[0001] Die Erfindung betrifft eine Führungseinrichtung für ein Werkstück und eine Holzbearbeitungsmaschine
mit den Merkmalen im Oberbegriff der selbstständigen Ansprüche.
[0002] Aus der Praxis ist eine Holzbearbeitungsmaschine mit einer eindimensional verstellbaren
Führungseinrichtung bekannt. Die Variantenbreite der damit verarbeitbaren Holzprofile
ist beschränkt.
[0003] Es ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine verbesserte Führungseinrichtung
sowie eine verbesserte Bearbeitungsmaschine aufzuzeigen.
[0004] Die Erfindung löst diese Aufgabe mit den Merkmalen in den selbstständigen Ansprüchen.
Die beanspruchte Führungseinrichtung kann in der Höhe und in der Weite verstellt werden,
wodurch sich ein sehr großer Einstellbereich und eine große Variantenbreite der bearbeitbaren
Werkstückgeometrien, insbesondere Profilgeometrien, ergibt.
[0005] Die Führungseinrichtung kann Führungsmittel aufweisen, die relativ zueinander beweglich
sowie gegenseitig quer zur Förderrichtung eingriffs- und überlappungsfähig ausgebildet
sind. die Führungseinrichtung kann ein oder mehrere relativ ortsfeste Höhen- und/oder
Seitenführungsmittel und ein oder mehrere quer zur Förderrichtung zustellbare Höhen-
und/oder Seitenführungsmittel aufweisen.
[0006] Besondere Vorteile bestehen bei dem bevorzugten Einsatz im Fenster- und Möbelbau
für die dort verwendeten Holzprofile. Diese können eine komplizierte Formgebung mit
Stufen, Rundungen oder dergleichen aufweisen. Mit der beanspruchten Führungseinrichtung
können diese komplizierten Profilformen trotzdem sicher und für die Bearbeitung genau
geführt werden.
[0007] Eine Bearbeitung kann z.B. durch Schleifen von einer oder mehreren Werkstückseiten
erfolgen. Dies kann im Bereich der Führungseinrichtung geschehen. Außerdem kann eine
Bearbeitung auch durch ein Abbürsten oder sonstiges Reinigen des Werkstücks oder eine
sonstige Bearbeitung oder Behandlung erfolgen.
[0008] Ein besonderer Vorteil der beanspruchten eingriffs- und überlappungsfähigen Höhen-
und Seitenführungsmittel besteht im stark vergrößerten Zustellbereich. Durch die Überlappung
oder den zinkenförmigen bzw. verzahnungsartigen gegenseitigen Eingriff können die
Höhen- und Seitenführungsmittel sowie der dadurch gebildete Führungskanal auch auf
sehr kleine Werkstückgrößen eingestellt werden und können diese sicher und genau führen.
[0009] Vorzugsweise sind zumindest die zustellbaren Höhen- und Seitenführungsmittel gegenseitig
quer zur Förderrichtung eingriffs- und überlappungsfähig ausgebildet. Es können auch
die zustellbaren Höhen- und Seitenführungsmittel gegenüber einem angrenzenden, relativ
ortsfesten Höhen- oder Seitenführungsmittel quer zur Förderrichtung eingriffs- und
überlappungsfähig ausgebildet sein.
[0010] Die an den Seiten- und Höhenführungsmitteln angeordneten Führungselemente können
z.B. als drehbare Rollen ausgebildet sein. Zumindest einige Führungselemente, vorzugsweise
die zustellbaren Führungselemente, können eine quer zur Förder- und Führungsrichtung
gerichtete Länge aufweisen, die gleich oder größer als die maximale zugewandte Werkstückdimension
ist. Hierdurch können alle Werkstückgrößen gleichermaßen sicher und zuverlässig geführt
werden. Es ist allerdings alternativ möglich, dass die besagte Länge der Führungselemente
kleiner als die maximale zugewandte Werkstückdimension ist.
