[0001] Die Erfindung betrifft eine Irritationseinrichtung zur Gabe optischer und akustischer
Irritationssignale in Form kurzzeitiger Licht- und Schallpulse.
[0002] Zur Irritation von Personen werden mitunter sogenannte Schock- oder Blendgranaten
eingesetzt, die durch akustische oder optische Pulse hoher Intensität zu einer kurzzeitigen
Irritation führen. Eine Schockgranate, die zumeist per Hand verbracht, also geworfen
wird, erzeugt über einen entsprechenden Schallerzeuger einen extrem lauten Ton, der
zu einer temporären Taubheit der zu irritierenden Person führt. Blendgranaten erzeugen
auf pyrotechnischer Basis einen extrem hellen, intensiven Lichtblitz, der zu einer
temporären Blendung der Person führt. Die Intensität der abgegebenen Schall- oder
Lichtpulse ist sehr hoch, um sicherzustellen, dass die Irritation in einem hinreichenden
Bereich um die Schock- oder Blendgranate einsetzt. Befindet sich die Person nun in
einem relativ geringen Abstand zur Schock- oder Blendgranate, so übersteigt die Intensität
des gegebenen Schall- oder Lichtpulses mitunter die Schmerzgrenze, der maximal tolerierbare
Expositionswert kann überschritten werden, so dass es hierdurch zu nachhaltigen Gesundheitsbeeinträchtigungen
kommen kann. Dies ist keinesfalls gewünscht, vielmehr ist Ziel einer Irritation stets
nur die kurzzeitige Beeinträchtigung der Handlungsfähigkeit der Person.
[0003] Der Erfindung liegt damit das Problem zugrunde, eine Irritationsmöglichkeit zu schaffen,
die demgegenüber verbessert ist.
[0004] Zur Lösung dieses Problems ist erfindungsgemäß eine Irritationseinrichtung zur Gabe
optischer und akustischer Irritationssignale in Form kurzzeitiger Licht- und Schallpulse
vorgesehen, umfassend mehrere Signalgabevorrichtungen, von denen jede wenigstens ein
Leuchtmittel und wenigstens einen Schallerzeuger, eine Sende- und Empfangseinrichtung
zur drahtlosen Kommunikation, sowie eine den Betrieb der Signalgabevorrichtung steuernde,
programmierbare Steuerungseinrichtung aufweist, wobei die Steuerungseinrichtungen
untereinander und/oder mit wenigstens einer übergeordneten Steuerungseinrichtung über
die jeweiligen Sende- und Empfangseinrichtungen zur Synchronisierung des Betriebs
der Signalgabevorrichtungen kommunizieren.
[0005] Die erfindungsgemäße Kommunikationseinrichtung umfasst mehrere separate Signalgabevorrichtungen,
die jeweils zur Gabe eines akustischen und eines optischen Irritationspulses dienen.
Dies ermöglicht es beide Irritationspulsarten zu kombinieren, mithin also eine Person
sowohl akustisch als auch optisch zu irritieren. Durch die Kombination dieser beiden
Irritationsarten ist eine kombinierte Stimulation unterschiedlicher Sinnesbereiche,
nämlich optisch und akustisch, gegeben, wodurch der resultierende Irritationseffekt
verstärkt oder gar erst umfassend ermöglicht wird. Insbesondere lassen sich durch
diese Kombination die erforderlichen Expositionspegel der einzelnen Irritationsmittel
verringern, das heißt, dass der Lichtpuls und der Schallpuls von der Intensität her
jeweils etwas niedriger sein können, gleichwohl aber in Kombination die gewünschte
Irritation erwirken. Durch die Intensitätsreduzierung ist es damit möglich, eine unbeabsichtigte
gesundheitliche Gefährdung der exponierten Person weitestgehend zu verringern respektive
zu vermeiden. Auch kann hierdurch mitunter die Wirkreichweite des Gesamtsystems erhöht
werden, da die Wahrnehmbarkeit eines Lichtpulses mitunter eine andere ist, als die
eines Schallpulses. Während ein Lichtpuls dadurch in seiner Irritationswirkung beeinträchtigt
sein kann, dass sich die Person beispielsweise hinter einem abdeckenden Hindernis
steht, wird der Schallpuls hingegen gehört. Auch ist es bei ungeschützter Exposition
nicht möglich, sich gegen beide Irritationswirkungen zu schützen. Denn entweder wird
versucht, die Blendung durch Abdecken der Augen zu vermeiden, oder es wird versucht,
manuell die Ohren abzudecken. Eines der beiden zu irritierenden Sinnesorgane ist jedoch
stets zugänglich, so dass die Irritation erfolgen kann.
[0006] Gemäß der Erfindung umfasst die Irritationseinrichtung mehrere solcher Signalgabevorrichtungen,
die über eine entsprechende Kommunikationseinrichtung mit einer Sende- oder einer
Empfangseinrichtung untereinander oder mit einer übergeordneten Steuerungseinrichtung,
also einer Art Fernbedienungseinrichtung kommunizieren. Diese Kommunikation dient
zur Synchronisierung des Betriebs der Signalgabevorrichtungen. Das heißt, dass die
Licht- und Schallquelle einerseits räumlich verteilt positioniert werden können, auf
der anderen Seite sind sie im Betrieb durch die Synchronisierung aufeinander abgestimmt.
