[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Etikettiervorrichtung, eine Reinigungsvorrichtung
für Zentrierglocken einer Etikettiervorrichtung und ein Verfahren zur Reinigung von
Zentrierglocken einer Etikettiervorrichtung gemäß den Merkmalen der Oberbegriffe der
Ansprüche 1, 9 und 10.
[0002] Etikettiermaschinen versehen Behälter, Flaschen und Dosen mit einem Etikett, auf
welchem Informationen zur Herstellung, Inhalt und Mindesthaltbarkeit des darin befindlichen
Produktes zu finden sind. Die Behälter können im gefüllten und im ungefüllten Zustand
etikettiert werden. Leere Behälter müssen während des Etikettierprozesses stabilisiert
werden, um eine Beschädigung der Behälter zu vermeiden. Beispielsweise werden die
Behälter während des Etikettiervorgangs mit steriler Druckluft oder einem anderen
geeigneten sterilen, gasförmigen Medium aufgeblasen. Bei diesem Vorgang berühren die
Zentrierglocken, welche das Endstück einer Aufblasvorrichtung darstellen, die Mundstücke
der Behälter, insbesondere die Innenseite der Behältermündung. Werden die Zentrierglocken
nicht gereinigt, ist es möglich, dass die Behälter über das Druckluftsystem und die
Zentrierglocken verunreinigt werden. Diese Verunreinigungen können verdampfende Bestandteile
des beim Etikettieren verwendeten Klebstoffes, Staubpartikel aus der Raumluft, durch
Berührung des Bedieners eingebrachte Partikel wie Hautschüppchen und Fette oder Rückstände
aus der Fertigung der Anlage sein. Um die bei der Abfüllung von Lebensmitteln zu berücksichtigenden
Hygienevorschriften zu erfüllen, muss der Eintrag solcher Verschmutzungen in die Behälter
zuverlässig verhindert werden.
[0003] Gemäß dem momentanen Stand der Technik werden in vielen Etikettiervorrichtungen die
Zentrierglocken in der Regel nicht oder nur von Hand mittels eines Tuchs und Reinigungsmittel
gereinigt. Dies geschieht zum Teil turnusmäßig oder nur bei sichtbarer Verschmutzung
und Ablagerung nach Einschätzung des Bedien- und Wartungspersonals. Die Beseitigung
der Verschmutzung ist somit nicht geregelt und wird dem Bedien- und Wartungspersonal
überlassen. Ob die Reinigung in letzter Konsequenz durchgeführt wird, ist zudem in
der Regel nicht belegbar, da der Prozess nicht automatisiert ist.
[0004] Das Dokument
DE 102009058085 A1 beschreibt eine Etikettiervorrichtung mit einer Sterilisationseinrichtung zur Sterilisation
der Behälter oder eines Werkzeugs. Insbesondere ist eine Sterilisationseinrichtung
vorgesehen, mit wenigstens einer Hülse zur Aufnahme eines Behältermundstücks des Behälters,
die vorteilhaft wenigstens eine Hülsensterilluftzuführung aufweist. Zudem kann eine
Beaufschlagungseinrichtung vorgesehen sein, um den Außenbereich der Mündung mit Sterilluft
zu beaufschlagen. Das Dokument beschreibt weiterhin die Reinigung von Zentrierglocken
und / oder anderer Maschinenteile vermittels UV- Strahlung oder vermittels nass- chemischer
Reinigungsmittel.
[0005] Aufgabe der Erfindung ist es, eine Etikettiervorrichtung mit Reinigungsvorrichtung
bzw. eine Reinigungsvorrichtung für eine Etikettiervorrichtung bereitzustellen, wobei
eine automatisierte und einfache Reinigung zumindest von verschmutzen Teilbereichen
der Zentrierglocken der Etikettiervorrichtung möglich ist, um die Problematiken der
Verschmutzung der Zentrierglocken aus dem Stand der Technik zu beseitigen. Insbesondere
soll es möglich sein, Etikettiervorrichtungen mit einer solchen Reinigungsvorrichtung
nachträglich auszustatten.
[0006] Die obige Aufgabe wird durch Etikettiervorrichtung, eine Reinigungsvorrichtung für
Zentrierglocken einer Etikettiervorrichtung und ein Verfahren zur Reinigung von Zentrierglocken
einer Etikettiervorrichtung gelöst, die die Merkmale in dem Schutzansprüchen 1, 9
und 10 umfassen. Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen werden durch die Unteransprüche
beschrieben.
[0007] Die Erfindung betrifft eine Etikettiervorrichtung mit Zentrierglocken für den zumindest
bereichsweisen Transport der zu etikettierenden Behälter innerhalb der Etikettiervorrichtung.
Bei den Behältern handelt es sich beispielsweise um Flaschen o.ä. mit einer oben offenen
Behältermündung. Die Zentrierglocken setzen auf die Behältermündung der Behälter auf.
Sind die Zentrierglocken in den Kontaktbereichen zwischen Zentrierglocke und Behältermündung
verschmutzt, so kann diese Verschmutzung an und / oder in die Behältermündung übertragen
bzw. eingetragen werden. Um die Zentrierglocken, insbesondere die Bereiche der Zentrierglocken,
die die Behältermündung kontaktieren, regelmäßig, automatisiert, einfach und schnell
zu reinigen, ist der Etikettiervorrichtung eine Reinigungsvorrichtung zugeordnet.
Vermittels der Reinigungsvorrichtung können die einzelnen Zentrierglocken zumindest
bereichsweise in einem Reinigungsbetrieb der Etikettiervorrichtung gereinigt werden.
In dem Reinigungsbetrieb der Etikettiervorrichtung ist vorgesehen, dass die Reinigungsvorrichtung
zumindest teilweise mit der zu reinigenden Zentrierglocke unter Ausbildung eines geschlossenen
Reinigungssystems in Anlage gebracht werden kann.
[0008] Die Reinigungsvorrichtung ist vorzugsweise dauerhaft an der Etikettiervorrichtung
angeordnet. Alternativ kann vorgesehen sein, die Reinigungsvorrichtung mobil auszugestalten
und diese nur für den Reinigungsbetrieb an der Etikettiervorrichtung anzuordnen.
[0009] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung umfasst die Reinigungsvorrichtung
eine Reinigungsdüse, über die Reinigungsmittel zumindest auf einen Teilbereich der
zu reinigenden Zentrierglocke gesprüht werden kann.
