[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Centerless-Schleifen von Wellenteilen, und
zwar insbesondere von Rohren für gebaute Nockenwellen, wobei die Wellenteile zur Werkstücklängsachse
konzentrisch verlaufende endseitige Zentrierbohrungen aufweisen.
[0002] Üblicherweise wird beim Centerless-Schleifen das Werkstück zwischen Schleifscheibe
und Regelscheibe auf einem Auflagelineal aufliegend und drehend geschliffen. Regelscheibe
und Schleifscheibe bilden dabei einen Schleifspalt, der unten durch das Auflagelineal
soweit verschlossen ist, dass das wellenförmige Werkstück durch eine linienförmige
Berührung mit der Regelscheibe, der Schleifscheibe und der Stützfläche des Auflagelineals
eingeschlossen ist und damit hinsichtlich seiner Längsachse lagefixiert ist und rotiert.
Das Ziel dieser Anordnung ist eine möglichst ruhige Lage trotz Rotation und Unrundheit
des ungeschliffenen Rohteils.
[0003] Das zu schleifende Rohteil unterliegt in aller Regel einer Vorbearbeitung, bevor
es fertigbearbeitet wird. Nach der Vorbearbeitung weist das Rohteil Formfehler auf,
insbesondere Geradheitsfehler bzw. Rundschlagfehler. Wird nun ein derartiges Werkstück
mit Geradheitsfehlern einem Centerless-Schleifprozess unterzogen, so wird das Werkstück
an der Stelle des höchsten Rundlaufschlages zuerst angeschliffen. Wegen derartiger
Formfehler liegt das Werkstück beim Anschleifen nicht exakt auf dem Auflagelineal
auf. Erst nach dem vollständigen Anschleifen des Werkstückes wird dieses im Schleifspalt
im Wesentlichen in voller Länge auf dem Auflagelineal aufliegen und kann - wenn überhaupt
- nun definiert und maß- und formgenau geschliffen werden.
[0004] Häufig wird im Zuge der Vorbearbeitung an jeder Stirnseite des zu schleifenden Werkstückes
eine Zentrierung eingebracht, welche auch als Zentrum bezeichnet wird. Diese Zentrierung
soll die Längsachse des fertigen Werkstückes definieren, auf welche die sich der Vorbearbeitung
anschließende Zwischen- und Fertigbearbeitung beziehen soll. Wenn nun die Werkstücke
mit Maß- und Formfehlern aus der Verarbeitung mit herkömmlichen Centerless-Schleifverfahren
geschliffen werden, so werden stets diese Fehler in der Auflage bzw. einer nicht in
Längsrichtung kompletten Auflage des Werkstückes beim Anschleifen desselben auf das
Fertigteil generell übertragen. Ziel beim Centerless-Schleifen muss jedoch sein, dass
die vorhandenen Zentren am Werkstück nach dem Schleifen konzentrisch angeordnet sein
sollen bzw. nur in sehr engen Toleranzen von dieser Konzentrizität abweichen. Beim
bekannten Centerless-Schleifen ist es nicht möglich, beim Anschleifen eine gute Konzentrizität
der Zentren nach dem Schleifen zu garantieren. Dies resultiert wegen der vorstehend
genannten Probleme zum einen von der fehlerhaften Auflage des Werkstückes auf der
Auflageschiene und zum anderen von den Fertigungsungenauigkeiten des Werkstückes aus
der Vorbearbeitung.
[0005] Bei einem dem Centerless-Schleifen entlehnten, in DD 570 beschriebenen Verfahren
liegt das Werkstück in einer prismenförmigen Nut durch einen auf jedem Schenkel des
Auflageprismas vorhandenen linearen Kontakt an und wird mittels einer Andruckrolle
im mittleren Bereich gehalten und in das Prisma gedrückt. Das bekannte Schleifverfahren
beschreibt das Schleifen von zwei zapfenartigen Endbereichen des Werkstückes. Die
Zapfen können nur dann eine ausreichende Konzentrizität aufweisen, wenn das Werkstück
vorher genau konzentrisch geschliffen worden ist, d. h. gerade nicht in seiner Rohkontur
belassen werden kann. Die im Endbereich vorhandenen Zapfen werden mittels einer Schleifscheibe
geschliffen, ohne dass sich auf der der Schleifscheibe gegenüberliegenden Seite ein
Widerlager befindet. Die heutzutage geforderte Konzentrizitätsgenauigkeit ist mit
einem derartigen Verfahren nicht zu erreichen.
[0006] In
DD 119 009 ist eine Werkstückhalterung für ein Centerless-Schleifen von zylindrischen Teilen
beschrieben, bei welchem in bekannter Weise ein Schleifspalt durch eine Schleifscheibe,
Regelscheibe und ein Auflagelineal definiert wird. Im Schleifspalt wird im Wege des
Durchgangsschleifens ein sehr langer zylindrischer Stangenkörper geschliffen. Damit
eine hohe Konzentrizität bzw. Zylinderförmigkeit des zu schleifenden stangenartigen
Rundstabs erreicht wird, wird die Auflage auf dem Auflagelineal durch dort angeordnete
Taschen oder Düsen, welche mit einem Druckmedium beaufschlagt werden, hydrodynamisch
gelagert. Dabei wird die Druckbeaufschlagung in Abhängigkeit von der Belastung während
der jeweiligen Schleifphase gesteuert vorgenommen. Damit kann eine möglicherweise
aus der Vorbearbeitung resultierende Unrundheit bzw. ein Rundschlag hinsichtlich seiner
bzw. seines Einflusses auf den Schleifprozess minimiert werden, bei Geradheitsfehlern,
welche aus der Vorbearbeitung resultieren, dürfte dieses Verfahren die gewünschte
Genauigkeit nicht erzielen.