[0011] Die Führungselemente, insbesondere Rollen, haben im Kontaktbereich zum Werkstück
bevorzugt eine gerade Erstreckung bzw. Zylinderform. Dies ist ist vorteilhaft, weil
durch die Reihenanordnung in Förder- oder Führungsrichtung ein Führungskanal mit gleichbleibender
Kontur und ebenen Hüllwänden gebildet wird, der für unterschiedlichste Werkstückquerschnitte
gleichermaßen gut geeignet ist und außer der Zustellung der Höhen- und Seitenführungsmittel
keiner weiteren Anpassung bedarf. Die gerade Erstreckung bzw. Zylinderform ist allerdings
nicht zwingend erforderlich, so dass auch Abweichungen und konturierte Mantelformen
möglich sind.
[0012] Die zustellbaren Führungselemente, ggf. auch die relativ ortsfesten Führungselemente,
können jeweils an einem schlanken Tragarm frontseitig angeordnet sein. Der Tragarm
kann sich von einem rückseitigen Gestell quer zur Förderrichtung erstrecken. Die Tragarme
können jeweils in Förderrichtung versetzt auf Lücke sowie ggf. eingriffs- und überlappungsfähig
angeordnet sein. Insbesondere die quer zueinander ausgerichteten Tragarme können mit
Lückenversatz und gegenseitig eingriffs- und überlappungsfähig angeordnet sein. Günstig
ist es ferner, wenn die Tragarme eine freie Kraglänge aufweisen, die größer als der
Eingriffs- und Überlappungsweg ist.
[0013] Die Ausrichtung der Werkstücke bei der Zuführung bzw. Einlegung in die Bearbeitungsmaschine
ist beliebig wählbar. Eine sichere und exakte Führung kann bei jeder Werkstückausrichtung
sichergestellt werden. Man kann somit alle Werkstücke mit der Sichtseite nach oben
zuführen, insbesondere wenn die Werkstückbearbeitung, vorzugsweise Schleifbearbeitung,
in der Bearbeitungsmaschine von oben erfolgt. Somit können z.B. schmale Werkstücke
hochkant bearbeitet werden. Dieser Vorteil ist von besonderer Bedeutung bei gefalzten
Fensterkanthölzern, da hier die breiteste Seite meist die Fenstersichtseite ist. Ein
solches Fensterkantholz müsste daher mit der Schmalseite nach unten eingelegt werden.
Bei der erfindungsgemäßen Bearbeitungstechnik ist dies ohne Probleme bei der Führung
und Bearbeitung des Werkstücks möglich. Ein unerwünschtes Kippen des Werkstücks und
eine damit einhergehende Verschlechterung der Oberflächen- und Bearbeitungsqualität
kann mit der Erfindung zuverlässig verhindert werden.
[0014] Bei der Bearbeitung eines Werkstücks mit einem waagerechten Schleifband ist für das
Erreichen einer optimalen Oberflächen- und Bearbeitungsqualität eine exakte waagerechte
Führung des Werkstücks notwendig. Dies wird mit der Erfindung durch die Kanalbildung
und die vierseitige Führung, insbesondere Rollenführung, gewährleistet.
[0015] Nachdem die Werkstücke in der beanspruchten Bearbeitungsvorrichtung in beliebiger
Ausrichtung eingelegt und bearbeitet werden können, kann diese Einlegeposition und
Lage des Werkstücks auf vorgeschaltete oder nachgeschaltete Bearbeitungsschritte abgestimmt
werden. Die beanspruchte Bearbeitungsmaschine, insbesondere Holzbearbeitungsmaschine,
ist somit optimal geeignet für eine automatisierte Fertigung. Sie lässt sich problemlos
kombinieren mit anschließenden weiteren Gerätschaften oder Maschinen, insbesondere
Förder-, Lackier- und Trocknungsanlagen.
[0016] In den Unteransprüchen sind weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung angegeben.
