[0001] Die Erfindung betrifft ein Fahrzeug mit einer Brennkraftmaschine, die ein Kurbelgehäuse
und eine Aufladeeinrichtung aufweist, mit einer Kurbelgehäuseentlüftungseinrichtung,
die eine trägheitsbasierte Ölabscheideeinrichtung mit mindestens einem trägheitsbasierten
Ölabscheider, einen abgeschiedenes Öl zum Kurbelgehäuse rückführenden Ölrücklauf und
eine Saugstrahlpumpe aufweist, die mit komprimierter Luft der Aufladeeinrichtung angetrieben
wird und die einen Unterdruck erzeugt, um Blow-By-Gas anzutreiben. Ferner betrifft
die Erfindung ein Verfahren zur Steuerung einer Kurbelgehäuseentlüftungseinrichtung.
[0002] Die meisten Kraftfahrzeuge sind mit einer Brennkraftmaschine ausgestattet, die in
der Regel für den Antrieb des Fahrzeugs sorgt. Eine derartige Brennkraftmaschine,
vorzugsweise wenn sie als Kolbenmotor ausgestaltet ist, weist ein Kurbelgehäuse auf.
Im Kurbelgehäuse befindet sich eine Kurbelwelle, die über Pleuel mit Kolben der einzelnen
Zylinder der Brennkraftmaschine verbunden ist. Leckagen zwischen den Kolben und den
zugehörigen Zylinderwänden führen zu einem Blow-By-Gas-Strom, durch den Blow-By-Gas
von den Brennräumen in das Kurbelgehäuse gelangt. Zur Vermeidung eines unzulässigen
Überdrucks im Kurbelgehäuse sind moderne Brennkraftmaschinen mit einer Kurbelgehäuseentlüftungseinrichtung
ausgestattet, um die Blow-By-Gase aus dem Kurbelgehäuse abzuführen.
[0003] Zur Reduzierung von Schadstoffemissionen wird mit Hilfe der Kurbelgehäuseentlüftungseinrichtung
das Blow-By-Gas üblicherweise einer Frischluftanlage der Brennkraftmaschine zugeführt,
welche die Brennräume der Brennkraftmaschine mit Frischluft versorgt. Im Kurbelgehäuse
herrscht ein Ölnebel, so dass das Blow-By-Gas Öl mit sich führt. Dieses Öl kann als
Öltröpfchen Elemente in dem Ansaugtrakt, wie beispielsweise einen Turbolader, beschädigen.
Um diese Elemente zu schützen und zur Reduzierung des Ölverbrauchs besitzt die Kurbelgehäuseentlüftungseinrichtung
üblicherweise eine Ölabscheideeinrichtung und vorzugsweise einen Ölrücklauf, der das
abgeschiedene Öl zum Kurbelgehäuse zurückführt.
[0004] Bei den Kurbelgehäuseentlüftungseinrichtungen lassen sich grundsätzlich passive Systeme
von aktiven Systemen unterscheiden. Passive Systeme nutzen zum Antreiben des Blow-By-Gases
die Druckdifferenz zwischen dem Kurbelgehäuse und dem Unterdruck in der Frischluftanlage.
Aktive Systeme erzeugen zusätzlich einen Unterdruck zur Absaugung des Blow-By-Gases
aus dem Kurbelgehäuse. Dadurch kann eine höhere Druckdifferenz bei der Ölabscheidung
eingesetzt werden, so dass die Abscheidung verbessert ist. Bei aufgeladenen Brennkraftmaschinen,
beispielsweise durch einen Kompressor oder Turbolader, ist bekannt, eine Saugstrahlpumpe
zu verwenden, welche durch die komprimierte Luft der Aufladeeinrichtung angetrieben
wird und somit einen Unterdruck erzeugt, mit dessen Hilfe ein höherer Differenzdruck
generiert werden kann.
[0005] Insbesondere bei Abgasturboladern kann sich dadurch das Ansprechverhalten der Brennkraftmaschine,
bei Teillast oder im Leerlauf erheblich verschlechtern, da in der Aufladeeinrichtung
Energie entzogen wird, wenn aufgrund der geringen Leistung des Motors sowieso nur
geringe Energie vorhanden ist.
[0006] Aus der
WO 2013/017832 A1 ist beispielsweise eine Kurbelgehäuseentlüftungseinrichtung bekannt, bei welcher
ein Unterdruck zur Entlüftung des Kurbelgehäuses mittels einer Saugstrahlpumpe erzeugt
wird. Die Saugstrahlpumpe wird dabei durch komprimierte Luft aus einem Turbolader
angetrieben.
[0007] Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, für ein Fahrzeug der Eingangs
genannten Art eine verbesserte Ausführungsform anzugeben, die sich insbesondere durch
ein besseres Ansprechverhalten der Brennkraftmaschine auszeichnet. Gleichzeitig soll
eine hohe Effizienz hinsichtlich der Ölabscheidewirkung realisiert werden.
[0008] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Gegenstände der unabhängigen Ansprüche
gelöst. Vorteilhafte Ausführungsformen sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche.
[0009] Die Erfindung beruht auf dem allgemeinen Gedanken, die Kurbelgehäuseentlüftungseinrichtung
nur dann zusätzlich durch die Saugstrahlpumpe anzutreiben, wenn die Brennkraftmaschine
bei verhältnismäßig hoher Last betrieben wird, weil dann die Aufladeeinrichtung ausreichend
große Mengen an komprimierter Luft bereitstellt, von denen ohne nennenswerte Leistungseinbußen
Teile abgezweigt werden können, um die Saugstrahlpumpe zu betreiben. Dies ist insbesondere
bei hohen Leistungen der Brennkraftmaschine möglich. Gerade bei hohen Leistungen ist
der Volumenstrom der Blow-By-Gase besonders hoch, so dass in sehr günstiger Weise
dann die Unterstützung der Kurbelgehäuseentlüftungseinrichtung durch die Saugstrahlpumpe
stattfindet, wenn auch die größten Fördermengen erforderlich sind. Erfindungsgemäß
ist dabei, dass die Saugstrahlpumpe von einer Steuereinrichtung geregelt und/oder
gesteuert wird. Dadurch kann die Leistung der Saugstrahlpumpe optimal an die gegebenen
Bedingungen angepasst werden. Insbesondere kann die Saugstrahlpumpe dann betrieben
werden, wenn genügend komprimierte Luft durch die Aufladeeinrichtung vorhanden ist
und/oder dann betrieben werden, wenn der Druck im Kurbelgehäuse zu stark ansteigt.
Durch die Unterstützung der Saugstrahlpumpe können generell größere Druckdifferenzen
für die Ölabscheideeinrichtung bereitgestellt werden, so dass die Abscheiderate der
Ölabscheideeinrichtung verbessert wird.
[0010] In der Beschreibung und den beigefügten Ansprüchen wird unter Unterdruck ein Druck
verstanden, der unter dem atmosphärischen Umgebungsdruck liegt.
[0011] Vorteilhaft ist es, wenn die Steuereinrichtung durch ein bereits bestehendes Steuergerät
gebildet ist. Beispielsweise kann das Motorsteuergerät die Funktion der Steuereinrichtung
übernehmen. Dies ist vorteilhaft, da dem Motorsteuergerät bereits die erforderlichen
Informationen zur Verfügung stehen. Alternativ kann selbstverständlich auch ein separates
Steuergerät für die Steuereinrichtung vorgesehen sein.
[0012] Eine günstige Lösung sieht vor, dass die Steuereinrichtung die Saugstrahlpumpe durch
ein Pumpensteuerventil regelt und/oder steuert und/oder schaltet, welches die Strömung
der komprimierten Luft durch die Saugstrahlpumpe regelt und/oder steuert und/oder
schaltet. Auf diese Weise können die Verluste der komprimierten Luft durch die Saugstrahlpumpe
gezielt beeinflusst werden, so dass das Ansprechverhalten der Brennkraftmaschine,
insbesondere im Leerlauf oder bei Teillast, verbessert werden kann.
[0013] Eine weitere günstige Lösung sieht vor, dass das Pumpensteuerventil ein elektrisch
steuerbares und/oder regelbares Ventil ist. Auf diese Weise kann die Steuereinrichtung
einfach durch ein elektrisches Signal das Pumpensteuerventil und damit die Saugstrahlpumpe
steuern. Beispielsweise kann ein elektrisch steuerbares Ventil eine Magnetspule und
ein ferromagnetisches Material aufweisen, so dass das Ventil durch Strom, welcher
durch die Magnetspule fließt gesteuert werden kann. ALternativ hierzu kann ein elektrisch
steuerbares Ventil einen elektrischen Steller aufweisen, der das Ventil öffnet und
schließt.
[0014] Eine besonders günstige Lösung sieht vor, dass das Pumpensteuerventil ein pneumatisch
steuerbares und/oder regelbares Ventil ist. Dadurch können vorhandene pneumatische
Systeme verwendet werden, um das Pumpensteuerventil anzusteuern.
[0015] Eine weitere besonders günstige Lösung sieht vor, dass das Pumpensteuerventil ein
hydraulisch steuerbares und/oder regelbares Ventil ist. Somit können vorhandene hydraulische
Systeme verwendet werden, um das Pumpensteuerventil zu steuern.
[0016] Eine vorteilhafte Möglichkeit sieht vor, dass das Pumpensteuerventil zwischen zwei
Zuständen schaltbar ist, insbesondere zwischen einer Schließstellung, in der das Pumpensteuerventil
geschlossen ist und einer Durchlassstellung, in der das Pumpensteuerventil komplett
geöffnet ist. Auf diese Weise kann die Saugstrahlpumpe an- oder ausgeschaltet werden
und somit die Unterstützung der Kurbelgehäuseentlüftung durch die Saugstrahlpumpe
an- oder ausgeschaltet werden.
[0017] Eine weitere vorteilhafte Möglichkeit sieht vor, dass das Pumpensteuerventil ein
Proportionalventil ist, wobei das Pumpensteuerventil kontinuierlich zwischen einer
Schließstellung, in der das Pumpensteuerventil geschlossen ist und einer Durchlassstellung,
in der das Pumpensteuerventil komplett geöffnet ist, verstellbar ist. Auf diese Weise
kann die Leistung der Saugstrahlpumpe gezielt geregelt und/oder gesteuert werden,
so dass die Kurbelgehäuseentlüftung gezielt gesteuert und/oder geregelt werden kann,
um einen guten Kompromiss zwischen Kurbelgehäuseentlüftung und verbrauchter komprimierter
Luft der Aufladeeinrichtung zu erreichen.
[0018] Eine besonders vorteilhafte Möglichkeit sieht vor, dass die Steuereinrichtung die
Saugstrahlpumpe kennfeldbasiert steuert und/oder regelt. D.h. in der Steuereinrichtung
sind für Punkte der Kennfelder der Brennkraftmaschine, Steuergrößen für die Saugstrahlpumpe
hinterlegt. Die Steuereirichtung kann dadurch anhand der hinterlegten Steuergrößen
die Saugstrahlpumpe derart steuern, dass eine gute Kurbelgehäuseentlüftung bei gleichzeitig
geringem Energieverlust erzielt wird.
[0019] Eine günstige Variante sieht vor, dass die Steuereinrichtung die Saugstrahlpumpe
anhand einer Drehzahl der Brennkraftmaschine steuert und/oder regelt. Die Menge an
Blow-By-Gas, welche sich in dem Kurbelgehäuse ansammelt ist abhängig von der Drehzahl.