[0007] In
DE 103 08 292 B4 sind ein Verfahren zum Rundschleifen bei der Herstellung von Werkzeugen aus Hartmetall
und eine Rundschleifmaschine zum Schleifen von zylindrischen Ausgangskörpern bei der
Herstellung von Werkzeugen aus Hartmetall beschrieben. Das Werkzeug wird dabei aus
endlosen, durch ein Spannfutter des Werkstückspindelstockes geführtes Hartmetall im
Reitstock in der Spitze geführt. Es handelt sich bei diesem Verfahren zwar nicht um
ein Centerless-Schleifen, gleichwohl wird bei diesem bekannten Verfahren versucht,
auch bei stangenartigem Material eine möglichst hohe Geradheit und einen möglichst
geringen Rundschlag nach dem Schleifen zu erzielen. Dies wird allerdings dadurch erreicht,
dass nach dem Einspannen ein Lünettensitz geschliffen und dass nur nach erfolgter
Abstützung an dem geschliffenen Lünettensitz ein Rundschleifen eines, des vorlaufenden,
Endbereiches des stangenartigen Materials geschliffen wird. Das Verfahren arbeitet
also "von der laufenden Stange".
[0008] In
DE 10 2010 010 758 A1 sind ein Verfahren zum spitzenlosen Rundschleifen von stangenförmigen Werkstücken
und eine spitzenlose Rundschleifmaschine zum Schleifen von derartigen Werkstücken
beschrieben. Bei diesem bekannten Verfahren sind mehrere einzelne Regelscheiben und
Schleifscheiben mit axialem Abstand alternierend hintereinander, d. h. gestaffelt,
angeordnet, und zwar mit einem derartigen axialen Abstand, dass alternierend die jeweiligen
Schleifscheiben in den Abstand zwischen gegenüberliegenden Regelscheiben bzw. eine
jeweilige Regelscheibe in den axialen Abstand gegenüberliegender Schleifscheiben eingreifen.
Durch eine derartige alternierende Anordnung soll eine Durchbiegung des zu schleifenden
Wellenteils minimiert werden. Darüber hinaus sind die einzelnen Schleifscheiben so
angeordnet, dass in Richtung auf den Austritt aus der Schleifvorrichtung der Schleifspalt
stufenweise enger wird. Die zylindrische Außenkontur wird somit über ein Schälschleifen
durch die jeweiligen einzelnen Schleifscheiben geschliffen. Die Breite der Regelscheiben
und der Schleifscheiben ist bei dieser bekannten Rundschleifmaschine deutlich geringer
als die Länge des zu schleifenden Werkstückes. Durch die beschriebene alternierende
Anordnung wird die gesamte Werkstücklänge gleichzeitig geschliffen. Ein gezieltes
Anschleifen erfolgt mittels einer Vorzentriereinrichtung, welche in Durchlaufrichtung
des zu schleifenden Werkstückes am Eingang angeordnet ist. Ein konzentrisches Anschleifen
von Endbereichen zum Zwecke des Zentrierens des Rohteils bzgl. der Zentren ist bei
diesem bekannten Verfahren nicht beschrieben. Vielmehr ist am Eingang und am Ausgang
der Vorrichtung jeweils eine Stützscheibe vorgesehen, welche dem Kräfteausgleich wegen
der versetzt angeordneten und damit ungleichmäßig einwirkenden Schleifscheiben dienen.
Damit dieser Kräfteausgleich auch realisiert werden kann, ist es erforderlich, dass
zum einen die Breite der Regelscheibe größer ist als die Breite der Schleifscheibe
und dass zum anderen die jeweilige Spindel für die Regelscheiben und für die Schleifscheiben
kräftig dimensioniert werden und ein geringer axialer Spalt zwischen den Überdeckungsbereichen
von Regelscheibe und Schleifscheibe realisiert werden muss.
[0009] Die
US 3 418 763 A1 beschreibt ein Verfahren zur Erhaltung der Konzentrizität von bestehenden Zentrierungen
in Wellenteilen beim Centerless-Schleifen, bei dem das zu schleifende, an seinen Stirnseiten
axiale Zentrierungen aufweisende Wellenteil in einem Abstand zwischen Schleifscheibe
und Regelscheibe drehend angetrieben geschliffen wird.
[0010] Die Firma Mikrosa ist als Hersteller von Centerless-Schleifscheiben bekannt. Sie
wendet ein Verfahren an, bei welchem zwischen sog. Hilfsspitzen das Werkstück angeschliffen
wird und anschließend nach dem Lösen der Spitzen das Werkstück in der gleichen Schleifstation
centerless auf einer Auflageschiene aufliegend zwischen der Schleifscheibe und der
Regelscheibe fertiggeschliffen wird. Sowohl der technische Aufbau als auch die Ausrichtung
der Spitzen erfordern einen relativ großen Aufwand, und das Komplettsystem ist bzgl.
der Genauigkeit nur schwer beherrschbar.
[0011] Demgegenüber liegt die Aufgabe der vorliegenden Erfindung darin, ein Verfahren zum
Centerless-Schleifen von Wellenteilen, insbesondere von Rohren für gebaute Nockenwellen,
mit welchem Formfehler eines Wellenrohteils aus dessen Vorbearbeitung sich in deutlich
geringerem Maße auf die Genauigkeit des fertigen Wellenteils auswirken, als das bei
bekannten Verfahren der Fall ist, mithin sich also eine höhere Genauigkeit des fertiggeschliffenen
Wellenteils erzielen lässt.
[0012] Diese Aufgabe wird durch ein Verfahren mit den Merkmalen gemäß Anspruch 1 gelöst.
Zweckmäßige Weiterbildungen sind in den abhängigen Ansprüchen definiert.
[0013] Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren sollen insbesondere Nockenwellenrohre so geschliffen
werden, dass nur noch ein minimaler Konzentrizitätsfehler auftritt, und zwar soll
eine solch hohe Konzentrizität erreicht werden, welche mit bekannten Centerless-Schleifverfahren
nicht erreicht werden kann.
