[0001] Die Erfindung betrifft einen Folienbeutel mit einer ersten Frontwand, einer zweiten
Frontwand, zwei Seitenfalten, einem Wiederverschluss, einem von den Frontwänden und
Seitenfalten gebildeten Füllraum, einem von dem Füllraum durch eine Verbindungsnaht
getrennten Kopfabschnitt, einem an dem Kopfabschnitt durch eine Durchtrennung der
Frontwände gebildeten Tragegriff, wobei die Seitenfalten jeweils zwei durch eine in
Beutellängsrichtung verlaufende Knicklinie aneinander anschließende Flügel aufweisen,
welche an Beutellängskanten jeweils an eine der Frontwände anschließen, wobei der
Wiederverschluss miteinander verrastende Wiederverschlussstreifen mit Anschlussfahnen
und Rastleisten aufweist, auf denen ein Schieber zum Verbinden und Trennen der Rastleisten
angeordnet ist, wobei der Wiederverschluss über die Anschlussfahnen an einer Innenseite
des Füllraumes befestigt ist und wobei an einem Beutelboden eine Bodennaht die zwischen
die Frontwände eingelegten Flügel der Seitenfalte mit jeweils einer der Frontwände
und zwischen den Seitenfalten die beiden Frontwände miteinander verbindet.
[0002] Gegenstand der Erfindung sind des Weiteren auch ein flachgelegter unbefüllter Folienbeutelrohling,
aus dem der zuvor genannte Folienbeutel gebildet werden kann und schließlich auch
ein Verfahren zur Herstellung eines Folienbeutels.
[0003] Für die Verpackung schüttfähiger Güter sind aus der Praxis unterschiedliche Ausführungen
von Folienbeutel mit Seitenfalten bekannt, wobei derartige Seitenfaltenbeutel auch
hinsichtlich ihres Herstellungsverfahrens unterschieden werden können. So können Seitenfaltenbeutel
durch Falten und Heißsiegeln aus einer kontinuierlichen Materialbahn hintereinander
gefertigt werden, so dass dann die Produktionsrichtung der Beutel dem Verlauf der
Seitenfalten und damit einer Beutellängsrichtung entspricht. Ein solches Herstellungsverfahren
wird auch als "Längs-Verfahren" bezeichnet. Da lediglich eine Materialbahn für die
Frontwände und die Seitenfalten zugeführt und durch geeignete Falteinrichtungen zu
einem Seitenfaltenschlauch umgeformt wird, ergibt sich eine relativ einfache Verfahrensführung.
Allerdings ist die Anordnung von Funktionselementen wie beispielsweise Wiederverschlüssen,
Tragegriffen oder dergleichen aufwendig und durch das Herstellungsverfahren auf bestimmte
Ausführungsformen begrenzt.
[0004] Alternativ ist es bekannt, zur Bildung der gegenüberliegenden Frontwände Folienbahnen
sowie zur Bildung der Seitenfalten umgefaltete Folienstreifen separat zuzuführen,
so dass dann weitere Einrichtungen wie Wiederverschlussstreifen bei einem Verbinden
der verschiedenen Abschnitte leicht mit eingelegt werden können. Ein solches Herstellungsverfahren
wird auch als Quer-Verfahren bezeichnet.
[0005] Gemäß der vorliegenden Erfindung erfolgt die Herstellung vorzugsweise durch ein Längs-Verfahren,
wobei zunächst flachgelegte, unbefüllte Folienbeutelrohlinge hergestellt werden, die
dann nachträglich zu befüllen sind.
[0006] Bei Folienbeuteln mit einem vergleichsweise großen Volumen und/oder einem großen
Füllgewicht ist die Ausbildung eines Tragegriffs von Vorteil, um den Folienbeutel
leicht handhaben zu können. Gemäß der
EP 2 148 820 B1 wird vorgeschlagen, bei einem Folienbeutel mit Seitenfalten und einem Wiederverschluss
an einer der Seitenfalten einen Tragegriff gegenüberliegend des Wiederverschlusses
an der anderen Seitenfalte anzuordnen. Der beschriebene Folienbeutel zeichnet sich
dadurch aus, dass mit dem Handgriff und dem gegenüberliegenden Wiederverschluss das
Füllgut, beispielsweise pelletierte Tiernahrung, Katzenstreu, pulvrige oder körnige
Bauprodukte, schüttfähige Lebensmittel oder dergleichen auch in Teilmengen leicht
ausgeschüttet werden können, wobei auch eine gewisse Portionierung möglich ist. Es
ergibt sich jedoch der Nachteil, dass die Anbringung des Tragegriffes mit einem erhöhten
Fertigungsaufwand verbunden ist, wobei üblicherweise auch ein zusätzlicher Folienstreifen
oder eine vorgefertigte Griffanordnung zuzuführen sind. Für bestimmte Anwendungsfälle
ergibt sich auch der Nachteil, dass die durch den Wiederverschluss gebildete Entnahmeöffnung
nicht groß genug ist, um leicht mit der Hand oder mit einem Schöpfgefäß in den Folienbeutel
eingreifen zu können.
[0007] Ein Folienbeutel mit den eingangs beschriebenen Merkmalen ist aus
EP 2 284 091 B1 bekannt. Um eine große Entnahmeöffnung bereitzustellen und eine komfortable Handhabung
zu ermöglichen, ist bei einem Folienbeutel mit zwei Frontwänden und dazwischen angeordneten
Seitenfalten an einem Kopfabschnitt ein Wiederverschluss mit miteinander verrastenden
Wiederverschlussstreifen vorgesehen, wobei die Wiederverschlussstreifen jeweils eine
Anschlussfahne und eine Rastleiste aufweisen und wobei die Rastleiste von einem Schieber
zum Verbinden und Trennen übergriffen sind. Es ergibt sich die Funktion nach Art eines
Reißverschlusses, wobei der Schieber aufgrund seiner Anordnung auch als Reiter bezeichnet
wird.
[0008] Gemäß der
EP 2 284 091 B1 ergibt sich der Vorteil, dass die Wiederverschlussstreifen mit dem Schieber in einem
Abstand zu einem oberen Beutelrand angeordnet sind, wobei der Wiederverschluss vor
einem erstmaligen Öffnen innerhalb des Folienbeutels zwischen den beiden Frontwänden
geschützt angeordnet ist, so dass eine Beschädigung oder eine versehentliche Betätigung
des Wiederverschlusses vor einem erstmaligen Öffnen durch einen Benutzer vermieden
werden können. Der Benutzer erkennt auch, dass der Beutel vor einem erstmaligen Gebrauch
noch nicht unbefugt geöffnet wurde, so dass der beschriebenen Konstruktion auch die
Funktion eines Verschlusssiegels zukommt. Die Seitenfalten sind auf Höhe des Wiederverschlusses
gekürzt und werden auch von einer der Anschlussfahnen abgedeckt und verschlossen.
An den Rändern der Anschlussfahne entsteht jedoch durch die Dicke der Anschlussfahne
eine Stufe, so dass bei einem Heißsiegeln eine sorgfältige Verfahrensführung notwendig
ist, um eine zuverlässige Abdichtung zu erreichen. In dem Kopfabschnitt oberhalb des
Wiederverschlusses liegen die beiden Frontwände über die gesamte Breite des Folienbeutels
aneinander an, wobei dort zwischen zwei Quersiegelnähten ein Tragegriff eingestanzt
ist. Es ergibt sich der Vorteil, dass für die Ausbildung des Tragegriffes keine separaten
Folienstreifen oder vorgefertigte Griffkonstruktionen zugeführt werden müssen.
