(19)
(11) EP 3 026 199 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
01.06.2016  Patentblatt  2016/22

(21) Anmeldenummer: 15192016.2

(22) Anmeldetag:  29.10.2015
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
E04G 21/14(2006.01)
E04B 2/30(2006.01)
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AL AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HR HU IE IS IT LI LT LU LV MC MK MT NL NO PL PT RO RS SE SI SK SM TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
BA ME
Benannte Validierungsstaaten:
MA

(30) Priorität: 07.11.2014 DE 202014105353 U

(71) Anmelder: Philipp GmbH
63741 Aschaffenburg (DE)

(72) Erfinder:
  • Wacker, Felix
    60314 Frankfurt (DE)

(74) Vertreter: WSL Patentanwälte Partnerschaft mbB 
Kaiser-Friedrich-Ring 98
65185 Wiesbaden
65185 Wiesbaden (DE)

   


(54) HOHLWANDANKER


(57) Die vorliegende Erfindung betrifft einen Hohlwandanker (10), bestehend aus einem Metallteil mit zwei Endabschnitten (2), die jeweils mit einer von zwei parallelen Platten (21, 22) einer Hohlwand (20) verbindbar sind, und einem Verbindungabschnitt (1), der die beiden Endabschnitte (2) einstückig miteinander verbindet. Um einen Hohlwandanker zu schaffen, der einfacher herstellbar ist, weniger Material erfordert und dennoch sicher in den jeweiligen Platten verankert werden kann, wird erfindungsgemäß vorgeschlagen, dass der Transportanker aus einem abgewinkelten Flachstahl besteht, und die Endabschnitte (2) sowie der Verbindungsabschnitt (1) des Hohlwandankers (10) jeweils mindestens eine Querbohrung (3, 4)aufweisen.




Beschreibung


[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft einen Hohlwandanker, bestehend aus einem Metallteil mit zwei Endabschnitten, die jeweils mit einer von zwei parallelen Platten einer Hohlwand verbindbar sind, und einem Verbindungabschnitt, der die beiden Endabschnitte einstückig miteinander verbindet.

[0002] Hohlwände bestehen aus mindestens zwei parallelen und im Abstand zueinander angeordneten massiven Platten, die durch teilweise in die Platten integrierte, d. h. im Allgemeinen eingegossene, Abstandhalter, zum Beispiel in Form von Bewehrungselementen bzw. Bewehrungskörben im Abstand parallel zueinander gehalten werden, so dass zwischen den Platten ein Hohlraum gebildet wird. Der Hohlraum bedeutet gegenüber einer Massivwand eine Material- und Gewichtsersparnis nd trägt auch zur Wärme- und Schalldämmung bei. Die Platten bestehen zumeist aus Beton, können jedoch im Prinzip auch aus jedem anderen gießfähigen und aushärtenden Material bestehen. Sie sind "massiv" in dem Sinne, dass sie aus einem fließfähigen Material gegossen sind, in das andere Gegenstände, wie zum Beispiel die Bewehrungen und auch die in Rede stehenden Hohlwandanker, eingegossen und somit fest integriert werden können, was aber kleine Hohlräume und Poren in den Platten nicht ausschließt. Der Hohlraum zwischen den Platten enthält auf jeden Fall Bewehrungs-und Verbindungselemente für die Platten, ist jedoch nicht notwendigerweise mit weiterem Material gefüllt. Als Füllmaterial käme dennoch ein schütt- oder stopffähiges Wärme- und oder Schalldämmmaterial wie zu, Beispiel in Form von Granulaten aus Polystyrol oder anderem Material oder auch in Form von Stein-, Glas- oder Zellstoffwolle in Betracht

[0003] Die Platten selbst haben dabei eine Dicke, die typischerweise zwischen 3 und 8 cm beträgt, während der lichte Abstand zwischen den beiden parallelen Platten, welche die Hohlwand bilden und welche durch Bewehrungselemente bzw. einen Bewehrungskorb in diesem Abstand gehalten werden, ein Mehrfaches der Dicke der massiven Plattenabschnitte beträgt.

