[0001] Die Erfindung betrifft eine Antriebsvorrichtung für eine Werkzeugmaschine, insbesondere
für eine Werkzeugmaschine für die Blechbearbeitung,
- mit einer Spindelanordnung, die wenigstens eine Antriebsspindel aufweist sowie
- mit zwei Spindelmuttern, die mittels der Spindelanordnung gleichzeitig mit Längsbewegungen
in Längsrichtung der Antriebsspindel bewegbar sind.
[0002] Die Erfindung betrifft des Weiteren eine Werkzeugmaschine, insbesondere für die Blechbearbeitung,
mit einem Bearbeitungswerkzeug sowie mit einer Antriebsvorrichtung der vorstehenden
Art, mittels derer das Bearbeitungswerkzeug bewegbar ist.
[0003] Gattungsgemäßer Stand der Technik ist bekannt aus
EP 2 527 058 A1. Diese Druckschrift betrifft eine Werkzeugmaschine in Form einer Presse zum Bearbeiten
von Werkstücken, insbesondere von Blechen. Ein Pressenwerkzeug wird mittels eines
Keilgetriebes betätigt, das zwei antriebsseitige Getriebekeile sowie zwei werkzeugseitige
Getriebekeile umfasst. Die werkzeugseitigen Getriebekeile lagern das Pressenwerkzeug.
Die antriebsseitigen Getriebekeile sind jeweils mit einer Spindelmutter einer als
Spindelantrieb ausgeführten Antriebsvorrichtung versehen. Die Spindelmuttern sitzen
auf einer gemeinsamen Antriebsspindel und weisen jeweils einen Antriebsmotor auf,
mittels dessen sie gemeinschaftlich mit den antriebsseitigen Getriebekeilen längs
der Antriebsspindel bewegt werden können. Gegenläufige Bewegungen, welche die antriebsseitigen
Getriebekeile gleichzeitig längs der Antriebsspindel und dabei relativ zu den werkzeugseitigen
Getriebekeilen ausführen, erzeugen aufgrund des Zusammenwirkens der antriebsseitigen
Getriebekeile und der werkzeugseitigen Getriebekeile Bewegungen des Pressenwerkzeugs
in Querrichtung der Antriebsspindel. Werden die antriebsseitigen Getriebekeile gleichzeitig
und gleichgerichtet längs der Antriebsspindel bewegt, so nehmen die antriebsseitigen
Getriebekeile die werkzeugseitigen Getriebekeile und über diese das Pressenwerkzeug
in der Bewegungsrichtung mit. Auf diese Art und Weise lässt sich das Pressenwerkzeug
längs der Antriebsspindel positionieren.
[0004] Eine störungsfreie Werkstückbearbeitung durch das Pressenwerkzeug und/oder eine hohe
Bearbeitungsgenauigkeit erfordern eine hohe Positioniergenauigkeit der antriebsseitigen
Getriebekeile und somit eine hohe Positioniergenauigkeit der zur Bewegung der antriebsseitigen
Getriebekeile dienenden Antriebsvorrichtung.
[0005] Eine Antriebsvorrichtung mit einer hohen Positioniergenauigkeit bereitzustellen,
ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung.
[0006] Erfindungsgemäß gelöst wird diese Aufgabe durch die Antriebsvorrichtung gemäß Patentanspruch
1 und durch die Werkzeugmaschine gemäß Patentanspruch 10.
[0007] Im Falle der Erfindung ist als Antriebsvorrichtung für ein Bearbeitungswerkzeug einer
Werkzeugmaschine ein Spindelantrieb mit zwei Antriebsspindeln vorgesehen, auf denen
jeweils eine in Längsrichtung der betreffenden Antriebsspindel bewegbare Spindelmutter
aufsitzt. Beide Antriebsspindeln sind in Längsrichtung stationär und mittels eines
Antriebs um eine Spindelachse drehbar. Ein Festlager an einem Längsende jeder Antriebsspindel
übernimmt deren Abstützung in der Antriebsspindel-Längsrichtung. Aufgrund des Drehantriebs
der in Längsrichtung stationären Antriebsspindeln sind zur Erzeugung der Längsbewegungen
der Spindelmuttern keine mit den Spindelmuttern mitfahrende Antriebsmotoren erforderlich.
Infolgedessen sind bei Längsbewegungen der Spindelmuttern nur verhältnismäßig kleine
Massen zu bewegen. Eine nennenswerte, durch Massenträgheit der Spindelmuttern bedingte
Beeinträchtigung der Positioniergenauigkeit der Spindelmuttern in Längsrichtung der
Antriebsspindeln tritt daher nicht auf.
[0008] Für eine optimale Synchronisierung der von den beiden Spindelmuttern ausgeführten
Längsbewegungen ist es erforderlich, dass die beiden Antriebsspindeln ein möglichst
einheitliches Antriebsverhalten zeigen. Erfindungsgemäß wird dies dadurch erreicht,
dass beide Antriebsspindeln gleich lang und hinsichtlich ihrer Drehsteifigkeit sowie
hinsichtlich ihrer Axialsteifigkeit baugleich sind. Die Drehsteifigkeit der Antriebsspindeln
ist maßgebend für die im Betrieb auftretende Drillung der Antriebsspindeln. Die Axialsteifigkeit
der Antriebsspindeln bestimmt deren Längenänderung unter axialer Last. Axialkräfte
können auf die Antriebsspindeln insbesondere über die Spindelmuttern ausgeübt werden.
Sowohl die Drillung als auch die Längenänderung der Antriebsspindeln unter axialer
Last sind proportional zur Länge der Antriebsspindeln. Im Interesse eines einheitlichen
Antriebsverhaltens können die Antriebsspindeln der erfindungsgemäßen Antriebsvorrichtung
außerdem auch hinsichtlich ihres Massenträgheitsmoments baugleich sein, also hinsichtlich
des Widerstands, den sie einer Änderung ihres rotatorischen Bewegungszustands entgegensetzen.
Das Massenträgheitsmoment einer in guter Näherung vollzylindrischen Antriebsspindel
wird durch deren Masse und deren Radius bestimmt, wobei der Radius einer vollzylindrischen
Antriebsspindel auch deren Drehsteifigkeit (Torsionssteifigkeit) und deren Längenänderung
unter axialer Last (Dehnsteifigkeit) beeinflusst.
[0009] Besondere Ausführungsarten der Erfindung nach den unabhängigen Patentansprüchen 1
und 10 ergeben sich aus den abhängigen Patentansprüchen 2 bis 9 und 11 bis 16.
[0010] Ein einheitliches Antriebsverhalten der Antriebsspindeln für die Spindelmuttern ergibt
sich auch aufgrund des Umstandes, dass zu Beginn der gleichzeitigen Längsbewegungen
der Spindelmuttern die Abstände der auf den Antriebsspindeln aufsitzenden Spindelmuttern
von dem Festlager der jeweils zugeordneten Antriebsspindel miteinander übereinstimmen
(Patentanspruch 2).
[0011] Idealerweise bleibt die Äquidistanz der Spindelmuttern und der Festlager der Antriebsspindeln
während der Längsbewegungen der Spindelmuttern in Längsrichtung der Antriebsspindeln
erhalten. Bei gleichgerichteten Längsbewegungen der Spindelmuttern sind zu diesem
Zweck die Festlager der Antriebsspindeln an ein und derselben Seite der Spindelmuttern
angeordnet. Führen die Spindelmuttern gegenläufige Längsbewegungen entlang der Antriebsspindeln
aus, so bleibt die anfängliche Äquidistanz der Spindelmuttern und der Festlager dann
erhalten, wenn sich die Festlager der Antriebsspindeln an einander gegenüberliegenden
Seiten der Spindelmuttern befinden. In beiden Fällen müssen die jeweils eine Antriebsspindel
und eine Spindelmutter umfassenden Spindeltriebe der erfindungsgemäßen Antriebsvorrichtung
derart ausgeführt sein, dass sich die Spindelmuttern bei ihren Längsbewegungen mit
identischer Geschwindigkeit längs der Antriebsspindeln verlagern.
[0012] Die Beibehaltung der zu Beginn der gleichzeitigen Längsbewegungen der Spindelmuttern
bestehenden Äquidistanz der Spindelmuttern und der Festlager der die Spindelmuttern
antreibenden Antriebsspindeln während der gleichzeitigen Längsbewegungen der Spindelmuttern
ist aber kein unabdingbares Erfindungsmerkmal. Vernachlässigbar ist eine Beibehaltung
der Äquidistanz der Spindelmuttern und der Festlager der Antriebsspindeln vielmehr
in Fällen, in denen die Spindelmuttern bei ihren gleichzeitigen Längsbewegungen lediglich
über verhältnismäßig kurze Weglängen relativ zueinander verstellt werden.