[0009] Bei einem erstmaligen Öffnen wird lediglich eine der beiden Frontwände zum Freilegen
des zunächst verborgenen Wiederverschlusses aufgerissen, so dass die gegenüberliegende
Seitenwand sich noch über den Wiederverschluss hinaus erstreckt, wodurch der Beutel
auch nach einem Aufreißen noch an dem Tragegriff angehoben werden kann. Der an dem
Folienbeutel nach einem erstmaligen Öffnen verbleibende Kopfabschnitt muss auch nicht
separat entsorgt werden. Nachteilig ist jedoch, dass die Tragkraft erheblich reduziert
ist, weil bei einem Anheben an dem Tragegriff nach einem erstmaligen Öffnen die gesamte
Gewichtskraft lediglich von einer Frontwand gehalten werden muss, so dass diese entsprechend
dick und tragfähig ausgeführt sein muss.
[0010] Aus der
US 7 210 848 B2 ist ein Folienbeutel mit Seitenfalten und einem Wiederverschluss bekannt, bei dem
der Wiederverschluss an der Innenseite einer Frontwand befestigte stationäre Profilstreifen
und einen damit verriegelbaren Profilstreifen aufweist. Mit einem solchen Wiederverschluss
kann zwar eine relativ dichte und feste Verbindung erreicht werden, jedoch ergeben
sich bei einer Bewegung durch den reibenden Kontakt über die gesamte Länge des Wiederverschlusses
sehr hohe Schiebekräfte, die durch Verschmutzungen sogar noch weiter erhöht werden
können. Der Wiederverschluss muss so angebracht werden, dass einerseits eine an der
zugeordneten Frontwand angeordnete Entnahmeöffnung gebildet wird und andererseits
der bewegliche Profilstreifen seitlich herausgezogen werden kann.
[0011] Aus der
US 8 387 793 B2 ist ein gut stapelbarer Beutel bekannt, der in etwa eine Quaderform aufweist. Die
Entnahme von Füllgut erfolgt an einem oberen Rand des Folienbeutels, wozu dieser dort
einen Wiederverschluss aufweisen kann. Oberhalb eines Füllraumes für das aufgenommene
Produkt ist ein vergleichsweise großer Kopfabschnitt mit der Entnahmeöffnung flach
umgefaltet, so dass im Verhältnis zu dem bereitgestellten Füllraum überproportional
viel Folienmaterial bereitgestellt werden muss, weshalb die Materialkosten des Folienbeutels
erhöht sind. Des Weiteren ist ein Tragegriff vorgesehen, der als separater Streifen
auf dem Beutelkörper appliziert werden muss.
[0012] Seitenfaltenbeutel mit einem Tragegriff am Kopfabschnitt sind auch aus
DE 42 25 998 A1,
US 5 722 773 A und
EP 2 113 470 B1 bekannt, wobei eine Materialbahn einer Beutelfolie an dem oberen Rand gefaltet ist
und wobei dann Seitenfalten gebildet werden, deren beiden an die Frontwände anschließenden
Flügel nicht durch eine Knicklinie, sondern eine Heißsiegelnaht miteinander verbunden
sind. Die bekannten Folienbeutel sind üblicherweise aus einer vergleichsweise dünnen
Folie gebildet und können für die Aufnahme leichter Produkte wie Babywindeln oder
Rollen mit Hygienepapier eingesetzt werden.
[0013] Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Folienbeutel mit Seitenfalten
und einem Wiederverschluss anzugeben, der bei niedrigen Materialkosten verbesserte
Funktionseigenschaften aufweist.
[0014] Gegenstand der Erfindung und Lösung der Aufgabe sind ein Folienbeutel gemäß Patentanspruch
1, ein flachgelegter, unbefüllter Folienbeutelrohling gemäß Patentanspruch 11 sowie
ein Verfahren zur Herstellung eines Folienbeutels gemäß Patentanspruch 13.
[0015] Ausgehend von einem Folienbeutel mit den eingangs beschriebenen Merkmalen ist erfindungsgemäß
vorgesehen, dass sich die Frontwände einerseits und die Seitenfalten andererseits
gemeinsam von dem Beutelboden bis zu einem oberen Beutelrand entlang der gesamten
Beutellängskante erstrecken und dass der Wiederverschluss mit beiden Anschlussfahnen
der Wiederverschlussstreifen an der ersten Frontwand befestigt und durch einen in
der ersten Frontwand fensterförmig gebildeten Entnahmebereich zugänglich ist.
[0016] Erfindungsgemäß ist der Wiederverschluss an der Innenseite des Folienbeutels an der
ersten Frontwand angeordnet, wobei die Seitenfalten hinter dem Wiederverschluss bis
zu einem oberen Beutelrand fortgesetzt sind. Ein aufwendiges Kürzen der Seitenfalten
bei der Herstellung des Folienbeutels ist nicht notwendig, wobei der Folienbeutel
auch nach einem erstmaligen Öffnen ohne jede Beeinträchtigung an dem Tragegriff angehoben
und getragen werden kann. Die dabei zu tragende Kraft verteilt sich nicht nur auf
die zweite Frontwand, sondern auch auf die Seitenfalten, wobei erfindungsgemäß der
Entnahmebereich an der ersten Frontwand fensterförmig ist und damit in einem Abstand
zu den Beutellängskanten endet, so dass sogar die erste Frontwand im Bereich der Beutellängskanten
durchgängig ist. Wenn der Folienbeutel gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung
mit Längssiegelnähten an den Beutellängskanten ausgeführt ist, können diese an beiden
Frontwänden über die gesamte Länge der Frontwände bzw. Seitenfalten durchgezogen werden,
so dass sich eine hohe Stabilität und ein ansprechendes Aussehen des Folienbeutels
ergeben. Vorzugsweise endet der Wiederverschluss in einem geringen Abstand zu den
Beutellängskanten, wobei der Abstand beispielsweise zwischen 10 mm und 45 mm, insbesondere
zwischen 15 mm und 35 mm betragen kann. Der Abstand ist zweckmäßigerweise so gewählt,
dass sich durch den Wiederverschluss an den Beutellängskanten keine Aufwerfungen ergeben,
selbst wenn dort Längssiegelnähte vorgesehen sind. Andererseits erstreckt sich bei
den üblichen Abmessungen des Folienbeutels der Wiederverschluss über den größten Teil
der Breite der ersten Frontwand, so dass eine große Entnahmeöffnung gebildet wird.
[0017] Durch den Schieber ist eine besonders einfache und komfortable Handhabung möglich.
[0018] Der Entnahmebereich kann dadurch gebildet sein, dass ein Abschnitt der ersten Frontwand
herausgestanzt ist, so dass dann der Wiederverschluss mit dem Schieber über seine
gesamte Länge direkt frei zugänglich ist. Alternativ ist es auch möglich, dass die
Frontwand vor einem erstmaligen Öffnen zunächst aufgerissen werden muss. Zu diesem
Zweck kann für die Bildung des Entnahmebereiches eine Schwächungslinie vorgesehen
sein. Bevorzugt ist ein Streifen der Frontwand über dem Wiederverschluss mit einer
Perforation versehen, so dass dieser Streifen dann bei einem erstmaligen Öffnen abgerissen
werden kann. Damit die Funktion des Wiederverschlusses einem Benutzer direkt angezeigt
wird und der Schieber in seine Ausgangsposition sicher gehalten ist, kann für den
Schieber seitlich des abreißbaren Streifens eine Ausstanzung in der ersten Frontwand
in einer Anfangsposition vorgesehen sein.
[0019] Um vor einem erstmaligen Öffnen auch bei einer Auftrennung oder Perforation der ersten
Frontwand einen dichten Verschluss des Folienbeutels zu gewährleisten, können die
Anschlussfahnen der Wiederverschlussstreifen zunächst dicht miteinander verbunden
sein, wobei dann die Anschlussfahnen vor einem erstmaligen Öffnen voneinander zu trennen
sind.