[0014] Der der vorliegenden Erfindung zugrunde liegende Grundgedanke besteht darin, dass
das zu schleifende Wellenteil an seinen Enden zuerst im Centerless-Schleifverfahren
angeschliffen wird, ohne dass die Schleif- und die Regelscheibe an den Stellen des
höchsten Rundlaufschlages des wellenförmigen Teils diese bereits anschleifen. Dadurch
ist es möglich, dass das Wellenteil genau in dem Bereich zuerst angeschliffen wird,
in welchem sich Zentrierungen finden. Dadurch wird erreicht, dass die Anschleifzonen
des Wellenteils sich genau über dem Zentrum, d. h. der jeweiligen Zentrierung an den
Enden des Wellenteils befinden, so dass bzgl. des jeweiligen Zentrums ein zentrisches
Anschleifen des Wellenteils erreicht werden kann, so dass an den Enden des Wellenteils
eine hohe Konzentrizität des Wellenteils erreicht wird.
[0015] Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren zum Centerless-Schleifen von Wellenteilen, welche
insbesondere Rohre für gebaute Nockenwellen sind, werden, wie das üblicherweise beim
Centerless-Schleifen erfolgt, zu schleifende Wellenteile, welche an ihren Stirnseiten
axiale Zentrierungen aufweisen, zwischen einer Schleifscheibe und einer Regelscheibe
drehend angetrieben geschliffen. Die Schleifscheibe und die Regelscheibe weisen eine
Breite auf, welche zumindest der Länge des Wellenteils entspricht. Dies bedeutet,
dass die Schleifscheibe und die Regelscheibe eine solche Breite aufweisen, welche
zumindest gerade der Länge des Wellenteils entspricht. Es ist jedoch sogar üblich,
dass die Breite der Schleifscheibe in der Regelscheibe etwas größer als die Länge
des Wellenteils ist. Bei üblicher Anordnung beim Centerless-Schleifen von Wellenteilen
weisen die Schleifscheibe und die Regelscheibe in radialer Richtung einen radialen
Abstand zueinander im Bereich der Enden des Wellenteils auf, welcher geringer ist
als im Bereich zwischen den Endbereichen des Wellenteils, d. h. im sog. Zwischenbereich.
Der zum Schleifen des Wellenteils erforderliche Schleifspalt wird also - in axialer
Richtung der Schleifscheibe und der Regelscheibe gesehen - zwischen der Schleifscheibe
und der Regelscheibe definiert und ist nach unten durch ein Auflagelineal begrenzt.
Der Abstand zwischen der Schleifscheibe und der Regelscheibe in radialer Richtung
ist im Bereich der Enden des Wellenteils geringer als der Abstand im Zwischenbereich
zwischen den Endbereichen des Wellenteils. Dadurch werden die Endbereiche des Wellenteils
zuerst angeschliffen. Daran schließt sich das Anschleifen des zwischen den Endbereichen
liegenden Zwischenbereiches an, gefolgt von einem maß- und formhaltigen Schleifen
des kompletten Wellenteils auf Endmaß, und zwar auf Basis der konzentrisch zu den
Zentrierungen ausgeführten, auf einem Auflagelineal aufliegenden Anschliffe an den
Endbereichen des Wellenteils. Nachdem die Endbereiche geschliffen worden sind, schließt
sich das maß- und formhaltige Schleifen des kompletten Wellenteils an, welches auf
Basis der konzentrisch zu den Zentrierungen ausgeführten Anschliffe an den Endbereichen
des Wellenteils selbst bei normalerweise stets vorhandenem Rundschlag bei länglichen
wellenförmigen Bauteilen dadurch zu einer höheren Konzentrizität zu den Zentrierungen
an den Endbereichen führt, als das beim herkömmlichen Centerless-Schleifen der Fall
ist.
[0016] Unter radialem Abstand zwischen der Schleifscheibe und der Regelscheibe wird nicht
zwingend der geringste Abstand in radialer Richtung zwischen der Regelscheibe und
der Schleifscheibe verstanden, sondern ein Abstand ober- und unterhalb einer beide
Längsachsen der Schleifscheibe und der Regelscheibe aufweisenden Ebene, in welchem
das wellenförmige Werkstück angeordnet und nach unten durch das Auflagelineal im Schleifspalt
gehalten wird. Die geometrischen Verhältnisse für ein derartiges Centerless-Schleifen
sind in prinzipieller Anordnung in Fig. 7 dargestellt. Die Lage der Ebene ober- oder
unterhalb wird dadurch definiert, ob über oder unter Mitte geschliffen wird.
[0017] Gemäß einem ersten Ausführungsbeispiel sind die Schleifscheibe und die Regelscheibe
so ausgebildet, dass sie an ihren Seiten, welche beim Schleifen des Wellenteils dessen
Endbereichen entsprechen, profiliert sind und einen größeren Durchmesser aufweisen
als im zwischen den Endbereichen liegenden Zwischenbereich. Durch den jeweils größeren
Durchmesser in den Bereichen, welche den Endbereichen des Wellenteils entsprechen,
ist ein kleinerer Abstand zwischen Schleifscheibe und Regelscheibe vorhanden als im
Zwischenbereich, so dass beim Schleifen zuerst die Endbereiche des Wellenteils geschliffen
werden. Die Bereiche größeren Durchmessers der Schleifscheibe und der Regelscheibe
weisen dabei einen derartigen Durchmesser auf, dass in der Tat zuerst die Endbereiche
am Wellenteil geschliffen werden, bevor die Schleifscheibe und die Regelscheibe im
Bereich des größten Rundschlags des Wellenteils mit diesem in Eingriff gelangt. Durch
dieses Herstellen der Anschliffe an den Endbereichen des Wellenteils durch die Bereiche
größeren Durchmessers der Schleifscheibe und der Regelscheibe werden die Anschliffe
konzentrisch zu den axialen Zentrierungen des Wellenteils hergestellt und dienen für
das nachfolgende maß- und formhaltige Schleifen sozusagen als Basis. Dadurch wird
ein verbessertes Schleifergebnis am Werkstück erzielt.