[0010] Das Reinigungsmittel wird beispielsweise in einem Speicher bevorratet, der vorzugsweise
außerhalb der wesentlichen Bestandteile der Reinigungsvorrichtung angeordnet ist und
über eine Zu- und / oder Ableitung mit der Reinigungsdüse verbunden ist, so dass über
die Zu- und / oder Ableitung vermittels einer Dosierpumpe o.ä. das Reinigungsmittel
zur Reinigungsdüse gepumpt werden kann. Nach Abschluss des Reinigungsprozesses wird
das Reinigungsmittel aus dem zwischen Zentrierglocke und Reinigungsvorrichtung ausgebildeten
geschlossenen Reinigungssystem abgeführt. Dabei kann das Reinigungsmittel entweder
in den Speicher zurückgeführt und somit mehrfach verwendet werden. Oder aber das Reinigungsmittel
wird über eine weitere Ableitung komplett aus dem System der Reinigungsvorrichtung
entfernt.
[0011] Für den Reinigungsprozess muss die Reinigungsvorrichtung jeweils korrekt an der zu
reinigenden Zentrierglocke positioniert werden, damit das geschlossene Reinigungssystem
ausgebildet wird. Insbesondere ist ein Positioniermechanismus vorgesehen, vermittels
dessen die Reinigungsvorrichtung an die Zentrierglocke herangefahren werden kann.
Der zu reinigende Bereich der Zentrierglocke umfasst vorzugsweise die nach unten gerichtete
Zentrierdüse. Insofern ist gemäß einer Ausführungsform der Erfindung vorgesehen, dass
die Reinigungsvorrichtung vermittels des Positioniermechanismus vertikal nach oben
verfahren wird und somit von unten her mit der Zentrierglocke in Anlage gebracht wird,
so dass die Zentrierdüse der Zentrierglocke zumindest teilweise von der Reinigungsvorrichtung
umschlossen ist. Insbesondere wird dadurch ein Reinigungsraum ausgebildet, dessen
Wandbereiche teilweise durch die Reinigungsvorrichtung und teilweise durch die Zentrierglocke
gebildet werden. Die mindestens eine Reinigungsdüse der Reinigungsvorrichtung ist
derart in dem Reinigungsraum angeordnet, dass sie auf die durch die Zentrierglocke
gebildeten Wandbereiche des Reinigungsraums gerichtet sind. Durch Eindüsen von Reinigungsmittel
über die mindestens eine Reinigungsdüse wirkt das Reinigungsmittel auf die zu reinigenden
Bereiche der Zentrierglocke, insbesondere auf die zu reinigenden Bereiche der Zentrierdüse
ein.
[0012] Gemäß einer Ausführungsform der Erfindung umfasst der Positioniermechanismus einen
pneumatischen Linearantrieb o.ä. Nach Abschluss des Reinigungszyklus wird die Reinigungsvorrichtung
vermittels des Positioniermechanismus vertikal nach unten verfahren und die nächste
Zentrierglocke der Etikettiervorrichtung kann zur Reinigung im Bereich der Reinigungsvorrichtung
angeordnet werden.
[0013] Zur Überwachung der korrekten Positionierung der Reinigungsvorrichtung an der zu
reinigenden Zentrierglocke kann die Reinigungsvorrichtung mindestens einen geeigneten
Sensor umfassen. Beispielsweise können Positionssensoren die positionsgenaue Ausrichtung
der zu verfahrenden bzw. zusammenführenden Komponenten überwachen und sicherstellen.
Der mindestens eine Sensor ist mit einer Steuerungseinheit verbunden. Der Positioniermechanismus
ist ebenfalls mit der Steuerungseinheit gekoppelt. Der mindestens eine Sensor übermittelt
die erfassten Positionsdaten, beispielsweise einen Abstand zwischen einem ersten definierten
Teilbereich der Reinigungsvorrichtung und einem zweiten definierten Teilbereich der
Zentrierglocke, an die Steuerungseinheit, die daraufhin den Positioniermechanismus
kontrolliert. Alternativ können Näherungsinitiatoren verwendet werden, wobei ein erster
Näherungsinitiator an der Reinigungsvorrichtung und ein zweiter Näherungsinitiator
an der Zentrierglocke zu- bzw. angeordnet ist.
[0014] Weiterhin kann der Reinigungsvorrichtung mindestens ein Sensor zur Überwachung von
mindestens einem Prozessparameter des Reinigungsprozesses zugeordnet sein. Der Sensor
kann beispielsweise die Reinigungsmittelzufuhr, beispielsweise die Reinigungsdauer,
die Fließrate des Reinigungsmittels, die Reinigungsmitteltemperatur oder weitere Prozessparameter
erfassen. Beispielsweise werden als Prozesssensoren Temperatur- und Druckmessgeräte,
Zeitrelais o.ä. verwendet, die die erfassten Daten an die Steuerungseinheit übermitteln,
die den Reinigungsprozess überwacht und steuert.
[0015] Beispielsweise kann vorgesehen sein, dass die Reinigungsvorrichtung und somit auch
die Sensorik der Reinigungsvorrichtung an die Maschinensteuerung der Etikettiervorrichtung
angeschlossen sind. Dies ermöglicht eine vorteilhafte Steuerung des Reinigungsprozesses
in Abhängigkeit des Produktionsbetriebs der Anlage. Soll die Reinigung in regelmäßigen,
definierten Intervallen stattfinden, so muss der Etikettierbetrieb gestoppt oder aber
zumindest verlangsamt werden, damit freie Zentrierglocken, d.h. Zentrierglocken an
denen kein leerer Behälter angeordnet ist, gereinigt werden können. Alternativ kann
die Steuerungseinheit auch die Reinigungsvorrichtung ansteuern und aktivieren, wenn
der Etikettierbetrieb aufgrund eines Produktionsstopps, einer Produktumstellung etc.
eingestellt ist.
[0016] Bei den Verunreinigungen an den Zentrierglocken handelt es sich hauptsächlich um
Verschmutzungen durch wasserunlösliche Öle und Harze aus dem Klebemittel, das bei
der Etikettierung Verwendung findet. Zur Reinigung der Zentrierglocken werden deshalb
bevorzugt Reinigungsmittel auf Limonen- D- Basis oder andere geeignete Reinigungsmittel
verwendet. Da diese leicht flüchtig und leicht explosiv sind, darf ein solches Reinigungsmittel
eine Raumtemperatur von ca. 20°C nicht überschreiten. Gemäß einer Ausführungsform
ist vorgesehen, dass dem Speicher für das Reinigungsmittel und / oder der Reinigungsvorrichtung
mindestens ein Temperatursensor und mindestens eine Kühleinrichtung zugeordnet ist.