[0013] Gemäß Patentanspruch 11 ist die erfindungsgemäße Antriebsvorrichtung an einer Werkzeugmaschine
vorgesehen, an welcher zur Erzeugung von Bewegungen des Bearbeitungswerkzeugs zwei
antriebsseitige Keilgetriebeelemente und zwei werkzeugseitige Keilgetriebeelemente
miteinander zusammenwirken. Jedes der antriebsseitigen Keilgetriebeelemente ist dabei
mit einer der Spindelmuttern der Antriebsvorrichtung, jedes der werkzeugseitigen Keilgetriebeelemente
mit dem Bearbeitungswerkzeug verbunden.
[0014] Eine Antriebsvorrichtung, deren Spindelmuttern in bevorzugter Ausgestaltung der Erfindung
mittels der Antriebsspindeln gleichzeitig und mit gegenläufigen Längsbewegungen bewegbar
sind (Patentanspruch 3) dient im Falle einer bevorzugten Bauart der erfindungsgemäßen
Werkzeugmaschine dazu, die mit den Spindelmuttern verbundenen antriebsseitigen Keilgetriebeelemente
gegenläufig und dadurch das Bearbeitungswerkzeug über die werkzeugseitigen Keilgetriebeelemente
in Querrichtung der Antriebsspindeln anzutreiben (Patentanspruch 12). Bei einer auf
diese Art und Weise erzeugten Querbewegung kann das Bearbeitungswerkzeug insbesondere
einen Arbeitshub ausführen.
[0015] Eine bevorzugte Anwendung der in Patentanspruch 4 beschriebenen Ausführungsform der
erfindungsgemäßen Antriebsvorrichtung ergibt sich aus Patentanspruch 14. Die mittels
der erfindungsgemäßen Antriebsvorrichtung gemäß Patentanspruch 4 erzeugten gleichzeitigen
und gleichgerichteten Längsbewegungen der Spindelmuttern werden ausweislich Patentanspruch
14 dazu genutzt, die mit den Spindelmuttern verbundenen antriebsseitigen Keilgetriebeelemente
gemeinschaftlich mit den werkzeugseitigen Keilgetriebeelementen und dem mit diesen
verbundenen Bearbeitungswerkzeug der Werkzeugmaschine in Längsrichtung der Antriebsspindeln
zu bewegen. Derartige Längsbewegungen des Bearbeitungswerkzeugs können insbesondere
zu dessen Positionierung gegenüber einem zu bearbeitenden Werkstück und/oder gegenüber
einem komplementären Bearbeitungswerkzeug ausgeführt werden.
[0016] Die erfindungsgemäße Antriebsvorrichtung nach Patentanspruch 5 zeichnet sich dadurch
aus, dass die Spindelmuttern in Querrichtung der Antriebsspindeln mit geringem Abstand
beieinander liegen, sogar einander in Querrichtung der Antriebsspindeln überdecken
können. Dadurch lässt sich eine in Querrichtung der Antriebsspindeln platzsparende
Bauweise der erfindungsgemäßen Antriebsvorrichtung realisieren.
[0017] Diesen Vorteil der erfindungsgemäßen Antriebsvorrichtung nach Patentanspruch 5 macht
sich die erfindungsgemäße Werkzeugmaschine nach Patentanspruch 13 zu Nutze. Die mit
den Spindelmuttern verbundenen antriebsseitigen Keilgetriebeelemente sind zu Beginn
ihrer gleichzeitigen Längsbewegungen in Längsrichtung der Antriebsspindeln voneinander
beabstandet. Infolgedessen können die antriebsseitigen Keilgetriebeelemente aus ihren
Ausgangpositionen mit gleichzeitigen gegenläufigen Längsbewegungen aufeinander zu
bewegt werden, ohne dass sich die antriebsseitigen Keilgetriebeelemente dabei gegenseitig
passieren müssen. Dies wiederum erlaubt es, die antriebsseitigen Keilgetriebeelemente
in Querrichtung der Antriebsspindeln nahe aneinander heranzurücken und sogar mit gegenseitiger
Überdeckung in Querrichtung der Antriebsspindeln anzuordnen. In jedem Fall ist das
Baumaß des Keilgetriebes in Querrichtung der Antriebsspindeln verhältnismäßig klein.
Bei gegenseitiger Überdeckung der antriebsseitigen Keilgetriebeelemente in Querrichtung
der Antriebsspindeln besteht überdies die Möglichkeit, die beiden antriebsseitigen
Keilgetriebeelemente bei ihren gleichzeitigen Bewegungen in Längsrichtung der Antriebsspindeln
an einer gemeinsamen Längsführung zu führen.
[0018] Eine Weiterbildung der erfindungsgemäßen Werkzeugmaschine nach Patentanspruch 13
ergibt sich aus Patentanspruch 15. Zusätzlich zu gleichzeitigen gegenläufigen Längsbewegungen
führen die Spindelmuttern und die mit diesen verbundenen antriebsseitigen Keilgetriebeelemente
dieser Erfindungsbauart auch gleichzeitige und gleichgerichtete Längsbewegungen in
Längsrichtung der Antriebsspindeln aus. Infolgedessen können die antriebsseitigen
Keilgetriebeelemente nicht nur Bewegungen des Bearbeitungswerkzeugs in Querrichtung
der Antriebsspindeln erzeugen sondern außerdem auch die gesamte aus antriebsseitigen
Keilgetriebeelementen, werkzeugseitigen Keilgetriebeelementen und Bearbeitungswerkzeug
bestehende Einheit längs der Antriebsspindeln positionieren. Dabei sind zu Beginn
der Längsbewegungen die Spindelmutter und das antriebsseitige Keilgetriebeelement
an der einen Antriebsspindel von der Spindelmutter und dem antriebsseitigen Keilgetriebeelement
an der anderen Antriebsspindel in Längsrichtung der Antriebsspindeln beabstandet.
Infolgedessen eilen bei den gleichzeitigen und gleichgerichteten Längsbewegungen eine
der Spindelmuttern und das mit dieser verbundene antriebsseitige Keilgetriebeelement
der anderen Spindelmutter und dem mit dieser verbundenen antriebsseitigen Keilgetriebeelement
in der Richtung der gleichzeitigen und gleichgerichteten Längsbewegungen voraus. Damit
dessen ungeachtet bei Bewegungen in Richtung auf die Festlager die in der Richtung
der gleichzeitigen und gleichgerichteten Längsbewegungen nacheilende Spindelmutter
und das mit dieser verbundene Keilgetriebeelement sich bis an das Festlager der zugeordneten
Antriebsspindel heranbewegen und damit den von der zugeordneten Antriebsspindel bereitgestellten
Verfahrweg maximal nutzen können, ist das Festlager der Antriebsspindel der nacheilenden
Spindelmutter erfindungsgemäß derart vorgesehen, insbesondere derart angeordnet, dass
es von der voreilenden Spindelmutter und/oder von dem voreilenden antriebsseitigen
Keilgetriebeelement in der Richtung der gleichzeitigen und gleichgerichteten Längsbewegungen
der antriebsseitigen Keilgetriebeelemente und der Spindelmuttern passiert werden kann.
Ergänzend oder alternativ ist es erfindungsgemäß denkbar, dass die Spindelmutter und/oder
das antriebsseitige Keilgetriebeelement, die längs einer der Antriebsspindeln bewegt
werden, eine sonstige Lagerstelle, beispielsweise ein Loslager, der anderen Antriebsspindel
passieren.
[0019] Damit die voreilende Spindelmutter das Festlager der Antriebsspindel der nacheilenden
Spindelmutter passieren kann, muss die Antriebsspindel der voreilenden Spindelmutter
in der Richtung der gleichzeitigen und gleichgerichteten Längsbewegungen der antriebsseitigen
Keilgetriebeelemente und der Spindelmuttern weiter reichen als die an dem zu passierenden
Festlager endende Antriebsspindel der nacheilenden Spindelmutter. Da die beiden Antriebsspindeln
gleich lang sind, sind sie zu diesem Zweck gemäß Patentanspruch 5 in ihrer Längsrichtung
gegeneinander versetzt.
[0020] Für Anwendungsfälle, in denen die Antriebsspindeln der erfindungsgemäßen Antriebsvorrichtung
nicht unmittelbar an die Motorwellen der zugehörigen Antriebsmotoren angebunden sind,
sieht Patentanspruch 6 eine Erfindungsbauart vor, im Falle derer zwischen jeder der
Antriebsspindeln und dem zugeordneten Antriebsmotor ein Antriebsstrang mit wenigstens
einem Antriebselement vorgesehen ist, über welches die jeweilige Antriebsspindel durch
den zugeordneten Antriebsmotor antreibbar ist. Damit die Antriebsspindeln ungeachtet
der Antriebsstränge ein einheitliches Antriebsverhalten für die Spindelmuttern zeigen,
sind die beiden Antriebsstränge wenigstens hinsichtlich ihrer Drehsteifigkeit baugleich.
