[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft einen Absaugsiphon für eine Unterputz-Abflussinstallation
nach dem Oberbegriff von Anspruch 1, der insbesondere für WC-Urinale und dgl. einsetzbar
ist.
[0002] Absaugsiphons für Abflussinstallationen sind vor allem für Urinalabläufe bekannt.
[0003] So zeigt
EP 1 170 0426 A1 einen Ablaufsiphon mit einem S-förmigen Strömungskanal. Nachteilig daran ist jedoch,
dass dieser Absaugsiphon relativ groß dimensioniert ist und sehr viel Wasser verbraucht.
Für die Verwendung von Absaugsiphons in Unterputz-Installationen hat man zur Platzreduzierung
solche mit schneckenförmig gewundenem Strömungskanal entwickelt. Der Absaugsiphon
der
DE 244 76 95 A1 ist als in eine Einbaugehäuse einschiebbar ausgebildet und weist einen tropfenförmigen
Querschnitt des Strömungskanals auf. Aus der
DE 195 45 907 A1 ist ein Absaugsiphon bekannt, der neben der schneckenförmigen Windung zusätzlich
noch eine Faltung aufweist und einen verschwenkbaren Austrittsanschluss, wodurch dieser
Absaugsiphon relativ sperrig aufgebaut ist. Diese beiden bekannten Absaugsiphons benötigen
zudem vergleichsweise viel Spülwasser.
[0004] Um den Absaugsiphon für Unterputz-Installationen kompakter zu halten und zudem den
Spülwasserbedarf zu reduzieren, schlägt die
EP 1 416 098 A1 einen Absaugsiphon vor, der einen Strömungskanal mit kreisrundem Querschnitt zur
hydraulischen Optimierung aufweist und außerdem aus zwei schalenförmigen Hälften besteht,
so dass er relativ kostengünstig herstellbar ist. Die mit diesem Absaugsiphon benötigte
Spülmenge liegt im Bereich von 0,8 bis 1,5 Litern, was jedoch immer noch ein relativ
hoher Wert ist.
[0005] Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung liegt somit darin, einen Absaugsiphon bereit
zu stellen, der mit weniger als 0,8 Litern Spülmenge auskommt und bei dem dennoch
ein ausreichender Absaugeffekt bereit gestellt wird. Insbesondere soll der erfindungsgemäße
Absaugsiphon kompakt für Unterputz-Installationen ausgebildet und kostengünstig herstellbar
sein.
[0006] Diese Aufgabe wird gelöst mit einem Absaugsiphon gemäß Anspruch 1. Vorteilhafte Weiterbildungen
sind in den abhängigen Unteransprüchen angegeben.
[0007] Gemäß einem ersten Aspekt der vorliegenden Erfindung haben die Erfinder erkannt,
dass die benötigte Spülmenge dadurch reduziert werden kann, dass durch eine großzügige
Dimensionierung des Radius des Windungsabschnitts, der als Geruchsverschluss dient,
eine wesentlich laminarere Strömung erzielt wird, die weniger Spülwasser zur Erzielung
des Absaugeffektes erforderlich macht. Diesbezüglich wird definiert, dass der Windungsabschnitt
im Wesentlichen um einen Windungspunkt herum verläuft, wobei der Windungsabschnitt
in Bezug auf den Windungspunkt eine Strömungskanalaußenseite und eine Strömungskanalinnenseite
aufweist. Der Abstand der Strömungskanalinnenseite des Windungsabschnitts zum Windungspunkt
soll dann erfindungsgemäß mindestens 10 % des Abstands zwischen Strömungskanalaußenseite
und Strömungskanalinnenseite in dem Windungsabschnitt betragen. Bessere Leistungen
in Bezug auf die Einsparung von Spülwasser werden erzielt, wenn dieses Verhältnis
mindestens 15.% und insbesondere mindestens 25 % beträgt. Vorteilhaft ließen sich
auch größere Verhältnisse einsetzen, jedoch ginge das dann auf Kosten der Kompaktheit
des Absaugsiphons, so dass solche Absaugsiphons sich aufgrund des bei einigen Urinaltypen
begrenzten Bauraumes nur noch schlecht in Unterputz-Installationen einsetzen ließen.