[0020] Erfindungsgemäß wird ein vergleichsweise einfach gefertigter Beutel bereitgestellt,
der sich aber durch besonders gute Produktions- und Gebrauchseigenschaften auszeichnet.
Wie zuvor erläutert, müssen bei der Herstellung die Seitenfalten nicht eingekürzt
werden, wobei der Tragegriff durch eine einfache Einstanzung oder eine andersartige
Materialtrennung in den Frontwänden gebildet wird.
[0021] Der an der ersten Frontwand mit beiden Anschlussfahnen befestigte Wiederverschluss
ist besonders leicht zu bedienen, wobei bei einer üblichen Anordnung des Wiederverschlusses
direkt unterhalb eines Kopfabschnittes die erste Frontwand bei einem vollen Füllraum
schräg oder sogar nahezu gerade verläuft, so dass dann der an der ersten Frontwand
angeordnete Wiederverschluss nach einem erstmaligen Öffnen genau in Richtung des Füllgutes
weist, so dass dann durch die vergleichsweise große Entnahmeöffnung das Füllgut leicht
herausgeschöpft werden kann. Beispielsweise kann pelletiertes Tierfutter leicht mit
einem Messbecher entnommen werden, um eine optimale, individuelle Fütterung eines
Haustieres zu ermöglichen.
[0022] Wie eingangs erläutert, wird der Folienbeutel üblicherweise in einem Längs-Verfahren
hergestellt, wobei an einem Beutelboden, also an der Unterseite des Folienbeutels,
eine Bodennaht die zwischen die Frontwände eingelegten Flügel der Seitenfalten mit
jeweils einer der Frontwände und zwischen den Seitenfalten die beiden Frontwände unmittelbar
miteinander verbindet. Bei einem Aufstellen des Folienbeutels legt sich die Bodennaht
seitlich um, wobei zur Verbesserung der Standfähigkeit die Bodennaht auch zusammen
mit einem angrenzenden Abschnitt der Frontwände und Seitenfalten umgelegt werden kann.
In allen Fällen verbleibt aber eine gewisse Asymmetrie an der Unterseite des Folienbeutels,
so dass dieser dazu neigt, in Richtung einer der beiden Frontwände zu kippen. Um trotz
einer insgesamt noch effizienten Ausnutzung des für die Frontwände und die Seitenfalten
eingesetzten Folienmaterials eine verbesserte Standfähigkeit zu erreichen, ist gemäß
einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung vorgesehen, dass das Verhältnis der
in Beutellängsrichtung gemessenen Standhöhe zu der durch die Seitenfalten bestimmten
Tiefe kleiner als 3 : 1, insbesondere kleiner als 2,5 : 1 ist. Erfindungsgemäß wird
damit ein relativ breiter und in Richtung der aufgespannten Seitenfalten tiefer Folienbeutel
mit einer geringen Standhöhe bereitgestellt. Es ergibt sich die Struktur, welche an
die Form einer niedrigen Tragetasche erinnert. Das Verhältnis der zwischen den Seitenfalten
an den Frontwänden gemessenen Breite zu der Standhöhe beträgt vorzugsweise zwischen
1,5 : 1 und 1 : 1,5.
[0023] Bei den beschriebenen Abmessungen ergibt sich ein ähnlicher Tragekomfort wie bei
einem herkömmlichen Seitenfaltenbeutel, der an einer der Seitenfalten mit einem Tragegriff
versehen ist, wobei jedoch kein separater Tragegriff zugeführt werden muss und der
Tragegriff im Kopfabschnitt durch eine einfache Durchtrennung gebildet ist. Der Folienbeutel
mit einer vergleichsweise geringen Standhöhe kann stabil getragen werden und auch
aufgrund der geringen Höhe leicht über Hindernisse, beispielsweise die Ladekante eines
Kofferraumes oder in einen Schrank gehoben werden.
[0024] Im Rahmen der Erfindung wird dabei in Kauf genommen, dass bezogen auf das Füllvolumen
des Folienbeutels bei einer Herstellung in einem Längs-Verfahren eine relativ breite
Folienbahn zugeführt wird, um im Vergleich zu der Standhöhe die relativ große Breite
der Frontwände und Tiefe der Seitenfalten zu erreichen. Dabei ist zu beachten, dass
bei dem Längs-Verfahren ein Schlauch mit den beiden Frontwänden und den dazwischen
eingelegten Seitenfalten gebildet wird, wobei der Umfang des Schlauches mit der doppelten
Breite der Frontwände und der doppelten Tiefe der Seitenfalte der Breite der ursprünglich
zugeführten Materialbahn entspricht. Während also bei einem aus dem Stand der Technik
bekannten Seitenfaltenbeutel mit einem Tragegriff an der Seitenfalte ein "länglicher"
Folienbeutel bereitgestellt wird, der aus Stabilitätsgründen an einer Längsseite getragen
wird, wird erfindungsgemäß bewusst ein in einem gewissen Maße erhöhter Fertigungsaufwand
in Kauf genommen.
[0025] Nichtsdestotrotz erfolgt bei dem erfindungsgemäßen Folienbeutel eine effektive Ausnutzung
des für die Frontwände und die Seitenfalten eingesetzten Folienmaterials. Entsprechend
ist der bei einem befüllten Folienbeutel nicht nutzbare Bereich oberhalb des Füllraumes
möglichst kurz gehalten. Entsprechend beträgt das Verhältnis eine entlang der Beutellängsrichtung
bestimmten Länge des Kopfabschnittes zur Höhe des Füllraumes weniger als 1 : 3. Eine
möglichst kurze Länge des Kopfabschnittes ist auch aus praktischen Gründen von Vorteil.
Da der Kopfabschnitt mit dem Tragegriff versehen ist, steht dieser nach oben ab, damit
der Folienbeutel von einem Benutzer leicht an dem Tragegriff angehoben werden kann.
Der Kopfabschnitt ist deshalb hinsichtlich der Lagerung des Folienbeutels ein toter
Raum, weshalb der Kopfabschnitt möglichst klein zu halten ist. Falls der Kopfabschnitt
zu Transportzwecken umgelegt ist, muss dieser dennoch von einem Benutzer leicht zu
ergreifen und aufzurichten sein. Ein langer Kopfabschnitt würde sich auch nachteilig
auf den Tragekomfort auswirken, weil dadurch ein längerer Hebelarm und eine größere
Gesamthöhe resultieren würden. Die Höhe des Kopfabschnittes einschließlich der den
Kopfabschnitt von dem Füllraum trennenden Verbindungsnaht beträgt bis zu einem oberen
Beutelrand typischerweise zwischen 45 mm und 100 mm, insbesondere zwischen 55 mm bis
80 mm.
[0026] Wie bereits zuvor erläutert, sind die Frontwände und die Seitenfalten gemäß einer
bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung durch Falten und Heißsiegeln aus einem Abschnitt
einer Beutelfolie gebildet. Eine solche Beutelfolie ist üblicherweise mehrschichtig
ausgebildet, wobei die Beutelfolie an einer Beutelinnenseite eine heißsiegelbare Schicht
auf der Basis von Polyolefin und an einer Beutelaußenseite einer Außenschicht aufweist.
[0027] Die Siegelschicht ist zweckmäßigerweise gut heißsiegelbar, um den Folienbeutel umfangseitig
zu verschließen, Längs- und Quersiegelnähte bilden zu können und auch weitere Einrichtungen
wie den Wiederverschluss durch Heißsiegeln befestigen zu können. Als heißsiegelbares
Material kommen neben Polyolefinen wie Polyethylen (PE) und Polypropylen (PP) und
Polyolefin-Copolymeren auch verschiedene biologisch abbaubare Kunststoffe wie Polymilchsäure
(PLA), Polybutylenadipat-Therephthalat (PBAT) und Polybutylensuccinat (PBS) in Betracht.
