[0001] Die Erfindung betrifft einen Seitenfaltenbeutel mit zwei einander gegenüberliegenden
Frontwänden, einer ersten und einer zweiten Seitenfalte, welche sich einander gegenüberliegend
entlang einer Beutellängsrichtung erstrecken und jeweils die beiden Frontwände miteinander
verbinden, einer zumindest einen Wiederverschlussstreifen aufweisenden Wiederverschlusseinrichtung,
die im Bereich der ersten Seitenfalte angeordnet ist, sich entlang einer Beutelquerrichtung
über einen Teil der Breite der Frontwände erstreckt und das Herausklappen der ersten
Seitenfalte zur Bildung einer wiederverschließbaren Schütte ermöglicht.
[0002] Gegenstand der Erfindung ist des Weiteren ein Verfahren zur Herstellung eines Seitenfaltenbeutels
gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruches 10.
[0003] Der Seitenfaltenbeutel ist üblicherweise aus Kunststofffolie gebildet, wobei insbesondere
mehrschichtig kaschierte Folien für die Herstellung in Betracht kommen, wobei dann
die Folien an einer Innenseite des Seitenfaltenbeutels eine heißsiegelbare Innenschicht
und eine die Außenfläche des Seitenfaltenbeutels bildende Außenschicht aufweisen,
wobei bei einer kaschierten Folie auch ein innenliegender Aufdruck vorgesehen sein
kann, der vor dem Kaschieren erzeugt ist.
[0004] Erfindungsgemäß ist eine der beiden Seitenfalten mit der Wiederverschlusseinrichtung
versehen, mit der die Seitenfalte in einem eingeklappten Zustand zwischen den Frontwänden
fixiert und verschlossen werden kann, wobei die Seitenfalte durch ein Öffnen der Wiederverschlusseinrichtung
nach außen geklappt werden kann, um eine Schütte zu bilden. Üblicherweise ist oberhalb
der Wiederverschlusseinrichtung bei einem befüllten Seitenfaltenbeutel eine in Querrichtung
verlaufende Kopfsiegelnaht vorgesehen, die zunächst für ein erstmaliges Öffnen mit
einem entsprechenden Kopfabschnitt bereichsweise abgerissen, abgeschnitten oder aufgepeelt
werden muss.
[0006] Die aus diesem Stand der Technik bekannten Seitenfaltenbeutel weisen einen Wiederverschluss
mit einem einzigen mit sich selbst verriegelbaren Wiederverschlussstreifen auf, der
sich an der Beutelinnenseite an einer Seitenfalte sowie benachbart der Seitenfalte
auch an den beiden Frontwänden erstreckt und welcher die Seitenfalte mit den beiden
Frontwänden verbindet. Ausgehend von einer Mittellinie der Seitenfalte wird ein Flügel,
also eine Hälfte der entsprechenden Seitenfalte mit der ersten Frontwand und die andere
Hälfte der Seitenfalte mit der zweiten Frontwand verbunden.
[0007] Die Länge des Wiederverschlussstreifens an den beiden Frontwänden kann gemäß dem
Stand der Technik wie auch im Rahmen der Erfindung unterschiedlich sein. Insbesondere
kann sich der Wiederverschlussstreifen an den Frontwänden auch über die entsprechende
Seitenfalte hinauserstrecken, so dass dann benachbart zu der Seitenfalte die beiden
Frontwände direkt miteinander verbunden werden, wodurch eine größere Entnahmeöffnung
bereitgestellt wird. Es ist jedoch stets vorgesehen, dass sich der Wiederverschluss
nur über einen Teil der gesamten Breite der Frontwände erstreckt. Zweckmäßigerweise
kann seitlich zu dem Wiederverschlussstreifen auch eine entweder in Beutellängsrichtung
oder Beutelquerrichtung verlaufende Verbindungslinie, insbesondere eine Heißsiegelnaht,
vorgesehen sein, um die Öffnung zu begrenzen.
[0008] Zur Herstellung von Seitenfaltenbeuteln sind in der Praxis verschiedene Verfahren
bekannt. Die gattungsgemäßen Seitenfaltenbeutel mit einer Wiederverschlusseinrichtung
an lediglich einer Seitenfalte und den zugeordneten Abschnitten der Frontwände wird
durch Falten aus einer einzigen Folienbahn geformt. Der mit sich selbst verriegelbare
Wiederverschlussstreifen wird auf die flachliegende Materialbahn aufgelegt, wobei
dann im Bereich des Wiederverschlussstreifens eine der Seitenfalten gebildet wird.
Aus einem Seitenfaltenschlauch mit den Frontwänden und den Seitenfalten werden dann
einzelne Seitenfaltenbeutel bzw. entsprechende Rohlinge abgetrennt, welche jeweils
eine Wiederverschlusseinrichtung aufweisen.
[0009] Weil die Produktionsrichtung der Materialbahn bzw. des Seitenfaltenschlauches der
Längsrichtung der Seitenfalten entspricht, werden die entsprechenden Verfahren auch
als "Längs-Verfahren" bezeichnet.
[0010] Aus dem Seitenfaltenschlauch werden dann einzelne Seitenfaltenbeutel abgetrennt,
wobei direkt dabei eine Befüllung erfolgen kann, wobei es sich dann um ein sogenanntes
FFS-Verfahren (Form Fill and Seal) handelt. Alternativ können zunächst auch vorgefertigte
Seitenfaltenbeutel gebildet werden, welche an zumindest einer Seite noch nicht verschlossen
sind und dann zunächst gelagert und zu einem Verpackungsort verbracht werden können.
Solche Seitenfaltenbeutel werden dann separat befüllt und verschlossen.
[0011] Aus der Praxis sind auch alternative Herstellungsverfahren bekannt, bei denen die
Frontwände und die Seitenfalten aus separaten Folienabschnitten gebildet sind. So
beschreibt die
EP 1 541 332 A1 ein Verfahren zur Herstellung von Folienverpackungsbeuteln, bei dem ein Beutelstrang
derart gebildet wird, dass aufeinander folgende Folienverpackungsbeutel mit ihren
Beutellängsrändern nebeneinander angeordnet sind. Die Produktionsrichtung entspricht
dabei also einer Beutelquerrichtung der einzelnen Beutel, weshalb ein solches Verfahren
auch als "Quer-Verfahren" oder als "Totani-Verfahren" bezeichnet wird.
