[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung, insbesondere eine Vorrichtung zum Auftragen
von Substanzen oder Massen, insbesondere von Kosmetika wie beispielsweise Mascara
oder Lipgloss.
[0002] Kosmetikapplikatoren zum Auftragen von Kosmetika wie Mascara, Lipgloss und anderen
sind in einer Vielzahl von Ausgestaltungen bekannt. Neben üblichen Ausführungen der
Applikatorelemente in Form von feststehenden Borstenkörpern oder auch glatten walzenartigen
Körpern am Ende eines Trägerelements, insbesondere Trägerstiels, sind auch Applikatorelemente
bekannt, die gegenüber einem Trägerelement wie einem Trägerstiel in der Position veränderbar
oder auch in ihrer Form veränderbar sind, beispielsweise aus
FR 2,872,006 B1,
US 2012/0195672 A1,
EP 2 084 986 A2,
US 2012/160262 A1,
WO 2004/077987 A1,
US 4 428 388 A oder
EP 2 198 743 A1.
[0003] Aus der
EP 1 593 320 A1 ist ferner ein Kosmetikapplikator bekannt, der ein an einem Halteschaft ausgebildetes
verformbares Applikatorelement aufweist. Ein vom Schaft abgewandtes Stirnende des
Applikatorelements ist innenseitig mit einer im Halteschaft hin und her bewegbaren
Seele verbunden.
[0004] Aus der
JP 2013-081661 A ist ein Kosmetikapplikator bekannt, bei welchem ein als länglicher Borstenkörper
ausgebildetes Applikatorelement für Kosmetika mit einem Ende an einem an einem Halteschaft
ausgebildeten flexiblen Fortsatz angebracht ist und mit dem anderen Ende an einer
im Halteschaft verschiebbar aufgenommenen Seele (Innenschaft) aus einem dünnen flexiblen
Material angebracht ist. Die Seele ist selbst langgestreckt und vergleichsweise dünn
nach Art eines dünnen flexiblen Stabes ausgebildet und ist in einem ebenfalls langgestreckten
Innenkanal oder Durchgangsloch des Schaftes in diesem passgenau geführt. An ihrem
vom Applikatorelement abgewandten Ende ist die Seele an einem Betätigungsknopf, der
in einem Hohlraum des Halteschaftes linear geführt ist, befestigt und wird durch lineares
Verschieben des Betätigungsknopf aus dem Innenkanal des Halteschaftes heraus oder
in diesen hinein bewegt. Durch diese Verschiebebewegung der Seele kann das Applikatorelement
zwischen einer zum Halteschaft praktisch parallelen longitudinalen Stellung, bei der
die Seele eingezogen ist, und einer zum Halteschaft quer verlaufenden transversalen
Stellung, bei der die Seele am Weitesten herausgeschoben ist. und den dazwischen liegenden
schrägen Stellungen geschwenkt werden. Die Form des Applikatorelements wird bei dieser
Schwenkbewegung nicht geändert. Der Halteschaft ist in einer Kappe aufgenommen, die
auch ein Innengewinde aufweist zum Aufschrauben der ganzen Applikatoreinheit auf ein
Behältnis mit dem Kosmetikum, in das im aufgeschraubten Zustand dann das Applikatorelement
eintaucht und mit dem Kosmetikum benetzt oder durchtränkt wird.
[0005] Nachteilig ist jedoch bei diesem bekannten Kosmetikapplikator, dass an dem durch
den Schaftinnenkanal geführten Abschnitt der Seele Kosmetikum anhaften kann und dadurch
bei Antrocknen des Kosmetikums im Innenkanal verkleben kann, wodurch die Funktion
beeinträchtigt sein kann, insbesondere beim Herausfahren der Seele aus dem Schaft
zum Bewirken der transversalen Stellung des Applikators.
[0006] Es ist deshalb eine Aufgabe der Erfindung, eine Vorrichtung anzugeben, bei der eine
zuverlässige Führung von gegeneinander bewegten Komponenten zum Einstellen der Lage
und/oder Form eines Elementes, insbesondere Applikatorelementes, möglich ist.
[0007] Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung gelöst mit den Merkmalen der unabhängigen
Patentansprüche. Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Vorrichtung
gemäß der Erfindung ergeben sich aus den abhängigen Patentansprüchen.
[0008] Die beanspruchbaren Merkmalskombinationen und Gegenstände gemäß der Erfindung sind
nicht auf die gewählte Fassung und die gewählten Rückbeziehungen der Patentansprüche
beschränkt. Vielmehr kann jedes Merkmal einer Anspruchskategorie, beispielsweise einer
Vorrichtung, kann auch in einer anderen Anspruchskategorie, beispielsweise einem Verfahren
beansprucht werden. Ferner kann jedes Merkmal in den Patentansprüchen, auch unabhängig
von deren Rückbeziehungen, in einer beliebigen Kombination mit einem oder mehreren
anderen Merkmal(en) in den Patentansprüchen beansprucht werden. Außerdem kann jedes
Merkmal, das in der Beschreibung oder Zeichnung beschrieben oder offenbart ist, für
sich, unabhängig oder losgelöst von dem Zusammenhang, in dem es steht, allein oder
in jeglicher Kombination mit einem oder mehreren anderen Merkmalen, das oder die in
den Patentansprüchen oder in der Beschreibung oder Zeichnung beschrieben oder offenbart
ist oder sind, beansprucht werden.
[0009] Die Vorrichtung ist vorzugsweise zum Auftragen einer Substanz oder Masse, insbesondere
eines Kosmetikums oder einer Farbe, vorgesehen oder auch zum Reinigen von Oberflächen
oder zum Untersuchen oder Behandeln von Gegenständen oder dem menschlichen Körper.
[0010] Die Vorrichtung umfasst gemäß Ausführungsformen der Erfindung wenigstens ein Element,
insbesondere Applikatorelement, und wenigstens zwei gegeneinander oder relativ zueinander
in einer Verschiebebewegung verschiebbare Betätigungselemente. Zumindest ein erstes
dieser Betätigungselemente ist über einen ersten Verbindungspunkt mit dem Element,
insbesondere Applikatorelement, gekoppelt und zumindest ein zweites dieser ist Betätigungselemente
über einen zweiten Verbindungspunkt mit dem Element, insbesondere Applikatorelement,
gekoppelt, insbesondere über oder mittels jeweils ein bzw. eines, insbesondere biegbares
bzw. biegbaren, Halteelement. Mittels einer oder der Verschiebebewegung der Betätigungselemente
ist die relative Lage (oder: Position im Raum) der Verbindungspunkte zueinander und
dadurch die Lage und/oder die Form des Elements, insbesondere Applikatorelements,
veränderbar oder einstellbar.
[0011] In einer Ausführungsform gemäß der Erfindung sind die wenigstens zwei Betätigungselemente
in oder während der Verschiebebewegung über wenigstens eine Führung aneinander geführt.
[0012] Wenigstens eine Führung umfasst nun in einer vorteilhaften Ausführungsform wenigstens
einen mit zwei benachbarten Betätigungselementen in Eingriff stehenden oder befindlichen
Führungskörper, welcher während der Verschiebebewegung um wenigstens eine Drehachse
oder um einen Drehpunkt rotiert. Der Führungskörper ist insbesondere zwischen zwei
benachbarten Betätigungselementen angeordnet und/oder dient als Abstandhalter für
zwei benachbarte Betätigungselemente.
[0013] In einer zweckmäßigen Ausgestaltung ist wenigstens ein Führungskörper mit einem um
eine Drehachse rotierenden Zahnrad mit einer Anzahl von in Umfangsrichtung zueinander
versetzt angeordneten Zähnen gebildet. Jedes der benachbarten Betätigungselemente
weist nun eine Reihe von Zahneingriffsöffnungen aufweist, wobei das Zahnrad in jeweils
einer Eingriffstellung mit jeweils wenigstens einem Zahn in jeweils eine Zahneingriffsöffnung
der benachbarten Betätigungselementen eingreift. Das wenigstens eine Zahnrad kann
nun unter einer elastischen Vorspannung stehen, insbesondere zur Erhöhung der Reibung
und/oder mit wenigstens einer, vorzugsweise jeder, Eingriffsstellung des Zahnrades
eine Arretierposition zum Arretieren der benachbarten Betätigungselemente gegen eine
bestimmte Verschiebekraft aufweisen oder definieren.