Der Temperatursensor ermittelt die Temperatur des Reinigungsmittels. Übersteigt die
Temperatur des Reinigungsmittels eine definierte und in der Steuerungseinheit vorgegebene
Temperaturobergrenze, dann wird die ebenfalls an die Steuerungseinheit gekoppelte
und durch diese kontrollierbare Kühleinrichtung aktiviert, um das Reinigungsmittel
entsprechend abzukühlen.
[0017] Eine Etikettiervorrichtung umfasst beispielsweise einen Einlaufstern, ein Etikettierkarussell
mit mindestens einem zugeordneten Etikettieraggregat und einen Auslaufstern. Die zu
etikettierenden Behälter werden beispielsweise über ein erstes Fördermittel von einer
Streckblasmaschine o.ä. der Etikettiervorrichtung zugeführt und durch eine Einteileinrichtung
eingeteilt und beabstandet und an den Einlaufstern übergeben. Mit Hilfe des Einlaufsterns
werden die Behälter auf dem sich drehenden Etikettierkarussell einsortiert. Insbesondere
werden die Behälter auf Zentriertellern des Etikettierkarussells angeordnet und mit
Hilfe von Zentrierglocken fixiert. Beim Umlauf der Behälter an dem Etikettierkarusell
werden vermittels des mindestens einen Etikettieraggregats beleimte Etiketten auf
die Behälter aufgebracht und angedrückt. Gemäß einer Ausführungsform der Erfindung
ist die Reinigungsvorrichtung an einem Außenumfang des Etikettierkarussells in einem
Bereich zwischen dem Auslaufstern und dem Einlaufstern angeordnet und / oder befestigt,
insbesondere in dem Bereich, in dem im laufenden Etikettierbetrieb der Etikettiervorrichtung
keine Behälter am Etikettierkarussell angeordnet sind. Bei einer solchen Anordnung
kann die Reinigungsvorrichtung dauerhaft an dem Etikettierkarussell angeordnet sein,
wobei die Reinigungsvorrichtung teilweise in den Bereich zwischen Zentrierteller und
Zentrierglocken eingreift. Beispielsweise ist der mit der Zentrierglocke in Anlage
bringbare Bereich der Reinigungsvorrichtung so an dem Etikettierkarussell angeordnet,
dass im laufenden Etikettierbetrieb die Zentrierglocken oberhalb und die Zentrierteller
unterhalb des in den Arbeitsbereich des Etikettierkarussells eingreifenden Teils der
Reinigungsvorrichtung an diesem vorbei geführt werden. Im Reinigungsbetrieb ist vorgesehen,
die Zentrierglocken taktweise nacheinander an der Reinigungsvorrichtung anzuordnen.
Befindet sich eine Zentrierglocke während des Reinigungsbetriebs im Eingriffsbereich
der Reinigungsvorrichtung, werden die jeweilige Zentrierglocke und die Reinigungsvorrichtung
in Anlage gebracht und ein geschlossenes Reinigungssystem ausgebildet. Ein Reinigungszyklus
wird durchgeführt, indem Reinigungsmittel zu- und wieder abgeführt wird. Nach Abschluss
des Reinigungszyklus wird die Reinigungsvorrichtung derart verfahren, dass die nächste
Zentrierglocke an die Reinigungsposition vorrücken und entsprechend gereinigt werden
kann.
[0018] Gemäß einer weiteren Ausführungsform ist die Reinigungsvorrichtung positionsvariabel
und / oder schwenkbeweglich an der Etikettiervorrichtung, insbesondere am Etikettierkarussell,
angeordnet und / oder befestigt, insbesondere ist die Reinigungsvorrichtung positionsvariabel
und / oder schwenkbeweglich an einer statischen Komponente der Etikettiervorrichtung
angeordnet. Vorzugsweise ist vorgesehen, dass die Reinigungsvorrichtung in einem laufenden
Etikettierbetrieb der Etikettiervorrichtung derart an der Etikettiervorrichtung angeordnet
ist, dass sich die Reinigungsvorrichtung außerhalb eines Arbeitsbereichs der Etikettiervorrichtung
befindet. Für einen Reinigungsbetrieb der Etikettiervorrichtung wird die Reinigungsvorrichtung
derart im Arbeitsbereich der Etikettiervorrichtung angeordnet, dass die Reinigungsvorrichtung
taktweise jeweils mit einer zu reinigenden Zentrierglocke in Anlage gebracht werden
kann, wobei ein geschlossenes Reinigungssystem ausgebildet wird. Beispielsweise ist
die Reinigungsvorrichtung schwenkbeweglich an einem stehenden Bauteil der Etikettiervorrichtung
angeordnet und kann vermittels einer entsprechenden Schwenkbewegung von einer Etikettierstellung
in eine Reinigungsstellung überführt werden.
[0019] Gemäß einer Ausführungsform der Erfindung umfasst die Reinigungsvorrichtung eine
Reinigungsglocke, die in einem Reinigungsbetrieb zumindest teilweise mit der zu reinigenden
Zentrierglocke unter Ausbildung eines geschlossenen Reinigungssystems in Anlage gebracht
werden kann. Innerhalb der Reinigungsglocke sind die Reinigungsdüsen angeordnet, so
dass beim Aufsetzen der Reinigungsglocke auf die Zentrierglocke ein geschlossener
Reinigungsraum zwischen der Reinigungsglocke und der Zentrierglocke ausgebildet wird.
[0020] Bei der Etikettiervorrichtung kann es sich insbesondere um eine Etikettiervorrichtung
zum Etikettieren leerer Kunststoffbehälter handeln. Hierbei besteht die Problematik
einer möglichen Beschädigung der Behälter durch den Etikettiervorgang. Aus diesem
Grund werden die zu etikettierenden Behälter während des Etikettiervorgangs mit einem
sterilen Fluid, insbesondere einem sterilen Gas, aufgeblasen. Die Behälter werden
für den zumindest bereichsweisen Transport innerhalb der Etikettiervorrichtung an
Zentrierglocken fixiert, in die ein entsprechendes Aufblassystem integriert ist. Insbesondere
setzen die Zentrierglocken im Bereich der Zentrierdüsen, durch die das Fluid geblasen
wird, auf die Behältermündung der Behälter auf, wobei die Gefahr von Verschmutzungen
der Behältermündung besteht. Gemäß einer Ausführungsform der Erfindung wird im Reinigungsbetrieb
der Etikettiervorrichtung die Reinigungsglocke zumindest teilweise mit der zu reinigenden
Zentrierglocke unter Ausbildung eines geschlossenen Reinigungssystems in Anlage gebraucht,
so dass die Zentrierdüse zumindest teilweise innerhalb des geschlossenen Reinigungssystems
angeordnet ist. Damit kann sichergestellt werden, dass alle mit der Behältermündung
in Kontakt tretenden Bereiche der Zentrierdüse vermittels der Reinigungsvorrichtung
gereinigt werden.