Des Weiteren ist die Erzeugung von komprimierter Luft durch die Aufladeeinrichtung
abhängig von der Drehzahl der Brennkraftmaschine. Folglich kann die Steuereinrichtung
anhand der Drehzahl der Brennkraftmaschine bestimmen, wann die Unterstützung der Kurbelgehäuseentlüftung
durch die Saugstrahlpumpe sinnvoll ist oder nicht.
[0020] Eine weitere günstige Variante sieht vor, dass die Steuereinrichtung die Saugstrahlpumpe
anhand des von der Brennkraftmaschine erzeugten Drehmoments steuert und/oder regelt.
Das erzeugte Drehmoment steht in starker Relation zu dem Verbrennungsdruck innerhalb
der Zylinder der Brennkraftmaschine. Folglich steht auch das Drehmoment in Relation
zu den Blow-By-Gasen, welche aus dem Verbrennungsraum in das Kurbelgehäuse strömen.
Zumindest bei einem Abgasturbolader steht auch das erzeugte Drehmoment in Relation
zu der Menge an komprimierter Luft, welche der Abgasturbolader erzeugt. So kann die
Steuereinrichtung eine sinnvolle Entscheidung treffen, ob die Unterstützung durch
die Saugstrahlpumpe erforderlich ist oder nicht.
[0021] Eine besonders günstige Variante sieht vor, dass die Steuereinrichtung die Saugstrahlpumpe
anhand der von der Brennkraftmaschine erzeugten Leistung steuert und/oder regelt.
Sowohl die erzeugten Blow-By-Gase als auch die von der Aufladeeinrichtung erzeugte
komprimierte Luft sind in starker Relation zu der erzeugten Leistung der Brennkraftmaschine,
so dass die Steuereinrichtung anhand der von der Brennkraftmaschine erzeugten Leistung
entscheiden kann, ob die Unterstützung der Kurbelgehäuseentlüftung durch die Saugstrahlpumpe
notwendig ist oder nicht.
[0022] Eine weitere besonders günstige Variante sieht vor, dass die Steuereinrichtung die
Saugstrahlpumpe anhand einer Drosselklappenstellung steuert und/oder regelt. Die Drosselklappenstellung
der Brennkraftmaschine beeinflusst die Leistung der Brennkraftmaschine. Somit kann
die Steuereinrichtung anhand der Drosselklappenstellung bestimmen, ob die Unterstützung
der Kurbelgehäuseentlüftung durch die Saugstrahlpumpe sinnvoll ist oder nicht.
[0023] Generell ist eine Unterstützung der Kurbelgehäuseentlüftung durch die Saugstrahlpumpe
sinnvoll, wenn durch die Aufladeeinrichtung viel komprimierte Luft erzeugt wird und
wenn der Volumenstrom an Blow-By-Gas in das Kurbelgehäuse groß ist. Dies ist insbesondere
dann der Fall, wenn die Brennkraftmaschine eine hohe Drehzahl aufweist, ein hohes
Drehmoment erzeugt, eine hohe Leistung erzeugt und/oder die Drosselklappe weit geöffnet
ist.
[0024] Günstig ist es, wenn die Steuereinrichtung die Saugstrahlpumpe nach einer gemessenen
Größe regelt und/oder steuert. Auf diese Weise kann die Steuereinrichtung auf die
real auftretenden Werte reagieren, und somit einen noch besseren Kompromiss zwischen
einem Energieverbrauch durch die Saugstrahlpumpe und einer verbesserten Kurbelgehäuseentlüftung
zu finden.
[0025] Eine vorteilhafte Lösung sieht vor, dass die Steuereinrichtung die Saugstrahlpumpe
anhand der angesaugten Luftmenge steuert und/oder regelt. Die angesaugte Luftmenge
ist dabei ein gutes Maß für die von der Brennkraftmaschine erzeugte Leistung. Bei
hohen Leistungen ist die Entnahme von komprimierter Luft aus der Aufladeeinrichtung
eher tolerierbar und gleichzeitig ist bei einer höheren Leistung auch der auftretende
Volumenstrom an Blow-By-Gas in das Kurbelgehäuse erhöht. Folglich kann somit die Steuereinrichtung
genau dann die Saugstrahlpumpe aktivieren, wenn der Einsatz der Saugstrahlpumpe besonders
günstig ist.
[0026] Eine weitere vorteilhafte Lösung sieht vor, dass die Steuereinrichtung die Saugstrahlpumpe
anhand eines Ladedrucks der Aufladeeinrichtung steuert und/oder regelt. Ist der Ladedruck
besonders hoch, führt die zusätzliche Entnahme von komprimierter Luft aus der Aufladeeinrichtung
zu weniger starken Leistungseinbußen, als wenn der Ladedruck sowieso schon niedrig
ist. Auf diese Weise kann also die Steuereinrichtung dafür sorgen, dass das Ansprechverhalten
der Brennkraftmaschine weniger stark beeinflusst wird.
[0027] Eine besonders vorteilhafte Lösung sieht vor, dass die Steuereinrichtung die Saugstrahlpumpe
nach dem in dem Kurbelgehäuse anliegenden Druck steuert und/oder regelt. Dadurch kann
die Steuereinrichtung die Saugstrahlpumpe gerade dann zuschalten, wenn die Entlüftung
gegen den Umgebungsdruck nicht ausreicht, um den ganzen Volumenstrom an Blow-By-Gasen
aus dem Kurbelgehäuse abzuführen. Folglich kann somit das Überschreiten eines zulässigen
Drucks innerhalb des Kurbelgehäuses vermieden werden.
[0028] Insbesondere steuert und/oder regelt die Steuereinrichtung die Saugstrahlpumpe derart,
dass bei einer erhöhten angesaugten Luftmenge die Leistung der Saugstrahlpumpe erhöht
wird, dass bei einem hohen Ladedruck der Aufladeeinrichtung die Leistung der Saugstrahlpumpe
erhöht wird, und/oder dass bei einem erhöhten Druck im Kurbelgehäuse die Leistung
der Saugstrahlpumpe erhöht wird.
[0029] Selbst verständlich ist es auch möglich, dass eine Kombination aller oder einzelner
der Größen zur Regelung und/oder Steuerung der Saugstrahlpumpe herangezogen werden
kann.
[0030] Eine vorteilhafte Möglichkeit sieht vor, dass die Ölabscheideeinrichtung mindestens
drei Arbeitsbereiche aufweist, wobei in einem ersten Arbeitsbereich ein Strömungsquerschnitt
der Ölabscheideeinrichtung konstant ist, wobei in einem zweiten Arbeitsbereich der
Strömungsquerschnitt der Ölabscheideeinrichtung mit steigender Druckdifferenz zwischen
Einlass und Auslass der Ölabscheideeinrichtung zunimmt und wobei in einem dritten
Arbeitsbereich der Strömungsquerschnitt der Ölabscheideeinrichtung mit steigender
Druckdifferenz weniger stark zunimmt als im zweiten Arbeitsbereich. In Betriebszuständen
der Brennkraftmaschine, bei denen wenig Blow-By-Gas auftritt, sind die Volumenströme
durch die Ölabscheideeinrichtung gering, so dass der Strömungsquerschnitt der Ölabscheideeinrichtung
ebenfalls gering sein muss, um eine ausreichende Druckdifferenz für die trägheitsbasierte
Ölabscheidung zur Verfügung zu haben. Bei gesteigerten Volumenströmen von Blow-By-Gasen
in das Kurbelgehäuse würde die Druckdifferenz zu stark zunehmen, so dass nicht mehr
ausreichend Blow-By-Gas aus dem Kurbelgehäuse gefördert werden könnte. Aus diesem
Grund ist der zweite Arbeitsbereich vorgesehen, in welchem sich der Strömungsquerschnitt
der Ölabscheideeinrichtung vergrößert, so dass auch bei gesteigertem Volumenstrom
der Blow-By-Gase eine ausreichende Kurbelgehäuseentlüftung gewährleistet sein kann.
[0031] Im dritten Arbeitsbereich der Ölabscheideeinrichtung ist die Vergrößerung des Strömungsquerschnittes
im Vergleich zum zweiten Arbeitsbereich gebremst, so dass die Druckdifferenz ansteigen
kann. Dieser dritte Arbeitsbereich ist für Betriebszustände vorgesehen, in denen die
Saugstrahlpumpe einen zusätzlichen Unterdruck zur Kurbelgehäuseentlüftung bereitstellt,
so dass auch bei einer erhöhten Druckdifferenz eine ausreichende Kurbelgehäuseentlüftung
gewährleistet sein kann. Die erhöhte Druckdifferenz ermöglicht eine bessere Abscheidung
von Öl.
[0032] Eine weitere vorteilhafte Möglichkeit sieht vor, dass die trägheitsbasierte Ölabscheideeinrichtung
mindestens zwei trägheitsbasierte Ölabscheider aufweist, und dass die Steuereinrichtung
je nach Leistung der Saugstrahlpumpe zwischen den mindestens zwei Ölabscheidern umschaltet.
Auf diese Weise kann einer der Ölabscheider für geringe Volumenströme und geringe
Drücke ausgelegt sein, während der zweite Ölabscheider für größere Druckdifferenzen
ausgelegt ist, die erzielt werden können, wenn die Saugstrahlpumpe zugeschaltet ist.
Auf diese Weise können bessere Abscheideraten erzielt werden.
[0033] Eine vorteilhafte Variante sieht vor, dass der oder die Ölabscheider durch einen
Impaktor gebildet ist oder sind, und/oder durch einen Zyklon gebildet ist oder sind.
Ein Impaktor und ein Zyklon sind beide trägheitsbasierte Ölabscheider, welche bei
einer erhöhten Druckdifferenz zwischen Einlass und Auslass eine verbesserte Abscheiderate
erzielen. Somit können die Wirkungen der Saugstrahlpumpe optimal ausgenutzt werden.
[0034] Eine besonders vorteilhafte Möglichkeit sieht vor, dass die Ölabscheideeinrichtung
zwei Ölabscheider aufweist, die jeweils ein federbelastetes Tellerventil aufweisen,
das bei steigendem eingangsseitigen Druck öffnet, dass das Tellerventil eines der
Ölabscheider ein Niedrigdrucktellerventil ist, und dass das Tellerventil des anderen
Ölabscheiders ein Hochdrucktellerventil ist, dass das Niederdrucktellerventil bei
einem geringeren Druck öffnet als das Hochdrucktellerventil. Auf diese Weise kann
sowohl mit als auch ohne die Unterstützung der Saugstrahlpumpe eine gute Ölabscheiderate
erzielt werden.
[0035] Eine weitere besonders vorteilhafte Möglichkeit sieht vor, dass das Hochdrucktellerventil
erst bei einem Druck öffnet, bei dem das Niederdrucktellerventil bereits maximal geöffnet
ist. Auf diese Weise sind die beiden Arbeitsbereiche der Ölabscheideeinrichtung besonders
gut voneinander getrennt.
[0036] Vorteilhaft ist es, wenn die trägheitsbasierte Ölabscheideeinrichtung einen Ölabscheider
mit einer Druck-/Volumen-Kennlinie mit mindestens drei, vorzugsweise mindestens vier,
unterschiedlichen Bereichen aufweist. Die unterschiedlichen Bereiche unterscheiden
sich insbesondere durch die Relation zwischen Druck und Volumen, beispielsweise korrelieren
die unterschiedlichen Bereiche der Druck/Volumen-Kennlinie mit den unterschiedlichen
Arbeitsbereichen der Ölabscheideeinrichtung.
