[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Behandlung von streufähigem Gut mittels
Druck und Wärme mit
- a) wenigstens einem Bunker zur Speicherung des streufähigen Guts,
- b) einer Streueinrichtung zur dosierten Abgabe streufähigen Guts aus dem Bunker,
- c) einem Förderband, auf das das streufähige Gut streubar ist und
- d) einer Einrichtung zur Beaufschlagung des über das Förderband in einer Förderrichtung
zugeführten streufähigen Guts mit Druck und Wärme.
[0002] Die Erfindung betrifft ferner ein Verfahren zur Behandlung von streufähigem Gut mit
der genannten Vorrichtung.
[0003] Das auf das Förderband gestreute streufähige Gut soll im Folgenden als Streugutmatte
bezeichnet sein. Diese Streugutmatten können Dicken von wenigen Millimetern bis zu
einem Meter aufweisen. Bei der Erfindung wird die Einrichtung zur Beaufschlagung des
über das Förderband in einer Förderrichtung zugeführten streufähigen Guts (also der
Streugutmatte) mit Druck und Wärme in der Regel durch eine Doppelbandpresse realisiert.
Derartig ausgebildete Vorrichtungen werden häufig zu zwei Zwecken eingesetzt. Einmal
werden durch sie Produkte aus gepresstem streuförmigem Gut erstellt. Die Erfindung
konzentriert sich dabei auf die Herstellung von Span- oder Faserplatten, wie sie beispielsweise
aus der
EP 1 236 552 B1 bekannt ist.
[0004] Alternativ werden derartige Vorrichtungen zur Entwässerung von streufähigem Gut eingesetzt.
Die Erfindung bezieht sich hier beispielhaft auf die Entwässerung von Kohle, wie sie
aus der
DE 100 16 944 A1 bekannt ist.
[0005] Über den Druck wird die Streugutmatte also verdichtet und verpresst und über die
Wärmezufuhr werden Bindemittel verflüssigt oder Feuchtigkeit verdampft.
[0006] In beiden Anwendungen ist es manchmal gewünscht, Variationen über die Breite quer
zur Förderrichtung vornehmen zu können. Bislang kam hier insbesondere eine Einstellbarkeit
der Materialdichte zum Zug. Beispielhaft kann es bei der Herstellung von Spanplatten
gewünscht sein, Bereiche von Möbelwerkstoff-Spanplatten dort, wo später Scharniere
angebracht werden, mit einer höheren Dichte und somit Festigkeit zu versehen, während
der Rest der Platten möglichst leicht sein soll.
[0007] Derartige Querprofileinstellungen wurden bislang in aufwändiger Weise über die Dosiermöglichkeiten
der Streueinrichtungen vorgenommen. Ventile oder Streurollen eines sogenannten Streukopfes
wurden dazu in ihrer Öffnungsgröße bzw. Drehzahl geregelt, um das in der Regel lignozellulosehaltige
Material gleichmäßig oder bewusst ungleichmäßig über die Breite zu verteilen. Diese
Verfahren waren nicht besonders zufriedenstellend, weil sie stark von der Konsistenz
des streufähigen Gutes hinsichtlich Partikelgröße, -dichte, - feuchtigkeit, u.v.m.
abhängen.
[0008] Die Aufgabe der Erfindung ist es daher, der Streugutmatte im Querprofil auf einfache
Weise unterschiedliche physikalische und/oder chemische Eigenschaften geben zu können.
[0009] Hinsichtlich der Vorrichtung wird die Aufgabe dadurch gelöst, dass der Bunker quer
zur Förderrichtung mehrere Kammern aufweist, die mit in seinen physikalischen oder
chemischen Eigenschaften unterschiedlichem streufähigem Gut befüllbar sind.
