[0001] Die Erfindung betrifft einen feststoffgefeuerten Brenner mit einer Brennstoffzuführung
mittels Förderluft, mit einer Brennermuffel und mit mindestens einer Verbrennungsluftzuführung.
[0002] Derartige feststoffgefeuerte Brenner werden beispielsweise in einem Heißgaserzeuger
in verfahrenstechnischen Anlagen eingesetzt. Beispiele hierfür sind Mahltrocknungsanlagen
zur Mahlung von Kohle, Zementklinker, Hüttensand, Rohmehl oder anderen feuchten, insbesondere
mineralischen, zu zerkleinernden Stoffen. Auch in der Gips-, Zucker- und Kaliindustrie
werden mit Braunkohlen- oder Steinkohlenstaub befeuerte Heißgaserzeuger verwendet.
Gattungsgemäße Brenner können aber auch in anderen Feuerungssystemen wie beispielsweise
für Abhitzekessel zur Dampferzeugung eingesetzt werden.
[0003] Es sind verschiedenste Brennertechnologien für Öle, Gase und feste Brennstoffe bekannt.
Es besteht aufgrund erhöhter Brennstoffkosten und ressourcenbedingt der Wunsch, Edelenergieträger
wie Erdgas und Öl durch feste Brennstoffe zu substituieren. Durch die Entwicklung
von verbesserten Feststoffbrenner-Systemen Im Sinne der Erfindung können als feste
Brennstoffe beispielsweise Stein- oder Braunkohlestaub, Biomassestaub oder Mischungen
derselben angesehen werden.
[0004] Ein gattungsgemäßer Brenner ist beispielsweise aus der
DE 197 06 077 A1 bekannt. Bei diesem Brenner wird Feststoff, welcher zerkleinert ist und als Brennstaub
bezeichnet wird, pneumatisch in eine Verbrennungskammer befördert und unter Zuführung
von Verbrennungsluft verbrannt. Ausgangsseitig sind am Brenner eine Brennermuffel,
eine Zuführung für das anzuheizende Gas und ein Mischteil vorgesehen, welches anschließend
an die Brennermuffel angeordnet ist.
[0005] Ein anderer Brenner ist aus der
DE 102 32 373 A1 bekannt, welcher eine Weiterentwicklung des Brenners der
DE 197 25 613 A1 zur Befeuerung mit Feststoffen darstellt. Dieser Brennertyp wird vom Hersteller auch
als Impulsbrenner bezeichnet.
[0006] Bei diesen Brennern wird Kohlenstaub mit einem gasförmigen Trägermedium, welches
vorzugsweise Luft sein kann, transportiert und mittels einer Einblaslanze in einen
Reaktionsraum eingeblasen. Die Einblaslanze führt vom Brennerkopf bis zum Punkt des
größten Durchmessers des konischen Reaktionsraumes und weist am austrittsseitigen
Ende eine Umlenkhaube auf.
[0007] Die Verbrennungsluft wird über ein radiales Schaufelgitter am kopfseitigen Ende des
Reaktionsraumes zugeführt. Das Schaufelgitter und ein Teil des Reaktionsraumes sind
von einem Luftsammelgehäuse umgeben, in dem die Verbrennungsluft beruhigt werden soll
und aus welchem die Verbrennungsluft über das Schaufelgitter in den Reaktionsraum
gelangen soll. Der Brenner erzeugt aufgrund seines Strömungsbildes einen großen Bereich
turbulenter Schwankungsbewegungen. Hierdurch wird der Brennerstaub nach seinem Austritt
aus der Umlenkhaube bis zur Luftleitschaufel, welche im Bereich des Brennerkopfes
vorgesehen ist, zurücktransportiert und von einer wirbelnden, schraubenförmigen Flamme
auf ca. 1.000°C aufgeheizt und gezündet. Der Flammenstrahl selbst hat einen sehr starken
Impuls und erzeugt eine sehr schnelle Rezirkulation des Gases. Bei der Weiterentwicklung
wurde das Hauptaugenmerk auf die Erhöhung der Flammenstabilität und die Flammenstrahlgeschwindigkeit
gelegt.
[0008] Derartige und andere auf dem Markt verfügbare feststoffgefeuerte Brenner weisen allerdings
lediglich einen Regelbereich von 1:4 auf. Wie im folgenden Beispiel gezeigt, ist dieser
Regelbereich jedoch für viele Anwendungsbereiche eines Brenners nicht ausreichend.
Daher wird zurzeit immer noch auf Brenner mit gasförmigen oder flüssigen Brennstoffen
zurückgegriffen, welche jedoch durch die Verbrennung von Edelenergieträgern im Betrieb
teurer sind. Ein Ansatz, dies zu beheben, ist die Verwendung von sogenannten Dualbrennern,
die je nach geforderter Leistung entweder feststoffgefeuert betrieben werden oder
in Bereichen, in denen ein Betrieb mit Feststoffbrennstoffen nicht möglich ist, mit
Gas oder Öl befeuert werden. Bei Dualbrennern werden manche Betriebszustände auch
durch ein gleichzeitiges Verbrennen von Festbrennstoffen mit Gas oder Öl gemeinsam
erreicht.
[0009] Ein Anwendungsbereich von Brennern sind Heißgaserzeuger. Heißgaserzeuger werden beispielsweise
in Mahltrocknungsanlagen bei der Vermahlung von Kohle eingesetzt, um heißes Prozessgas
zu erzeugen. Die gemahlene Kohle kann beispielsweise in der Kohlevergasung oder der
Roheisen- oder Stahlherstellung im PCI-Verfahren (Pulverized Coal Injection) eingesetzt
werden.
[0010] In Kohlemahlanlagen mit einer Luftstrommühle, beispielsweise einer Pendelrollenmühle,
einer Walzenringmühle oder einer Vertikalwälzmühle des Loesche-Typs, wird feuchte
Rohkohle unter Zuführung von Heißgasen der angesprochenen Mahltrocknung unterzogen
und zu Kohlenstaub vermahlen. In einem nachgeschalteten Trennaggregat, etwa einem
Filter, wird der gemahlene Kohlenstaub aus dem KohlenstaubGas-Gemisch getrennt. Weitere
Einsatzgebiete von Heißgaserzeugern, findet man in Trocknungsanlagen für eine Vielzahl
von organischen und mineralischen Stoffen.
[0011] Die notwendigen Regelbereiche des Brenners beziehungsweise des Heißgaserzeugers werden
von den Parametern der nachfolgenden wärmeverbrauchenden Anlagen bestimmt. Dieser
Verbrauch richtet sich insbesondere nach der zum Teil stark schwankenden Feuchtigkeit
des zu mahlenden und trocknenden Materials, des notwendigen Durchsatzes der wärmeverbrauchenden
Apparatur, in diesem Fall des Mahlaggregates, und der Umgebungstemperatur.
[0012] Im Folgenden wird ein erforderlicher Regelbereich anhand eines Beispiels für eine
Mahltrocknung von Steinkohle mit einer Vertikalwälzmühle des Loesche-Typs näher erläutert.
[0013] Der mögliche minimale und maximale Durchsatz einer derartigen Wälzmühle liegt zwischen
40% und 100%. Dies bedeutet, dass die Mühle ein Regelverhältnis von 1:2,5 aufweist.
[0014] Wenn ein minimaler Durchsatz mit einer sehr geringen Feuchte des zu mahlenden Materials
und einer relativ hohen Außentemperatur zusammenfällt, wird nur eine relativ geringe
Wärmeenergie zur Trocknung benötigt. Ein maximaler Wärmeenergieverbrauch ergibt sich
bei maximalem Durchsatz der Wälzmühle, bei maximal zulässiger Feuchte des zu vermahlenden
und zu trocknenden Materials sowie einer relativ niedrigen Außentemperatur.
[0015] So werden bei der Vermahlung von Steinkohle beim minimalen Durchsatz von 32 t/h mit
einer Feuchtigkeit von 5% und eine Außentemperatur von 35°C ungefähr 1,695 MW zur
Trocknung benötigt. Im Maximalfall wird bei einem angenommenen Maximaldurchsatz von
80 t/h, einer Feuchtigkeit von 15% sowie einer Außentemperatur von nur 5°C eine Wärmemenge
von 13,8 MW benötigt.