[0008] Im Gegensatz zu dieser erfindungsgemäßen Lehre weist der Absaugsiphon der
EP 1 416 098 B1 einen als Geruchsverschluss dienenden Windungsabschnitt auf, bei dem der Windungspunkt
direkt innerhalb der Strömungskanalinnenseite verläuft, so dass das Verhältnis 0 %
beträgt. Durch diese plötzliche Umkehr der Strömung um 180° entsteht eine stark turbulente
Strömung, die den relativ hohen Spülwasserbedarf bedingt.
[0009] Der Absaugsiphon der
DE 2 447 695 A1 weist zwar einen als Geruchsverschluss dienenden Windungsabschnitt auf, bei dem der
Windungspunkt nicht innerhalb der Strömungskanalinnenseite verläuft, jedoch liegt
hier ein Verhältnis in Bezug auf den Abstand zwischen den Strömungskanalaußenseite
und Strömungskanalinnenseite von höchstens 5 % vor, was noch nicht ausreichend ist,
um eine solche laminare Strömung zu erzielen, die zu einer wesentlichen Einsparung
von Spülwasser führt.
[0010] Der erfindungsgemäße Absaugsiphon für eine Abflussinstallation, insbesondere ein
WC-Urinal oder dgl., umfasst einen Eintritts- und einen Austrittsanschluss und einen
bevorzugt in einem Gehäuse angeordneten Strömungskanal für abzuleitende Flüssigkeit,
dessen Strömungskanaleingang mit dem Eintrittsanschluss und dessen Strömungskanalausgang
mit dem Austrittsanschluss verbunden sind, wobei der Strömungskanal zumindest bereichsweise
um den Eintrittsanschluss herum gewunden ausgebildet ist und die Windung des Strömungskanals
zumindest bereichsweise als schneckenförmige Windung ausgebildet ist, die in einer
Ebene ausgebildet ist, wobei zumindest ein Windungsabschnitt des Strömungskanals als
Geruchsverschluss dient, wobei der Windungsabschnitt im Wesentlichen um einen Windungspunkt
herum verläuft, und wobei der Windungsabschnitt in Bezug auf den Windungspunkt eine
Strömungskanalaußenseite und eine Strömungskanalinnenseite aufweist, wobei Eintrittsanschluss
und/oder Austrittsanschluss bevorzugt als Stutzen ausgebildet sind, und zeichnet sich
dadurch aus, dass der Abstand der Strömungskanalinnenseite des Windungsabschnitts
zum Windungspunkt mindestens 10 % des Abstands zwischen Strömungskanalaußenseite und
Strömungskanalinnenseite in dem Windungsabschnitt beträgt, bevorzugt mindestens 15
%, insbesondere mindestens 25 %.
[0011] In einer bevorzugten Ausgestaltung ist vorgesehen, dass der Strömungskanal in Bezug
auf die Strömungsrichtung vor dem als Geruchsverschluss ausgebildeten Windungsabschnitt
einen ersten geradlinig verlaufenden Strömungskanalabschnitt aufweist, der in Bezug
auf die Einbaulage des Absaugsiphons ein von der Senkrechten unterschiedliches Gefälle
aufweist und/oder dass sich nach dem als Geruchsverschluss ausgebildetem Windungsabschnitt
in Strömungsrichtung ein weiterer Windungsabschnitt befindet und daran anschließend
ein zweiter geradliniger Strömungskanalabschnitt, der in Bezug auf die Einbaulage
des Absaugsiphons ein von der Senkrechten unterschiedliches Gefälle aufweist. Vorteilhaft
verlaufen der Strömungskanaleingang und der Strömungskanalausgang parallel zueinander.
Dadurch lässt sich zum einen eine sehr kompakte Größe des Absaugsiphons erreichen
und zum anderen werden die Strömungsverhältnisse verbessert, weil die geradlinigen
Abschnitte keine Freifallabschnitte sind, so dass nicht so viele Turbulenzen entstehen,
wie wenn Wasser in einem senkrechten Leitungsabschnitt frei fällt ohne Einwirkung
der Leitungswandung. Daher ist es zweckmäßig, wenn sogar alle geradlinigen Strömungskanalabschnitte
in Bezug auf die Einbaulage des Absaugsiphons von der Senkrechten unterschiedliche
Gefälle aufweisen.