[0010] Man erhält dadurch die Möglichkeit, "unterschiedliches" streufähiges Gut auf das
Förderband quer zur Förderrichtung aufzustreuen. "Unterschiedlich" heißt in diesem
Fall, dass sowohl in allen Kammern das gleiche Material, aber in anderer physikalischer
Form vorliegt, also beispielsweise ungleich in der Partikelgröße. Oder aber "unterschiedlich"
heißt, dass tatsächlich in den Kammern chemisch unterschiedliches streuförmiges Gut
vorhanden ist oder in einer der Kammern wenigstens ein Zusatzstoff beigefügt wird.
Nach dem Aufstreuen auf das Förderband ergeben sich Streugutmatten, die quer zur Förderrichtung
unterschiedliche physikalische Eigenschaften, beispielsweise in der Dichte oder im
Trocknungsgrad, besitzen oder aber Streugutmatten, bei denen sich über die Breite
unterschiedliche chemische Eigenschaften einstellen. Ausschlaggebend ist dabei, dass
das Material des streuförmigen Gutes von Kammer zu Kammer wechselt. So verändern sich
auch die physikalischen und/oder chemischen Eigenschaften der Streugutmatte über die
Breite und entsprechend wird auch das entstehende Endprodukt beeinflusst.
[0011] Für beide in der Eingangsbeschreibung beispielhaft genannten Anwendungsfälle ergeben
sich deutliche Vorteile. Bei der Herstellung von Platten lassen sich beispielsweise
die Festigkeitseigenschaften, das spezifische Gewicht oder die Dicke wesentlich einfacher
über die Breite beeinflussen als das bislang möglich war.
[0012] Bei der Entwässerung von streufähigem Gut, hier beispielsweise Kohle, in begrenzter
Weise aber auch bei der Herstellung von Spanlatten, bei denen die eingeschlossene
Feuchtigkeit auch durch Wärmeeinfluss verdampfen soll, kann durch eine Beimischung
von stabilisierenden Zusatzstoffen verhindert werden, dass die Streugutmatte während
des Pressvorgangs am Rand ausbröselt, so dem Pressdruck ausweichen kann und damit
am Rand nicht oder kaum entwässert wird.
[0013] Deshalb ist es vorteilhaft, wenn der Bunker quer zur Förderrichtung des Förderbandes
wenigstens zwei Randkammern und wenigstens eine mittlere Kammer aufweist. Die Randkammern
wären in dem Entwässerungsfall von Kohle zwar genau wie die mittleren Kammern mit
Kohle gefüllt, ihnen würden jedoch beispielsweise zusätzlich Holzspäne beigemischt.
Diese verhindern das Ausbröseln der Kohle in der Doppelbandpresse an den Rändern.
Dabei haben sie für das aus der Kohle entstehende spätere Verbrennungsprodukt keinen
negativen Einfluss.
[0014] Bevorzugt weisen die Kammern streufähiges Gut mit durchschnittlich unterschiedlichen
Partikelgrößen auf. Unter Partikeln seien in diesem Zusammenhang alle Teilchen, Körner,
Stücke und Ähnliches des streuförmigen Gutes zu verstehen. Bei der Herstellung von
Spanplatten könnten die Kammern mit Vorteil unterschiedliche Spangrößen aufweisen.
Zudem können die Kammern Späne mit verschiedenen Konzentrationen von Bindemitteln
enthalten, um bestimmte Bereiche mit unterschiedlichen Festigkeiten herzustellen.
Auf diese Weise kann erheblich an Material und teuren Bindemitteln eingespart werden.
[0015] Es ist von Vorteil, wenn mehrere Bunker mit mehreren Kammern in Förderrichtung hintereinander
angeordnet sind. Dadurch ergeben sich noch mehr Variationen hinsichtlich eines unterschiedlichen
Eigenschaftsaufbaus der Streugutmatte. Besonders bevorzugt ist dabei, dass die einzelnen
Kammern von Bunker zu Bunker nicht fluchten sondern versetzt zueinander angeordnet
sind. Dadurch lässt sich die zu verdichtende Streugutmatte, gleichgültig ob an eine
Plattenherstellung oder eine Entwässerung gedacht ist, gezielt mit unterschiedlichen
physikalischen oder chemischen Eigenschaften nicht nur über die Breite sondern auch
über die Dicke versehen.