[0018] Gemäß einem zweiten Ausführungsbeispiel ist es jedoch auch möglich, dass das im erfindungsgemäßen
Centerless-Schleifen verwendete Wellenteil in seinen Endbereichen jeweils einen Bereich
vergrößerten Durchmessers, vorzugsweise in Form eines Kragens, aufweist, wodurch ebenfalls
zunächst die Anschliffe an den Endbereichen des Wellenteils mit verbesserter Konzentrizität
zu den axialen Zentrierungen hergestellt werden. Dies wird jedoch nur erreicht, wenn
der Bereich vergrößerten Durchmessers jeweils einen solchen Durchmesser aufweist,
dass zunächst der Eingriff der Schleifscheibe und der Regelscheibe nur an den Anschliffen
an den Endbereichen des Wellenteils erfolgt, ohne dass bereits im Bereich des größten
Rundschlagfehlers des Wellenteils geschliffen wird. Das bedeutet, dass die Schleifscheibe
und die Regelscheibe in ihren, den Zwischenbereichen des Wellenteils entsprechenden
Bereichen solche Durchmesser aufweisen, dass die Endbereiche des Wellenteils zuerst
angeschliffen werden.
[0019] Um die Genauigkeit bzw. Konzentrizität des Wellenteils nach dem Schleifen noch weiter
zu verbessern, ist bei Wellenteilen mit einer gewissen größeren Länge gemäß einem
weiteren Ausführungsbeispiel vorgesehen, dass die Schleifscheibe und die Regelscheibe
im zwischen den Endbereichen des Wellenteils liegenden Zwischenbereich, insbesondere
in der Mitte, einen Bereich größeren Durchmessers aufweisen, mittels welchem neben
den Anschliffen an den Endbereichen ein ebenfalls zu den Zentrierungen konzentrischer
Stützsitz an dem Wellenteil angeschliffen wird. Vorzugsweise ist dieser zu schleifende
Stützsitz im Bereich des maximalen Rundschlagfehlers des Wellenteils angeordnet. Dieser
Stützsitz wird vorzugsweise dadurch geschliffen, dass die Schleifscheibe und die Regelscheibe
jeweils in diesem Bereich einen Bereich vergrößerten Durchmessers aufweisen. Analog
zu dem Schleifen der Endbereiche des Wellenteils und den dementsprechend ausgebildeten
profilierten Seitenbereichen der Schleifscheibe und der Regelscheibe oder dem vergrößerten
Durchmesser in den Endbereichen des Wellenteils kann gemäß einer Weiterbildung auch
das Wellenteil selbst vorzugsweise in seinem Mittelbereich bzw. Zwischenbereich einen
Bereich vergrößerten Durchmessers aufweisen, welcher zunächst entweder zeitgleich
mit dem Schleifen der Endbereiche oder nach diesem mit der Schleifscheibe und der
Regelscheibe in Kontakt gelangt.
[0020] Vorzugsweise ist es auch möglich, dass je nach Länge des zu schleifenden Wellenteils
noch ein weiterer konzentrischer Stützsitz oder noch weitere konzentrische Stützsitze
angeschliffen werden.
[0021] Gemäß dem erfindungsgemäßen Verfahren werden bei Vorhandensein eines Stützsitzes
am Wellenteil zunächst die Endbereiche des Wellenteils und anschließend entweder der
Stützsitz oder die Stützsitze angeschliffen und danach das Wellenteil in seiner gesamten
Länge geschliffen, oder die Endbereiche und der Stützsitz bzw. die Stützsitze werden
gleichzeitig angeschliffen.
[0022] Die Dimensionierung des Abstandes, d. h. die Profilierung von Schleif- und Regelscheibe
bzw. die Abmessungen des Wellenteils, entweder an den Endbereichen des Wellenteils
oder in dessen Mittelbereich ist dabei so ausgelegt, dass dieser Abstand so gering
ist, dass zunächst ein Schleifen an den Endbereichen und erst danach ein Schleifen
im Bereich des größten Rundlaufschlages des Wellenteils erfolgt, was bevorzugt selbst
bei Vorhandensein eines zwischen den Endbereichen angeordneten Stützsitzes möglich
ist.
[0023] Gemäß einer Weiterbildung der Erfindung sind die Schleifscheibe und die Regelscheibe
in dem Zwischenbereich, welcher beim zu schleifenden Wellenteil zwischen dessen Endbereichen
liegt, in einem geringen Maße profiliert. Diese geringe Profilierung beinhaltet eine
solche Anzahl von jeweiligen Nuten sowohl in der Schleifscheibe als auch in der Regelscheibe,
wie am fertigen Wellenteil Sitze für Bauteile, insbesondere Nocken, benötigt werden.
Derartige Nockensitze stellen keine Stützsitze im Sinne der vorliegenden Erfindung
dar und weisen lediglich eine geringe Durchmesservergrößerung von bspw. ca. 0,02 -
0,05 mm gegenüber dem restlichen Bereich des Nockenwellenteils auf. Ein derartiges,
Nockensitze zur Befestigung von jeweiligen Nocken aufweisendes Wellenteil wird aber
ansonsten ebenso nach dem erfindungsgemäßen Verfahren centerless geschliffen, so dass
sich ein gegenüber den mit bekannten Centerless-Schleifen geschliffenes Wellenteil
eine erhöhte, d. h. verbesserte Konzentrizität zu den axialen Zentrierungen aufweist.
Diese höhere Genauigkeit der Konzentrizität des Nockenwellengrundkörpers führt zu
verbesserten Lauf- und Einsatzbedingungen der fertigen gebauten Nockenwelle in den
jeweiligen Motoren.