[0017] Die Erfindung ist in den Zeichnungen beispielhaft und schematisch dargestellt. Im
Einzelnen zeigen:
- Figur 1:
- eine perspektivische Ansicht einer Holzbearbeitungsmaschine mit einer Führungseinrichtung
für ein Werkstück,
- Figur 2:
- eine vergrößerte perspektivische Darstellung der Führungseinrichtung von Figur 1,
- Figur 3:
- eine perspektivische Darstellung der Führungsmittel der Führungseinrichtung von Figur
1 und 2,
- Figur 4 bis 6:
- eine Draufsicht, eine Seitenansicht und eine Stirnansicht der Führungsmittel gemäß
Pfeilen IV, V und VI von Figur 2, und
- Figur 7 und 8:
- die Führungseinrichtung in verschiedenen Betriebsstellungen an unterschiedlichen Werkstückformen.
[0018] Die Erfindung betrifft eine Führungseinrichtung (1) für ein Werkstück (3) und eine
Bearbeitungsmaschine (2), insbesondere eine Holzbearbeitungsmaschine, mit einer solchen
Führungseinrichtung (1).
[0019] Figur 1 zeigt eine Bearbeitungsmaschine (2) für Werkstücke (3), die längs einer Förderrichtung
(7) mittels der Führungseinrichtung (1) geführt werden. Die Werkstücke haben eine
langgestreckte Form und sind vorzugsweise als Profile ausgebildet. Sie können aus
einem beliebigen Werkstoff bestehen. Vorzugsweise bestehen sie aus einem Holzwerkstoff,
wobei die Maschine (2) als Holzbearbeitungsmaschine ausgebildet ist.
[0020] Die Werkstücke (3) sind insbesondere als Holzprofile für den Fenster- und Möbelbau
ausgebildet. Es handelt sich hierbei um Holzprofile, die in einer vorgeschalteten
Hobelmaschine oder dergleichen auf eine bestimmte Querschnittsform und ein bestimmtes
Maß gefertigt sind und dann in der Holzbearbeitungsmaschine (2) für das nachfolgende
Lackieren vorbehandelt werden.
[0021] Sie werden hierbei mittels einer oder mehreren Bearbeitungseinrichtungen (8,9) im
Bereich der Führungseinrichtung (1) bearbeitet. Zum Beispiel sind dies zwei mit Abstand
in Förderrichtung (7) hintereinander angeordnete Schleifeinrichtungen (8), die beispielsweise
als Bandschleifer ausgebildet sind, mit denen die Ober- und Unterseite des Werkstücks
(3) geschliffen wird. Diese Schleifeinrichtungen (8) befinden sich an entsprechenden
Freiräumen (32) der Führungseinrichtung (1) und sind quer zur Förderrichtung (7) ausgerichtet.
[0022] Ferner können ein oder mehrere weitere Bearbeitungseinrichtungseinrichtungen (9)
im Bereich der Führungseinrichtung (1) vorhanden sein. Dies können z.B. Bürsteneinheiten
zur Reinigung des Werkstücks (3) vor und nach dem Schleifen sein. Beispielhaft sind
im Eingangsbereich der Führungseinrichtung (1) ein oder zwei vertikale Bürsteneinheiten
(9) angeordnet, die ggf. mittels einer Stelleinrichtung (10) in ihrer Neigung verändert
und außerdem an das Werkstück (3) quer zur Förderrichtung (7) zugestellt werden können.
Ferner können ein oder mehrere weitere Bürsteneinheiten (9), insbesondere horizontale
Bürsten, zwischen und hinter den Schleifeinrichtungen (8) angeordnet sein.
[0023] Die Führungseinrichtung (1) kann in der Höhe und der Weite verstellt werden. Sie
beinhaltet relativ zueinander bewegliche Führungsmittel (11,12,21,22). Die Verstellung
ist in einer oder zwei Achsen möglich. Sie kann manuell oder mittels eines Antriebs
erfolgen. Insbesondere ist mittels einer geeigneten elektronischen Steuerung (nicht
dargestellt) und entsprechender Antriebe eine automatische Verstellung auf Grund einer
Maß- und/oder Positionseingabe möglich. Die Maßeingabe kann durch manuelle Einstellung
eines Bedieners vor Ort oder ferngesteuert mittels Datenübertragung durchgeführt werden.