[0012] Gemäß
EP 1 541 332 A1 wird zunächst ein Beutelstrang von aufeinander folgenden, verbundenen Beutelrohlingen
gebildet. Eine erste Folienbahn wird in Produktionsrichtung geführt. Danach wird ein
Folienstreifen zugeführt, wobei die Ränder des Folienstreifens auf einem mittleren
Abschnitt umgeschlagen sind. Die Ränder sind üblicherweise gleich breit, wobei nach
dem Falten noch ein Spalt zwischen den Rändern verbleibt. Nachfolgend werden Stücke
der Folienstreifen in einem gleichmäßigen Abstand quer zur Produktionsrichtung (also
entlang der Beutellängsrichtung) auf die erste Folienbahn aufgelegt, bevor eine zweite
Folienbahn in Produktionsrichtung zugeführt wird, mit der die erste Folienbahn und
die Stücke der Folienstreifen abgedeckt werden. Sodann werden quer zur Produktionsrichtung
Längssiegelnähte erzeugt, mit denen die Folienstreifen einerseits an den umgeschlagenen
Rändern mit der zweiten Folienbahn und andererseits an einer gegenüberliegenden Seite
mit der ersten Folienbahn verschweißt werden. Aus dem so gebildeten Beutelstrang werden
abschließend einzelne Folienverpackungsbeutel durch einen Schnitt im Bereich der Folienstreifen
derart abgetrennt, dass aus einem gefalteten Folienstreifen zwei Seitenfalten von
aufeinander folgenden Seitenfaltenbeuteln gebildet werden. Neben den Seitenfalten
kann auch eine separate Bodenfalte als Flachboden erzeugt werden.
[0013] Bei einem solchen Quer-Verfahren ist es ohne weiteres möglich, die Seitenfalten kürzer
als die beiden Frontwände auszuführen, so dass ein durchgehender Wiederverschluss
oberhalb der Seitenfalten angeordnet werden kann, welcher lediglich die beiden Frontwände
miteinander verbindet. Die Anordnung eines Wiederverschlusses im Bereich einer der
Seitenfalten, mit dem die entsprechende Seitenfalte als Schütte herausgeklappt werden
kann, ist mit dem beschriebenen Quer-Verfahren jedoch nicht zweckmäßig, weil zur Bildung
der beiden Frontwände sowie der Seitenfalten separate Folienstücke zugeführt und nachfolgend
verbunden werden, wobei dann die Integration eines Wiederverschlusses an einer der
Seitenfalten und den zugeordneten Abschnitten der Frontwände mit üblichen technischen
Mitteln nicht möglich ist.
[0014] Um bei den gattungsgemäßen Seitenfaltenbeuteln mit einem Wiederverschluss an einer
Seitenfalte einen Boden zu erzeugen, kann ein unterer Rand des Seitenfaltenbeutels
mit einer Quersiegelnaht verschlossen werden, wobei dann aber ein gleichmäßiges Aufstellen
des Seitenfaltenbeutels nicht möglich ist. Vielmehr neigt ein solcher Seitenfaltenbeutel
bei der Befüllung, seinem Transport und seiner Lagerung zu einem Kippen, wenn dieser
auf seinem unteren Abschnitt als Boden aufgestellt werden soll.
[0015] Um diese Kippneigung zu reduzieren, ist es bekannt, einen unteren Abschnitt des Seitenfaltenbeutels
zunächst mit einer Quersiegelnaht zu verschließen und dann auf sich selbst zu falten,
wodurch eine Art verstärkter doppelwandiger Boden gebildet wird. Dieses Vorgehen ist
jedoch insoweit nachteilig, dass dafür ein weiterer Arbeitsschritt für das Umfalten
notwendig ist, wobei auch durch das auf sich selbst Falten des unteren Abschnitts
ein erhöhter Materialbedarf resultiert. Schließlich verbleibt durch das Umfalten des
Endabschnitts in eine Richtung eine gewisse Asymmetrie, so dass eine Schrägstellung
nicht völlig vermieden werden kann. Auch die zusätzliche Erzeugung von Eckabsiegelungen
oder dergleichen kann das beschriebene Problem nicht vollständig lösen.
[0016] Vor diesem Hintergrund liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, einen Seitenfaltenbeutel
mit einem Wiederverschluss an einer herausklappbaren Seitenfalte anzugeben, der eine
verbesserte Standfähigkeit aufweist. Des Weiteren soll auch ein Verfahren zur Herstellung
eines solchen Seitenfaltenbeutels angegeben werden.
[0017] Gegenstand der Erfindung und Lösung der Aufgabe sind ein Seitenfaltenbeutel gemäß
Patentanspruch 1 sowie ein Verfahren zur Herstellung eines Seitenfaltenbeutels gemäß
Patentanspruch 10.
[0018] Ausgehend von einem gattungsgemäßen Seitenfaltenbeutel mit einer zumindest einen
Wiederverschlussstreifen aufweisenden Wiederverschlusseinrichtung, die im Bereich
der ersten Seitenfalte angeordnet ist, ist erfindungsgemäß vorgesehen, dass zur Bildung
eines Flachbodens ein separater Folienabschnitt vorgesehen ist, welcher über Verbindungsnähte
mit unteren Enden der Frontwände und der Seitenfalten verbunden ist.
[0019] Durch die Bereitstellung eines Wiederverschlusses an einer Seitenfalte unter Ausbildung
einer herausklappbaren Schütte einerseits und eines Flachbodens in Form eines separaten
Folienabschnittes andererseits werden erfindungsgemäß besonders vorteilhafte Maßnahmen
kombiniert, welche gemäß dem Stand der Technik nur bei unterschiedlichen Beutelherstellungsverfahren
realisiert und damit nicht kombiniert werden konnten.