[0012] Alternativ oder zusätzlich kann vorgesehen sein, dass der Strömungskanal zumindest
zwei geradlinig verlaufende Abschnitte aufweist, die nicht parallel und nicht senkrecht
zueinander verlaufen. Auch dadurch lässt sich der Absaugsiphon sehr kompakt gestalten,
weil die geneigt zu einander verlaufenden Abschnitte weniger Platz beanspruchen.
[0013] Die Kompaktheit lässt sich dadurch weiter erhöhen, wenn der Strömungskanal an zumindest
einer seitlichen Begrenzung des Absaugsiphons in Bezug auf den rohrförmigen Verlauf
des Strömungskanals zumindest eine Abplattung aufweist. Diese seitliche Begrenzung
kann an jeglicher Seite des Absaugsiphons vorgesehen sein, bevorzugt jedoch an den
Seiten, die sich in Bezug auf die Einbaulage tangential zum schneckenförmigen Verlauf
vertikal erstrecken. Wenn eine Schrägstellung des Windungsbereichs des Absaugsiphons
vorgesehen ist, dann können beidseitig Abplattungen vorgesehen werden, so dass sich
im Gegensatz zu einer einseitigen Abplattung eine geringere strömungstechnische Auswirkung
ergibt, da der Querschnitt etwa halb so stark abgeplattet werden muss, um das erforderliche
Baumaß von beispielsweise derzeit gebräuchlichen 100 mm einzuhalten.
[0014] Vorteilhaft kann vorgesehen sein, dass die Ebene der schneckenförmigen Windung des
Strömungskanals in einem Bereich +45° bis -45° geneigt zur Vertikalen, bevorzugt in
einem Bereich +20° bis -20° geneigt zur Vertikalen, insbesondere vertikal ausgerichtet
angeordnet ist.
[0015] Weiterhin kann zweckmäßig vorgesehen werden, dass der Strömungskanal zumindest bereichsweise
rohrförmig ausgebildet ist und vorteilhaft zumindest bereichsweise, bevorzugt vollständig
einen hexagonalen, oktogonalen und dekagonalen Querschnitt aufweist, an dem insbesondere
ein kapazitiver Sensor angeordnet ist. Diese Gestalt ist zum einen strömungstechnisch
günstig, ermöglicht aber andererseits die leichte Integration von Sensoren zur Betätigung.
Während bei runden Rohrquerschnitten nämlich entweder der Sensor gebogen ausgebildet
werden müsste oder am Rohr eine Materialaufdickung anzuordnen ist, um einen planen
Sensor befestigen zu können, ist dies nun nicht mehr erforderlich. Dadurch wird die
Herstellung kostengünstiger und die Sensorleistung ist besser, da durch solche Materialaufdickungen
bei kapazitiven Sensoren, deren eine Platte ein Sensorblech ist und deren andere Platte
durch das hinter dem Rohr fließende Wasser gebildet wird, die Detektionsgenauigkeit
des Sensors herabgesetzt wird.
[0016] Strömungstechnisch besonders günstig ist es, wenn der Strömungskanal zumindest im
Bereich der Windung mit Ausnahme möglicherweise vorgesehener Abplattungen mit einem
konstanten Querschnitt ausgebildet ist.
[0017] In einer alternativen Ausgestaltung, für die nach einem zweiten Aspekt der Erfindung
auch unabhängiger Schutz beansprucht wird, ist vorgesehen, dass der Strömungskanal
einen Abschnitt aufweist, der sich in einem Winkel, insbesondere einem rechten Winkel
von der Ebene der Windung des gewundenen Bereichs des Strömungskanals erstreckt mit
einem kleineren Querschnitt über eine erste Länge in den Austrittsanschluss hinein
erstreckt, der einen größeren Querschnitt aufweist. Dabei ist es zweckmäßig, wenn
dieser Abschnitt der Strömungskanalausgang ist, weil der Absaugsiphon dann besonders
kompakt gehalten werden kann, jedoch kann auch vorgesehen sein, dass dieser Abschnitt
zwischen Strömungskanalausgang und dem gewundenen Bereich angeordnet ist. Bevorzugt
ist dabei vorgesehen, dass sich die Ebene der Windung des gewundenen Bereichs vertikal
erstreckt und der Strömungskanalausgang dazu in einem rechten Winkel angeordnet ist.