Im Ergebnis können so die optischen respektive akustischen Signalgeber, also die Leuchtmittel
respektive Schallerzeuger, ein in Richtung, Phase und Amplitude aufeinander abgestimmtes
Pulsmuster erzeugen, das gezielt gegen einen gewissen räumlichen Bereich wirkt, in
dem sich die eine oder die mehreren Personen, die zu irritieren sind, aufhalten. Das
erzeugte Puls- oder Signalmuster kann dabei vorab definiert sein, das heißt, dass
die einzelnen Pulse der einzelnen Signalgabevorrichtungen in einer definierten zeitlichen
Abfolge gegeben werden, oder in einer definierten Verteilung etc. Es ist aber auch
denkbar, gegebenenfalls situativ zu reagieren oder nach einem wahlfreien, also statistischen
respektive zufallsbasierten Aktivierungsmuster.
[0007] Ein weiterer Vorteil ist, dass es sich um elektronisch gesteuerte Signalgabevorrichtungen
handelt, die - anders als insbesondere Blendgranaten - letztlich wiederverwendbar
sind und insbesondere in der Lage sind, mehrere entsprechende Pulse, in diesem Fall
insbesondere mehrere Lichtpulse, abgeben zu können. Darüber hinaus entsteht beim Betrieb
der Signalgabevorrichtungen keinerlei Abfall respektive aus einem pyrotechnischen
Effekt resultierende, mitunter schädlich Reaktionsprodukte etc.
[0008] Wie sich die Signalgabevorrichtungen untereinander synchronisieren respektive aufeinander
abstimmen können, besteht gleichermaßen die Möglichkeit, den Betrieb über eine externe
Steuerungseinrichtung nach Art einer Fernbedienung zu steuern respektive zu programmieren,
so dass aus entsprechender Entfernung unter Berücksichtigung und Analyse der gegebenen
Situation die optimale, abgestimmte Signalgabe gesteuert werden kann.
[0009] Die Signalgabevorrichtungen werden vornehmlich per Hand verbracht, mithin also geworfen
oder ausgelegt. Grundsätzlich ist es aber auch denkbar, diese abzuwerfen, sei es von
einem Fahrzeug, sei es aus der Luft, oder auch zu verschießen. Selbst eine Installation
auf einer mobilen oder fliegenden Plattform (z.B. Fahrzeug, UAV, etc.) oder eine feste
Installation der Signalgabevorrichtungen z. B. zum Schutz von Anlagen und Gebäuden
oder Feldlagern ist möglich.
[0010] Insgesamt zeichnet sich die erfindungsgemäße Irritationseinrichtung dadurch aus,
dass sie nicht-letale, voll elektronisch gesteuerte Signalgabevorrichtungen respektive
[0011] Irritationsmittel umfasst. Durch die elektronische Steuerung und die zeitliche Synchronisation
der Leuchtmittel und Schallerzeuger untereinander und miteinander im gegenseitigen
Zusammenspiel kann die Wirkung respektive die Intensität der einzelnen Komponenten
bzw. des Gesamtsystems ohne weiteres dem gegebenen Bedrohungsszenario angepasst werden.
Eine gesundheitliche Beeinträchtigung von Personen kann damit weitestgehend ausgeschlossen
werden. Die Pulserzeuger können zeitlich gezielt, ferngesteuert oder autark oder auch
selbstorganisierend und über einen längeren Zeitraum auch wiederholt eingesetzt werden.
Ein Einsatz ist räumlich begrenzt möglich wie auch großflächig und ermöglicht neben
der Kontrolle und Beeinflussung von Einzelpersonen auch einen Einsatz gegen Personengruppen.
[0012] Die Sende- und Empfangseinrichtungen kommunizieren bevorzugt optisch oder per Funk,
in jedem Fall also drahtlos, so dass sie ohne weiteres durch Werfen, Schießen etc.
ausgebracht werden können, gleichwohl aber eine Kommunikation möglich ist.
[0013] Bevorzugt weist jede Signalgabevorrichtung eine Einrichtung zur Bestimmung der eigenen
räumlichen Position auf, wobei die ermittelten Positionsdaten über die Sende- und
Empfangseinrichtung im Rahmen der Kommunikation übertragbar sind. Das heißt, dass
die einzelne Vorrichtung ihre Position, beispielsweise mittels eines GPS-Empfängers
ermittelt und kommuniziert, entweder an die anderen Signalgabevorrichtungen oder an
die übergeordnete Steuerungseinrichtung. Der Steuerungsbetrieb des Gesamtsystems kann
sodann in Abhängigkeit der ermittelten Positionsdaten erfolgen, da bekannt ist, wo
die jeweilige Signalgabevorrichtung in Relation zu den anderen positioniert ist.
[0014] Im Rahmen der Kommunikation wird grundsätzlich natürlich auch der jeweilige Betriebszustand
der Signalgabevorrichtung mitgeteilt. Sollte beispielsweise im Rahmen einer internen
Funktionsprüfung ermittelt werden, dass ein Leuchtmittel oder der Schallerzeuger defekt
ist, so kann dies kommuniziert werden, so dass daraufhin wiederum innerhalb der Selbstorganisation
respektive seitens der übergeordneten Steuerungseinrichtung hierauf reagiert und der
Steuerungsbetrieb der Gesamteinrichtung angepasst werden kann.