[0014] In einer weiteren zweckmäßigen Ausgestaltung ist wenigstens ein Führungskörper mit
einer um einen Drehpunkt rotierenden Führungskugel gebildet. Jedes der benachbarten
Betätigungselemente weist nun wenigstens eine Führungsbahn, insbesondere Führungsnut
oder Führungsschlitz, aufweist, wobei die Führungskugel in jeweils eine Führungsbahn
von benachbarten Betätigungselementen eingreift. Um durch erhöhte Widerstandskraft
Arretierpositionen zum Arretieren der beiden Betätigungselemente gegen eine bestimmte
Verschiebekraft zu definieren und damit eine Lage des Elementes, insbesondere Applikatorelementes,
arretieren zu können, können insbesondere eine oder beide dieser Führungsbahnen Vertiefungen
und gegebenenfalls gegenüberliegende Erhöhungen aufweisen, wobei insbesondere die
Führungskugel unter einer elastischen Vorspannung stehen kann, um sich in die Vertiefungen
elastisch auszudehnen oder, insbesondere bei einer starren Ausbildung, ausreichend
groß gewählt ist, um nicht aus den gegenüberliegenden Führungsbahnen herauszufallen.
[0015] Als Führungskörper kann zusätzlich oder alternativ ein anderer Wälzkörper, z.B. eine
Rolle oder Walze oder ein Rad vorgesehen sein, der in einer Führungsbahn geführt ist.
[0016] In einer besonderen Ausgestaltung ist wenigstens ein Führungskörper mit einer Kette
oder Reihe aus mehreren gegeneinander um jeweils eine Drehachse schwenkbaren Segmenten
gebildet, wobei ein Segment an einem Ende der Kette oder Reihe mit einem der Betätigungselemente,
vorzugsweise an dessen von dem Element abgewandten Ende, und ein Segment an einem
anderen Ende der Kette oder Reihe mit einem anderen der Betätigungselemente, vorzugsweise
an dessen von dem Element abgewandten Ende, verbunden oder gekoppelt ist und wobei
eine unterschiedliche Anzahl von Segmenten durch Arretiermittel wie korrespondierende
Anschläge und/oder Magneten in einer Teilkette oder Teilreihe feststellbar sind und
die anderen Segmente gegenüber dieser Teilkette oder Teilreihe geschwenkt sind.
[0017] In einer weiteren Ausführungsform umfasst wenigstens eine Führung wenigstens einen
mit einem der Betätigungselemente fest verbundenen, beispielsweise an diesem angeformten
oder angeklebten, Führungsvorsprung, der, in der Regel ohne eigene Rotation, in eine
Führungsbahn, insbesondere Führungsnut, eines anderen der Betätigungselemente eingreift.
[0018] Dieser Eingriff erfolgt in einer vorteilhaften Ausführungsform wenigstens teilweise
formschlüssig und/oder mit einem Hinterschnitt und/oder mit einer ein Halten der Betätigungselemente
in einer Richtung senkrecht zur Verschiebebewegung bewirkende Form in eine Führungsbahn,
insbesondere Führungsnut, eines anderen der Betätigungselemente eingreift. Insbesondere
weisen der Führungsvorsprung und die Führungsnut in einem Querschnitt senkrecht zur
Verschiebbewegung eine Hakenform oder L-Form oder Ankerform oder T-Form auf.
[0019] Die genannten Führungen können auch gleichzeitig oder in Kombination vorgesehen sein.
[0020] In einer weiteren Ausführungsform weist die Vorrichtung wenigstens ein drittes Betätigungselement
auf, das zwischen dem ersten Betätigungselement und dem zweiten Betätigungselement
angeordnet ist.
[0021] Es kann nun insbesondere wenigstens ein Führungskörper mit dem ersten Betätigungselement
und dem dritten Betätigungselement in Eingriff stehen oder befindlich sein und wenigstens
ein Führungskörper mit dem zweiten Betätigungselement und dem dritten Betätigungselement.
[0022] In allen Ausführungsformen kann vorteilhafterweise in einer zueinander in einer Verschieberichtung
verschobenen ersten Stellung der Betätigungselemente eine wenigstens teilweise zur
Verschiebebewegung transversale Stellung des Elements, insbesondere Applikatorelements,
eingestellt sein und in einer zueinander in einer entgegengesetzten Verschieberichtung
verschobenen zweiten Stellung der Betätigungselemente eine wenigstens teilweise zur
Verschiebebewegung schräge oder zumindest fast longitudinale Stellung des Elements,
insbesondere Applikatorelements, eingestellt sein.
[0023] In einer besonderen Weiterbildung ist ein drittes Halteelement vorgesehen, das über
einen dritten Verbindungspunkt mit dem Element, insbesondere Applikatorelement, in
einem zwischen dessen erstem Ende und zweitem Ende, insbesondere in der Mitte, liegenden
Innenbereich gekoppelt ist, wobei das dritte Halteelement insbesondere an dem dritten
Betätigungselement ausgebildet oder befestigt ist. Insbesondere ist durch die Verschiebebewegung
der erste Verbindungspunkt oder das erste Halteelement und der zweite Verbindungspunkt
oder das zweite Halteelement jeweils relativ zum dritten Verbindungspunkt bzw. dritten
Halteelement beweglich oder in der Lage veränderbar, wodurch beispielsweise das Element,
insbesondere Applikatorelement, zwischen einer L-förmigen und einer V-förmige Form
veränderbar ist.
[0024] In einer weiteren Ausführungsform gemäß der Erfindung weisen die wenigstens zwei
Betätigungselemente für die Verschiebebewegung korrespondierende Lagerabschnitte auf,
in denen sie aneinander gelagert sind, insbesondere über aufeinander gleitende Lagerflächen
und/oder über die wenigstens eine Führung mit Führungsvorsprung und Führungsnut.
[0025] Zweckmäßigerweise sind die Lagerflächen in den korrespondierenden Lagerabschnitten
flach oder eben ausgebildet und/oder umschließen die Lagerabschnitte einander nicht.
Durch eine solche Art der offenen Lagerung kann eine Verschmutzung durch angetrocknetes,
anhaftendes Kosmetikum die Bewegung deutlich weniger beeinträchtigen.
[0026] Die Lagerabschnitte sind vorteilhafterweise so biegesteif ausgebildet, dass sie sich
bei der Verschiebbewegung nicht biegen, sondern nur die biegbaren Halteelemente, welche
insbesondere an den Lagerabschnitten ausgebildet oder mit diesen, insbesondere an
deren freien Enden, verbunden sind.
[0027] Die Halteelemente sind nun vorzugsweise während der gesamten Verschiebbewegung oder
über den vollständigen Verschiebeweg vollständig außerhalb der Lagerabschnitte angeordnet,
so dass an den Halteelementen haftendes Kosmetikum nicht oder nur in geringerem Umfang
die Lagerabschnitte verschmutzen kann.
[0028] In einer weiteren Ausführungsform weisen wenigstens zwei Betätigungselemente Griffabschnitte
auf, die zum Greifen durch Finger einer Hand ausgestaltet sind und mit denen insbesondere
der wenigstens eine Führungskörper in Eingriff ist und/oder die insbesondere axial
zur Verschiebebewegung zu den Lagerabschnitten versetzt angeordnet sind und mit diesen
verbunden sind und/oder die insbesondere flach und zueinander parallel ausgebildet
sind.
[0029] Die Erfindung wird im Folgenden anhand von Ausführungsbeispielen weiter erläutert.