[0016] Hierdurch ergibt sich ein notwendiges Regelverhältnis von 13,8:1,695, um die beiden
extremen Betriebspunkte und alle dazwischenliegenden Betriebspunkte zu erreichen,
welches ungefähr einem Verhältnis von 1:8,14 entspricht. Ein derartig hohes Regelverhältnis
kann mit den bekannten feststoffgefeuerten Brennern nicht erreicht werden. Diese weisen
meist, wie bereits beschrieben, ein maximales Regelverhältnis von 1:4 auf. Daher werden
bei Heißgaserzeugern überwiegend Gas- oder Ölbrenner eingesetzt. Diese werden beispielsweise
bei Kohlevergasungsanlagen mit Synthesegas und bei PCI-Anlagen für den Hochofenprozess
mit Gichtgas befeuert.
[0017] Um die bekannten öl- beziehungsweise gasgefeuerten Brenner mit feststoffgefeuerten
Brennern zu ersetzen, müssen die feststoffgefeuerten Brenner ein Regelverhältnis von
1:8 bis 1:10 erreichen.
[0018] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, einen feststoffgefeuerten Brenner
sowie ein Verfahren zu dessen Betrieb anzugeben, welcher ein hohes Regelverhältnis
von 1:8 oder höher erreicht.
[0019] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch einen feststoffgefeuerten Brenner mit den
Merkmalen des Anspruchs 1 und einem Verfahren zum Betrieb eines feststoffgefeuerten
Brenners mit den Merkmalen des Anspruchs 10 gelöst.
[0020] Weitere vorteilhafte Ausführungsformen sind in den abhängigen Ansprüchen, der Beschreibung
sowie in den Figuren angegeben.
[0021] Gemäß der Erfindung ist der gattungsgemäße feststoffgefeuerte Brenner dadurch weitergebildet,
dass die Brennermuffel in eine Hauptlastmuffel und eine Teillastmuffel unterteilt
ist, wobei die Teillastmuffel 5% bis 10% des Volumens der Hauptlastmuffel aufweist.
Die Teillastmuffel selbst ist im Wesentlichen konisch mit einer rotationssymmetrischen
Grundform, welche eine Rotationsachse aufweist, ausgebildet. Die Hauptlastmuffel wiederum
weist ebenfalls eine rotationssymmetrische Grundform mit einer Rotationsachse auf.
Die Rotationsachse der Hauptlastmuffel und die Rotationsachse der Teillastmuffel liegen
in Verlängerung zueinander. Anders ausgedrückt, kann es sich hierbei auch um eine
einzige Rotationsachse handeln. Ferner ist die Hauptlastmuffel unmittelbar anschließend
an die Teillastmuffel vorgesehen.
[0022] Der Erfindung liegt die Erkenntnis zugrunde, dass gattungsgemäße Brenner üblicherweise
nur für einen Arbeitspunkt, meist bei 100% Brennerleistung, ausgelegt werden. Wird
nun ein so dimensionierter Brenner mit einer geringeren Last gefahren, so wird sowohl
die zugeführte Verbrennungsluftmenge als auch die zugeführte Brennstoffmenge verringert.
Hierbei wurde erkannt, dass ab ca. 30% bis 40% der maximalen Last bei einem Brenner,
welcher für die Maximallast optimiert ist, die Geschwindigkeiten am Brennerkopf so
gering sind, dass eine ordnungsgemäße selbsterhaltende Verbrennung nicht mehr aufrechterhalten
werden kann und der Brenner ausfällt, da die Flamme in sich zusammenfällt. Dies ist
zum einen dadurch begründet, dass die Strömungsgeschwindigkeiten der Verbrennungsluft
und des Brennstoffs sehr gering werden, so dass keine ausreichende Vermischung der
Verbrennungsluft mit dem pulverisierten Brennstoff vorhanden ist und zum anderen dadurch,
dass die stützende Wirkung der Brennermuffel entfällt, da sich die Flamme zu weit
von dieser entfernt hat. Zusätzlich spielt hierbei eine unzureichende Abstimmung des
Verbrennungsluft-Brennstoffverhältnisses mit hinein.
[0023] Daher ist es ein Grundgedanke der Erfindung, den Brenner für Teillast und Volllast
in Art eines zweistufigen Systems zu dimensionieren, zu planen und auszuführen. Erfindungsgemäß
ist die Brennermuffel in eine Hauptlastmuffel und eine Teillastmuffel unterteilt.
Die Teillastmuffel weist ein deutlich kleineres Volumen als die Hauptlastmuffel auf.
Hierdurch ergibt sich der Vorteil, dass, sofern der Brenner mit beispielsweise nur
20% seiner maximalen Leistung betrieben wird, sich die Flamme in die Teillastmuffel
zurückziehen kann und da diese ein geringeres Volumen hat, dennoch von der Muffelwandung
gestützt werden kann. Durch das kleinere Volumen sind auch die Ausströmgeschwindigkeiten
der Verbrennungsluft als auch des Brennstoffes ausreichend, so dass die Flamme nicht
verlischt. Wird jedoch der Brenner in Volllastbetrieb oder nahe diesem gefahren, so
kann sich die Flamme des Brenners von der Teillastmuffel auf die Hauptlastmuffel ausdehnen
und den gesamten Platz in der Brennermuffel, welcher auch als Reaktionsraum bezeichnet
wird, einnehmen. In diesem Fall wird der Teil der Flamme, welcher sich außerhalb der
Teillastmuffel befindet, durch die Hauptlastmuffel gestützt.
[0024] In diesem Zusammenhang befindet sich der Brennerkopf, also der Bereich, in dem zumindest
der Brennstoff der Brennermuffel beziehungsweise der Brennkammer zugeführt wird, nahe
oder am Beginn der Teillastmuffel. Anders ausgedrückt besteht die Brennermuffel aus
einer kleinvolumigen Teillastmuffel, die sich in Richtung des Brennermundes erweitert
und zur großvolumigen Hauptlastmuffel wandelt. Dies kann beispielsweise in Form von
zwei konzentrisch auf derselben Rotationsachse angeordneten Zylindern oder konusähnlichen
Gebilden erreicht werden, wobei ein Übergang von der Teillastmuffel auf die Hauptlastmuffel
im Wesentlichen in radialer Richtung vorgesehen ist.
[0025] Bevorzugt ist es, wenn die Verbrennungsluftzuführung mindestens dreigeteilt ausgeführt
ist. Hierbei sind eine erste Verbrennungsluftzuführung und eine zweite Verbrennungsluftzuführung
zum Zuführen von Verbrennungsluft in die Teillastmuffel ausgebildet. Eine dritte Verbrennungsluftzuführung
ist zum Zuführen von Verbrennungsluft in die Hauptlastmuffel vorgesehen.
[0026] Durch eine Aufteilung der Verbrennungsluftzufuhr in verschiedene Teilströme kann
eine gute und zielgerichtete Verbrennung des Brennstoffes erreicht werden, da gezielt
ein bestimmtes Verhältnis der Verbrennungsluft zum Brennstoff eingehalten werden kann.
So kann beispielsweise, wenn der Brenner nur mit 30% seiner Maximallast betrieben
wird, und sich die Brennerflamme im Wesentlichen in der Teillastmuffel befindet, auch
über die verschiedenen Verbrennungsluftzuführungen die Verbrennungsluft hauptsächlich
in die Teillastmuffel zugeführt werden. Dies dient zum einen für eine gute Vermischung
des Brennstoffes mit der Verbrennungsluft, was wiederum eine effiziente Verbrennung
ermöglicht und zum anderen wird so ein Zusammenfallen der Flamme verhindert. Ein weiterer
Vorteil durch die Aufteilung ist, dass die einzelnen Zuführungen der Verbrennungsluftzuführung
jeweils kleiner sind. Hierdurch werden die Verbrennungsluftzuführungen mit höheren
Strömungsgeschwindigkeiten betrieben, was die Stabilität der Flamme positiv beeinflusst.
