(19)
(11) EP 3 023 570 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
25.05.2016  Patentblatt  2016/21

(21) Anmeldenummer: 15188485.5

(22) Anmeldetag:  06.10.2015
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
E06B 5/16(2006.01)
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AL AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HR HU IE IS IT LI LT LU LV MC MK MT NL NO PL PT RO RS SE SI SK SM TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
BA ME
Benannte Validierungsstaaten:
MA

(30) Priorität: 20.11.2014 DE 202014105591 U

(71) Anmelder: Holzbau Schmid GmbH & Co. KG
73099 Adelberg (DE)

(72) Erfinder:
  • Schmid, Claus
    73099 Adelberg (DE)
  • Schembecker, Andreas
    73035 Göppingen (DE)

(74) Vertreter: Ring & Weisbrodt 
Patentanwaltsgesellschaft mbH Hohe Strasse 33
40213 Düsseldorf
40213 Düsseldorf (DE)

   


(54) NICHT BRENNBARE BAUSTOFFTÜR


(57) Die vorliegende Erfindung betrifft eine Tür (T) mit einem Türblatt (4) in Form einer mit einem Kern und einer Deckschicht versehenen Verbundkonstruktion, die in Kombination folgender Merkmale dadurch gekennzeichnet ist, dass der Kern aus einer Baustoffplatte (9) aus einem mineralischen silikatischen Material besteht, welche zwei einander gegenüberliegende Hauptflächen aufweist, wobei wenigstens eine der Hauptflächen mit einer aufgeklebten nicht brennbaren Dekorschicht (11) versehen ist, dass die Dekorschicht (11) wenigstens eine Verstärkungsschicht (12), eine Papierlage (13) und eine auf der Papierlage (13) aufgebrachte Deckschicht (14) umfasst und mit ihrer der Deckschicht (14) abgewandten Fläche auf die Baustoffplatten (9) aufgeklebt ist und dass die Baustoffplatte (9) mit ihrer Dekorschicht (11) an den umlaufenden Kanten und Rändern mit einem geschlossenen Tragrahmen (R) bildenden Metallprofilen (5) versehen ist.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft eine Tür mit einem Türblatt in Form einer mit einem Kern und einer Deckschicht versehenen Verbundkonstruktion. Türen mit derartigen Türblättern besitzen im Regelfall einen Kern aus Spanplatten oder anderen Holzwerkstoffen, welche gegebenenfalls zusätzliche Wabeneinlagen zur Gewichtsreduzierung umfassen können. Dieser Kern wird häufig mit einem umlaufenden Holzprofil versehen, welches zumeist aus Massivholz besteht. Die Verbundkonstruktion wird üblicherweise auf beiden Flachseiten mit einer hochdichten Faserplatte (HDF-Holzwerkstoffplatte) abgedeckt, wobei diese HDF-Platte mit einem Oberflächen-Finish versehen sein kann, wie beispielsweise Furnierholz, Schichtstoff oder mit einer Lackierung.

[0002] Nachteilig ist bei einer solchen Türkonstruktion, dass bauaufsichtliche Anforderungen hinsichtlich der Nichtbrennbarkeit der Baustoffe nicht erfüllt werden und somit die Einsatzmöglichkeiten für solche Türen beschränkt sind. Nachteilig ist ferner, dass die aus Massivholz ausgebildeten umlaufenden Kanten anfällig gegen das Eindringen von Feuchtigkeit sind. Die Feuchtigkeit beschädigt letztlich sowohl den Kern der Verbundkonstruktion als auch die Deckschicht, so dass sowohl die Stabilität als auch das optische Erscheinungsbild der Tür nachhaltig beeinträchtigt wird.

[0003] Der Erfindung liegt in Anbetracht dieses Standes der Technik die Aufgabe zugrunde, unter Meidung genannter Nachteile eine Tür bereitzustellen, die sowohl nicht brennbar ist, also die Anforderungen der Baustoffklasse A1 erfüllt, als auch in großer Variabilität mit einer dekorativen Deckschicht ausgestattet sein kann.