[0020] Die Erfindung betrifft entsprechend auch ein Verfahren zur Herstellung eines Seitenfaltenbeutels
gemäß Patentanspruch 10, wobei eine Materialbahn einer Beutelfolie in einer Produktionsrichtung
zugeführt wird, wobei durch Falten der Beutelfolie ein Seitenfaltenschlauch mit einer
ersten Frontwand, einer zweiten Frontwand und dazwischen angeordneten, die Frontwände
verbindenden Seitenfalten gebildet wird, und wobei von dem Seitenfaltenschlauch einzelne,
bevorzugt unbefüllte Seitenfaltenbeutel abgetrennt werden.
[0021] Ausgehend von einem solchen Längs-Verfahren ist erfindungsgemäß vorgesehen, dass
in der Beutelfolie für jeden Seitenfaltenbeutel, vorzugsweise vor dem Falten, ein
in Querrichtung verlaufender Einschnitt derart erzeugt wird, dass sich der Einschnitt
bei dem Seitenfaltenschlauch über beide Seitenfalten und die erste Frontwand erstreckt,
welche zwischen den Seitenfalten angeordnet ist, wobei bei dem Seitenfaltenschlauch
die durch den Einschnitt aufgetrennte erste Frontwand an einer Seite des Einschnittes,
also in Produktionsrichtung gesehen vor oder hinter dem Einschnitt, angehoben und
zumindest teilweise umgeklappt wird, wodurch die darunterliegende zweite Frontwand
sowie die Seitenfalte abschnittsweise freigelegt werden und wobei zur Bildung eines
Flachbodens ein separater Folienabschnitt über Verbindungsnähte, insbesondere Heißsiegelnähte
mit dem umgeklappten Abschnitt der ersten Frontwand und den freigelegten Seitenfalten
sowie der zweiten Frontwand verbunden wird.
[0022] Ausgehend von einem bekannten Längs-Verfahren wird damit eine Weiterentwicklung angegeben,
mit der für jeden Seitenfaltenbeutel auch ein separater Folienabschnitt als Flachboden
befestigt werden kann.
[0023] Der erfindungsgemäße Seitenfaltenbeutel zeichnet sich durch eine besonders vorteilhafte
Handhabung aus. Mit Hilfe der Wiederverschlusseinrichtung an der ersten Seitenfalte
kann diese nach einem erstmaligen Öffnen in einem eingefalteten Zustand fixiert werden,
wobei dann die beiden Flügel der ersten Seitenfalte jeweils an einer der beiden Frontwände
befestigt sind. Durch ein Lösen des Wiederverschlusses kann dann die Seitenfalte nach
außen geklappt werden, um eine Schütte zu bilden, so dass dann eine besonders leichte
und genaue Dosierung möglich ist. Insbesondere kann der Seitenfaltenbeutel durch eine
Schrägstellung seitens eines Benutzers kontrolliert entleert werden, wobei gerade
eine genaue Entnahme von Teilmengen möglich ist, wobei dann das verbleibende Füllgut
durch die Wiederverschlusseinrichtung geschützt ist.
[0025] Der Seitenfaltenbeutel kann beispielsweise ein Füllvolumen zwischen 1 l und 50 l,
insbesondere zwischen 2 l und 30 l aufweisen. Der Seitenfaltenbeutel ist insbesondere
für die Aufnahme von Schüttgütern wie pelletierte Tiernahrung, Waschmittel, Katzenstreu,
Streusalz und pulvrige oder körnige Baumaterialien geeignet.
[0026] Um einen zuverlässigen Verschluss zu gewährleisten, ist üblicherweise oberhalb der
Wiederverschlusseinrichtung vor einem erstmaligen Öffnen eine Kopfsiegelnaht vorgesehen,
welche den Seitenfaltenbeutel dicht verschließt. Für ein erstmaliges Öffnen wird dann
zumindest ein Teil des durch eine Kopfsiegelnaht gebildeten Beutelkopfes abgerissen,
um die darunterliegende Wiederverschlusseinrichtung freizulegen und ein Herausklappen
der Schütte sowie ein Wiederverschließen zu ermöglichen.
[0027] Die Wiederverschlusseinrichtung umfasst zumindest einen Wiederverschlussstreifen,
der vorzugsweise genau in Beutelquerrichtung verläuft. Grundsätzlich ist es möglich,
dass die Wiederverschlusseinrichtung mehrere separate Wiederverschlussstreifen aufweist,
welche miteinander verriegelbar sind. Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung
ist jedoch vorgesehen, dass die Wiederverschlusseinrichtung einen einzigen, durchgehenden
und mit sich selbst verriegelbaren Wiederverschlussstreifen aufweist. Ein solcher
Wiederverschlussstreifen kann bei der Herstellung besonders leicht auf eine flache
Materialbahn aufgelegt werden, wobei dann lediglich durch ein Falten dieser Wiederverschlussstreifen
in der gewünschten Position an der Seitenfalte angeordnet wird.
[0028] Hinsichtlich der konkreten Ausgestaltung des Wiederverschlussstreifens ergeben sich
im Rahmen der Erfindung unterschiedliche Möglichkeiten. Auch wenn ein Wiederverschlussstreifen
auf der Basis von Klebstoff nicht ausgeschlossen ist, erfolgt vorzugsweise eine mechanische
Verriegelung. Um eine mechanische Verriegelung zu erreichen, kann der Wiederverschlussstreifen
entweder kontinuierliche Verschlussausformungen oder eine Vielzahl von einzelnen,
miteinander verriegelbaren Verschlusselementen aufweisen. Als kontinuierliche Verschlussausformung
kommen beispielsweise Nuten, Vorsprünge sowie hakenförmig gebogene Streifen in Betracht,
welche miteinander bzw. mit sich selbst verriegelbar sind. Entsprechende Strukturen
können beispielsweise als Strang extrudiert werden, wobei die Verschlussausformungen
üblicherweise auf einem heißsiegelbaren Tragabschnitt angeordnet bzw. einstückig mit
dem heißsiegelbaren Tragabschnitt extrudiert sind.