Eine einheitliche Axialsteifigkeit der Antriebsstränge ist dann verzichtbar, wenn
die Antriebsstränge zu den Antriebsspindeln hin beispielsweise an den Festlagern der
Antriebsspindeln in axialer Richtung derart abgestützt sind, dass sich Längenänderungen
an den Antriebssträngen nicht auf das Antriebsverhalten der Antriebsspindel auswirken.
Vor diesem Hintergrund ist in bevorzugter Ausgestaltung der Antriebsvorrichtung nach
Patentanspruch 6 vorgesehen, dass die Antriebsstränge jeweils zwischen dem Festlager
der Antriebsspindeln und dem zugeordneten Antriebsmotor angeordnet sind.
[0021] Als Antriebselement wenigstens eines der Antriebsstränge kommt in Weiterbildung der
Erfindung eine in Längsrichtung der betreffenden Antriebsspindel verlaufende und mit
dieser drehfest verbundene Spindelverlängerung in Frage (Patentanspruch 7). Spindelverlängerungen
der beschriebenen Art können flexibel bemessen werden und erlauben folglich insbesondere
eine flexible Anordnung der Antriebsspindeln und der für deren Drehantrieb vorgesehenen
Antriebsmotoren relativ zueinander.
[0022] Ergänzend oder alternativ kommen als Antriebselemente der Antriebsstränge auch Kupplungen
in Frage, die zwischen den Antriebsmotoren der Antriebsspindeln einerseits und den
Antriebsspindeln andererseits vorgesehen sind. Im Interesse eines einheitlichen Antriebsverhaltens
der Antriebsspindeln sind auch die Kupplungen wenigstens hinsichtlich ihrer Drehsteifigkeit
baugleich auszuführen.
[0023] Sind beide Antriebsspindeln über eine Spindelverlängerung an den zugehörigen Antriebsmotor
angebunden, so empfiehlt es sich, die beiden Spindelverlängerungen wenigstens hinsichtlich
ihrer Drehsteifigkeit baugleich auszuführen (Patentanspruch 8). Eine übereinstimmende
Drehsteifigkeit der beiden Spindelverlängerungen trägt zu einem einheitlichen Antriebsverhalten
der mit den Spindelverlängerungen verbundenen Antriebsspindeln bei.
[0024] Eine einheitliche Drehsteifigkeit der Spindelverlängerungen wird in weiterer Ausgestaltung
der Erfindung auf einfache Art und Weise dadurch realisiert, dass die Spindelverlängerungen
entweder bei gleich großem Querschnitt gleich lang sind oder bei unterschiedlicher
Länge unterschiedlich große Querschnitte aufweisen (Patentanspruch 9).
[0025] Eine erfindungsgemäße Antriebsvorrichtung mit einer Spindelverlängerung zwischen
wenigstens einer der Antriebsspindeln und dem zugeordneten Antriebsmotor (Patentanspruch
7) ist an der erfindungsgemäßen Werkzeugmaschine nach Patentanspruch 16 vorgesehen.
Im Falle dieser Erfindungsbauart kann das Festlager der in der Richtung der gleichzeitigen
und gleichgerichteten Längsbewegungen der antriebsseitigen Keilgetriebeelemente und
der Spindelmuttern zurückgesetzten Antriebsspindel von der in der genannten Richtung
voreilenden Spindelmutter und/oder von dem in der genannten Richtung voreilenden antriebsseitigen
Keilgetriebeelement passiert werden. Erfindungsgemäß wird mittels der für die zurückgesetzte
Antriebsspindel vorgesehenen Spindelverlängerung dafür gesorgt, dass zwischen dem
mit dem betreffenden Festlager versehenen Ende der zurückgesetzten Antriebsspindel
und dem dieser zugeordneten Antriebsmotor ein hinreichender Freiraum zur Verfügung
steht zur Aufnahme der an dem Festlager der zurückgesetzten Antriebsspindel vorbeibewegten
Spindelmutter und/oder zur Aufnahme des mit dieser Spindelmutter verbundenen antriebsseitige
Keilgetriebeelements. Dabei ist es denkbar, dass auch die in der Richtung der gleichzeitigen
und gleichgerichteten Längsbewegungen der antriebsseitigen Keilgetriebeelemente und
der Spindelmuttern vorgesetzte Antriebsspindel mit einer Spindelverlängerung versehen
ist. Diese kann unter Umständen kürzer sein als die Spindelverlängerung der in der
genannten Richtung zurückgesetzten Antriebspindel. Ist dies der Fall, so wird zur
Vereinheitlichung der Drehsteifigkeit der unterschiedlich langen Spindelverlängerungen
der Querschnitt der längeren Spindelverlängerung größer bemessen als der Querschnitt
der kürzeren Spindelverlängerung (Patentanspruch 9).
[0026] Nachfolgend wird die Erfindung anhand beispielhafter schematischer Darstellungen
näher erläutert. Es zeigen:
- Figur 1
- eine Werkzeugmaschine mit einer Antriebsvorrichtung erster Bauart für ein Bearbeitungswerkzeug,
- Figur 2
- die Antriebsvorrichtung der Werkzeugmaschine gemäß Figur 1 in der Ansicht in Richtung
des Pfeils II in Figur 1,
- Figur 3
- die Werkzeugmaschine gemäß Figur 1 mit einer gegenüber Figur 1 geänderten Position
des Bearbeitungswerkzeugs,
- Figur 4
- eine Antriebsvorrichtung zweiter Bauart für das Bearbeitungswerkzeug der Werkzeugmaschine
gemäß den Figuren 1 und 3.
[0027] Gemäß Figur 1 besitzt eine als Stanzpresse 1 ausgeführte Werkzeugmaschine einen O-förmigen
Maschinenrahmen 2 mit horizontalen Rahmenschenkeln 3, 4 und vertikalen Rahmenschenkeln
5, 6. Der Maschinenrahmen 2 umschließt einen Rahmeninnenraum 7.
[0028] In dem Rahmeninnenraum 7 ist an dem unteren horizontalen Rahmenschenkel 4 eine Stanzmatrize
8 in Richtung eines Doppelpfeils 9 beweglich geführt. An ihrer Oberseite bildet die
Stanzmatrize 8 eine Auflage für ein in den Figuren 1 und 3 gestrichelt angedeutetes
Blech 10 aus. Eine in dem dargestellten Beispielsfall kreisrunde Matrizenöffnung der
Stanzmatrize 8 ist in Figur 2 zu erkennen. Mittels einer in den Abbildungen nicht
gezeigten Werkstückführung kann das Blech 10 senkrecht zu der Zeichenebene von Figur
1 bewegt bzw. positioniert werden.
[0029] Zur stanzenden Bearbeitung des Bleches 10 wirkt mit der Stanzmatrize 8 ein als Bearbeitungswerkzeug
vorgesehener Stanzstempel 11 zusammen. Der Stanzstempel 11 ist mit seinem von der
Stanzmatrize 8 abliegenden Ende in einer Stempelaufnahme 12 fixiert, die ihrerseits
an einem Doppelkeil 13 in Richtung eines Doppelpfeils 14 dreheinstellbar gelagert
ist.
[0030] Der Doppelkeil 13 wird von zwei werkzeugseitigen Getriebekeilen 15, 16 gebildet,
bei denen es sich um die werkzeugseitigen Keilgetriebeelemente eines Keilgetriebes
17 handelt, Als antriebsseitige Keilgetriebeelemente umfasst das Keilgetriebe 17 zwei
antriebsseitige Getriebekeile 18, 19.
[0031] Der antriebsseitige Getriebekeil 18 und der werkzeugseitige Getriebekeil 15 sind
einander zugeordnet und bilden ein erstes Keilgetriebeelement- bzw. Getriebekeilpaar.
Ein zweites Keilgetriebeelement- bzw. Getriebekeilpaar umfasst den antriebsseitigen
Getriebekeil 19 und den werkzeugseitigen Getriebekeil 16. Der Doppelkeil 13 mit den
werkzeugseitigen Getriebekeilen 15, 16 ist an den antriebsseitigen Getriebekeilen
18, 19 aufgehängt. Dabei sind der antriebsseitige Getriebekeil 18 längs einer Linie
20 relativ zu dem werkzeugseitigen Getriebekeil 15 und der antriebsseitige Getriebekeil
19 längs einer Linie 21 relativ zu dem werkzeugseitigen Getriebekeil 16 bewegbar.