[0004] Die Aufgabe ist erfindungsgemäß durch eine nicht brennbare Baustofftür gelöst, die in Kombination folgender Merkmale dadurch gekennzeichnet ist,
  • dass der Kern aus einer Baustoffplatte aus einem mineralischen silikatischen Material besteht, welche zwei einander gegenüberliegende Hauptflächen aufweist, wobei wenigstens eine der Hauptflächen mit einer aufgeklebten nicht brennbaren Dekorschicht versehen ist,
  • dass die Dekorschicht wenigstens eine Verstärkungsschicht, eine Papierlage und eine auf der Papierlage aufgebrachte Deckschicht umfasst und mit ihrer der Deckschicht abgewandten Fläche auf die Baustoffplatte aufgeklebt ist und
  • dass die Baustoffplatte mit ihrer Dekorschicht an den umlaufenden Kanten mit einem einen geschlossenen Tragrahmen bildenden Metallprofil versehen ist.


[0005] Mit der Erfindung wird eine Tür mit einem insgesamt in der Kombination ihrer Merkmale nicht brennbaren Türblatt in Form einer Verbundkonstruktion bereitgestellt, dessen Kern aus nicht brennbarem mineralischen silikatischen Material besteht, das mit einer nicht brennbaren Dekorschicht versehen ist, welche variabel entsprechend den gewünschten ästhetischen Anforderungen versehen ist, wobei die bei derartigen Produkten bestehenden Probleme hinsichtlich der Kantenstabilität, der Riss- und Bruchgefahr bei Transport und Anbringung durch den vorgesehenen umlaufenden Tragrahmen aus Metallprofilen vermieden werden. Aus diese Gründen hielt die Fachwelt bisher silikatische Bauplatten für nicht geeignet zur Verwendung als nicht brennbares Türblatt.

[0006] Ferner liegt der vorliegenden Erfindung die Erkenntnis zugrunde, dass im Unterschied zu den typischerweise für Baustoffplatten eingesetzten Schichtstoffen die erfindungsgemäße nicht brennbare Dekorschicht aus zumindest einer Papierlage und einer Verstärkungsschicht, wie beispielsweise einem Glasfaservlies, besteht, was aufgrund des sich daraus ergebenden niedrigeren Papiergehaltes zu deutlich verbessertem Verhalten im Brandfall führt. In Kombination mit dem silikatischen Material wird nicht nur eine Baustoffplatte mit einem guten Brandverhalten zur Verfügung gestellt, sondern zusätzlich auch eine vergleichsweise leicht, was Vorteile im Hinblick auf den Transport und die Montage mit sich bringt. Zudem kann sich die Verstärkungsschicht der Dekorschicht auch positiv auf die Stabilität der gesamten Baustoffplatte auswirken. Schließlich können Länge und Breite einer derartigen Tür freier, nämlich größer, dimensioniert werden, da durch die erfindungsgemäße Kombination einer solchen Baustoffplatte mit einem geschlossenen Tragrahmen die Gefahren eines Durchhängens und dadurch verursachte Beschädigungen vermieden werden. Durch den Einsatz eines Kerns aus silikatischem Material wird eine vergleichsweise geringe Dichte von lediglich 800 kg/m3 oder weniger, insbesondere 700 kg/m3 oder weniger und damit ein geringes Eigengewicht erreicht.

[0007] Das silikatische Material der Baustoffplatte kann auch mit Gips oder anderen anorganischen Füllstoffen und/oder Fasermaterialen kombiniert werden. Als Fasermaterialen kommen neben anorganischen Fasern aus Glas, Kohlenstoff oder Aluminiumoxid auch organische wie Zellulosefasern oder Aramidfasern in Betracht. Insbesondere durch den Zusatz von Gips zur Baustoffplatte werden die Brandschutzeigenschaften des daraus hergestellten Türblatts im Brandfall insofern verbessert, dass das in Gips gebundene Kristallwasser im Brandfall verdampft und hierdurch die Brandgegenseite des Türblattes gekühlt wird. Andererseits erhöht der Gipszuschlag das spezifische Gewicht der Platte, reduziert ihre Feuchtigkeitstoleranz und die Stabilität. Demnach kann der Gipsanteil den gewünschten Brandschutzeigenschaften angepasst werden.