[0018] Der Austrittsanschluss ist dabei deshalb mit einem größeren Querschnitt ausgebildet,
weil über ihn der Anschluss an genormte Sanitärleitungen erfolgt. Hingegen weist der
Strömungskanal einen geringeren Querschnitt auf, um den Spülwasserbedarf zu reduzieren.
[0019] Alternativ oder zusätzlich zu dieser alternativen Ausgestaltung, für die ebenfalls
nach dem zweiten Aspekt der Erfindung unabhängiger Schutz beansprucht wird, kann vorgesehen
sein, dass der Austrittsanschluss bevorzugt den Strömungskanal entlang einer zweiten
Länge beabstandet umgreift und dadurch ein Freiraum um den Strömungskanal gebildet
ist, der mit dem Austrittsanschluss kommuniziert. Auch hierbei ist bevorzugt vorgesehen,
dass sich die Ebene der Windung des gewundenen Bereichs vertikal erstreckt und der
Strömungskanalausgang dazu in einem rechten Winkel angeordnet ist.
[0020] Durch die winklige Anordnung des Abschnitts gegenüber der Ebene des Windungsbereichs,
also das Heraustreten dieses Abschnitts gegenüber der Windung, wird die Strömung ebenfalls
sehr günstig beeinflusst. Nun erfolgt im Übergang zwischen Windung und Austrittsanschluss
keine plötzliche Querschnittserhöhung und im Zusammenhang mit dem Knick zwischen Windung
und Austrittsanschluss entstehen keine Strudel. Vielmehr wird die Strömung länger
stabil gehalten, so dass durch früheren Zutritt des Querschnitts mit Spülwasser der
Absaugeffekt früher eintritt und so weniger Spülwasser verbraucht wird.
[0021] Durch die Maßnahme des Freiraums, durch den sich ein Ringspalt ausbildet, wird erreicht,
dass Bioschleim, der sich leicht in solchen Absaugsiphons und Sanitärleitungen ausbildet
nicht zu einem Verstopfen des Strömungskanals führt. Durch die höhere Strömungsgeschwindigkeit
am Strömungskanalausgang wird dieser von Bioschleim weitgehend freigehalten und sich
im Austrittsanschluss möglicherweise ablagernder Bioschleim kann nicht in den Strömungskanal
gelangen, sondern tritt in den Ringraum ein.
[0022] Bevorzugt kann dann vorgesehen werden, dass die erste Länge mindestens 10 mm, bevorzugt
mindestens 20 mm, insbesondere mindestens 30 mm beträgt. Dann werden Strudel besonders
gut verhindert. Auch ist es vorteilhaft, wenn die erste Länge gleich der zweiten Länge
ist, wenn beide Alternativen zugleich verwirklicht werden, weil dann ein sehr großer
Ringraum zur Verfügung steht. Weiterhin ist es vorteilhaft, wenn sich der Abschnitt
senkrecht zu dem schneckenförmig gewundenen Bereich des Strömungskanals erstreckt.
Durch all diese Maßnahmen lässt sich die Strömung weiter vorteilhaft beeinflussen,
was den Spülwasserbedarf zusätzlich reduziert.
[0023] In einer weiteren besonders bevorzugten Ausgestaltung ist vorgesehen, dass im Übergang
zwischen Strömungskanal und Austrittsanschluss der Querschnitt des Strömungskanals
zumindest 10 %, bevorzugt mindestens 20 %, insbesondere mindestens 30 % kleiner ist
als der Querschnitt des Austrittsanschlusses.
[0024] Alternativ oder zusätzlich ist es vorteilhaft, wenn der Querschnitt des Strömungskanals
im Übergang zwischen Strömungskanal und Austrittsanschluss im Wesentlichen dem Querschnitt
des gewundenen Bereichs des Strömungskanals entspricht.