[0032] Entsprechende Bewegungen der antriebsseitigen Getriebekeile 18, 19 werden mittels
einer als Spindelantrieb 22 ausgeführten Antriebsvorrichtung erzeugt. Details des
Spindelantriebs 22 sind insbesondere in Figur 2 zu erkennen.
[0033] Gemäß Figur 2 umfasst der Spindelantrieb 22 eine erste Antriebsspindel 23 sowie eine
zweite Antriebsspindel 24. Die erste Antriebsspindel 23 und die zweite Antriebsspindel
24 verlaufen parallel zueinander längs des oberen horizontalen Rahmenschenkels 3 des
Maschinenrahmens 2. In der Ansicht der Figuren 1 und 3 wird die zweite Antriebsspindel
24 durch die erste Antriebsspindel 23 verdeckt. Eine erste Spindelachse 25 der ersten
Antriebsspindel 23 und eine zweite Spindelachse 26 der zweiten Antriebsspindel 24
(Figur 2) liegen in ein und derselben horizontalen Ebene.
[0034] Mittels eines ersten Festlagers 27 und eines ersten Loslagers 28 ist die erste Antriebsspindel
23 an dem Maschinenrahmen 2 um die erste Spindelachse 25 drehbar gelagert. In entsprechender
Weise lagern ein zweites Festlager 29 und ein zweites Loslager 30 die zweite Antriebsspindel
24 um die zweite Spindelachse 26 drehbar an dem Maschinenrahmen 2. In axialer Richtung
sind die erste Antriebsspindel 23 über das erste Festlager 27 und die zweite Antriebsspindel
24 über das zweite Festlager 29 an dem Maschinenrahmen 2 abgestützt.
[0035] Die erste Antriebsspindel 23 und die zweite Antriebsspindel 24 sind baulich identisch,
insbesondere gleich lang. Sie besitzen eine identische Drehsteifigkeit und eine identische
Axialsteifigkeit sowie ein identisches Massenträgheitsmoment.
[0036] Über einen ersten Antriebsstrang 31 ist die erste Antriebsspindel 23 mit einem ersten
Antriebsmotor 32 antriebsverbunden. Der erste Antriebsstrang 31 umfasst eine erste
Spindelverlängerung 33 sowie eine erste Kupplung 34. Die erste Spindelverlängerung
33 erstreckt sich von dem Ende der ersten Antriebsspindel 23 an dem ersten Festlager
27 bis zu der ersten Kupplung 34. An dem ersten Festlager 27 ist die erste Spindelverlängerung
33 drehfest mit der ersten Antriebsspindel 23 verbunden und außerdem in Längsrichtung
der ersten Antriebsspindel 23 an dem Maschinenrahmen 2 abgestützt. Die erste Kupplung
34 stellt die Verbindung zwischen der ersten Spindelverlängerung 33 und der Motorwelle
des ersten Antriebsmotors 32 her.
[0037] Ein zweiter Antriebsstrang 35 zwischen dem zweiten Festlager 29 und einem zweiten
Antriebsmotor 36 umfasst eine an dem zweiten Festlager 29 mit dem dortigen Ende der
zweiten Antriebsspindel 24 drehfest verbundene und an dem Maschinenrahmen 2 in Längsrichtung
der zweiten Antriebsspindel 24 abgestützte zweite Spindelverlängerung 37 sowie eine
zweite Kupplung 38, an welcher eine Antriebsverbindung zwischen der zweiten Spindelverlängerung
37 und der Motorwelle des zweiten Antriebsmotors 36 hergestellt ist.
[0038] Der erste Antriebsstrang 31 und der zweite Antriebsstrang 35 besitzen eine identische
Drehsteifigkeit, wobei sich die Drehsteifigkeit des ersten Antriebsstrangs 31 aus
den Drehsteifigkeiten der ersten Spindelverlängerung 33 und der ersten Kupplung 34
und die Drehsteifigkeit des zweiten Antriebsstrangs 35 aus den Drehsteifigkeiten der
zweiten Spindelverlängerung 37 und der zweiten Kupplung 38 zusammensetzen.
[0039] Dabei sind die erste Kupplung 34 und die zweite Kupplung 38 hinsichtlich ihrer Drehsteifigkeit
baugleich. Gleiches muss für die erste Spindelverlängerung 33 und die zweite Spindelverlängerung
37 gelten, damit der gesamte erste Antriebsstrang 31 und der gesamte zweite Antriebsstrang
35 in ihren Drehsteifigkeiten miteinander übereinstimmen.
[0040] Aufgrund der Längenverhältnisse hätte bei identischen Querschnitten die längere erste
Spindelverlängerung 33 eine kleinere Drehsteifigkeit als die kürzere zweite Spindelverlängerung
37. Um den Effekt des Längenunterschieds zwischen der ersten Spindelverlängerung 33
und der zweiten Spindelverlängerung 37 für die Drehsteifigkeit der ersten Spindelverlängerung
33 und der zweiten Spindelverlängerung 37 zu kompensieren, besitzt die zweite Spindelverlängerung
37 einen abgestuften Querschnitt. Lediglich eine erste Teillänge 39 der zweiten Spindelverlängerung
37 besitzt den gleichen Querschnitt wie die erste Spindelverlängerung 33. Eine zweite
Teillänge 40 der zweiten Spindelverlängerung 37 ist gegenüber der ersten Teillänge
39 der zweiten Spindelverlängerung 37 und somit auch gegenüber der ersten Spindelverlängerung
33 querschnittsreduziert.
[0041] Der erste Antriebsmotor 32 und der zweite Antriebsmotor 36 können unabhängig voneinander
gesteuert werden. Die Drehrichtung der beiden Antriebsmotoren 32, 36 ist umschaltbar.
Zur Steuerung des ersten Antriebsmotors 32 und des zweiten Antriebsmotors 36 dient
eine numerische Maschinensteuerung 41, die in Figur 3 angedeutet ist und die alle
wesentlichen Funktionen der Stanzpresse 1 steuert.
[0042] Mittels der durch den ersten Antriebsmotor 32 angetriebenen ersten Antriebsspindel
23 kann eine erste Spindelmutter 42 in Längsrichtung der Antriebsspindeln 23, 24 bewegt
werden. Entsprechend ist eine zweite Spindelmutter 43, die auf der zweiten Antriebsspindel
24 aufsitzt, mittels der durch den zweiten Antriebsmotor 36 angetriebenen zweiten
Antriebsspindel 24 in Längsrichtung der Antriebsspindeln 23, 24 bewegbar. Die von
der ersten Antriebsspindel 23 und der ersten Spindelmutter 42 einerseits und der zweiten
Antriebsspindel 24 und der zweiten Spindelmutter 43 andererseits gebildeten Spindeltriebe
sind baugleich. Insbesondere bewegen sich infolgedessen die erste Spindelmutter 42
und die zweite Spindelmutter 43 bei identischen Drehzahlen der Antriebsmotoren 32,
36 über identische Weglängen längs der ersten Antriebsspindel 23 und der zweiten Antriebsspindel
24.
[0043] Die erste Spindelmutter 42 ist mit dem antriebsseitigen Getriebekeil 18, die zweite
Spindelmutter 43 mit dem antriebsseitigen Getriebekeil 19 verbunden. Infolgedessen
vollziehen die antriebsseitigen Getriebekeile 18, 19 die Längsbewegungen der Spindelmuttern
42, 43 in Längsrichtung der Antriebsspindeln 23, 24 mit. Bei ihren Längsbewegungen
sind der antriebsseitige Getriebekeil 18 mit Führungsschuhen 44 und der antriebsseitige
Getriebekeil 19 mit Führungsschuhen 45 an Führungsschienen 46, 47 des Maschinenrahmens
2 geführt, die dementsprechend eine gemeinsame Führung für die antriebsseitigen Getriebekeile
18, 19 in Längsrichtung der Antriebsspindeln 23, 24 bilden.