[0029] Einzelne, miteinander verriegelbare Verschlusselemente können beispielsweise in Form
von Kletthaken, Pilzköpfen oder dergleichen bereitgestellt werden. Bei einzelnen,
miteinander verriegelbaren Verschlusselementen ergibt sich der Vorteil, dass auch
bei einem vertikalen Versatz eine sichere Verriegelung möglich ist. Die einzelnen
Pilzköpfe oder Kletthaken sind dabei in der Regel so beweglich, dass diese bei einem
Druck von außen in einen zugeordneten Freiraum eindringen können und dann dort mit
gleichartigen Verschlusselementen verriegeln. Bei einzelnen, miteinander verriegelbaren
Verschlusselementen ergibt sich auch der Vorteil, dass Verschmutzungen zwar lokal
eine Verbindung vermeiden, der gesamte Wiederverschlussstreifen aber nicht ausgehend
von der Verschmutzung leicht aufgezogen werden kann.
[0030] Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung sind die Frontwände und die Seitenfalten
aus einer Beutelfolie, insbesondere einer einheitlichen Beutelfolie gebildet, wobei
die Frontwände und die Seitenfalten wie zuvor beschrieben aus einer einheitlichen
Materialbahn gefaltet sein können. Die Beutelfolie weist üblicherweise zumindest eine
heißsiegelbare Innenschicht und eine Außenschicht auf, wobei sich die Zuordnung der
Innenschicht und der Außenschicht auf die Anordnung der Beutelfolie an dem Seitenfaltenbeutel
bezieht. Die Innenschicht bildet also die Innenfläche des Seitenfaltenbeutels, während
die Außenschicht die Außenfläche bildet.
[0031] Die Innenschicht ist zweckmäßigerweise gut heißsiegelbar, um den Beutel umfangseitig
zu verschließen, Längs- und Quersiegelnähte bilden zu können und auch weitere Einrichtungen
wie die Wiederverschlusseinrichtung durch Heißsiegeln befestigen zu können. Als heißsiegelbares
Material für die Innenschicht kommen neben Polyolefinen wie Polyethylen (PE) und Polypropylen
(PP) und Polyolefin-Copolymeren auch verschiedene biologisch abbaubare Kunststoffe
wie Polymilchsäure (PLA), Polybutylenadipat-Therephthalat (PBAT) und Polybutylensuccinat
(PBS) in Betracht.
[0032] Die Außenschicht ist im Vergleich zu der Innenschicht weniger gut heißsiegelbar,
wozu die Außenschicht eine höhere Schmelz- bzw. Erweichungstemperatur haben kann.
Bei einem Heißsiegeln der Beutelfolie wird dann erreicht, dass zwar die Innenschicht
- gegebenenfalls durch die Außenschicht hindurch - aufgeschmolzen wird, ohne dass
dabei jedoch die Außenschicht übermäßig verformt wird oder ihre Struktur verliert.
Die Außenschicht kann insbesondere aus Polyester gebildet sein. Eine Verringerung
der Aufschmelzneigung bei einem Heißsiegeln kann des Weiteren auch durch eine Orientierung
der Außenschicht erreicht werden. Für die Außenschicht kommen deshalb auch orientiertes
Polyethylenterephthalat (OPET), orientiertes Polyamid (OPA), orientiertes Polypropylen
(OPP) und orientierte Polymilchsäure (OPLA) in Betracht. Darüber hinaus kann die Außenschicht
auch von einer Zellulosefolie gebildet sein.
[0033] Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung wird als Beutelfolie eine Kaschierfolie
eingesetzt, wobei eine erste Folie mit der Innenschicht und zumindest eine zweite
Folie mit der Außenschicht durch Klebstoff miteinander verbunden werden. Geeignet
ist beispielsweise ein Zweikomponenten-Klebstoff auf der Basis von Polyurethan (2K-PUR).
Schließlich können auch weitere Zwischenschichten vorgesehen sein, beispielsweise
um die Barrierewirkung zu erhöhen. Als Barriere kann beispielsweise eine Folienschicht
aus Ethylen-Vinylalkohol-Copolymer (EVOH) eine dünne Metallfolie oder eine metallisierte
Folienschicht vorgesehen sein.
[0034] Bei einer kaschierten Folie ist vorzugsweise auch ein innenliegender Aufdruck vorgesehen,
der vor dem Kaschieren an einer der Verbindungsflächen der miteinander zu verbindenden
Folien aufgebracht wird.
[0035] Wie bereits zuvor erläutert, wird der Seitenfaltenbeutel zweckmäßigerweise in einem
Längs-Verfahren gefertigt, wobei eine Materialbahn der Beutelfolie zunächst zu einem
Seitenfaltenschlauch umgeformt wird, aus dem dann einzelne Seitenfaltenbeutel abgetrennt
werden.
[0036] Entsprechend ist gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung vorgesehen,
dass zumindest ein Teil von zwischen den Seitenfalten und Frontwänden gebildeten Seitenkanten
als Faltkanten ausgebildet sind. Um bei der Herstellung den Seitenfaltenschlauch umfangseitig
schließen zu können, erfolgt zweckmäßigerweise eine Längsversiegelung. Diese kann
mit einer der Seitenkanten zusammenfallen, so dass dann diese Seitenkante nicht als
Faltkante ausgebildet ist. Darüber hinaus können die Ränder der Materialbahn auch
an einer der Frontflächen durch eine Längsnaht verbunden werden.
[0037] Auch wenn zumindest ein Teil der Seitenkanten als Faltkanten ausgebildet ist, kann
die Erzeugung von Längssiegelnähten an den Seitenkanten zweckmäßig sein, um die Formstabilität
und Maßhaltigkeit des Seitenfaltenbeutels zu erhöhen. Nach dem Ausbilden von Längssiegelnähten
kann auch ein äußerer Rand abgeschnitten werden, um das Erscheinungsbild zu verbessern.
[0038] Ein oberer Beutelrand oberhalb der Wiederverschlusseinrichtung ist üblicherweise
durch eine Quersiegelnaht verschlossen. Im Rahmen einer solchen Ausgestaltung ist
vorzugsweise vorgesehen, dass die Seitenfalten sich von dem Flachboden bis zu der
Quersiegelnaht am oberen Beutelrand, also in Beutellängsrichtung gesehen über den
gesamten Seitenfaltenbeutel erstrecken. Weitere Maßnahmen zum Kürzen der Seitenfalte
sind dann nicht notwendig.