Die Bearbeitungsmaschine (2) kann hierfür eine geeignete Bedieneinrichtung mit einer
Anzeige, z.B. einem Monitor, und ggf. eine oder mehrere Schnittstelle(n) für eine
Datenübertragung aufweisen.
[0024] Die Führungseinrichtung (1) besitzt z.B. ein oder mehrere relativ ortsfeste Höhenführungsmittel
(21) und Seitenführungsmittel (11) sowie ein oder mehrere quer zur Förderrichtung
(7) zustellbare Höhenführungsmittel (22) und Seitenführungsmittel (12). Diese Führungsmittel
(11,12,21,22) sind längs der Förderrichtung (7) angeordnet und ausgerichtet. Sie bilden
zusammen einen das Werkstück (3) umgebenden Führungskanal (4). Die Führungsmittel
(11,12,21,22) sind dabei rechtwinklig zueinander und über Eck angeordnet, wobei sie
miteinander einen im Querschnitt rechteckigen Führungskanal (4) bilden.
[0025] Die Bearbeitungsmaschine (2) weist ferner eine Fördervorrichtung (5) auf, mit der
das Werkstück (3) in und durch die Führungseinrichtung (1) und die Bearbeitungsmaschine
(2) transportiert wird. Die Fördervorrichtung (5) weist einen Förderantrieb (6) mit
Förderwalzen (23) auf, die z.B. im unteren Bereich der Fördereinrichtung (1) angeordnet
sind. Die Förderwalzen (23) können dabei ein Bestandteil des unteren und relativ ortsfesten
Höhenführungsmittels (21) sein. Alternativ kann die Fördervorrichtung (5) in anderer
Weise ausgebildet und angeordnet sein.
[0026] Die zustellbaren Seiten- und Höhenführungsmittel (12,22) können gemeinsam oder unabhängig
voneinander zugestellt werden. In den gezeigten Ausführungsbeispielen ist eine getrennte
Zustellbarkeit vorhanden, wobei das zustellbare Seitenführungsmittel (12) eine eigene
Zustellvorrichtung (19) mit einer horizontalen Zustellachse (20) quer zur Förderrichtung
(7) aufweist. Das zustellbare Höhenführungsmittel (22) hat ebenfalls eine eigene Zustellvorrichtung
(29) mit einer vertikalen Zustellachse (30). Die Zustellvorrichtungen (19,29) können
manuell oder maschinell betätigt werden. In den gezeigten Ausführungsbeispielen haben
sie jeweils einen eigenen steuerbaren Zustellantrieb. Die Zustellantriebe können mit
der erwähnten Steuerung verbunden sein. Die Zustellung kann z.B. über eine Positionsvorgabe
der Zustellung und/oder durch eine Maßvorgabe des Werkstücks (3) erfolgen.
[0027] Wie Figur 7 und 8 verdeutlichen, können die Werkstücke (3), insbesondere die Holzprofile,
eine sehr unterschiedliche Querschnittsform aufweisen. Im einfachsten Fall können
sie als Rechteckprofil ausgebildet sein. Im bevorzugten Fenster- und Möbelbaubereich
kommen auch andere kompliziertere Querschnittsformen mit Stufen, Rundungen oder dergleichen
von ebenen Flächen abweichenden Konturen vor. Figur 7 und 8 zeigen hierfür zwei Beispiele.
Mit der beanspruchten Führungseinrichtung (1) können beliebige Querschnittsgrößen
und -geometrien der Werkstücke (3) exakt und sicher im Führungskanal (4) geführt werden.