[0015] Ein zentrales Merkmal der erfindungsgemäßen Irritationseinrichtung ist der synchronisierte
Betrieb der Signalgabevorrichtungen respektive der Leuchtmittel/Schallerzeuger. Diese
können gleichzeitig betrieben werden, das heißt, dass alle Signalgabevorrichtungen
gleichzeitig den Lichtpuls oder den Schallpuls emittieren. Sie können in Gruppen angesteuert
werden, das heißt, dass nur Teile der Signalgabevorrichtungen den jeweiligen Puls
emittieren, während die anderen nicht angesteuert werden. Schließlich können die einzelnen
Signalgabevorrichtungen auch einzeln angesteuert werden. Sofern kein gleichzeitiger
Betrieb gegeben ist, können die Signalgabevorrichtungen in zeitlicher und ortsaufgelöster
variierbarer Abfolge angesteuert werden. Das heißt, dass innerhalb der Signalgabevorrichtungen
beispielsweise mehrere Gruppen definiert werden, die in einem definierten Zeitraster
nacheinander angesteuert werden. Denkbar ist es auch, diesem zeitlichen Raster eine
Ortsauflösung zuzuordnen, das heißt, die Abfolge auch in Abhängigkeit der erfassten
Position der Signalgabevorrichtungen zu definieren. Im Falle einer einzelnen Ansteuerung
kann ebenfalls ein Zeitschema, zusätzlich gegebenenfalls ortsaufgelöst, zugrunde gelegt
werden. Daneben können die Signalgabevorrichtungen auch hinsichtlich der Leistung
bzw. der Intensität der erzeugten Pulse innerhalb der Gesamtheit der angesteuerten
Vorrichtungen oder innerhalb der Gruppe variabel betrieben werden, wiederum gegebenenfalls
in Abhängigkeit der Position.
[0016] Eine entsprechende variierbare Abfolge, sowohl in zeitlicher, ortsaufgelöster als
auch gegebenenfalls intensitätsbezogener Hinsicht, ist insbesondere dann zweckmäßig,
wenn bekannt ist, wo sich eine zu irritierende Person innerhalb des über die Signalgabevorrichtungen
belegbaren Raumes auffällt. Um dies zu erfassen kann jede Signalgabevorrichtung eine
mit der Steuerungseinrichtung kommunizierende Umfeldsensorik aufweisen, über die bei
Erfassung bei Gabe eines Sensorerfassungssignals der Betrieb der Signalgabevorrichtung
und über diese auch der Betrieb der weiteren Signalgabevorrichtung aktivierbar ist.
Über diesen Sensorik kann folglich der Abstand zu einem Hindernis respektive die Bewegung
einer Person ermittelt werden. Wird nun erfasst, dass sich eine Person im Wirkkreis
befindet, so kann die jeweilige Signalgabevorrichtung aktiviert werden, es kommt zur
Kommunikation und gegebenenfalls Synchronisation mit den anderen, woraufhin die entsprechende
Erzeugung der Irritationspulse vorgenommen wird. Der Umfeldsensor kann beispielsweise
ein akustischer oder seismischer Sensor sein, eine Licht- oder Laserschranke, ein
IR-Bewegungsmelder, ein Radarbewegungsmelder, ein Magnetfeldsensor, aber auch ein
mechanisch betätigter Sensor, beispielsweise eine Druckplatte, ein Stolperdraht oder
Tentakel, wobei diese Aufzählung nicht abschließend ist. Auch die Kombination mehrerer
Sensoren ist möglich.
[0017] Wie bereits beschrieben sind die Signalgabevorrichtungen elektronisch gesteuert.
Dies bietet den besonderen Vorteil, die Gabe der Licht- und/oder Schallpulse in vorgegebener
oder variabler zeitlicher Abfolge zu wiederholen. Das heißt, dass eine Irritation
in kurzer Folge wiederholt werden kann, so dass eine Person, die durch die Erstexposition
nicht oder nicht vollständig irritiert wurde, im Rahmen einer Zweit- oder Drittexposition
irritiert werden kann.
[0018] Des Weiteren kann über die jeweilige Steuerungseinrichtung die Helligkeit des Leuchtmittels
und/oder die Lautstärke des Schallerzeugers variiert werden, wie bereits beschrieben.
Dies bietet einerseits den Vorteil, gegebenenfalls in Verbindung mit einer Abstandsmessung
zu einer zu irritierenden Person über den Umfeldsensor die Intensität der einzelnen
unterschiedlichen Pulse einer Signalgabevorrichtung zu reduzieren, um Gesundheitsbeeinträchtigungen
zu vermeiden, gleichwohl aber durch die Pulskombination eine komplette Irritation
zu erreichen. Wie bereits beschrieben besteht die Möglichkeit, dass sich die Steuerungseinrichtungen
der Signalgabevorrichtungen quasi selbst organisieren und synchronisieren. Im Rahmen
dessen kann es zweckmäßig sein, eine Steuerungseinrichtung quasi als Master und die
anderen Steuerungseinrichtungen als Slave zu nutzen, das heißt, dass eine Steuerungseinrichtung
die anderen allesamt steuert. Dies ist insbesondere bei quasi willkürlicher Verbringung
ohne festes Verlegemuster zweckmäßig, was üblicherweise bei Handverbringung oder Abwurf
etc. der Fall ist. Die Definition einer Mastersteuerung kann entweder vor der Verbringung
erfolgen, indem die ausgewählte Steuerungsvorrichtung respektive Signalgabevorrichtung
entsprechend programmiert wird. Denkbar ist es aber auch, innerhalb des selbstorganisierenden
Systems beispielsweise diejenige als Master auszuwählen, die sich als erste aktiv
meldet oder dergleichen.