[0027] Dies ist insbesondere in einem niedrigen Last- oder Leistungsbereich vorteilhaft,
da so gezielt an bestimmten Stellen nur geringe Mengen an Verbrennungsluft zugeführt
werden können.
[0028] Ein wichtiger Grundsatz bei der Verbrennung von Feststoffen ist die Einhaltung der
Temperatur im Brennraum unterhalb des sogenannten Ascheerweichungspunktes. Würde diese
Temperatur überschritten werden, würden Anbackungen an der Brennermuffel entstehen,
die die Effizienz des Brenners reduzieren-oder den Betrieb bereits nach kurzer Zeit
verhindern würde. Daher werden Feststoffbrenner im Allgemeinen mit einem Lambda-Wert
zwischen 1,4 und 2,0 betrieben.
[0029] Daraus resultiert, dass zum Einhalten des Lambda-Wertes die Verbrennungsluftmengen
sowohl örtlich als auch zeitlich in Abhängigkeit der Feuerungswärmeleistung unterschiedlich
an den staubförmigen Brennstoff angepasst werden müssen. Diese örtliche und zeitliche
Zuleitung der Verbrennungsluft kann durch die Verwendung der erfindungsgemäßen Aufteilung
der Verbrennungsluftzuführung erreicht werden
[0030] Wird nun der erfindungsgemäße Brenner im Teillastbetrieb beispielsweise bei 30% der
maximalen Last betrieben, muss sichergestellt werden, dass der erforderliche Lambda-Wert
im Bereich der Flamme vorliegt. Dies kann wiederum dadurch erreicht werden, dass der
Volumenstrom der Verbrennungsluft für die dritte Verbrennungsluftzuführung relativ
gering gehalten wird und der Großteil der Verbrennungsluft über die erste und/oder
zweite Verbrennungsluftzuführung direkt in die Teillastmuffel geleitet wird, da sich
in diesem Betriebszustand die Flamme im Wesentlichen in der Teillastmuffel befindet.
Anders ausgedrückt wird ein Großteil der Verbrennungsluft in die Teillastmuffel geleitet.
[0031] Grundsätzlich können die erste und die zweite Verbrennungsluftzuführung beliebig
im Bereich der Teillastmuffel angeordnet sein. Vorteilhaft ist es, wenn die erste
Verbrennungsluftzuführung und die zweite Verbrennungsluftzuführung als Ringspalt um
die Rotationsachse ausgeführt sind, wobei die erste Verbrennungsluftzuführung näher
an der Rotationsachse vorgesehen ist als die zweite Verbrennungsluftzuführung. Mit
dieser Konstruktion wird zum einen erreicht, dass die Verbrennungsluft gut und gleichmäßig
in die Teillastmuffel eingeblasen werden kann. Unter der Annahme, dass der Brennstoff
relativ nah an der Rotationsachse eingeblasen wird, stellt sich so auch eine gute
Vermischung der Verbrennungsluft mit dem Brennstoff ein. Zum anderen wird hierdurch
dem Brennstoff ein ausreichendes Maß an Verbrennungsluft zur Verbrennung angeboten.
[0032] Ein weiterer Vorteil dieser Anordnung - die erste Verbrennungsluftzuführung näher
an der Rotationsachse als die zweite Verbrennungsluftzuführung - ist, dass das Prinzip,
welches bereits in Bezug auf die Hauptlastmuffel und die Teillastmuffel beschrieben
wurde, auch hier weitergeführt wird. Wird der Brenner am unteren Ende seines Leistungsbereiches,
beispielsweise bei 10% der maximalen Leistung, betrieben, so wird die benötigte Verbrennungsluft
tendenziell eher durch die erste Verbrennungsluftzuführung, welche sich näher an der
Rotationsachse befindet, zugeführt, da in diesem Betriebszustand auch die Flamme kleiner
ist. Wird der Brenner jedoch bei 30% oder 80% seiner maximalen Last betrieben, so
kann auch Verbrennungsluft zusätzlich durch die zweite Verbrennungsluftzuführung in
die Teillastmuffel eingeführt werden, was zu einer ausreichenden Verbrennungsluftzufuhr
für die entsprechenden Lastzustände führt.
[0033] Diesbezüglich ist es bevorzugt, wenn das Verhältnis der Austrittsquerschnittsflächen
der Verbrennungsluft der ersten Verbrennungsluftzuführung zu den Austrittsquerschnittsflächen
der Verbrennungsluft der zweiten Verbrennungsluftzuführung 1:8 bis 1:10 beträgt. Dies
bedeutet, dass die Austrittsquerschnittsflächen der ersten Verbrennungsluftzuführung
kleiner ausgeführt sind als die der zweiten Verbrennungsluftzuführung. Dies wiederum
ermöglicht, dass der Volumenstrom bei angenommener gleicher Austrittsgeschwindigkeit
der Verbrennungsluft der ersten Verbrennungsluftzuführung geringer ist als der zweiten
Verbrennungsluftzuführung. Hierdurch wird wiederum erreicht, dass die Flamme optimal
gestützt wird und ausreichend Verbrennungsluft je nach Lastzustand des Brenners zur
Verfügung gestellt werden kann.
[0034] Grundsätzlich können die Austrittsquerschnittsflächen der Verbrennungsluft der dritten
Verbrennungsluftzuführung beliebig groß ausgeführt sein. Es hat sich jedoch als vorteilhaft
erwiesen, wenn das Verhältnis der Summe der Austrittsquerschnittsflächen der Verbrennungsluft
der ersten Verbrennungsluftzuführung und der zweiten Verbrennungsluftzuführung zu
den Austrittsquerschnittsflächen der Verbrennungsluft der dritten Verbrennungsluftzuführung
1:7 bis 1:11 beträgt. Anders ausgedrückt ist die Dimensionierung der Austrittsquerschnittsflächen
derart, dass bei einer angenommenen gleichen Strömungsgeschwindigkeit durch die Austrittsquerschnittsflächen
der dritten Verbrennungsluftzuführung, welche Verbrennungsluft in die Hauptlastmuffel
leiten, deutlich mehr Verbrennungsluft zugeführt werden kann als durch die beiden
Verbrennungsluftzuführungen, welche Verbrennungsluft in die Teillastmuffel leiten.
[0035] Hierdurch wird erreicht, dass in einem Lastzustand von beispielsweise 70% oder mehr
insbesondere in der Hauptlastmuffel ausreichend Verbrennungsluft zur Verfügung steht,
um eine möglichst optimale Verbrennung des Brennstoffes zu erreichen. Auch wird dadurch
die Ausdehnung der Brennerflamme im Hauptlastbetrieb, welcher beispielsweise im Bereich
zwischen 30% und 100% der maximalen Last liegen kann, unterstützt.
[0036] Um noch besser unterschiedliche Verbrennungsluftmengen abhängig von dem Lastzustand
des Brenners der Flamme anbieten zu können, ist vorgesehen, dass Gebläse zum Fördern
der Verbrennungsluft zu den Verbrennungsluftzuführungen vorhanden sind und dass die
maximale Auslegungsgeschwindigkeit der ersten und der zweiten Verbrennungsluftzuführungen
1,8 bis 2,5 mal größer als die maximale Auslegungsgeschwindigkeit der dritten Verbrennungsluftzuführung
ist. Durch eine derartige Auslegung wird erreicht, dass zum einen eine ausreichende
Verbrennungsluft abhängig von den verschiedenen Betriebszuständen des Brenners zur
Verfügung steht, jedoch auch ein ausreichend hoher Lambda-Wert vorhanden ist, um das
Erreichen des Ascheerweichungspunktes zu verhindern. Die unterschiedlichen maximalen
Auslegungsgeschwindigkeiten beeinflussen auch eine Verdrallung der Verbrennungsluft
in der Brennermuffel, wodurch eine bessere Verbrennung erreicht wird.