[0028] Die Außenschicht ist im Vergleich zu der Siegelschicht weniger gut heißsiegelbar,
wozu die Außenschicht eine höhere Schmelz- bzw. Erweichungstemperatur haben kann.
Bei einem Heißsiegeln der Beutelfolie wird dann erreicht, dass zwar die Siegelschicht
- gegebenenfalls durch die Außenschicht hindurch - aufgeschmolzen wird, ohne dass
dabei jedoch die Außenschicht übermäßig verformt wird oder ihre Struktur verliert.
Die Außenschicht kann insbesondere aus Polyester, insbesondere Polyethylenterephthalat
(PET) gebildet sein, wobei eine solche Außenschicht üblicherweise orientiert ist.
Weitere geeignete Materialien für die Außenschicht sind beispielsweise Polyamid, Polypropylen
oder Polymilchsäure, wobei auch diese Materialien vorzugsweise eine durch ein Verstrecken
hervorgerufene Orientierung aufweisen, welche zu einer Verringerung der Aufschmelzneigung
bei einem Heißsiegeln führt.
[0029] Die mehrschichtige Beutelfolie ist vorzugsweise durch Klebstoff kaschiert. Neben
der Siegelschicht und der Außenschicht können auch weitere Schichten vorgesehen sein,
beispielsweise um die Barrierewirkung zu erhöhen. Als Barriere kann beispielsweise
eine Folienschicht aus Ethylen-Vinylalkohol-Copolymer (EVOH), eine dünne Metallfolie
oder eine metallisierte Folienschicht vorgesehen sein.
[0030] Die Dicke der Frontwände und der Seitenfalten liegt üblicherweise zwischen 60 µm
und 200 µm, vorzugsweise zwischen 70 µm und 170 µm, was bei einer Herstellung des
Folienbeutels durch Falten und Heißsiegeln der Dicke der Beutelfolie entspricht. Beispielsweise
kann eine Beutelfolie vorgesehen werden, welche eine Außenschicht aus PET, eine metallisierte
Zwischenschicht aus PET und eine Siegelschicht aus PE aufweist. Die Dicke der beiden
PET-Schichten kann beispielsweise 12 µm und die Dicke der Siegelschicht 140 µm betragen.
Im Rahmen der beschriebenen Ausgestaltung können alle drei Schichten als einzelne
Folie gebildet und durch einen Kaschierkleber verbunden sein. Dies ist insbesondere
dann von Vorteil, wenn zwischen den beiden PET-Schichten - wie nachfolgend noch erläutert
- ein Aufdruck erzeugt werden soll. Ausgehend von der Außenschicht ist nämlich aufgrund
der Metallisierung ein noch weiter innen an dem Übergang zu der Siegelschicht angeordneter
Aufdruck nicht möglich.
[0031] Der Füllraum weist vorzugsweise ein Volumen zwischen 4 l und 20 l auf, wobei dann
das Füllgewicht von der Dichte des Füllmaterials abhängt. Bei pelletierter Tiernahrung
kann das Füllgewicht beispielsweise zwischen 2,5 kg und 10 kg betragen. Wie zuvor
beschrieben weist der Folienbeutel gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung
bezogen auf die von den Seitenfalten bestimmten Tiefe im Vergleich zu bekannten, gattungsgemäßen
Folienbeuteln mit einem Tragegriff an einem Kopfabschnitt eine vergleichsweise geringe
Standhöhe auf, wobei auch in Kauf genommen wird, dass bei der Herstellung in einem
Längs-Verfahren eine relativ breite Folienbahn zugeführt wird. Der Folienbeutel ist
also beispielsweise bei einer Verwendung für Tierfutter für eine mittlere Beutelgröße
und ein mittleres Füllgewicht geeignet.
[0032] Der Wiederverschluss ist an der ersten Frontwand befestigt und weist auch einen Abstand
zu den Beutellängskanten auf. Vor diesem Hintergrund ist gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung
der Erfindung vorgesehen, dass der Wiederverschluss durch eine rahmenförmig geschlossene
und von den Beutellängskanten beabstandete Heißsiegelnaht an der ersten Frontwand
befestigt ist. Die rahmenförmig geschlossene Heißsiegelnaht gewährleistet eine zuverlässige
Abdichtung des Wiederverschlusses auch zu den Seiten, wobei dann der Wiederverschluss
an der ersten Frontwand eine funktionell und räumlich abgegrenzte Einheit darstellt.
[0033] Vorzugsweise sind die Anschlussfahne des einen Wiederverschlussstreifens unterhalb
des Entnahmebereiches und die Anschlussfahne des anderen Wiederverschlussstreifens
unmittelbar oder über einen separaten Folienabschnitt oberhalb des Entnahmebereiches
befestigt. Unabhängig von der bevorzugten Ausbildung einer rahmenförmig geschlossenen
Heißsiegelnaht kann dabei auch vorgesehen sein, dass sich die Anschlussfahne bzw.
der Folienabschnitt oberhalb des Entnahmebereichs bis zur Verbindungsnaht erstreckt,
welche den Kopfabschnitt von dem Füllraum trennt. Um eine optimale Ausnutzung des
Füllraumes zu gewährleisten, wird der Wiederverschluss so weit oben wie möglich angeordnet,
wodurch auch eine besonders gute Handhabung bei der Entnahme des Füllgutes erreicht
wird. Wenn sich die Anschlussfahne bzw. der Folienabschnitt oberhalb des Entnahmebereiches
bis zu der Verbindungsnaht erstreckt, kann die Anschlussfahne bzw. der Folienabschnitt
dort auch mit in die Verbindungsnaht eingesiegelt sein, wodurch sich eine zusätzliche,
besonders zuverlässige Fixierung ergibt.
[0034] Erfindungsgemäß erstrecken sich die Frontwände einerseits und die Seitenfalten andererseits
gemeinsam von dem Beutelboden bis zu einem oberen Beutelrand entlang der gesamten
Beutellängskanten. Um aber am oberen Beutelrand spitze Kanten zu vermeiden und ein
ansprechendes Aussehen des Folienbeutels zu erreichen, können an dem Kopfbereich in
Höhe des Tragegriffs Beutelecken abgetrennt werden. Die Beutelecken können beispielsweise
entlang einer schrägen Linie oder vorzugsweise entlang einer S-Form abgetrennt werden.
[0035] Damit die Seitenfalten am Kopfbereich nicht aufklaffen, können die Flügel dort miteinander
verbunden sein. Da gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung eine mehrschichtige
Beutelfolie mit einer nicht heißsiegelbaren oder schlecht heißsiegelbaren Außenschicht
eingesetzt wird, kann eine Verbindung der Flügel nicht ohne weitere Maßnahmen durch
ein Heißsiegeln erfolgen. Um dennoch die Flügel miteinander zu verbinden, kann ein
einfacher Klebstoffpunkt vorgesehen werden. Alternativ können an den miteinander zu
verbindenden Stellen in den Flügeln auch Öffnungen bzw. Ausstanzungen gebildet werden,
wobei dann die beiden Frontwände durch die Ausstanzungen hindurch bei einem Heißsiegeln
miteinander verbunden werden, wodurch entsprechend auch die jeweilige Seitenfalte
fixiert wird.
[0036] Grundsätzlich ist es möglich, den gesamten Kopfabschnitt flächig abzusiegeln, so
dass dann der Kopfabschnitt von einer einzigen breiten, geraden Siegelnaht gebildet
ist. Vorzugsweise ist jedoch vorgesehen, dass der Kopfabschnitt die den Füllraum abgrenzende
Verbindungsnaht als Teil einer rahmenförmigen Siegelung aufweist, wobei dann die Materialtrennung
zur Bildung des Tragegriffes innerhalb dieser rahmenförmigen Siegelung angeordnet
ist.