[0039] Insbesondere bei einem großen Füllvolumen und/oder einem großen Füllgewicht kann
der Seitenfaltenbeutel mit einem Tragegriff versehen werden. Der Tragegriff kann dabei
wie aus der
EP 2 032 454 B1 bekannt an dem Beutelkopf in einem abgesiegelten Bereich eingestanzt sein. Gemäß
einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung weist jedoch die zweite Seitenfalte
einen Tragegriff auf, der dann der Wiederverschlusseinrichtung gegenüberliegt. Geeignete
Ausgestaltungen von Tragegriffen sind aus
EP 2 148 820 B1 bekannt. Während die Wiederverschlusseinrichtung zweckmäßigerweise nahe eines oberen
Endes des Seitenfaltenbeutels angeordnet ist, kann der Tragegriff hinsichtlich der
Beutellängsrichtung in etwa mittig oder leicht versetzt in Richtung des Flachbodens
des Seitenfaltenbeutels versetzt angeordnet sein, wodurch dann das Gewicht des Seitenfaltenbeutels
auch beim Ausschütten leicht kontrolliert werden kann.
[0040] Der erfindungsgemäß durch einen separaten Folienabschnitt bereitgestellte Flachboden
weist üblicherweise wie zuvor beschrieben eine heißsiegelbare Innenschicht und eine
Außenschicht auf, wobei der Flachboden auch aus der zuvor beschriebenen Beutelfolie
gebildet sein kann. Der Flachboden weist üblicherweise eine rechteckige Form auf,
wobei die Länge und Breite des Folienabschnittes der Breite der Frontwände bzw. der
Breite der Seitenfalten entspricht.
[0041] Durch den Flachboden kann der Seitenfaltenbeutel gerade aufgestellt werden. Dies
ist sowohl bei dem Befüllen, dem Transport, der Lagerung und der Handhabung des Seitenfaltenbeutels
von Vorteil. Im Gegensatz zu einem lediglich umgeschlagenen Schlauchabschnittes zur
Bildung eines Standbodens ergibt sich zusätzlich zu der verbesserten Handhabung sogar
eine Materialersparnis, weil nicht mehrere Folienlagen übereinander angeordnet werden
müssen.
[0042] Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren wird ausgehend von einem Längs-Verfahren eine
Abwandlung vorgesehen, bei der Einschnitte erzeugt werden, die für jeden Folienbeutel
eine aus der Materialbahn gebildete erste Frontwand und die daran angrenzenden Seitenfalten
in Querrichtung durchtrennen. Die Einschnitte können zweckmäßigerweise bei der noch
flachen Materialbahn gebildet werden, wobei jedoch bei dem Falten dann ein Zerreißen
verhindert werden muss und die Materialbahn mit entsprechender Vorsicht zu führen
ist. Grundsätzlich wäre es auch denkbar, an der Materialbahn lediglich eine Schwächungslinie
oder Perforation vorzusehen, die dann nachträglich weiter aufgetrennt wird.
[0043] Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung des Verfahrens ist vorgesehen, dass auf der
Materialbahn in einem gleichmäßigen Abstand und auch in einem gleichmäßigen Abstand
zu den Einschnitten quer zur Produktionsrichtung verlaufende Wiederverschlussstreifen
angeordnet werden, welche sich nach der Bildung des Seitenfaltenschlauches an einer
der Seitenfalte und jeweils über einen Teil der beiden Frontwände erstrecken, wobei
dann im Rahmen des erfindungsgemäßen Verfahrens der zuvor beschriebene Seitenfaltenbeutel
mit einem Wiederverschluss an der ersten Seitenfalte gebildet wird. Der Wiederverschlussstreifen
erstreckt sich an den Frontwänden zweckmäßigerweise zumindest über eine Breite, welcher
der halben Breite der zugeordneten Seitenfalte entspricht. Bei einer solchen Ausgestaltung
erfolgt lediglich eine Verbindung der beiden Flügel der Seitenfalte mit jeweils einer
der Frontwände. Falls der Wiederverschluss über den Bereich der Seitenfalte hinausgeführt
ist, können bereichsweise auch die beiden Frontwände direkt miteinander verbunden
werden.
[0044] Zumindest erstreckt sich aber der Wiederverschlussstreifen in allen Fällen nur über
einen Teil der Frontwände.
[0045] Gemäß einem weiteren Aspekt können bei dem Verfahren auch Tragegriffe angebracht
werden, welche zweckmäßigerweise an der Seitenfalte angeordnet werden, welche den
Wiederverschlussstreifen gegenüberliegt.
[0046] Üblicherweise wird für jeden Beutel genau ein Tragegriff und genau ein Wiederverschlussstreifen
befestigt. Während die Wiederverschlussstreifen an der Innenschicht der Beutelfolie
befestigt werden, muss der Tragegriff auch von außen zugänglich sein. Verschiedene
geeignete Griffkonstellationen sind aus der
EP 2 148 820 B1 bekannt.
[0047] Um den Seitenfaltenschlauch umfangseitig zu verschließen, kann eine Heißsiegelnaht
vorgesehen sein, wobei eine solche Heißsiegelnaht vorzugsweise im Bereich einer der
Seitenkanten gebildet wird. Grundsätzlich können sämtliche Seitenkanten mit einer
Heißsiegelnaht versehen werden, um die Stabilität der gebildeten Seitenfaltenbeutel
zu verbessern. Wenn die Materialbahn an einer Seitenkante zu einem umfangseitig geschlossenen
Schlauch verschweißt wird, können dort auch Überstände vorgesehen werden, welche besäumt,
das heißt abgeschnitten werden.
[0048] Die erste Frontwand wird vorzugsweise an einer von dem Einschnitt beabstandeten Faltlinie
derart umgeklappt, dass der Abstand der Faltlinie zu dem Einschnitt in etwa der halben
Breite der Seitenfalte entspricht. Die Frontwand wird dann soweit wie möglich umgeklappt,
wodurch die freigelegte Seitenfalte ausgehend von einer mittigen Knicklinie in einem
schrägen Winkel von 45° nach außen verläuft.