[0004] Solche Hohlwandelemente sind typische Fertigbauteile, welche Trennwände zwischen Innenräumen bilden, gegebenenfalls aber auch tragende Wände und Außenwände in Gebäuden bilden können. Hohlwandelemente bzw. Hohlwände, die aus einem oder mehreren Hohlwandelementen zusammengesetzt sind, können insgesamt eine relativ große Wandstärke zwischen beispielsweise 12 und 36 cm haben. Sie bieten einen verbesserten Schall- und Wärmedämmschutz und haben ein deutlich geringeres Gewicht als entsprechende massive Wände. Zum Ausrichten und für den Transport derartiger Hohlwände werden die in Rede stehenden Transportanker verwendet, die jeweils in ein Hohlwandelement integriert sind.

[0005] Entsprechende Hohlwandanker sind im Prinzip bekannt und werden mit ihren sich in entsprechendem Abstand erstreckenden Schenkeln in die massiven Platten von Hohlwänden integriert, während der Verbindungsabschnitt des Hohlwandankers den Abstand zwischen den massiven Platten überbrückt, sodass dieser Verbindungsabschnitt des Hohlwandankers als Anschlagpunkt für eine Seil einen Kranhaken oder dergleichen verwendet werden kann, um die entsprechende Hohlwand mit Hilfe des angeschlagenen Seiles oder Kranhakens einfacher transportieren zu können. Zweckmäßigerweise sind Hohlwanker in der Nähe der Plattenränder angebracht, so dass der Verbindungsabschnitt eines Hohlwandankers vom jeweiligen Rand einer Hohlwand leicht zugänglich ist.

[0006] Entsprechende Hohlwandanker sind im Stand der Technik im Allgemeinen aus Baustahl hergestellt und im Wesentlichen zu einer U-Form gebogen, sodass zwei parallele Schenkel der U-Form jeweils in eine der beiden massiven Platten einer Hohlwand eingegossen werden können, während der U-Bogen stirnseitig oder seitlich in den Zwischenraum zwischen den massiven Platen aus den Plattenoberflächen herausragt und als Transportanker verwendet werden kann.

[0007] Zur besseren Verankerung der parallelen U-Schenkel in den massiven Abschnitten der Hohlwand sind deren freie Enden oftmals in der Ebene der massiven Platten umgebogen.

[0008] Die Querstrebe besteht zumeist ebenfalls aus Baustahl und ist mit den parallelen Schenkeln bzw. den Enden des U-Bogens verschweißt. Die Querstrebe bestimmt dabei den Abstand der beiden U-Schenkel, die im Allgemeinen etwa mittig in die massiven Platten eingegossen sind, die in aller Regel aus Beton bestehen.

[0009] Die herkömmlichen Transportanker haben dabei den Nachteil, dass sie zur Verankerung in den jeweiligen Platten relativ lange und teilweise umgebogene parallele Schenkel aufweisen, um in der jeweiligen Platte sicher verankert werden zu können. Dies macht sie unhandlich und erfordert eine entsprechende Menge an Material.

[0010] Gegenüber diesem Stand der Technik liegt der vorliegenden Erfindung die Aufgabe zugrunde, einen Hohlwandanker zu schaffen, der einfacher herstellbar ist, weniger Material erfordert und dennoch sicher in den jeweiligen Platten verankert werden kann. Außerdem sollte der Transportanker und in der Handhabung und im Transport weniger sperrig sein.

[0011] Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, dass der Transportanker aus einem abgewinkelten Flachstahl besteht, und die Endabschnitte sowie der Verbindungsabschnitt des Hohlwandankers jeweils mindestens eine Öse oder Querbohrung aufweisen.

[0012] Ein solcher Hohlwandanker ist wesentlich schneller und einfacher herzustellen und zu lagern und auch leichter zu handhaben als herkömmliche Hohlwandanker und ist dennoch geeignet für Hohlwände bis zu einem maximalen Gesamtgewicht von ca. 5000 Kg.

[0013] Dabei liegen die abgewinkelten Schenkel des Flachstahls in derselben Ebene und können beispielsweise durch Stanzen aus einem Stahlplatten hergestellt werden.