[0037] In einer bevorzugten Ausführungsform sind die zweite und/oder die dritte Verbrennungsluftzuführung
in jeweils zwei oder mehrere jeweils unabhängige Verbrennungsluftzuführungen mit unabhängigen
Querschnitten ausgeführt. Dies ist besonders vorteilhaft bei Brennern mit einer maximalen
Leistung von mehr als 10 MW. Dieser Aufteilung liegt die Erkenntnis zugrunde, dass,
ähnlich wie zuvor allgemein beschrieben, auch bei Brennern, die beispielsweise für
eine Maximallast von mehr als 100 MW ausgelegt sind, es vorteilhaft ist, die Verbrennungsluftzuführungen
weiter aufzuteilen, so dass jeweils eine optimale Zuführung zum einen der Verbrennungsluftmenge
als auch in Bezug auf die Position der Zuleitung in die Brennermuffel der Verbrennungsluft
möglich ist. Dies ermöglicht zum einen ausreichend hohe Lambda-Werte und zum anderen
eine ausreichend hohe Vermischung innerhalb der Brennermuffel, so dass eine gute Verbrennung
zustande kommt.
[0038] Diesbezüglich ist es bevorzugt, wenn die zweite und/oder dritte Verbrennungsluftzuführung
jeweils im Verhältnis von ca. 30:70 der Austrittsquerschnittsflächen der Verbrennungsluft
aufgeteilt sind, wobei der Austritt für den jeweils kleineren Verbrennungsluftstrom
näher an den Rotationsachsen vorgesehen ist. Anders ausgedrückt wird beispielsweise
die zweite Verbrennungsluftzuführung in zwei separate Verbrennungsluftzuführungen
aufgespalten, wobei der weiter in der Nähe der Rotationsachse liegende Teil der zweiten
Verbrennungsluftausführung 30% der Querschnittsfläche und der weiter außen liegende
Teil der zweiten Verbrennungsluftzuführung 70% der Austrittsquerschnittsfläche aufweist.
In selber Weise kann auch die dritte Verbrennungsluftzuführung zweigeteilt werden,
wobei ein Teil 30% und der andere 70% der gesamten Austrittsquerschnittsflächen aufweist.
Es hat sich herausgestellt, dass eine derartige Aufteilung besonders gut den Erfordernissen
der unterschiedlichen Betriebszustände genügt. Hierbei ist auch berücksichtigt, dass
im Bereich der Wand der Brennermuffel ein Kühlluftstrom von Vorteil ist, um die thermische
Belastung auf die Brennermuffel zu verringern. Dies wird dadurch unterstützt, dass
die außen gelegenen Querschnittsflächen größer dimensioniert sind als die innen gelegenen,
so dass hier eine größere Luftmenge einströmen kann. Die beiden Teile der zweiten
oder dritten Verbrennungsluftzuführung können auch mit jeweils unterschiedlichen maximalen
Auslegungsgeschwindigkeiten betrieben werden.
[0039] In einer bevorzugten Ausführungsform sind am Austritt zumindest der ersten und der
zweiten Verbrennungsluftzuführungen Dralleinrichtungen zum Beeinflussen der Verbrennungsluftströmungen
in einer Kreisbahn um die Rotationsachsen innerhalb der Teillast- und Hauptlastbrennermuffel
vorgesehen. Hierdurch wird erreicht, dass eine sogenannte Drall- oder Wirbelbrennkammer
erzeugt wird. Anders ausgedrückt stellt sich eine Gasströmung ein, die sich um die
Rotationsachsen spiralförmig oder schraubenartig dreht beziehungsweise verläuft. Das
so in der Brennkammer erzeugte Wirbelprofil der Gasströmung zwingt die Brennstoffpartikel
aufgrund der wirkenden Zentrifugalbeschleunigung auf eine Kreisbahn an den Außenwänden
der Brennkammer. Hierdurch wird die Verweilzeit der Brennstoffpartikel in der Brennermuffel
beziehungsweise in der Ausbrandzone der Brennkammer, welche durch die Brennermuffel
mit ausgebildet wird, erhöht, wodurch eine bessere vollständigere Verbrennung erreicht
werden kann.
[0040] Ferner betrifft die Erfindung ein Verfahren zum Betrieb eines feststoffgefeuerten
Brenners. Ein derartiger Brenner weist mindestens eine erste Verbrennungsluftzuführung,
eine zweite Verbrennungsluftzuführung und eine dritte Verbrennungsluftzuführung auf.
Außerdem besitzt er eine Brennermuffel, die aus einer Teillastmuffel und einer Hauptlastmuffel
besteht, wobei die erste und die zweite Verbrennungsluftzuführung zur Zuführung von
Verbrennungsluft in die Teillastmuffel ausgelegt sind. Die dritte Verbrennungsluftzuführung
ist zur Zuführung von Verbrennungsluft in die Hauptlastmuffel ausgelegt. Erfindungsgemäß
ist der feststoffgefeuerte Heißgaserzeuger in einem kontinuierlichen Betriebszustand
zwischen ca. 10% bis 100% seiner maximalen Leistung betreibbar. Ferner ist vorgesehen,
dass die Verbrennungsluftzuführung derartig geregelt wird, dass sich eine Flamme bis
ca. 30% der maximalen Leistung des feststoffgefeuerten Heißgaserzeugers im Wesentlichen
innerhalb der Teillastmuffel befindet.
[0041] Auch dem Verfahren liegt die erläuterte Erkenntnis zugrunde, dass es bei gattungsgemäßen
feststoffgefeuerten Brennern nicht möglich ist, Betriebszustände zu erreichen, die
unterhalb von ca. 40% der maximalen ausgelegten Leistung sind. Der Grund dafür ist,
dass bei einem Lastbereich von 20% bis 30% der maximalen Last die Strömungsgeschwindigkeiten
sowohl der Verbrennungsluft wie auch der Brennstoffzufuhr derart niedrig sind, dass
es zu einem Abreißen beziehungsweise Zusammenbrechen der Flamme kommt. Dies wird auch
dadurch verursacht, dass die Flamme von der Brennermuffel derart weit entfernt ist,
dass keine Stützwirkung durch die Brennermuffel mehr vorhanden ist.
[0042] Erfindungsgemäß ist daher vorgesehen, dass die Verbrennungsluftzufuhr derart geregelt
wird, dass sich die Flamme ab einem Betrag von ca. 30% der maximalen Leistung von
der gesamten Brennermuffel, welche durch die Hauptlastmuffel und die Teillastmuffel
gebildet wird, im Wesentlichen in die Teillastmuffel zurückzieht. Diese ist kleinvolumiger
als die großvolumige Hauptlastmuffel. Hierdurch wird zum einen die Flamme in der Teillastmuffel
besser gestützt. Zum anderen wird bei geringerem Strömungsvolumen der Verbrennungsluft
wie auch Fördervolumen der Brennstoffzuführung eine ausreichend gute Vermischung und
damit eine Verbrennung erreicht, so dass die Flamme nicht zusammenbricht. Hierdurch
ist es möglich, den feststoffgefeuerten Brenner kontinuierlich zwischen 10% oder weniger
bis zu 100% seiner maximalen Leistung zu betreiben.
[0043] Bevorzugt ist es vorgesehen, dass beim Betrieb um 10% der maximalen Leistung des
feststoffgefeuerten Brenners die zweite und dritte Verbrennungsluftzuführung mit ca.
10% ihrer maximalen Auslegungsgeschwindigkeit betrieben werden und dass die erste
Verbrennungsluftzuführung mit ca. 70% ihrer maximalen Auslegungsgeschwindigkeit betrieben
wird.
[0044] Neben den Austrittsquerschnittsflächen der Verbrennungsluftzuführungen definiert
die Geschwindigkeit, mit der die Verbrennungsluft ausgeblasen wird, das Verbrennungsluftvolumen
pro Zeiteinheit. Dies ist maßgeblich für die Beeinflussung des Brennverhaltens. Die
Strömungsgeschwindigkeit ist eine gängige Größe, um dieses Volumen der Verbrennungsluft
pro Zeiteinheit zu beeinflussen, da die Austrittsquerschnittsflächen konstruktionsbedingt
festgelegt sind.
[0045] Im Rahmen der Erfindung kann unter maximaler Auslegungsgeschwindigkeit insbesondere
die Strömungsgeschwindigkeit verstanden werden, die vorliegt, wenn der Brenner mit
100% seiner Leistung betrieben wird.
[0046] Durch den Betrieb der zweiten und dritten Verbrennungsluftzuführung bei ca. 10% ihrer
maximalen Auslegungsgeschwindigkeit und der ersten Verbrennungsluftzuführung bei ca.