[0037] Ferner ist es vorteilhaft, wenn der Ölabscheider zwei Federn aufweist, welche das
Tellerventil beaufschlagen, wobei eine erste Feder im geschlossenen Zustand des Tellerventils
vorgespannt ist und eine zweite Feder erst ab einem bestimmten Öffnungsweg des Tellerventils
gespannt wird. Auf diese Weise können einfach die drei Arbeitsbereiche des Ölabscheiders
erzielt werden, nämlich im ersten Arbeitsbereich ist das Tellerventil geschlossen,
im zweiten Arbeitsbereich ist das Tellerventil geöffnet und nur von der Kraft der
ersten Feder beaufschlagt und im dritten Arbeitsbereich ist das Tellerventil sowohl
von der Kraft der ersten Feder als auch von der Kraft der zweiten Feder beaufschlagt.
[0038] Ferner ist es besonders vorteilhaft, wenn der Impaktor eine progressive Feder aufweist,
die das Tellerventil beaufschlagt und die eine Federkonstante aufweist, welche mit
zunehmender Kompression der Feder zunimmt. Auf diese Weise kann ebenfalls das Verhalten
des Ölabscheiders in der Art beeinflusst werden, dass beim Zuschalten der Saugstrahlpumpe
eine größere Druckdifferenz erzielt werden kann, die eine bessere Ölabscheiderate
ermöglicht.
[0039] Eine weitere vorteilhafte Variante sieht vor, dass das Tellerventil zusätzlich mit
einem Referenzdruck beaufschlagt ist, der das Tellerventil in Schließrichtung beaufschlagt.
Auch auf diese Weise kann erreicht werden, dass die Druckdifferenz zwischen Einlass
und Auslass des Ölabscheiders erhöht wird, um eine bessere Ölabscheidung zu erreichen.
[0040] Günstig ist es, wenn dass der Ölabscheider eine Membran aufweist, an welcher der
Referenzdruck anliegt und durch welche das Tellerventil des Ölabscheiders beaufschlagt
ist. So kann in einfacher Weise eine durch den Referenzdruck erzeugte Kraft an das
Tellerventil angelegt werden,
[0041] Vorteilhaft ist es, wenn der Referenzdruck ein Ladedruck der Aufladeeinrichtung oder
ein eingangsseitiger Druck der Saugstrahlpumpe ist. Dadurch wird insbesondere bei
hoher Leistung der Saugstrahlpumpe auch ein hoher Differenzdruck im Ölabscheider erzeugt,
so dass die Unterstützung der Saugstrahlpumpe zur Kurbelgehäuseentlüftung insbesondere
auch zur Erhöhung der Ölabscheiderate führt.
[0042] In der Beschreibung und den beigefügten Ansprüchen wird unter einem eingangsseitigen
Druck der Saugstrahlpumpe der Druck der Gasströmung, die die Saugstrahlpumpe antreibt,
am Einlass der Saugstrahlpumpe verstanden.
[0043] Besonders vorteilhaft ist es, wenn der Referenzdruck ein Umgebungsdruck, insbesondere
ein atmosphärischer Umgebungsdruck, ist. Der Umgebungsdruck ist im Wesentlichen konstant,
so dass ein von der Saugstrahlpumpe erzeugter Unterdruck, der als Gegendruck zu dem
Referenzdruck an der Membran anliegt, das Tellerventil beeinflussen kann. Insbesondere
wird bei steigender Leistung der Saugstrahlpumpe der Unterdruck abgesenkt, so dass
durch den Unterdruck weniger starke Öffnungskräfte auf das Tellerventil wirken. Folglich
wird bei einer erhöhten Leistung der Saugstrahlpumpe der Öffnungsquerschnitt des Ölabscheiders
reduziert, so dass die Druckdifferenz an dem Ölabscheider ansteigen kann und somit
die Ölabscheidung verbessert wird.
[0044] Eine besonders vorteilhafte Variante sieht vor, dass die Kurbelgehäuseentlüftungseinrichtung
ein Drosselventil aufweist, mit welchem die Blow-By-Gase gedrosselt werden können.
Sollte der durch die Saugstrahlpumpe erzeugte Unterdruck zu groß werden, so dass der
Druck innerhalb des Kurbelgehäuses zu weit abfällt und die Gefahr besteht, Öl aus
dem Kurbelgehäuse abzusaugen, wird das Drosselventil geschlossen, so dass ein Absaugen
von Öl aus dem Kurbelgehäuse verhindert werden kann.
[0045] Eine weitere besonders vorteilhafte Variante sieht vor, dass das Drosselventil in
einem Strömungsweg der Blow-By-Gase zwischen dem Kurbelgehäuse und der Ölabscheideeinrichtung
angeordnet ist, oder dass das Drosselventil in einem Strömungsweg der Blow-By-Gase
zwischen der Ölabscheideeinrichtung und der Saugstrahlpumpe angeordnet ist. In diesen
beiden Positionen kann das Drosselventil ein zu starkes Absaugen der Blow-By-Gase
effektiv verhindern.
[0046] Die oben genannte Aufgabe wird ferner durch ein Verfahren zur Steuerung einer Kurbelgehäuseentlüftungseinrichtung
eines Fahrzeuges gemäß der vorstehenden Beschreibung gelöst, wobei die Saugstrahlpumpe
geregelt und/oder gesteuert wird. Die oben beschriebenen Vorteile der Regelung der
Saugstrahlpumpe wurden bereits weiter oben ausgeführt, auf deren vorstehende Beschreibung
insoweit Bezug genommen wird.
[0047] Die Erfindung beruht ferner auf dem allgemeinen Gedanken, eine Flüssigkeitsabscheideeinrichtung
zum Abscheiden von Flüssigkeit aus einer Gasströmung bereitzustellen, insbesondere
von Öl aus Blow-By-Gas, die mindestens einen Impaktor aufweist, wobei der Impaktor
Düsen aufweist, die zumindest teilweise permanent geöffnet sind und durch welche die
Gasströmung strömt, der Impaktor mindestens eine gegenüber der Düsen angeordnete Prallplatte
aufweist, welche die Gasströmung umlenkt und an welcher die Flüssigkeitstropfen niederschlagen,
der Impaktor ein strömungstechnisch parallel zu den Düsen angeordnetes federbelastetes
Tellerventil aufweist, das bei steigender Druckdifferenz zwischen Ventileingang und
Ventilausgang öffnet und einen Strömungsspalt bildet, durch den ein Teil der Gasströmung
strömt, und dem gegenüber eine Prallplatte angeordnet ist, welche die Gasströmung
umlenkt und an welcher sich Flüssigkeitstropfen niederschlagen, wobei die Flüssigkeitsabscheideeinrichtung
mindestens drei Arbeitsbereiche aufweist, wobei in einem ersten Arbeitsbereich ein
Strömungsquerschnitt der Flüssigkeitsabscheideeinrichtung konstant ist, wobei in einem
zweiten Arbeitsbereich der Strömungsquerschnitt der Flüssigkeitsabscheideeinrichtung
mit steigender Druckdifferenz zwischen dem Ventileingang und dem Ventilauslass der
Flüssigkeitsabscheideeinrichtung zunimmt und wobei in einem dritten Arbeitsbereich
der Strömungsquerschnitt der Flüssigkeitsabscheideeinrichtung mit steigender Druckdifferenz
weniger stark zunimmt als im zweiten Arbeitsbereich. Der Flüssigkeitsabscheider kann
dadurch derart ausgebildet sein, dass er unter verschiedenen Betriebsbedingungen optimal
funktioniert. So kann der Flüssigkeitsabscheider beispielsweise gewährleisten, dass
bei relativ geringen Druckdifferenzen dennoch ein ausreichend hoher Volumenstrom durch
die Flüssigkeitsabscheidereinrichtung strömen kann und bei einer höheren Druckdifferenz,
welche beispielsweise durch eine zusätzliche Fördereinrichtung erzielt werden kann,
eine bessere Abscheiderate erzielen kann.
[0048] Eine günstige Variante sieht vor, dass der Strömungsquerschnitt der Flüssigkeitsabscheideeinrichtung
die Summe der Querschnitte der Düsen und der Strömungsspalte der Tellerventile ist.
Somit ist der Strömungsquerschnitt der Flüssigkeitsabscheideeinrichtung der Querschnitt
durch welche die Gasströmung strömt, um eine ausreichende Strömungsgeschwindigkeit
für die trägheitsbasierte Flüssigkeitsabscheidung zu erreichen.
[0049] Eine weitere günstige Variante sieht vor, dass sich die Flüssigkeitsabscheideeinrichtung
bei geringen Druckdifferenzen im ersten Arbeitsbereich, bei mittleren Druckdifferenzen
im zweiten Arbeitsbereich und bei hohen Druckdifferenzen im dritten Arbeitsbereich
befindet.
[0050] Eine besonders günstige Variante sieht vor, dass der Impaktor zwei Federn aufweist,
welche das Tellerventil beaufschlagen, wobei eine erste Feder im geschlossenen Zustand
des Tellerventils vorgespannt ist und eine zweite Feder erst ab einem bestimmten Öffnungsweg
des Tellerventils gespannt wird. Auf diese Weise können die drei Arbeitsbereiche mit
Hilfe eines einzelnen Impaktors erzielt werden.
[0051] Eine weitere besonders günstige Variante sieht vor, dass der Impaktor eine progressive
Feder aufweist, die das Tellerventil beaufschlagt und die eine Federkonstante aufweist,
welche mit zunehmender Kompression der Feder zunimmt. Auf diese Weise können die unterschiedlichen
Arbeitsbereiche der Flüssigkeitsabscheideeinrichtung mit einem einzelnen Impaktor
erreicht werden, wobei der zweite und der dritte Arbeitsbereich kontinuierlich ineinander
übergehen.
[0052] Eine günstige Möglichkeit sieht vor, dass das Tellerventil zusätzlich mit einem Referenzdruck
beaufschlagt ist, der das Tellerventil in Schließrichtung des Tellerventils beaufschlagt.
Auf diese Weise kann der Strömungsquerschnitt der Flüssigkeitsabscheideeinrichtung
zusätzlich beeinflusst werden, wodurch die Abscheiderate der Flüssigkeitsabscheideeinrichtung
weiter verbessert werden kann. Günstig ist es, wenn dass der Ölabscheider eine Membran
aufweist, an welcher der Referenzdruck anliegt und durch welche das Tellerventil des
Ölabscheiders beaufschlagt ist. So kann in einfacher Weise eine durch den Referenzdruck
erzeugte Kraft an das Tellerventil angelegt werden,
[0053] Eine besonders vorteilhafte Lösung sieht vor, dass als Referenzdruck ein Ladedruck
einer Aufladeeinrichtung einer Brennkraftmaschine genutzt wird, und/oder ein eingangsseitiger
Druck einer Saugstrahlpumpe. Diese Drücke sind abhängig vom Lastzustand einer Brennkraftmaschine,
bei welcher die Flüssigkeitsabscheideeinrichtung eingesetzt werden kann. Somit kann
das Abscheideverhalten der Flüssigkeitsabscheideeinrichtung an die Betriebszustände
der Brennkraftmaschine angepasst werden.