[0037] Die Erfindung betrifft auch einen flachgelegten, unbefüllten Beutelrohling, aus dem
insbesondere der zuvor beschriebene befüllte und verschlossene Folienbeutel gebildet
werden kann.
[0038] Der flachgelegte, unbefüllte Folienbeutelrohling weist eine erste Frontwand, eine
zweite Frontwand, zwei Seitenfalten, einen Wiederverschluss, einen von den Frontwänden
und den Seitenfalten gebildeten Schlauchabschnitt für die Aufnahme eines Füllgutes,
einen von dem Schlauchabschnitt durch eine Verbindungsnaht getrennten Kopfabschnitt
und einen an dem Kopfabschnitt durch eine Durchtrennung der Frontwände gebildeten
Tragegriff auf. Die Seitenfalten weisen jeweils zwei durch eine in Beutellängsrichtung
verlaufende Knicklinie aneinander anschließende Flügel auf. Die Seitenfalten sind
also jeweils aus einem zusammenhängenden, durchgehenden Folienabschnitt gebildet,
der mittig mit der Knicklinie versehen ist. Die Flügel schließen an Beutellängskanten
jeweils an einen der Frontwände an, wobei der Wiederverschluss miteinander verrastende
Wiederverschlussstreifen mit Anschlussfahnen und Rastleisten aufweist, auf denen ein
Schieber zum Verbinden und Trennen der Rastleisten angeordnet ist und wobei der Wiederverschluss
über die Anschlussfahnen an einer Innenseite des Schlauchabschnittes befestigt ist.
[0039] Erfindungsgemäß ist ein dem Kopfabschnitt gegenüberliegender unterer Beutelrand bei
dem unbefüllten Folienbeutelrohling unverschlossen, wobei zwischen den Frontwänden
und den Seitenfalten am unteren Beutelrand eine Befüllöffnung gebildet ist. Die Frontwände
einerseits und die Seitenfalten andererseits erstrecken sich gemeinsam von dem unteren
Beutelrand bis zu einem oberen Beutelrand entlang der gesamten Beutellängskanten.
Der Wiederverschluss ist mit beiden Anschlussfahnen der Wiederverschlussstreifen an
der ersten Frontwand befestigt und durch einen in der ersten Frontwand fensterförmig
gebildeten Entnahmebereich, der sich nicht bis zu den Beutellängskanten erstreckt,
zugänglich.
[0040] Vorzugsweise liegt das Verhältnis der Breite der zwischen den Frontwänden eingelegten
Flügel der Seitenfalte zu der in Beutellängsrichtung zwischen dem oberen Rand und
dem unteren Rand bestimmten Länge zwischen 1 : 5 und 1 :8. Hinsichtlich des zuvor
beschriebenen befüllten Folienbeutels ist zu berücksichtigen, dass die Breite eines
eingelegten Flügels nur der halben Breite einer von zwei Flügeln gebildeten Seitenfalte
entspricht. Die Länge des flachgelegten, unbefüllten Folienbeutelrohlings ist größer
als die Standhöhe des Folienbeutels, weil der Folienbeutelrohling durch das Befüllen
und Verschließen aus dem Material der Frontwände und der Seitenfalten einen Boden
bildet und am oberen Rand des Füllraums aufgestellt ist, wodurch sich die Standhöhe
wesentlich reduziert.
[0041] Gegenstand der Erfindung ist auch ein Verfahren zur Herstellung eines Folienbeutels
mit einer ersten Frontwand, einer zweiten Frontwand, zwei Seitenfalten und einem Wiederverschluss,
wobei eine Materialbahn einer Beutelfolie mit einer Siegelschicht und einer Außenschicht
in einer Produktionsrichtung geführt wird, wobei in einem gleichmäßigen Abstand durch
zumindest eine Schwächungslinie und/oder das Heraustrennen eines Bereiches aus der
Beutelfolie Entnahmebereiche gebildet werden, deren Breite kleiner ist als die Breite
der Frontwände, wobei an den Entnahmebereichen Wiederverschlüsse aufgelegt und an
der Siegelschicht der Beutelfolie befestigt werden, wobei nachfolgend ein Seitenfaltenschlauch
mit durchgehenden Seitenfalten derart gebildet wird, dass die Entnahmebereiche mit
jeweils einem Wiederverschluss an der ersten Frontwand an einer Beutelinnenseite angeordnet
sind, wobei seitliche Enden des Wiederverschlusses von den Seitenfalten überdeckt
sind, wobei benachbart zu den Wiederverschlüssen zur Bildung von jeweils einem Kopfbereich
Kopfsiegelungen mit zumindest einer Quersiegelnaht erzeugt werden, welche Flügel der
Seitenfalten mit den Frontwänden und zwischen den Seitenfalten die Frontwände miteinander
verbinden, wobei innerhalb der Kopfsiegelung durch die Erzeugung von Trennlinien in
den Frontwänden ein Tragegriff gebildet wird, wobei aus dem Seitenfaltenschlauch durch
eine Trennung benachbart zu der Kopfsiegelung Schlauchabschnitte abgetrennt werden,
deren eines Längsende von der Kopfsiegelung gebildet ist und deren anderes Längsende
mit den zwischen den Frontwänden eingelegten Seitenfalten offen ist, wobei nachfolgend
das offene Längsende aufgespreizt und der Schlauchabschnitt mit einem Füllgut befüllt
wird, bevor das offene Längsende mit einer Bodennaht verschlossen wird.
[0042] Erfindungsgemäß wird innerhalb der Kopfsiegelung durch die Erzeugung von Trennlinien
in den Frontwänden ein Tragegriff gebildet. Im einfachsten Fall wird eine von einem
Benutzer einzugreifende Trennlinie in die beiden Frontwände eingeschnitten bzw. durch
die beiden Frontwände hindurch gestanzt. Die an den Frontwänden übereinander liegenden
Trennlinien bilden dann einen Schlitz, der von einem Benutzer eingegriffen werden
kann. Um eine komfortable Griffform zu bilden, können die Trennlinien C-förmig sein.
Des Weiteren ist es auch möglich, dass zur Bildung des Tragegriffes an den Trennlinien
eine Griffausstanzung gebildet wird, so dass dann der Tragegriff als Öffnung in den
Frontwänden sofort sichtbar ist. Grundsätzlich ist es auch möglich, dass entlang der
Trennlinie die beiden Frontwände zunächst nicht vollständig eingeschnitten sind. So
können die Trennlinien beispielsweise auch als eine Art Perforation gebildet sein,
wobei dann von einem Benutzer die Perforation bei der Einführung einer Hand erst zerrissen
wird.
[0043] Im Rahmen der Erfindung kann vorgesehen sein, dass im Kopfbereich in Höhe des Tragegriffs
Beutelecken abgetrennt werden. Eine Entfernung der Beutelecken kann insbesondere dann
erfolgen, wenn einzelne Schlauchabschnitte von dem Seitenfaltenschlauch abgetrennt
werden. Vorzugsweise wird die Kopfsiegelung so gebildet, dass diese mit umlaufenden
Siegelnähten den Tragegriff rahmenförmig umgibt.
[0044] Die Erfindung wird im Folgenden anhand einer lediglich ein Ausführungsbeispiel darstellenden
Zeichnung erläutert. Es zeigen:
- Fig. 1
- einen erfindungsgemäßen Folienbeutel,
- Fig. 2
- einen Schnitt entlang der Linie A-A der Fig. 1,
- Fig. 3
- ein flachgelegter, unbefüllter Folienbeutelrohling als Vorprodukt des Folienbeutels
gemäß Fig. 1,
- Fig. 4
- ein Verfahren zur Herstellung eines Beutelrohlings gemäß der Fig. 3,
- Fig. 5a und 5b
- das Befüllen und Verschließen des Beutelrohlings gemäß der Fig. 3 zur Bildung des
Folienbeutels gemäß der Fig. 1.