[0008] Nach einer bevorzugten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Baustoffplatte enthält das silikatische Material Perlite oder besteht hieraus. Dies ist von Vorteil, weil Perlite einerseits ein sehr geringes spezifisches Gewicht besitzen und gleichzeitig gute Wärmedämmeigenschaften sowie ein gutes Brandverhalten aufweisen.

[0009] Nach einer bevorzugten Ausführungsform weist die den Kern des Türblattes der erfindungsgemäßen Tür bildende Baustoffplatte eine Dichte von 800 kg/m3 oder weniger auf, insbesondere 700 kg/m3 oder weniger, bevorzugt 650 kg/m3 oder weniger, besonders bevorzugt 450 kg/m3 oder weniger. Damit lassen sich Türblätter herstellen, deren spezifisches Gewicht in etwa demjenigen solcher Türblätter entspricht, die einen Pressspankern besitzen, also etwa zwischen 400 und 900 kg/m3. Die erfindungsgemäßen Türblätter zeichnen sich doch gegenüber Türblättern mit Pressspankern durch ihre Nichtbrennbarkeit aus. Außerdem entstehen im Brandfall durch den mineralischen Kern weder Rauch noch gesundheitsschädliche Dämpfe.

[0010] Nach einer weiteren bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Türblatts ist dessen Kern durch Verpressen des silikatischen Materials hergestellt. Das bedeutet, dass abgesehen von dem silikatischen Material sowie optional weiteren anorganischen Füllstoffen und/oder Fasermaterialien kein zusätzliches Bindemittel eingesetzt werden muss, sondern dass die Platte durch Verpressen der trockenen Einsatzstoffe erzeugt wird. Ein anschließendes Sintern ist ebenfalls nicht erforderlich. Durch den Verzicht auf Bindemittel, insbesondere organische Bindemittel wie Harze oder Klebstoffe, wird der Türblattkern nicht nur hinsichtlich seiner Brandschutzeigenschaften verbessert, sondern auch das spezifische Gewicht niedrig gehalten.

[0011] Nach einer bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Türblatts ist die Dekorschicht mit einem Wasserglaskleber auf die Baustoffplatte aufgeklebt. Dabei ist es besonders vorteilhaft, die Verklebung bei leicht erhöhter Temperatur, beispielsweise im Bereich von 30 bis 70 °C, insbesondere bei 30 bis 60 °C, durchzuführen. Durch die Verwendung eines Wasserglasklebers ist es möglich, die Dekorschicht unmittelbar auf die Baustoffplatte aufzukleben, so dass die Verwendung von metallischen Zwischenschichten, wie sie zum Teil aus dem Stand der Technik bekannt sind, nicht erforderlich ist. Ebenso wenig erforderlich ist die Verwendung eines Primers beziehungsweise eines Haftvermittlers. Der eingesetzte Wasserglaskleber hat darüber hinaus im Vergleich zu den aus dem Stand der Technik bekannten Epoxid- oder Polyurethan-Klebstoffen den weiteren Vorteil, nicht brennbar zu sein und im Brandfall auch keinen Rauch oder giftige Gase zu entwickeln. Darüber hinaus weist der bevorzugt eingesetzte Klebstoff auf Wasserglasbasis im Brandfall kühlende Eigenschaften durch Abspaltung von Wasser auf, wodurch die Brandschutzeigenschaften der Baustoffplatte weiter verbessert werden. Ein geeigneter Wasserglaskleber ist beispielsweise im Handel unter der Bezeichnung COLLOSIL® von der Firma Woellner erhältlich.