[0054] Besonders vorteilhaft ist es, wenn der Referenzdruck ein Umgebungsdruck, insbesondere
ein atmosphärischer Umgebungsdruck, ist. Der Umgebungsdruck ist im Wesentlichen konstant,
so dass ein von der Saugstrahlpumpe erzeugter Unterdruck, der als Gegendruck zu dem
Referenzdruck an der Membran anliegt, das Tellerventil beeinflussen kann. Insbesondere
wird bei steigender Leistung der Saugstrahlpumpe der Unterdruck abgesenkt, so dass
durch den Unterdruck weniger starke Öffnungskräfte auf das Tellerventil wirken. Folglich
wird bei einer erhöhten Leistung der Saugstrahlpumpe der Öffnungsquerschnitt des Ölabscheiders
reduziert, so dass die Druckdifferenz an dem Ölabscheider ansteigen kann und somit
die Ölabscheidung verbessert wird.
[0055] Eine besonders vorteilhafte Lösung sieht vor, dass für die Düsen und das Tellerventil
eine gemeinsame Prallplatte vorgesehen ist, welche zylinderförmig ausgebildet ist
und welche die Düsen und den Strömungsspalt des Tellerventils radial umgibt. Auf diese
Weise kann eine besonders kompakte Bauweise des Impaktors und damit der Flüssigkeitsabscheideeinrichtung
erzielt werden.
[0056] Eine besonders günstige Möglichkeit sieht vor, dass die Flüssigkeitsabscheideeinrichtung
zwei Impaktoren aufweist, die jeweils ein federbelastetes Tellerventil aufweisen,
das bei steigendem eingangsseitigen Druck öffnet, dass das Tellerventil eines der
Impaktoren ein Niedrigdrucktellerventil ist und dass das Tellerventil des anderen
Impaktors ein Hochdrucktellerventil ist, dass das Niedrigdrucktellerventil bei einem
geringeren Druck öffnet, als das Hochdrucktellerventil. Auf diese Weise können in
konstruktiv einfacher Art und Weise die drei unterschiedlichen Arbeitsbereiche der
Flüssigkeitsabscheideeinrichtung erzielt werden.
[0057] Eine weitere besonders günstige Lösung sieht vor, dass das Hochdrucktellerventil
erst bei einem Druck öffnet, bei dem das Niedrigdrucktellerventil bereits maximal
geöffnet ist. Auf diese Weise können der zweite Arbeitsbereich und der dritte Arbeitsbereich
der Flüssigkeitsabscheideeinrichtung sauber voneinander getrennt werden, ohne dass
dabei ein Zwischenbereich entsteht, in welchem der Strömungsquerschnitt der Flüssigkeitsabscheideeinrichtung
mit steigender Druckdifferenz stärker zunimmt als im zweiten Arbeitsbereich.
[0058] Besonders vorteilhaft ist es, dass das Niedrigdrucktellerventil mit einem Referenzdruck
beaufschlagt ist. Auf diese Weise kann beispielsweise das Niedrigdrucktellerventil
wieder geschlossen werden, wenn eine besonders große Druckdifferenz an der Flüssigkeitsabscheideeinrichtung
zur Verfügung steht. Dies kann beispielsweise durch Unterstützung einer Fördereinrichtung,
beispielsweise einer Saugstrahlpumpe, erreicht werden. Dadurch kann die Abscheiderate
der Flüssigkeitsabscheideeinrichtung besonders gut verbessert werden.
[0059] Weitere wichtige Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen,
aus den Zeichnungen und aus der zugehörigen Figurenbeschreibung anhand der Zeichnungen.
[0060] Es versteht sich, dass die vorstehend genannten und die nachstehend noch zu erläuternden
Merkmale nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in anderen
Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar sind, ohne den Rahmen der vorliegenden
Erfindung zu verlassen.
[0061] Bevorzugte Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in den Zeichnungen dargestellt
und werden in der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert, wobei sich gleiche Bezugszeichen
auf gleiche oder ähnliche oder funktional gleiche Komponenten beziehen.
[0062] Es zeigen, jeweils schematisch
- Fig. 1
- eine Prinzipskizze einer Brennkraftmaschine mit einer Kurbelgehäuseentlüftungseinrichtung,
- Fig. 2
- eine Schnittdarstellung einer Saugstrahlpumpe mit einem Pumpensteuerventil,
- Fig. 3
- eine Schnittdarstellung einer Ölabscheideeinrichtung mit daran angeschlossener Saugstrahlpumpe,
- Fig. 4
- eine Schnittdarstellung durch die Ölabscheideeinrichtung, wobei ein Tellerventil der
Ölabscheideeinrichtung teilweise geöffnet ist,
- Fig. 5
- ein Diagramm, wobei einen Strömungsquerschnitt der Ölabscheideeinrichtung über einen
Differenzdruck zwischen Ventileinlass und Ventilauslass des Tellerventils der Ölabscheideeinrichtung
dargestellt ist,
- Fig. 6
- eine Prinzipskizze einer Brennkraftmaschine mit einer Kurbelgehäuseentlüftungseinrichtung
gemäß einer zweiten Ausführungsform der Erfindung,
- Fig. 7
- eine Schnittdarstellung durch eine Ölabscheideeinrichtung gemäß der zweiten Ausführungsform,
- Fig. 8
- ein Diagramm, wobei der Strömungsquerschnitt der Ölabscheideeinrichtung gegenüber
einer Druckdifferenz zwischen Ventileingang und Ventilausgang des Tellerventils der
Ölabscheideeinrichtung dargestellt ist,
- Fig. 9
- eine Prinzipdarstellung einer Brennkraftmaschine mit einer Kurbelgehäuseentlüftungseinrichtung
gemäß eines dritten Ausführungsbeispiels,
- Fig. 10
- eine Schnittdarstellung durch eine Ölabscheideeinrichtung mit daran angeschlossener
Saugstrahlpumpe gemäß der dritten Ausführungsform,
- Fig. 11
- eine Prinzipskizze einer Brennkraftmaschine mit einer Kurbelgehäuseentlüftungseinrichtung
gemäß einer vierten Ausführungsform,
- Fig. 12
- eine Schnittdarstellung durch eine Ölabscheideeinrichtung gemäß der vierten Ausführungsform,
- Fig. 13
- eine Prinzipskizze einer Brennkraftmaschine mit einer Kurbelgehäuseentlüftungseinrichtung
gemäß einer fünften Ausführungsform,
- Fig. 14
- eine Schnittdarstellung durch eine Ölabscheideeinrichtung gemäß der fünften Ausführungsform,
- Fig. 15
- eine Prinzipskizze einer Brennkraftmaschine mit einer Kurbelgehäuseentlüftungseinrichtung
gemäß einer sechsten Ausführungsform der Erfindung,
- Fig. 16
- eine Prinzipskizze einer Brennkraftmaschine mit einer Kurbelgehäuseentlüftungseinrichtung
gemäß einer siebten Ausführungsform,
- Fig. 17
- eine Prinzipskizze einer Brennkraftmaschine mit einer Kurbelgehäuseentlüftungseinrichtung
gemäß einer achten Ausführungsform,
- Fig. 18
- eine Prinzipskizze einer Brennkraftmaschine mit einer Kurbelgehäuseentlüftungseinrichtung
gemäß einer neunten Ausführungsform,
- Fig. 19
- eine Schnittdarstellung durch eine Ölabscheideeinrichtung gemäß der neunten Ausführungsform,
- Fig. 20
- eine Prinzipskizze einer Brennkraftmaschine mit einer Kurbelgehäuseentlüftungseinrichtung
gemäß einer zehnten Ausführungsform, und
- Fig. 21
- eine Prinzipskizze einer Brennkraftmaschine mit einer Kurbelgehäuseentlüftungseinrichtung
gemäß einer elften Ausführungsform.
[0063] Eine in Figur 1 dargestellte Kurbelgehäuseentlüftungseinrichtung 10 weist eine Flüssigkeitsabscheideeinrichtung
11, im Folgenden Ölabscheideeinrichtung 11 genannt, durch welche Blow-By-Gase aus
einem Kurbelgehäuse 14 geleitet werden, um Ölnebel aus dem Blow-By-Gas abzuscheiden,
eine Saugstrahlpumpe 16, welche einen Unterdruck erzeugt, um die Blow-By-Gase anzutreiben,
und ein Pumpensteuerventil 18 auf, welches die Saugleistung der Saugstrahlpumpe 16
steuert und/oder regelt. Die Kurbelgehäuseentlüftungseinrichtung 10 wird zur Entlüftung
des Kurbelgehäuses 14 einer Brennkraftmaschine 20 verwendet, wie sie beispielsweise
in einem Fahrzeug 22, insbesondere Kraftfahrzeug eingesetzt wird.
[0064] Bei Hubkolbenmaschinen, wie beispielsweise Otto-Motoren oder Diesel-Motoren, gelangen
aufgrund des hohen Drucks während der Verbrennung Gase aus dem Brennraum in das Kurbelgehäuse
14. Die Gase strömen dabei zwischen Kolben und Zylinderwand in das Kurbelgehäuse 14.
Diese Gase werden Blow-By-Gase genannt. Die Blow-By-Gase würden sich mit der Zeit
in dem Kurbelgehäuse 14 ansammeln und einen erheblichen Druck aufbauen. Um dies zu
verhindern, ist die Kurbelgehäuseentlüftungseinrichtung 10 vorgesehen.
[0065] Da die Blow-By-Gase, welche aus dem Kurbelgehäuse 14 entlüftet werden, üblicherweise
Ölnebel aufweisen, werden diese dem Ansaugtrakt 13 der Brennkraftmaschine 20 zugeführt.
Um die Brennkraftmaschine 20 und ggf. im Ansaugtrakt 13 befindlicher Einheiten, wie
beispielsweise Aufladeeinrichtungen 24 nicht mit dem Ölnebel zu belasten, ist die
Ölabscheideeinrichtung 11 vorgesehen. Die Ölabscheideeinrichtung 11 verursacht eine
Druckdifferenz, bzw. benötigt eine gewisse Druckdifferenz, um ausreichend hohe Abscheideraten
zu erzielen. Aus diesem Grund wird, beispielsweise bei reinen Saugbrennkraftmaschinen
der Unterdruck im Ansaugtrakt 13 der Brennkraftmaschine 20 ausgenutzt, um eine Druckdifferenz
für die Ölabscheideeinrichtung 11 bereitzustellen. Bei aufgeladenen Brennkraftmaschinen,
welche beispielsweise einen Kompressor oder einen Turbolader 26 aufweisen, kann die
Saugstrahlpumpe 16 vorgesehen sein, welche durch von der Aufladeeinrichtung 24 erzeugte
komprimierte Luft 28 angetrieben wird, und einen Unterdruck erzeugt. So kann eine
größere Druckdifferenz zwischen dem Kurbelgehäuse 14 und dem Ausgang der Ölabscheideeinrichtung
11 erzeugt werden. Dadurch kann ein besserer Abscheidegrad erzielt werden. Dies ist
insbesondere interessant, da ein zulässiger Maximaldruck im Kurbelgehäuse 14 nicht
überschritten werden sollte.
[0066] Die Entnahme der komprimierten Luft 28 hinter der Aufladeeinrichtung 24 führt allerdings
zu Leistungseinbußen der Brennkraftmaschine 20. Insbesondere bei der Verwendung eines
Turboladers 26 verschlechtert sich dadurch das Ansprechverhalten der Brennkraftmaschine
20 vor allem bei geringen Leistungen. So ist beispielsweise im Leerlauf oder im Teillastbereich
der Turbolader 26 bei einer geringen Drehzahl, und erzeugt somit nur einen geringen
Ladedruck 30. Wenn gerade in so einer Situation noch zusätzlich komprimierte Luft
28 entnommen wird, um die Kurbelgehäuseentlüftungseinrichtung 10 zu unterstützen,
wird die Motorleistung stark reduziert. In einem höheren Lastbereich oder bei Volllast
hingegen ist der Turbolader 26 bei voller Drehzahl und kann ausreichend komprimierte
Luft 28 und einem ausreichend hohen Ladedruck 30 erzeugen, so dass häufig sogar ein
Waist Gate eingesetzt wird, um unzulässig hohe Drehzahlen des Turboladers zu vermeiden.