[0016] Vorzugsweise sind bei Hintereinanderschaltung mehrerer Bunker auch mehrere den Bunkern
zugeordnete Streueinrichtungen und Förderbänder vorgesehen. So lassen sich die einzelnen
Schichten der entstehenden Streugutmatte gezielt getrennt erst vor dem Einlauf in
die Einrichtung zur Beaufschlagung des über die Förderbänder zugeführten streufähigen
Guts mit Druck und Wärme zusammenführen.
[0017] Mit Vorteil handelt es sich bei der Einrichtung zur Beaufschlagung des über das Förderband
in einer Förderrichtung zugeführten streufähigen Guts mit Druck und Wärme um eine
kontinuierliche Presse zum Verpressen der Streugutmatten zu einem Endprodukt. Diese
Pressen sind erprobt und in bekannter Weise zu verwenden. Die realisierbaren Drücke
zur Entwässerung von Kohle sollten bis 6 MPa reichen.
[0018] Bevorzugt umfasst die Presse eine untere beheizte Pressenplatte bzw. Heizplatte,
eine obere beheizte Pressenplatte bzw. Heizplatte sowie jeweils endlos umlaufende
Stahlbänder. Dieses Material sorgt für eine lange Lebensdauer der Presse bei hoher
Beheizbarkeit bis 240°C.
[0019] In bevorzugter Weise ist für den entstehenden Dampf innerhalb der Presse seitlich
der Streugutmatte eine Absaugung installiert. Damit kann die Streugutmatte noch effektiver
entwässert werden.
[0020] Mit Vorteil ist dafür gesorgt, dass die Förderbänder und/oder Stahlbänder wasserdurchlässig
sind. Die Entwässerung der Streugutmatte zur Bildung einer Platte oder einfach nur
zur Austrocknung ist dann über die gesamte Arbeitsbreite gegeben.
[0021] Bevorzugt ist vor der Einrichtung zur Beaufschlagung des über das Förderband in einer
Förderrichtung zugeführten streufähigen Guts mit Druck und Wärme eine Vorbehandlungsstation
vorgesehen. In vorteilhafter Weiterbildung schlägt die Erfindung also vor, dass eine
Streugutmatte und/oder eine weitere Streugutmatte vor dem Zusammenführen jeweils in
dieser Vorbehandlungseinrichtung vorbehandelt werden. Hier kann es sich um eine Vorbehandlungseinrichtung
zum Glätten, zum Besäumen, zum Bedampfen, zum Vorwärmen, zum Vorverdichten und/oder
zum Egalisieren handeln. Dadurch können leichte Ungleichmäßigkeiten bei der Streuung
mit physikalisch oder chemisch unterschiedlichen Streugütern ausgeglichen werden.
[0022] Verfahrensmäßig wird die Aufgabe mit der zuvor beschriebenen Vorrichtung dadurch
gelöst, dass
- vor der Behandlung wenigstens zwei Kammern mit in ihren physikalischen oder chemischen
Eigenschaften unterschiedlichen streufähigen Gütern zumindest teilweise befüllt werden,
- anschließend die streufähigen Güter über wenigstens eine Streueinrichtung zu wenigstens
einer Streugutmatte auf wenigstens ein Förderband gestreut werden,
- und schließlich die Streugutmatte in einer Einrichtung zur Beaufschlagung des zugeführten
streufähigen Guts mit Druck und Wärme zu einem Endprodukt entwässert und geformt wird.
[0023] Dabei ist es erfindungsgemäß günstig, wenn die wenigstens eine Streueinrichtung unterschiedliche
streufähige Güter in Förderrichtung des Förderbandes nebeneinander zu einer Streugutmatte
aufstreut. Auf diese Weise wird eine Streugutmatte erzeugt, die in der Breite gewünschte
unterschiedliche chemische oder physikalische Eigenschaften hat.