[0019] Jede Signalgabevorrichtung weist einen integrierten, vorzugsweise wiederaufladbaren
Energiespeicher auf. Dies kann eine einfache Batterie sein, bevorzugt jedoch wird
ein Akkumulator verwendet. Dieser kann beispielsweise berührungslos auf induktivem
Wege aufgeladen werden. Alternativ kann jede Signalgabevorrichtung auch ein Anschlussmittel
zu einer externen Leistungsversorgung zum Aufladen aufweisen, wie hierüber natürlich
aber auch der Betrieb möglich ist, wenn eine Signalgabevorrichtung mit hinreichendem
Vorlauf verlegt werden kann.
[0020] Als Leuchtmittel werden bevorzugt LEDs oder LED-Arrays verwendet, wobei selbstverständlich
das "Leuchtmittel" eine Vielzahl einzelner LEDs oder LED-Arrays umfassen kann. Alternativ
kann ein Laser oder ein Laserarray verwendet werden, wie auch eine Blitzröhre oder
ein Blitzröhrenarray. Jedes Leuchtmittel umfasst, respektive ihm zugeordnet ist, selbstverständlich
die entsprechende Elektronik, im Falle der LEDs oder LED-Arrays respektive des Lasers
oder des Laserarrays ein entsprechendes Treibermodul, im Falle einer Blitzröhre ein
entsprechender Kondensator nebst Zündvorrichtung etc.
[0021] Als Schallerzeuger kann beispielsweise ein Druckkammer-Schallwandler oder Piezo-Schallwandler
verwendet werden. Wie die Aufzählung der Leuchtmittel ist auch die Aufzählung der
Schallerzeuger nicht abschließend.
[0022] Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus dem im
Folgenden beschriebenen Ausführungsbeispiel sowie anhand der Zeichnungen. Dabei zeigen:
- Fig. 1
- eine Prinzipdarstellung einer Signalgabevorrichtung, hier exemplarisch in kubischer
Form,
- Fig. 2
- eine vergrößerte Prinzipdarstellung zur Erläuterung der im Vorrichtungsinneren verbauten
Betriebselektronik nebst einiger Leuchtmittel und Signalerzeuger, und
- Fig. 3
- eine Prinzipdarstellung einer erfindungsgemäßen Irritationseinrichtung umfassend mehrere
solcher Signalgabevorrichtungen.
[0023] Fig. 1 zeigt eine Signalgabevorrichtung 1, die Teil einer erfindungsgemäßen Irritationseinrichtung
ist. Die Signalgabevorrichtung 1 dient der Emission eines kurzzeitigen Lichtpulses
sowie eines kurzzeitigen Schallpulses. Sie umfasst ein Gehäuse 2, bestehend aus zwei
Halbschalen 3, 4, jeweils vorzugsweise aus Kunststoff. Im gezeigten Beispiel ist das
Gehäuse 2 kubisch, es könnte aber gleichermaßen kugelförmig sein, das heißt, dass
die Halbschalen 3, 4 dann quasi kalottenförmig sind. Am Gehäuse 2 respektive jeder
Halbschale 3, 4 sind eine Vielzahl einzelner Leuchtmittel 5 angeordnet, die ihr erzeugtes
Licht jeweils nach außen emittieren. Die Leuchtmittels 5 sind, worauf nachfolgend
noch eingegangen wird, bevorzugt in Form von LED-Arrays realisiert und in entsprechenden
Reflektoren angeordnet, so dass sich handhabbare Baueinheiten ergeben, die ohne weiteres
gehäuseseitig entsprechend verbaut werden können. Am Gehäuse 2 respektive den Halbschalen
3, 4 können entsprechende Vertiefungen respektive Aufnahmen vorgesehen sein, in denen
jeweils ein Leuchtmittel nebst Reflektor eingesetzt wird, so dass die Halbschalenbestückung
entsprechend einfach möglich ist. Eine entsprechende Gehäuseausgestaltung ist bei
Fertigung aus Kunststoff ohne weiteres möglich.
[0024] Im Inneren des Gehäuses 2 wird über die Halbschalen 3, 4 ein entsprechender Hohlraum
definiert, in dem die gesamte Betriebselektronik, die nachfolgend noch im Detail geschildert
wird, sowie wenigstens ein Schallerzeuger untergebracht ist. An der Gehäuseaußenseite
ist im gezeigten Ausführungsbeispiel ein Schalter 6 vorgesehen, bei dem es sich aber
auch um ein Tastenfeld handeln kann, über das der Betrieb der Signalgabevorrichtung
1 bei Bedarf manuell aktiviert werden kann und über das gegebenenfalls ein Zugangscode
zur Missbrauchsverhinderung einzugeben ist. Des Weiteren ist exemplarisch ein Ladeanschluss
7 gezeigt, um einen im Gehäuseinneren befindlichen wiederaufladbaren Energiespeicher
aufladen zu können, ohne das Gehäuse 2 öffnen zu müssen.