Dabei wird auch auf die Zeichnungen Bezug genommen, in deren
- FIG 1
- eine Vorrichtung mit zwei unter Zwischenschaltung eines Zahnrades gegeneinander verschiebbaren
Betätigungselementen in einer ersten Stellung mit transversalem Applikatorelement
in einer perspektivischen Ansicht,
- FIG 2
- die Vorrichtung gemäß FIG 1 in einer zweiten Stellung mit annähernd longitudinalem
Applikatorelement in einer perspektivischen Ansicht,
- FIG 3
- die Vorrichtung gemäß FIG 1 und FIG 2 in der Stellung gemäß FIG 1 in einer Seitenansicht,
- FIG 4
- eine Vorrichtung mit zwei unter Zwischenschaltung einer Führungskugel gegeneinander
verschiebbaren Betätigungselementen in einer ersten Stellung mit transversalem Applikatorelement
in einer perspektivischen Ansicht,
- FIG 5
- die Vorrichtung in einer zweiten Stellung mit annähernd longitudinalem Applikatorelement
in einer perspektivischen Ansicht,
- FIG 6
- eine Vorrichtung mit zwei unter Zwischenschaltung von drei Zahnrädern gegeneinander
verschiebbaren Betätigungselementen in einer ersten Stellung mit transversalem Applikatorelement
in einer perspektivischen Ansicht,
- FIG 7
- die Vorrichtung gemäß FIG 6 in einer zweiten Stellung mit annähernd longitudinalem
Applikatorelement in einer perspektivischen Ansicht,
- FIG 8
- eine Vorrichtung mit zwei unter Zwischenschaltung von drei Führungskugeln gegeneinander
verschiebbaren Betätigungselementen in einer ersten Stellung mit transversalem Applikatorelement
in einer perspektivischen Ansicht,
- FIG 9
- die Vorrichtung gemäß FIG 8 in einer zweiten Stellung mit annähernd longitudinalem
Applikatorelement in einer perspektivischen Ansicht und
- FIG 10
- eine Detailansicht einer Führung, die in den Lagerabschnitten der Vorrichtung gemäß
einer der FIG 1 bis 9 eingesetzt werden kann, in einer perspektivischen Ansicht,
- FIG 11
- die Führung gemäß FIG 10 in einem Längsschnitt,
- FIG 12
- eine Führung, die als Führung gemäß FIG 10 oder 11 verwendet werden kann, in einem
Querschnitt,
- FIG 13
- eine Vorrichtung mit zwei unter Zwischenschaltung von Zahnrädern gegen eine mittleres
Betätigungselement verschiebbaren Betätigungselementen in einer ersten Stellung mit
teilweise transversalem Applikatorelement in einer perspektivischen Ansicht,
- FIG 14
- die Vorrichtung gemäß FIG 13 in einer zweiten Stellung mit V-förmigem Applikatorelement
in einer perspektivischen Ansicht und
- FIG 15
- eine Führung für eine Vorrichtung gemäß FIG 13 oder 14 in einem Längsschnitt
[0030] jeweils schematisch dargestellt sind. Einander entsprechende Größen und Teile sind
in den FIG 1 bis 15 mit denselben Bezugszeichen versehen.
[0031] Die Vorrichtung in den Ausführungsbeispielen ist primär als Vorrichtung zum, vorzugsweise
manuellen, Auftragen von Substanzen oder Massen, insbesondere Kosmetika wie beispielsweise
Mascara oder Lipgloss, dargestellt und beschrieben und weist ein Applikatorelement
3 auf, das mit der Substanz oder Masse, insbesondere dem Kosmetikum, insbesondere
durch Einbringen oder Eintauchen in ein nicht gezeigtes Behältnis getränkt werden
oder dieses aufnehmen oder mit diesem benetzt werden kann, um dann an der entsprechenden
Oberfläche, insbesondere Körperstelle, beispielsweise den Augenwimpern oder Lippen,
zum Applizieren oder Auftragen der aufgenommenen Substanz oder Masse zum Einsatz zu
kommen.
[0032] Das Applikatorelement 3 kann insbesondere bürstenartig mit einer zentralen Seele
oder einem zentralen Grundkörper und sich davon, insbesondere radial, erstreckende
Borsten, Bürsten oder Haare ausgebildet sein, wobei die zentrale Seele oder einem
zentralen Grundkörper vergleichsweise starr oder auch flexibel, insbesondere biegbar
flexibel, ausgebildet sein kann. Bevorzugte Materialien für die Seele oder den Grundkörper
sind insbesondere Kunststoff, Metall oder Kunststoff-Metall-Komposite. Als Materialien
für die Borsten kommen insbesondere Kunststoff, Metall, Kunststoff-Metall-Komposite
und Naturhaar in Frage.
[0033] Neben bürstenartigen Applikatorelementen kommen auch andere Ausgestaltungen von Applikatorelemente
3 in Betracht, beispielsweise walzen- oder schlauch- oder raupenförmige Applikatorelemente
und/oder wenigstens teilweise beflockte Applikatorelemente, z.B. ein mit Kunststoff-Fasern
beflocktes Applikatorelement, und/oder wenigstens teilweise beschichtete Applikatorelemente
und/oder aus Kautschuk, Textil, Draht und Textil, Schwamm und/oder Fasern gebildete
Applikatorelemente umfassen. Das Applikatorelement kann ferner nach Art eines Stempels
ausgebildet sein.
[0034] Die Vorrichtung kann außer zum Schminken oder Auftragen von Kosmetika auch, gegebenenfalls
unter entsprechenden Modifikationen, zum Auftragen von Farbe oder Lack o.ä. auf andere
Oberflächen mittels eines entsprechenden Applikatorelements 3 eingesetzt werden, beispielsweise
im Bereich von mechanischen oder feinmechanischen Komponenten oder Elektronikkomponenten.
[0035] Die Vorrichtung kann aber auch, gegebenenfalls unter entsprechenden Modifikationen,
auch für andere Zwecke verwendet werden.
[0036] So kann die Vorrichtung beispielsweise zum Reinigen von Oberflächen, vor allem an
nicht von allen Seiten zugänglichen Stellen, am Körper oder in oder an Gegenständen,
beispielsweise mechanischen oder feinmechanischen oder elektronischen Geräten, mittels
eines ggf. angepassten, beispielsweise eines pinselartigen oder bürstenartigen oder
zum Reinigen mit Flüssigkeiten geeigneten z.B. wischmop- oder bauschartigen, Reinigungselementes
anstelle des Applikatorelements 3 verwendet werden.
[0037] Ferner kann die Vorrichtung auch zur Anwendung am menschlichen Körper zu therapeutischen
oder chirurgischen Zwecken mit einem entsprechend ausgebildeten Untersuchungs- oder
Behandlungselement, z.B. im Bereich der nichtinvasiven Medizin in einem Gefäß- oder
Herzkatheter oder für Magen- oder Darmspiegelungen oder in einem ähnlichen Instrument
oder auch für einen schwenkbaren Spiegel, beispielsweise für einen zahnärztlichen
Spiegel zu Untersuchungen im Mundbereich.
[0038] Das Element, insbesondere Applikatorelement 3 oder Reinigungselement oder Untersuchungselement
oder Behandlungselement, ist bei jeder dieser Vorrichtungen in seiner Lage oder Position
und ggf. auch in seiner Form durch einen besonderen Verschiebemechanismus gemäß der
Erfindung veränderbar oder in einem gewissen Bereich einstellbar. Dieser Lage - oder
Positionswechsel des Elements erleichtert die Zugänglichkeit zu den zu erreichenden
Oberflächen und Stellen und ermöglicht auch das Arbeiten unter beengten Platzverhältnissen.
Ferner kann die dem zu bearbeitenden Gegenstand oder Körperbereich gegenüber wirksame
Fläche oder Struktur des Elementes durch den Lagewechsel oder einen Formwechsel verändert
werden.
[0039] Das Applikatorelement 3 erstreckt sich in den dargestellten Ausführungsbeispielen
gemäß FIG 1 bis 9 in vorzugsweise zumindest annähernd starrer Ausbildung entlang einer
Applikatorachse A, wobei die entlang der Applikatorachse A gemessene Länge des Applikatorelements
3 zwischen einem ersten Ende 31 und einem zweiten Ende 32 mit Y bezeichnet ist. Es
sind aber auch andere, insbesondere gekrümmte, Formen und/oder flexible Ausbildungen
des Applikatorelements 3 möglich.
[0040] Der mit dem Applikatorelement 3 gekoppelte Verschiebemechanismus der Vorrichtung
umfasst in den dargestellten Ausführungsbeispielen gemäß FIG 1 bis 12 zwei gegeneinander
in einer Verschiebebewegung, die durch einen mit V gekennzeichneten Doppelpfeil angedeutet
ist, verschiebbare und aneinander gelagerte oder geführte Betätigungselementen 10
und 20 zum Verändern der Lage und gegebenenfalls der Form des Applikatorelements 3
mittels der Verschiebebewegung V.
[0041] In den Ausführungsbeispielen gemäß FIG 13 bis 15 ist zusätzlich zwischen den beiden
Betätigungselementen 10 und 20 ein drittes Betätigungselement 50 angeordnet, gegenüber
dem wenigstens eines oder beide Betätigungselementen 10 und 20 der Verschiebebewegung
V verschiebbar sind zum Verändern der Lage und gegebenenfalls der Form des Applikatorelements
3 mittels der Verschiebebewegung V.
[0042] Die Verschiebebewegung V erfolgt vorzugsweise linear (oder: axial) zu einer Längsachse
LA der Vorrichtung.