[0028] Die zustellbaren Seiten- und Höhenführungsmittel (12,22) sind gegenseitig quer zur
Förderrichtung (7) eingriffs- und überlappungsfähig ausgebildet. Ihre Zustellbewegungen
und Zustellwege können sich dabei kreuzen. Dies erlaubt eine Führung von sehr großen
und sehr kleinen Werkstückquerschnitten. In Figur 7 und 8 ist der Eingriffs- und Überlappungsbereich
(31) dargestellt.
[0029] Die zustellbaren Seiten- und Höhenführungsmittel (12,22) können außerdem gegenüber
einem angrenzenden und relativ ortsfesten Seiten- oder Höhenführungsmittel (11,21)
quer zur Förderrichtung (7) eingriffs- und überlappungsfähig ausgebildet sein. Dies
ist allerdings nicht zwingend erforderlich. Sie können auch gemäß Figur 6 mit Seiten-
oder Höhenversatz angeordnet sein und bei der Zustellung eingriffsfrei aneinander
vorbei bewegt werden.
[0030] Die Seiten- und Höhenführungsmittel (11,12,21,22) weisen jeweils mehrere in einer
Reihe mit gegenseitigem Abstand (18,28) längs der Förderrichtung (7) angeordnete Führungselemente
(13,14,23,24) auf.
[0031] Zumindest die beabstandeten Führungselemente (14,24) der zustellbaren Seiten- und
Höhenführungsmittel (12,22) sind jeweils gegenseitig in Förderrichtung (7) auf Lücke
versetzt und dadurch eingriffs- und überlappungsfähig angeordnet.
[0032] Außerdem können auch die Führungselemente (13,23) der relativ ortsfesten Seiten-
und Höhenführungsmittel (11,21) in einer Reihe mit gegenseitigem Abstand längs der
Förderrichtung (7) sowie auf Lücke versetzt angeordnet sein.
[0033] Die bevorzugt in Förderrichtung (7) jeweils fluchtend aufgereihten Führungselemente
(13,14,23,24) bilden die seitlichen, oberen und unteren Hüllwände des Führungskanals
(4). Durch die gerade Erstreckung der Führungselemente (13,14,23,24) ergeben sich
ebene Hüllwände. Alternativ sind Konturierungen möglich.
[0034] Die Zahl der Führungselemente (13,14,23,24) an den Seiten- und Höhenführungsmitteln
(11,12,21,22) kann gleich oder unterschiedlich sein. Vorzugsweise sind zumindest einige
der seitlichen Führungselemente (13,14) entlang der Führungs- oder Förderrichtung
(7) einander direkt gegenüberliegend angeordnet und wirken somit beidseits auf gleicher
Höhe führend auf das Werkstück (3) ein. Eine entsprechende gegenüberliegende Anordnung
kann auch bei den oberen und unteren Führungselementen (23,24) vorhanden sein.
[0035] Die Führungselemente (13,14,23,24) können in beliebig geeigneter Weise ausgebildet
sein. Sie haben bevorzugt im Kontaktbereich zum Werkstück (3) eine gerade Erstreckung.
In den gezeigten und bevorzugten Ausführungsbeispielen sind sie als drehbare, bevorzugt
zylindrische Rollen ausgeführt, deren Achsen jeweils quer zur Förderrichtung (7) ausgerichtet
sind. Die Seitenrollen (13,14) und die zustellbaren Dachrollen (24) sind dabei frei
drehbar auf Achsen gelagert. Die unteren ortsfesten Führungselemente bzw. Bodenrollen
(23) können in der vorgenannten Weise als steuerbar angetriebene Förderwalzen der
Fördervorrichtung (5) ausgebildet sein. Ein Antrieb kann z.B. über die in der Zeichnungen
angedeuteten Kettentriebe erfolgen. Alternativ oder zusätzlich können ein oder mehrere
beliebige andere Führungselemente (13,14,23,24) als steuerbar angetriebene Förderwalzen
der Fördervorrichtung (5) ausgebildet sein.