[0014] Die Ösen in den Endabschnitten des Flachstahlmaterials können zweckmäßigerweise für die Hindurchführung eines Bewehrungsstahls genutzt werden, was bei Vergießen der Endabschnitte des Hohlwandankers mit dem betreffenden Bewehrungsstahl in dem Beton zur Herstellung der Plattenelemente eine sichere Verankerung des Hohlwandankers in den Plattenelementen garantiert.

[0015] Für eine ausreichende Tragkraft des Hohlwandankers sollte der Flachstahl eine Dicke von mindestens 5 mm, vorzugsweise mindestens 8 mm, und eine Breite, gemessen senkrecht zu der Verbindungslinie von den Querbohrungen der Endabschnitte zu der Querbohrung des Verbindungsabschnittes, von mindestens 30 mm, vorzugsweise mindestens 40 mm aufweisen. Damit ein Bewehrungsstahl, der sich durch die Öse eines Endabschnittes erstreckt, einen hinreichenden Abstand von der Oberfläche eines Plattenelementes hat, sollte der Abstand der Ösen in den Endabschnitten von dem jeweiligen freien Ende des Endabschnittes weniger als 20 mm betragen. Der Durchmesser der Querbohrungen bzw. Ösen in den Endabschnitten sollte mindestens 8 mm betragen, sodass entsprechend dicke Bewehrungsstähle bzw. -drähte durch diese Querbohrungen hindurchgeführt werden können, während die Querbohrungen im Verbindungsabschnitt, durch die ein Haken oder Tragseil für das Anheben und den Transport einer Hohlwand hindurchgeführt werden muss, einen Durchmesser von mindestens 10 mm, vorzugsweise von mindestens 12 mm haben sollte.

[0016] Es versteht sich, dass der erfindungsgemäße Hohlwandanker die vorstehend genannten Mindestmaße auch deutlich überschreiten kann, beispielsweise aus 10 oder 12 mm dickem Flachstahl bestehen und eine Breite von 60 oder 80 mm aufweisen kann und auch die Querbohrungen in den Endabschnitten und im Verbindungsabschnitt können entsprechend größer sein und beispielsweise 15 mm in den Endabschnitten und 20 oder 30 mm im Verbindungsabschnitt betragen.

[0017] Entsprechend der Abwinkelung des Flachstahls weist der Hohlwandanker in einer Seitenansicht im Wesentlichen eine V-Form auf.

[0018] Dabei ist es im Hinblick auf den konkreten Einsatz des Hohlwandankers zweckmäßig, wenn der Winkel zwischen den entsprechenden V-Schenkeln größer als 60°, vorzugsweise größer als 90° ist, allerdings auch kleiner als 160° ist, wobei dieser Winkel zu messen ist zwischen den Verbindungslinien des Zentrums der Querbohrungen in den Endabschnitten zu dem Zentrum der Querbohrung im Verbindungsabschnitt, da die vertikale Traglast, die der Hohlwandanker beim Transportieren einer Hohlwand aufnimmt, zumindest zu einem erheblichen Teil im Wesentlichen entlang dieser Verbindungslinie in Längsrichtung der Schenkel des abgewinkelten Flachstahlmaterials verläuft.

[0019] Ein allzu großer Winkel zwischen den V-Schenkeln jenseits von 160° würde möglicherweise ein starkes Biegemoment in dem Flachstahl hervorrufen, während ein kleiner Winkel zwischen den V-Schenkel einen erhöhten Materialeinsatz erfordern würde, um den Abstand zwischen den beiden massiven Plattenelementen einer Hohlwand zu überbrücken.

[0020] Andererseits führt ein kleinerer Winkel zwischen den V-Elementen dazu, dass der Hohlwandanker im Wesentlichen durch Zugkräfte belastet wird, durch die eine etwaige Verformung besser vermieden werden kann.

[0021] Insofern stellt ein Winkel zwischen den V-Schenkeln im Bereich zwischen 90 und 160° einen guten Kompromiss zwischen einerseits einem geringeren Materialeinsatz und andererseits einer günstigen Belastung vornehmlich durch Zugkräfte dar.

