[0001] Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Bedrucken der Oberfläche
eines Mediums mit Tinte mittels eines Tintenstrahldruckers. Tintenstrahldrucker (auch
Inkjet-Druckeinrichtung genannt) weisen mindestens einen Inkjet Druckkopf auf mit
mindestens einer Düsenreihe von nebeneinander angeordneten Düsen über die Tinte auf
die zu bedruckende Oberfläche aufgebracht werden kann. Das Bedrucken findet dabei
durch den Ausstoss von Tintentropfen gemäss einer vorgegebenen gegebenenfalls variablen
Tropfenfrequenz statt. Während des Ausstossens führt der Inkjet-Druckkopf eine lineare
Querbewegung durch wodurch eine Zeile bedruckt wird. Das im Stand der Technik bekannte
Verfahren Zeilenweise zu drucken wird auch Scanverfahren genannt. Für den Tintenstrahldruck
ist bis heute lediglich das Scanverfahren bekannt, wenn die Druckköpfe sich nicht
über die ganze Breite des zu bedruckenden Mediums erstrecken. Fährt der Druckkopf
lediglich ein Mal über die Zeile, so spricht man vom Singlescanverfahren. Fährt der
Druckkopf mehrmals über dieselbe Zeile so spricht man vom Multiscanverfahren. Das
Multiscanverfahren lässt eine höhere Druckqualität zu, da der Druck aus mehr als einer
Richtung (z.B. bidirektional) erfolgt und somit sogenannte "Bending Probleme" minimiert
werden können. Ist eine Zeile fertig bedruckt, so wird das zu bedruckende Medium um
eine Zeile senkrecht zur vom Druckkopf ausgeführten. Querbewegung in eine Transportrichtung
bewegt und das Bedrucken der nächsten Zeile kann beginnen. Dabei gibt es monodirektionale
Verfahren, d.h. der Druckkopf druckt lediglich bei der Querbewegung in eine Richtung
und fährt bei Erreichen des Zeilenendes ohne zu drucken zum Zeilenanfang zurück. Es
gibt aber auch bidirektionale Verfahren, bei denen nach erreichen des Zeilenendes
das zu bedruckende Medium um eine Zeile verschoben wird und bei Zurückfahren des Druckkopfes
in die Ausgangsposition bereits die nächste Zeile bedruckt wird.
[0002] Beim Tintenstrahldruck wird die Auflösung durch den Abstand der durch den Druck aufgebrachten
Tröpfchen bestimmt. Im Falle des zweidimensionalen Drucks kann die Auflösung in einer
Dimension sich von der Auflösung in der anderen Dimension unterscheiden. Beispielsweise
wird die Auflösung entlang der Querbewegung des Druckkopfes von der Geschwindigkeit
des Druckkopfes und der Tröpfchenausstossfrequenz bestimmt, während die Auflösung
in Transportrichtung durch den Abstand der Düsen in der Düsenreihe des Druckkopfes
bestimmt wird. Dabei sei darauf hingewiesen, dass sich diese Auflösung durch Schrägstellen
der Düsenreihe erhöhen lässt.
[0003] Im Vergleich zum Offsetdruck sind die Druckgeschwindigkeiten von Tintenstrahldruckern
deutlich geringer als diejenige beispielsweise von Offset-Druckeinrichtungen. Um diese
Druckgeschwindigkeit zu erhöhen ist es bekannt, Tintenstrahldrucker mit einer Vielzahl
von Inkjet-Druckköpfen auszustatten.
[0004] Aus der
US 2011/0199409 A1 ist ein Scanverfahren bekannt, bei dem ein Druckkopf umfassend ein erstes (Düse 1)
und zweites (Düse 6) Ende verwendet wird, wobei in einem ersten Schritt der Druckkopf
in eine Y-Richtung bewegt wird während dessen das Bedrucken einer ersten Fläche erfolgt,
in einem zweiten Schritt vor dem Bedrucken einer zweiten Fläche ein Positionieren
und Ausrichten des Druckkopfes durch Rotation desselben um eine Rotationsachse um
180 Grad erfolgt und in einem dritten Schritt der Druckkopf in die entgegengesetzte
Y-Richtung bewegt wird während dessen gedruckt wird, derart, dass die Fläche, die
vom zweiten Ende des Druckkopfes in einem ersten Schritt gedruckt wurde und die Fläche
die vom zweiten Ende in einem dritten Schritt gedruckt wurde, einander angrenzen.