[0049] Der separate Folienabschnitt zur Bildung eines Flachbodens für jeden Seitenfaltenbeutel
wird zweckmäßigerweise mit Heißsiegelnähten an den Frontwänden und an den Seitenfalten
befestigt. Das Versiegeln an den Seitenfalten kann ohne weiteres auf dem flachgelegten
Seitenfaltenschlauch erfolgen. Das Gleiche gilt für die Verbindung des separaten Folienabschnittes
mit der freigelegten zweiten Frontwand. Um bei dem Verbinden des separaten Folienabschnittes
mit dem hochgeklappten Rand der ersten Frontwand innerhalb des Seitenfaltenschlauches
ein unerwünschtes Versiegeln zu vermeiden, erfolgt die entsprechende Erzeugung einer
Quersiegelnaht vorzugsweise im angehobenen Zustand.
[0050] Die Erfindung wird im Folgenden anhand einer lediglich ein Ausführungsbeispiel darstellenden
Zeichnung erläutert. Es zeigen:
- Fig. 1
- einen erfindungsgemäßen Seitenfaltenbeutel im befüllten Zustand in einer perspektivischen
Ansicht,
- Fig. 2
- den Seitenfaltenbeutel gemäß der Fig. 1 in einem unbefüllten, flachgelegten Zustand,
- Fig. 3a bis 3f
- Verfahrensschritte zur Herstellung des in Fig. 1 und Fig. 2 dargestellten Seitenfaltenbeutels.
[0051] Die Fig. 1 zeigt einen erfindungsgemäßen Seitenfaltenbeutel mit zwei einander gegenüberliegenden
Frontwänden 1a, 1 b, einer ersten Seitenfalte 2a und einer zweiten Seitenfalte 2b,
wobei sich die Seitenfalten 2a, 2b einander gegenüberliegend entlang einer Beutellängsrichtung
l erstrecken und jeweils die beiden Frontwände 1a, 1 b miteinander verbinden.
[0052] Während die Fig. 1 einen befüllten und durch eine in Beutelquerrichtung q durch eine
Kopfsiegelnaht 3 verschlossenen Seitenfaltenbeutel zeigt, zeigt die Fig. 2 einen Seitenfaltenbeutel,
der als vorgefertigter Beutel (pre-made bag) in einem flachgelegten Zustand für eine
nachfolgende Befüllung vorgesehen ist. Um ausgehend von der Fig. 2 zu dem befüllten
Beutel gemäß der Fig. 1 zu gelangen, wird der vorgefertigte, flachgelegte Beutel an
dem oberen zunächst noch nicht verschlossenen Rand befüllt und durch die Kopfsiegelnaht
3 verschlossen. Die Seitenkanten zwischen den Frontwänden 1a, 1b und den Seitenfalten
2a, 2b sind durch Längssiegelnähte 4 verstärkt.
[0053] Aus den Fig. 1 und 2 ergibt sich, dass der Beutel eine Wiederverschlusseinrichtung
mit einem Wiederverschlussstreifen 6 aufweist. Der Wiederverschlussstreifen 6 ist
im Bereich der ersten Seitenfalte 2a angeordnet und erstreckt sich über die beiden
zwischen die Frontwände 1a, 1 b eingelegten Flügel der ersten Seitenfalte 2a und entlang
der Frontwände 1a, 1 b. In dem dargestellten Ausführungsbeispiel erstreckt sich der
Wiederverschlussstreifen 6 an den Frontwänden 1a, 1 b über die erste Seitenfalte 2a
hinaus, so dass dort auch in einem an die erste Seitenfalte 2a angrenzenden Bereich
die beiden Frontwände 1a, 1 b direkt miteinander verbunden werden können. Im Bereich
der ersten Seitenfalte 2a werden dagegen die beiden Flügel der entsprechenden Seitenfalte
2a mit jeweils einer der beiden Frontwände 1 a bzw. 1 b verbunden.
[0054] Um den Seitenfaltenbeutel erstmalig zu öffnen, ist oberhalb des Wiederverschlussstreifens
6 eine Schwächungslinie 7 angeordnet, mit dem ein Eckabschnitt 8 oberhalb des Wiederverschlussstreifens
6 abgetrennt werden kann. Die Schwächungslinie 7 kann beispielsweise durch eine Stanzung,
eine Perforation oder einen Laser gebildet sein, wobei die verschiedenen Maßnahmen
auch miteinander kombiniert werden können. Zur Rissinitiierung ist auch eine Kerbe
9 vorgesehen.
[0055] Um nach einem erstmaligen Öffnen einen hinreichenden Verschluss des Seitenfaltenbeutels
zu ermöglichen, ist angrenzend an den Wiederverschlussstreifen 6 eine Quersiegelnaht
10 gebildet, welche sich ausgehend von dem Ende des Wiederverschlussstreifens 6 bis
zu dem gegenüberliegenden Beutelrand erstreckt.
[0056] Nach einem erstmaligen Öffnen kann die erste Seitenfalte 2a durch Öffnen der von
dem Wiederverschlussstreifen 6 gebildeten Wiederverschlusseinrichtung unter Ausbildung
einer Schütte nach außen geklappt und für einen erneuten Verschluss wieder zwischen
die beide Frontwände 1 a, 1 b eingelegt werden.
[0057] Erfindungsgemäß weist der Seitenfaltenbeutel einen Flachboden auf, der von einem
separaten Folienabschnitt 11 gebildet ist. Der Folienabschnitt 11 ist mit den unteren
Rändern der Frontwände 1a, 1 b und der Seitenfalten 2a, 2b durch Heißsiegelnähte 12a,
12b verbunden. Während der Flachboden bei der Befüllung, dem Transport, der Lagerung
und der Handhabung besonders vorteilhaft ist und ein sicheres Aufstellen des Seitenfaltenbeutels
ermöglicht, kann das Füllgut mit der Wiederverschlusseinrichtung leicht entnommen
werden, wobei insbesondere auch die Entnahme von Teilmengen durch die Ausbildung einer
Schütte genau möglich ist.
[0058] Je nach Füllgewicht kann der Seitenfaltenbeutel auch mit einem nicht dargestellten
Tragegriff ausgerüstet werden, der zweckmäßigerweise an der zweiten Seitenfalte 2b
angeordnet ist, welche der Wiederverschlusseinrichtung gegenüberliegt.