[0043] Es ist jedoch auch möglich, als Verschiebebewegung V wenigstens abschnittsweise eine
aus einer Translations- und Drehbewegung zusammengesetzte Bewegung vorzusehen, beispielsweise
eine gedrallte oder schraubenförmige Bewegung. Beispielsweise kann diese zusammengesetzte
Bewegung, nach einer rein linearen Verschiebebewegung im hinteren Bereich, dann im
vorderen Bereich erfolgen, unterstützt durch eine entsprechende gedrallte Führung
der Betätigungselemente 10 und 20 aneinander.
[0044] Die beiden Betätigungselemente 10 und 20 umfassen jeweils einen Griffabschnitt 11
bzw. 21. Die Griffabschnitte 11 und 21 sind insbesondere so gestaltet und angeordnet,
dass sie zwischen Daumen und Fingern einer Hand gehalten und gegeneinander in der
Verschiebebewegung V bewegt werden können. Die Betätigungselemente 10 und 20 sind
dann manuell betätigbar und gegeneinander verschiebbar.
[0045] Jeder Griffabschnitt 11 und 21 der Betätigungselemente 10 und 20 geht in einem vorderen
Bereich in einen Lagerabschnitt 12 bzw. 22 über, wobei sich der Abstand zwischen den
einander zugewandten Innenflächen der beiden Betätigungselementen 10 und 20 vorzugsweise
verringert, so dass die Lagerabschnitte 12 und 22 in Anlage oder Kontakt zueinander
sind und gegeneinander über miteinander korrespondierende Lagerflächen 12B bzw. 22B
an ihren jeweiligen einander zugewandten Innenseiten gleitgelagert sind. Die Form,
insbesondere Außenform, der Betätigungselemente 10 und 20 ist selbstverständlich nicht
auf die dargestellten Formen beschränkt. Insbesondere kann die Verjüngung von den
Griffbereichen 11 und 21 auf die Lagerabschnitte 12 und 22 auch nur an den Innenseiten
erfolgen oder sogar ganz entfallen, wenn eine Lagerung und/oder Führung über korrespondierende
Vorsprünge und Nuten oder dergleichen, die die Distanz zwischen den Innenflächen der
Betätigungselemente 10 und 20 überbrückt, vorgesehen ist.
[0046] In den Lagerabschnitten 12 und 22 gleiten das Betätigungselement 10 und das Betätigungselement
20 während der Verschiebebewegung V aufeinander auf den zueinander korrespondierenden
Lagerflächen 12B und 22B, wobei sich je nach axialer Stellung entlang der Längsachse
LA bzw. der Verschiebebewegung V eine unterschiedlich große Auflage- oder Kontaktfläche
zwischen den Lagerflächen 12B und 22B ergeben kann.
[0047] Vorzugsweise sind die Lagerflächen 12B und 22B flach ausgebildet und gleiten, als
flache Flächen aufeinander. Es ist aber auch möglich, dass sie ineinander komplementär
gekrümmt ausgebildet sind oder einen Hinterschnitt oder eine andere Art des formschlüssigen
Eingriffs aufweisen.
[0048] Die Lagerung kann zunächst eine freie Lagerung sein, d.h. eine Bewegung der beiden
Lagerabschnitte 12 und 22 gegeneinander wäre grundsätzlich in jeder Richtung ausgenommen
gegen die Lagerflächen 12B und 22B möglich bzw. nicht gehindert.
[0049] Die Lagerabschnitte 12 und 22 können aber auch durch Vorsehen eines Formschlusses
oder einer formschlüssigen Führung eine Führungsfunktion oder Zwangsführung entlang
der Verschiebebewegung V oder der Längsachse LA haben, d.h. eine Bewegung ist dann
nur entlang der Führung, also damit entlang der Verschiebbewegung V oder der Längsachse
LA möglich. Beispielsweise kann als Führung einer der Lagerabschnitte 12 oder 22 einen
Vorsprung aufweisen, der entlang der Verschiebbewegung V in einer Führungsnut oder
einem Führungsschlitz formschlüssig, ggf. unter einem bestimmten Spiel, hinund her
bewegbar ist, jedoch in einer Richtung senkrecht zur Verschiebebewegung V durch den
Formschluss nicht aus der Führungsnut herausfallen oder herausbewegt werden kann,
da in dieser Richtung eine Anschlags- oder Anlagefläche in der Führungsnut für einen
Abschnitt des Führungsvorsprungs vorgesehen ist. Beispielsweise kann ein Hinterschnitt
oder ein Formschluss in einer T-Form oder einer L-Form oder einer Schwalbenschwanzform
oder einer schlüsselloch- oder baumartigen Form oder einer anderen sich aufweitenden
Form als Führung vorgesehen sein. Führungsvorsprung und Führungsnut weisen insbesondere
zueinander korrespondierende Formen auf. Ferner könnte im Bereich der Lagerflächen
12B und 22B auch noch eine in der Verschiebebewegung V bewegliche Nut- und Federverbindung
oder auch ein Führungsbolzen, der in eine Führungsnut oder einen Führungsschlitz eingreift,
vorgesehen sein.
[0050] Hier kann die Lagerung zusätzlich durch die Gleitlagerung über die beiden Lagerflächen
12B und 22B unterstützt werden. Es ist aber auch möglich die Lagerung nur in der Führung
selbst vorzusehen, also durch Lagerung, insbesondere Gleitlagerung, des Führungsvorsprungs
in der Führungsnut, ohne dass noch daneben oder zusätzlich weitere Lagerflächen aufeinander
gleiten
[0051] FIG 10 zeigt ein Ausführungsbeispiel einer solchen formschlüssigen Führung mit einem
Führungsvorsprung 22C und einer Führungsnut 12C, die jeweils einen hakenförmigen Querschnitt
aufweisen.
[0052] Im hinteren Bereich an einem Ende der Führungsnut 27 kann, wie in FIG 11 gezeigt,
ein Anschlag oder eine Stoppfläche 12D für den Führungsvorsprung 22C vorgesehen sein,
um die Verschiebebewegung V nach hinten zu begrenzen auf den maximalen Verschiebeweg
ΔL.
[0053] Gemäß FIG 12 können Führungsvorsprung 22C und Führungsnut 12C auch jeweils einen
T-förmigen Querschnitt aufweisen. Der Führungsvorsprung 12C ist in der Führungsnut
12C in der Verschiebebewegung V bewegbar ist und senkrecht dazu formschlüssig gehalten
ist.
[0054] Der Führungsvorsprung 12C und die Führungsnut 22C haben, insbesondere in FIG 10 und
12, insbesondere zueinander korrespondierende Formen oder Querschnitte.
[0055] An dem ersten Ende 31 des Applikatorelements 3 ist über einen Verbindungspunkt P1
ein erstes Halteelement 13 mit dem Applikatorelement 3 verbunden und an dem zweiten
Ende 32 des Applikatorelements 3 über einen zweiten Verbindungspunkt P2 ein zweites
Halteelement 23. Die Halteelemente 13 und 23 sind bevorzugt länglich oder stäbchenförmig
ausgebildet und in sich flexibel oder biegbar, so dass sie vorzugsweise bei Biegung
zwischen ihren Enden eine gewisse Beigespannung aufnehmen und eine konvex oder konkav
gekrümmte Biegung annehmen. Ein vom Applikatorelement 3 abgewandtes Ende des Halteelements
13 ist mit dem vorderen Ende 12A des Lagerabschnitts 12 des Betätigungselements 10
verbunden und ein vom Applikatorelement 3 abgewandtes Ende des Halteelements 23 mit
dem vorderen Ende 22A des Lagerabschnitts 22 des anderen Betätigungselements 20.
[0056] Die sich mit der Verschiebebewegung V der Griffelemente 11 und 21 mit bewegenden
Lagerabschnitte 12 und 22 der Betätigungselemente 10 und 20 treiben somit die zugehörigen
Halteelemente 13 und 23 an, ähnlich wie ein Stangengetriebe mit flexiblen Stangen,
die wiederum eine Bewegung, insbesondere Schwenkbewegung, des Applikatorelements 3
zeitigen, da sich mit der Relativbewegung der Halteelemente 13 und 23 die Lage der
Verbindungspunkte P1 und P2 relativ zueinander ändert, wie noch weiter erläutert wird.