In solchen Situationen ist die Entnahme von komprimierter Luft 28 unschädlich ist
für die Leistung der Brennkraftmaschine 20.
[0067] Das Pumpensteuerventil 18 ist derart ausgebildet, dass die Saugstrahlpumpe 16 gerade
dann betrieben wird, wenn ausreichender Ladedruck 30 also ausreichende Mengen an komprimierter
Luft 28 von der Aufladeeinrichtung 24 zur Verfügung stehen. Entsprechend wird die
Leistung der Saugstrahlpumpe 16 gedrosselt oder die Saugstrahlpumpe 16 ganz ausgeschaltet,
wenn nicht genügend Ladedruck 30 oder komprimierte Luft 28 zur Verfügung steht, beispielsweise
im Leerlauf oder in Teillastbereichen der Brennkraftmaschine 20.
[0068] Somit erfolgt die Unterstützung der Kurbelgehäuseentlüftung durch die Saugstrahlpumpe
16 gerade dann, wenn die Brennkraftmaschine 20 hohe Leistung abgibt. Also gerade dann,
wenn auch ein Volumenstrom der Blow-By-Gase in das Kurbelgehäuse 14 besonders hoch
ist. Anders herum betrachtet erfolgt die Drosselung der Saugstrahlpumpe 16 gerade
in Betriebszuständen der Brennkraftmaschine 20, wenn sowieso verhältnismäßig geringe
Mengen an Blow-By-Gas in das Kurbelgehäuse 14 gelangen.
[0069] Das Pumpensteuerventil 18 derart ausgebildet ist, dass das Pumpensteuerventil 18
abhängig von einer Druckdifferenz zwischen einem Ventileinlass 35 und einem Ventilauslass
37 öffnet oder schließt. Bei geringen Druckdifferenzen ist das Pumpensteuerventil
18 geschlossen. Bei Druckdifferenzen oberhalb einer Schwelldruckdifferenz öffnet das
Pumpensteuerventil 18, so dass Gase das Pumpensteuerventil durchströmen können.
[0070] Eingangsseitig ist das Pumpensteuerventil 18 an der Hochdruckseite der Aufladeeinrichtung
24 verbunden, so dass der Ladedruck 30 der Aufladeeinrichtung 24 eingangsseitig am
Pumpensteuerventil 18 anliegt. Das Pumpensteuerventil 18 öffnet somit dann, wenn der
Ladedruck 30 der Aufladeeinrichtung 24 den ausgangsseitigen Druck des Pumpensteuerventils
18, also den Druck am Eingang der Saugstrahlpumpe 16, um mehr als die Schwelldruckdifferenz
übersteigt. Somit öffnet das Pumpensteuerventil 18 dann, wenn es für die Leistung
der Brennkraftmaschine 20 unschädlich ist, wenn komprimierte Luft 28 zum Antreiben
der Saugstrahlpumpe 16 verwendet wird.
[0071] Alternativ oder ergänzend hierzu kann vorgesehen sein, dass das Pumpensteuerventil
18 ist derart ausgebildet, dass es abhängig vom eingangsseitigen Druck öffnet oder
schließt. Bei geringen Drücken bis zu einem Schwelldruck ist das Pumpensteuerventil
18 geschlossen. Bei Drücken oberhalb des Schwelldruckes öffnet das Pumpensteuerventil
18, so dass Gase das Pumpensteuerventil 18 passieren können.
[0072] Eingangsseitig ist das Pumpensteuerventil 18 an der Hochdruckseite der Aufladeeinrichtung
24 verbunden, so dass der Ladedruck 30 der Aufladeeinrichtung 24 eingangsseitig am
Pumpensteuerventil 18 anliegt. Das Pumpensteuerventil 18 öffnet somit dann, wenn der
Ladedruck 30 der Aufladeeinrichtung 24 oberhalb des Schwelldrucks liegt. Somit öffnet
das Pumpensteuerventil 18 dann, wenn es für die Leistung der Brennkraftmaschine 20
unschädlich ist, wenn komprimierte Luft 28 zum Antreiben der Saugstrahlpumpe 16 verwendet
wird.
[0073] Das Pumpensteuerventil 18 weist einen Ventilsitz 32 und ein Verschlussteil 34 auf,
welches kraftbeaufschlagt gegen den Ventilsitz 32 gedrückt ist und somit das Pumpensteuerventil
18 verschließt. An dem Ventilsitz 32 ist eine Dichtung 36 angeordnet, gegen welche
das Verschlussteil 34 gedrückt wird, und somit das Pumpensteuerventil 18 schließt.
[0074] Das Verschlussteil 34 ist derart angeordnet, dass der eingangsseitige Druck eine
Kraft auf das Verschlussteil 34 ausübt, welche das Verschlussteil 34 von dem Ventilsitz
32 abhebt. Die Kraft, mit welcher das Verschlussteil 34 gegen den Ventilsitz 32 beaufschlagt
ist und die Druckkraft durch den Ladedruck 30 konkurrieren somit miteinander. Wenn
die Druckkraft des Ladedrucks 30 die Kraft, mit welcher das Verschlussteil 34 gegen
den Ventilsitz 32 beaufschlagt ist, überschreitet, hebt sich das Verschlussteil 34
aus dem Ventilsitz 32, so dass das Pumpensteuerventil 18 öffnet. Die Druckkraft durch
den Ladedruck 30 ist bei dem Schwelldruck, bei dem das Pumpensteuerventil 18 öffnet
etwa gleich der Kraft, mit welcher das Verschlussteil 34 gegen den Ventilsitz 32 beaufschlagt
ist.
[0075] Zur Erzeugung der Kraft, mit welcher das Verschlussteil 34 gegen den Ventilsitz 32
beaufschlagt ist, kommen mehrere Möglichkeiten in Frage. Beispielsweise kann eine
Feder 38 vorgesehen sein, welche vorgespannt ist, so dass das Verschlussteil 34 durch
die Federkraft der Feder 38 gegen den Ventilsitz 32 beaufschlagt ist.
[0076] Ferner ist es auch möglich, magnetisch oder pneumatisch erzeugte Kräfte auszunutzen.
[0077] Die Saugstrahlpumpe 16 basiert auf dem Ventury-Effekt. Es wird ein erstes Medium
durch eine Düse geleitet und in ein größeres Rohr geleitet. Durch die hohe Strömungsgeschwindigkeit
des Mediums an der Düse wird das umgebende Medium mitgerissen, so dass dort ein Unterdruck
entsteht, welcher hier ausgenutzt wird, um eine ausreichende Druckdifferenz an der
Ölabscheideeinrichtung 11 zu erzielen.
[0078] Die Ölabscheideeinrichtung 11 weist einen Ölabscheider 12 auf, der ein trägheitsbasierter
Ölabscheider ist. Ein solcher trägheitsbasierter Ölabscheider ist auch zur Abscheidung
anderer Flüssigleiten, wie beispielsweise Wasser geeignet. Der Ölabscheider 12 nutzt
die unterschiedlichen Dichten der Öltröpfchen im Vergleich zu der Dichte des Blow-By-Gases
aus, um die Öltröpfchen aus dem Blow-By-Gas abzuscheiden. Üblicherweise wird eine
Gasströmung erzeugt, welche umgelenkt wird. Die Öltröpfchen können aufgrund der höheren
Dichte der Umlenkung nicht so gut folgen, so dass sie an den Rand der Strömung getrieben
werden und ggf. auf eine Platte treffen, an der sie sich anlagern. Solche trägheitsbasierten
Ölabscheider 12 sind beispielsweise Impaktoren 40 oder Zyklone.
[0079] Der Ölabscheider 12 ist als Impaktor 40 ausgebildet und kann auch andere Flüssigkeiten
abscheiden. Bei einem Impaktor 40 wird die zu reinigende Gasströmung, beispielsweise
das Blow-By-Gas, durch mindestens eine Düse 42 geleitet, der gegenüber eine Prallplatte
44 angeordnet ist, so dass die Gasströmung unmittelbar nach der Düse umgelenkt wird.
Durch die Düse 42 erhält die Gasströmung eine hohe Geschwindigkeit, so dass die Flüssigkeitströpfen,
im Folgenden Öltröpfchen genannt, der Umlenkung durch die Prallplatte nicht folgen
können und auf die Prallplatte 44treffen und dort hängen bleiben und somit aus der
Gasströmung abgeschieden werden.
[0080] Des Weiteren weist der Impaktor 40 ein Tellerventil 46 auf, welches federbelastet
geschlossen ist, wobei das Tellerventil 46 bei Überschreiten einer Druckdifferenz
zwischen Ventileingang 48 und Ventilausgang 50 öffnet, welche einer Druckdifferenz
zwischen Einlass 49 und Auslass 51 der Ölabscheideeinrichtung 11 entspricht. Dabei
bildet das Tellerventil 46 einen ringförmigen Strömungsspalt 52, welcher ebenfalls
wie eine Düse fungiert, und die durch den Impaktor 40 strömende Gasströmung, beispielsweise
das Blow-By-Gas, beschleunigt. Der ringförmige Strömungsspalt 52 ist von einer zylinderförmigen
Prallplatte 44 umgeben, welche die Gasströmung, welche durch den ringförmigen Strömungsspalt
52 geströmt ist, umlenkt und somit auch dort eine Abscheidung von Öltröpfchen aus
der Gasströmung ermöglicht. Dadurch, dass das Tellerventil 46 bei einer steigenden
Druckdifferenz öffnet, wird ein Strömungsquerschnitt 56 des Impaktors 40 vergrößert
und damit der Strömungsquerschnitt der Ölabscheideeinrichtung 11 vergrößert. Der Strömungsquerschnitt
56 setzt sich dabei zusammen aus dem Querschnitt aller Düsen 42 und der Strömungsfläche
des ringförmigen Strömungsspalts 52.
[0081] Dadurch, dass sich der Strömungsquerschnitt 56 des Impaktors 40 ab einer bestimmten
Differenzdruckschwelle vergrößert, steigt der Druckabfall innerhalb des Impaktors
ab einem gewissen Druck weniger stark mit Zunahme des Volumenstroms zu. Dadurch kann
erreicht werden, dass möglichst früh, also auch bei geringen Volumenströmen der Blow-By-Gase,
ein für die Ölabscheidung ausreichend hoher Differenzdruck an dem Impaktor 40 anliegt
und gleichzeitig der Differenzdruck nicht so stark ansteigt, dass die Entlüftung des
Kurbelgehäuses 14 nicht mehr gewährleistet werden kann.