[0059] Der Wiederverschlussstreifen 6 kann kontinuierliche Verschlussausformungen in Form
von Nuten oder Vorsprüngen oder auch eine Vielzahl von einzelnen, miteinander verriegelbaren
Verschlusselementen aufweisen, wobei solche einzelnen, miteinander verriegelbaren
Verschlusselemente beispielsweise die Form von Pilzköpfen oder Kletthaken aufweisen
können.
[0060] Ein bevorzugtes Verfahren zur Herstellung des in den Fig. 1 und 2 dargestellten Seitenfaltenbeutels
ist in den Fig. 3a bis 3f dargestellt.
[0061] Bei dem Verfahren wird eine Materialbahn einer Beutelfolie 13 in einer Produktionsrichtung
p zugeführt, welche in ihrer Ausrichtung der Beutellängsrichtung I entspricht. Das
entsprechende Verfahren wird deshalb auch als Längs-Verfahren bezeichnet.
[0062] In an sich bekannter Weise wird gemäß der Fig. 3a durch Falten der Beutelfolie 13
ein Seitenfaltenschlauch 14 gebildet, der eine erste Frontwand 1a, eine zweite Frontwand
1b sowie zwei die Frontwände 1a, 1b verbindende Seitenfalten 2a, 2b aufweist. Gemäß
der Fig. 3a sind die Knicklinien bereits angedeutet.
[0063] Äußere Ränder 15 der Beutelfolie 13 sind als Überstand vorgesehen und werden nach
der Ausbildung des Seitenfaltenschlauches 14 abgetrennt.
[0064] Gemäß der Fig. 3a wird in der Beutelfolie 13 für jeden Seitenfaltenbeutel vor dem
Falten ein in einer Querrichtung verlaufender Einschnitt 16 derart erzeugt, dass sich
der Einschnitt 16 bei dem nachfolgend gebildeten Seitenfaltenschlauch 14 über die
beiden Seitenfalten 2a, 2b und die erste Frontwand 1a erstreckt, welche zwischen den
Seitenfalten 2a, 2b angeordnet ist. Wie nachfolgend noch im Detail erläutert, werden
aus dem Seitenfaltenschlauch 14 im Bereich der Einschnitte 16 die einzelnen Seitenfaltenbeutel
voneinander getrennt, wobei der Einschnitt 16 für die Ausbildung eines Flachbodens
vorgesehen ist.
[0065] Die Beutelfolie 13 ist zumindest zweischichtig ausgebildet und umfasst eine heißsiegelbare
Innenschicht aus Polyolefin, insbesondere Polyethylen und eine Außenschicht aus Polyester,
insbesondere PET. Der Folienabschnitt 11 kann aus einem gleichen oder ähnlichen Material
mit entsprechendem Schichtaufbau gebildet sein. Die heißsiegelbare Innenschicht liegt
gemäß der Fig. 3a bei der flach zugeführten Beutelfolie 13 zunächst frei, so dass
dort auch für jeden Seitenfaltenbeutel ein in Querrichtung verlaufender Wiederverschlussstreifen
6 aufgesiegelt werden kann. Benachbart zu dem Wiederverschlussstreifen 6 wird auch
bereits in der flachen Beutelfolie 13 die Schwächungslinie 7 erzeugt, mit der nachfolgend
bei dem fertigen Seitenfaltenbeutel der obere Eckabschnitt 8 zur Freilegung des Wiederverschlussstreifens
6 bei einem erstmaligen Öffnen abgetrennt werden kann.
[0066] Da die Einschnitte 16 sich über die erste Frontwand 1a und beide Seitenfalten 2a,
2b erstrecken, kann die erste Frontwand 1a angehoben werden, wozu beispielsweise Greifer
oder Vakuumnäpfe eingesetzt werden können.
[0067] In der Fig. 3a ist des Weiteren auch angedeutet, dass bei der Bildung des Seitenfaltenschlauches
14 auch bereits Längssiegelnähte 4 erzeugt werden können. Wenn nun an den Einschnitten
16 die obenliegende erste Frontwand 1a teilweise umgelegt wird, werden darunter die
beiden Seitenfalten 2a, 2b und die zweite Frontwand 1 b bereichsweise freigelegt (siehe
Fig. 3b), wodurch dann dort die Seitenfalten 2a, 2b ausgehend von einer Knicklinie
17 in einem Winkel von 45° nach außen verlaufen. Auf den so entlang der Knicklinie
17 aufgefalteten Fußbereich wird ein separater Folienabschnitt 11 aufgelegt, der gemäß
der Fig. 3b insbesondere seitlich zugeführt werden kann.
[0068] Gemäß der Fig. 3c wird dieser separate Folienabschnitt 11 mit den aufgefalteten Seitenfalten
mit Heißsiegelnähten 12b verbunden, wobei diese Heißsiegelung bei einem flachliegenden
Seitenfaltenschlauch 14 erfolgen kann.
[0069] Um bei der Verbindung des separaten Folienabschnittes 11 mit der ersten Frontwand
1a die unerwünschte Erzeugung einer Heißsiegelnaht innerhalb des Seitenfaltenschlauches
14 zu vermeiden, kann gemäß der Fig. 3d vorgesehen sein, dass der umgelegte Abschnitt
der ersten Frontwand 1a aufgerichtet wird und dann im aufgerichteten Zustand entlang
einer Heißsiegelnaht 12a mit dem separaten Folienabschnitt 11 verbunden wird (Fig.
3e).
[0070] Die Verbindung des separaten Folienabschnittes 11 mit der zweiten Frontwand 1b kann
jedoch ohne Probleme zuvor oder auch nachfolgend erfolgen. Exemplarisch zeigt die
Fig. 3f die Erzeugung dieser zweiten Heißsiegelnaht 12a unmittelbar vor einem Abtrennen
der einzelnen Seitenfaltenbeutel. Beide Heißsiegelnähte 12a können auch gemeinsam
gebildet werden, wenn der separate Folienabschnitt 11 wieder eingeklappt ist (Fig.