[0024] Weitere Vorteile und spezielle Details von konkreten Ausgestaltungen des erfindungsgemäßen
Verfahrens bzw. des erfindungsgemäßen Schleifscheiben- und Regelscheibenpaares werden
nun anhand der nachfolgenden Zeichnungen beschrieben. In den Zeichnungen zeigen:
- Fig. 1
- eine prinzipielle Anordnung von Schleifscheibe und Regelscheibe mit einem einen Rundschlagfehler
aufweisenden Wellenteil, welches in seinen Endbereichen durch entsprechend an den
Seiten profilierte Schleifscheiben und Regelscheiben zuerst angeschliffen wird;
- Fig. 2
- eine Anordnung wie in Fig. 1, jedoch mit einer zusätzlichen Profilierung im Zwischenbereich
zwischen den Endbereichen zur Erzeugung eines für einen Stützsitz dienenden weiteren
Anschliffes, welcher im Bereich des größten Rundschlages noch nicht in Kontakt mit
dem Wellenteil gelangt ist;
- Fig. 3
- eine Anordnung gemäß Fig. 2, bei welcher im Bereich des größten Rundschlagfehlers
des Wellenteils der Kontakt zur Schleifscheibe gerade eingetreten ist;
- Fig. 4
- ein Ausführungsbeispiel, bei welchem Schleifscheibe und Regelscheibe einen im Wesentlichen
konstanten Durchmesser aufweisen, das Wellenteil jedoch an seinen Endbereichen jeweils
einen Bereich vergrößerten Durchmesser aufweist, welcher für einen erfindungsgemäßen
Anschliff vorgesehen ist;
- Fig. 5
- ein Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 4, bei welchem mittels Schleifscheibe und Regelscheibe
im jeweiligen Endbereich des Wellenteils bei dort vorhandenem, größerem Durchmesser
des Wellenteils der Anschliff erfolgt, wobei zusätzlich im Bereich des größten Rundschlagfehlers
ein Bereich vergrößerten Durchmessers am Werkstück vorhanden ist, welcher für die
Erzeugung eines Anschliffes für einen Stützsitz vorgesehen ist;
- Fig. 6
- die Ausgestaltung gemäß Fig. 5, wobei jedoch der für den Stützsitz vorgesehene Bereich
vergrößerten Durchmessers am Werkstück gerade ebenfalls angeschliffen wird; und
- Fig.7
- in axialer Richtung der Schleifscheibe und der Regelscheibe die prinzipielle Anordnung
des Schleifspaltes mit der Darstellung des Abstandes zwischen der Schleifscheibe und
der Regelscheibe im Schleifspalt beim untermittigen Schleifen und Abstützung durch
ein Auflagelineal.
[0025] Die Fig. 1 bis 6 zeigen eine prinzipielle Anordnung in Draufsicht bei einer Anordnung
des Werkstückes zwischen der Schleifscheibe 1 und der Regelscheibe 2 bei einem Schnittverlauf
durch die Schnittebenen 27 gemäß Fig. 7.
[0026] In Fig. 1 ist zwischen der Schleifscheibe 1 und der Regelscheibe 2 ein Wellenteil
9 angeordnet, welches in übertriebener Darstellung eine Krümmung aufweist, so dass
in dessen mittlerem Bereich ein maximaler Rundschlagfehler vorhanden ist. Sowohl die
Schleifscheibe 1 als auch die Regelscheibe 2 weisen an ihren seitlichen Endbereichen
Profilierungen 3 und 4 auf, welche Bereiche größeren Durchmessers 5 der Schleifscheibe
1 und größeren Durchmessers 6 der Regelscheibe 2 aufweisen. Die Durchmesser der Bereiche
vergrößerten Durchmessers 5, 6 sind dabei so dimensioniert, dass mit ihnen an den
Endbereichen des Wellenteils 9, an welchen an den jeweiligen Stirnseiten Zentrierungen
11 eingebracht sind, ein Anschliff erfolgt, bevor die Schleifscheibe 1 und die Regelscheibe
2 im Bereich des größten Rundschlags des Wellenteils 9 in Kontakt mit diesem gelangen.
Durch die Profilierungen 3, 4 der Schleifscheibe 1 und der Regelscheibe 2 ist der
Abstand zwischen der Schleifscheibe 1 und der Regelscheibe 2 in dem Bereich, in welchem
die jeweiligen Endbereiche des Wellenteils 9 angeschliffen werden, geringer als der
zwischen den Endbereichen 28 liegende Abstand 8 des Zwischenbereiches 29. Bei diesen
Profilierungen 3, 4 der Schleifscheibe 1 und der Regelscheibe 2 im - bezogen auf den
Zustand des Schleifens - Endbereich 28 des Wellenteils 9 erfolgt ein erstes definiertes
Anschleifen an beiden Endbereichen 28 des Wellenteils, wodurch ein hohes Maß an Konzentrizität
der Endbereiche 28 des Wellenteils 9 bzgl. der an den Endbereichen 28 eingebrachten
Zentrierungen 11 erreicht wird.
[0027] Sowohl in Fig. 1 als auch in den Fig. 2 bis 6 ist ein zu schleifendes Wellenteil
9 dargestellt, welches zusätzlich einen Bund aufweist, welcher ebenfalls bei diesem
Centerless-Schleifverfahren vom Außendurchmesser mitgeschliffen wird. Dafür ist in
der Schleifscheibe 1 und auch in der Regelscheibe 2 eine entsprechende Nut vorgesehen.
Die profilierten Bereiche 3, 4 der Schleifscheibe 1 und der Regelscheibe 2 gemäß den
Fig. 2 bis 6 sind in ihrer Dimensionierung identisch zu der Ausgestaltung gemäß Fig.
1. Zusätzlich zu dem Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 1 weist nach Fig. 2 die Schleifscheibe
1 und die Regelscheibe 2 etwa im Bereich des maximalen Rundschlagfehlers des zu schleifenden
Wellenteils eine zusätzliche Profilierung 30 auf, welche einen Abstand 13 für einen
anzuschleifenden Stützsitz 15 (s. Fig. 3) ausbildet. In der Darstellung gemäß Fig.
2 ist der Abstand 13 für den Stützsitz so bemessen, dass dennoch zuerst die Endbereiche
28 des Wellenteils 9 durch die Profilierungen 3, 4 der Schleifscheibe 1 und der Regelscheibe
2 angeschliffen werden, bevor mittels der im Bereich des größten Rundschlagfehlers
vorhandenen Profilierungen der Stützsitz 15 angeschliffen wird.