[0021] Die Erfindung betrifft weiterhin eine Reinigungsvorrichtung zur Reinigung von Zentrierglocken
einer Etikettiervorrichtung mit den vorbeschriebenen Merkmalen. Weiterhin wird ein
Verfahren zur Reinigung von Zentrierglocken einer Etikettiervorrichtung vermittels
vorbeschriebener Reinigungsvorrichtung beschrieben.
[0022] Das Verfahren zur Reinigung von Zentrierglocken einer Etikettiervorrichtung beinhaltet
gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung folgende Schritte: Zuerst wird
die Reinigungsvorrichtung an der zu reinigenden Zentrierglocke positioniert und ein
geschlossenes Reinigungssystem gebildet. Abschließend wird ein Reinigungsmittel in
das geschlossene Reinigungssystem zugeführt. Insbesondere wird das Reinigungsmittel
direkt auf eine Zentrierdüse der Zentrierglocke gespritzt. Nachdem das Reinigungsmittel
für eine definierte Zeit auf die Flächen der Zentrierglocke innerhalb des Reinigungssystems
einwirken könnte, wird es nach der definierten Einwirkzeit aus dem geschlossenen Reinigungssystem
abgeführt. Die Reinigungsvorrichtung wird von der gereinigten Zentrierglocke entfernt.
[0023] Die Reinigung jeweils einzelner Zentrierglocken erfolgt vorzugsweise nicht im laufenden
Etikettierbetrieb sondern in einem speziellen Reinigungsbetrieb. Die Reinigung wird
automatisiert gesteuert und die Reinigungsintervalle werden vorzugsweise auf den laufenden
Etikettierbetrieb abgestimmt. Verschmutzte Bereiche der Zentrierglocke werden innerhalb
eines geschlossenen Reinigungssystems gezielt mit einem geeigneten Reinigungsmittel
beaufschlagt. Vorteilhaft ist insbesondere, dass weitere Maschinenbauteile nicht mit
dem Reinigungsmittel in Kontakt kommen können.
[0024] Die erfindungsgemäße Reinigungsvorrichtung kann bereits bei der Planung einer Etikettiervorrichtung
berücksichtigt werden und direkt an der Etikettiervorrichtung verbaut werden. In diesem
Fall ist es möglich, die Reinigungsvorrichtung optimal zu positionieren, so dass die
Reinigungsvorrichtung den laufenden Etikettierbetrieb nicht stört, aber auch ohne
Umbaumaßnahmen direkt im Reinigungsbetrieb verwendet werden kann.
[0025] Die erfindungsgemäße Reinigungsvorrichtung kann aber auch nachträglich an bestehende
Etikettiervorrichtungen angebracht werden. In Abhängigkeit von den bestehenden Platzverhältnissen
kann es in diesem Fall notwendig sein, die Reinigungsvorrichtung beispielsweise schwenkbar
auszuführen, damit die Reinigungsvorrichtung für den laufenden Etikettierbetrieb aus
dem Arbeitsbereich der Etikettiervorrichtung heraus geschwenkt werden kann.
[0026] Im Folgenden sollen Ausführungsbeispiele die Erfindung und ihre Vorteile anhand der
beigefügten Figuren näher erläutern. Die Größenverhältnisse der einzelnen Elemente
zueinander in den Figuren entsprechen nicht immer den realen Größenverhältnissen,
da einige Formen vereinfacht und andere Formen zur besseren Veranschaulichung vergrößert
im Verhältnis zu anderen Elementen dargestellt sind.
Figur 1 zeigt eine Etikettiervorrichtung gemäß dem bekannten Stand der Technik.
Figur 2 zeigt eine Seitenansicht einer Zentrierglocke gemäß dem bekannten Stand der
Technik.
Figur 3 zeigt eine Schnittdarstellung einer Zentrierglocke gemäß dem bekannten Stand
der Technik.
Figuren 4 bis 6 zeigen jeweils verschiedene Darstellungen einer erfindungsgemäßen
Reinigungsvorrichtung für Zentrierglocken.
Figur 7 zeigt eine erfindungsgemäße Etikettiervorrichtung mit Reinigungsvorrichtung
für Zentrierglocken.
[0027] Für gleiche oder gleich wirkende Elemente der Erfindung werden identische Bezugszeichen
verwendet. Ferner werden der Übersicht halber nur Bezugszeichen in den einzelnen Figuren
dargestellt, die für die Beschreibung der jeweiligen Figur erforderlich sind. Die
dargestellten Ausführungsformen stellen lediglich Beispiele dar, wie die erfindungsgemäße
Vorrichtung ausgestaltet sein kann und stellen keine abschließende Begrenzung dar.
[0028] Figur 1 zeigt eine Etikettiervorrichtung 1 gemäß dem bekannten Stand der Technik,
bei der Einzeletiketten beleimt und auf Behälter 2 aufgebracht werden. Die zu etikettierenden
Behälter 2 werden über ein erstes Fördermittel 3a zugeführt und durch eine Einteileinrichtung
4, beispielsweise eine Einteilschnecke 5, an einen Einlaufstern 6 übergeben. Mit Hilfe
des Einlaufsterns 6 werden die Behälter 2 auf dem sich in der Figur im Uhrzeigersinn
drehenden Etikettierkarussell 7 einsortiert. Beim Umlauf der Behälter 2 auf dem Etikettierkarussell
7 werden vermittels des Etikettieraggregats 8 beleimte Etiketten auf die Behälter
aufgebracht und die Etiketten werden durch die Andrückelemente 10 an die Behälter
2 angedrückt.
[0029] Das Etikettieraggregat 8 umfasst typischerweise wenigstens einen Etikettenbehälter
oder Etikettenmagazin 11, ein Leimaggregat 12 mit Leimwalze, ein Palettenkarussell
13 mit Beleimungssegmenten und eine Übernahmevorrichtung 14. Die Etiketten werden
durch das Palettenkarussell 13 einzeln aus dem Etikettenmagazin 11 entnommen, durch
die Leimwalze des Leimaggregats 12 mit Klebemittel versehen und vermittels der Übernahmevorrichtung
14 auf die Behälter 2 übertragen. Die etikettierten Behälter 2e werden durch einen
Auslaufstern 9 aus dem Etikettierkarusell 7 wieder heraussortiert und über ein zweites
Fördermittel 3b weiter befördert.