[0022] Weiterhin ist es zweckmäßig, wenn die Endabschnitte des Hohlwandankers eine Stirnfläche haben, die parallel zu der Winkelhalbierenden des abgewinkelten Flachstahlmaterials verläuft. Dadurch verbleibt zwischen der Öse, welche die Verbindung zu einem Bewehrungsstahl im Inneren eines Plattenelementes herstellt und der Außenfläche des Plattenelementes, über welche der Endabschnitt des Hohlwandankers nicht hinausragen kann, noch genügend Flachstahlmaterial, um ein Ausreißen der Öse oder Querbohrung zu vermeiden.

[0023] Zur Verbesserung der Zugkraftaufnahme und zur Erhöhung des Widerstandes gegen etwaige Verformung aufgrund von Biegemomenten kann es zweckmäßig sein, wenn die maximale Breite des Flachstahlmaterials im Bereich des Verbindungsabschnittes größer ist als in den Endabschnitten, beispielsweise kann die Breite des Flachstahlmaterials von den Endabschnitten aus zum Zentrum des Verbindungsabschnittes kontinuierlich zunehmen. Der V-Winkel entlang der Außenseite des V-förmigen Hohlwandankers wäre dann etwas kleiner als der V-Winkel entlang der Innenkanten des V-förmigen Hohlwandankers.

[0024] Die vorliegende Erfindung betrifft weiterhin eine Hohlwand, bestehend aus mindestens zwei parallel zueinander angeordneten massiven Plattenelementen, die durch teilweise in die Plattenelemente integrierte Bewehrungselemente im Abstand zueinander gehalten werden. Um entsprechende Hohlwände durch geringeren Materialeinsatz und leichtere Handhabung von Hohlwandankern kostengünstiger und einfacher herstellen zu können, wird erfindungsgemäß vorgeschlagen, dass die Hohlwand mindestens einen in die Plattenelemente integrierten Hohlwandanker nach einem der Ansprüche 1 bis 8 aufweist.

[0025] Zur Herstellung der Hohlwand werden die entsprechenden Bewehrungsanker im Inneren einer Schalung bzw. zusammen mit einem entsprechenden Bewehrungskorb so angeordnet, dass ein Bewehrungsstahl sich durch die Querbohrung bzw. Öse in einem Endabschnitt des Hohlwandankers erstreckt. Zweckmäßigerweise werden entlang mindestens einer Stirnseite einer solchen Hohlwand bzw. der Hohlwandschalung zwei oder mehrere entsprechende Hohlwandanker angeordnet, sodass die Öse bzw. Querbohrung des Verbindungsabschnitts nahe der Stirnseite der Schalung angeordnet ist. Die Abwinkelung des Flachstahlmaterials sorgt dafür, dass die entsprechenden Endabschnitte mit den Ösen für die Hindurchführung eines Bewehrungsstahls einen durch die Abwinkelung bedingten größeren Abstand von den Stirnseiten der Schalung und der letztlich in der Schalung gegossenen Plattenelemente haben, sodass sie sicher in den Plattenelementen der Hohlwand verankert sind. Der Hohlwandanker kann dabei entweder bündig mit einer Stirnseite der Hohlwand abschließen oder von der Stirnseite der Hohlwand geringfügig, zum Beispiel um 1 bis 5 cm, von der Ebene der Stirnseite in das Innere der Hohlwand zurückversetzt sein.

[0026] Wenn der durch die Ösen in den Endabschnitten hindurchgeführte Bewehrungsstahl nur geringes Spiel in den entsprechenden Ösen bzw. Querbohrungen hat, erfolgt dadurch effektiv auch gleich eine Ausrichtung des Hohlwandankers bzw. des Flachstahls, aus welchen der Hohlwandanker besteht, in einer Ebene senkrecht zu der nächstliegenden Stirnseite und der durch die Plattenelemente der Hohlwand definierten Ebene.

[0027] Diese Ausrichtung des Hohlwandankers sorgt dafür, dass beim Transport der Hohlwand mit Hilfe von Haken oder Seilen, die durch die Querbohrungen in zwei im Abstand an einer Stirnseite angeordneten Hohlwandankern hindurchgeführt sind, der Hohlwandanker im Wesentlichen nur Zuglasten aufnehmen muss.