[0005] Die Schrift offenbart, dass endständige Düsen eines Druckkopfes naturgemäß unterschiedliche
Tintenausstoßmengen aufweisen können. Würde entgegen der Lehre der Druckschrift im
Scanverfahren keine Rotation des Druckkopfes erfolgen, würden die einander angrenzenden
Flächen mit unterschiedlichen Düsen bedruckt, ergo mit unterschiedlichem Tintenauftrag,
sodass unter Umständen eine "lichtemittierende Abweichung" erzeugt wird, die leicht
wahrgenommen wird.
[0006] Ein die langsame Druckgeschwindigkeit verursachendes Problem ist die Tatsache, dass
bei den heute bekannten Tintenstrahldruckern lediglich eine oben beschriebene zeilenweise
Druckmethode verwirklicht ist. Es gibt Bilder, bei denen nahezu jede Zeile zu bedruckende
Bereiche und nicht zu bedruckende Bereiche (Freibereiche) aufweisst. Wird eine Düse
des Druckkopfes über einem Freibereich einer Zeile geführt, so stösst sie keine Tinte
aus. Die hierdurch entstehenden häufigen Leerlaufphasen kosten viel Zeit. Dies ist
vor allem dann relevant, wenn Muster und/oder Bilder mit charakteristischen Linien
und hellen oder dunklen Flächen gedruckt werden sollen.
[0007] Es wäre daher wünschenswert ein Verfahren zur Verfügung zu haben, mit dem die oben
angesprochenen Leerlaufphasen reduziert werden können um zu höheren Druckgeschwindigkeiten
zu gelangen.
[0008] Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde ein Druckverfahren für Tintenstrahldrucker
anzugeben, mit dem die oben genannten Leerlaufphasen weitgehend vermieden werden,
wodurch die Druckgeschwindigkeit stark erhöht werden kann.
[0009] Die Aufgabe wird gelöst durch das Vorgehen gemäss dem Verfahren nach Anspruch 1.
Die Unteransprüche beschreiben bevorzugte Varianten des vorliegenden erfinderischen
Verfahrens.
[0010] Als Druckzyklus werden im Rahmen der vorliegenden Beschreibung diejenigen Schritte
des Druckverfahrens zusammengefasst welche vor und innerhalb einer Tropfenausstossperiode
vorgenommen werden. Eine Tropfenausstossperiode beginnt hierbei unmittelbar nach einem
Tropfenausstoss aus einer Düse und endet mit dem Abschluss des nächsten sich anschliessenden
Tropfenausstosses aus der Düse.
[0011] Wenn im Rahmen dieser Beschreibung von Positionierung gesprochen wird, so ist damit
nicht nur die ruhende Anordnung bei einer fixen Position gemeint. Im Begriff Positionierung
soll durchaus auch das Hinwegbewegen über eine gewisse Position gemeint sein.
[0012] Wenn im Rahmen dieser Beschreibung von Ausrichtung gesprochen wird, so bezieht sich
dies auf die Rotation der Düsenreihe um die Rotationsachse, falls eine solche Rotation
notwendig ist. Falls keine Rotation notwendig ist um die erfindungsgemässe Orientierung
der Düsenreihe zu verwirklichen wird auch die Rotation um 0° als Ausrichten bzw. Ausrichtung
verstanden.
[0013] Erfindungsgemäss wird so vorgegangen, dass das Zeilenweise bedrucken aufgegeben wird
und der Druckkopf entlang charakteristischer Linien des zu druckenden Bildes oder
der Figur geführt wird. Der Druckkopf wird also in beiden Dimensionen relativ zum
zu bedruckenden Medium bewegt und überstreicht im Wesentlichen lediglich diejenigen
Bereiche, welche auch tatsächlich bedruckt werden müssen. Dies führt zu einer starken
Reduktion der oben beschriebenen Leerlaufphasen und die Druckgeschwindigkeit erhöht
sich um ein Vielfaches. Dabei spielt im Übrigen keine Rolle ob in der Tat nur der
Druckkopf in zwei Dimensionen oder nur das zu bedruckende Medium in zwei Dimensionen
oder eine Kombination aus der Bewegung von Druckkopf und Medium durchgeführt wird.
Wesentlich ist lediglich die freie Relativbewegung des Druckkopfes relativ zur zu
bedruckenden Oberfläche, so dass den charakteristischen Linien und Flächen des zu
druckenden Bildes gefolgt werden kann.