[0045] Die Fig. 1 zeigt einen Folienbeutel, der eine erste Frontwand 1a, eine zweite Frontwand
1 b, zwei Seitenfalten 2 und einen Wiederverschluss 3 aufweist. In einem von den Frontwänden
1a, 1 b und den Seitenfalten 2 gebildeten Füllraum 4 ist ein schüttfähiges Produkt,
beispielsweise pelletierte Tiernahrung angeordnet. Der Füllraum 4 ist durch eine Verbindungsnaht
5 nach oben verschlossen und von einem Kopfabschnitt 6 getrennt, wobei die Verbindungsnaht
5 dem Kopfabschnitt 6 zugeordnet ist. An dem Kopfabschnitt 6 ist durch eine Durchtrennung
der Frontwände 1a, 1b ein Tragegriff 7 gebildet, wobei die Durchtrennung auf einfache
Weise durch ein Stanzen erzeugt werden kann.
[0046] Die beiden Seitenfalten 2 weisen jeweils zwei durch eine in Beutellängsrichtung l
verlaufende Knicklinie 8 aneinander anschließende Flügel auf, welche an Beutellängskanten
9 jeweils an eine der Frontwände 1a, 1b anschließen. An den Beutellängskanten 9 sind
Längssiegelnähte 10 gebildet, welche den Folienbeutel stabilisieren, wobei die beiden
Frontwände 1a, 1b, wie nachfolgend beschrieben (Fig. 4), durch Falten und Heißsiegeln
aus einer Beutelfolie gebildet sind, wobei in einer der Längssiegelnähte 10 auch die
Ränder der Beutelfolie verbunden sind.
[0047] Aus der Fig. 1 ist bereits ersichtlich, dass der Wiederverschluss 3 durch einen in
der ersten Frontwand 1a gebildeten fensterförmigen Entnahmebereich 11 zugänglich ist.
Der Entnahmebereich 11 weist vor einem erstmaligen Öffnen eine Ausstanzung auf, in
der ein Schieber 12 des Wiederverschlusses 3 angeordnet ist. Angrenzend an den Schieber
12 weist der Entnahmebereich 11 vor einem erstmaligen Öffnen einen Streifen 13 der
ersten Frontwand 1a auf, der entlang einer Schwächungslinie aus der ersten Frontwand
1a herausgerissen werden kann.
[0048] Der Entnahmebereich 11 endet in einem Abstand zu den Beutellängskanten 9 und den
dort gebildeten Längssiegelnähten 10.
[0049] An einem Beutelboden, also an der Unterseite des Folienbeutels, ist eine Bodennaht
14 vorgesehen, welche die zwischen die Frontwände 1a, 1b eingelegten Flügel der Seitenfalten
2 mit jeweils einer der Frontwände 1a, 1b und zwischen den Seitenfalten 2 die beiden
Frontwände 1a, 1b unmittelbar miteinander verbindet.
[0050] Die weiteren Details des Folienbeutels ergeben sich aus der Fig. 2, welche einen
Schnitt entlang der Linie A-A der Fig. 1 zeigt sowie aus der Fig. 3, welche einen
noch flachgelegten, unbefüllten Folienbeutelrohling zeigt, aus dem der in Fig. 1 dargestellte
Folienbeutel durch ein Befüllen und Verschließen gebildet wird.
[0051] Aus der Fig. 2 sind insbesondere die Details des Wiederverschlusses 3 ersichtlich.
Der Wiederverschluss 3 umfasst miteinander verrastende Wiederverschlussstreifen 15,
die jeweils eine Anschlussfahne 16 und eine an die Anschlussfahne 16 anschließende
Rastleiste 17 aufweisen. Die Anschlussfahne 16 und die Rastleiste 17 können gemeinsam
als ein Strang extrudiert werden.
[0052] Die Rastleiste 17 ist von dem in Fig. 1 dargestellten Schieber 12 übergriffen, der
nach Art eines Reißverschlusses die Rastleisten 17 bei der Bewegung in einer ersten
Richtung zusammenführt und bei einer Bewegung in einer entgegengesetzten Richtung
auseinanderzieht. Gemäß dem dargestellten Ausführungsbeispiel sind die Anschlussfahnen
16 vor einem erstmaligen Öffnen an ihren Enden miteinander verbunden, um einen Originalitätsverschluss
zu gewährleisten. Eine der Anschlussfahnen 16 ist unterhalb des Entnahmebereiches
11 an der Beutelinnenseite an der ersten Frontwand 1a durch eine Heißsiegelnaht befestigt,
während die andere Anschlussfahne 16 über einen zusätzlichen Folienabschnitt 18 oberhalb
des Entnahmebereiches 11 an der Innenseite der ersten Frontwand 1a festgesiegelt ist.
[0053] Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung wird der Wiederverschluss 3 als vorkonfektionierte
Einheit bei der Herstellung zugeführt und festgesiegelt, wozu gemäß der Fig. 3 eine
umlaufende, geschlossene rahmenförmige Siegelnaht 22 erzeugt werden kann.
[0054] Aus der Fig. 3 ist ersichtlich, dass sich die Frontwände 1a, 1b und die Seitenfalten
2 gemeinsam von dem Beutelboden bis zu einem oberen Beutelrand entlang der gesamten
Beutellängskanten 9 erstrecken. Des Weiteren ist ersichtlich, dass eine Kopfsiegelung
24 mit der Verbindungsnaht 5 rahmenförmig ausgebildet ist, wobei der gestanzte Tragegriff
7 innerhalb dieser rahmenförmigen Kopfsiegelung 24 angeordnet ist.
[0055] Gemäß der Fig. 1 weist der Folienbeutel im Vergleich zu der durch die Seitenfalten
2 bestimmten Tiefe t eine relativ geringe Standhöhe h auf, wobei das Verhältnis der
in Beutellängsrichtung l gemessenen Standhöhe h zu der durch die Seitenfalten 2 bestimmten
Tiefe t kleiner als 3 : 1, insbesondere kleiner als 2,5 : 1 ist. Das Verhältnis der
zwischen den Seitenfalten 2 an den Frontwänden 1a, 1b gemessenen Breite b zu der Standhöhe
h liegt zwischen 1,5 : 1 und 1 : 1,5.
[0056] In der Fig. 3 ist angedeutet, dass die Flügel der Seitenfalten 2 durch Fixierpunkte
19 verbunden sind, um dort ein Aufklaffen der Seitenfalten 2 zu vermeiden. Die Fixierpunkte
19 können durch Klebstoff gebildet werden. Gemäß einer nachfolgend weiter erläuterten
alternativen Ausgestaltung können in den Flügeln der Seitenfalten 2 auch Öffnungen
20 gebildet werden (Fig. 4), durch welche hindurch die beiden Frontwände 1a, 1b direkt
miteinander verbunden sind, so dass eine Fixierung der Seitenfalten 2 erfolgt.
[0057] Das Füllvolumen des Folienbeutels beträgt üblicherweise zwischen 4 l und 20 l. Beispielsweise
kann in dem Ausführungsbeispiel die Tiefe t zwischen 100 mm und 200 mm, beispielsweise
150 mm, die Breite b zwischen 250 mm und 450 mm, beispielsweise 350 mm und die Standhöhe
h zwischen 250 mm und 450 mm, beispielsweise 350 mm betragen, wobei die Standhöhe
h sich aus der Höhe des Füllraumes 4 und der Höhe des darüber angeordneten Kopfabschnittes
6 ergibt.