[0028] In Fig. 3 ist das Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 2 gezeigt, wobei jedoch die Profilierung
30 im Bereich des größten Rundschlagfehlers des Wellenteils an der Schleifscheibe
1 und der Regelscheibe 2 gerade in Eingriff gelangt sind und die Endbereiche 28 am
Wellenteil 9 zumindest teilweise bereits angeschliffen sind.
[0029] Fig. 4 zeigt ein weiteres Ausführungsbeispiel gemäß der Erfindung, bei welchem die
Schleifscheibe 1 und die Regelscheibe 2 bzgl. der Maß- und Formhaltigkeit des Wellenteils
9 wesentliche Bereiche konstanten Durchmessers aufweisen. Sowohl die Schleifscheibe
1 als auch die Regelscheibe 2 weisen somit außer für den Bund 12 am Wellenteil 9 keine
Profilierung in ihren Randbereichen auf. Vielmehr ist das Wellenteil 9 so ausgebildet,
dass es an seinen Endbereichen jeweils einen Kragen, d. h. Bereiche größeren Durchmessers
aufweist. Gemäß Fig. 4 ist das Werkstück 9 ebenfalls in übertriebener Weise mit einer
Krümmung gezeigt, welche einen etwa in seiner Mitte vorhandenen maximalen Rundschlagfehler
aufweist. Die Schleifscheibe 1 und die Regelscheibe 2 sind bei der in Fig. 4 dargestellten
Situation noch nicht im Eingriff mit dem Wellenteil 9. Es ist jedoch ersichtlich,
dass der Eingriff kurz bevor steht. Dabei erfolgt der Eingriff erfindungsgemäß zunächst
an dem Bereich der Kragen, d. h. an den Endbereichen des Wellenteils 9, weil dort
der Abstand zwischen der Schleifscheibe 1 und der Regelscheibe 2 geringer ist als
im Zwischenbereich, und zwar selbst im Bereich des größten Rundschlagfehlers des Wellenteils
9.
[0030] In Fig. 5 ist ein weiteres Ausführungsbeispiel gezeigt, bei welchem durch den Bereich
vergrößerten Durchmessers, d. h. den Kragen 14 im Endbereich des Werkstückes 9 ein
Anschliff erfolgt, wobei als Situation gerade der Eingriff von Schleifscheibe 1 und
Regelscheibe 2 dargestellt ist. Im Bereich des größten Rundschlagfehlers des Wellenteils
9 ist ein Bereich vergrößerten Durchmessers 31 am Wellenteil" d. h. ein weiterer Kragen
vorgesehen, welcher für das Anschleifen eines zusätzlichen Stützsitzes vorgesehen
ist. Ein derartiger zusätzlicher Stützsitz ist vor allen Dingen dann sinnvoll, wenn
gewisse größere Längen des Werkstückes, d. h. des Wellenteils vorhanden sind. In der
Situation gemäß Fig. 5 wird jedoch der für den Stützsitz vorgesehene Bereich noch
nicht geschliffen. Erst wenn ein genügend starker Anschliff in den Endbereichen des
Wellenteils 9 erfolgt ist, werden die Schleifscheibe 1 und die Regelscheibe 2 in Eingriff
mit dem mittleren Kragen am Werkstück zum Schleifen eines Stützsitzes gelangen.
[0031] Diese Situation ist in Fig. 6 dargestellt, welche in ihren Details ansonsten jedoch
der Darstellung gemäß Fig. 5 entspricht.
[0032] In vereinfachter Darstellung ist in Fig. 7 in Seitenansicht, d. h. in einer Ansicht
in Richtung der Längsachsen der Schleifscheibe 1 und der Regelscheibe 2 die Anordnung
des Abstandes zwischen der Schleifscheibe und der Regelscheibe einschließlich der
Anordnung des Wellenteils 9 in diesem Abstand, d. h. im Schleifspalt in Verbindung
mit dem Auflagelineal 16 dargestellt. Das wellenförmige Teil bzw. das Wellenteil 9
wird durch Eingriff der Schleifscheibe 1, welche in der Drehrichtung 21 angetrieben
wird, um dessen Längsachse 19 bei Auflage auf der Auflagefläche 24 des Auflagelineals
16 in der Drehrichtung 23 bewegt. Gegenüberliegend ist die Regelscheibe 2 in ihrer
Drehrichtung 22 ebenfalls im Eingriff mit dem Wellenteil 9 und unterstützt dadurch
dessen Rotation und bildet zusammen mit der Auflagefläche 24 des Auflagelineals ein
Widerlager zum Einleiten der Schleifkräfte von der Schleifscheibe 1. Die Schleifscheibe
1 dreht um ihre Drehachse 17 und die Regelscheibe 2 um ihre Drehachse 18. Je nach
aktuellem Durchmesser des Werkstückes wird die Schleifscheibe 1 in der Zustellrichtung
25 zugestellt, wobei die Zustellrichtung der Regelscheibe durch den Doppelpfeil 26
gekennzeichnet ist. Unter Zustellrichtung wird hierbei jeweils eine positive oder
negative Zustellrichtung gekennzeichnet, was jeweils durch die jeweiligen Doppelpfeile
25 bzw. 26 dargestellt ist. Mit der Bezugsziffer 27 ist die Schnittebene durch die
Schleifscheibe 1 und die Regelscheibe 2 dargestellt, so dass der in den Fig. 1 bis
6 dargestellte Abstand sich auf den auf die Schnittebenen 27 bezogenen Abstand bezieht.
[0033] Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren ist es möglich, eine höhere Konzentrizität eines
wellenförmigen Teils bezogen auf die an den Endbereichen vorhandenen axialen Zentrierungen
zu erzeugen. Das Verfahren verhindert erfindungsgemäß, dass sich der bei Wellenteilen
in der Regel stets vorhandene Rundschlagfehler negativ auf die Rundlaufgenauigkeit
bzw. Konzentrizität des fertigen Bauteils auswirkt.