[0057] FIG 1 und 3 zeigen nun einen Zustand der Vorrichtung, bei der das Betätigungselement
10 relativ zum Betätigungselement 20 nach hinten, d.h. vom vorne befindlichen Applikatorelement
3 weg, verschoben ist, so dass das vordere Ende 12A des Lagerabschnitts 12 des ersten
Betätigungselements 10 gegenüber dem vorderen Ende 22A des Lagerabschnitts 22 des
zweiten Betätigungselements 20 um einen vorzugsweise maximalen Verschiebeweg ΔL nach
hinten verschoben oder versetzt ist.
[0058] Das mit dem Verbindungspunkt P2 und dem dort befindlichen zweiten Ende 32 des Applikatorelements
3 verbundene zweite Halteelement 23 ist insbesondere kürzer, vorzugsweise um den (maximalen)
Verschiebeweg ΔL, ausgebildet als das erste Halteelement 13, das über den ersten Verbindungspunkt
P1 mit dem ersten Ende 31 des Applikatorelements 3 verbunden ist.
[0059] Dadurch werden in FIG 1 und 3 die Applikatorachse A und entsprechend die Verbindungslinie
zwischen den Verbindungspunkten P1 und P2 bzw. den Enden 31 und 32 des Applikatorelements
3 senkrecht oder transversal zur Längsachse LA oder zur Richtung der Verschiebebewegung
V eingestellt. Die beiden Haltelemente 13 und 23 sind nun vorzugsweise weitgehend
symmetrisch angeordnet und konvex nach außen gebogen.
[0060] FIG 2 zeigt dagegen einen Zustand der Vorrichtung, bei der die Betätigungselemente
10 und 20 so zueinander verschoben sind, dass das vordere Ende 12A des Lagerabschnitts
12 des ersten Betätigungselements 10 und das vordere Ende 22A des Lagerabschnitts
22 des zweiten Betätigungselements 20 miteinander bündig oder bei der gleichen axialen
Position angeordnet sind, also für den Verschiebeweg ΔL = 0 gilt. Dadurch ist gegenüber
FIG 1 und 3 in der in FIG 2 gezeigten Stellung der Verbindungspunkt P2 nach hinten
gezogen und die Applikatorachse A befindet sich fast parallel zur Längsachse LA, so
dass das Applikatorelement 3 eine annähernd longitudinale Stellung einnimmt. Die beiden
Haltelemente 13 und 23 sind nahezu parallel zueinander und zur Richtung der Verschiebebewegung
V bzw. Längsachse LA angeordnet.
[0061] Bei der Verschiebebewegung V der beiden Betätigungselemente 10 und 20 zwischen diesen
beiden Stellungen, insbesondere Endstellungen, mit maximalem Verschiebeweg ΔL gemäß
FIG 1 und 3 einerseits und minimalem Verschiebeweg ΔL = 0 gemäß FIG 2 andererseits
bewegen sich die Verbindungspunkte P1 und P2 relativ zueinander so, dass eine Schwenkbewegung
und verschiedene schräge Positionen oder Lagen des Applikatorelements 3 und seiner
Applikatorachse A zustande kommen (in den FIG nicht dargestellt).
[0062] Die Halteelemente 13 und 23 sind zwar bezüglich der lateralen oder transversalen
Richtung biegbar, jedoch bezüglich der axialen Richtung zumindest für die anwendbaren
Kräfte druck- und zugstabil, insbesondere drahtartig ausgebildet und/oder aus Metall,
Kunststoff oder Kompositen gebildet, insbesondere aus dem gleichen Material wie und
einstückig zum jeweiligen Betätigungselement 10 und 20 oder zumindest dessen Lagerabschnitt
12 bzw. 22 , an dem das Haltelement 13 bzw. 23 festgelegt ist.
[0063] Zwischen den Betätigungselementen 10 und 20, insbesondere zwischen wenigstens zwei
Abschnitten der Betätigungselemente 10 und 12, vorzugsweise zwischen den Griffabschnitten
11 und 21 wie dargestellt, ist ferner in allen gezeigten Ausführungsbeispielen ein
Zwischenraum oder Spalt gebildet.
[0064] In diesem Zwischenraum oder Spalt ist wenigstens ein Führungskörper angeordnet ist,
der sich bei der relativen Verschiebebewegung V der beiden Betätigungselemente 10
und 20 zueinander ebenfalls bewegt, vorzugsweise in einer Rotationsbewegung um eine
Drehachse oder um einen Drehpunkt, und dabei zur Führung der beiden Betätigungselemente
10 und 20 aneinander dient und als Abstandhalter den Zwischenraum zwischen den beiden
Betätigungselementen 10 und 20 aufrecht erhält.
[0065] Zumindest in dem Aktions- oder Bewegungsbereich des wenigstens einen Führungskörpers
sind die Betätigungselemente 10 und 20, insbesondere die Griffabschnitte 11 und 21,
vorzugsweise um einen konstanten Abstand d voneinander beabstandet, so dass ihre Innenflächen
parallel verlaufen, beispielsweise wie dargestellt flach und parallel zur Längsachse
LA verlaufend und länglich ausgebildet, bzw. der Zwischenraum gleich breit ist. Der
Führungskörper kann insbesondere dazu dienen, diesen Abstand d zu halten.
[0066] In dem Ausführungsbeispiel gemäß FIG 1 bis 3 ist als Führungskörper im Zwischenraum
zwischen den Griffabschnitten 11 und 21 ein Zahnrad 4 vorgesehen. Das Zahnrad 4 ist
in einer Drehbewegung DB um eine Drehachse DA drehbar und weist an seinem Außenumfang
in Umfangsrichtung oder Drehrichtung versetzte oder gleich verteilt angeordnete Zähne
40 auf. Die Drehachse DA ist vorzugsweise senkrecht zur Längsachse LA oder zur Verschiebebewegung
V gerichtet und liegt bevorzugt auf der Längsachse LA.
[0067] In jedem Betätigungselement 10 und 20, insbesondere jedem Griffabschnitt 11 und 21,
ist jeweils eine, sich vorzugsweise parallel zur Längsachse LA um eine Länge Z erstreckende,
Reihe von Zahneingriffsöffnungen 14 bzw. 24 vorgesehen zum Eingriff der Zähne 40 des
Zahnrades 4. Die Länge Z begrenzt die Bewegung des Zahnrades 4 und damit die Verschiebebewegung
V.
[0068] Die transversale Ausdehnung der einzelnen Zahneingriffsöffnungen 14 bzw. 24 senkrecht
zur Längsachse LA sowie die Ausdehnung parallel zur Längsachse LA ist an die entsprechenden
Ausdehnungen der Zähne 40 des Zahnrades 4 angepasst, so dass jeweils ein Zahn 40 in
eine Zahneingriffsöffnung 14 bzw. 24 eingreifen kann.
[0069] Die Zahneingriffsöffnungen 14 und 24 können wie dargestellt als Ausnehmungen oder
Vertiefungen oder Einbuchtungen an den einander zugewandten Innenflächen der Griffabschnitte
11 und 21 oder auch anderer Abschnitte der Betätigungselemente 10 und 20 ausgebildet
sein oder auch als von innen nach außen durchgehende Öffnungen oder Löcher oder Schlitze,
die dann auch von der Außenseite sichtbar und ggf. spürbar wären. Die Zahneingriffsöffnungen
14 und 24 und die Zähne 40 sind insbesondere annähernd rechteckförmig ausgebildet.
[0070] Ferner ist der axiale Abstand der Zahneingriffsöffnungen 14 und 24 an den Winkelabstand
der Zähne 40 des Zahnrades 4 angepasst. Bevorzugt sind immer wenigstens zwei Zähne
40 an gegenüberliegenden Seiten des Zahnrades 4 in jeweils einer Zahneingriffsöffnung
14 bzw. 24 der beiden gegenüberliegenden Betätigungselemente 10 und 20 in Eingriff
und dadurch das Zahnrad 4 auch immer fest zwischen den beiden Betätigungselementen
10 und 20 gehalten, so dass es nicht herausfallen kann.
[0071] Das Zahnrad 4 ist zum Erzielen radialer Rückstellkräfte und damit einer höheren Reibung
in den Zahneingriffsöffnungen 14 und 24 elastisch ausgebildet, insbesondere aus einem
elastischen Material wie einem Elastomer und vorzugsweise, um die Elastizität noch
zu erhöhen, zusätzlich innen hohl ausgebildet, indem beispielsweise ein Ringkörper
41 für das Zahnrad 4 vorgesehen ist, an dem die Zähne 40 an der Außenseite ausgebildet
sind, oder auch indem das Zahnrad 4 aus einem nur die Silhouette oder Kontur definierenden,
entsprechend der Außenkontur gebogenen oder geformten Band oder Draht oder dergleichen,
bei dem dann auch die Zähne 40 hohl sind, geformt ist.