[0028] Dies ermöglicht es, mit relativ geringem Materialeinsatz für den Hohlwandanker vergleichsweise schwere Hohlwände mit Hilfe der Hohlwandanker bewegen und transportieren zu können.

[0029] Eine erfindungsgemäße Verwendung eines Hohlwandankers besteht in dem Einsatz der vorstehend beschriebenen und in den Ansprüchen 1 bis 8 definierten Hohlwandanker bei der Herstellung von Hohlwänden mit einem maximalen Gesamtgewicht von 5000 Kg.

[0030] Weitere Vorteile, Merkmale und Anwendungsmöglichkeiten der vorliegenden Erfindung werden deutlich anhand der Beschreibung einer bevorzugten Ausführungsform und der dazugehörigen Figuren.

[0031] Es zeigen:
Figur 1
einen Aufriss eines erfindungsgemäßen Hohlwandankers unter drei verschiedenen Blickrichtungen,
Figur 2
die Anordnung des erfindungsgemäßen Hohlwandankers in einem Bewehrungskorb zur Herstellung von Hohlwänden.


[0032] Man erkennt in der ebenen Draufsicht gemäß Figur 1a einen Hohlwandanker 10 in Form eines abgewinkelten Flachstahls, dessen Endabschnitte 2 jeweils eine Querbohrung 4 aufweisen, und dessen die beiden Endabschnitte 2 verbindender, abgewinkelter Verbindungsabschnitt 1 ebenfalls eine Querbohrung 3 aufweist. Die Endabschnitte 2 gehen dabei kontinuierlich und ohne am Hohlwandanker 10 erkennbare Abgrenzung in den Verbindungsabschnitt 1 über und zeichnen sich nur dadurch aus, dass sie die später in die Plattenelemente eingegossenen Abschnitte der beiden Flachstahlschenkel repräsentieren. Die Figuren 1b und 1c sind Ansichten auf die Schmalseiten des Hohlwandankers entsprechend einer Ansicht auf Figur 1a von rechts bzw. von oben.

[0033] Insgesamt hat der Hohlwandanker 10 die Form eines in der ebenen Draufsicht V-förmig abgewinkelten Flachstahls mit einer Dicke von beispielsweise 8 mm und einer Breite b von zum Beispiel 40 bis 50 mm. Die Gesamtlänge L der V-förmigen Schenkel 1 a, 1 b, gemessen von der Winkelhalbierenden W der V-Form bis zu den Stirnseiten der Endabschnitte 2 entlang einer die Querbohrungen 3, 4 verbindenden Linie liegt typischerweise zwischen 8 und 15 cm, was einem horizontalen Abstand der beiden Stirnseiten 5 der Endabschnitte 2 von etwa 14 bis 28 cm entspricht, was wiederum in etwa der Gesamtdicke einer Hohlwand entspräche, in welcher ein solcher Hohlwandanker verbaut ist.

[0034] Der Winkel α zwischen den beiden V-Schenkeln 1a, 1 b, welche den Verbindungsabschnitt 1 definieren, beträgt etwa 120 bis 140°. Die Breite b der Schenkel 1a, 1b kann, ausgehend von den Stirnseiten 5 der Endabschnitte 2 in Richtung des Zentrums des Verbindungsabschnittes 1, welches durch die Lage der Winkelhalbierenden 6 der Schenkel 1a, 1 b definiert wird, kontinuierlich zunehmen, um etwa auftretende Biegemomente, die beim Transport einer Hohlwand auf den Hohlwandanker 10 wirken können, noch besser abfangen zu können.

[0035] Der Durchmesser der Querbohrungen 4 ist zweckmäßigerweise nur geringfügig größer als der Außendurchmesser eines entsprechenden Bewehrungsstahls 33, der Teil eines Bewehrungskorbes 30 ist und durch die Querbohrungen 4 hindurchgeführt werden soll. Dies soll einerseits ein leichtes Hindurchführen des Bewehrungsstahls 33 durch die Querbohrungen 4 erlauben, andererseits aber auch dem Hohlwandanker bereits einen gewissen Halt geben, sodass die durch die Ebene des Flachstahls definierte Ebene des Hohlwandankers 10 sich im Wesentlichen senkrecht sowohl zu der Stirnseite als auch zu der Wandfläche einer entsprechenden Hohlwand erstreckt, welche im Bewehrungskorb durch die Schalung definiert werden, welche vor dem Gießen der Plattenelemente 21, 22 der Hohlwand den Bewehrungskorb 30 aufnehmen.