[0024] Vorzugsweise wird die Streugutmatte zur Unterstützung des Behandlungsvorgangs zunächst
durch eine Vorbehandlungsstation geführt. Hier können Egalisierungen der Streugutmatte
stattfinden. Beispielsweise kann auch der Rand zusätzlich verdichtet werden.
[0025] Die Erfindung wird im Folgenden anhand von Ausführungsbeispielen unter Bezugnahme
auf die Zeichnung(en) näher erläutert. In dieser zeigt
- Figur 1
- eine schematische, teilweise geschnittene Darstellung einer erfindungsgemäßen Vorrichtung,
- Figur 2
- eine detailliertere Darstellung der Streueinrichtung der erfindungsgemäßen Vorrichtung
und
- Figur 3
- eine schematische Erläuterung der Ausgestaltung des Bunkers der erfindungsgemäßen
Vorrichtung.
[0026] Figur 1 zeigt in vereinfachter Darstellung eine Vorrichtung zur Herstellung von Faserplatten,
z. B. MDF-Platten, mit einer ersten Streumaschine 2a zur Erzeugung einer ersten Streugutmatte
3a auf einem ersten Förderband 4a und mit einer zweiten Streumaschine 2b zur Erzeugung
einer zweiten Streugutmatte 3b auf einem zweiten Förderband 4b sowie mit einer kontinuierlichen
Presse 5 zum gemeinsamen Verpressen der Streugutmatten 3a, 3b zu einem Endprodukt
1, in diesem Beispiel einer Holzwerkstoffplatte. Dass die Streugutmatten 3a, 3b auf
dem ersten Förderband 4a und auf dem zweiten Förderband 4b erzeugt werden, umfasst
zunächst einmal die Möglichkeit, dass die Matten 3a, 3b unmittelbar auf diese Förderbänder
aufgestreut werden. Auf den Förderbändern 4a, 4b erzeugen bzw. auf die Förderbänder
4a, 4b aufbringen umfasst aber auch die Möglichkeit, dass die Matten 3a, 3b zunächst
auf separate, vorgeordnete Förderer aufgestreut werden und dann an das erste bzw.
zweite Förderband 4a, 4b übergeben werden. Bei der Vorrichtung 1 zur Behandlung von
streufähigem Gut 21, 22 mittels Druck und Wärme, handelt es sich um eine kontinuierlich
arbeitende Presse 5, welche in ihrem grundsätzlichen Aufbau aus einer unteren beheizten
Pressenplatte bzw. Heizplatte 6, einer oberen beheizten Pressenplatte bzw. Heizplatte
7 sowie jeweils endlos umlaufenden Stahlbändern 8 besteht, welche unter Zwischenschaltung
von Rollstangen 9 gegen die Pressenplatten 6, 7 abgestützt sind und einen Pressspalt
10 sowie ein Einlaufmaul11 bilden. Die Stahlbänder 8 sind häufig porös und wasserdurchlässig.
[0027] Die den beiden Förderbändern 4a, 4b zugeordneten Streumaschinen 2a, 2b weisen gem.
Figur 2 jeweils einen lediglich angedeuteten Bunker 12 mit einer Streueinrichtung
13 auf. Die Bunker werden in Verbindung mit der Beschreibung von Figur 3 näher dargestellt.
Die Streueinrichtung 13 besteht im Wesentlichen aus einem Dosierband 14 und mehreren
Dosier- und/oder Auflösewalzen 15. Dabei wird Streugut über ein Bunkerband bzw. Verteilerband
12a den Dosier- und/ oder Auflösewalzen 15 zugeführt, welche im Wesentlichen Streugutverdichtungen
auflösen. Innerhalb der Streueinrichtung 13 wird das streufähige Gut 21, 22 auf einen
sich endseitig anschließenden und oberhalb des jeweiligen Förderbandes 4a oder 4b
angeordneten Streukopf 16 aufgestreut. Der Streukopf ist als Siebstreukopf 16 mit
einer Siebbodenfläche 17 und einer Mehrzahl von den vorgegebenen Abstand oberhalb
der Siebbodenfläche 17 angeordneten Rührelementen 18 mit vorgegebener Rührbreite ausgebildet.