[0082] Durch die Unterstützung der Saugstrahlpumpe 16 können allerdings bei der erfindungsgemäßen
Kurbelgehäuseentlüftungseinrichtung 10 auch größere Druckdifferenzen am Impaktor 40
akzeptiert werden. Aus diesem Grund ist das Tellerventil 46 in derart ausgebildet,
dass sich das Tellerventil 46 über einen ersten Öffnungsweg leichter öffnen lässt
als über einen restlichen Öffnungsweg. Dies wird beispielsweise dadurch erreicht,
dass das Tellerventil 46 zwei Federn aufweist, welche einen Verschlussteller 58 gegen
einen Ventilsitz drücken, wobei bei geschlossenem Tellerventil eine erste Feder 60
vorgespannt ist und eine zweite Feder 62 nicht vorgespannt ist. Die zweite Feder 62
wird erst beim Öffnen des Tellerventils 46 gespannt, wenn der erste Öffnungsweg des
Tellerventils 46 durchlaufen ist. Auf diese Weise ist die für das Tellerventil 46
relevante Federkonstante im ersten Öffnungsweg geringer als im restlichen Öffnungsweg,
da die Federkonstanten der ersten Feder 60 und der zweiten Feder 62 addiert werden.
[0083] Auf diese Weise weist der Impaktor 40 drei Arbeitsbereiche auf. In einem ersten Arbeitsbereich
64 ist das Tellerventil 46 geschlossen und die Gasströmung muss durch die Düsen 42
strömen. In einem zweiten Arbeitsbereich 66 ist das Tellerventil 46 teilweise geöffnet,
wobei lediglich die erste Feder 60 gespannt ist, so dass sich das Tellerventil 46
gegen eine geringe Federkonstante öffnen kann. In einem dritten Arbeitsbereich 68
ist das Tellerventil 46 so weit geöffnet, dass sowohl die erste Feder 60 als auch
die zweite Feder 62 gespannt sind, so dass ein weiteres Öffnen des Tellerventils 46
gegen eine erhöhte Federkraft erfolgen muss.
[0084] Die Arbeitsbereiche sind vorzugsweise derart ausgewählt, dass wenn die Saugstrahlpumpe
16 ausgeschaltet oder bei sehr geringer Leistung arbeitet der Impaktor 40 im ersten
Arbeitsbereich oder im zweiten Arbeitsbereich 66 arbeitet und bei zugeschalteter Saugschaltpumpe
16 der Impaktor 40 im dritten Arbeitsbereich 68 arbeitet.
[0085] Der Impaktor 40 weist einen eingangsseitigen inneren Zylinder 70 auf, in welchem
an einem Kopfende 72 des inneren Zylinders 70 die Düsen 42 in der Zylinderwand angeordnet
sind und radial nach außen gerichtet sind. Am Kopfende 72 sind zum einen Strömungsöffnungen
74 für das Tellerventil 46 angeordnet, durch welche die Gasströmung durch das Tellerventil
46 strömen kann und zum anderen eine zentrale Bohrung 76, in der ein Führungsstift
78 des Tellerventils 46 geführt ist, so dass ein Verschlussteller 58 axial beweglich
in dem inneren Zylinder 70 gelagert ist.
[0086] Der Verschlussteller 58 liegt von außen an dem Kopfende 72 des inneren Zylinders
70 an und verschließt somit die Strömungsöffnungen 74, wenn das Tellerventil 46 geschlossen
ist. Der Verschlussteller 58 ist von dem Kopfende 72 des inneren Zylinders 70 axial
abgehoben, um die Strömungsöffnung 74 freizulegen, wenn das Tellerventil 46 geöffnet
ist.
[0087] An dem Führungsstift 78 ist an dem dem Verschlussteller 58 abgewandten Ende ein ringförmiges
Plattenelement befestigt, an welchem die Federn 60, 62 angreifen kann, um den Verschlussteller
58 gegen die Strömungsöffnungen 74 zu drücken.
[0088] Die Federn 62, 60 stützen sich dabei an einer Innenseite des inneren Zylinders 70
am Kopfende 72 des inneren Zylinders 70 ab und drücken somit das tellerförmige Verschlussteil
58 in Richtung des Ventileingangs 48. Radial außerhalb des inneren Zylinders ist die
Prallplatte 44 zylinderförmig ausgebildet und angeordnet und kann somit die Gasströmung,
welche durch die Düsen 42 oder durch den ringförmigen Strömungsspalt 52 strömt umlenken
und somit Flüssigkeit, beispielsweise Öl, aus der Gasströmung abzuscheiden.
[0089] Ferner weist der Impaktor 40 einen Flüssigkeitssammelbereich 80 auf, in welchem die
abgeschiedene Flüssigkeit, beispielsweise Öl, gesammelt wird, um sie dann über einen
Ölrücklauf 81 dem Kurbelgehäuse 14 rückführen zu können.
[0090] Strömungstechnisch zwischen dem Kurbelgehäuse 14 und dem Impaktor 40 ist ein Drosselventil
15 angeordnet, welches die Strömung der Blow-By-Gase drosseln kann, falls der Druck
im Kurbelgehäuse 14 zu stark absinken würde, so dass Öl aus dem Kurbelgehäuse 14 abgesaugt
werden würde. Alternativ oder ergänzend hierzu kann das Drosselventil 15 auch strömungstechnisch
zwischen der Ölabscheideeinrichtung der Saugstrahlpumpe 16 angeordnet sein.
[0091] Eine in den Figuren 6 bis 8 dargestellte zweite Ausführungsform der Kurbelgehäuseentlüftungseinrichtung
10 unterscheidet sich von der in den Figuren 1 bis 5 dargestellten ersten Ausführungsform
der Kurbelgehäuseentlüftungseinrichtung 10 dadurch, dass das Tellerventil 46 des Impaktors
40 eine progressive Feder 82 aufweist, mit welcher das tellerförmige Verschlussteil
58 des Tellerventils 46 gegen die Strömungsöffnungen 74 kraftbeaufschlagt ist.
[0092] Auf diese Weise gehen der zweite Arbeitsbereich 66 und der dritte Arbeitsbereich
68 des Impaktors 40 kontinuierlich ineinander über, so dass mit Zuschalten der Saugstrahlpumpe
16 eine erhöhte Druckdifferenz an dem Impaktor 40 erzielt werden kann.
[0093] Im Übrigen stimmt die in den Figuren 6 bis 8 dargestellte zweite Ausführungsform
hinsichtlich Aufbau und Funktion mit der in den Figuren 1 bis 5 dargestellten ersten
Ausführungsform der Kurbelgehäuseentlüftungseinrichtung 10 überein, auf deren vorstehende
Beschreibung insoweit Bezug genommen wird.
[0094] Eine in den Figuren 9 bis 10 dargestellte dritte Ausführungsform der Kurbelgehäuseentlüftungseinrichtung
10 unterscheidet sich von der in den Figuren 1 bis 5 dargestellten ersten Ausführungsform
der Kurbelgehäuseentlüftungseinrichtung 10 dadurch, dass die Ölabscheideeinrichtung
11 zwei Ölabscheider 12, beispielsweise zwei Impaktoren 40 aufweist, durch welche
die Ölabscheideeinrichtung 11 mehrere, beispielsweise drei Arbeitsbereiche aufweist.
[0095] Die Ölabscheideeinrichtung 11 weist ein erstes Tellerventil 84 und ein zweites Tellerventil
86 auf, wobei beide Tellerventile jeweils nur eine Feder aufweisen. Wobei die Feder
88 des ersten Tellerventils 84 eine geringere Federkonstante aufweist als die Feder
90 des zweiten Tellerventils 86. Des Weiteren ist die Vorspannung der Feder 90 des
zweiten Tellerventils 86 derart, dass das zweite Tellerventil 86 erst dann öffnet,
wenn das erste Tellerventil 84 bereits maximal geöffnet ist. Das erste Tellerventil
84 wird auch Niedrigdrucktellerventil 84 genannt und das zweite Tellerventil 86 wird
auch Hochdrucktellerventil 86 genannt.
[0096] Auf diese Weise ergibt sich der erste Arbeitsbereich 64 der Ölabscheideeinrichtung
11, bei dem sowohl das erste Tellerventil 84 als auch das zweite Tellerventil 86 geschlossen
sind, und die Ölabscheideeinrichtung 11 durchströmende Gasströmung nur durch die Düsen
42 strömen kann. Des Weiteren kennzeichnet sich der zweite Arbeitsbereich 66 dadurch
aus, dass das erste Tellerventil 84 teilweise geöffnet ist und das zweite Tellerventil
86 geschlossen ist. Der dritte Arbeitsbereich 68 kennzeichnet sich dadurch, dass das
erste Tellerventil 84 vollständig geöffnet ist und dass das zweite Tellerventil zumindest
teilweise geöffnet ist. Dadurch kann sich die gleiche Verhaltensweise der Ölabscheideeinrichtung
11 wie in den ersten beiden Ausführungsformen erzielt werden.
[0097] Im Übrigen stimmt die in den Figuren 9 bis 10 dargestellte dritte Ausführungsform
der Kurbelgehäuseentlüftungseinrichtung 10 hinsichtlich Aufbau und Funktion mit der
in den Figuren 1 bis 5 dargestellten ersten Ausführungsform der Kurbelgehäuseentlüftungseinrichtung
10 überein, auf deren vorstehende Beschreibung insoweit Bezug genommen wird.
[0098] Eine in den Figuren 11 und 12 dargestellte vierte Ausführungsform der Kurbelgehäuseentlüftungseinrichtung
10 unterscheidet sich von der in den Figuren 1 bis 5 dargestellten ersten Ausführungsform
der Kurbelgehäuseentlüftungseinrichtung 10 dadurch, dass das Tellerventil 46 zusätzlich
mit einem Referenzdruck 92 beaufschlagt wird, der das Tellerventil 46 in eine Schließstellung
drückt.
[0099] Als Referenzdruck 92 kann beispielsweise der Ladedruck 30 er Aufladeeinrichtung 24
genutzt werden. Bei hohen Ladedrücken 30 ist die Saugleistung der Saugstrahlpumpe
16 besonders hoch, so dass der Ölabscheideeinrichtung 11 eine hohe Druckdifferenz
für die Ölabscheidung zur Verfügung gestellt werden kann. Um dies optimal auszunutzen,
darf der Strömungsquerschnitt 56 der Ölabscheideeinrichtung 11 nicht zu groß sein.
Dies wird durch den Referenzdruck 92 erzielt, da bei größeren Ladedrücken 30 das Tellerventil
46 unter Umständen wieder zugedrückt wird, so dass der Strömungsquerschnitt 56 der
Ölabscheideeinrichtung 11 weniger stark zunimmt oder sogar abnimmt.
[0100] Alternativ hierzu kann vorgesehen sein, dass als Referenzdruck 92 ein eingangsseitiger
Druck 93 der Saugstrahlpumpe 16 verwendet wird. Der eingangsseitige Druck der 93 Saugstrahlpumpe
16 ist auch bei Regelung der Leistung der Saugstrahlpumpe 16 durch das Pumpensteuerventil
18 ein Maß für die Leistung der Saugstrahlpumpe 16, so dass die Anpassung der Ölabscheideeinrichtung
11 besonders günstig an die tatsächlich zur Verfügung stehende Saugleistung der Saugstrahlpumpe
16 angepasst wird.
[0101] Ferner kann alternativ dazu vorgesehen sein, dass als Referenzdruck 92 ein atmosphärischer
Umgebungsdruck verwendet wird. Der Umgebungsdruck ist im Wesentlichen konstant und
unterliegt nur den Schwankungen aufgrund der Höhe über Null und den Wetterbedingten
Schwankungen.
[0102] Der Impaktor 40 weist in einem Freiraum über dem Verschlussteller 58 des Tellerventils
46 einen durch eine Membran 94 abgeschlossenen Druckraum auf, in welchem der Referenzdruck
92 eingeleitet wird. Die Membran 94 drück angetrieben von dem Referenzdruck 92 auf
den Verschlussteller 58. Der Verschlussteller 58 wird dadurch zusätzlich auf die Strömungsöffnungen
74 des Tellerventils 46 gedrückt.