[0014] Bei diesem Vorgehen ergibt sich allerdings das Problem, dass, um eine gute Druckqualität
erzielen zu können, die oben beschriebene Druckauflösung in beiden Dimensionen gesteuert
und zum Beispiel konstant gehalten können werden muss. Erfindungsgemäss wird dies
dadurch erreicht, dass das Druckmodul um eine Achse rotierbar ausgeführt wird, wobei
die Rotationsachse im Wesentlichen senkrecht auf der Oberfläche des zu bedruckenden
Mediums in der aktuell zu bedruckenden Position steht. Auf diese Weise lässt sich
die Orientierung der Düsenreihe des Druckkopfes durch Rotation des Druckkopfes um
die Rotationsachse einstellen.
[0015] Wird nun der Druckkopf den charakteristischen Linien des zu druckenden Bildes folgend
in beiden Dimensionen über die zu bedruckende Oberfläche bewegt und mit ihm die erwähnte
Rotationsachse, so ergibt sich durch die aktuelle Translationsbewegung der Rotationsache
eine aktuelle Vorschubrichtung. Erfindungsgemäss wird nun so gedruckt, dass die Düsenreihe
während des Druckens so ausgerichtet wird dass sie zur aktuellen Vorschubrichtung
einen vorbestimmten und vorzugsweise konstanten Winkel einhält.
[0016] Wird der Winkel, die Druckfrequenz und die Vorschubgeschwindigkeit konstant gehalten
so ist auf diese Weise garantiert, dass entlang der gedruckten Linien bzw. Bänder
auch bei Richtungsänderung die Tintentropfendichte konstant bleibt. Die Tintentropfendichte
in Vorschubrichtung kann sich dabei natürlich von der Tintentropfendichte quer zur
Vorschubrichtung unterscheiden. Der Winkel der Düsenreihe zur Vorschubrichtung bestimmt
dabei die Auflösung quer zur Vorschubrichtung. Die Vorschubgeschwindigkeit und die
Druckfrequenz bestimmt demgegenüber die Auflösung entlang der Vorschubrichtung.
[0017] Die Erfindung wird nun anhand der Figuren im Detail und beispielhaft beschrieben.
Figur 1 zeigt eine schematische Darstellung der Verfahrensschritte S bis Y zum Bedrucken
eines Mediums gemäß dem erfindungsgemäßen Verfahren in Draufsicht.
Figur 2 zeigt eine perspektivische Darstellung einer bevorzugten Ausführungsform der Tintenstrahldruckvorrichtung.
Figur 3 zeigt eine perspektivische Darstellung der bevorzugten Ausführungsform der Tintenstrahldruckvorrichtung
in Seitenansicht.
Figur 4 zeigt eine perspektivische Darstellung der bevorzugten Ausführungsform der Tintenstrahldruckvorrichtung
in Draufsicht.
[0018] In Figur 1 werden in den Darstellungen (S-Y) beispielhaft die einzelnen Schritte
zum Bedrucken des Randbereichs des Mediums 100 dargestellt. In diesem Beispiel wird
oft auf die Verfahrensschritte a) oder b) Bezug genommen, wobei damit die Verfahrensschritte
gemäß dem 1. Anspruch gemeint sind.
[0019] Dabei ist klar, dass eine Steuereinheit das elektronisch hinterlegte Bild den Tintenstrahldrucker
steuert. Erfindungsgemäss berechnet die Steuereinheit für ein bestimmtes Bild den
optimalen Druckablauf, d.h. den zeitlich kürzesten Druckablauf. Dies erfolgt dadurch,
indem beispielsweise in einem ersten Schritt die Steuereinheit das zu druckende Bild
in fiktive Teilbereiche unterteilt. In einem zweiten Schritt wird die Anordnung und
Größe aller fiktiven Teilbereiche des Bildes zur Berechnung eines optimalen Drucklablaufs
gemäß den Verfahrensschritten a) und b) des 1, Anspruchs berücksichtigt.
[0020] Bei der Berechnung des optimalen Druckablaufs werden die Kreuzpunkte (A1, B1, C1,
D1) und die charakteristischen Linien ermittelt(A1B1, B1C1,... siehe Figur 1). Der
Verfahrensschritt a) erfolgt an einem Kreuzpunkt und der Verfahrensschritt b) an den
charakteristischen Linien.