[0025] Die Kennzeichen und Merkmale der vorliegenden Erfindung und weiterer Vorteile werden
nun anhand der Beschreibung eines bevorzugten Ausführungsbeispiels im Zusammenhang
mit den Figuren deutlich werden. Dabei zeigen:
- Fig. 1
- den erfindungsgemäßen Absaugsiphon in einer perspektivischen Draufsicht,
- Fig. 2
- den erfindungsgemäßen Absaugsiphon gemäß Fig. 1 in einer Draufsicht von vorn und
- Fig. 3
- den erfindungsgemäßen Absaugsiphon gemäß Fig. 1 in einer seitlichen Schnittdarstellung.
[0026] In den Fig. 1 bis 3 ist der erfindungsgemäße Absaugsiphon 1, der beispielsweise für
ein WC-Urinal verwendbar ist, rein schematisch in verschiedenen Ansichten dargestellt.
Fig. 1 zeigt eine perspektivische Draufsicht, Fig. 2 eine Draufsicht von vorn und
Fig. 3 eine seitliche Schnittansicht. Es ist zu erkennen, dass der Absaugsiphon 1
einen Eintrittsanschluss 2 mit einer Lamellenfassung 2a für ein nicht gezeigtes Urinal
und einen Austrittsanschluss 3 sowie einen Strömungskanal 4 aufweist. Dabei weist
der Absaugsiphon 1 ein Gehäuse 5 auf, das aus zwei schalenförmigen Elementen 6, 7
gebildet wird, die aus einem spritzgegossenen Kunststoff bestehen und beispielsweise
miteinander verschweißt oder verklebt wurden.
[0027] Der Strömungskanal 4 weist einen ersten Windungsabschnitt 8 auf, der als Geruchsverschluss
9 dient und der Strömungskanal 4 windet sich um den Eintrittsanschluss schneckenförmig
herum, wobei neben dem ersten Windungsabschnitt 8 ein zweiter Windungsabschnitt 10
und ein dritter Windungsabschnitt 11 vorgesehen sind und zusätzlich vor dem ersten
Windungsabschnitt 8 ein erster geradlinig verlaufender Strömungskanalabschnitt 12,
zwischen dem ersten Windungsabschnitt 8 und dem zweiten Windungsabschnitt 10 ein zweiter
geradlinig verlaufender Strömungskanalabschnitt 13 und zwischen dem zweiten Windungsabschnitt
10 und dem dritten Windungsabschnitt 11 ein dritter geradlinig verlaufender Strömungskanalabschnitt
14. Es ist zu erkennen, dass der erste geradlinige Strömungskanalabschnitt 12 und
der dritte geradlinige Strömungskanalabschnitt 14 parallel zueinander verlaufen. Der
zweite geradlinige Strömungskanalabschnitt 13 verläuft dazu geneigt, d.h. weder parallel
noch senkrecht.
[0028] Der Strömungskanal 4 weist, wie am besten aus Fig. 3 zu erkennen ist, einen oktogonalen
Querschnitt auf. Dadurch wird eine laminare Strömung begünstigt, wobei alternativ
auch hexagonale oder dekagonale Querschnitte vorgesehen sein können, und zusätzlich
lässt sich dadurch besonders einfach ein kapazitiver Sensor am Strömungskanals anbringen,
der beispielsweise als einfacher Metallplatte an der Rückseite des Gehäuses 5 vorgesehen
wird und zur automatischen Erkennung eines Benutzungsereignisses und der nachfolgenden
Auslösung einer Spülung dient. Im Zusammenhang mit relativ geringen Wandstärken des
Strömungskanals 4, wie sie für das Funktionieren eines solchen kapazitiven Sensors
erforderlich sind, bietet der hexagonale, oktogonale oder dekagonale Querschnitt eine
bessere Stabilität im Vergleich zu annähernd kreisförmigen Querschnitten, der Sensor
lässt sich leichter anbringen auf den bei diesen Querschnitten vorliegenden geraden
Wandabschnitten 15 und weist eine bessere Leistung auf.