[0030] Figur 2 zeigt eine Seitenansicht einer Zentrierglocke 20 gemäß dem bekannten Stand
der Technik und Figur 3 zeigt eine Schnittdarstellung einer Zentrierglocke 20 gemäß
dem bekannten Stand der Technik. Zur Etikettierung von leeren Behältern wird ein Etikettierkarussell
verwendet, bei dem die Behälter auf Zentriertellern angeordnet und vermittels so genannter
Zentrierglocken 20 ausgerichtet und zentriert werden. In Vorbereitung auf den Etikettiervorgang
senkt sich eine Zentrierglocke 20 ab und setzt auf die Behälteröffnung auf, um den
Innenraum des Behälters 2 (vergleiche Figur 1) über ein Aufblassystem mit steriler
Druckluft oder einem anderen geeigneten sterilen, gasförmigen Medium aufzublasen.
Die Zentrierglocke 20 umfasst hierfür einen Ventilmechanismus 21. Der Ventilmechanismus
21 umfasst eine geführte Feder 22, die eine Kugel 23 von oben auf eine Öffnung 24
drückt. Der Ventilmechanismus 21 wird geöffnet, wenn die Zentrierdüse 25 vermittels
eines zwischen dem Zentrierteller und der Zentrierglocke 20 angeordneten Behälters
(nicht dargestellt) von unten gegen die Kugel 24 drückt. Durch den geöffneten Ventilmechanismus
21 wird nunmehr Druckluft durch die Behälteröffnung in den Innenraum des Behälters
geblasen, wodurch der Behälter während des Etikettiervorganges stabilisiert wird.
[0031] Die an den Zentrierglocken 20 gefundenen Verunreinigungen befinden sich zum größten
Teil in einem Verschmutzungsbereich V, in dem die Zentrierdüsen 25 der Zentrierglocken
20 auf die Behältermündung der zu etikettierenden Behälter 2 (vergleiche Figur 1)
aufsetzen. Die Verunreinigungen bestehen zu großen Teilen aus wasserunlöslichen Ölen
und Harzen. Aus diesem Grund ist eine Reinigung mit einem Reinigungsmittel auf Limonen-
D- Basis besonders vorteilhaft, wobei zu beachten ist, dass ein solches Reinigungsmittel
nur bei einer maximalen Temperatur von ca. 20°C verwendet werden darf, das ansonsten
die Gefahr einer Verflüchtigung und / oder Entflammen bzw. Explodieren des Reinigungsmittels
besteht. Insbesondere muss bei Anwendung eines solchen Reinigungsmittels sichergestellt
werden, dass eine bestimmte Temperaturobergrenze eingehalten wird.
[0032] Figuren 4 bis 6 zeigen jeweils verschiedene Darstellungen einer Reinigungsvorrichtung
40 für Zentrierglocken 20 (vergleiche Figuren 2 und 3), insbesondere zeigt Figur 4
eine schematische Darstellung der wichtigsten Komponenten der Reinigungsvorrichtung
40, Figur 5 eine perspektivische Ansicht der Reinigungsvorrichtung 40 und Figur 6
eine Schnittdarstellung durch eine Reinigungsvorrichtung 40.
[0033] Die Reinigungsvorrichtung 40 wird für die Reinigung der Zentrierglocken, insbesondere
für die Reinigung der nach unten gerichteten Verschmutzungsflächen der Zentrierdüsen,
mit der Zentrierglocke zumindest bereichsweise unter Ausbildung eines geschlossenen
Reinigungssystems in Anlage gebracht. Gemäß einer Ausführungsform ist vorgesehen,
dass die Reinigungsvorrichtung 40 zumindest den Verschmutzungsbereich V (vergleiche
Figur 3) der Zentrierdüse 25 (vergleiche Figuren 2 und 3) einer Zentrierglocke 20
weitgehend vollständig umschließt, damit dieser Bereich mit dem Reinigungsmittel behandelt
werden kann.
[0034] Die Reinigungsvorrichtung 40 umfasst eine Reinigungsglocke 42 mit einem nach oben
offenen Düsenraum 43, in dem mindestens eine Reinigungsdüse 44 angeordnet ist, durch
die Reinigungsmittel auf die Zentrierdüse 25 (vergleiche Figuren 2 und 3) der in Anlage
gebrachten Zentrierglocke 20 gespritzt werden kann. Eine Pumpe und ein Behälter bzw.
Speicher für das Reinigungsmittel (nicht dargestellt) ist vorzugsweise extern angeordnet
und über eine Zu- und Ableitung 45 mit der Reinigungsglocke 42 verbunden.
[0035] Im Reinigungsbetrieb bildet die Reinigungsglocke 42 mit der zumindest teilweise in
Anlage gebrachten Zentrierglocke ein geschlossenes System. Insbesondere dichtet die
Zentrierglocke den Düsenraum 43 nach oben hin ab. Das Reinigungsmittel wird über eine
Zu- und Ableitung 45 über die Reinigungsdüsen 44 in den Düsenraum 43 eingedüst. Insbesondere
sind die Reinigungsdüsen 44 derart ausgerichtet, dass das Reinigungsmittel direkt
auf die Zentrierdüse der Zentrierglocke (nicht dargestellt, vergleiche Figuren 2 und
3) gespritzt wird. Anschließend ist vorgesehen, dass das Reinigungsmittel für eine
definierte Zeit einwirken kann, bevor es über die Zu- und Ableitung 45 wieder abgesaugt
wird. Für den Fachmann ist es selbstverständlich naheliegend, anstatt einer gemeinsamen
Zu- und Ableitung 45 getrennte Leitungssysteme vorzusehen. Weiterhin kann vorgesehen
sein, Reinigungsmittel zwischen den Reinigungsvorgängen zu speichern und somit mehrfach
zu verwenden.
[0036] Um die Reinigungsglocke 42 der Reinigungsvorrichtung 40 jeweils korrekt an der zu
reinigenden Zentrierglocke zu positionieren, ist vorgesehen, dass die Reinigungsvorrichtung
Positionierungsmittel umfasst, durch die die Reinigungsglocke 42 höhenverstellbar
ist. Dazu ist insbesondere ein Antrieb 47 vorgesehen. Beispielsweise kann die Reinigungsglocke
42 mittels eines pneumatischen Linearantriebs 48 vertikal verfahren und auf diese
Weise mit der zu reinigenden Zentrierglocke in Anlage gebracht werden, so dass die
Zentrierdüse zumindest teilweise innerhalb der Reinigungsglocke 42 der Reinigungsvorrichtung
40 angeordnet ist.