[0012] In Weiterbildung des erfindungsgemäßen Türblatts umfasst die Deckschicht ein Melaminharz oder besteht hieraus. Dies ist von Vorteil, da Melaminharz im Vergleich zu den für Baustoffplatten häufig eingesetzten Phenol-Formaldehydharzen ein günstigeres Brandverhalten zeigt. Zur weiteren Verbesserung der Brandschutzeigenschaften kann die Deckschicht darüber hinaus noch ein Flammschutzmittel enthalten und / oder hiermit ausgerüstet sein. Dazu kann ein hierfür geeignetes Flammschutzmittel in das Material der Deckschicht integriert und/oder die Deckschicht hiermit ausgerüstet sein. Geeignete Flammschutzmittel sind beispielsweise polybromierte Diphenylether (PentaBDE, OctaBDE, DecaBDE), TBBPA und HBCD, Melamin, Harnstoff, APP (Ammoniumpolyphosphat), TCEP (Tris(chlorethyl)phosphat), TCPP (Tris(chlorpropyl)phosphat), TDCPP (Tris(dichlorisopropyl)phosphat), TPP (Triphenylphosphat), TEHP (Tris-(2-ethylhexyl)phosphat), TKP (Trikresylphosphat), ITP ("Isopropyliertes Triphenylphosphat"), Mono-, Bis- und Tris(isopropylphenyl)phosphate unterschiedlichen Isopropylierungsgrades, RDP (Resorcinol-bis(diphenylphosphat)), BDP (Bisphenol-A-bis(diphenylphosphat)), ATH (Aluminiumhydroxid), MDH (Magnesiumhydroxid), Ammoniumsulfat ((NH4)2SO4) und -phosphat ((NH4)2PO4).

[0013] Im Rahmen der vorliegenden Erfindung kann die Verstärkungsschicht ein flächiges Fasergebilde umfassen oder daraus bestehen. Prinzipiell können hierfür sämtliche Arten von Fasern verwendet werden, die dem Fachmann zur Verstärkung von Dekorschichten bekannt sind. Dies sind beispielsweise Fasern aus Quarz, Glas, Kohlenstoff, Aramid oder anderen schwerbrennbaren Kunststoffen, Fasern aus Aluminiumoxid oder anderen anorganischen Materialien oder Mischungen hiervon. Die Fasergebilde können gewebt oder ungewebt sein und beispielsweise als Vlies, Gewebe und / oder Gelege zum Einsatz kommen. Besonders bevorzugt umfasst die Verstärkungsschicht ein Glaserfaservlies, Gewebe und / oder Gelege oder besteht aus den vorgenannten Fasergebilden, vorzugsweise in Form eines schwerentflammbaren, mit schwerentflammbaren Füllstoffen ausgerüsteten und mit Melaminharz imprägnierten Glasfaservlieses. Es können auch zwei, drei oder mehr Verstärkungsschichten verwendet werden.

[0014] Nach einer weiteren Ausführungsform des erfindungsgemäßen Türblatts ist die Verstärkungsschicht zwischen zwei Papierlagen angeordnet, wobei eine Papierlage vorzugsweise ein mit einem wässrigen Melaminharz imprägniertes Zellulosepapier ist. Hierdurch kann beispielsweise ein Ausfransen an der Verstärkungsschicht verhindert werden. In einer weiteren Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Baustoffplatte ist zumindest die mit der Deckschicht versehene Papierlage bedruckt, eingefärbt und/oder strukturiert. Auf diese Weise kann dem Türblatt nahezu jede mögliche optische Gestaltung verliehen werden. Das Bedrucken kann beispielsweise über ein Siebdruckverfahren erfolgen. Zur Erzeugung einer Oberflächenstrukturierung können dem Fachmann hierfür an sich bekannte Prägetechniken zum Einsatz kommen.

[0015] Nach einer weiteren bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Türblatts sind die Verstärkungsschicht und die Papierlage(n) mit einem Melaminharz verklebt. Dem Melaminharz können zusätzlich Füllstoffe zugesetzt sein, insbesondere anorganische Füllstoffe wie Gips, Kreide oder dergleichen sowie Mischungen von diesen.