[0021] Figur 1 enthält die einzelnen Verfahrensschritte S bis Y die nun im Detail offenbart
werden sollen
Darstellung S:
- Das Druckmodul 101 wird in einem ersten Verfahrensschritt a) von einer Parkposition
zu einem Punkt A1 positioniert und ausgerichtet.
Darstellung T:
- In einem Verfahrensschritt b) wird das Druckmodul 101 von einem Punkt A1 bis zu einem
Punkt B1 entlang der charakteristisch (gestrichelten) Linie A1B1 in einer Linearbewegung
geführt während dessen der Randbereich bedruckt wird.
- In der Position B1 wird das Druckmodul 101 gemäß dem Verfahrensschritt a) derart ausgerichtet,
dass in einem weiteren Verfahrensschritt b) der Randbereich entlang der charakteristischen
Linie B1C1 bedruckt werden kann.
[0022] Bei den Darstellungen gemäss U bis Y wird in analoger Weise zum Schritt T vorgegangen.
[0023] In der Beschreibung wurde bisher ein Druckkopf offenbart, welcher eine Düsenreihe
107 umfasst die hinsichtlich einer aktuellen Vorschubrichtung einen vorbestimmten
Winkel einhält.
[0024] Beim mehrfarbigen Druck umfasst der entsprechende Druckkopf jedoch typischerweise
jeweils für die eingesetzten Tintenfarben zumindest eine Düsenreihe pro Tintenfarbe.
Gemäss einer besonders bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung kann
für mehrere oder jeder dieser Düsenreihen unabhängig voneinander ein der Tintenfarbe
zugeordneter Winkel bezüglich der aktuellen Vorschubrichtung gewählt werden. Auf diese
Weise lassen sich unterschiedliche Winkel - und damit Auflösungen - für unterschiedliche
Tintenfarben wählen.
[0025] Es wurde ein Verfahren zum Bedrucken von zumindest einem Teil der Oberfläche eines
Mediums 100 mit einem Tintenstrahldrucker durch Ausführen einer Vielzahl von Druckzyklen
offenbart, wobei der Tintenstrahldrucker ein Druckmodul 101 mit zumindest einem Druckkopf
mit zumindest einer Düsenreihe 107 umfasst, und ein Druckzyklus jeweils folgende Schritte
umfasst:
- a) Positionieren und Ausrichten des Druckmoduls 101 vor dem Bedrucken, wobei die Ausrichtung
durch Rotation des Druckmoduls 101 um eine Rotationsachse 103 erfolgt, die senkrecht
auf dem zu bedruckenden Teil der Oberfläche steht.
- b) Positionieren der Rotationsachse 103 während dem Bedrucken des Teils der Oberfläche
durch Ausstoss von Tintentropfen, wobei die im Schritt b) mit der Positionierung verbundenen
Translationsbewegung der Rotationsachse 103 eine aktuelle Vorschubrichtung definiert
und das Druckmodul 101 wird jeweils im Schritt a) eines Druckzykluses durch Rotation
um die genannte Rotationsachse 103 derart ausgerichtet, dass die zumindest eine Düsenreihe
107 des zumindest einen Druckkopfs beim Schritt b) bezüglich der Vorschubrichtung
einen vorbestimmten und vorzugsweise konstanten Winkel aufweist.
[0026] Im erfindungsgemäßen Verfahren erfolgen die Druckzyklen gemäß einem vorbestimmten
Druckablauf, welcher vom Scanverfahren abweicht.
[0027] Das Bedrucken des zumindest einen Teils der Oberfläche kann im Singlescanverfahren
und/oder im Multiscanverfahren erfolgen.
[0028] Das Bedrucken des zumindest einen Teils der Oberfläche kann monodirektional und/oder
bidirektional oder multidirektional erfolgen.
[0029] Die Positionierung und Ausrichtung des Druckmoduls 101 gemäß Schritt a) kann zeitgleich
oder zeitlich getrennt erfolgt.
[0030] Die im Schritt a) mit der Positionierung des Druckmoduls 101 verbundenen Bewegung
kann ein-, zwei- oder dreidimensional durchgeführt werden.
[0031] Der Druckablauf zum Bedrucken des zumindest einen Teils der Oberfläche kann vorgegeben
sein, d.h. der Druckablauf ist für ein bestimmtes Bild aus einer Datei entnehmbar,
oder wird durch eine Steuereinheit bzw. einer Recheneinheit ermittelt.