[0036] Die zylindrischen Rollen (13,14,23,24) können einen Mantel aus einem elastischen
Material, z.B. Gummi, aufweisen. Das Mantelmaterial kann außerdem eine hohen Reibungskoeffizienten
aufweisen, insbesondere bei den Boden- oder Förderrollen (23). Der Durchmesser der
Boden- oder Förderrollen (23) kann größer als der Durchmesser der Seiten- und Dachrollen
(13,14,24) sein. Entsprechendes gilt, wenn alternativ oder zusätzlich andere Seiten-
oder Höhenrollen (13,14,24) als angetriebene Förderrollen ausgebildet sind.
[0037] Die zustellbaren Führungselemente (14,24), insbesondere Seiten- und Dachrollen, sind
jeweils an einem schlanken Tragarm (17,27) frontseitig angeordnet, wobei sich der
Tragarm (17,27) von einem rückseitigen Gestell (16,26) aus quer zur Förderrichtung
(7) erstreckt. Die Tragarme (17,27) sind dabei ebenfalls in Förderrichtung (7) beabstandet.
Die horizontalen und vertikalen Tragarme (17,27) sind dabei gegenseitig versetzt auf
Lücke (18,28) und somit eingriffs- und überlappungsfähig angeordnet. Figur 4 und 5
verdeutlichen diese Ausbildung von Seiten- und Dachrollen (14,24) sowie deren Tragarmen
(17,27).
[0038] Die Tragarme (17,27) weisen jeweils eine freie Kraglänge auf, die größer als der
Eingriffs- und Überlappungsweg ist. Dadurch sind die zustellbaren Führungselemente
(14,24) von ihren jeweiligen Gestellen (16,26) so weit distanziert, dass bei der Zustellung
und der gegenseitigen Überlappung Kollisionen zwischen den Führungselemente (14,24)
und den jeweils anderen Gestellen (26,16) vermieden werden.
[0039] In Figur 7 und 8 sind jeweils die gegenseitigen Eingriffs- und Überlappungsstellungen
(31) dargestellt. Die zustellbaren Seitenrollen (14) mit ihren Tragarmen (17) können
bei der horizontalen Zustellung (20) jeweils in die Lücken (28) zwischen den Dachrollen
(24) und deren Tragarmen (27) greifen. Umgekehrt greifen die Dachrollen (24) nebst
Tragarmen (27) bei der vertikalen Zustellung (30) jeweils in die Lücken (18) zwischen
den Seitenrollen (14).
[0040] Die relativ ortsfesten Führungselemente (13,14) bzw. Seiten- und Bodenrollen oder
Förderwalzen können ebenfalls in der vorbeschriebenen Weise an schlanken und beabstandeten
Tragarmen angeordnet sein. Alternativ kann auf eine solche Anordnung und Eingriffs-
und Überlappungsmöglichkeit zwischen zustellbaren und relativ ortsfesten Führungselementen
(13,14,23,24) verzichtet werden.
[0041] Wie Figur 7 verdeutlicht, kann die Länge (1) der Führungselemente (13,14,23,24) jeweils
gleich oder größer als die zugewandte Dimension (w) des Werkstücks (3) sein. Dies
ist z.B. bei Figur 7 die Höhe des Werkstücks (3), die kleiner als die Länge der Seitenrollen
(13,14) ist. Für die Werkstückbreite und die Boden- und Dachrollen (23,24) gilt entsprechendes.
Alternativ kann die Länge (1) kleiner als die zugewandte Dimension (w) sein.
[0042] Die aufrechten seitlichen Führungselemente (13,14) sind vorzugsweise knapp über den
unteren liegenden Führungselementen (24) angeordnet. Das Werkstück (3) wird dadurch
im unteren Bereich dicht und umlaufend umschlossen.