[0058] Die Frontwände 1a, 1b und die Seitenfalten 2 sind üblicherweise mit einem Aufdruck
versehen. Der Aufdruck kann bei einer kaschierten Beutelfolie vollständig innen liegend
als Konterdruck angeordnet sein. Das Ausführungsbeispiel zeigt jedoch eine alternative
Ausgestaltung, bei der ein Aufdruck von außen auf die Außenschicht der Beutelfolie
aufgebracht ist. In dem Ausführungsbeispiel sind erste Druckabschnitte 21 a matt,
während zweite Druckabschnitte 21 b glänzend sind. Dies wird dadurch erreicht, dass
die zweiten Druckabschnitte an einer Außenschicht aus PET innen liegend, das heißt
an dem Übergang zu einer angrenzenden Folienschicht angeordnet sind, während die ersten
Druckabschnitte 21a mit matter Druckfarbe auf die gegenüberliegende, freiliegende
Seite der Außenschicht aufgebracht werden. Bei dem Ausführungsbeispiel ist eine Kernschicht
aus PET metallisiert. Ohne einen Farbauftrag oder bei einem lediglich dünnen oder
transparenten Farbauftrag und einer klaren Ausführung der Außenschicht sowie der Kernschicht
bleibt dann die Metallisierung sichtbar, so dass auch metallisch glänzende Bereiche
ausgebildet werden können. Durch eine Kombination der verschiedenen Bereiche können
also matte Abschnitte, glänzende Abschnitte sowie metallisch glänzende Abschnitte
erzeugt werden.
[0059] Beispielsweise ist von außen gesehen folgender Aufbau denkbar:
Mattfarbe/PET (12 µm)/Druckfarbe/Kaschierkleber/Metallisierung/PET (12 µm)/Kaschierkleber/PET
(140 µm)
[0060] Dabei sind die Mattfarbe und die Druckfarbe in der Regel nicht in gegenseitiger Deckung,
sondern in verschiedenen Bereichen vorgesehen.
[0061] Im Rahmen der Erfindung erstreckt sich der Tragegriff 7 üblicherweise zwischen den
Seitenfalten 2, wobei dann die Seitenfalten 2 nicht in den Tragegriff 7 eingebunden
sind. Des Weiteren ist bevorzugt, dass der Wiederverschluss 3 sowie der davor angeordnete
Entnahmebereich 11 einen Abstand zu den Beutellängskanten 9 aufweisen, aber dennoch
die darunter verlaufenden Seitenfalten 2 an ihren Rändern überlagern.
[0062] Die beschriebenen bevorzugten Merkmale sind in dem Ausführungsbeispiel exemplarisch
dargestellt.
[0063] Erfindungsgemäß ist vorgesehen, dass der flachgelegte unbefüllte Folienbeutelrohling
gemäß der Fig. 3 zunächst bereits an seinem Kopf vollständig ausgebildet und verschlossen
ist, wobei dann ein Befüllen an dem unteren Beutelrand erfolgt, bevor dann die Bodennaht
14 zum Verschließen des Folienbeutels gebildet wird.
[0064] Die Fig. 4 zeigt ein bevorzugtes Verfahren, um den in Fig. 3 dargestellten Folienbeutelrohling
zu bilden.
[0065] Dabei wird eine Materialbahn einer Beutelfolie mit einer Siegelschicht und einer
Außenschicht in einer Produktionsrichtung P geführt, wobei die Siegelschicht in der
Fig. 4 oben liegt. Zur Orientierung sind auf der Materialbahn auch die Bereiche angedeutet,
aus denen nachfolgend die beiden Seitenfalten 2 und die beiden Frontwände 1a, 1b gebildet
werden, auch wenn die Materialbahn zunächst noch völlig flach ist.
[0066] Sodann werden in einem gleichmäßigen Abstand die Entnahmebereiche 11 gebildet, wozu
für die Schieber 12 der Wiederverschlüsse 3 ein Bereich ausgestanzt und ein angrenzender
Streifen 13 perforiert wird. Darüber hinaus werden dort, wo nachfolgend die Seitenfalten
2 gebildet werden, Öffnungen 20 ausgestanzt, mit denen nachfolgend die Seitenfalten
2 am Kopfabschnitt 6 dadurch fixiert werden, dass die beiden Frontwände 1a, 1 b durch
die Öffnungen 20 hindurch direkt miteinander verbunden werden.
[0067] Sodann wird der zuvor beschriebene Wiederverschluss 3 auf die Siegelschicht der Beutelfolie
aufgelegt und durch eine rahmenförmige Siegelnaht 22 befestigt, worauf dann die Beutelfolie
durch Faltmesser zu einem Seitenfaltenschlauch 23 umgeformt wird, an dem auch die
Längssiegelnähte 10 erzeugt werden, wobei die Ränder der zu dem Seitenfaltenschlauch
23 gefalteten Beutelfolie an einer der Längssiegelnähte 10 miteinander verbunden werden.
[0068] In einem weiteren Schritt wird eine Kopfsiegelung 24 rahmenförmig gebildet, wobei
die Kopfsiegelung 24 die Verbindungsnaht 5 umfasst, welche den in Fig. 1 und 2 dargestellten
Füllraum 4 von dem Kopfabschnitt 6 trennt. In einem weiteren Schritt werden dann Tragegriff
7 innerhalb der Kopfsiegelung 24 gebildet, wobei gleichzeitig oder nachfolgend Beutelecken
25 auf Höhe des Tragegriffes 7 entfernt und einzelne Folienbeutelrohlinge von dem
Seitenfaltenschlauch 23 abgetrennt werden.
[0069] Die Fig. 5a und 5b zeigen, dass der so gebildete Folienbeutelrohling an seinem unteren
Rand aufgespreizt, befüllt und dann durch die Bodennaht 14 verschlossen wird. Insbesondere
kann der flachgelegte, unbefüllte Folienbeutelrohling als vorgefertigte Verpackung
(pre-made bag) hergestellt, transportiert und erst an einem anderen Ort befüllt und
verschlossen werden.
1. Folienbeutel mit einer ersten Frontwand (1a), einer zweiten Frontwand (1b), zwei Seitenfalten
(2), einem Wiederverschluss (3), einem von den Frontwänden (1a, 1b) und Seitenfalten
(2) gebildeten Füllraum (4), einem von dem Füllraum (4) durch eine Verbindungsnaht
(5) getrennten Kopfabschnitt (6), einem an dem Kopfabschnitt (6) durch eine Durchtrennung
der Frontwände (1a, 1 b) gebildeten Tragegriff (7), wobei die Seitenfalten (2) jeweils
zwei durch eine in Beutellängsrichtung (l) verlaufende Knicklinie (8) aneinander anschließende
Flügel aufweisen, welche an Beutellängskanten (9) jeweils an eine der Frontwände (1a,
1b) anschließen, wobei der Wiederverschluss (3) miteinander verrastende Wiederverschlussstreifen
(15) mit Anschlussfahnen (16) und Rastleisten (17) aufweist, auf denen ein Schieber
(12) zum Verbinden und Trennen der Rastleisten (17) angeordnet ist, wobei der Wiederverschluss
(3) über die Anschlussfahnen (16) an einer Innenseite des Füllraums (4) befestigt
ist und wobei an einem Beutelboden eine Bodennaht (14) die zwischen die Frontwände
(1a, 1b) eingelegten Flügel der Seitenfalten (2) mit jeweils einer der Frontwänden
(1a, 1b) und zwischen den Seitenfalten (2) die beiden Frontwände (1a, 1b) miteinander
verbindet, dadurch gekennzeichnet, dass sich die Frontwände (1a, 1 b) einerseits und die Seitenfalten (2) andererseits gemeinsam
von dem Beutelboden bis zu einem oberen Beutelrand entlang der gesamten Beutellängskanten
(9) erstrecken, dass der Wiederverschluss (3) mit beiden Anschlussfahnen (16) der
Wiederverschlussstreifen (15) an der ersten Frontwand (1a) befestigt und durch einen
in der ersten Frontwand (1a) fensterförmig gebildeten Entnahmebereich (11) zugänglich
ist.