[0044] In den Figuren 1 und 2 ist die Stanzpresse in einem Betriebszustand gezeigt, bei
welchem sich der Stanzstempel 11 und die Stanzmatrize 8 in einer ihrer Endstellungen
längs der horizontalen Rahmenschenkel 3, 4 des Maschinenrahmens 2 befinden. Das freie
Ende des Stanzstempels 11 befindet sich geringfügig oberhalb eines auf der Stanzmatrize
8 aufliegenden Bleches 10. Die erste Spindelmutter 42 und die zweite Spindelmutter
43 sind auf der ersten Antriebsspindel 23 und auf der zweiten Antriebsspindel 24 in
Positionen verfahren, in denen der Abstand der ersten Spindelmutter 42 (Mitte der
ersten Spindelmutter 42 in Figur 2 strichpunktiert angedeutet) von dem ersten Festlager
27 der ersten Antriebsspindel 23 übereinstimmt mit dem Abstand der zweiten Spindelmutter
43 (Mitte der zweiten Spindelmutter 43 in Figur 2 strichpunktiert angedeutet) von
dem zweiten Festlager 29 der zweiten Antriebsspindel 24. In Längsrichtung der Antriebsspindeln
23, 24 sind die erste Spindelmutter 42 und die zweite Spindelmutter 43 mit einem Abstandsmaß
d voneinander beabstandet. Um das Abstandsmaß d sind auch die erste Antriebsspindel
23 und die zweite Antriebsspindel 24 sowie das erste Festlager 27 und das zweite Festlager
29 in Längsrichtung der gleich langen Antriebsspindeln 23, 24 gegeneinander versetzt.
[0045] Soll ausgehend von den in den Figuren 1 und 2 dargestellten Verhältnissen mittels
des Stanzstempels 11 und der Stanzmatrize 8 eine stanzende Bearbeitung des auf der
Stanzmatrize 8 aufliegenden Bleches 10 durchgeführt werden, so ist der Stanzstempel
11 längs einer Hubachse 48 mit einem Arbeitshub abzusenken. Zu diesem Zweck werden
die erste Antriebsspindel 23 und die zweite Antriebsspindel 24 mittels des ersten
Antriebsmotors 32 und des zweiten Antriebsmotors 36 mit Drehbewegungen um die erste
Spindelachse 25 und die zweite Spindelachse 26 angetrieben. Die Drehrichtung und die
Drehgeschwindigkeit des ersten Antriebsmotors 32 und der ersten Antriebsspindel 23
sowie die Drehrichtung und die Drehgeschwindigkeit des zweiten Antriebsmotors 36 und
der zweiten Antriebsspindel 24 werden dabei derart gewählt, dass sich die erste Spindelmutter
42 und die zweite Spindelmutter 43 in Längsrichtung der Antriebsspindeln 23, 24 gleichzeitig
und mit gleicher Geschwindigkeit und dabei gegenläufig aufeinander zu bewegen. Mit
den von der ersten Spindelmutter 42 und der zweiten Spindelmutter 43 längs der Antriebsspindeln
23, 24 ausgeführten Längsbewegungen sind entsprechende Längsbewegungen des mit der
ersten Spindelmutter 42 verbundenen antriebsseitigen Getriebekeils 18 und des mit
der zweiten Spindelmutter 43 verbundenen antriebsseitigen Getriebekeils 19 verbunden.
Infolgedessen bewegen sich der antriebsseitige Getriebekeil 18 längs der Linie 20
relativ zu dem werkzeugseitigen Getriebekeil 15 und der antriebsseitige Getriebekeil
19 längs der Linie 21 relativ zu dem werkzeugseitigen Getriebekeil 16. Dadurch wird
der Stanzstempel 11 über das Keilgetriebe 17 aus der Position gemäß Figur 1 längs
der Hubachse 48 nach unten bewegt. Der Stanzstempel 11 durchdringt dabei das Blech
10 und läuft in die Matrizenöffnung der Stanzmatrize 8 ein.
[0046] Aufgrund der besonderen Gestaltung des Spindelantriebs 22 wird die beschriebene Absenkbewegung
des Stanzstempels 11 als geradlinige lineare Bewegung längs der Hubachse 48 und somit
ohne eine Bewegungskomponente in Längsrichtung der Antriebsspindeln 23, 24 ausgeführt.
Bedingt wird diese Kinematik des Stanzstempels 11 dadurch, dass die Antriebsspindeln
23, 24 für die Spindelmuttern 42, 43 und über diese auch für die antriebsseitigen
Getriebekeile 18, 19 ein einheitliches Antriebsverhalten zeigen.
[0047] Grund hierfür ist zum einen der Umstand, dass zu Beginn der gleichzeitigen Längsbewegungen
der Spindelmuttern 42, 43 der Abstand zwischen der ersten Spindelmutter 42 und dem
ersten Festlager 27 der zugeordneten ersten Antriebsspindel 23 und der Abstand der
zweiten Spindelmutter 43 von dem zweiten Festlager 29 der zugeordneten zweiten Antriebsspindel
24 gleich groß sind. Darüber hinaus stimmen die erste Antriebsspindel 23 und die zweite
Antriebsspindel 24 hinsichtlich ihrer Drehsteifigkeit und ihrer Axialsteifigkeit und
auch hinsichtlich ihres Massenträgheitsmoments miteinander überein. Schließlich besitzen
auch der erste Antriebsstrang 31 der ersten Antriebsspindel 23 und der zweite Antriebsstrang
35 der zweiten Antriebsspindel 24 eine identische Drehsteifigkeit.
[0048] Im Zusammenspiel bewirken alle diese Merkmale des Spindelantriebs 22, dass sich die
erste Spindelmutter 42 und die zweite Spindelmutter 43 bei ihren Längsbewegungen über
identische Weglängen in Längsrichtung der Antriebsspindeln 23, 24 aufeinander zu bewegen.
[0049] Aufgrund der ebenfalls übereinstimmenden Bauweise der einerseits durch den antriebsseitigen
Getriebekeil 18 und den werkzeugseitigen Getriebekeil 15 und andererseits durch den
antriebsseitigen Getriebekeil 19 und den werkzeugseitigen Getriebekeil 16 gebildeten
Getriebekeilpaare des Keilgetriebes 17 werden die ihrem Betrag nach identischen Längsbewegungen
der ersten Spindelmutter 42 und der zweiten Spindelmutter 43 längs der Antriebsspindeln
23, 24 in betragsgleiche Absenkbewegungen der werkzeugseitigen Getriebekeile 15, 16
umgesetzt. Daraus wiederum resultiert eine von Kippbewegungen und seitlichen Verlagerungsbewegungen
freie Absenkbewegung des über das Keilgetriebe 17 an den Spindelantrieb 22 angebundenen
Stanzstempels 11.
[0050] Dass sich im Laufe der aufeinander zu gerichteten Längsbewegungen der ersten Spindelmutter
42 und der zweiten Spindelmutter 43 der Abstand der ersten Spindelmutter 42 von dem
ersten Festlager 27 der ersten Antriebsspindel 23 und der Abstand der zweiten Spindelmutter
43 von dem zweiten Festlager 29 der zweiten Antriebsspindel 24 mehr und mehr voneinander
unterscheiden, hat keine nennenswerte Auswirkungen auf die exakte Geradlinigkeit der
Absenkbewegung des Stanzstempels 11, da die Weglängen, über welche sich die Spindelmuttern
42, 43 bei ihren gegenläufigen Längsbewegungen bewegen, nur verhältnismäßig kurz sind
und sich folglich selbst am Ende der gegenläufigen Längsbewegungen der ersten Spindelmutter
42 und der zweiten Spindelmutter 43 der Abstand der ersten Spindelmutter 42 von dem
ersten Festlager 27 der ersten Antriebsspindel 23 von dem Abstand der zweiten Spindelmutter
43 von dem zweiten Festlager 29 der zweiten Antriebsspindel 24 nur geringfügig unterscheidet.
[0051] Nach dem Stanzhub wird der Stanzstempel 11 längs der Hubachse 48 aus seiner abgesenkten
Position in die Position gemäß Figur 1 zurückgezogen. Zu diesem Zweck werden die erste
Spindelmutter 42 und die zweite Spindelmutter 43 mittels des ersten Antriebsmotors
32 und der ersten Antriebsspindel 23 und mittels des zweiten Antriebsmotors 36 und
der zweiten Antriebsspindel 24 mit gegenläufigen und voneinander weg gerichteten Längsbewegungen
in Längsrichtung der Antriebsspindeln 23, 24 in die Positionen gemäß den Figuren 1
und 2 zurückbewegt. Auch der Rückhub des Stanzstempels 11 wird aufgrund der besonderen
Gestaltung des Spindelantriebs 22 als exakt lineare Bewegung längs der Hubachse 48
ausgeführt. Am Ende der Rückhubbewegung des Stanzstempels 11 befindet sich die Stanzpresse
1 wieder in dem Betriebszustand gemäß den Figuren 1 und 2.