70% ihrer maximalen Auslegungsgeschwindigkeit wird erreicht, dass bei einem Betrieb
um 10% der maximalen Leistung des Brenners die relativ kleine Flamme hauptsächlich
durch die erste Verbrennungsluftzuführung mit Verbrennungsluft versorgt wird. Liegt
diese Verbrennungsluftzuführung relativ nah an den Rotationsachsen und dem Austritt
der Förderluft der Brennstoffzuführung, so wird hierdurch die Flamme ausreichend mit
Verbrennungsluft versorgt und zusätzlich unterstützt. Ist die erste Verbrennungsluftzuführung
derart ausgebildet, dass sie ihre Verbrennungsluft in die Teillastmuffel leitet, so
wird durch die erfindungsgemäße Verfahrenssteuerung auch erreicht, dass vor allem
Verbrennungsluft in die Teillastmuffel gelangt. Hierdurch wird eine Versorgung der
Flamme, welche sich in die Teillastmuffel zurückgezogen hat, zusätzlich unterstützt.
[0047] Bei einem Betrieb des Brenners zwischen ca. 10% und ca. 30% der maximalen Leistung
des feststoffgefeuerten Brenners ist es bevorzugt, die erste Verbrennungsluftzuführung
kontinuierlich von 70% bis 100% ihrer maximalen Auslegungsgeschwindigkeit zu erhöhen
beziehungsweise hochzufahren. Zusätzlich oder alternativ hierzu kann auch die zweite
Verbrennungsluftzuführung kontinuierlich von 10% bis 20% ihrer maximalen Auslegungsgeschwindigkeit
erhöht werden. Durch eine oder beide dieser Maßnahmen wird erreicht, dass zwar ausreichend
mehr Verbrennungsluft der Flamme zugeführt wird, so dass sie mit bis zu 30% der maximalen
Leistung brennen kann, jedoch die Zuführung hauptsächlich durch die Verbrennungsluftzuführungen
in der Teillastmuffel erfolgt. Somit wird erreicht, dass sich die Flamme weiterhin
hauptsächlich in der Teillastmuffel befindet. Hier wird sie ausreichend gestützt und
fällt nicht zusammen, so dass überhaupt ein Betrieb des Brenners bei nur 10% bis 30%
der maximalen Leistung des feststoffgefeuerten Brenners möglich ist.
[0048] Vorteilhaft ist es, bei einem Betrieb zwischen 30% und 100% der maximalen Leistung
des feststoffgefeuerten Brenners die zweite Verbrennungsluftzuführung kontinuierlich
von 20% bis 100% ihrer maximalen Auslegungsgeschwindigkeit zu erhöhen. Durch diese
Ausführung wird dem erhöhten Verbrennungsluftbedürfnis der Flamme Rechnung getragen.
Die zweite Verbrennungsluftzuführung befindet sich am Rand der Teillastmuffel, so
dass durch Erhöhung des Volumenstroms durch die zweite Verbrennungsluftzuführung die
Flamme zum einen gut mit zusätzlicher Luft im Bereich der Teillastmuffel versorgt
wird, zum anderen auch ein Erstrecken der Flamme in die Hauptlastmuffel unterstützt
wird.
[0049] Grundsätzlich kann im Betrieb ab 30% der maximalen Leistung auch die Strömungsgeschwindigkeit
der Verbrennungsluft durch die dritte Verbrennungsluftzuführung erhöht werden. Bevorzugt
ist es hierbei, wenn die Strömungsgeschwindigkeit bei einem Betrieb zwischen 40% und
100% der maximalen Leistung des feststoffgefeuerten Brenners kontinuierlich von 10%
bis 100% ihrer maximalen Auslegungsgeschwindigkeit erhöht wird.
[0050] Durch eine derartige Auslegung wird ab 40% ein wesentlicher Teil der Verbrennungsluft
über die dritte Verbrennungsluftzuführung zugeführt. Diese führt ihre Verbrennungsluft
direkt in die Hauptlastmuffel ein. Da sich, wie bereits erwähnt, ab 30% die Brennflamme
tendenziell auch in die Hauptlastmuffel erstreckt, ist es nun erforderlich, auch hier
genug Verbrennungsluft zur Verfügung zu stellen. Durch eine deutlich größere Dimensionierung
der maximal möglichen Fördermenge an Verbrennungsluft durch die dritte Verbrennungsluftzuführung
wird erreicht, dass insbesondere im oberen Leistungsbereich, hauptsächlich Verbrennungsluft
direkt in die Hauptlastmuffel zugeführt wird. Somit wird eine ausreichend gute Verbrennung
ermöglicht.
[0051] Die Erfindung wird nachfolgend anhand von Ausführungsbeispielen und schematischen
Zeichnungen näher erläutert. In diesen Zeichnungen zeigen:
- Fig. 1:
- einen Schnitt durch eine vereinfachte Konstruktion des erfindungsgemäßen Brenners;
- Fig. 2:
- einen Schnitt durch einen erfindungsgemäßen Brenner mit verdeutlichter Verbrennungsluftzufuhr;
- Fig. 3:
- ein Diagramm zur Erläuterung der Betriebsweise eines erfindungsgemäßen Brenners;
- Fig. 4:
- einen Schnitt durch den Bereich der Teillastmuffel eines erfindungsgemäßen Brenners;
und
- Fig. 5:
- eine vergrößerte Ansicht der Zuführungen zur Teillastmuffel aus Fig. 4.
[0052] In Fig. 1 ist ein Schnitt durch eine Prinzipskizze eines erfindungsgemäßen Brenners
10 dargestellt. Bei dem dargestellten Brenner handelt es sich um einen feststoffgefeuerten
Brenner 10. Die Feststoffzuführung erfolgt über die Brennstoffzuführung 12 am Brennerkopf,
bei der beispielsweise Kohlenstaub mittels Förderluft in eine Brennermuffel 20 eingeblasen
wird.
[0053] Die Brennermuffel 20 ist beim erfindungsgemäßen Brenner 10 zweiteilig ausgebildet.
Sie besteht aus einer Teillastmuffel 21 und einer Hauptlastmuffel 22, welche sich
an die Teillastmuffel 21 anschließt. Die Teillastmuffel 21 wie auch die Hauptlastmuffel
22 sind rotationssymmetrisch aufgebaut und so angeordnet, dass die jeweilige Rotationssymmetrieachse
25 übereinstimmt. Die Teillastmuffel 21 weist ungefähr 5% bis 10% des Volumens der
Hauptlastmuffel 22 auf.
[0054] Erfindungsgemäß ist vorgesehen, dass der hier skizzenhaft dargestellte feststoffgefeuerte
Brenner 10 ein hohes Regelverhältnis von 1:10 aufweist. Dies wird dadurch erreicht,
dass durch die zweigeteilte Brennermuffel 20 ein Teillastbereich I sowie ein Hauptlastbereich
II im Reaktionsraum definiert werden. Der Reaktionsraum ist das Innenvolumen der Brennermuffel
20. Wird der Brenner 10 bei einer niedrigen Last oder Leistung, beispielsweise 10%
seiner maximalen Last betrieben, so werden die Betriebsparameter derart eingestellt,
dass sich die Brennerflamme im Wesentlichen im Teillastbereich I befindet. Wird der
Brenner 10 hochgefahren und beispielsweise mit 70% seiner Maximallast oder Maximalleistung
betrieben, so erstreckt sich die nun vorhandene Brennerflamme vom Teillastbereich
I bis weit in den Teillastbereich II hinein.
[0055] Dieses Verhalten der Flamme wird durch die Steuerung von Verbrennungsluftzuführungen
30 erreicht. In Fig. 1 sind hierfür drei Verbrennungsluftzuführungen 31, 32, 33 vorgesehen.
Die erste und die zweite Verbrennungsluftzuführung 31, 32 führen ihre Verbrennungsluft
in die Teillastmuffel 21 zu. Die dritte Verbrennungsluftzuführung 33 ist derart angeordnet,
dass ihre Verbrennungsluft direkt in die Hauptlastmuffel 22 zugeführt wird.