Bezüglich weiterer Einzelheiten des Siebstreukopfes 16 wird auf die
WO 03/053642 A1 verwiesen.
[0028] Mit Hilfe der beiden dargestellten Streumaschinen 2a, 2b wird auf den zugeordneten
Förderbändern 4a, 4b jeweils eine Streugutmatte 3a, 3b erzeugt. In der Darstellung
streuen die beiden Streumaschinen 2a, 2b jeweils unmittelbar auf die in das Einlaufmaul
11 vorkragenden Förderband 4a, 4b auf. Es ist aber auch möglich, dass die Streumaschinen
2a, 2b jeweils auf ein den dargestellten Förderbändern 4a, 4b vorgeordnetes (nicht
gezeigtes) Förderband aufstreuen, von denen die Streugutmatten dann auch auf das ins
Einlaufmaul vorkragende Förderband 4a, 4b aufgebracht bzw. übergeben werden.
[0029] Mit der gleichen Figur 1 kann aber auch eine Vorrichtung zur Behandlung von streufähigem
Gut 21, 22 mittels Druck und Wärme in Form einer Entwässerungsvorrichtung dargestellt
werden. Die Ausgestaltung ist nahezu identisch. Lediglich die Streueinrichtung 13
muss nicht so komplex ausgebildet sein wie zur Herstellung einer Faserplatte. In einer
solchen Vorrichtung wird beispielsweise Kohle auf ein oder mehrere Förderbänder 4a,
4b aufgestreut und anschließend in der Presse 5 verdichtet und getrocknet. Es ist
darauf hinzuweisen, dass im Gegensatz zur Herstellung von Spanplatten zur Pressung
von Kohle Drücke bis zu 6 MPa eingesetzt werden müssen. Das Endprodukt 1 ist in diesem
Fall ein gepresster Brennstoff.
[0030] In den Figuren 1 und 2 ist darüber hinaus angedeutet, dass den beiden Streumaschinen
2a, 2b jeweils eine Vorbehandlungsstation 27, 28 nachgeordnet ist. Diese können jeweils
z. B. eine Skalpiereinheit 29 und eine Vorverdichtungseinheit, z. B. eine Vorpresse
30, aufweisen. In vielen Fällen ist es auch sinnvoll, den Entwässerungsvorgang durch
eine absaugeinrichtung für Dampf zu unterstützen.
[0031] Figur 3 erläutert nun verstärkt die eigentliche Erfindung. Sie zeigt den in den Figuren
1 und 2 nur unvollständig angedeuteten Bunker 12 im Schnitt quer zur Förderrichtung
19. Der Bunker 12 erstreckt sich im Wesentlichen über die gesamte Breite der zu bildenden
Streugutmatte 3. Er ist in diesem Ausführungsbeispiel unterteilt in 3 Kammern 20.1,
20.2, 20.3. Diese Anzahl ist für die Erfindung nicht bindend. Es können durchaus mehr
Kammern vorgesehen werden. In dem Ausführungsbeispiel gemäß Figur 3 sind zwei Randkammern
20.1 und 20.3 vorhanden, die ein erstes streufähiges Gut 21 enthalten. Die mittlere
Kammer ist mit einem zweiten streufähigen Gut 22 gefüllt. Dabei können das streufähige
Gut 21 und das streufähige Gut 22 durchaus zumindest teilweise aus dem gleichen Material
gebildet sein. Das erste streufähige Gut 21 und das zweite streufähige Gut 22 unterscheiden
sich aber in ihren physikalischen oder chemischen Eigenschaften.