[0052] Ist nun an dem Blech 10 eine Ausstanzung an der gegenüberliegenden Seite des Maschinenrahmens
2 zu erstellen, so müssen zunächst die Stanzmatrize 8 und das Keilgetriebe 17 mit
dem Stanzstempel 11 entsprechend positioniert werden. Die Stanzmatrize 8 wird zu diesem
Zweck mittels eines nicht im Einzelnen dargestellten und gleichfalls von der numerischen
Maschinensteuerung 41 gesteuerten Verfahrantriebes aus der Position gemäß den Figuren
1 und 2 in die Position gemäß Figur 3 verfahren. Die Zielposition der Stanzmatrize
8 ist in der numerischen Maschinensteuerung 41 hinterlegt.
[0053] Gleichzeitig mit der Stanzmatrize 8 werden mittels des Spindelantriebs 22 das Keilgetriebe
17 und der Stanzstempel 11 numerisch gesteuert in eine der Zielposition der Stanzmatrize
8 entsprechende Zielposition bewegt. Zur Ausführung dieser Positionierbewegung werden
der erste Antriebsmotor 32 und die erste Antriebsspindel 23 sowie der zweite Antriebsmotor
36 und die zweite Antriebsspindel 24 derart betrieben, dass sich die erste Spindelmutter
42 und die zweite Spindelmutter 43 gleichzeitig und mit gleicher Geschwindigkeit und
dabei mit gleichgerichteten Längsbewegungen aus ihren Anfangspositionen gemäß den
Figuren 1 und 2 in Längsrichtung der Antriebsspindeln 23, 24 in ihre Zielpositionen
bewegen.
[0054] Aufgrund der besonderen Gestaltung des Spindelantriebs 22 sind die gleichgerichteten
Längsbewegungen der ersten Spindelmutter 42 und der zweiten Spindelmutter 43 exakt
synchronisiert. Die exakte Synchronisierung der gleichgerichteten Längsbewegungen
der ersten Spindelmutter 42 und der zweiten Spindelmutter 43 ist von besonderer Bedeutung.
[0055] Sie gestattet zum einen ein exaktes Anfahren der Zielpositionen durch die Spindelmuttern
42, 43 und somit auch durch das Keilgetriebe 17 und den Stanzstempel 11. Außerdem
bewirkt die exakte Synchronisierung der gleichgerichteten Längsbewegungen der ersten
Spindelmutter 42 und der zweiten Spindelmutter 43, dass ungeachtet des relativ langen
Verfahrwegs die erste Spindelmutter 42 und die zweite Spindelmutter 43 an ihren Zielpositionen
mit demselben Abstandsmaß voneinander beabstandet sind wie zu Beginn ihrer gleichgerichteten
Längsbewegungen. Die erste Spindelmutter 42 und die zweite Spindelmutter 43 behalten
ihren anfänglichen Abstand d bis zum Ende ihrer gleichgerichteten Längsbewegungen
bei. Infolgedessen treten bei den gleichgerichteten Längsbewegungen keine Relativbewegungen
der mit den Spindelmuttern 42, 43 verbundenen antriebsseitigen Getriebekeile 18, 19
gegenüber den werkzeugseitigen Getriebekeilen 15, 16 auf. Dies wiederum führt dazu,
dass der Doppelkeil 13 während seiner Positionierbewegung die in Figur 1 veranschaulichte
Position längs der Hubachse 48 beibehält. Der Stanzstempel 11 ändert folglich bei
den gleichgerichteten Längsbewegungen der Spindelmuttern 42, 43 seine Lage ausschließlich
in horizontaler Richtung längs der Antriebsspindeln 23, 24. Schließlich sind aufgrund
der exakten Synchronisierung der gleichgerichteten Längsbewegungen der ersten Spindelmutter
42 und der zweiten Spindelmutter 43 der Abstand der ersten Spindelmutter 42 von dem
Festlager 27 der ersten Antriebsspindel 23 und der Abstand der zweiten Spindelmutter
43 von dem Festlager 29 der zweiten Antriebsspindel 24 auch an den Zielpositionen
der Spindelmuttern 42, 43 gleich groß, was wiederum dazu beiträgt, dass die Antriebsspindeln
23, 24 bei sich an die Positionierung des Keilgetriebes 17 und des Stanzstempels 11
anschließenden Hubbewegungen des Stanzstempels 11 längs der Hubachse 48 ein einheitliches
Antriebsverhalten zeigen.
[0056] Am Ende der gleichgerichteten Längsbewegungen der Spindelmuttern 42, 43 und der damit
verbundenen Positionierbewegung des Keilgetriebes 17 und des Stanzstempels 11 ergeben
sich die in Figur 3 dargestellten Verhältnisse.
[0057] Die erste Spindelmutter 42 und der antriebsseitige Getriebekeil 18 liegen weiterhin
auf der linken Seite des ersten Festlagers 27 der ersten Antriebsspindel 23. Von der
ersten Spindelmutter 42 und dem antriebsseitigen Getriebeteil 18 passiert wurde das
Loslager 30 der zweiten Antriebsspindel 24. Aufgrund einer entsprechenden Anordnung
und konstruktiven Gestaltung der ersten Spindelmutter 42, des antriebsseitigen Getriebekeils
18 und des Loslagers 30 können sich die erste Spindelmutter 42 und der antriebsseitige
Getriebekeil 18 kollisionsfrei an dem Loslager 30 vorbeibewegen.
[0058] Die zweite Spindelmutter 43 und der antriebsseitige Getriebekeil 19 haben im Laufe
der Positionierbewegung des Keilgetriebes 17 das erste Festlager 27 der ersten Antriebsspindel
23 in der Bewegungsrichtung passiert. Dies war aufgrund einer entsprechenden Anordnung
und konstruktiven Gestaltung der zweiten Spindelmutter 43 und des antriebsseitigen
Getriebekeils 19 und auch aufgrund einer entsprechenden Anordnung und Gestaltung des
ersten Festlagers 27 der ersten Antriebsspindel 23 möglich.
[0059] Damit die zweite Spindelmutter 43 und der antriebsseitige Getriebekeil 19 in Längsrichtung
der Antriebsspindeln 23, 24 die Positionen gemäß Figur 3 anfahren können, muss rechts
des ersten Festlagers 27 der ersten Antriebsspindel 23 ein entsprechender Freiraum
vorhanden sein. Dieser Freiraum wird durch entsprechende Bemessung der ersten Spindelverlängerung
33 des zwischen dem ersten Festlager 27 und dem ersten Antriebsmotor 32 vorgesehenen
ersten Antriebsstrangs 31 geschaffen. Der zweite Antriebsstrang 35 kann unter den
gegebenen Umständen kürzer sein als der erste Antriebsstrang 31.
[0060] Aus diesem Grund ist die zweite Spindelverlängerung 37 des zweiten Antriebsstrangs
35 gegenüber der ersten Spindelverlängerung 33 des ersten Antriebsstrangs 31 verkürzt.
Damit ungeachtet der unterschiedlichen Längen der ersten Spindelverlängerung 33 und
der zweiten Spindelverlängerung 37 die Drehsteifigkeiten der ersten Spindelverlängerung
33 und der zweiten Spindelverlängerung 37 identisch sind, ist an der zweiten Spindelverlängerung
37 die vorstehend beschriebene Durchmesserreduzierung vorgesehen.
[0061] Haben die Stanzmatrize 8 und das Keilgetriebe 17 mit dem Stanzstempel 11 die Position
gemäß Figur 3 erreicht, so kann in der vorstehend beschriebenen Art und Weise die
stanzende Bearbeitung des Blechs 10 durch gleichzeitige gegenläufige Längsbewegungen
der ersten Spindelmutter 42 und der zweiten Spindelmutter 43 in Längsrichtung der
Antriebsspindeln 23, 24 durchgeführt werden. Da das Keilgetriebe 17 und der Stanzstempel
11 in Längsrichtung der Antriebsspindeln 23, 24 exakt positioniert sind, ist gewährleistet,
dass der Stanzstempel 11 exakt konzentrisch mit der Matrizenöffnung der Stanzmatrize
8 angeordnet ist und folglich funktionssicher und störungsfrei zur Bearbeitung des
Blechs 10 in die Matrizenöffnung der Stanzmatrize 8 eintauchen kann.
[0062] Figur 4 zeigt eine Antriebsvorrichtung in Form eines Spindelantriebs 52, der anstelle
des vorstehend im Detail beschriebenen Spindelantriebs 22 an der Stanzpresse 1 eingesetzt
werden kann. Hinsichtlich Aufbau und Funktionsweise stimmt der Spindelantrieb 52 mit
dem Spindelantrieb 22 weitgehend überein.
[0063] Eine erste Spindelmutter 92 ist mit einem antriebsseitigen Getriebekeil 68, eine
zweite Spindelmutter 93 ist mit einem antriebsseitigen Getriebekeil 69 verbunden.