[0025] Fig. 2 zeigt in Form einer Prinzipdarstellung eine Signalgabevorrichtung 1, wobei
hier exemplarisch die Leuchtmittel 5 in kreisförmiger Anordnung gezeigt sind. Anstelle
eines rechteckigen Gehäuses, wie in Fig. 1 gezeigt, ist wie ausgeführt auch ein ringförmiges
oder kugelförmiges Gehäuse denkbar, verbunden mit einer entsprechenden geometrischen
Anordnung der Leuchtmittel 5.
[0026] Jedes Leuchtmittel 5 besteht aus einem Hochleistungs-LED-Array 8, das exemplarisch
auf einem entsprechenden Träger 9 angeordnet ist. Das LED-Array befindet sich in einem
Reflektor 10, der napfartig ist und oberseitig über ein optisches Element 11, hier
eine Linse 12, abgeschlossen ist. Die Linse 12 befindet sich folglich unmittelbar
am LED-Array 8 und beeinflusst den vom LED-Array 8 emittierten Lichtpuls. Anstelle
einer Linse können auch andere optische Elemente wie beispielsweise Prismen, Spiegel
etc. verwendet werden, die der Pulsbeeinflussung oder Formung dienen. Sie können der
Strahlaufweitung, der Strahlfokusierung und Ähnlichem dienen. Über den Reflektor wird
das emittierte Licht vollständig zur Linse 12 hin reflektiert und kann so komplett
ausgekoppelt werden.
[0027] Die Versorgungsleitungen 13 mehrerer oder aller einer entsprechenden Halbschale 3,
4 verbauten Leuchtmittel sind beispielsweise in einem Steckverbinder 14 zusammengeführt,
so dass sie nicht einzeln zu verbinden sind. Der Steckverbinder 14 ist mit einem LED-Treiber
15 verbunden, der seinerseits mit einer Steuerungseinrichtung 16 verbunden ist, die
den gesamten Betrieb der Signalgabevorrichtung 1 steuert. Die Steuerungseinrichtung
16 verfügt über einen Timer 17, um bei Bedarf eine Verzögerung zu definieren, wobei
diese Verzögerung entweder vorab eingestellt sein kann und im Rahmen der Aktivierung
der Steuerungsvorrichtung 1 angewählt werden kann. Alternativ kann die Verzögerung
auch beliebig programmiert werden, beispielsweise per Fernsteuerung.
[0028] Weiterhin ist eine Kommunikationseinrichtung 18 vorgesehen, umfassend eine Empfangseinrichtung
19 und eine Sendeeinrichtung 20. Die Kommunikationseinrichtung 18 kommuniziert mit
der Steuerungseinrichtung 16. Über die Empfangseinrichtung 19 kann die Signalgabevorrichtung
1 von einer übergeordneten Steuerungseinrichtung, also einer Fernbedieneinheit, die
quasi als Master fungiert, entsprechende Steuer- oder Programmierbefehle erhalten,
die dann seitens der Steuerungseinrichtung 16 abgearbeitet werden. In der Steuerungseinrichtung
16 ist in einem geeigneten Speicher beispielsweise eine Mehrzahl an Arbeitsprogrammen
abgelegt, mit denen unterschiedliche, quasi beliebige Betriebs- bzw. Ansteuermuster
für die einzelnen Leuchtmittel hinterlegt sind. Hierüber können die Leuchtmittel 5
allesamt synchron, in zeitlich definierter Abfolge, in Gruppen mit unterschiedlicher
Intensität oder Richtung selektiv angesteuert werden, so dass letztlich der emittierte
Lichtpuls quasi beliebig geformt respektive ausgebildet werden kann. Auch können entsprechende
Wiederholraten über das jeweilige Geräteprogramm definiert werden oder über die externe
Steuerungseinrichtung übertragen werden.
[0029] Über die Sendeeinrichtung 20 besteht die Möglichkeit, dass die Steuerungseinrichtung
16 bidirektional entweder mit der übergeordneten Fernsteuereinrichtung kommuniziert,
oder aber mit anderen, in der Nähe befindlichen und identisch ausgeführten Signalgabevorrichtungen
1 respektive deren Steuerungseinrichtungen. Hierüber können die verschiedenen Signalgabevorrichtungen
1 in ihrem Betrieb synchronisiert werden, so dass, rein elektronisch gesteuert, die
im System eingebundenen verschiedenen Signalgabevorrichtungen 1 quasi situationsabhängig
gesteuert werden können.
[0030] Des Weiteren ist wenigstens ein Schallerzeuger 21 vorgesehen, der ebenfalls über
die Steuerungseinrichtung 16 angesteuert wird. Über ihn ist es möglich, als zweites
Irritationssignal, das zusätzlich zum Lichtpuls oder alternativ dazugegeben werden
kann, ein Tonsignal zu generieren, das der akustischen Irritation einer Person dient.
Der Signalerzeuger, beispielsweise ein Piezoschallwandler, ist an einer der Halbschalen
3, 4 angeordnet, so dass er das Tonsignal nach außen hin emittieren kann. Selbstverständlich
können an verschiedenen Gehäusepositionen einzelne Schallerzeuger 21 verbaut werden,
so dass eine Abstrahlung in unterschiedliche Richtungen möglich ist. Im Rahmen der
beschriebenen Synchronisation der einzelnen, in die Irritationseinrichtung eingebundenen
Signalgabevorrichtungen 1 respektive der Fernsteuerung über die externe Fernsteuereinrichtung
ist selbstverständlich auch der Betrieb der Signalerzeuger 21 synchronisiert. Das
heißt, dass auch diese entsprechend zeitlich variabel oder richtungsselektiv gesteuert
werden können, in Gruppen oder mit unterschiedlicher Lautstärke. Wie der Lichtpuls
kann auch das über die einzelne Signalgabevorrichtung erzeugte Tonsignal wie auch
das gesamte, über die Gesamtheit der Signalgabevorrichtungen 1 durch entsprechende
Signalüberlagerung erzeugte Gesamttonsignal quasi beliebig geformt werden.