[0103] Als Gegendruck zu dem Referenzdruck 92 liegt der Druck am Ventilausgang 50 an der
Membran 94 an, der somit das Tellerventil 46 in Öffnungsrichtung beaufschlagt. Der
Auslass 51 der Ölabscheideeinrichtung 11 und damit der Ventilauslass 51 wird durch
die Saugstrahlpumpe 16 abgesaugt, so dass am Ventilausgang 51 der von der Saugstrahlpumpe
16 erzeugte Unterdruck anliegt. Bei hohen Leistungen der Saugstrahlpumpe 16 verringert
sich also der Druck, der das Tellerventil 46 öffnet, so dass bei einer Steigerung
der Leistung der Saugstrahlpumpe 16 das Tellerventil 46 stärker in Schließrichtung
beaufschlagt wird. Dies gilt auch bei der Verwendung eines im Wesentlichen konstanten
Druck als Referenzdruck 92, wie beispielsweise dem atmosphärischen Umgebungsdruck.
[0104] Ferner wirkt der Druck am Ventileingang 48 auf das Tellerventil 46 in Öffnungsrichtung.
Der Druck am Ventileingang 48 liegt insbesondere an der Unterseite des
[0105] Tellers 58 und an der Spitze des Führungsstifts 78 an. Der Druck am Ventileingang
entspricht dabei im Wesentlichen dem Druck im Kurbelgehäuse 14.
[0106] Es liegen demnach drei konkurrierende Drücke an dem Tellerventil 46 an, nämlich der
Referenzdruck, der das Tellerventil 46 in Schließrichtung beauflagt, der von der Saugstrahlpumpe
16 erzeugte Unterdruck und der Druck im Kurbelgehäuse, die das Telelrventil 46 in
Öffnungsrichtung beaufschlagen.
[0107] Im Übrigen stimmt die in den Figuren 11 und 12 dargestellte vierte Ausführungsform
der Kurbelgehäuseentlüftungseinrichtung 10 hinsichtlich Aufbau und Funktion mit der
in den Figuren 1 bis 5 dargestellten ersten Ausführungsform der Kurbelgehäuseentlüftungseinrichtung
10 überein, auf deren vorstehende Beschreibung insoweit Bezug genommen wird.
[0108] Eine in den Figuren 13 und 14 dargestellte fünfte Ausführungsform der Kurbelgehäuseentlüftungseinrichtung
10 unterscheidet sich von der in den Figuren 9 bis 10 dargestellten dritten Ausführungsform
der Kurbelgehäuseentlüftungseinrichtung 10 dadurch, dass das erste Tellerventil 84,
also das Niedrigdrucktellerventil 84, zusätzlich mit einem Referenzdruck 92 beaufschlagt
wird.
[0109] Auf diese Weise kann beispielsweise ein Umschalten der Ölabscheideeinrichtung 11
von dem ersten Tellerventil 84 zu dem zweiten Tellerventil 86 erzielt werden. Diese
Umschaltung kann entsprechend der Leistung der Saugstrahlpumpe 16 erfolgen.
[0110] Als Referenzdruck 92 kann beispielsweise der Ladedruck 30 der Aufladeeinrichtung
24 verwendet werden. Bei hohen Ladedrücken 30 wird das erste Tellerventil 84, welches
als Niedrigdrucktellerventil 84 ausgebildet ist, durch den Referenzdruck 92 zugedrückt,
so dass das Niedrigdrucktellerventil 84 weniger weit geöffnet wird oder sogar geschlossen
wird. Die Flüssigkeitsabscheidung findet dann hauptsächlich durch das Hochdrucktellerventil
86 statt.
[0111] Auf diese Weise kann bei Zuschaltung der Saugstrahlpumpe 16 an der Ölabscheideeinrichtung
11 eine noch höhere Druckdifferenz für die Ölabscheidung zur Verfügung gestellt werden.
[0112] Das erste Tellerventil 84 weist in einem Freiraum über dem Verschlussteller 58 des
Tellerventils 84 einen durch eine Membran 94 abgeschlossenen Druckraum auf, in welchem
der Referenzdruck 92 eingeleitet wird. Die Membran 94 drück angetrieben von dem Referenzdruck
92 auf den Verschlussteller 58. Der Verschlussteller 58 wird dadurch zusätzlich auf
die Strömungsöffnungen 74 des Tellerventils 84 gedrückt.
[0113] Im Übrigen stimmt die in den Figuren 13 und 14 dargestellte fünfte Ausführungsform
der Kurbelgehäuseentlüftungseinrichtung 10 hinsichtlich Aufbau und Funktion mit der
in den Figuren 9 bis 10 dargestellten dritten Ausführungsform der Kurbelgehäuseentlüftungseinrichtung
10 überein, auf deren vorstehende Beschreibung insoweit Bezug genommen wird.
[0114] Eine in Figur 15 dargestellte sechste Ausführungsform der Kurbelgehäuseentlüftungseinrichtung
10 unterscheidet sich von der in den Figuren 1 bis 5 dargestellten ersten Ausführungsform
der Kurbelgehäuseentlüftungseinrichtung 10 dadurch, dass das Pumpensteuerventil 18
durch eine Steuereinrichtung 96 gesteuert und/oder geregelt wird.
[0115] Das Pumpensteuerventil 18 ist entsprechend durch ein Signal von Außen steuerbar ausgebildet.
Beispielsweise ist das Pumpensteuerventil 18 ein elektrisch, magnetisch, pneumatisch
oder hydraulisch steuerbares Ventil. Vorzugsweise kann das Pumpensteuerventil 18 zwischen
einer Schließstellung und einer Durchlassstellung hin- und her geschaltet werden.
Es ist allerdings auch möglich, dass das Pumpensteuerventil 18 ein Proportionalventil
ist, welches kontinuierlich zwischen der Schließstellung und der Durchlassstellung
verstellbar ist.
[0116] Die Steuereinrichtung 96 steuert das Pumpensteuerventil 18 und damit die Leistung
der Saugstrahlpumpe 16 derart, dass das Ansprechverhalten der Brennkraftmaschine 20
möglichst wenig beeinflusst wird. D.h., dass das Pumpensteuerventil 18 insbesondere
im Leerlaufbetrieb und/oder Teillastbereich geschlossen ist, so dass die Saugstrahlpumpe
16 keine komprimierte Luft 28 von der Aufladeeinrichtung 24 abzieht.
[0117] Es sind unterschiedliche Möglichkeiten denkbar, anhand welcher die Steuereinrichtung
96 entscheidet, ob die Saugstrahlpumpe 16 an- oder ausgeschaltet wird. Beispielsweise
kann die Steuereinrichtung die Leistung der Saugstrahlpumpe 16 Kennfeldbasiert regeln
und/oder steuern.
[0118] Die Steuereinrichtung 96 ist beispielsweise die Motorsteuerung der Brennkraftmaschine
20, so dass die Steuereinrichtung 96 über alle Daten der Motorsteuerung verfügt. Dies
sind insbesondere die Drehzahl der Brennkraftmaschine 20, das erzeugte Drehmoment
der Brennkraftmaschine 20, die erzeugte Leistung der Brennkraftmaschine 20 oder eine
Drosselklappenstellung. Anhand dieser Werte kann die Steuereinrichtung 96 abschätzen,
ob genügend Ladedruck 30 vorhanden ist, so dass die Leistung der Brennkraftmaschine
20 nicht oder nur wenig beeinflusst wird und ob überhaupt eine Unterstützung der Kurbelgehäuseentlüftung
durch die Saugstrahlpumpe 16 notwendig ist.
[0119] Des Weiteren kann die Steuereinrichtung 96 die Saugstrahlpumpe 16 nach einer gemessenen
Größe regeln und/oder steuern. Solche Größen können beispielsweise die angesaugte
Luftmenge, der Ladedruck 30 oder der Druck im Kurbelgehäuse 14 sein. Auf diese Weise
kann die Saugstrahlpumpe auf die tatsächlich auftretenden Verhältnisse im Kurbelgehäuse
14 oder hinter der Aufladeeinrichtung 24 reagieren, und entsprechend die Saugstrahlpumpe
16 steuern.
[0120] Es versteht sich, dass auch eine Kombination aus kennfeldbasierter Regelung und/oder
Steuerung und anhand von gemessenen Größen möglich ist. Beispielsweise kann zunächst
ein Wert für die Leistung der Saugstrahlpumpe anhand der Kennfelder bestimmt werden
und ggf. anhand der gemessenen Größe nachgeregelt werden.
[0121] Im Übrigen stimmt die in der Figur 15 dargestellte sechste Ausführungsform der Kurbelgehäuseentlüftungseinrichtung
10 hinsichtlich Aufbau und Funktion mit der in den Figuren 1 bis 5 dargestellten ersten
Ausführungsform der Kurbelgehäuseentlüftungseinrichtung 10 überein, auf deren vorstehende
Beschreibung insoweit Bezug genommen wird.
[0122] Eine in Figur 16 dargestellte siebte Ausführungsform der Kurbelgehäuseentlüftungseinrichtung
10 unterscheidet sich von der in den Figuren 6 bis 8 dargestellten zweiten Ausführungsform
der Kurbelgehäuseentlüftungseinrichtung 10 dadurch, dass das Pumpensteuerventil 18
durch eine Steuereinrichtung 96 gesteuert wird. Die Regelung und/oder Steuerung des
Pumpensteuerventils 18 durch die Steuereinrichtung 96 entspricht dabei der Regelung
und/oder Steuerung gemäß der in Figur 15 dargestellten sechsten Ausführungsform der
Kurbelgehäuseentlüftungseinrichtung 10, auf deren vorstehende Beschreibung insoweit
Bezug genommen wird.
[0123] Im Übrigen stimmt die in Figur 16 dargestellte siebte Ausführungsform der Kurbelgehäuseentlüftungseinrichtung
10 hinsichtlich Aufbau und Funktion mit der in den Figuren 6 bis 8 dargestellten zweiten
Ausführungsform der Kurbelgehäuseentlüftungseinrichtung 10 hinsichtlich Aufbau und
Funktion überein, auf deren vorstehende Beschreibung insoweit Bezug genommen wird.
[0124] Eine in Figur 17 dargestellte achte Ausführungsform der Kurbelgehäuseentlüftungseinrichtung
10 unterscheidet sich von der in den Figuren 9 bis 10 dargestellten dritten Ausführungsform
der Kurbelgehäuseentlüftungseinrichtung 10 dadurch, dass das Pumpensteuerventil 18
durch eine Steuereinrichtung 96 geregelt und/oder gesteuert ist. Die Regelung und/oder
Steuerung des Pumpensteuerventils 18 durch die Steuereinrichtung 96 entspricht dabei
der Regelung und/oder Steuerung gemäß der in Figur 15 dargestellten sechsten Ausführungsform
der Kurbelgehäuseentlüftungseinrichtung 10, auf deren vorstehende Beschreibung insoweit
Bezug genommen wird.
[0125] Im Übrigen stimmt die in Figur 17 dargestellte achte Ausführungsform der Kurbelgehäuseentlüftungseinrichtung
10 hinsichtlich Aufbau und Funktion mit der in Figuren 9 bis 10 dargestellten dritten
Ausführungsform der Kurbelgehäuseentlüftungseinrichtung 10 überein, auf deren vorstehende
Beschreibung insoweit Bezug genommen wird.