[0037] Zur Überwachung der Reinigungsvorrichtung 40 ist weiterhin eine entsprechende Sensorik
60 vorgesehen. Zum einen sind Aktorsensoren 61, beispielsweise Näherungsinitiatoren
62 vorgesehen, die die positionsgenaue Ausrichtung der zu verfahrenden bzw. zusammenführenden
Komponenten überwachen und sicherstellen. Insbesondere überwacht mindestens ein Aktorsensor
61 die korrekte Positionierung der Zentrierdüse 25 der Zentrierglocke 20 (vergleiche
Figuren 2 und 3) in bzw. an der Reinigungsglocke 42. Weiterhin ist mindestens ein
so genannter Prozesssensor 63 vorgesehen. Als Prozesssensoren 63 werden beispielsweise
Temperatur- und Druckmessgeräte, Zeitrelais o.ä. verwendet, die der Überwachung der
Prozessparameter dienen.
[0038] Die Reinigungsvorrichtung 40 kann über eine Verankerungseinheit 50 am Etikettierkarussell
7 der Etikettiervorrichtung 30 befestigt werden (vergleiche Figur 7), beispielsweise
am Lagerbock des Etikettierkarussells 7.
[0039] Die Reinigungsvorrichtung 40 ist vorzugsweise weiterhin von einem Schutzgehäuse 70
umgeben. Dieses schützt im Fehlerfall die Komponenten der Etikettiervorrichtung 30
und den Bediener vor austretendem Reinigungsmittel. Insbesondere verhindert das Schutzgehäuse
70 eine Gefährdung des Bedieners während des Reinigungsbetriebes der Reinigungsvorrichtung
40.
[0040] Gegebenenfalls kann eine an eine Temperaturüberwachung gekoppelte Kühleinheit vorgesehen
sein, die die Temperatur des Reinigungsmittels im Speicher überwacht und gegebenenfalls
anpasst, so dass eine Temperaturobergrenze nicht überschritten wird. Je nachdem, welches
Reinigungsmittel gewählt wird, darf beispielsweise eine Temperaturobergrenze von ca.
20°C nicht überschritten werden, um ein Entflammen des Reinigungsmittels zu verhindern.
[0041] Die kompakte Ausführungsform der Reinigungsvorrichtung 40 mit Reinigungsglocke 42
zur Ausbildung eines geschlossenen Reinigungssystems verhindert insbesondere, dass
während des Reinigungsprozesses weitere Maschinenteile der Etikettiervorrichtung 30,
insbesondere weitere Maschinenteile des Etikettierkarussells 7 (vergleiche Figuren
1 und 4), mit dem Reinigungsmittel in Kontakt kommen.
[0042] Figur 7 zeigt eine erfindungsgemäße Etikettiervorrichtung 30 mit Reinigungsvorrichtung
40 für Zentrierglocken, insbesondere zeigt Figur 7 die Anordnung einer Reinigungsvorrichtung
40 am Etikettierkarussell 7 einer erfindungsgemäßen Etikettiervorrichtung 30.
[0043] Bei der Anordnung der Reinigungsvorrichtung 40 am Etikettierkarussell 7 muss berücksichtigt
werden, dass aufgrund des verwendeten, leicht entzündlichen Reinigungsmittels ein
möglichst großer Abstand zu Zündquellen eingehalten wird. Eine potentielle Zündquelle
stellt bei Etikettierung mit Heißleim das Leimaggregat 12 dar. Die Reinigungsvorrichtung
40 wird vorzugsweise am Lagerbock des Etikettierkarussells 7 befestigt. Der Lagerbock
ist nicht drehend und zählt zu den Grundelementen der Etikettiervorrichtung 30. Der
Lagerbock ist je nach Teilkreisdurchmesser des Etikettierkarussells 7 in seinem Außendurchmesser
variabel.
[0044] Vorzugsweise wird die Reinigungsvorrichtung 40 am Lagerbock des Etikettierkarussells
7 im Bereich zwischen Auslaufstern 9 und Einlaufstern 6, in dem keine Behälter 2,
2e befördert werden, angeordnet. Gemäß einer Ausführungsform ist die Reinigungsvorrichtung
40 hängend am Oberteil des Etikettierkarussells 7 der Etikettiervorrichtung 30 zwischen
Ein- und Auslaufstern 6, 9 angeordnet und befestigt.
[0045] Die Reinigungsvorrichtung 40 ist derart am Etikettierkarussell 7 angeordnet und befestigt,
dass sie den laufenden Etikettierprozess nicht stört. Zur Reinigung einer Zentrierglocke
20 (vgl. Figuren 2 und 3) wird diese gesteuert teilungsweise über die Reinigungsglocke
42 gefahren. Die Reinigungsglocke 42 (vergleiche Figuren 4 bis 6) wird über den Antrieb
47 derart pneumatisch nach oben verfahren, dass die Zentrierglocke 20 (vergleiche
Figuren 2 und 3) mit der Reinigungsglocke 42 zumindest teilweise in Anlage gebracht
wird. Insbesondere setzt die Reinigungsglocke direkt an der Zentrierglocke an und
bildet mit dieser ein geschlossenes System. Vorzugsweise sind an der Reinigungsglocke
42 Dichtmittel vorgesehen, die den Bereich der Anlage zwischen der Reinigungsglocke
42 und der Zentrierglocke abdichten. Vermittels einer Pumpe, insbesondere vermittels
einer Dosierpumpe, wird über die Reinigungsdüsen 44 der Reinigungsvorrichtung 40 Reinigungsmittel
in den Düsenraum 43 der Reinigungsglocke 42 und somit auf die zu reinigenden Bereiche
der Zentrierglocke gespritzt (vergleiche Figuren 4 bis 6). Anschließend wird verbleibendes
Reinigungsmittel wieder abgeführt.
[0046] Das Reinigungsmittel kann vorzugsweise eine definierte Zeit auf die zu reinigenden
Bereiche der Zentrierglocke einwirken. Beispielsweise sind Ventile vorgesehen, die
durch Öffnen und Schließen die Zu- und Abführung des Reinigungsmittels bewirken. Gemäß
einer alternativen Ausführungsform sind separate Zu- und Ableitungen für das Reinigungsmittel
vorgesehen und das Reinigungsmittel durchströmt den Düsenraum 43 beispielsweise kontinuierlich.