[0031] Die Stromversorgung erfolgt über einen Energiespeicher 22, bei dem es sich bevorzugt
um einen wiederaufladbaren Akkumulator handelt, der wie beschrieben über den Ladeanschluss
7 aufgeladen werden kann. Der Steuerungseinrichtung 16 ist der Schalter 6 zugordnet,
über den die Signalgabevorrichtung 1 aktiviert werden kann respektive der Zugangscode
eingegeben werden kann, wenn es sich bei dem schalter 6 um ein Tastenfeld oder Ähnliches
handelt.
[0032] Des Weiteren ist wenigstens ein Umfeldsensor 23 vorgesehen, beispielsweise ein Abstandssensor,
wobei natürlich auch mehrere solcher Umfeldsensoren respektive Abstandssensoren in
unterschiedlicher Position am Gehäuse 2 verbaut sein können. Über diesen Umfeldsensor
wird nach Verbringen der Signalgabevorrichtung 1 ein Abstand zu einem in der Nähe
befindlichen Gegenstand erfasst. Insbesondere kann hierüber ein Annähern einer Person
erfasst werden. Die Steuerungseinrichtung 16 empfängt das entsprechende gemessene
Abstandssignal des Sensors 23. Ergibt sich, dass sich die Person in einem definierten
Mindestabstand zur Steuerungsvorrichtung 1 befindet, kann die Steuerungseinrichtung
16 einerseits die Signalgabevorrichtung 1 aktivieren, andererseits auch die anderen
im System eingebundenen Signalgabevorrichtungen 1 aktivieren und die Synchronisation
anstoßen. Sodann kann äußerst rasch das entsprechende Irritationssignal, wie auch
immer dieses konfiguriert ist, erzeugt werden. Durch Erfassung insbesondere des Abstandes
kann sichergestellt werden, dass die zu irritierende Person in einer hinreichenden
Mindestdistanz zur Signalgabevorrichtung 1 ist und folglich die optimale Irritationswirkung
erreicht wird. Darüber hinaus kann durch Kenntnis des Abstandes aber auch bestimmt
werden, wie die Intensität des erzeugten Lichtpulses und des Schallpulses sein sollte,
damit die Einzelpulse nicht zu intensiv sind und eine Gesundheitsgefährdung ausgeschlossen
ist. Die Irritation erfolgt durch das Zusammenwirken der unterschiedlichen Signaltypen.
Aufgrund der Kenntnis der Annäherungsrichtung ist es darüber hinaus möglich, beispielsweise
eine definierte Gruppe an Leuchtmitteln 5 anzusteuern, die den Lichtpuls exakt in
die Richtung der Annäherung aussenden, wie auch gegebenenfalls einen in dieser Richtung
ausgerichteten Schallerzeuger.
[0033] Weiterhin ist ein GPS-Sensor 24 vorgesehen, über den die räumliche Position der verbrachten
Signalgabevorrichtung 1 ermittelbar ist. Diese GPS-Positionsdaten können über die
Kommunikationseinrichtung 18 innerhalb des Systems verteilt werden, so dass seitens
der Intelligenz der einzelnen Signalgabevorrichtungen 1 bekannt ist, wo sich die einzelnen
anderen Signalgabevorrichtungen 1 befinden. Dies kann wiederum zur Bestimmung des
über das Gesamtsystem erwirkten Puls- bzw. Signalmusters verwendet werden.
[0034] Schließlich ist eine Einrichtung 25 zur Selbstzerstörung vorgesehen, die beispielsweise
über eine externe übergeordnete Fernsteuerungseinrichtung per Funk angesteuert werden
kann. Ist eine Signalgabevorrichtung 1 unwiederbringlich verloren, kann durch Ansteuerung
der Selbstzerstörungseinrichtung 25, die beispielsweise einen kleinen Zünder umfasst,
der dann detoniert sichergestellt werden, dass die Signalgabevorrichtung 1 komplett
inaktiv wird und nicht gegen einen selbst verwendet werden kann.
[0035] Die Kommunikation über die Kommunikationseinrichtung 18 erfolgt entweder optisch
oder per Funk, in jedem Fall aber drahtlos, wozu die Empfangs- und Sendeeinrichtungen
19, 20 entsprechend ausgelegt sind respektive an entsprechender Position im Gehäuse
verbaut sind.
[0036] Fig. 3 zeigt ein Prinzipbeispiel einer erfindungsgemäßen Irritationseinrichtung.
Diese Irritationseinrichtung 26 umfasst mehrere separate Signalgabevorrichtungen 1,
die beispielsweise in der Form, wie zu Fig. 2 beschrieben, aufgebaut sind. In jedem
Fall umfassen sie zum einen jeweils ein Leuchtmittel 5, zum anderen einen Schallerzeuger
21, um sowohl den Lichtpuls als auch den Tonpuls erzeugen zu können.