[0032] Die Steuereinheit bzw. die Recheneinheit unterteilt zur Festlegung der Druckreihenfolge
(= Druckverlauf) in einem ersten Schritt das zumindest eine Teil der Oberfläche in
fiktive Teilbereiche und in einem zweiten Schritt werden die Parameter aller fiktiven
Teilbereiche für die Berechnung des Drucklablaufs gemäß den Verfahrensschritten a)
und b) berücksichtigt.
[0033] Die Parameter betreffen dabei eine Anordnung und/oder eine Position und/oder eine
Länge und/oder eine Breite der fiktiven Teilbereiche.
[0034] Bei der Berechnung des Druckablaufs werden Kreuzpunkte für den Verfahrensschritt
a) und charakteristische Linien für den Verfahrensschritt b) ermittelt gemäß denen
der Druckablauf erfolgt.
[0035] Ein erfindungsgemässer Tintenstrahldrucker umfasst ein Druckmodul 101 und eine Positionierungseinrichtung,
welche dazu ausgelegt ist, das Druckmodul 101 und ein Medium 100 mit einer zu bedruckenden
Oberfläche in vorbestimmter Weise bei konstantem Abstand des Druckmoduls 101 von der
Oberfläche in zwei Dimensionen relativ zueinander bewegen zu können, wobei das Druckmodul
101 mindestens einen Druckkopf mit zumindest einer Düsenreihe 107 umfasst, wobei am
Druckmodul 101 Mittel zur Rotation 105 der zumindest einen Düsenreihe 107 um eine
Rotationsachse 103 vorgesehen sind, die senkrecht auf dem zu bedruckenden Teil der
Oberfläche steht und durch welche Mittel zur Rotation 105 eine Ausrichtung der Düsenreihe
107 durch Rotation durchgeführt werden kann dadurch gekennzeichnet, dass der Tintenstrahldrucker
eine Steuerungseinheit zum Durchführen eines erfindungsgemäßen Verfahrens umfasst.
[0036] Die Positionierungseinrichtung kann ein Linearführungssystem umfassen, welches mindestens
zwei Führungsschienen 201 und mindesten einen in Laufrichtung der Führungsschienen
mit Führungselementen versehenen und beweglich führbaren Querbalken 203 aufweist,
wobei die Führungsschienen 201 dazu ausgelegt sind den Querbalken 203 in vorbestimmter
Weise eindimensional und bidirektional zu bewegen.
[0037] Der Querbalken 203 kann ein Linearführungssystem umfassen, welches mindestens zwei
Führungsschienen 204 und mindestens ein in Laufrichtung der Führungsschienen 204 mit
Führungselementen versehenen beweglich führbaren Druckschlitten 207 aufweist, wobei
die Führungsschienen 204 dazu ausgelegt sind den Druckschlitten 207 relativ zur eindimensionalen
Bewegungsrichtung des Querbalkens 203 in vorbestimmter Weise in eine zweite Dimension
bidirektional bewegen zu können.
[0038] Der Druckschlitten 207 kann ein Linearführungssystem umfassen das dazu ausgelegt
ist, das Druckmodul 101 und die Mittel zur Rotation 105 relativ zur Bewegungsrichtung
des Querbalkens 203 und des Druckschlittens 207 in vorbestimmter Weise in eine dritte
Dimension bidirektional bewegen zu können, sodass die Höhe des Druckmoduls 101 relativ
zum Medium 100 in einer zum Medium 100 senkrechten Richtung beweglich veränderbar
ist.
[0039] Die Mittel zur Rotation 105 können einen Schrittmotor umfassen.
[0040] Die Positionierungseinrichtung kann zumindest einen Transportband 209 zum Transportieren
des Mediums 100 unterhalb des Druckmoduls 101 in zumindest eine Transportrichtung
umfassen.
1. Verfahren zum Bedrucken von zumindest einem Teil der Oberfläche eines Mediums (100)
mit einem Tintenstrahldrucker durch Ausführen einer Vielzahl von Druckzyklen, wobei
der Tintenstrahldrucker ein Druckmodul (101) mit zumindest einem Druckkopf mit zumindest
einer Düsenreihe (107) umfasst, und ein Druckzyklus jeweils folgende Schritte umfasst:
a) Positionieren und Ausrichten des Druckmoduls (101) vor dem Bedrucken, wobei die
Ausrichtung durch Rotation des Druckmoduls (101) um eine Rotationsachse (103) erfolgt,
die senkrecht auf dem zu bedruckenden Teil der Oberfläche steht.