Bezuaszeichenliste:
[0034]
- 1
- Schleifscheibe
- 2
- Regelscheibe
- 3
- Profilierung der Schleifscheibe
- 4
- Profilierung der Regelscheibe
- 5
- Bereich größeren Durchmessers der Schleifscheibe
- 6
- Bereich größeren Durchmessers der Regelscheibe
- 7
- Abstand zwischen Schleifscheibe und Regelscheibe im Endbereich des Wellenteils
- 8
- Abstand zwischen Schleifscheibe und Regelscheibe im Zwischenbereich des Wellenteils
- 9
- Wellenteil/Werkstück
- 10
- Längsachse/Werkstück
- 11
- Zentrierung im Endbereich des Wellenteils
- 12
- Bund am Wellenteil
- 13
- Abstand zwischen Schleifscheibe und Regelscheibe für Stützsitz
- 14
- Kragen im Endbereich des Wellenteils
- 15
- Stützsitz am Wellenteil
- 16
- Auflagelineal
- 17
- Drehachse Schleifscheibe
- 18
- Drehachse Regelscheibe
- 19
- Drehachse Wellenteil
- 21
- Drehrichtung Schleifscheibe
- 22
- Drehrichtung Regelscheibe
- 23
- Drehrichtung Wellenteil
- 24
- Auflagefläche auf Auflagelineal
- 25
- Zustellrichtung Schleifscheibe
- 26
- Zustellrichtung Regelscheibe
- 27
- Schnittebene
- 28
- Endbereich
- 29
- Zwischenbereich
- 30
- zusätzliche Profilierung an Schleif- und an Regelscheibe für Stützsitz
- 31
- Bereich größeren Durchmessers am Wellenteil für Stützsitz
1. Verfahren zum Centerless-Schleifen von Wellenteilen (9), insbesondere von Rohren für
gebaute Nockenwellen, bei welchem das zu schleifende, an seinen Stirnseiten axiale
Zentrierungen (11) aufweisende Wellenteil (9) in einem Abstand (7, 8) zwischen Schleifscheibe
(1) und Regelscheibe (2) drehend angetrieben geschliffen wird, wobei die Schleifscheibe
(1) und die Regelscheibe (2) jeweils eine Breite aufweisen, welche zumindest der Länge
des Wellenteils (9) entspricht, und an das Wellenteil (9) in seinen Endbereichen (28)
zuerst konzentrisch zu den Zentrierungen (11) ausgebildete Anschliffe angeschliffen
werden, woran sich das Anschleifen des zwischen den Endbereichen (28) liegenden Zwischenbereiches
(29) anschließt, gefolgt von einem maß- und formhaltigen Schleifen des kompletten
Wellenteils (9) auf Endmaß auf Basis der konzentrisch zu den Zentrierungen (11) ausgeführten,
auf einem Auflagelineal (16) aufliegenden Anschliffe an den Endbereichen (28) des
Wellenteils (9).
2. Verfahren nach Anspruch 1, bei welchem das Wellenteil (9) in seinen Endbereichen (28)
durch die dort jeweils einen größeren Durchmesser aufweisenden Schleifscheibe (1)
und Regelscheibe (2), bei dadurch in den den Endbereichen des Wellenteils entsprechenden
Bereichen gebildetem kleineren Abstand (7) zwischen der Schleifscheibe und der Regelscheibe,
angeschliffen wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1, bei welchem das Wellenteil (9) in seinen Endbereichen (28)
jeweils einen als Kragen (14) ausgebildeten Bereich vergrößerten Durchmessers aufweist
und die Schleifscheibe (1) und die Regelscheibe (2) in ihren den Zwischenbereichen
(29) des Wellenteils (9) entsprechenden Bereichen derartige Durchmesser aufweisen,
dass die Kragen (14) des Wellenteils (9) zuerst angeschliffen werden.
4. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, bei welchem die Schleifscheibe (1) und die Regelscheibe
(2) in dem zwischen den Endbereichen (28), insbesondere in der Mitte, liegenden Zwischenbereich
(29) jeweils einen Bereich größeren Durchmessers (30) aufweisen, mittels welchen zumindest
ein zu den Zentrierungen (11) konzentrischer Stützsitz (15) an dem Wellenteil (9)
angeschliffen wird.
5. Verfahren nach Anspruch 4, bei welchem zuerst die Endbereiche (28) des Wellenteils
(9), anschließend der zumindest eine Stützsitz (15) angeschliffen und danach das Wellenteil
(9) in seiner gesamten Länge angeschliffen wird.
6. Verfahren nach Anspruch 4 bei welchem die Endbereiche (28) und der zumindest eine
Stützsitz (15) gleichzeitig angeschliffen werden.
7. Verfahren nach Anspruch 2, bei welchem der an den Endbereichen (28) des Wellenteils
(9) vorgesehene geringere Abstand (7) einen solchen Wert hat, dass an einem im Bereich
zwischen den Endbereichen (28) vorhandenen größten Rundlaufschlag des Wellenteils
(9) frühestens nach erfolgtem Anschliff der Endbereiche (28) des Wellenteils (9) mit
dem Anschleifen begonnen wird.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 3 bis 7, bei welchem der an den Endbereichen (28)
des Wellenteils (9) vorgesehene Kragen (14) einen solchen Durchmesser hat, dass an
dem im Zwischenbereich (29) zwischen den Endbereichen (28) vorhandenen größten Rundlaufschlag
des Wellenteils (9) frühestens nach erfolgtem Anschliff der Endbereiche (28) des Wellenteils
(9) mit dem Anschleifen begonnen wird.