[0072] Der Außendurchmesser des Zahnrades 4 im Bereich zwischen den Zähnen 40 ist insbesondere
größer gewählt als der Abstand d. Das elastische Zahnrad 4 wird in kraftschlüssigen
Eingriff oder unter Vorspannung zwischen die von den Zahneingriffsöffnungen 14 bzw.
24 gebildeten Reihen in den Betätigungselementen 10 und 20 gesetzt, um die Reibung
zu erhöhen.
[0073] Der Vorteil einer Lösung mit einem elastisch vorgespannten Zahnrad 4 besteht darin,
dass dadurch schrittweise von einem Zahn 40 zum nächsten Zahn 40 eine Verrastung oder
gewisse Arretierung erfolgt, mit der die jeweilige Stellung des Zahnrades 4, somit
der Betätigungselemente 10 und 20 zueinander und damit auch des Applikatorelements
3 arretiert oder festgehalten werden kann, ohne dass die Benutzerin die Betätigungselemente
10 und 20 genau in dieser axialen Position festhalten muss.
[0074] Die FIG 4 und 5 veranschaulichen ein Ausführungsbeispiel, bei dem als Führungskörper
eine Führungskugel 5 mit einem Mittelpunkt M, um den sie sich als Drehpunkt drehen
kann und der vorzugsweise auf der Längsachse LA liegt, vorgesehen ist. Die Führungskugel
5 ist an gegenüberliegenden Seiten in einer Kugelbahn oder Führungsbahn, insbesondere
Führungsnut 15 im Betätigungselement 10 bzw. dessen Griffabschnitt 11 und zugleich
in einer Kugelbahn oder Führungsnut 25 im Betätigungselement 20 bzw. dessen Griffabschnitt
21 in Eingriff, indem der Durchmesser der Führungskugel 5 vorzugsweise größer gewählt
ist als der Abstand d der Betätigungselemente 10 und 20. Die Führungsnuten 15 und
25 verlaufen axial oder parallel zur Längsachse LA bzw. Verschiebebewegung V mit einer
Länge Z, können aber auch wenigstens teilweise einen abweichenden und/oder gekrümmten
Verlauf haben, beispielsweise nach Art einer Kulissenführung. Die Führungsnuten 15
und 25 können als Vertiefungen mit einem Nutgrund ausgebildet sein oder auch durchgehend
in Form von Schlitzen.
[0075] FIG 4 zeigt eine FIG 1 und 3 ähnliche Stellung, bei der das vordere Ende 12A des
Lagerabschnitts 12 des ersten Betätigungselements 10 gegenüber dem vorderen Ende 22A
des Lagerabschnitts 22 des zweiten Betätigungselements 20 um einen vorzugsweise maximalen
Verschiebeweg ΔL nach hinten verschoben ist und das Applikatorelement 3 transversal
eingestellt ist.
[0076] FIG 5 zeigt dagegen eine FIG 2 ähnliche Stellung, bei der das vordere Ende 12A des
Lagerabschnitts 12 des ersten Betätigungselements 10 bündig zum vorderen Ende 22A
des Lagerabschnitts 22 des zweiten Betätigungselements 20 ist und das Applikatorelement
3 nahezu longitudinal eingestellt ist. Auch hier sind wieder die schrägen oder geneigten
Zwischenstellungen des Applikatorelements 3 bei der Verschiebebewegung V möglich.
[0077] Bei der Lösung mit den Führungskugeln ist die Führung leichtgängiger als mit einem
Zahnrad, jedoch eine Arretierfunktion nicht ohne weitere Maßnahmen verwirklicht. Hier
kann durch einen zusätzlichen Rastmechanismus mit schrittweiser Verrastung eine solche
schrittweise Arretierung vorgesehen sein oder ergänzt werden. Außerdem kann durch
Vertiefungen an einer Seite und ggf. gegenüber liegende Erhöhungen oder auch Vertiefungen
an beiden Seiten in den Kugelbahnen oder Führungsnuten 15 und 25 eine gewisse Verrastung
oder Arretierung vorgesehen werden, indem die Führungskugel 5 in die dadurch gebildeten
Bereiche höheren Widerstandes einläuft bzw. daraus ausläuft. Dazu soll allerdings
bei Verwendung einer im Wesentlichen starren Kugel der äußerste Abstand der gegenüberliegenden
Führungsnuten 15 und 25 auch im Bereich der Vertiefungen kleiner bleiben als der Außendurchmesser
der Führungskugel 5, damit diese nicht herausfällt. Es kann auch eine vorgespannte
elastische Kugel 5 verwendet werden, die sich dann in die Vertiefungen durch die elastische
Rückstellkraft ausdehnen würde.
[0078] Das Zahnrad 4 sowie die Führungskugel 5 halten jeweils die Griffabschnitte 11 und
21 der Betätigungselemente 10 und 20 auf Abstand und ermöglichen eine gute Zwangsführung
der beiden Betätigungselemente gegeneinander durch die Führung durch den Eingriff
in die Zahneingriffsöffnungsreihen bzw. die Eingriffs- oder Führungsnuten 15 und 25.
[0079] Es sind ferner auch Ausführungen mit zwei oder mehreren, insbesondere drei, hintereinander
oder in Reihe angeordneten Zahnrädern 4, 4' und 4" gemäß FIG 6 und 7 sowie zwei oder
mehreren, insbesondere drei, hintereinander oder in Reihe angeordneten Führungskugeln
5, 5' und 5" gemäß FIG 8 und 9 möglich, die für eine zusätzliche Stabilisierung sorgen
und noch genauere Führung entlang der Verschiebebewegung V ermöglichen. Die Zahnräder
4, 4' und 4" laufen in gemeinsamen Zahneingriffsöffnungen 14 und 24 der beiden Betätigungselemente
10 und 20. Die Führungskugeln 5, 5' und 5" laufen in gemeinsamen Führungsnuten 15
und 25 der beiden Betätigungselemente 10 und 20.
[0080] Es ist auch möglich, mehrere Zahnräder oder Führungskugeln nebeneinander, d.h. seitlich
oder senkrecht zur Längsachse LA versetzt, insbesondere direkt nebeneinander oder
entlang der Verschiebebewegung V versetzt, anzuordnen und in gemeinsamen oder auch
jeweils zugeordneten eigenen Zahneingriffsöffnungsreihen oder Führungsnuten laufen
zu lassen.
[0081] Außerdem können auch durch Zwischenschaltung wenigstens eines Zwischenelements als
drittem Betätigungselement mit eigenen Zahneingriffsöffnungen oder Führungsnuten zwischen
die Betätigungselemente 10 und 20 zwei oder auch mehrere Lagen von Führungskörpern,
insbesondere Zahnrädern und/oder Führungskugeln, vorgesehen sein, die jeweils zwischen
einem Betätigungselement 10 oder 20 und dem Zwischenelement oder auch zwischen zwei
Zwischenelementen laufen.
[0082] FIG 13 bis 15 zeigen ein Ausführungsbeispiel für eine solche Variante mit zwei Lagen
von Zahnrädern zwischen jeweils einem äußeren Betätigungselement 10 oder 20 und einem
inneren oder mittleren Betätigungselement 50, nämlich mehreren, insbesondere drei,
in Richtung der Verschiebebewegung V hintereinander angeordneten Zahnräder 404 bis
406 im Zwischenraum mit dem Abstand d1 zwischen den Betätigungselementen 10 und 50
und mehreren, insbesondere drei, in Richtung der Verschiebebewegung V hintereinander
angeordneten Zahnräder 401 bis 403 im Zwischenraum mit dem Abstand d2 zwischen den
Betätigungselementen 20 und 50.
[0083] Ein Zwischenelement 51 des mittleren Betätigungselements 50 ist zwischen den Griffabschnitten
11 und 21 angeordnet. Insbesondere in dem Zwischenelement 51 weist das mittlere Betätigungselement
50 wenigstens eine Reihe von Zahneingriffsöffnungen 54 für die Zähne 40 der Zahnräder
401 bis 406 auf, wobei die Zähne 40 wieder an der jeweils anderen Seite in Zahneingriffsöffnungen
14 bzw. 24 der Betätigungselemente 10 bzw. 20 eingreifen.