[0056] Bei Feststoffbrennern des Standes der Technik war es nicht möglich, einen Lastbetrieb
von 30% oder weniger der Maximalleistung zu erreichen. Entsprechend der Erfindung
wurde erkannt, dass dies unter anderem aufgrund einer ungenügenden Unterstützung der
Flamme durch die Brennermuffel 20 erfolgte. Ebenfalls ist im Stand der Technik die
Luftzuführung unzureichend angeordnet, so dass es zu einem Abreißen und Ausgehen der
Flamme kommt, da an den notwendigen Stellen nicht genug Verbrennungsluft zur Verfügung
steht.
[0057] Dem wurde entsprechend der Erfindung entgegengewirkt, indem eine zweiteilig ausgeführte
Brennermuffel 20 vorgesehen wurde. Hierdurch ist es möglich, in einem Niederlast-
oder Teillastbetrieb, der sich bis ca. 30% der maximalen Leistung des Brenners 10
erstreckt, eine Flamme im Wesentlichen nur im Teillastbereich I vorzusehen. Um dennoch
eine hohe Leistung zu erreichen, ist der Hauptlastbereich II volumenmäßig viel größer
ausgebildet, so dass genug Platz für eine ausreichende Verbrennung mit ausreichend
Brennstoff zur Verfügung steht.
[0058] In Fig. 2 ist eine weitere Skizze eines Schnittes durch einen erfindungsgemäßen Brenner
10 gezeigt, in dem nun auch die verschiedenen Zuführungen in den Brennerinnenraum
beziehungsweise die Brennermuffel 20 dargestellt sind.
[0059] Die Brennermuffel des Brenners 10 ist wiederum zweigeteilt ausgeführt und weist eine
Teillastmuffel 21 sowie eine Hauptlastmuffel 22 auf. Die Teillastmuffel 21 weist eine
im Wesentlichen konische Form auf. Sie erweitert sich vom Brennerkopf in Richtung
der Hauptlastmuffel 22. Der Winkel des Konuses beträgt hier bevorzugt zwischen 15°
und 25°.
[0060] An die Teillastmuffel 21 schließt sich die Hauptlastmuffel 22 an. Diese hat zu Beginn
eine konusartige Grundform, welche später in eine zylinderähnliche Form übergeht.
Beide Teile der Muffel 20 sind rotationssymmetrisch um eine Rotationsachse 25 ausgeführt.
[0061] Im Zentrum der Rotationsachse 25 befindet sich am Beginn des Brennerkopfs an der
Teillastmuffel 21 ein Startbrenner 13. Um den Startbrenner 13 ist ein Ringspalt vorgesehen,
welcher als Brennstoffzuführung 12 vorgesehen ist. Durch diesen Ringspalt kann beispielsweise
Kohlenstaub mittels eines Trägermediums wie Luft in den Brennerinnenraum beziehungsweise
Reaktionsraum eingeblasen werden. Grundsätzlich können natürlich auch andere feste,
zerkleinerte Brennstoffe hierdurch eingeblasen werden.
[0062] Um den Ringspalt der Brennstoffzuführung 12 ist ein weiterer Ringspalt konzentrisch
vorgesehen. Dieser ist mit der ersten Verbrennungsluftzuführung 31 verbunden. Im Bereich
des Austrittes der ersten Verbrennungsluft in den Teillastbereich I am Brennerkopf
sind Dralleinrichtungen 41 vorgesehen, um der austretenden Verbrennungsluft einen
Richtungsimpuls mitgeben zu können.
[0063] Anschließend an den Ringspalt für die erste Verbrennungsluftzuführung 31 ist ein
zweiter Ringspalt vorgesehen, welcher mit der zweiten Verbrennungsluftzuführung 32
verbunden ist. Auch dieser Ringspalt endet in der Teillastmuffel 21. Am Übergang des
Ringspaltes für die zweite Verbrennungsluft 32 in den Teillastbereich I sind ebenfalls
Dralleinrichtungen 42 vorgesehen, um der einströmenden Verbrennungsluft einen Drallimpuls
mitgeben zu können.
[0064] Ferner sind noch Öffnungen zur Zuführung der dritten Verbrennungsluft 33 im Bereich
der Hauptlastmuffel 22 vorgesehen. Wesentlich ist hierbei an deren Position, dass
die Öffnungen direkt in die Hauptlastmuffel, also in den Hauptlastbereich II führen
und nicht in den Teillastbereich I. Somit kann der Anteil der Verbrennungsluft, welcher
über die dritte Verbrennungsluftzuführung 33 zugeführt wird, direkt in die Hauptlastmuffel
geleitet werden.
[0065] Im Folgenden wird unter Bezugnahme auf die Fig. 3 nun die Betriebsweise des erfindungsgemäßen
Brenners 10 näher erläutert. Hierbei wird von einer Anordnung der ersten, zweiten
und dritten Verbrennungsluftzuführungen 31, 32, 33 entsprechend der Fig. 2 ausgegangen.
[0066] In dem Diagramm von Fig. 3 ist auf der Abszisse die Leistung P des erfindungsgemäßen
Brenners 10 in Prozent angegeben. Auf der Ordinate ist das Verhältnis der Austrittsgeschwindigkeit
zur maximal ausgelegten Austrittsgeschwindigkeit der Verbrennungsluftzuführungen 31,
32, 33 dargestellt. Hierbei stellt der Wert 1 eine vorhandene Austrittsgeschwindigkeit
entsprechend der maximal ausgelegten Geschwindigkeit dar.
[0067] Mittels der Austrittsgeschwindigkeit und des Austrittsquerschnitts der entsprechenden
Verbrennungsluftzuführung 31, 32, 33 kann der jeweilige Volumenstrom an Verbrennungsluft
berechnet werden. Die maximalen Auslegungsgeschwindigkeiten für die Verbrennungsluftzuführung
31, 32, 33 können in Abhängigkeit von dem verwendeten Brennstoff, beispielsweise Braunkohle
oder Steinkohle, sowie dem Einsatzzweck des Brenners bestimmt werden.
[0068] Im Diagramm sind drei verschiedene Kurven dargestellt, welche mit a, b und c bezeichnet
sind. Die Kurve a betrifft die erste Verbrennungsluftzuführung 31, die Kurve b die
zweite Verbrennungsluftzuführung 32 und die Kurve c die dritte Verbrennungsluftzuführung
33. Die Addition der über die verschiedenen Verbrennungsluftzuführungen 31, 32, 33
zugeführten Verbrennungsluft ergibt die gesamte Verbrennungsluftmenge. Diese kann
aus dem gewünschten Lamdawert und der gewünschten Brennerlast hergeleitet werden.
Die Gesamtverbrennungsluftzuführung wird dann auf die verschiedenen Verbrennungsluftzuführungen
31, 32, 33 aufgeteilt.
[0069] Bei einer Leistung von 10% der maximal möglichen Leistung des Brenners wird die erste
Verbrennungsluftzuführung 31 mit 70% ihrer Auslegungsgeschwindigkeit betrieben. Die
zweite Verbrennungsluftzuführung 32 und die dritte Verbrennungsluftzuführung 33 werden
jeweils mit 10% ihrer maximalen Auslegungsgeschwindigkeit betrieben. Dieser Betriebszustand
mit 10% der maximalen Auslegungsgeschwindigkeit wird auch als Kühlluftstellung bezeichnet.
Dies bedeutet, dass ein Großteil der Verbrennungsluft in den Teillastbereich I eingeblasen
wird. Dies wiederum hat zur Folge, dass, da auch relativ wenig Brennstoff in die kombinierte
Brennermuffel 20 eingeblasen wird, sich die Flamme hauptsächlich im Teillastbereich
I befindet.