[0032] Beispielsweise können die Kammern 20.1 und 20.3 bei der Herstellung von Spanplatten
Holzspäne geringerer Größe als Kammer 20.2 aufweisen. Dadurch wird die Streudichte
am Rand größer. In einem anderen Beispiel zur Entwässerung von Braunkohle können alle
Kammern 20.1, 20.2, 20.3 mit Kohle gefüllt sein. Die Randkammern 20.1 und 20.3 enthalten
zusätzlich aber noch Holzspäne, um die gestreute Matte während des Durchlaufs durch
die Press zu verfestigen und seitlich nicht ausbröseln zu lassen.
[0033] Die Kammern besitzen jeweils eine separate Kammerversorgung 23.1, 23.2, 23.3 mit
streufähigem Gut 21, 22, die in Figur 3 nur symbolisch angedeutet ist. Ebenso schematisch
ist die Streueinrichtung 13, die mit der Beschreibung zu Figur 1 und 2 bereits genauer
dargestellt wurde, angedeutet, die angelehnt an die Kammerzahl auch in mehrere separate
Streueinrichtungen 13.1, 13.2, 13.3 unterteilt sein kann.
[0034] Das streufähige Gut 21, 22 wird über die Streueinrichtungen 13.1, 13.2, 13.3 auf
das Förderband 4 gestreut und bildet eine Streugutmatte 3 aus den chemisch oder physikalisch
unterschiedlichen streufähigen Gütern 21, 22. Diese Güter liegen in Förderrichtung
19 des Förderbandes 4 gegebenenfalls leicht überlappend nebeneinander und erzeugen
dennoch nur eine Streugutmatte 3.
[0035] Von den dargestellten Ausführungsformen kann in vielfacher Hinsicht abgewichen werden,
ohne den Grundgedanken der Erfindung zu verlassen. Insbesondere sind Vorrichtungen
zur Behandlung anderer plattenförmige Endprodukte1 als Holzfaser- oder Kohleplatten
denkbar, die aus streufähigem Gut 21, 22 gepresst und hergestellt werden.
Bezugszeichenliste
[0036]
- 1
- Endprodukt
- 2, 2a, 2b
- Streumaschine
- 3, 3a, 3b
- Streugutmatte
- 4, 4a, 4b
- Förderband
- 5
- Einrichtung zur Beaufschlagung des zugeführten streufähigen Guts mit Druck und Wärme,
Presse
- 6
- Heizplatte
- 7
- Heizplatte
- 8
- Stahlband
- 9
- Rollstange
- 10
- Pressspalt
- 11
- Einlaufmaul
- 12
- Bunker
- 13,
- Streueinrichtung
- 13.1, 13.2, 13.3
- 14
- Dosierband
- 15
- Dosier- und/oder Auflösewalze
- 16
- Siebstreukopf
- 17
- Siebbodenfläche
- 18
- Rührelement
- 19
- Förderrichtung (Pfeil)
- 20.1, 20.2, 20.3
- Kammer
- 21
- Streufähiges Gut 1
- 22
- Streufähiges Gut 2
- 23.1, 23.2, 23.3
- Kammerversorgung
- 26
- Absaugeinrichtung
- 27
- Vorbehandlungsstation
- 28
- Vorbehandlungsstation
- 29
- Skalpiereinheit
- 30
- Vorverdichtungseinheit
1. Vorrichtung zur Behandlung von streufähigem Gut (21, 22) mittels Druck und Wärme mit
a) wenigstens einem Bunker zur Speicherung des streufähigen Guts (21, 22),
b) einer Streueinrichtung zur dosierten Abgabe streufähigen Guts (21, 22) aus dem
Bunker,
c) einem Förderband (4, 4a, 4b), auf das das streufähige Gut (21, 22) streubar ist
und
d) einer Einrichtung (5) zur Beaufschlagung des über das Förderband (4, 4a, 4b) in
einer Förderrichtung (19) zugeführten streufähigen Guts (21, 22) mit Druck und Wärme,
dadurch gekennzeichnet, dass der Bunker (12) quer zur Förderrichtung mehrere Kammern (20.1, 20.2, 20.3) aufweist,
die mit in seinen physikalischen oder chemischen Eigenschaften unterschiedlichem streufähigem
Gut (21, 22) befüllbar sind.