[0029] Beim ersten Windungsabschnitt 8 des Strömungskanals 4, der den Geruchsverschluss
9 bildet, liegt ein einheitlicher Biegeradius vor, der sich auf den Windungspunkt
16 bezieht. Nächstgelegen zu dem Windungspunkt 16 weist der erste Windungsabschnitt
eine Strömungskanalinnenseite 17 auf und gegenüberliegend eine Strömungskanalaußenseite
18. Der Abstand zwischen Windungspunkt 16 und Strömungskanalinnenseite 17 (wobei zum
Maßnehmen von der bezogen auf die Strömung innenliegenden Fläche der Strömungskanalinnenseite
17 ausgegangen wird) beträgt in Bezug auf die lichte Welle zwischen Strömungskanalinnenseite
17 und Strömungskanalaußenseite 18 ca. 27 %, Dadurch stellt sich im ersten Windungsabschnitt
bei Betätigung der Spülung eine sehr laminare Strömung ein, wodurch nur wenig Spülwasser
benötigt wird.
[0030] Weiterhin ist vorgesehen, dass in Bezug auf die Einbaulage des Absaugsiphons 1, die
durch die in Fig. 2 eingezeichnete Horizontale A und Vertikale V definiert wird, keiner
der geradlinig verlaufenden Strömungskanalabschnitte 12, 13, 14 ein senkrechtes Gefälle,
sondern ein zur Senkrechten geneigtes Gefälle aufweist. Dadurch wird sichergestellt,
dass die laminare Strömung beim Spülvorgang im Wesentlichen über den gesamten Strömungskanal
4 erhalten bleibt und zudem auch tote Wassergebiete, also Gebiete ohne Strömung, so
klein wie möglich sind.
[0031] Neben den schneckenförmig um den Eintrittsanschluss 2 herum gewundenen Bereich 19
des Strömungskanals 4 weist der Strömungskanal 4 auch einen sich senkrecht dazu erstreckenden
Strömungskanalbereich 20 auf, der den Strömungskanalausgang 20 bildet. Dieser zweite
Strömungskanalbereich 20 erstreckt sich über eine Länge L innerhalb des Austrittsanschlusses
3 und weist einen in Bezug auf den Querschnitt des Austrittsanschlusses 3 geringeren
Querschnitt auf. Dadurch erfolgt keine plötzliche Querschnittserhöhung in Strömungsrichtung
S und es entstehen auch keine Strudel in dem Knick, wie sie beispielsweise bei der
EP 1 416 098 B1 vorliegen und wodurch die Strömung abreißen kann, sondern die Strömung wird dadurch
länger stabil gehalten, so dass durch früheren Zutritt des Querschnitts mit Spülwasser
im zweiten Strömungskanalbereich 20 der Absaugeffekt früher eintritt und so weniger
Spülwasser verbraucht wird. Die Stabilisierung in der Strömung wird dadurch noch unterstützt,
dass der Austrittsanschluss 3 den zweiten Strömungskanalbereich 20 beabstandet umgreift,
so dass ein Freiraum 21 zwischen zweiten Strömungskanalbereich 20 und Austrittanschluss
3 gebildet ist, der mit dem Austrittsanschluss 3 kommuniziert. Dadurch wird wirksam
der Eintritt von Bioschleim in den Strömungskanal (4, 20) verhindert. In dieser Ausgestaltung
ist also die erste Länge L gleich der zweiten Länge.
[0032] Die Länge L des zweiten Strömungskanalbereichs 20 beträgt ca. 170 % der Differenz
zwischen den Querschnitten des Austrittsanschlusses 3 und des zweiten Strömungskanalbereichs
20 und ist größer als 30 mm. Der Querschnitt des zweiten Strömungskanalbereichs 20
ist dabei um ca. 35 % geringer als der Querschnitt des Austrittsanschlusses 3.
[0033] Dadurch lässt sich trotz der die laminare Strömung unterstützenden großen Biegeradien
in den Windungsabschnitten 8, 10, 11 eine sehr kompakte Bauweise des Gehäuses 5 des
Absaugsiphons erhalten. Dies wird noch dadurch unterstützt, dass der ansonsten mit
einem konstanten Querschnitt ausgebildete Strömungskanal 4 in Bezug auf die Einbaulage
des Absaugsiphons 1 an beiden seitlichen Begrenzungen Abplattungen 22, 23 aufweist,
wodurch das Baumaß von beispielsweise 100 mm erhalten bleibt, ohne dass die Strömung
durch die mit den Abplattungen 22, 23 verbundenen geringfügigen Querschnittsverengungen
des Strömungskanals 4 im Bereich dieser Abplattungen 22, 23 nachteilig beeinflusst
wird. Diese Abplattungen 22, 23 sind also an der seitlichen Begrenzung des Absaugsiphons
1 vorgesehen, die sich in Bezug auf die Einbaulage tangential zum schneckenförmigen
Verlauf 19 vertikal erstrecken.