[0016] Die Befestigung des Tragrahmens am Türblatt erfolgt vorzugsweise durch Verkleben. Ferner kann aus optischen Gründen der Tragrahmen an seinen Außenflächen mit einem nicht brennbaren Dekormaterial versehen sein.

[0017] Weitere Einzelheiten, Merkmale und Vorteile des Gegenstandes der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung der zugehörigen Zeichnung, deren einzige Figur einen Querschnitt durch eine erfindungsgemäße Anschlagtür zeigt.

[0018] Die dargestellte nicht brennbare Baustofftür T ist in bekannter Weise in eine Türzarge 1 mittels Scharnieren 2 schwenkbar eingesetzt und mittels einer Schließeinrichtung 3 verriegelbar. Die Tür T weist ein Türblatt 4 auf, das von einem Tragrahmen R aus Metallprofilen 5 allseitig umgeben ist. Der Tragrahmen R deckt die oberen und unteren horizontalen Kanten und Ränder sowie die seitlichen vertikalen Kanten und Ränder des Türblatts 4 ab und ist mit diesen über eine Silikonverklebung 6 fest verbunden.

[0019] Jedes einzelne, den Tragrahmen R bildende Metallprofil 5 ist im Querschnitt U-förmig gestaltet und weist freie, parallel zu den Hauptflächen des Türblatts 4 sich erstreckende Schenkel auf, zwischen denen sich ein Steg 7 erstreckt, der die Seitenflächen des Türblatts 4 abdeckt. Die Metallprofile 5 werden durch mehrfaches Verformen eines einzelnen langgestreckten Metallstreifens hergestellt, an dem durch geeignetes Abkanten sowohl die beiden freien Schenkel als auch der Steg 7 ausgebildet sind. Zudem sind die Enden der freien Schenkel mit einer 180° Falzung, die zeichnerisch dargestellt ist, versehen, wobei die Richtung der Falzung derart ist, dass die umgefalzten Flächen unter Zwischenlage der Silikonverklebung 6 an den Randflächen des Türblattes 4 flächig anliegen und dort verklebt sind.

[0020] Der Steg 7 weist eine vom Türblatt weggerichtete Einbuchtung auf, die der Aufnahme eines Streifens 8 aus einem nicht brennbaren Material dient. Der Streifen 8 kann außerdem mit einer dekorativen Kantenabdeckung ausgestaltet sein. Die beschriebenen Metallprofile 5 werden zur Herstellung des Tragrahmens R miteinander verschweißt.

[0021] Das Türblatt 4 selbst besitzt einen Kern aus einer Baustoffplatte 9, die aus einem gepressten silikatischen Material unter Verwendung von Kalk, Vermiculite, Sand, Glimmer, Wasser und Zuschlagstoffen besteht, auf denen mittels eines lösungsmittelfreien anorganischen Klebers 10 eine Dekorschicht 11 aufgeklebt ist. Die Dekorschicht 11 besteht aus einer Verstärkungsschicht 12 in Form eines Glasfasergewebes und einer bedruckten Papierlage 13, die mittels eines Melaminharzes aufeinander laminiert sind. Schließlich ist die Papierlage 13 mit einer Deckschicht 14 aus Melaminharz abgedeckt. In der beschriebenen Weise sind beide Hauptflächen des Türblattes 4 mit einer Dekorschicht 11 versehen.