[0126] Eine in den Figuren 18 und 19 dargestellte neunte Ausführungsform der Kurbelgehäuseentlüftungseinrichtung
10 unterscheidet sich von der in Figur 17 dargestellten achten Ausführungsform der
Kurbelgehäuseentlüftungseinrichtung 10 dadurch, dass die Kurbelgehäuseentlüftungseinrichtung
10 ein Umschaltventil 100 aufweist, welches die Blow-By-Gas-Strömung zwischen den
zwei Impaktoren der Ölabscheideeinrichtung 11 umschaltet. Das Umschaltventil 100 ist
durch die Steuereinrichtung 96 gesteuert. Die Steuereinrichtung 96 schaltet das Umschaltventil
100 entsprechend, dass der Impaktor 40 mit dem Niedrigdrucktellerventil 84 durchströmt
wird, wenn die Saugstrahlpumpe 16 ausgeschaltet oder nur bei sehr geringer Leistung
arbeitet, und dass das Hochdrucktellerventil 86 durchströmt wird, wenn die Saugstrahlpumpe
16 angeschaltet oder zumindest bei hoher Leistung arbeitet.
[0127] Dadurch kann gezielt genau dann, wenn die Saugstrahlpumpe 16 die Kurbelgehäuseentlüftung
unterstützt und damit eine hohe Druckdifferenz zur Ölabscheidung zur Verfügung steht,
das Hochdrucktellerventil 86 der Ölabscheideeinrichtung verwendet werden, das zwar
einen höheren Differenzdruck benötigt, aber dann auch eine bessere Ölabscheidung bietet.
[0128] Des Weiteren steuert die Steuereinrichtung 96 ein weiteres Ventil 102, welches zwischen
dem Impaktor 40 mit dem Niedrigdrucktellerventil 84 und dem Ansaugtrakt 13 angeordnet
ist und dann geschlossen wir, wenn das Umschaltventil 100 auf den Impaktor 40 mit
dem Hochdrucktellerventil 86 umgeschaltet wird. Auf diese Weise kann ein Rückströmen
von Gasen durch den Impaktor 40 mit dem Niedrigtellerventil 84 vermieden werden. In
diesem Fall weist die Ölabscheideeinrichtung 11 für beide Impaktoren jeweils einen
eigenen Auslass 53, 55 auf.
[0129] Im Übrigen stimmt die in den Figuren 18 und 19 dargestellte neunte Ausführungsform
der Kurbelgehäuseentlüftungseinrichtung 10 hinsichtlich Aufbau und Funktion mit der
in Figur 17 dargestellten achten Ausführungsform der Kurbelgehäuseentlüftungseinrichtung
10 überein, auf deren vorstehende Beschreibung insoweit Bezug genommen wird.
[0130] Eine in Figur 20 dargestellte zehnte Ausführungsform der Kurbelgehäuseentlüftungseinrichtung
10 unterscheidet sich von der in den Figuren 11 und 12 dargestellten vierten Ausführungsform
dadurch, dass das Pumpensteuerventil 18 durch eine Steuereinrichtung 96 gesteuert
ist. Die Regelung und/oder Steuerung des Pumpensteuerventils 18 durch die Steuereinrichtung
96 entspricht dabei der Regelung und/oder Steuerung gemäß der in Figur 15 dargestellten
sechsten Ausführungsform der Kurbelgehäuseentlüftungseinrichtung 10, auf deren vorstehende
Beschreibung insoweit Bezug genommen wird.
[0131] Im Übrigen stimmt die in Figur 20 dargestellte zehnte Ausführungsform der Kurbelgehäuseentlüftungseinrichtung
10 hinsichtlich Aufbau und Funktion mit der in den Figuren 11 und 12 dargestellten
vierten Ausführungsform der Kurbelgehäuseentlüftungseinrichtung 10 überein, auf deren
vorstehende Beschreibung insoweit Bezug genommen wird.
[0132] Eine in Figur 21 dargestellte elfte Ausführungsform der Kurbelgehäuseentlüftungseinrichtung
10 unterscheidet sich von der in den Figuren 13 und 14 dargestellten fünften Ausführungsform
der Kurbelgehäuseentlüftungseinrichtung 10 dadurch, dass das Pumpensteuerventil 18
durch ein Steuereinrichtung 96 gesteuert und/oder geregelt wird. Die Regelung und/oder
Steuerung des Pumpensteuerventils 18 durch die Steuereinrichtung 96 entspricht dabei
der Regelung und/oder Steuerung gemäß der in Figur 15 dargestellten sechsten Ausführungsform
der Kurbelgehäuseentlüftungseinrichtung 10, auf deren vorstehende Beschreibung insoweit
Bezug genommen wird.
[0133] Im Übrigen stimmt die in Figur 21 dargestellte elfte Ausführungsform der Kurbelgehäuseentlüftungseinrichtung
10 hinsichtlich Aufbau und Funktion mit der in den Figuren 13 und 14 dargestellten
fünften Ausführungsform der Kurbelgehäuseentlüftungseinrichtung 10 überein, auf deren
vorstehende Beschreibung insoweit Bezug genommen wird.
1. Fahrzeug mit einer Brennkraftmaschine (20), die ein Kurbelgehäuse (14) und eine Aufladeeinrichtung
(24) aufweist, mit einer Kurbelgehäuseentlüftungseinrichtung (10), die eine trägheitsbasierte
Ölabscheideeinrichtung (11) mit mindestens einem trägheitsbasierten Ölabscheider (12),
einen abgeschiedenes Öl zum Kurbelgehäuse (14) rückführenden Ölrücklauf (81) und eine
Saugstrahlpumpe (16) aufweist, die mit komprimierter Luft (28) der Aufladeeinrichtung
(24) angetrieben wird und die einen Unterdruck erzeugt, um Blow-By-Gas anzutreiben,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Saugstrahlpumpe (16) von einer Steuereinrichtung (96) geregelt und/oder gesteuert
und/oder geschaltet wird.
2. Fahrzeug nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Steuereinrichtung (96) durch ein bereits bestehendes Steuergerät oder ein separates
Steuergerät gebildet ist.
3. Fahrzeug nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
- dass die Steuereinrichtung (96) die Saugstrahlpumpe (16) kennfeldbasiert steuert und/oder
regelt.
4. Fahrzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
- dass die Steuereinrichtung (96) die Saugstrahlpumpe (16) anhand einer Drehzahl der Brennkraftmaschine
(20) steuert und/oder regelt, und/oder
- dass die Steuereinrichtung (96) die Saugstrahlpumpe (16) anhand des von der Brennkraftmaschine
(20) erzeugten Drehmoments steuert und/oder regelt, und/oder
- dass die Steuereinrichtung (96) die Saugstrahlpumpe (16) anhand der von der Brennkraftmaschine
(20) erzeugten Leistung steuert und/oder regelt, und/oder
- dass die Steuereinrichtung (96) die Saugstrahlpumpe (16) anhand einer Drosselklappenstellung
steuert und/oder regelt.
5. Fahrzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Steuereinrichtung (96) die Saugstrahlpumpe (16) nach einer gemessenen Größe regelt
und/oder steuert.
6. Fahrzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
- dass die Steuereinrichtung (96) die Saugstrahlpumpe (16) anhand der angesaugten Luftmenge
steuert und/oder regelt, und/oder
- dass die Steuereinrichtung (96) die Saugstrahlpumpe (16) anhand eines Ladedrucks (30)
der Aufladeeinrichtung (24) steuert und/oder regelt, und/oder
- dass die Steuereinrichtung (96) die Saugstrahlpumpe (96) nach dem in dem Kurbelgehäuse
(14) anliegenden Druck steuert und/oder regelt.
7. Fahrzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
- dass die Ölabscheideeinrichtung (11) mindestens drei Arbeitsbereiche (64, 66, 68) aufweist,
- wobei in einem ersten Arbeitsbereich (64) ein Strömungsquerschnitt (56) der Ölabscheideeinrichtung
(11) konstant ist,
- wobei in einem zweiten Arbeitsbereich (66) der Strömungsquerschnitt (56) der Ölabscheideeinrichtung
(11) mit steigender Druckdifferenz zwischen Einlass (49) und Auslass (51) der Ölabscheideeinrichtung
(11) zunimmt und
- wobei in einem dritten Arbeitsbereich (68) der Strömungsquerschnitt (56) der Ölabscheideeinrichtung
(11) mit steigender Druckdifferenz weniger stark zunimmt als im zweiten Arbeitsbereich
(66).
8. Fahrzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet,
dass die trägheitsbasierte Ölabscheideeinrichtung (11) mindestens zwei trägheitsbasierte
Ölabscheider (12) aufweist, und dass die Steuereinrichtung (96) je nach Leistung der
Saugstrahlpumpe (16) zwischen den mindestens zwei Ölabscheidern (12) umschaltet.
9. Fahrzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet,
- dass der oder die Ölabscheider (12) durch einen Impaktor (40) gebildet ist oder sind,
und
- dass ein Tellerventil (46) des Ölabscheiders (12) zusätzlich mit einem Referenzdruck (92)
beaufschlagt ist, der das Tellerventil (46) in Schließrichtung beaufschlagt, und/oder
dass der Ölabscheider eine Membran (94) aufweist, an welcher der Referenzdruck (92)
anliegt und durch welche das Tellerventil (46) des Ölabscheiders (12) beaufschlagt
ist.
10. Fahrzeug nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet,
- dass der Referenzdruck (92) ein Umgebungsdruck ist, und/oder
- dass der Referenzdruck (92) ein Ladedruck (30) der Aufladeeinrichtung (24) ist, und/oder
- dass der Referenzdruck (92) ein eingangsseitiger Druck (93) der Saugstrahlpumpe (16) ist.
11. Verfahren zur Steuerung einer Kurbelgehäuseentlüftungseinrichtung (10) eines Fahrzeugs
nach einem der Ansprüche 1 bis 10,
dadurch gekennzeichnet,
- dass die Saugstrahlpumpe (16) geregelt und/oder gesteuert wird.
12. Verfahren nach Anspruch 11,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Saugstrahlpumpe (16) kennfeldbasiert geregelt und/oder gesteuert wird.
13. Verfahren nach Anspruch 11 oder 12,
dadurch gekennzeichnet,
- dass die Saugstrahlpumpe (16) anhand einer Drehzahl der Brennkraftmaschine (20) gesteuert
und/oder geregelt wird und/oder
- dass die Saugstrahlpumpe (16) anhand des von der Brennkraftmaschine (20) erzeugten Drehmoments
gesteuert und/oder geregelt wird, und/oder
- dass die Saugstrahlpumpe (16) anhand der von der Brennkraftmaschine (20) erzeugten Leistung
gesteuert und/oder geregelt wird, und/oder
- dass die Saugstrahlpumpe (16) anhand einer Drosselklappenstellung gesteuert und/oder geregelt
wird.
14. Verfahren nach einem der Ansprüche 11 bis 13,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Saugstrahlpumpe (16) anhand einer gemessenen Größe geregelt und/oder gesteuert
wird.
15. Verfahren nach einem der Ansprüche 11 bis 14,
dadurch gekennzeichnet,
- dass die Saugstrahlpumpe (16) anhand der angesaugten Luftmenge gesteuert und/oder geregelt
wird, und/oder
- dass die Saugstrahlpumpe (16) anhand eines Ladedrucks (30) der Aufladeeinrichtung (24)
gesteuert und/oder geregelt wird, und/oder
- dass die Saugstrahlpumpe (16) anhand des in dem Kurbelgehäuse (14) anliegenden Druck gesteuert
und/oder geregelt wird.