Eine die erste Spindelmutter 92 lagernde erste Antriebsspindel 73 und eine die zweite
Spindelmutter 93 lagernde zweite Antriebsspindel 74 verlaufen parallel zueinander
und sind gleich lang sowie hinsichtlich ihrer Drehsteifigkeit, ihrer Axialsteifigkeit
und ihres Massenträgheitsmoments baugleich. Mittels eines ersten Antriebsmotors 32
kann die erste Antriebsspindel 73 um eine erste Spindelachse 25 angetrieben werden.
Ein zweiter Antriebsmotor 36 dient zum Antrieb der zweiten Antriebsspindel 74 um eine
zweite Spindelachse 26.
[0064] Zur Drehlagerung der ersten Antriebsspindel 73 sind ein erstes Festlager 77 und ein
erstes Loslager 78 vorgesehen. Die Drehlagerung der zweiten Antriebsspindel 24 erfolgt
mittels eines zweiten Festlagers 79 und eines zweiten Loslagers 80. Zusätzlich werden
die erste Antriebsspindel 73 mittels des ersten Festlagers 77 und die zweite Antriebsspindel
74 mittels des zweiten Festlagers 79 in axialer Richtung an dem Maschinenrahmen 2
abgestützt. Über einen ersten Antriebsstrang 81 mit einer ersten Spindelverlängerung
83 ist die erste Antriebsspindel 73 an den Antriebsmotor 32 angebunden. In entsprechender
Weise ist ein zweiter Antriebsstrang 85 mit einer zweiten Spindelverlängerung 87 zwischen
der zweiten Antriebsspindel 74 und dem Antriebsmotor 36 vorgesehen.
[0065] Entsprechend den Verhältnissen an dem Spindelantrieb 22 sind an den antriebsseitigen
Getriebekeilen 68, 69 werkzeugseitige Getriebekeile 15, 16 aufgehängt, die gemeinsam
mit den antriebsseitigen Getriebekeilen 68, 69 ein Keilgetriebe 67 zur Erzeugung von
Hubbewegungen des Stanzstempels 11 bilden.
[0066] Abweichend von dem Spindelantrieb 22 sind an dem Spindelantrieb 52 die erste Spindelmutter
92 und die zweite Spindelmutter 93 zu Beginn ihrer gleichzeitigen Längsbewegungen
in Längsrichtung der Antriebsspindeln 73, 74 nicht voneinander beabstandet. Bei gleichgerichteten
gegenläufigen Längsbewegungen, wie sie zur Erzeugung eines Arbeitshubes des Stanzstempels
11 durchgeführt werden, läuft die erste Spindelmutter 92 mit einem diese drehbar lagernden
Ansatz des antriebsseitigen Getriebekeils 68 in eine Aussparung 94 an dem antriebsseitigen
Getriebekeil 69 ein und die zweite Spindelmutter 93 bewegt sich mit einem die zweite
Spindelmutter 93 lagernden Ansatz des antriebsseitigen Getriebekeils 69 in eine Aussparung
95 des antriebsseitigen Getriebekeils 68.
[0067] Auch an dem Spindelantrieb 52 sind zur Gewährleistung eines einheitlichen Antriebsverhaltens
der Antriebsspindeln 73, 74 und somit zur exakten Bewegung und/oder Positionierung
des Stanzstempels 11 die vorstehend im Einzelnen beschriebenen Maßnahmen getroffen.
1. Antriebsvorrichtung für eine Werkzeugmaschine (1), insbesondere für eine Werkzeugmaschine
(1) für die Blechbearbeitung,
• mit einer Spindelanordnung, die wenigstens eine Antriebsspindel (23, 24; 73, 74)
aufweist sowie
• mit zwei Spindelmuttern (42, 43; 92, 93), die mittels der Spindelanordnung gleichzeitig
mit Längsbewegungen in Längsrichtung der Antriebsspindel (23, 24; 73, 74) bewegbar
sind,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Spindelanordnung zwei parallel zueinander verlaufende Antriebsspindeln (23, 24;
73, 74) aufweist, die jeweils um eine Spindelachse (25, 26) drehbar gelagert und die
um die jeweilige Spindelachse (25, 26) antreibbar sind,
dass die Antriebsspindeln (23, 24; 73, 74) jeweils an einem Ende ein in Längsrichtung
der Antriebsspindeln (23, 24; 73, 74) wirksames Festlager (27, 29; 77, 79) aufweisen,
gleich lang und hinsichtlich ihrer Drehsteifigkeit sowie ihrer Axialsteifigkeit baugleich
sind und
dass auf jeder der Antriebsspindeln (23, 24; 73, 74) eine der Spindelmuttern (42, 43;
92, 93) aufsitzt und die Spindelmuttern (42, 43; 92, 93) mittels der Spindelanordnung
gleichzeitig mit Längsbewegungen in Längsrichtung der Antriebsspindeln (23, 24; 73,
74) bewegbar sind, indem jede der Spindelmuttern (42, 43; 92, 93) mittels der zugeordneten
Antriebsspindel (23, 24; 73, 74) mit einer Längsbewegung bewegbar ist.
2. Antriebsvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass zu Beginn der gleichzeitigen Längsbewegungen der Spindelmuttern (42, 43; 92, 93)
der in Längsrichtung der Antriebsspindeln (23, 24; 73, 74) bestehende Abstand der
einen Spindelmutter (42, 43; 92, 93) von dem Festlager (27, 29; 77, 79) der zugeordneten
Antriebsspindel (23, 24; 73, 74) dem in Längsrichtung der Antriebsspindeln (23, 24;
73, 74) bestehenden Abstand der anderen Spindelmutter (42, 43; 92, 93) von dem Festlager
(27, 29; 77, 79) der zugeordneten Antriebsspindel (23, 24; 73, 74) entspricht.
3. Antriebsvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Spindelmuttern (42, 43; 92, 93) mittels der Antriebsspindeln (23, 24; 73, 74)
gleichzeitig und mit gegenläufigen Längsbewegungen bewegbar sind.
4. Antriebsvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Spindelmuttern (42, 43; 92, 93) mittels der Antriebsspindeln (23, 24; 73, 74)
gleichzeitig und mit gleich gerichteten Längsbewegungen bewegbar sind.
5. Antriebsvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Spindelmuttern (42, 43) zu Beginn der gleichzeitigen Längsbewegungen mit einem
von Null verschiedenen Abstandsmaß (d) in Längsrichtung der Antriebsspindeln (23,
24) voneinander beabstandet sind und dass die Antriebsspindeln (23, 24) um das Abstandsmaß
(d) der Spindelmuttern (42, 43) in ihrer Längsrichtung gegeneinander versetzt sind.
6. Antriebsvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
• dass für jede der Antriebsspindeln (23, 24; 73, 74) ein Antriebsmotor (32, 36) vorgesehen
ist,
• dass zwischen jeder der Antriebsspindeln (23, 24; 73, 74) und dem zugeordneten Antriebsmotor
(32, 36) ein Antriebsstrang (31, 35; 81, 85) mit wenigstens einem Antriebselement
vorgesehen ist, über welchen die jeweilige Antriebsspindel (23, 24; 73, 74) durch
den zugeordneten Antriebsmotor (32, 36) antreibbar ist und
• dass die beiden Antriebsstränge (31, 35; 81, 85) wenigstens hinsichtlich ihrer Drehsteifigkeit
baugleich sind.
7. Antriebsvorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Antriebsstrang (31, 35; 81, 85) wenigstens einer der Antriebsspindeln (23, 24;
73, 74) als Antriebselement eine in Längsrichtung der Antriebsspindel (23, 24; 73,
74) verlaufende Spindelverlängerung (33, 37; 83, 87) umfasst, die mit der Antriebsspindel
(23, 24; 73, 74) drehfest verbunden ist.
8. Antriebsvorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Antriebsstränge (31, 35; 81, 85) beider Antriebsspindeln (23, 24; 73, 74) als
Antriebselement eine Spindelverlängerung (33, 37; 83, 87) umfassen, und dass die beiden
Antriebsstränge (31, 35; 81, 85) wenigstens hinsichtlich ihrer Drehsteifigkeit baugleich
sind, indem die Spindelverlängerungen (31, 35; 81, 85) der beiden Antriebsspindeln
(23, 24; 73, 74) wenigstens hinsichtlich ihrer Drehsteifigkeit baugleich sind.
9. Antriebsvorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Spindelverlängerungen (33, 37; 83, 87) der beiden Antriebsspindeln (23, 24; 73,
74) hinsichtlich ihrer Drehsteifigkeit baugleich sind, indem die Spindelverlängerungen
(83, 87) bei gleich großem Querschnitt gleich lang sind oder indem die Spindelverlängerungen
(33, 37) unterschiedlich lang sind und die längere Spindelverlängerung (33) einen
größeren Querschnitt aufweist als die kürzere Spindelverlängerung (37).