3d), weil dann die Verbindungen des separaten Folienabschnitts 11 zu der ersten Frontwand
1a und der zweiten Frontwand 1 b am unteren Beutelrand übereinander liegen.
1. Seitenfaltenbeutel mit zwei einander gegenüberliegenden Frontwänden (1a, 1 b), einer
ersten und einer zweiten Seitenfalte (2a, 2b), welche sich an einander gegenüberliegend
entlang einer Beutellängsrichtung (I) erstrecken und jeweils die beiden Frontwände
(1a, 1 b) miteinander verbinden, einer zumindest einen Wiederverschlussstreifen (6)
aufweisenden Wiederverschlusseinrichtung, die im Bereich der ersten Seitenfalte (2a)
angeordnet ist, sich entlang einer Beutelquerrichtung (q) nur über einen Teil der
Breite der Frontwände (1 a, 1 b) erstreckt und das Herausklappen der ersten Seitenfalte
(2a) zur Bildung einer wiederverschließbaren Schütte ermöglicht, dadurch gekennzeichnet, dass zur Bildung eines Flachbodens ein separater Folienabschnitt (11) vorgesehen ist,
welcher über Heißsiegelnähte (12a, 12b) mit unteren Enden der Frontwände (1 a, 1 b)
sowie der Seitenfalten (2a, 2b) verbunden ist.
2. Seitenfaltenbeutel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Wiederverschlussstreifen (6) entweder kontinuierliche Verschlussausformungen
oder eine Vielzahl von einzelnen, miteinander verriegelbaren Verschlusselementen aufweist.
3. Seitenfaltenbeutel nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Wiederverschlusseinrichtung einen einzigen, durchgehenden und mit sich selbst
verriegelbaren Wiederverschlussstreifen (6) aufweist.
4. Seitenfaltenbeutel nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Frontwände (1a, 1b) und die Seitenfalten (2a, 2b) aus einer Beutelfolie (13)
gebildet sind.
5. Seitenfaltenbeutel nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Beutelfolie (13) eine heißsiegelbare Innenschicht aus Polyolefin und eine Außenschicht
aus Polyester aufweist.
6. Seitenfaltenbeutel nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest ein Teil von zwischen den Seitenfalten (2a, 2b) und Frontwänden (1a, 1
b) gebildeten Seitenkanten als Faltkanten gebildet sind.
7. Seitenfaltenbeutel nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass ein oberer Beutelrand oberhalb der Wiederverschlusseinrichtung durch eine Kopfsiegelnaht
(3) verschlossen ist.
8. Seitenfaltenbeutel nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Seitenfalten (2a, 2b) sich von dem Flachboden bis zu der Kopfsiegelnaht (3) am
oberen Beutelrand erstrecken.
9. Seitenfaltenbeutel nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass an der zweiten Seitenfalte (2b) ein Tragegriff angeordnet ist.
10. Verfahren zur Herstellung eines Seitenfaltenbeutels,
wobei eine Materialbahn einer Beutelfolie (13) in einer Produktionsrichtung (p) zugeführt
wird,
wobei durch Falten der Beutelfolie (13) ein Seitenfaltenschlauch (14) mit einer ersten
Frontwand (1a), einer zweiten Frontwand (1b) und dazwischen angeordneten, die Frontwände
(1a, 1b) verbindenden Seitenfalten (2a, 2b) gebildet wird und
wobei von dem Seitenfaltenschlauch (14) einzelne Seitenfaltenbeutel abgetrennt werden,
dadurch gekennzeichnet,
dass in der Beutelfolie (13) für jeden Seitenfaltenbeutel ein in einer Querrichtung verlaufender
Einschnitt (16) derart erzeugt wird, dass sich der Einschnitt (16) bei dem Seitenfaltenschlauch
(14) über beide Seitenfalten (2a, 2b) und die erste Frontwand (1a) erstreckt, welche
zwischen den Seitenfalten angeordnet ist,
dass bei dem Seitenfaltenschlauch (14) die durch den Einschnitt (16) aufgetrennte erste
Frontwand (1a) an einer Seite des Einschnittes (16) angehoben und zumindest teilweise
umgeklappt wird, wodurch die darunterliegende zweite Frontwand (1b) sowie die Seitenfalten
(2a, 2b) abschnittsweise freigelegt werden und
dass zur Bildung eines Flachbodens ein separater Folienabschnitt (11) über Verbindungsnähte
mit dem umgeklappten Abschnitt der ersten Frontwand (1a) und den freigelegten Seitenfalten
(2a, 2b) und der zweiten Frontwand (1b) verbunden wird.
11. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass auf der Materialbahn in einem gleichmäßigen Abstand quer zur Produktionsrichtung
(p) verlaufende Wiederverschlussstreifen (6) angeordnet werden, welche sich nach der
Bildung des Seitenfaltenschlauches (14) an einer der Seitenfalten (2a, 2b) und jeweils
über einen Teil der beiden Frontwände (1a, 1 b) erstrecken.
12. Verfahren nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass die bei dem Seitenfaltenschlauch (14) den Wiederverschlussstreifen (6) gegenüberliegende
Seitenfalte mit Tragegriffen versehen wird.
13. Verfahren nach einem der Ansprüche 10 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Frontwand an einer von dem Einschnitt (16) beabstandeten Faltlinie derart
umgeklappt wird, dass der Abstand von der Faltlinie zu dem Einschnitt (16) in etwa
der halben Breite der Seitenfalte entspricht.
14. Verfahren nach einem der Ansprüche 10 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass der Seitenfaltenschlauch (14) umfangseitig durch eine Heißsiegelnaht verschlossen
wird.
15. Verfahren nach einem der Ansprüche 10 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass an zwischen den Frontwänden (1a, 1b) und den Seitenfalten (2a, 2b) gebildeten Faltkanten
Längssiegelnähte (L) erzeugt werden.
16. Verfahren nach einem der Ansprüche 10 bis 15, dadurch gekennzeichnet, dass der separate Folienabschnitt (11) an den Frontwänden (1a, 1b) und den Seitenfalten
(2a, 2b) durch Heißsiegelnähte (12a, 12b) befestigt wird.