[0043] Die zustellbaren Seiten- und Höhenführungsmittel (12,22) weisen jeweils einen Elementhalter
(15,25) für ihre Führungselemente (14,24) auf. Die Elementhalter (15,25) weisen hierfür
jeweils ein oder mehrere Gestelle (16,26) mit den besagten Tragarmen (17,27) auf.
Die Führungselemente (14,24) können einzeln oder in Gruppen angeordnet sein, wobei
zwischen den Gruppen in Förderrichtung (7) ein Abstand bestehen kann. Hierdurch können
z.B. die vorgenannten Freiräume (32) für die Bearbeitungseinrichtungen (8,9) gebildet
werden. Die Gestelle (16,26) sind dabei unter Überbrückung der Abstände durch einen
gemeinsamen Tragbalken oder eine Tragplatte miteinander und mit ihrer jeweiligen Zustellvorrichtung
(19,29) verbunden.
[0044] Über die besagte elektronische Steuerung der Holzbearbeitungsmaschine können die
Maschinenkomponenten, insbesondere die Führungseinrichtung (1), die Fördervorrichtung
(5) und die Bearbeitungseinrichtungen (8,9) gesteuert werden. In Verbindung mit einer
geeigneten Sensorik ist auch eine Regelung möglich.
[0045] Abwandlungen der gezeigten und beschriebenen Ausführungsformen sind in verschiedener
Weise möglich. Insbesondere können die Merkmale der Ausführungsbeispiele beliebig
miteinander kombiniert oder auch vertauscht werden.
[0046] Die Führungselemente (13,14,23,24) können alternativ als ggf. drehfeste Gleitmittel,
z.B. Gleitbacken oder dgl., ausgebildet sein.
[0047] In einer vereinfachten Ausführungsform mit einachsiger Verstellung können nur Seitenführungsmittel
(12) oder nur Höhenführungsmittel (22) zustellbar angeordnet und die jeweils anderen
Führungsmittel relativ ortsfest angeordnet sein.
BEZUGSZEICHENLISTE
[0048]
- 1
- Führungseinrichtung
- 2
- Holzbearbeitungsmaschine
- 3
- Werkstück, Profil
- 4
- Führungskanal
- 5
- Fördervorrichtung
- 6
- Förderantrieb
- 7
- Förderrichtung
- 8
- Bearbeitungseinrichtung, Schleifeinrichtung
- 9
- Bearbeitungseinrichtung, Bürsteneinheit
- 10
- Stelleinrichtung
- 11
- Seitenführungsmittel relativ ortsfest
- 12
- Seitenführungsmittel zustellbar
- 13
- Führungselement, Seitenrolle relativ ortsfest
- 14
- Führungselement, Seitenrolle zustellbar
- 15
- Elementhalter, Rollenhalter
- 16
- Gestell
- 17
- Tragarm
- 18
- Freiraum, Lücke
- 19
- Zustellvorrichtung
- 20
- Zustellachse, Zustellrichtung (horizontal)
- 21
- Höhenführungsmittel relativ ortsfest
- 22
- Höhenführungsmittel zustellbar
- 23
- Führungselement relativ ortsfest, Förderwalze
- 24
- Führungselement, Dachrolle zustellbar
- 25
- Elementhalter, Rollenhalter
- 26
- Gestell
- 27
- Tragarm
- 28
- Abstand, Lücke
- 29
- Zustellvorrichtung
- 30
- Zustellachse, Zustellrichtung, (vertikal)
- 31
- Eingriffs- und Überlappungsbereich
- 32
- Freiraum
- l
- Länge von Führungsmittel
- w
- Dimension Werkstück, Höhe oder Breite
1. Führungseinrichtung für ein längs einer Förderrichtung (7) bewegbares Werkstück (3),
insbesondere ein Profil aus einem Holzwerkstoff, an einer Bearbeitungsmaschine (2),
insbesondere einer Holzbearbeitungsmaschine, dadurch gekennzeichnet, dass die Führungseinrichtung (1) in der Höhe und Weite verstellbar ausgebildet ist und
Führungsmittel (11,12,21,22) aufweist, die relativ zueinander beweglich sowie gegenseitig
quer zur Förderrichtung (7) eingriffs- und überlappungsfähig ausgebildet sind.
2. Führungseinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Führungseinrichtung (1) ein oder mehrere relativ ortsfeste Höhen- und/oder Seitenführungsmittel
(11,21) und ein oder mehrere quer zur Förderrichtung (7) zustellbare Höhen- und/oder
Seitenführungsmittel (12,22) aufweist.
3. Führungseinrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die zustellbaren Höhen- und Seitenführungsmittel (12,22) gegenseitig quer zur Förderrichtung
(7) eingriffs- und überlappungsfähig ausgebildet sind.
4. Führungseinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest die zustellbaren Höhen- oder Seitenführungsmittel (12,22) und ggf. die
relativ ortsfesten Höhen- oder Seitenführungsmittel (11,21) jeweils mehrere in einer
Reihe mit gegenseitigem Abstand (18,28) längs der Förderrichtung (7) angeordnete Führungselemente
(13,14,23,24) aufweisen, die bevorzugt jeweils als drehbare Rolle ausgebildet sind.
5. Führungseinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die beabstandeten Führungselemente (14,24) der zustellbaren Seiten- und Höhenführungsmittel
(12,22) jeweils auf Lücke (18,28) sowie eingriffs- und überlappungsfähig angeordnet
sind.
6. Führungseinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die zustellbaren Führungselemente (14,24) jeweils an einem schlanken Tragarm (17,27)
frontseitig angeordnet sind, der sich von einem rückseitigen Gestell (16,26) quer
zur Förderrichtung (7) erstreckt, wobei die quer zueinander ausgerichteten Tragarme
(17,27) jeweils in Förderrichtung (7) versetzt auf Lücke (18,28) sowie eingriffs-
und überlappungsfähig angeordnet sind.
7. Führungseinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die zustellbaren Seiten- und Höhenführungsmittel (12,22) jeweils einen Elementhalter
(15,25) aufweisen, der ein oder mehrere Gestelle (16,26) mit einem oder mehreren Tragarmen
(17,27) aufweist.
8. Führungseinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens eines der Führungselemente (13,14,23,24) als steuerbar angetriebene Förderwalze
(5) ausgebildet ist.
9. Führungseinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Führungselemente (13,14,23,24) gruppenweise angeordnet sind und in Förderrichtung
(7) einen oder mehrere größere Freiräume (32) für eine Bearbeitungseinrichtung (8,9)
bilden.
10. Führungseinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Höhen- und Seitenführungsmittel (11,12,21,22) längs der Förderrichtung (7) angeordnet
und ausgerichtet sind.
11. Führungseinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Höhen- und Seitenführungsmittel (11,12,21,22) rechtwinklig zueinander und über
Eck angeordnet sind, wobei sie einen im Querschnitt rechteckigen Führungskanal (4)
für das Werkstück (3) bilden.
12. Führungseinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die zustellbaren Höhen- und Seitenführungsmittel (12,22) jeweils eine Zustellvorrichtung
(19,29) aufweisen.
13. Führungseinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Zustellvorrichtungen (19,29) Zustellantriebe aufweisen, die mit einer elektronischen
Steuerung verbunden sind.
14. Bearbeitungsmaschine, insbesondere Holzbearbeitungsmaschine, mit einer Führungseinrichtung
(1) für ein längs einer Förderrichtung (7) bewegbares Werkstück (3), insbesondere
ein Profil aus einem Holzwerkstoff, dadurch gekennzeichnet, dass die Führungseinrichtung (1) nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 13 ausgebildet
ist.
15. Bearbeitungsmaschine nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass die Bearbeitungsmaschine (2) eine Bearbeitungseinrichtung (8,9), insbesondere eine
Schleifeinrichtung und/oder eine Bürsteneinheit, im Bereich der Führungseinrichtung
(1) aufweist.