[0070] Beim Hochfahren des Brenners von 10% auf 30% der maximalen Leistung wird die erste
Verbrennungsluftzuführung 31 kontinuierlich auf ihren Maximalwert erhöht. Die zweite
Verbrennungsluftzuführung 23 wird auf ca. 20% ihrer maximalen Auslegegeschwindigkeit
kontinuierlich erhöht, wohingegen die dritte Verbrennungsluftzuführung 33 weiterhin
mit 10% ihrer maximalen Auslegungsgeschwindigkeit betrieben wird. Dieses kontinuierliche
Hochfahren der Luftzufuhr über die erste und zweite Verbrennungsluftzuführung 31,
32 hat den Effekt, dass in dem Teillastbereich I ein höheres Verbrennungsluftvolumen
zur Verfügung steht. Dieses Verbrennungsluftvolumen wird durch die Flamme beansprucht,
welche mit dem festen Brennstoff betrieben wird. Selbstverständlich wird beim Hochfahren
der Last von 10% auf 30% auch die Brennstoffmenge pro Zeit erhöht. Durch die erfindungsgemäße
Auslegung verbleibt die Flamme des Brenners 10 weiterhin im Wesentlichen im Teillastbereich
I und kann so durch die Teillastmuffel 21 weiterhin gestützt werden.
[0071] Soll nun der Brenner vom 30%-igen Lastbereich auf Volllast hochgefahren werden, so
wird die erste Verbrennungsluftzuführung 31 weiterhin auf Volllast, das heißt mit
ihrer maximalen Auslegegeschwindigkeit betrieben. Die zweite Verbrennungsluftzuführung
32 wird kontinuierlich erhöht. Das heißt, dass die Ausblasgeschwindigkeit von 20%
der maximalen Auslegegeschwindigkeit auf 100% der maximalen Auslegegeschwindigkeit
kontinuierlich erhöht wird, so dass 100% der maximalen Auslegegeschwindigkeit bei
100% der Leistung des Brenners 10 vorhanden sind.
[0072] Die Ausblasgeschwindigkeit der dritten Verbrennungsluftzuführung 33 wird bis ca.
40% der maximalen Last des Brenners bei 10% der Auslegegeschwindigkeit beibehalten.
Ab dem Bereich um 40% der maximalen Brennerleistung steigt diese ebenfalls kontinuierlich
an, bis sie bei 100% der maximalen Brennerleistung auch ihre maximale Auslegegeschwindigkeit
erreicht hat.
[0073] Durch diese Steuerung insbesondere der zweiten und dritten Verbrennungsluftzuführung
32, 33 erstreckt sich die Brennerflamme erst ab ca. 30% der maximalen Leistung des
Brenners auch in den Hauptlastbereich II. Ab 30% beziehungsweise 40% hat die Flamme
auch eine derartige Stärke, dass nicht mehr die Gefahr besteht, dass sie aufgrund
eines Strömungsabrisses der Verbrennungsluft abreißt beziehungsweise erlischt. Anders
ausgedrückt wandert die Flamme ab ca. 30% der maximalen Leistung sukzessive aus der
Teillastmuffel 21 in die Hauptlastmuffel 22.
[0074] Eine weitere Funktionalität der über die dritte Verbrennungsluftzuführung 33 zugeführten
Verbrennungsluft ist, dass hiermit auch die wandnahen Ausbrandzonen der Muffel 20
gekühlt werden können. Hierdurch können geringere Anforderungen an die Materialien
der Brennermuffel 20 gestellt werden.
[0075] Mit diesem erfindungsgemäßen Verfahren ist es möglich, den erfindungsgemäßen Feststoffbrenner
10 von einer 10%-igen Leistung bis zur 100%-igen Leistung kontinuierlich zu betreiben.
Dies bedeutet einen Regelbereich von 1:10.
[0076] Somit ist es damit möglich, auch feststoffgefeuerte Brenner für Heißgaserzeuger bei
Mahltrocknungsanlagen einzusetzen, wie sie exemplarisch in der Beschreibungseinleitung
erörtert wurden.
[0077] In Fig. 4 ist eine detailliertere Ansicht eines Schnittes durch einen erfindungsgemäßen
Brenner 10 dargestellt und in Fig. 5 ist eine Vergrößerung des Brennerkopfes an der
Teillastmuffel 21 aus Fig. 4 gezeigt.
[0078] Im Folgenden wird nun auf eine detailliertere Konstruktion der Luftzuführungen sowie
weiterer in diesem Bereich angeordneter Elemente des erfindungsgemäßen Brenners 10
unter Bezugnahme auf beide Figuren 4 und 5 eingegangen. Der Bereich, welcher in Fig.
4 mit A bezeichnet ist, ist in Fig. 5 vergrößert dargestellt.
[0079] Wie bereits ausgeführt, ist der erfindungsgemäße Brenner 10 im Wesentlichen rotationssymmetrisch
ausgebildet. Zentral im Bereich der Rotationsachse 25 ist ein Startbrenner 13 mit
seiner Zuführung 52 angeordnet. Dieser wird beispielsweise mit Gas oder Öl betrieben.
Er dient dazu, den erfindungsgemäßen Brenner 10 zu starten. Hierzu wird der Startbrenner
13 zuerst eine Zeit lang betrieben, bis in der Muffel 20 eine ausreichend hohe Temperatur
vorhanden ist, um den eigentlichen feststoffgefeuerten Brenner 10 zu starten.
[0080] Um den Startbrenner 13 herum erstreckt sich ein Ringspalt, welcher mit einer Brennstoffzuführung
12 verbunden ist. Über diese kann beispielsweise Kohlenstaub mit Förderluft in den
Teillastbereich I eingeblasen werden.
[0081] Mit einem weiteren Ringspalt um den Ringspalt für die Brennstoffzuführung 12 ist
die erste Verbrennungsluftzuführung 31 verbunden. Vor dem Eintritt in den Teillastbereich
I innerhalb der Teillastmuffe 21 sind im Ringspalt Dralleinrichtungen 41, welche auch
als Drallschaufeln bezeichnet werden können, angeordnet, um der eingeblasenen Verbrennungsluft
einen Drall in Schraubenform um die zentrale Achse 25 mitgeben zu können.
[0082] In ähnlicher Weise ist um den Ringspalt für die erste Verbrennungsluftzuführung 31
ein weiterer Ringspalt für die zweite Verbrennungsluftzuführung 32 angeordnet. Auch
hierbei sind kurz vor dem Austritt wiederum Dralleinrichtungen 42 beziehungsweise
Drallschaufeln vorgesehen, um die Verbrennungsluft, die hierdurch ausgeblasen wird,
zu verdrallen.
[0083] An die Teillastmuffel 21 schließt sich die Hauptlastmuffel 22 an. In diese wird die
dritte Verbrennungsluftzuführung 31 geführt. Diese Zuführung ist in der hier dargestellten
Ausführungsform nicht erneut über einen Ringspalt ausgeführt, sondern eine Zuführung
60 für die dritte Verbrennungsluft führt in einen Luftverteiler 61 für die dritte
Verbrennungsluft. Diese wiederum ist mit Austrittsöffnungen 62 für die dritte Verbrennungsluft
verbunden. Diese Öffnungen führen in den Hauptlastbereich II, also in den Innen- oder
Reaktionsraum der Hauptlastmuffel 22. Anders ausgedrückt ist die Luftverteilung 61
mittels einer Maske, welche die Austrittsöffnung 62 aufweist, mit dem Innenraum der
Hauptlastmuffel 22 verbunden. Durch die Öffnungen 62 für die dritte Verbrennungsluftzuführung
kann der Verbrennungsluft ebenfalls ein Drall aufgegeben werden.
[0084] In die Muffel 20 ragt seitlich ein Zündbrenner 51 hinein. Dieser wird verwendet,
um den Startbrenner 13 zu starten.
[0085] Grundsätzlich kann als Verbrennungsluft durch die erste, zweite und dritte Verbrennungsluftzuführung
31, 32, 33 normale Außenluft zugeführt werden. Wird der erfindungsgemäße Brenner 10
in einem Heißgaserzeuger, insbesondere für Kohlemahlanlagen, verwendet, so ist es
vorteilhaft, über die dritte Verbrennungsluftzuführung 33 ein Gemisch aus Außenluft
sowie sauerstoffarmer Luft beziehungsweise rezirkulierter Luft zuzuführen. Dies ist
erforderlich, da die heißen Prozessgase, welche bei einer Mahltrocknung in Kohlemahlanlagen
verwendet werden, einen maximalen Sauerstoffgehalt von 10% aufweisen dürfen, um Staubexplosionen
vorzubeugen.