1. Method for the centreless grinding of shaft parts (9), in particular of tubes for
assembled camshafts, in which the shaft part (9) to be ground, having axial centring
means (11) at its ends, driven in rotation at a distance (7, 8) between grinding wheel
(1) and regulating wheel (2), is ground, the grinding wheel (1) and the regulating
wheel (2) each having a width which corresponds at least to the length of the shaft
part (9) and ground portions formed concentrically with the centring means (11) are
firstly ground on the shaft part (9) in its end regions (28),
which is followed by the grinding of the intermediate region (29) located between
the end regions (28), followed by a dimension- and shape-maintaining grinding of the
complete shaft part (9) to the final dimension on the basis of the ground portions
made concentrically with the centring means (11), resting on a supporting straightedge
(16) on the end regions (28) of the shaft part (9).
2. Method according to Claim 1, in which the shaft part (9) is ground in its end regions
(28) by the grinding wheel (1) and regulating wheel (2) each having a larger diameter
there, at a smaller distance (7) between the grinding wheel and the regulating wheel,
which distance is formed as a result in the regions corresponding to the end regions
of the shaft part.
3. Method according to Claim 1, in which the shaft part (9) has in its end regions (28)
a respective region of larger diameter formed as a collar (14), and the grinding wheel
(1) and the regulating wheel (2) have diameters in their regions corresponding to
the intermediate regions (29) of the shaft part (9) such that the collar (14) of the
shaft part (9) is ground first.
4. Method according to Claim 1 or 2, in which the grinding wheel (1) and the regulating
wheel (2) each have a region of greater diameter (30) in the intermediate region (29)
located between the end regions (28), in particular in the middle, by means of which
at least one supporting seat (15) that is concentric with the centring means (11)
is ground on the shaft part (9).
5. Method according to Claim 4, in which the end regions (28) of the shaft part (9) are
ground first, then the at least one supporting seat (15) is ground and after that
the shaft part (9) is ground over its entire length.
6. Method according to Claim 4, in which the end regions (28) and the at least one supporting
seat (15) are ground simultaneously.
7. Method according to Claim 2, in which the smaller distance (7) provided in the end
regions (28) of the shaft part (9) has a value such that grinding on a maximum run-out
of the shaft part (9) present in the region between the end regions (28) is started
at the earliest after the grinding of the end regions (28) of the shaft part (9) has
been carried out.
8. Method according to one of Claims 3 to 7, in which the collar (14) present in the
end regions (28) of the shaft part (9) has a diameter such that grinding on the maximum
run-out of the shaft part (9) present in the intermediate region (29) between the
end regions (28) is started at the earliest after the grinding of the end regions
(28) of the shaft part (9) has been carried out.
1. Procédé de dressage sans centre de pièces d'arbre (9), en particulier de tubes destinés
à des arbres à cames incorporés, procédé dans lequel la pièce d'arbre (9) à dresser,
comportant des centrages axiaux (11) au niveau de côtés frontaux, est dressée en étant
entraînée en rotation à une distance (7, 8) entre le disque de dressage (1) et le
disque de régulation (2), le disque de dressage (1) et le disque de régulation (2)
ayant chacun une largeur qui correspond au moins à la longueur de la pièce d'arbre
(9) et des coupes formées tout d'abord concentriquement aux centrages (11) étant réalisées
au niveau de la pièce d'arbre (9) dans ses zones d'extrémité (28), après quoi la zone
intermédiaire (29) située entre les zones d'extrémité (28) est dressée puis un dressage
dimensionnel à conservation de forme de toute la pièce d'arbre (9) à la dimension
finale est réalisé sur la base des coupes effectuées concentriquement aux centrages
(11) et en appui sur une règle d'appui (16), au niveau des zones d'extrémité (28)
de la pièce d'arbre (9).
2. Procédé selon la revendication 1, dans lequel la pièce d'arbre (9) est dressée dans
ses zones d'extrémité (28) par un disque de dressage (1) et un disque de régulation
(2), chacun d'eux de plus grand diamètre, à une distance (7), formée dans les zones
correspondant aux zones d'extrémité de la pièce d'arbre plus petites, entre le disque
de dressage et le disque de réglage.
3. Procédé selon la revendication 1, dans lequel la pièce d'arbre (9) comporte dans chacune
de ses zones d'extrémité (28) une zone de plus grand diamètre ayant la forme d'une
collerette (14) et le disque de dressage (1) et le disque de régulation (2) ont, dans
leurs zones correspondant aux zones intermédiaires (29) de la pièce d'arbre (9), des
diamètres tels que la collerette (14) de la pièce d'arbre (9) est tout d'abord dressée.
4. Procédé selon la revendication 1 ou 2, dans lequel le disque de dressage (1) et le
disque de régulation (2) comportent chacun, dans la zone intermédiaire (29) située
entre les zones d'extrémité (28), en particulier au milieu, une zone de plus grand
diamètre (30) au moyen de laquelle au moins un siège de support (15) concentrique
aux centrages (11) est dressé au niveau de la pièce d'arbre (9).
5. Procédé selon la revendication 4, dans lequel les zones d'extrémité (28) de la pièce
d'arbre (9), puis l'au moins un siège de support (15) sont tout d'abord dressés après
quoi la pièce d'arbre (9) est dressée dans toute sa longueur.
6. Procédé selon la revendication 4, dans lequel les zones d'extrémité (28) et l'au moins
un siège de support (15) sont dressés simultanément.
7. Procédé selon la revendication 2, dans lequel la plus petite distance (7), prévue
au niveau des zones d'extrémité (28) de la pièce d'arbre (9), a une valeur telle que,
au niveau d'un plus grand débattement radial dans la zone située entre les zones d'extrémité
(28), le dressage est commandé au plus tôt après avoir effectué la coupe des zones
d'extrémité (28) de la pièce d'arbre (9).
8. Procédé selon l'une des revendications 3 à 7, dans lequel la collerette (14), prévue
au niveau des zones d'extrémité (28) de la pièce d'arbre (9), a un diamètre tel que,
au niveau d'un plus grand débattement radial de la pièce d'arbre (9) dans la zone
intermédiaire (29) située entre les zones d'extrémité (28), le dressage est commandé
au plus tôt après avoir effectué la coupe des zones d'extrémité (28) de la pièce d'arbre
(9).