[0084] Das mittlere Betätigungselement 50 setzt sich von dem Zwischenelement 51 nach vorne,
insbesondere axial zur Längsachse LA, in einen Lagerabschnitt 52 fort, welcher zwischen
den Lagerabschnitten 12 und 22 der Betätigungselemente 10 und 20 angeordnet ist, so
dass eine gemeinsame axial verschiebliche Lagerung der drei Betätigungselemente 10,
20 und 50 in diesem Bereich, insbesondere über die Lagerflächen 12B und 22B und korrespondierende
Lagerflächen an dem Lagerabschnitt 52 erreicht wird.
[0085] Vorzugsweise ist, wie in der teilweise am Lagerabschnitt 12 freigeschnittenen perspektivischen
FIG 14 und in der geschnittenen Detailansicht der FIG 15 sichtbar, eine Führung vorgesehen
mit einem Führungsvorsprung 22C an dem Lagerabschnitt 22, welcher Führungsvorsprung
22C durch eine Führungsnut 52C in dem Lagerabschnitt 52 hindurch formschlüssig, z.B.
wie dargestellt mittels eines doppelten Widerhakens oder eine Ankerform oder einer
T-Form, in eine korrespondierend ausgebildete Führungsnut 12C in dem Lagerabschnitt
12 eingreift und damit die drei Betätigungselemente 10, 20 und 50 in der Verschiebebewegung
V verschieblich gegeneinander führt, jedoch senkrecht zur Verschiebebewegung V aneinander
hält. Wie in FIG 15 dargestellt, weist die Führungsnut 12C einen hinteren Anschlag
12D und einen vorderen Anschlag 12E für den Führungsvorsprung 22C auf zur Sicherung
oder Begrenzung des Verschiebewegs ΔL, falls erforderlich.
[0086] Es sind in allen Ausführungsformen auch andere Führungskörper außer Zahnrad oder
Führungskugel möglich, beispielsweise andere Wälzkörper wie Walzen oder Rollen mit
entsprechenden Laufbahnen oder Führungsnuten.
[0087] Anstelle separater Führungskörper wie der Zahnräder 4, 4' und 4" oder der Führungskugeln
5, 5' und 5" könnte auch an einem der beiden Betätigungselemente z.B. 10 ein Vorsprung,
z.B. Zapfen oder Nase, vorgesehen sein, der in eine Nut in dem anderen Betätigungselement
z.B. 20 an dessen gegenüberliegender Innenseite vorgesehen ist und der einerseits
den Abstand d hält und andererseits für eine axiale Führung bei der Vorschubbewegung
V sorgt.
[0088] Neben einem Lagewechsel ist mit dem Verschiebemechanismus gemäß der Erfindung, insbesondere
den Betätigungselementen 10 und 20 und Haltelementen 13 und 23, auch eine Formänderung
des Applikatorelementes 3 möglich. Hierzu kann das Applikatorelement 3 beispielsweise
auch weniger starr ausgebildet sein, so dass es sich relativ zur Applikatorachse A
biegen kann und dadurch auch eine gekrümmte Form annehmen kann, und in Abstimmung
mit der Biegsamkeit der Halteelemente 13 und 23 könnte durch die Verschiebebewegung
V eine Krümmung oder konvexe oder konkave Gestalt des Applikatorelements 3 erzielt
werden.
[0089] Schließlich ist es möglich, wenigstens ein zusätzliches Halteelement (z.B. Haltedorn,
Mittelsteg), das, beispielsweise in einem mittleren Bereich zwischen den Enden 31
und 32, das Applikatorelement 3 abstützt oder auch Zugkräfte auf dieses ausübt, vorzusehen,
um die Gestalt des Applikatorelements 3 noch weiter in wenigstens zwei Abschnitte
unterteilen zu können, beispielsweise auch V-förmig oder spitzenförmig oder L-förmig
ausbilden oder formen zu können.
[0090] Ein solches zusätzliches Halteelement 53 ist in einer Ausführungsform in den schon
genannten FIG 13 und 14 gezeigt und dort insbesondere im vorderen Bereich des mittleren
Betätigungselements 50 ausgebildet und schließt sich vorne an dessen Lagerabschnitt
52 an. Dort stützt das Haltelement 53 an einer Spitze oder einem vorderen Ende über
einen dritten Verbindungspunkt P3 einen mittleren Bereich oder Innenbereich 33 des
Applikatorelements 3 ab.
[0091] FIG 13 zeigt nun eine Stellung, bei der das vordere Ende 22A des Lagerabschnitts
22 des zweiten Betätigungselementes 22 um den Verschiebeweg ΔL gegenüber dem vorderen
Ende 12A des Lagerabschnitts 12 des ersten Betätigungselementes 10 nach vorne versetzt
oder verschoben ist. Dadurch entsteht eine Lage und Form des Applikatorelementes 3
mit gegenüber dem ersten Verbindungpunkt P1 nach vorne etwa auf die axiale Position
des dritten Verbindungspunktes P3 versetztem zweiten Verbindungspunkt P2. Dadurch
erstreckt sich zwischen dem (unveränderten) dritten Verbindungspunkt P3 und dem zweiten
Verbindungspunkt P2 ein transversal ausgerichteter Teilbereich des Applikatorelementes
3 vom Innenbereich 33 bis zum zweiten Ende 32 und zwischen dem dritten Verbindungspunkt
P3 und dem ersten Verbindungspunkt P1 ein schräg bis fast longitudinal nach hinten
ausgerichteter Teilbereich des Applikatorelementes 3 vom Innenbereich 33 bis zum ersten
Ende 32, so dass sich annähernd eine L-Form des Applikatorelements 3 ergibt.
[0092] FIG 14 zeigt dagegen nun eine Stellung, bei der das vordere Ende 22A des Lagerabschnitts
22 des zweiten Betätigungselementes 22 etwa bei der gleichen axialen Position oder
bündig zum vorderen Ende 12A des Lagerabschnitts 12 des ersten Betätigungselementes
10 angeordnet oder verschoben ist. Dadurch entsteht eine Lage und Form des Applikatorelementes
3 mit gegenüber dem dritten Verbindungspunkt P3 axial um den gleichen Weg nach hinten
versetztem ersten Verbindungpunkt P1 und zweitem Verbindungspunkt P2. Dadurch erstreckt
sich zwischen dem (unveränderten) dritten Verbindungspunkt P3 und sowohl dem ersten
Verbindungspunkt P1 als auch dem zweiten Verbindungspunkt P2 ein schräg bis fast longitudinal
nach hinten ausgerichteter Teilbereich des Applikatorelementes 3 vom Innenbereich
33 bis zum ersten Ende 32 bzw. zweiten Ende, so dass sich annähernd eine V-Form des
Applikatorelements 3 ergibt.
[0093] Außerdem ist wie in FIG 12/nicht gezeigt auch eine Ausführung mit einer Art Filmscharnier
als Führungskörper möglich. Hier werden die Betätigungselemente 10 und 20 und ggf.
50 über ein Klappmehrfachscharnier oder ein Filmmehrfachscharnier mit einzelnen hintereinander
angeordneten, jeweils gegeneinander um jeweils eine Drehachse schwenk- oder klapp-
oder rotierbaren Segmenten gegeneinander geführt, wobei jeweils ein oder zwei oder
mehr Segmente in einer Reihe, vorzugsweise axial zur Verschiebbewegung V oder Längsachse
LA angeordnet werden können und dadurch auch unterschiedliche Arretierpositionen realisiert
werden können. das oder die anderen Segmente dann zu dieser Reihe geschwenkt angeordnet
sind, ähnlich wie bei einer Gleiskette (Panzerkette) oder Segmentkette. Die Arretierung
der Segmente in den unterschiedlichen Arretierpositionen kann durch entsprechende
korrespondierende Anschläge und/oder durch Magnete unterstützt werden.
[0094] Alle gezeigten und beschriebenen Merkmale sind, wie eingangs erwähnt, auch auf Vorrichtungen
mit anderen Elementen als einem Applikatorelement 3 anwendbar, beispielsweise auf
ein Reinigungselement oder Untersuchungselement oder Behandlungselement.
