thermoplastische
Polyurethanesalstomere) und TPA (Thermoplastische Polyamidelastomere).
- 10. Abstandhalter (1) gemäss Aspekt 9, wobei das thermoplastische Elastomer keine
oder eine vernachlässigbare Ausgasung aufweist und, insbesondere, eine Shore Härte
von zwischen 60 ShA und 75 ShA aufweist
- 11. Abstandhalter (1), insbesondere gemäss Aspekt 4 oder 5, wobei der Abstandhalter
mindestens eine primäre Dichtung (3) aufweist, welche gleichzeitig Adhesiveigenschaften
gegenüber Glas aufweist, insbesondere eine Dichtung aus einem Klebstoff ausgewählt
aus der Gruppe der Butyl-, Acrylat und Hotmelt-Klebstoffe, bevorzugt ein Adhesivbutyl.
- 12. Abstandhalter (1) gemäss Aspekt 3 oder 4-8, wobei der Abstandhalter im Wesentlichen
aus einer Trocknungmittelmatrix besteht, ausgewählt aus der TPE Gruppe, insbesondere
aus der Olefin Gruppe.
- 13. Abstandhalter (1) gemäss Aspekt 13, wobei die Trocknungsmittelmatrix eine Shore
Härte von zwischen 60 ShA und 75 ShA aufweist.
- 14. Abstandhalter, insbesondere nach einem der Aspekte 1 bis 13, mit wenigstens einer
Nut zur Aufnahme einer mittleren Scheibe, dadurch gekennzeichnet dass der Abstandhalter
ein Formmerkmal, insbesondere eine Spurrille zur Ausrichtung des Abstandhalters bezogen
auf die mittlere Scheibe aufweist.
- 15. Abstandhalter (1), gemäss einem der Aspekte 1 bis 14, wobei die Innenstruktur
(8; 13) mindestens einen Hohlraum (14) aufweist.
- 16. Verfahren zur Herstellung eines Abstandhalters (1), insbesondere eines Abstandhalters
nach Aspekt 1-15, für die Beabstandung von Glassscheiben (5), umfassend die Extrusion
einer silikonfreien Aussenhülle (7; 12) und einer Innenstruktur (8; 13), so dass die
Innenstruktur (8; 13) durch die Aussenhülle (7; 12) vollständig umschlossen wird.
- 17. Verfahren gemäss Aspekt 16 dadurch gekennzeichnet, dass die Aussenhülle (7) und
die Innenstruktur (8) coextrudiert werden und die Aussenhülle (7) im Vergleich zur
Innenstruktur (8) weniger porös ist.
- 18. Verfahren gemäss Aspekt 16 dadurch gekennzeichnet, dass die Aussenhülle (12) und
die Innenstruktur (13) monoextrudiert werden und die Aussenhülle (12) im Vergleich
zur Innenstruktur (13) weniger porös ist.
- 19. Verfahren gemäss Aspekt 16 bis 18, wobei die Aussenhülle (7; 12) im Anschluss
an die Extrusion an mindestens einer Stelle luft- und dampfdurchlässig gemacht wird,
so dass Luft oder Dampf das ummantelte Trocknungsmittel erreichen kann.
- 20. Verfahren gemäss Aspekt 16 bis 18, wobei die Aussenhülle (7; 12) im Anschluss
an die Extrusion an mindestens einer Stelle perforiert wird, so dass eine Öffnung
(9) entsteht.
- 21. Verfahren gemäss Aspekt 16 bis 20, wobei die Aussenhülle (7; 12) mit einer Schwächungsstelle
extrudiert wird, die im Anschluss an die Extrusion an mindestens einer Stelle ausgelöst
wird, so dass eine Öffnung (9) entsteht.
- 22. Verfahren gemäss einem der Aspekte 16 bis 21, wobei die Extrusion zusätzlich die
Extrusion einer Dichtung (3, 6; 11), insbesondere einem Butyl-, Acrylat oder Hotmelt-Klebstoff,
umfasst.
- 23. Verfahren gemäss einem der Aspekte 16 bis 22, Aussenhülle (7; 12) erst bei einer
Montage luft- und dampfdurchlässig gemacht wird.
- 24. Verfahren gemäss einem der Aspekte 16 bis 23, wobei die Extrusion wassergekühlt
ist.
- 25. Verfahren nach einen der Aspekte 16 bis 24, dadurch gekennzeichnet, dass bei oder
unmittelbar nach der Extrusion eine Wasserdampfsperre auf das extrudierte Profil aufgebracht
wird, insbesondere durch Coextrusion im Extrusionswerkzeug selbst oder durch Zuführung
einer Folie im Extrusionswerkzeug selbst oder durch Zuführung einer Folie unmittelbar
nach der Extrusionsdüse.
- 26. Mehrfachverglastes Fensters umfassend mindestens zwei voneinander beabstandete,
parallele Glassscheiben (5) und einem zwischen den Glassscheiben (5) zur Beabstandung
angebrachten Abstandhalter (1) gemäss Aspekt 1-14.