2. Vorrichtung gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Bunker quer zur Förderrichtung (19) des Förderbandes (4, 4a, 4b) wenigstens zwei
Randkammern (20.1, 20.3) und wenigstens eine mittlere Kammer (20.2) aufweist.
3. Vorrichtung gemäß einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Kammern streufähiges Gut (21, 22) mit durchschnittlich unterschiedlichen Partikelgrößen
aufweisen.
4. Vorrichtung gemäß einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Kammern streufähiges Gut (21, 22) mit zumindest teilweise unterschiedlichen chemischen
Partikeln aufweisen.
5. Vorrichtung gemäß einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass mehrere Bunker mit mehreren Kammern in Förderrichtung (19) hintereinander angeordnet
sind.
6. Vorrichtung gemäß Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass mehrere den Bunkern zugeordnete Streueinrichtungen und Förderbänder (4, 4a, 4b) vorgesehen
sind.
7. Vorrichtung gemäß einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass es sich bei der Einrichtung zur Beaufschlagung des über das Förderband in einer Förderrichtung
(19) zugeführten streufähigen Guts (21, 22) mit Druck und Wärme um eine kontinuierliche
Presse (5) zum Verpressen der Streugutmatten (3, 3a, 3b) zu einem Endprodukt (1) handelt.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Presse (5) eine untere beheizte Pressenplatte bzw. Heizplatte (6), eine obere
beheizte Pressenplatte bzw. Heizplatte (7) sowie jeweils endlos umlaufenden Stahlbänder
(8) umfasst.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass innerhalb der Presse (5) seitlich einer Streugutmatte (3, 3a, 3b) eine Absaugeinrichtung
(26) installiert ist
10. Vorrichtung gemäß einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Förderbänder (4, 4a, 4b) und/oder Stahlbänder (8) wasserdurchlässig sind.
11. Vorrichtung gemäß einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass vor der Einrichtung zur Beaufschlagung des über das Förderband (4, 4a, 4b) in einer
Förderrichtung (19) zugeführten streufähigen Guts (21, 22) mit Druck und Wärme eine
Vorbehandlungsstation (27, 28) vorgesehen ist.
12. Vorrichtung gemäß Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorbehandlungsstation (27, 28) zum Glätten, zum Besäumen, zum Bedampfen, zum
Vorwärmen, zum Vorverdichten und/oder zum Egalisieren dient.
13. Verfahren zur Behandlung von streufähigem Gut mit einer Vorrichtung gemäß einem der
Ansprüche 1 bis 12
dadurch gekennzeichnet, dass
- vor der Behandlung wenigstens zwei Kammern (20.1, 20.2, 20.3) mit in ihren physikalischen
oder chemischen Eigenschaften unterschiedlichen streufähigen Gütern (21, 22) zumindest
teilweise befüllt werden,
- anschließend die streufähigen Güter (21, 22) über wenigstens eine Streueinrichtung
(13, 13.1, 13.2, 13.3) zu wenigstens einer Streugutmatte (3, 3a, 3b) auf wenigstens
ein Förderband (4, 4a, 4b) gestreut werden,
- und schließlich die Streugutmatte (3, 3a, 3b) in einer Einrichtung zur Beaufschlagung
des zugeführten streufähigen Guts mit Druck und Wärme (5) zu einem Endprodukt (1)
entwässert und geformt wird.
14. Verfahren gemäß Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass die wenigstens eine Streueinrichtung (13, 13.1, 13.2, 13.3) unterschiedliche streufähige
Güter (21, 22) in Förderrichtung (19) des Förderbandes (4, 4a, 4b) nebeneinander zu
einer Streugutmatte (3, 3a, 3b) aufstreut.
15. Verfahren gemäß Anspruch 13 oder 14, dadurch gekennzeichnet, dass die Streugutmatte (3, 3a, 3b) zur Unterstützung des Behandlungsvorgangs zunächst
durch eine Vorbehandlungsstation (27, 28) geführt wird.