10. Werkzeugmaschine, insbesondere für die Blechbearbeitung, mit einem Bearbeitungswerkzeug
(11) sowie mit einer Antriebsvorrichtung (22, 52), mittels derer das Bearbeitungswerkzeug
(11) bewegbar ist, dadurch gekennzeichnet, dass als Antriebsvorrichtung (22, 52) die Antriebsvorrichtung (22, 52) nach einem der
vorhergehenden Ansprüche vorgesehen ist.
11. Werkzeugmaschine nach Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet,
• dass zwischen der Antriebsvorrichtung (22, 52) und dem Bearbeitungswerkzeug (11)
ein Keilgetriebe (17, 67) vorgesehen ist mit zwei antriebsseitigen Keilgetriebeelementen
(18, 19; 68, 69) und mit zwei werkzeugseitigen Keilgetriebeelementen (15, 16),
• dass jeweils ein antriebsseitiges Keilgetriebeelement (18, 19; 68, 69) und ein werkzeugseitiges
Keilgetriebeelement (15, 16) einander zugeordnet sind und ein Keilgetriebeelementpaar
bilden,
• dass die Keilgetriebeelemente (15, 18; 16, 19; 15, 68; 16, 69) jedes der Keilgetriebeelementpaare
einander an wenigstens einer Keilfläche gegenüberliegen und die Keilflächen der beiden
Keilgetriebeelementpaare gegensinnig gegen die Spindelachsen (25, 26) der Antriebsspindeln
(23, 24; 73, 74) der Antriebsvorrichtung (22, 52) geneigt sind,
• dass jedes der antriebsseitigen Keilgetriebeelemente (18, 19; 68, 69) mit einer
der Spindelmuttern (42, 43; 92, 93) der Antriebsvorrichtung (22, 52) und jedes der
werkzeugseitigen Keilgetriebeelemente (15, 16) mit dem Bearbeitungswerkzeug (11) verbunden
ist und
• dass die antriebsseitigen Keilgetriebeelemente (18, 19; 68, 69) gemeinschaftlich
mit den Spindelmuttern (42, 43; 92, 93) mittels der Antriebsspindeln (23, 24; 73,
74) gleichzeitig mit Längsbewegungen in Längsrichtung der Antriebsspindeln (23, 24;
73, 74) bewegbar sind und dadurch über die werkzeugseitigen Keilgetriebeelemente (15,
16) eine Bewegung des Bearbeitungswerkzeugs (11) erzeugbar ist.
12. Werkzeugmaschine nach Anspruch 10 oder Anspruch 11, wobei die Antriebsvorrichtung
(22, 52) nach Anspruch 3 ausgebildet ist, dadurch gekennzeichnet, dass die antriebsseitigen Keilgetriebeelemente (18, 19; 68, 69) gemeinschaftlich mit den
Spindelmuttern (42, 43; 92, 93) mittels der Antriebsspindeln (23, 24; 73, 74) gleichzeitig
und mit gegenläufigen Längsbewegungen in Längsrichtung der Antriebsspindeln (23, 24;
73, 74) bewegbar sind, wobei sich die antriebsseitigen Keilgetriebeelemente (18, 19;
68, 69) bei ihren gleichzeitigen und gegenläufigen Längsbewegungen relativ zu den
werkzeugseitigen Keilgetriebeelementen (15, 16) in Längsrichtung der Antriebsspindeln
(23, 24; 73, 74) bewegen und dadurch eine Querbewegung der werkzeugseitigen Keilgetriebeelemente
(15, 16) und des Bearbeitungswerkzeugs (11) in Querrichtung der Antriebsspindeln (23,
24; 73, 74) erzeugbar ist.
13. Werkzeugmaschine nach Anspruch 12, wobei die Antriebsvorrichtung (22) nach Anspruch
5 ausgebildet ist, dadurch gekennzeichnet, dass die antriebsseitigen Keilgetriebeelemente (18, 19) und die Spindelmuttern (42, 43)
mit gleichzeitigen und gegenläufigen Längsbewegungen in Längsrichtung der Antriebsspindeln
(23, 24) aufeinander zu bewegbar sind und dass für die antriebsseitigen Keilgetriebeelemente
(18, 19) eine gemeinsame Führung (46, 47) vorgesehen ist, mittels derer die antriebsseitigen
Keilgetriebeelemente (18, 19) bei ihren gleichzeitigen und aufeinander zu gerichteten
Längsbewegungen in Längsrichtung der Antriebsspindeln (23, 24) geführt sind, wobei
zusätzlich zu den Spindelmuttern (42, 43) auch die antriebsseitigen Keilgetriebeelemente
(18, 19) zu Beginn ihrer gleichzeitigen und aufeinander zu gerichteten Längsbewegungen
in Längsrichtung der Antriebsspindeln (23, 24) voneinander beabstandet sind.
14. Werkzeugmaschine nach einem der Ansprüche 11 bis 13, wobei die Antriebsvorrichtung
nach Anspruch 4 ausgebildet ist, dadurch gekennzeichnet, dass die antriebsseitigen Keilgetriebeelemente (18, 19; 68, 69) gemeinschaftlich mit den
Spindelmuttern (42, 43; 92, 93) mittels der Antriebsspindeln (23, 24; 73, 74) gleichzeitig
und mit gleichgerichteten Längsbewegungen in Längsrichtung der Antriebsspindeln (23,
24; 73, 74) bewegbar sind, wobei die antriebsseitigen Keilgetriebeelemente (18, 19;
68, 69) bei ihren Längsbewegungen die werkzeugseitigen Keilgetriebeelemente (15, 16)
in Längsrichtung der Antriebsspindeln (23, 24; 73, 74) mitnehmen und dadurch über
die werkzeugseitigen Keilgetriebeelemente (15, 16) eine Längsbewegung des Bearbeitungswerkzeugs
(11) in Längsrichtung der Antriebsspindeln (23, 24; 73, 74) erzeugbar ist.
15. Werkzeugmaschine nach Anspruch 13,
dadurch gekennzeichnet,
• dass die antriebsseitigen Keilgetriebeelemente (18, 19) gemeinschaftlich mit den
Spindelmuttern (42, 43) mittels der Antriebsspindeln (23, 24) gleichzeitig und mit
gleichgerichteten Längsbewegungen in Längsrichtung der Antriebsspindeln (23, 24) bewegbar
sind, wobei die antriebsseitigen Keilgetriebeelemente (18, 19) bei ihren Längsbewegungen
die werkzeugseitigen Keilgetriebeelemente (15, 16) in Längsrichtung der Antriebsspindeln
(23, 24) mitnehmen und dadurch über die werkzeugseitigen Keilgetriebeelemente (15,
16) eine Längsbewegung des Bearbeitungswerkzeugs (11) in Längsrichtung der Antriebsspindeln
(23, 24) erzeugbar ist und
• dass das Festlager (27) derjenigen Antriebsspindel (23) die gegenüber der anderen
Antriebsspindel (24), in Richtung der gleichzeitigen und gleichgerichteten Längsbewegungen
der antriebsseitigen Keilgetriebeelemente (18, 19) und der Spindelmuttern (42, 43)
betrachtet, zurückgesetzt ist, derart vorgesehen, insbesondere angeordnet, ist, dass
es bei den gleichzeitigen und gleichgerichteten Längsbewegungen der antriebsseitigen
Keilgetriebeelemente (18, 19) und der Spindelmuttern (42, 43) von demjenigen antriebsseitigen
Keilgetriebeelement (19) und/oder von derjenigen Spindelmutter (43) passierbar ist,
das oder die in Richtung der gleichzeitigen und gleichgerichteten Längsbewegungen
der antriebsseitigen Keilgetriebeelemente (18, 19) und der Spindelmuttern (42, 43)
voreilt oder voreilen.
16. Werkzeugmaschine nach Anspruch 14, wobei die Antriebsvorrichtung (22) nach Anspruch
6 ausgebildet ist, dadurch gekennzeichnet, dass eine Spindelverlängerung (33, 37) wenigstens an derjenigen Antriebsspindel (23, 24)
vorgesehen ist, deren Festlager (27, 29) von demjenigen antriebsseitigen Keilgetriebeelement
(18, 19) und/oder von derjenigen Spindelmutter (42, 43) passierbar ist, die in Richtung
der gleichzeitigen und gleichgerichteten Längsbewegungen der antriebsseitigen Keilgetriebeelemente
(18, 19) und der Spindelmuttern (42, 43) voreilt oder voreifen.