b) Positionieren der Rotationsachse (103) während dem Bedrucken des Teils der Oberfläche
durch Ausstoss von Tintentropfen
wobei die im Schritt b) mit der Positionierung verbundenen Translationsbewegung der
Rotationsachse (103) eine aktuelle Vorschubrichtung definiert und das Druckmodul (101)
jeweils im Schritt a) eines Druckzykluses durch Rotation um die genannte Rotationsachse
(103) derart ausgerichtet wird, dass die zumindest eine Düsenreihe (107) des zumindest
einen Druckkopfs beim Schritt b) bezüglich der Vorschubrichtung einen vorbestimmten
und vorzugsweise konstanten Winkel aufweist,
wobei das Druckverfahren
dadurch gekennzeichnet ist, dass die Druckzyklen gemäß einem vorbestimmten Druckablauf erfolgen, welcher vom Scanverfahren
abweicht.
2. Verfahren nach Anspruch 1 dadurch gekennzeichnet, dass das Verfahren ein Mehrfarbdruckverfahren ist bei dem der Druckkopf jeweils für die
eingesetzten Tintenfarben zumindest eine Düsenreihe (107) pro Tintenfarbe umfasst,
wobei für mehrere oder jeder der Düsenreihen (107) unabhängig voneinander ein der
Tintenfarbe zugeordneter Winkel bezüglich der aktuellen Vorschubrichtung gewählt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 2 dadurch gekennzeichnet, dass das Bedrucken des zumindest einen Teils der Oberfläche im Singlescanverfahren und/oder
im Multiscanverfahren erfolgt.
4. Verfahren nach Anspruch 2 oder 3 dadurch gekennzeichnet, dass das Bedrucken des zumindest einen Teils der Oberfläche monodirektional und/oder bidirektional
oder multidirektional erfolgt.
5. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 2 bis 4 dadurch gekennzeichnet, dass der Druckablauf zum Bedrucken des zumindest einen Teils der Oberfläche für ein bestimmtes
Bild aus einer Datei entnehmbar ist, oder von einer Steuereinheit bzw. einer Recheneinheit
ermittelt wird.
6. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 2 bis 5 dadurch gekennzeichnet, dass die Steuereinheit bzw. die Recheneinheit in einem ersten Schritt das zumindest eine
Teil der Oberfläche in fiktive Teilbereiche unterteilt und in einem zweiten Schritt
Parameter aller fiktiven Teilbereiche für die Berechnung des Drucklablaufs gemäß den
Verfahrensschritten a) und b) berücksichtigt.
7. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 2 bis 6 dadurch gekennzeichnet, dass die Parameter eine Anordnung und/oder eine Position und/oder eine Länge und/oder
eine Breite der fiktiven Teilbereiche betreffen.
8. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 2 bis 7 dadurch gekennzeichnet, dass bei der Berechnung des Druckablaufs Kreuzpunkte für den Verfahrensschritt a) und
charakteristische Linien für den Verfahrensschritt b) ermittelt werden gemäß denen
der Druckablauf erfolgt.
9. Tintenstrahldrucker umfassend ein Druckmodul (101) und eine Positionierungseinrichtung,
welche dazu ausgelegt ist das Druckmodul (101) und ein Medium (100) mit einer zu bedruckenden
Oberfläche in vorbestimmter Weise bei konstantem Abstand des Druckmoduls (101) von
der Oberfläche in zwei Dimensionen relativ zueinander bewegen zu können, wobei das
Druckmodul (101) mindestens einen Druckkopf mit zumindest einer Düsenreihe (107) umfasst,
wobei am Druckmodul (101) Mittel zur Rotation (105) der zumindest einen Düsenreihe
(107) um eine Rotationsachse (103) vorgesehen sind, die senkrecht auf dem zu bedruckenden
Teil der Oberfläche steht und durch welche Mittel zur Rotation (105) eine Ausrichtung
der Düsenreihe (107) durch Rotation durchgeführt werden kann dadurch gekennzeichnet ist, dass der Tintenstrahldrucker eine Steuerungseinheit zum Durchführen eines Verfahrens nach
einem der Ansprüche 1 bis 8 umfasst.
10. Tintenstrahldrucker nach Anspruch 9 dadurch gekennzeichnet, dass der Druckkopf jeweils für eine eingesetzte Tintenfarbe zumindest eine Düsenreihe
(107) pro Tintenfarbe umfasst.