[0036] Die entsprechende Anordnung von zwei Hohlwandankern ist beispielhaft anhand eines Abschnittes eines Bewehrungskorbes und der gestrichelt angedeuteten Platten 21, 22 einer Hohlwand 20 in Figur 2 dargestellt. Der in einer (nicht dargestellten) Schalung im Allgemeinen liegend angeordnete Bewehrungskorb 30 besteht aus miteinander verbundenen, beispielsweise verflochten und verstrebten Bewehrungsstählen 31, 32, die sich teilweise in einem Bereich der Schalung befinden, der beim Herstellen der Hohlwand von Beton ausgefüllt wird und teilweise den Bereich zwischen den beiden Betonplatten verbleibenden Hohlraum überbrücken. Die Bewehrungsstähle 31, 2 und 33 sind vorzugsweise allesamt zu einem Bewehrungskorb 30 miteinander verbunden.

[0037] Die Hohlwandanker 10 sind effektiv Teil dieser Bewehrung, indem sie sich mit ihren Endabschnitten 2 ebenfalls in die Bereiche hineinerstrecken, die von dem Betonmaterial der Platten 21, 22 ausgefüllt werden, und im Übrigen den Zwischenraum zwischen den Platten 21, 22 durch den Verbindungsabschnitt 1 überbrücken. Dabei erstreckt sich ein Bewehrungsstahl 33 des Bewehrungskorbes 30 durch die Ösen 4 der beiden Hohlwandanker 10, sodass die Hohlwandanker 10 in dem Bewehrungskorb so ausgerichtet sind, dass die durch das Flachstahlmaterial der Hohlwandanker 10 definierte Ebene sich senkrecht zu der Ebene der Platten 21, 22 und gleichzeitig auch senkrecht zu der oberen Stirnseite der Hohlwand 20 erstreckt. Nach dem Gießen beiden Platten 21, 22 sind die Hohlwandanker 10 bzw. deren Querbohrung 3 leicht von der oberen Stirnseite der Hohlwand her zugänglich, ohne dass dabei der Hohlwandanker über die Ebene der Stirnseite hervorsteht, was sich bei der Verbindung entsprechender Hohlwände neben- bzw. übereinander störend auswirken könnte.

[0038] Zum Transport einer Hohlwand werden ein Haken oder eine Ringkupplung durch jede der Querbohrungen 3 der Hohlwandanker an einer Stirnseite, im Allgemeinen der oberen Stirnseite, einer Hohlwand 20 hindurchgeführt, sodass die Hohlwand auf diese Weise angehoben und auf der Baustelle transportiert und an geeigneter Stelle eingebaut werden kann.

[0039] Der erfindungsgemäße Hohlwandanker ist sehr einfach und materialsparend herstellbar und insbesondere geeignet für leichtere Hohlwandbauelemente mit einem Gewicht bis zu 5000 Kg, wobei der Einsatzbereich dieser Hohlwandanker allerdings auch ohne Weiteres auf größere und schwerere Hohlwände ausgedehnt werden kann, indem das Flachstahlmaterial entsprechend größer dimensioniert wird.

[0040] Auch der Einbau der Hohlwandanker in einen entsprechenden Bewehrungskorb stellt kein größeres Problem dar, und kann bereits bei der Herstellung des Bewehrungskorbes bzw. der Vorfertigung von Bewehrungskörben erfolgen, da die Bewehrungselemente im Bereich der Hohlwände ohnehin im Allgemeinen durch ein Gitter aus sich senkrecht kreuzenden Bewehrungsstählen hergestellt werden. Bei Bedarf könnten auch zwei zusätzliche Bewehrungsstähle 33 in den Bewehrungskorb eingelegt bzw. eingeführt werden, die sich durch miteinander fluchtende Querbohrungen 4 in den Endabschnitten 2 der jeweiligen Hohlwandanker 10 erstrecken.