2. Folienbeutel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Verhältnis der in Beutellängsrichtung (l) gemessenen Standhöhe (h) zu der durch
die Seitenfalten (2) bestimmten Tiefe (t) kleiner als 3 : 1, insbesondere kleiner
als 2,5 : 1 ist.
3. Folienbeutel nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Verhältnis der zwischen den Seitenfalten (2) an den Frontwänden (1a, 1b) gemessenen
Breite zu der Standhöhe (h) zwischen 1,5 : 1 und 1 : 1,5 liegt.
4. Folienbeutel nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Verhältnis einer entlang der Beutellängsrichtung (l) bestimmten Länge des Kopfabschnittes
(6) zu der Höhe des Füllraumes (4) kleiner als 1 : 3 ist.
5. Folienbeutel nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Frontwände (1a, 1 b) und die Seitenfalten (2) durch Falten und Heißsiegeln aus
einem Abschnitt einer mehrschichtigen Beutelfolie gebildet sind, wobei die Beutelfolie
an einer Beutelinnenseite eine heißsiegelbare Siegelschicht auf der Basis von Polyolefin
und an einer Beutelaußenseite eine Außenschicht aufweist.
6. Folienbeutel nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Frontwände (1a, 1b) und die Seitenfalten (2) eine Dicke zwischen 60 µm und 200
µm aufweisen.
7. Folienbeutel nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Wiederverschluss (3) durch eine rahmenförmig geschlossene und von den Beutellängskanten
(9) beabstandete Heißsiegelnaht (22) an der ersten Frontwand (1a) befestigt ist.
8. Folienbeutel nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Anschlussfahne (16) des einen Wiederverschlussstreifens (15) unterhalb des Entnahmebereiches
(11) und die Anschlussfahne (16) des anderen Wiederverschlussstreifens (15) unmittelbar
oder über einen separaten Folienabschnitt (18) oberhalb des Entnahmebereiches (11)
befestigt sind, wobei sich die Anschlussfahne (16) bzw. der Folienabschnitt (18) oberhalb
des Entnahmebereiches (11) bis zu der Verbindungsnaht (5) erstreckt.
9. Folienbeutel nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass der Füllraum (4) ein Volumen zwischen 4 l und 20 l aufweist.
10. Folienbeutel nach einem der Ansprüche 1 bis 9 gekennzeichnet durch einen Aufdruck, wobei erste Druckabschnitte (21 a) auf einer Außenseite und zweite
Druckabschnitte (21 b) an einem inneren Schichtübergang unterhalb der Außenseite gebildet
sind.
11. Flachgelegter, unbefüllter Folienbeutelrohling, insbesondere zur Bildung eines Folienbeutels
nach einem der Ansprüche 1 bis 10, mit einer ersten Frontwand (1a), einer zweiten
Frontwand (1 b), zwei Seitenfalten (2), einem Wiederverschluss (3), einem von den
Frontwänden (1a, 1b) und den Seitenfalten (2) gebildeten Schlauchabschnitt für die
Aufnahme eines Füllgutes, einem von dem Schlauchabschnitt durch eine Verbindungsnaht
(5) getrennten Kopfabschnitt (6), einem an dem Kopfabschnitt (6) durch eine Durchtrennung
der Frontwände (1a, 1 b) gebildeten Tragegriff (7), wobei die Seitenfalten (2) jeweils
zwei durch eine in Beutellängsrichtung (l) verlaufende Knicklinie (8) aneinander anschließende
Flügel aufweisen, welche an Beutellängskanten (9) jeweils an eine der Frontwände (1a,
1b) anschließen, wobei der Wiederverschluss (3) miteinander verrastende Wiederverschlussstreifen
(15) mit Anschlussfahnen (16) und Rastleisten (17) aufweist, auf denen ein Schieber
(12) zum Verbinden und Trennen der Rastleisten (17) angeordnet ist und wobei der Wiederverschluss
(3) über die Anschlussfahnen (16) an einer Innenseite des Schlauchabschnitts befestigt
ist, dadurch gekennzeichnet, dass ein dem Kopfabschnitt (6) gegenüberliegender unterer Beutelrand unverschlossen ist
und zwischen den Frontwänden (1a, 1b) und Seitenfalten (2) eine Befüllöffnung bildet,
dass sich die Frontwände (1a, 1 b) einerseits und die Seitenfalten (2) andererseits
gemeinsam von dem unteren Beutelrand bis zu einem oberen Beutelrand entlang der gesamten
Beutellängskanten (9) erstrecken und dass der Wiederverschluss (3) mit beiden Anschlussfahnen
(16) der Wiederverschlussstreifen (15) an der ersten Frontwand (1a) befestigt und
durch einen in der ersten Frontwand (1a) fensterförmig gebildeten Entnahmebereich
(11) zugänglich ist.
12. Flachgelegter, unbefüllter Folienbeutelrohling nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass das Verhältnis der Breite der zwischen den Frontwänden (1a, 1 b) eingelegten Flügeln
der Seitenfalten (2) zu der in Beutellängsrichtung (l) zwischen dem oberen Rand und
dem unteren Rand bestimmten Länge zwischen 1 : 5 und 1 : 8 liegt.
13. Verfahren zur Herstellung eines Folienbeutels mit einer ersten Frontwand (1a), einer
zweiten Frontwand (1 b), zwei Seitenfalten (2) und einem Wiederverschluss (3),
wobei eine Materialbahn einer Beutelfolie mit einer Siegelschicht und einer Außenschicht
in einer Produktionsrichtung (P) geführt wird,
wobei in einem gleichmäßigen Abstand durch zumindest eine Schwächungslinie und/oder
das Heraustrennen eines Bereiches aus der Beutelfolie Entnahmebereiche (11) gebildet
werden, deren Breite kleiner ist als die Breite der Frontwände (1a, 1b),
wobei an den Entnahmebereichen (11) Wiederverschlüsse aufgelegt und an der Siegelschicht
der Beutelfolie befestigt werden,
wobei nachfolgend ein Seitenfaltenschlauch (23) mit durchgehenden Seitenfalten (2)
derart gebildet wird, dass die Entnahmebereiche (11) mit jeweils einem Wiederverschluss
(3) an der ersten Frontwand (1a) an der Beutelinnenseite angeordnet sind, wobei seitliche
Enden der Wiederverschlüsse von den Seitenfalten (2) überdeckt sind,
wobei benachbart zu den Wiederverschlüssen zur Bildung von jeweils einem Kopfbereich
Kopfsiegelungen (24) mit zumindest einer Quersiegelnaht erzeugt werden, welche Flügel
der Seitenfalten (2) mit den Frontwänden (1a, 1 b) und zwischen den Seitenfalten (2)
die Frontwände (1 a, 1 b) miteinander verbinden,
wobei innerhalb der Kopfsiegelung (24) durch die Erzeugung von Trennlinien in den
Frontwänden (1a, 1 b) ein Tragegriff (7) gebildet wird,
wobei aus dem Seitenfaltenschlauch (23) durch eine Trennung benachbart zu der Kopfsiegelung
(24) Schlauchabschnitte abgetrennt werden, deren eines Längsende von der Kopfsiegelung
(24) gebildet ist und deren anderes Längsende mit den zwischen den Frontwänden (1a,
1 b) eingelegten Seitenfalten (2) offen ist,
wobei nachfolgend das offene Längsende aufgespreizt und der Schlauchabschnitt mit
einem Füllgut befüllt wird, wobei das offene Längsende mit einer Bodennaht (14) verschlossen
wird.
14. Verfahren nach Anspruch 13, wobei in dem Kopfbereich in Höhe des Tragegriffs (7) Beutelecken
(25) abgetrennt werden.
15. Verfahren nach Anspruch 13 oder 14, wobei die Kopfsiegelung (24) den Tragegriff (7)
rahmenförmig umgibt.