[0047] Nach Abschluss des Reinigungszyklus an der gereinigten Zentrierglocke wird die Reinigungsglocke
42 wieder abgesenkt, die nächste Zentrierglocke wird an die Reinigungsposition gefahren,
die Reinigungsglocke 42 wird erneut nach oben verfahren und ein neuer Reinigungszyklus
wird an der nächsten Zentrierglocke durchgeführt. Auf diese Art und Weise werden nacheinander
alle Zentrierglocken des Etikettierkarussells 7 gereinigt. Ein Nachspülen ist in der
Regel nicht erforderlich, da das verwendete Reinigungsmittel in der Regel leicht flüchtig
ist und rückstandsfrei verdampft.
[0048] Der Reinigungsablauf ist automatisiert und kann durch eine Steuerungseinbindung an
eine Maschinensteuerung S der Etikettiervorrichtung 30verbindlich in den Etikettierprozess
der Etikettiervorrichtung bzw. in den Produktionsprozess einer Behälterbehandlungsanlage
mit Etikettiervorrichtung eingebunden werden. Insbesondere kann der Reinigungsprozess
der Etikettiervorrichtung auf die Stillstandzeiten eines prozesstechnisch gekoppelten
Füllers abgestimmt werden.
[0049] Gemäß einer alternativen, nicht dargestellten Ausführungsform ist die Reinigungsvorrichtung
40 schwenkbeweglich oder anderweitig positionsvariabel an einer statischen Komponente
des Etikettierkarussells 7 angeordnet. Im Etikettierbetrieb ist die Reinigungsvorrichtung
40 außerhalb des Arbeitsbereichs der Etikettiervorrichtung 30 angeordnet, beispielsweise
herausgeschwenkt. Für den Reinigungsbetrieb wird die Reinigungsvorrichtung 40 in den
Arbeitsbereich der Etikettiervorrichtung 30 eingeklappt, eingeschwenkt oder eingefahren.
[0050] Die Erfindung wurde unter Bezugnahme auf eine bevorzugte Ausführungsform beschrieben.
Es ist jedoch für einen Fachmann vorstellbar, dass Abwandlungen oder Änderungen der
Erfindung gemacht werden können, ohne dabei den Schutzbereich der nachstehenden Ansprüche
zu verlassen.
Bezugszeichenliste
[0051]
- 1
- Etikettiervorrichtung
- 2
- Behälter
- 2e
- etikettierte Behälter
- 3a/b
- erstes / zweites Fördermittel
- 4
- Einteileinrichtung
- 5
- Einteilschnecke
- 6
- Einlaufstern
- 7
- Etikettierkarussell
- 8
- Etikettieraggregat
- 9
- Auslaufstern
- 10
- Andrückelement
- 11
- Etikettenmagazin
- 12
- Leimaggregat
- 13
- Palettenkarussell
- 14
- Übernahmevorrichtung
- 20
- Zentrierglocke
- 21
- Ventilmechanismus
- 22
- Feder
- 23
- Kugel
- 24
- Öffnung
- 25
- Zentrierdüse
- 30
- Etikettiervorrichtung
- 40
- Reinigungsvorrichtung
- 42
- Reinigungsglocke
- 43
- Düsenraum
- 44
- Reinigungsdüse
- 45
- Zu- und Ableitung
- 47
- Antrieb
- 48
- pneumatischer Linearantrieb
- 50
- Verankerungseinheit
- 60
- Sensorik
- 61
- Aktorsensor
- 62
- Näherungsinitiator
- 63
- Prozesssensor
- 70
- Schutzgehäuse
- S
- Maschinensteuerung
- V
- Verschmutzungsbereich
1. Etikettiervorrichtung (30) umfassend Zentrierglocken (20) für die Fixierung und den
Transport der zu etikettierenden Behälter (2, 2e) innerhalb der Etikettiervorrichtung
(30), dadurch gekennzeichnet, dass der Etikettiervorrichtung (30) eine Reinigungsvorrichtung (40) für die Reinigung
der Zentrierglocken (20) in einem Reinigungsbetrieb der Etikettiervorrichtung (30)
zugeordnet ist, wobei die Reinigungsvorrichtung (40) zumindest teilweise mit der zu
reinigenden Zentrierglocke (20) unter Ausbildung eines geschlossenen Reinigungssystems
in Anlage bringbar ist.
2. Etikettiervorrichtung (30) nach Anspruch 1, wobei die Reinigungsvorrichtung (40) mindestens
eine Reinigungsdüse (44) umfasst, wobei über die mindestens eine Reinigungsdüse (44)
ein Reinigungsmittel zumindest auf einen Teilbereich der zu reinigenden Zentrierglocke
(20) aufbringbar ist.
3. Etikettiervorrichtung (30) nach Anspruch 1 oder 2, wobei die Reinigungsvorrichtung
(40) einen Speicher mit Reinigungsmittel umfasst bzw. wobei der Reinigungsvorrichtung
(40) ein Speicher mit Reinigungsmittel zugeordnet ist, wobei das Reinigungsmittel
über mindestens eine Zu- und / oder Ableitung (45) der mindestens einen Reinigungsdüse
(44) der Reinigungsvorrichtung (40) zuführbar ist und / oder wobei dem Speicher für
das Reinigungsmittel mindestens ein Temperatursensor und mindestens eine Kühleinrichtung
zugeordnet sind.
4. Etikettiervorrichtung (30) nach einem der voranstehenden Ansprüche, wobei die Reinigungsvorrichtung
(40) einen Positioniermechanismus zur korrekten Ausrichtung und Positionierung der
Reinigungsvorrichtung (40) an der zu reinigenden Zentrierglocke (20) umfasst, insbesondere
wobei die Reinigungsvorrichtung (40) positionsvariabel an eine statischen Komponente
der Etikettiervorrichtung angeordnet ist, insbesondere wobei die Position der Reinigungsvorrichtung
(40) vertikal oder schwenkbeweglich einstellbar ist.
5. Etikettiervorrichtung (30) nach Anspruch 4, wobei die Reinigungsvorrichtung (40) mindestens
einen Sensor (62) zur Überwachung der Positionierung der Reinigungsvorrichtung (40)
an der zu reinigenden Zentrierglocke (20) umfasst und
/ oder wobei die Reinigungsvorrichtung (40) mindestens einen Sensor (63) zur Überwachung
von mindestens einem Prozessparameter des Reinigungsprozesses umfasst.
6. Etikettiervorrichtung (30) nach einem der voranstehenden Ansprüche, wobei die Etikettiervorrichtung
(30) eine Maschinensteuerung (S) umfasst und wobei die Reinigungsvorrichtung (40)
an die Maschinensteuerung (S) der Etikettiervorrichtung (30) angeschlossen ist.