[0037] Die insgesamt sechs gezeigten Signalgabevorrichtungen 1 sind im Raum verteilt, sie
wurden beispielsweise per Hand ausgebracht. Beispielsweise wurde erfasst, dass eine
zu irritierende Person oder Personengruppe in einem im Zentrum liegenden Zielgebiet
Z ist. Die Irritationseinrichtung 26 hat nun die Aufgabe, optische und akustische
Irritationssignale, die auf das Zielgebiet Z wirken, zu generieren und zu emittieren.
[0038] Sämtliche Signalgabevorrichtungen 1 sind aktiviert. Dies kann beispielsweise dadurch
erfolgt sein, dass über einen Abstandssensor 23 einer Signalgabevorrichtung 1 eine
Annäherung einer Person erfasst wurde, worüber über die Kommunikationseinrichtung
18 ein entsprechendes Aktivierungssignal an alle anderen Signalgabevorrichtungen 1
gegeben wurde. Aus der Kenntnis der Position des Zielgebiets Z sowie aus der Kenntnis
der relativen Position aller Signalgabevorrichtungen 1 untereinander ist es nun möglich,
eine spezifische Erzeugungsabfolge, also ein Pulsmuster zu generieren, mit dem die
Licht- und Tonpulse gegeben werden.
[0039] Aus der Mehrzahl der Signalgabevorrichtungen 1 wird eine Signalgabevorrichtung 1
als Master M definiert, beispielsweise ist dies die Signalgabevorrichtung 1, deren
Abstandssensor 23 zuerst angeschlagen hat. Die Master-Signalgabevorrichtung M synchronisiert
nun durch entsprechende Kommunikation die gesamte Signalgabevorrichtungsgruppe, was
durch die Synchronisationspfeile S dargestellt ist. Definiert werden hierüber die
einzelnen Pulserzeugungszeitpunkte, sowohl was den Lichtpuls als auch den Tonpuls
angeht, sowie die entsprechende Pulsintensität. Im Vorliegenden sei angenommen, dass
die Leuchtmittel 5 der einzelnen Signalerzeugungseinrichtungen nur kurzzeitig und
in zeitlicher Abfolge nacheinander angesteuert werden, so dass sich ein umlaufender
Lichtpuls L ergibt, wie durch den Pfeil angedeutet ist. Es ergibt sich quasi ein um
das Zielgebiet Z umlaufender "Wanderpuls", resultierend aus den Einzellichtpulsen
jeder einzelnen Signalgabevorrichtung 1.
[0040] In entsprechender Weise wird der jeweilige Tonsignalerzeuger 21 jeder einzelnen Signalgabevorrichtung
1 angesteuert, so dass sich ein umlaufender Tonpuls T ergibt, wie durch den Pfeil
angedeutet ist. Dieser Tonpuls T läuft in entgegengesetzter Richtung zum Lichtpuls
L um. Auch er setzt sich aus den kurzzeitigen Einzeltonpulsen der einzelnen Signalgabevorrichtungen
1 zusammen, so dass das Zielgebiet Z folglich mit zwei gegenläufigen Pulsen, nämlich
einem Lichtpuls L und einem Tonpuls T quasi "umkreist" wird. Die zu irritierende Person
respektive Gruppe wird folglich aus jeder Richtung über einen Lichtpuls und einen
Tonpuls irritiert. Dabei können die einzelnen Licht- und Tonpulse mehrfach umlaufen,
da die einzelnen Signalgabevorrichtungen 1 elektronisch gesteuert sind und folglich
sowohl den einzelnen Licht- als auch den einzelnen Tonpuls mehrfach hintereinander
erzeugen können, solange der integrierte Energiespeicher noch entsprechend leistungsfähig
ist.
[0041] Selbstverständlich könnte der Master auch andere Pulsmuster ansteuern respektive
anfordern. Beispielsweise könnten alle Leuchtmittel 5 simultan einen Lichtpuls emittieren,
so dass von allen Seiten gleichzeitig geblendet wird. Auch könnten alle Schallerzeuger
21 gleichzeitig angesteuert werden, so dass sich ein entsprechendes, von allen Seiten
gegebenes Tonsignal ergibt. Auch könnten lediglich einzelne der Signalerzeugungseinrichtungen
1 angesteuert werden, also Gruppen gebildet werden, z. B. in der Gestalt, dass immer
abwechselnd die eine Signalgabevorrichtung 1 einen Lichtpuls und die nächstfolgende
einen Tonpuls abgibt und Ähnliches.
[0042] Weiterhin kann anstelle einer innerhalb des Systems eingebundenen Master-Signalgabevorrichtung
M eine externe Signalgabevorrichtung vorgesehen sein, die ihrerseits dann den Master
darstellt und mit allen, nahe zum Zielgebiet Z befindlichen Signalgabevorrichtungen
1 kommuniziert und diese steuert. Auch in diesem Fall findet wiederum eine bidirektionale
Kommunikation zwischen den einzelnen Signalgabevorrichtungen 1 und dem externen Master
M statt. Auch im gezeigten Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 3 ist eine bidirektionale
Kommunikation zwischen den Signalgabevorrichtungen 1 und dem Master M gegeben, auch
wenn der jeweilige Synchronisationspfeil S nur in eine Richtung läuft. Auch kommunizieren
gegebenenfalls die Signalgabevorrichtungen 1 untereinander und nicht nur mit dem Master
M, so dass sie sich bei Bedarf auch gegenseitig austauschen respektive Steuerinformationen
verteilen können.