Bezugszeichenliste



[0022] 
T
Tür
R
Tragrahmen
1
Türzarge
2
Scharniere
3
Schließeinrichtung
4
Türblatt
5
Metallprofile
6
Silikonverklebung
7
Steg
8
Streifen
9
Baustoffplatte/Kern
10
Kleber
11
Dekorschicht
12
Verstärkungsschicht
13
Papierlage
14
Deckschicht



Ansprüche

1. Tür (T) mit einem Türblatt (4) in Form einer mit einem Kern und einer Deckschicht versehenen Verbundkonstruktion, die in Kombination folgender Merkmale dadurch gekennzeichnet ist,

- dass der Kern aus einer Baustoffplatte (9) aus einem mineralischen silikatischen Material besteht, welche zwei einander gegenüberliegende Hauptflächen aufweist, wobei wenigstens eine der Hauptflächen mit einer aufgeklebten nicht brennbaren Dekorschicht (11) versehen ist,

- dass die Dekorschicht (11) wenigstens eine Verstärkungsschicht (12), eine Papierlage (13) und eine auf der Papierlage (13) aufgebrachte Deckschicht (14) umfasst und mit ihrer der Deckschicht (14) abgewandten Fläche auf die Baustoffplatten (9) aufgeklebt ist und

- dass die Baustoffplatte (9) mit ihrer Dekorschicht (11) an den umlaufenden Kanten und Rändern mit einem geschlossenen Tragrahmen (R) bildenden Metallprofilen (5) versehen ist.


 
2. Tür nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Baustoffplatte (9) aus einem silikatischen Material, vorzugsweise in Kombination mit Gips und/oder einem Fasermaterial (Cellulosefasern) besteht.
 
3. Tür nach Anspruch 1 oder Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass das silikatische Material Perlite enthält oder daraus besteht.
 
4. Tür nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Baustoffplatte (9) eine Dichte von 800 kg/m3 oder weniger ausweist, insbesondere 700 kg/m3 oder weniger.
 
5. Tür nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Baustoffplatte (9) durch Verpressen des silikatischen Materials hergestellt ist.
 
6. Tür nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Dekorschicht (11) mit einem lösungsmittelfreien, anorganischen Klebstoff auf die Baustoffplatte (9) aufgeklebt ist.
 
7. Tür nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Dekorschicht (11) unmittelbar auf die Baustoffplatte (9) aufgeklebt ist.
 
8. Tür nach einem der borstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Deckschicht (14) ein Melaminharz umfasst oder daraus besteht, wobei die Deckschicht (14) vorzugsweise ein Flammenschutzmittel enthält und/oder hiermit ausgerüstet ist.
 
9. Tür nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Verstärkungsschicht (12) ein flächiges Fasergebilde umfasst oder daraus besteht, insbesondere ein Glasfaservlies, -gewebe und/oder -gelege, vorzugsweise in Form eines schwerentflammbaren, mit schwerbrennbaren Füllstoffen ausgerüsteten und mit Melaminharz imprägnierbaren Glasfaservlieses.
 
10. Tür nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Verstärkungsschicht (12) zwischen zwei Papierlagen (13) angeorndet ist, wobei jede Papierlage (13) vorzugsweise ein mit einem wässrigen Melaminharz imprägnierten Zellulosepapier ist.
 
11. Tür nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest die mit der Decksicht (14) versehene Papierlage (13) bedruckt, eingefärbt und/oder strukturiert ist.
 
12. Tür nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass anstelle der Papierlage (13) ein Holzfurnier zwischen der Verstärkungsschicht (12) und der Deckschicht (14) angeordnet ist.
 
13. Tür nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Verstärkungsschicht (12) und die Papiereinlagen (12) mit einem Melaminharz verklebt sind, wobei das Melaminharz vorzugsweise Füllstoffe enthält, insbesondere anorganische Füllstoffe wie Gips, Kreide oder Mischungen von diesen.
 
14. Tür nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Baustoffplatte die Anforderungen der Baustoffklasse A1 oder A2 gemäß DIN 4102-1 (Mai 1998) Abschnitt 5 erfüllt.
 
15. Tür nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Tragrahmen (R) aus einem im Schnitt im Wesentlichen U-förmigen, miteinander verbundenen Metallprofilen (5) gebildet ist, deren freie Schenkel die Ränder des Türblatts (4) umfassen und mit diesen verklebt sind.
 
16. Tür nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Tragrahmen (R) mit einem nicht brennbaren Dekormaterial (8) versehen ist.
 




Zeichnung







Recherchenbericht









Recherchenbericht