7. Etikettiervorrichtung (30) nach einem der voranstehenden Ansprüche, wobei die Etikettiervorrichtung
(30) ein Etikettierkarussell (7) mit mindestens einem zugeordneten Etikettieraggregat
(8), einen Einlaufstern (6) und einen Auslaufstern (9) umfasst, wobei die Reinigungsvorrichtung
(40) an einem Außenumfang des Etikettierkarussells (7) in einem Bereich zwischen dem
Auslaufstern (9) und dem Einlaufstern (6) am Etikettierkarussell (7) angeordnet und
/ oder befestigt ist, wobei in dem Bereich in einem laufenden Etikettierbetrieb der
Etikettiervorrichtung (30) keine Behälter (2, 2e) am Etikettierkarussell (7) angeordnet
sind oder wobei die Reinigungsvorrichtung (40) positionsvariabel und / oder schwenkbeweglich
an der Etikettiervorrichtung (30) angeordnet und / oder befestigt ist, wobei die Reinigungsvorrichtung
(40) in einem laufenden Etikettierbetrieb der Etikettiervorrichtung (30) derart angeordnet
ist, dass sich die Reinigungsvorrichtung (40) außerhalb eines Arbeitsbereichs der
Etikettiervorrichtung (30) befindet und wobei die Reinigungsvorrichtung (40) in dem
Reinigungsbetrieb der Etikettiervorrichtung (30) derart angeordnet ist, dass jeweils
eine Zentrierglocke (20) unter Ausbildung eines geschlossenen Reinigungssystems taktweise
in Anlage mit der Reinigungsvorrichtung (40) bringbar ist.
8. Etikettiervorrichtung (30) nach einem der voranstehenden Ansprüche, wobei die Reinigungsvorrichtung
(40) eine Reinigungsglocke (42) umfasst und wobei in dem Reinigungsbetrieb der Etikettiervorrichtung
(30) die Reinigungsglocke (42) zumindest teilweise mit der zu reinigenden Zentrierglocke
(20) unter Ausbildung eines geschlossenen Reinigungssystems in Anlage bringbar ist,
insbesondere wobei die Zentrierglocken (20) jeweils ein Aufblassystem mit Zentrierdüse
(25) umfassen, wobei vermittels des Aufblassystems über die Zentrierdüse (25) ein
steriles Fluid in den Behälter (2) einfüllbar ist und wobei in dem Reinigungsbetrieb
der Etikettiervorrichtung (30) die Reinigungsglocke (42) zumindest teilweise mit der
zu reinigenden Zentrierglocke (20) unter Ausbildung eines geschlossenen Reinigungssystems
in Anlage bringbar ist, wobei die Zentrierdüse (25) zumindest teilweise innerhalb
des geschlossenen Reinigungssystems angeordnet ist.
9. Reinigungsvorrichtung (40) zur Reinigung von Zentrierglocken (20) einer Etikettiervorrichtung
(30) dadurch gekennzeichnet, dass die Reinigungsvorrichtung (40) zumindest teilweise mit der zu reinigenden Zentrierglocke
(20) der Etikettiervorrichtung (30) unter Ausbildung eines geschlossenen Reinigungssystems
in Anlage bringbar ist, insbesondere Reinigungsvorrichtung (40) gemäß einem der Ansprüche
1 bis 8.
10. Verfahren zur Reinigung von Zentrierglocken (20) einer Etikettiervorrichtung (30),
wobei der Etikettiervorrichtung (30) eine Reinigungsvorrichtung (40) für die Reinigung
der Zentrierglocken (20) der Etikettiervorrichtung (30) in einem Reinigungsbetrieb
zugeordnet ist, wobei in dem Reinigungsbetrieb die Reinigungsvorrichtung (40) zumindest
teilweise mit der zu reinigenden Zentrierglocke (20) in Anlage gebracht wird, wobei
ein geschlossenes Reinigungssystem ausgebildet wird.
11. Verfahren nach Anspruch 10, wobei die Reinigungsvorrichtung (40) an der zu reinigenden
Zentrierglocke (20) positioniert und ein geschlossenes Reinigungssystem gebildet wird;
ein Reinigungsmittel in das geschlossene Reinigungssystem zugeführt wird;
das Reinigungsmittel für eine definierte Zeit auf die Flächen der Zentrierglocke (20)
innerhalb des Reinigungssystems einwirkt;
das Reinigungsmittel nach der definierten Einwirkzeit aus dem geschlossenen Reinigungssystem
abgeführt wird und
anschließend die Reinigungsvorrichtung (40) von der gereinigten Zentrierglocke (20)
entfernt wird;
insbesondere wobei das Reinigungsmittel direkt auf eine Zentrierdüse (25) der Zentrierglocke
(20) gespritzt wird.
12. Verfahren nach einem der Ansprüche 10 oder 11, wobei die Reinigungsvorrichtung (40)
dauerhaft an der Etikettiervorrichtung (30) angeordnet ist und für den Reinigungsprozess
jeweils an der zu reinigenden Zentrierglocke (20) positioniert wird; oder
wobei die Reinigungsvorrichtung (40) mobil ausgestaltet ist und für den Reinigungsbetrieb
an der Etikettiervorrichtung (30) angeordnet und jeweils an der zu reinigenden Zentrierglocke
(20) positioniert wird,
insbesondere wobei die Reinigungsvorrichtung (40) positionsvariabel an der Etikettiervorrichtung
(30) angeordnet ist und / oder befestigt ist; und / oder wobei die Reinigungsvorrichtung
(40) höhenverstellbar oder schwenkbeweglich an der Etikettiervorrichtung (30) angeordnet
und / oder befestigt ist.
13. Verfahren nach einem der Ansprüche 10 bis 12, wobei mindestens ein Prozessparameter
des Reinigungsprozesses sensorisch überwacht wird und wobei der Reinigungsprozess
anhand der ermittelten Daten überwacht und gesteuert wird.
14. Verfahren nach einem der Ansprüche 11 bis 13, wobei das abgesaugte Reinigungsmittel
zwischen den Reinigungsvorgängen gespeichert und für mehrere Reinigungsvorgänge verwendet
wird.
15. Verfahren nach einem der Ansprüche 11 bis 14, wobei das Reinigungsmittel in einem
Speicher bereitgestellt wird und wobei die Temperatur des Reinigungsmittels im Speicher
sensorisch überwacht wird, insbesondere wobei dem Speicher eine Kühleinrichtung zugeordnet
ist und wobei die Kühleinrichtung aktiviert wird, wenn die ermittelte Temperatur des
Reinigungsmittels eine definierte Temperaturobergrenze übersteigt.