Bezugszeichenliste
[0043]
- 1
- Signalgabevorrichtung
- 2
- Gehäuse
- 3
- Halbschale
- 4
- Halbschale
- 5
- Leuchtmittel
- 6
- Schalter
- 7
- Ladeanschluss
- 8
- LED-Array
- 9
- Träger
- 10
- Reflektor
- 11
- optisches Element
- 12
- Linse
- 13
- Versorgungsleitung
- 14
- Steckverbinder
- 15
- LED-Treiber
- 16
- Steuerungseinrichtung
- 17
- Timer
- 18
- Kommunikationseinrichtung
- 19
- Empfangseinrichtung
- 20
- Sendeeinrichtung
- 21
- Schallerzeuger
- 22
- Energiespeicher
- 23
- Umfeldsensor
- 24
- GPS-Sensor
- 25
- Selbstzerstörungseinrichtung
- 26
- Irritationseinrichtung
1. Irritationseinrichtung zur Gabe optischer und akustischer Irritationssignale in Form
kurzzeitiger Licht- und Schallpulse, umfassend mehrere Signalgabevorrichtungen (1),
von denen jede wenigstens ein Leuchtmittel (5) und wenigstens einen Schallerzeuger
(21), eine Sende- und Empfangseinrichtung (19, 20) zur drahtlosen Kommunikation, sowie
eine den Betrieb der Signalgabevorrichtung (1) steuernde, programmierbare Steuerungseinrichtung
(16) aufweist, wobei die Steuerungseinrichtungen (16) untereinander und/oder mit wenigstens
einer übergeordneten Steuerungseinrichtung über die jeweiligen Sende- und Empfangseinrichtungen
(18, 19, 20) zur Synchronisierung des Betriebs der Signalgabevorrichtungen (1) kommunizieren.
2. Irritationseinrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Sende- und Empfangseinrichtungen (19, 20) optisch oder per Funk kommunizieren.
3. Irritationseinrichtung nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass jede Signalgabevorrichtung (1) eine Einrichtung (24) zur Bestimmung der eigenen räumlichen
Position aufweist, wobei die ermittelten Positionsdaten über die Sende- und Empfangseinrichtung
(19, 20) im Rahmen der Kommunikation übertragbar sind.
4. Irritationseinrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Leuchtmittel (5) und/oder die Schallerzeuger (21) über die Steuerungseinrichtungen
(16) gleichzeitig, in Gruppen oder einzeln in variierbarer zeitlicher und/oder ortsaufgelöster
Abfolge ansteuerbar sind.
5. Irritationseinrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass jede Signalgabevorrichtung (1) einen mit der Steuerungseinrichtung (16) kommunizierenden
Umfeldsensor (23) aufweist, über den bei Erfassung bei Gabe eines Sensorerfassungssignals
der Betrieb der Signalgabevorrichtung (1) und über diese gegebenenfalls auch der Betrieb
der weiteren Signalgabevorrichtungen (1) aktivierbar ist.
6. Irritationseinrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Gabe der Licht- und/oder Schallpulse (L, T) in vorgegebener oder variabler zeitlicher
Abfolge wiederholbar ist.
7. Irritationseinrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass über die jeweilige Steuerungseinrichtung (16) die Helligkeit des Leuchtmittels (5)
und/oder die Lautstärke des Schallerzeugers (21) variierbar ist.
8. Irritationseinrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass innerhalb der Steuerungseinrichtungen (16) der Signalgabevorrichtungen (1) eine Steuerungseinrichtung
(16) als Master (M) und die anderen Steuerungseinrichtungen (16) als Slave arbeiten.
9. Irritationseinrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass jede Signalgabevorrichtung (1) einen integrierten, vorzugsweise wiederaufladbaren
Energiespeicher (22) aufweist.
10. Irritationseinrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass jede Signalgabevorrichtung (1) ein Anschlussmittel (7) an eine externe Leistungsversorgung
aufweist.
11. Irritationseinrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass jede Signalgabevorrichtung (1) eine über die Steuerungseinrichtung (16) ansteuerbare
Einrichtung (25) zur Selbstzerstörung, insbesondere durch Zerstörung der Steuerungseinrichtung
(16) vorgesehen ist.
12. Irritationseinrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass ein den Betrieb einer Signalgabevorrichtung (1) freischaltender, bedienerseitig zu
betätigender Schalter (6) vorgesehen ist.
13. Irritationseinrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass jede Signalgabevorrichtung (1) ein Gehäuse (2) aus zwei miteinander verbindbaren,
einen Hohlraum umschließenden kugel- oder napfförmigen Halbschalen (3, 4) aufweist,
an denen die Leuchtmittel (5), insbesondere die Arrays (8) und der Schallerzeuger
(21) angeordnet sind, wobei die schalenseitigen Leuchtmittel (5), insbesondere die
Arrays (8) und der Schallerzeuger (21) über jeweils eine gemeinsame Steckerverbindung
(14) mit der Steuerungseinrichtung (16) oder einem Treiber (15) verbindbar sind.
14. Irritationseinrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass als Leuchtmittel (5) eine LED oder ein LED-Array, ein Laser oder ein Laserarray,
oder eine Blitzröhre oder ein Blitzröhrenarray vorgesehen ist.
15. Irritationseinrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass als Schallerzeuger (21) ein Druckkammer-Schallwandler oder ein PiezoSchallwandler
vorgesehen ist.