[0086] Mit der erfindungsgemäßen Brennerkonstruktion sowie dem erfindungsgemäßen Betriebsverfahren
ist es demnach möglich, einen Feststoffbrenner anzugeben und zu betreiben, welcher
ein Regelverhältnis von bis zu 1:10 aufweist.
1. Feststoffgefeuerter Brenner (10)
mit einer Brennstoffzuführung (12) mittels Förderluft,
mit einer Brennermuffel (20) und
mit mindestens einer Verbrennungsluftzuführung (30)
dadurch gekennzeichnet,
dass die Brennermuffel (20) in eine Hauptlastmuffel (22) und eine Teillastmuffel (21)
unterteilt ist,
dass die Teillastmuffel (21) 5% bis 10% des Volumens der Hauptlastmuffel (22) aufweist,
dass die Teillastmuffel (21) eine konische, rotationssymmetrische Grundform mit einer
Rotationsachse (25) aufweist,
dass die Hauptlastmuffel (22) eine rotationssymmetrische Grundform mit einer Rotationsachse
(25) aufweist,
wobei die Rotationsachse (25) der Hauptlastmuffel (22) in einer Verlängerung der Rotationsachse
(25) der Teillastmuffel (21) liegt, und
dass die Hauptlastmuffel (22) unmittelbar anschließend an die Teillastmuffel (21) vorgesehen
ist.
2. Feststoffgefeuerter Brenner nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Verbrennungsluftzuführung (30) mindestens dreigeteilt ausgeführt ist, dass eine
erste Verbrennungsluftzuführung (31) und eine zweite Verbrennungsluftzuführung (32)
zum Zuführen von Verbrennungsluft in die Teillastmuffel (21) ausgebildet sind und
dass eine dritte Verbrennungsluftzuführung (33) zum Zuführen von Verbrennungsluft in der
Hauptlastmuffel (22) ausgebildet ist.
3. Feststoffgefeuerter Brenner nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass die erste Verbrennungsluftzuführung (31) und die zweite Verbrennungsluftzuführung
(32) als Ringspalt um die Rotationsachsen (25) ausgeführt sind und
dass die erste Verbrennungsluftzuführung (31) näher an den Rotationsachsen (25) vorgesehen
ist als die zweite Verbrennungsluftzuführung (32).
4. Feststoffgefeuerter Brenner nach einem der Ansprüche 2 oder 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Verhältnis der Austrittsquerschnittsflächen der Verbrennungsluft der ersten Verbrennungsluftzuführung
(31) zu den Austrittsquerschnittsflächen der Verbrennungsluft der zweiten Verbrennungsluftzuführung
(32) 1:8 bis 1:10 beträgt.
5. Feststoffgefeuerter Brenner nach einem der Ansprüche 2 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Verhältnis der Summe der Austrittsquerschnittsflächen der Verbrennungsluft der
ersten Verbrennungsluftzuführung (31) und der zweiten Verbrennungsluftzuführung (32)
zu den Austrittsquerschnittsflächen der Verbrennungsluft der dritten Verbrennungsluftzuführung
(33) 1:7 bis 1:11 beträgt.
6. Feststoffgefeuerter Brenner nach einem der Ansprüche 2 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
dass Gebläse zum Fördern der Verbrennungsluft zu den Verbrennungsluftzuführungen (31,
32, 33) vorgesehen sind und
dass die maximale Auslegungsgeschwindigkeit der ersten (31) und der zweiten (32) Verbrennungsluftzuführungen
1,8 bis 2,5 mal größer als die maximale Auslegungsgeschwindigkeit der dritten Verbrennungsluftzuführung
(33) ist.
7. Feststoffgefeuerter Brenner nach einem der Ansprüche 2 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
dass die zweite (32) und/oder die dritte (33) Verbrennungsluftzuführung bei einem Brenner
mit einer maximalen Leistung von mehr als 10 MW in jeweils zwei oder mehr jeweils
unabhängigen Verbrennungsluftzuführungen (32, 33) mit unabhängigen Querschnitten ausgeführt
sind.
8. Feststoffgefeuerter Brenner nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet,
dass die zweite (32) und/oder die dritte (33) Verbrennungsluftzuführung jeweils im Verhältnis
von ca. 30:70 der Austrittsquerschnittsflächen der Verbrennungsluft aufgeteilt sind,
wobei der Austritt für den jeweils kleineren Verbrennungsluft-strom näher an den Rotationsachsen
(25) vorgesehen ist.
9. Feststoffgefeuerter Brenner nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet,
dass am Austritt zumindest der ersten und der zweiten Verbrennungsluftzuführungen (31,
32) Dralleinrichtungen (41, 42) zum Beeinflussen der Verbrennungsluftströmungen in
einer Kreisbahn um die Rotationsachsen (25) innerhalb der Teillast- (21) und Hauptlastmuffel
(22) vorgesehen sind.
10. Verfahren zum Betrieb eines feststoffgefeuerten Brenner (10)
mit mindestens einer ersten Verbrennungsluftzuführung (31), einer zweiten Verbrennungsluftzuführung
(32) und einer dritten Verbrennungsluftzuführung (33),
mit einer Teillastmuffel (21) und einer Hauptlastmuffel (22),
wobei die erste (31) und die zweite (32) Verbrennungsluftzuführung zur Zufuhr von
Verbrennungsluft in die Teillastmuffel (21) ausgelegt sind und die dritte Verbrennungsluftzuführung
(33) zur Zuführung von Verbrennungsluft in die Hauptlastmuffel (22) ausgelegt ist,
dadurch gekennzeichnet,
dass der feststoffgefeuerte Brenner (1) in einem kontinuierlichen Betriebszustand zwischen
10% bis 100% seiner maximalen Leistung (P) betreibbar ist und
dass die Verbrennungsluftzuführungen (31, 32, 33) derart geregelt werden, dass sich eine
Flamme bis ca. 30% der maximalen Leistung P des feststoffgefeuerten Brenners (1) im
Wesentlichen innerhalb der Teillastmuffel (21) befindet.
11. Verfahren nach Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet,
dass bei einem Betrieb um 10% der maximalen Leistung (P) des feststoffgefeuerten Brenners
(1) die zweite (32) und dritte (33) Verbrennungsluftzuführung mit ca. 10% ihrer maximalen
Auslegungsgeschwindigkeit betrieben werden und
dass die erste Verbrennungsluftzuführung (31) mit ca. 70% ihrer maximalen Auslegungsgeschwindigkeit
betrieben wird.
12. Verfahren nach einem der Ansprüche 10 oder 11,
dadurch gekennzeichnet,
dass bei einem Betrieb zwischen ca. 10% und ca. 30% der maximalen Leistung (P) des feststoffgefeuerten
Brenners (1) die erste Verbrennungsluftzuführung (31) kontinuierlich von 70% bis 100%
ihrer maximalen Auslegungsgeschwindigkeit erhöht wird.
13. Verfahren nach einem der Ansprüche 10 bis 12,
dadurch gekennzeichnet,
dass bei einem Betrieb zwischen ca. 10% und ca. 30% der maximalen Leistung (P) des feststoffgefeuerten
Brenners (1) die zweite Verbrennungsluftzuführung (32) kontinuierlich von 10% bis
20% ihrer maximalen Auslegungsgeschwindigkeit erhöht wird.
14. Verfahren nach einem der Ansprüche 10 bis 13,
dadurch gekennzeichnet,
dass bei einem Betrieb zwischen ca. 30% und 100% der maximalen Leistung (P) des feststoffgefeuerten
Brenners (10) die zweite Verbrennungsluftzufuhr (32) kontinuierlich von 20% bis 100%
ihrer maximalen Auslegungsgeschwindigkeit erhöht wird.
15. Verfahren nach einem der Ansprüche 10 bis 14,
dadurch gekennzeichnet,
dass bei einem Betrieb zwischen ca. 40% und 100% der maximalen Leistung (P) des feststoffgefeuerten
Brenners (10) die dritte Verbrennungsluftzuführung (33) kontinuierlich von 10% bis
100% ihrer maximalen Auslegungsgeschwindigkeit erhöht wird.