[0041] Für Zwecke der ursprünglichen Offenbarung wird darauf hingewiesen, dass sämtliche Merkmale, wie sie sich aus der vorliegenden Beschreibung, den Zeichnungen und den abhängigen Ansprüchen für einen Fachmann erschließen, auch wenn sie konkret nur im Zusammenhang mit bestimmten weiteren Merkmalen beschrieben wurden, sowohl einzeln als auch in beliebigen Zusammenstellungen mit anderen der hier offenbarten Merkmale oder Merkmalsgruppen kombinierbar sind, soweit dies nicht ausdrücklich ausgeschlossen wurde oder technische Gegebenheiten derartige Kombinationen unmöglich oder sinnlos machen. Auf die umfassende, explizite Darstellung sämtlicher denkbarer Merkmalskombinationen und die Betonung der Unabhängigkeit der einzelnen Merkmale voneinander wird hier nur der Kürze und der Lesbarkeit der Beschreibung wegen verzichtet.


Ansprüche

1. Hohlwandanker (10), bestehend aus einem Metallteil mit zwei Endabschnitten (2), die jeweils mit einer von zwei parallelen Platten (21, 22) einer Hohlwand (20) verbindbar sind, und einem Verbindungabschnitt (1), der die beiden Endabschnitte (2) einstückig miteinander verbindet, dadurch gekennzeichnet, dass der Transportanker aus einem abgewinkelten Flachstahl besteht, und die Endabschnitte (2) sowie der Verbindungsabschnitt (1) des Hohlwandankers (10) jeweils mindestens eine Querbohrung (3, 4)aufweisen.
 
2. Hohlwandanker nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Flachstahl eine Dicke von mindestens 5 mm, vorzugsweise mindestens 8 mm, und eine Breite senkrecht zur Verbindungslinie von den Querbohrungen der Endabschnitte zu der Querbohrung des Verbindungsabschnittes von mindestens 30 mm, vorzugsweise mindestens 40 mm aufweist.
 
3. Hohlwandanker nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Abstand der Ösen in den Endabschnitten von dem jeweiligen freien Ende des Endabschnittes weniger als 20 mm beträgt
 
4. Hohlwandanker nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Querbohrungen in den Endabschnitten einen Durchmesser von mindestens 8 mm haben und die Querbohrung im Verbindungsabschnitt einen Durchmesser von mindestens 10 mm, vorzugsweise von mindestens 12 mm hat
 
5. Hohlwandanker nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Flachstahl in einer Seitenansicht eine V-Form aufweist,
 
6. Hohlwandanker nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Winkel zwischen den V-Schenkeln (1a, 1 b) größer als 90° ist.
 
7. Hohlwandanker nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Endabschnitte eine Stirnfläche (5) haben die parallel zu der Winkelhalbierenden (W) des abgewinkelten Flachstahlmaterials verläuft.
 
8. Hohlwandanker nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die maximale Breite (b) des Flachstahlmaterials im Bereich des Verbindungsabschnittes (1) größer ist als an den Endabschnitten (2).
 
9. Hohlwand (20), bestehend aus mindestens zwei parallel zueinander angeordneten massiven Plattenelementen (21, 22), die durch teilweise in die Plattenelemente integrierte Bewehrungselemente (30, 31, 32, 33) im Abstand zueinander gehalten werden, gekennzeichnet durch mindestens einen in die Plattenelemente integrierten Hohlwandanker (10) nach einem der Ansprüche 1 - 8.
 
10. Hohlwand nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass jeweils mindestens ein Bewehrungselement (33) im Inneren eines Plattenelementes sich durch die Querbohrung (4) in dem Endabschnitt (2) eines Hohlwandankers erstreckt.
 
11. Hohlwand nach Anspruch 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet, dass der Hohlwandanker an Rand bzw. der Stirnseite (40) der Hohlwand (20) vorgesehen ist, ohne in einer Seitenansicht über den Rand der Hohlwand hervorzustehen.
 
12. Verwendung eines Hohlwandankers nach einem der Ansprüche 1 bis 8 für die Herstellung von Hohlwänden (20) mit einem maximalen Gesamtgewicht von 5000 Kg.
 




Zeichnung







Recherchenbericht









Recherchenbericht