[0034] Die Untersuchung des erfindungsgemäßen Absaugsiphons 1 hinsichtlich seiner Leistung
erbrachte folgende Ergebnisse: Während des Spülvorgangs ist die Wasserströmung innerhalb
des Strömungskanals 4 des Absaugsiphons bis hinein in den Austrittsanschluss 3 sehr
laminar und es liegen fast keine Totwassergebiete vor. Für einen Wasserfluss von 0,4
l/s ist der Strömungskanal 4 nach 1,2 s vollständig gefüllt, wodurch sich ein Spülwasserbedarf
von ca. 0,55 l ergibt. Zudem wurde festgestellt, dass sich der Absaugeffekt bei Wasserflüssen
ab ca. 0,2 l/s einstellt.
[0035] Bei einem Spülvorgang von ca. 10 s verbrauchten gebräuchliche Absaugsiphons ca. 2
l und auch optimierte Absaugsiphons nach
EP 1 416 098 A1 verbrauchen zwischen 0,8 l und 1,5 l. Der Spülwasserverbrauch des erfindungsgemäßen
Absaugsiphons 1 lag dagegen bei ca. 0,5 l für einen Wasserfluss von 0,4 l/s. Damit
kann der Spülwasserbedarf mit dem erfindungsgemäßen Absaugsiphon 1 nochmals deutlich
reduziert werden.
[0036] Aus dem Vorstehenden ist deutlich geworden, dass die vorliegende Erfindung einen
Absaugsiphon 1 bereit stellt, der mit weniger als 0,8 Litern Spülmenge, insbesondere
höchstens 0,5 Litern Spülmenge auskommt und bei dem dennoch ein ausreichender Absaugeffekt
bereit gestellt wird. Insbesondere ist der erfindungsgemäße Absaugsiphons kompakt
ausgebildet und damit für alle Urinaltypen in Unterputz-Installationen einsetzbar
und zudem kostengünstig herstellbar.
1. Absaugsiphons (1) für eine Unterputz-Abflussinstallation mit einem Eintritts-(2) und
einem Austrittsanschluss (3) und einem Strömungskanal (4) für abzuleitende Flüssigkeit,
dessen Strömungskanaleingang mit dem Eintrittsanschluss (2) und dessen Strömungskanalausgang
(20) mit dem Austrittsanschluss (3) verbunden sind, wobei der Strömungskanal (4) zumindest
bereichsweise um den Eintrittsanschluss (2) herum gewunden ausgebildet ist und die
Windung des Strömungskanals (4) zumindest bereichsweise als schneckenförmige Windung
(19) des Strömungskanals (4) als Geruchsverschluss (9) dient, wobei der Windungsabschnitt
(8) im Wesentlichen um einen Windungspunkt (16) herum verläuft, und wobei der Windungsabschnitt
(8) in Bezug auf den Windungspunkt (16) eine Strömungskanalaußenseite(18) und eine
Strömungskanalinnenseite (17) aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass der Strömungskanal (4) einen Abschnitt (20) aufweist, der sich in einem Winkel von
der Ebene der Windung des gewundenen Bereichs (19) des Strömungskanal (4) erstreckt,
wobei sich dieser Abschnitt (20) mit einem kleineren Querschnitt über eine erste Länge
(L) in den Austrittsanschluss (3) hinein erstreckt, der einen größeren Querschnitt
aufweist.
2. Absaugsiphon (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Länge (L) mindestens 10 mm, bevorzugt mindestens 20 mm, insbesondere mindestens
30 mm beträgt.
3. Absaugsiphon (1) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass sich die Ebene der Windung des gewundenen Bereichs (19) vertikal erstreckt und der
Strömungskanalausgang (20) dazu in einem rechten Winkel angeordnet ist.
4. Absaugsiphon (1) nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass im Übergang zwischen Strömungskanal (4, 20) und Austrittsanschluss (3) der Querschnitt
des Strömungskanals (4, 20) zumindest 10 %, bevorzugt mindestens 20 %, insbesondere
mindestens 30 % kleiner ist als der Querschnitt des Austrittsanschlusses.
5. Absaugsiphon (1) nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Querschnitt des Strömungskanals (4, 20) im Übergang zwischen Strömungskanal (4,
20) und Austrittsanschluss (3) im Wesentlichen dem Querschnitt des gewundenen Bereichs
(19) des Strömungskanals (4, 20) entspricht.
6. Absaugsiphon (1) nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Austrittsanschluss (3) bevorzugt den Strömungskanal (4, 20) entlang einer zweiten
Länge, die bevorzugt gleich der ersten Länge (L) ist, beabstandet umgreift und dadurch
ein Freiraum (21) um den Strömungskanal (4, 20) gebildet ist, der mit dem Austrittsanschluss
(3) kommuniziert.
7. Absaugsiphon (1) nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Abstand der Strömungskanalinnenseite (17) des Windungsabschnitts (8) zum Windungspunkt
(16) mindestens 10 % des Abstands zwischen Strömungskanalaußenseite (18) und Strömungskanalinnenseite
(17) in dem Windungsabschnitt (8) beträgt, bevorzugt mindestens 15 %, insbesondere
mindestens 25 %.
8. Absaugsiphon (1) nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Strömungskanal (4) in Bezug auf die Strömungsrichtung (S) vor dem als Geruchsverschluss
(9) ausgebildeten Windungsabschnitt (8) einen ersten geradlinig verlaufenden Strömungskanalabschnitt
(12) aufweist, der in Bezug auf die Einbaulage des Absaugsiphons (1) ein von der Senkrechten
unterschiedliches Gefälle aufweist und/oder dass sich nach dem als Geruchsverschluss
(9) ausgebildeten Windungsabschnitt (8) in Strömungsrichtung (S) ein weiterer Windungsabschnitt
(10) befindet und daran anschließend ein zweiter geradliniger Strömungskanalabschnitt
(14), der in Bezug auf die Einbaulage des Absaugsiphons (1) ein von der Senkrechten
unterschiedliches Gefälle aufweist.
9. Absaugsiphon (1) nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass alle geradlinigen Strömungskanalabschnitte (12, 13, 14) in Bezug auf die Einbaulage
des Absaugsiphons (1) von der Senkrechten unterschiedliche Gefälle aufweisen.
10. Absaugsiphon (1) nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Strömungskanaleingang (2) und der Strömungskanalausgang (20) parallel zueinander
verlaufen.
11. Absaugsiphon (1) nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Strömungskanal (4) zumindest zwei geradlinig verlaufende Abschnitte (12, 13,
14) aufweist, die nicht parallel und nicht senkrecht zueinander verlaufen.
12. Absaugsiphon (1) nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Strömungskanal (4) an zumindest einer seitlichen Begrenzung des Absaugsiphons
(1) in Bezug auf den rohrförmigen Verlauf des Strömungskanals (4) zumindest eine Abplattung
(22, 23) aufweist.
13. Absaugsiphon (1) nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Ebene der schneckenförmigen Windung (19) des Strömungskanal (4) in einem Bereich
+45° bis -45°geneigt zur Vertikalen, bevorzugt in einem Bereich +20° bis -20° geneigt
zur Vertikalen, insbesondere vertikal ausgerichtet angeordnet ist.
14. Absaugsiphon (1) nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Strömungskanal (4) zumindest bereichsweise rohrförmig ausgebildet ist und vorteilhaft
zumindest bereichsweise, bevorzugt vollständig einen hexagonalen, oktogonalen (15)
oder dekagonalen Querschnitt aufweist.
15. Absaugsiphon (1) nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Strömungskanal (4) zumindest im Bereich der Windung mit Ausnahme der in Anspruch
12 angegebenen Abplattungen (22, 23) mit einem konstanten Querschnitt ausgebildet
ist.