Bezugszeichenliste
[0095]
- 3
- Applikatorelement
- 4,4',4"
- Zahnrad
- 5,5',5"
- Führungskugel
- 10
- Betätigungselement
- 11
- Griffabschnitt
- 12
- Lagerabschnitt
- 12A
- vorderes Ende (des Lagerabschnitts 12)
- 12B
- Lagerfläche
- 12C
- Führungsvorsprung
- 13
- Halteelement
- 14
- Zahneingriffsöffnungen (im Griffabschnitt 11)
- 15
- Kugelführungsnut
- 20
- Betätigungselement
- 21
- Griffabschnitt
- 22
- Lagerabschnitt
- 22A
- vorderes Ende (des Lagerabschnitts 22)
- 22B
- Lagerfläche
- 22C
- Führungsnut
- 23
- Halteelement
- 24
- Zahneingriffsöffnungen (im Griffabschnitt 21)
- 25
- Kugelführungsnut
- 31
- erstes Ende (des Applikatorelements 3)
- 32
- zweites Ende (des Applikatorelements 3)
- 33
- Innenbereich (des Applikatorelements 3)
- 40
- Zähne (des Zahnrades 4)
- 41
- Ringkörper (des Zahnrades 4)
- 50
- Betätigungselement
- 51
- Zwischenelement
- 52
- Lagerabschnitt
- 53
- Halteelement
- 53C
- Führungsnut
- 401 bis 406
- Zahnrad
- A
- Applikatorachse
- d, d1, d2
- Abstand
- DA
- Drehachse (des Zahnrades 4)
- DB
- Drehbewegung (des Zahnrades 4)
- LA
- Längsachse
- ΔL
- Verschiebeweg (zwischen den Elementen 10 und 20 entlang LA)
- M
- Mittelpunkt (der Kugel 5)
- P1
- erster Verbindungspunkt
- P2
- zweiter Verbindungspunkt
- P3
- dritter Verbindungspunkt
- V
- Verschiebebewegung
- y
- Länge (des Applikatorelements 3)
- Z
- Länge (der Reihe der Zahneingriffsöffnungen 14 oder 24 oder der Nuten 15 oder 25)
1. Vorrichtung, insbesondere zum Auftragen eines Kosmetikums, umfassend
a) wenigstens ein Element, insbesondere Applikatorelement (3), und
b) wenigstens zwei gegeneinander oder relativ zueinander in einer Verschiebebewegung
(V) verschiebbare Betätigungselemente (10, 20, 50),
c) wobei zumindest ein erstes Betätigungselement (10) über einen ersten Verbindungspunkt
(P1) mit dem Element, insbesondere Applikatorelement (3), und zumindest ein zweites
Betätigungselement (20) über einen zweiten Verbindungspunkt (P2) mit dem Element,
insbesondere Applikatorelement (3), gekoppelt sind, insbesondere über jeweils ein,
insbesondere biegbares, Halteelement (13, 23),
d) wobei eine Verschiebebewegung (V) der Betätigungselemente (10, 20, 50) die relative
Lage der Verbindungspunkte (P1, P2, P3) zueinander und dadurch die Lage und/oder die
Form des Elements, insbesondere Applikatorelements (3), verändert,
e) wobei die wenigstens zwei Betätigungselemente (10, 20, 50) in der Verschiebebewegung
(V) über wenigstens eine Führung aneinander geführt sind,
f) wobei die Führung wenigstens einen mit zwei benachbarten Betätigungselementen (10
und 20 oder 10 und 50 und 20 und 50) in Eingriff stehenden oder befindlichen, insbesondere
zwischen zwei benachbarten Betätigungselementen (10 und 20 oder 10 und 50 und 20 und
50) angeordneten und/oder insbesondere zwei benachbarte Betätigungselemente (10 und
20 oder 10 und 50 und 20 und 50) als Abstandhalter beabstandenden, Führungskörper
(4, 5) umfasst und
g) wobei der Führungskörper (4, 5) während der Verschiebebewegung (V) um wenigstens
eine Drehachse (DA) oder um einen Drehpunkt (M) rotiert.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, bei der wenigstens ein Führungskörper mit einem um eine
Drehachse (DA) rotierenden Zahnrad (4) mit einer Anzahl von in Umfangsrichtung zueinander
versetzt angeordneten Zähnen (40) gebildet ist und jedes der benachbarten Betätigungselemente
eine Reihe von Zahneingriffsöffnungen (14, 24) aufweist, wobei das Zahnrad (4) in
jeweils einer Eingriffstellung mit jeweils wenigstens einem Zahn (40) in jeweils eine
Zahneingriffsöffnung (14, 24) der benachbarten Betätigungselementen (10, 20) eingreift,
wobei insbesondere das Zahnrad (4) unter einer elastischen Vorspannung steht und/oder,
wobei wenigstens eine, vorzugsweise jede, Eingriffsstellung des Zahnrades eine Arretierposition
zum Arretieren der benachbarten Betätigungselemente gegen eine bestimmte Verschiebekraft
definiert.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder Anspruch 2, bei der wenigstens ein Führungskörper
mit einer um einen Drehpunkt (M) rotierenden Führungskugel (5) gebildet ist und jedes
der benachbarten Betätigungselemente wenigstens eine Führungsbahn (15, 25) aufweist,
wobei die Führungskugel (5) in jeweils eine Führungsbahn (15, 25) von benachbarten
Betätigungselementen (10, 20) eingreift,
wobei insbesondere eine oder beide dieser Führungsbahnen (15, 25) Vertiefungen und
gegebenenfalls gegenüberliegende Erhöhungen aufweist, um durch erhöhte Widerstandskraft
Arretierpositionen zum Arretieren der beiden Betätigungselemente gegen eine bestimmte
Verschiebekraft zu definieren, wobei insbesondere die Führungskugel (5) vorzugsweise
unter einer elastischen Vorspannung steht, um sich in die Vertiefungen elastisch auszudehnen.
4. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei der wenigstens ein Führungskörper
mit einer Kette oder Reihe aus mehreren gegeneinander um jeweils eine Drehachse schwenkbaren
Segmenten gebildet ist, wobei ein Segment an einem Ende der Kette oder Reihe mit einem
der Betätigungselemente, vorzugsweise an dessen von dem Element abgewandten Ende,
und ein Segment an einem anderen Ende der Kette oder Reihe mit einem anderen der Betätigungselemente,
vorzugsweise an dessen von dem Element abgewandten Ende, verbunden oder gekoppelt
ist und wobei eine unterschiedliche Anzahl von Segmenten durch Arretiermittel wie
Anschläge und/oder Magneten in einer Teilkette oder Teilreihe feststellbar sind und
die anderen Segmente gegenüber dieser Teilkette oder Teilreihe geschwenkt sind.
5. Vorrichtung, insbesondere zum Auftragen eines Kosmetikums, insbesondere Vorrichtung
nach einem der vorhergehenden Ansprüche, umfassend
a) wenigstens ein Element, insbesondere Applikatorelement (3), und
b) wenigstens zwei gegeneinander oder relativ zueinander in einer Verschiebebewegung
(V) verschiebbare Betätigungselemente (10, 20, 50),
c) wobei zumindest ein erstes Betätigungselement (10) über einen ersten Verbindungspunkt
(P1) mit dem Element, insbesondere Applikatorelement (3), insbesondere an einem ersten
Ende (31), und zumindest ein zweites Betätigungselement (20) über einen zweiten Verbindungspunkt
(P2) mit dem Element, insbesondere Applikatorelement (3), insbesondere an einem zweiten
Ende (32), gekoppelt sind, insbesondere über jeweils ein, insbesondere biegbares,
Halteelement (13, 23),
d) wobei eine Verschiebebewegung (V) der Betätigungselemente (10, 20, 50) die relative
Lage der Verbindungspunkte (P1, P2, P3) zueinander und dadurch die Lage und/oder die
Form des Elements, insbesondere Applikatorelements (3), verändert,
e) wobei die wenigstens zwei Betätigungselemente (10, 20, 50) in der Verschiebebewegung
(V) über wenigstens eine Führung aneinander geführt sind,
f) wobei die Führung wenigstens einen mit einem der Betätigungselemente (22) fest
verbundenen Führungsvorsprung (22C) umfasst, der, insbesondere wenigstens teilweise
formschlüssig und/oder mit einem Hinterschnitt und/oder mit einer ein Halten der Betätigungselemente
in einer Richtung senkrecht zur Verschiebbewegung (V) bewirkende Form, in eine Führungsbahn,
insbesondere Führungsnut (12C), eines anderen der Betätigungselemente (12) eingreift.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, bei der der Führungsvorsprung (22C) und die Führungsnut
(12C) in einem Querschnitt senkrecht zur Verschiebbewegung (V) eine Hakenform oder
L-Form oder Ankerform oder T-Form aufweisen.
7. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche mit wenigstens einem dritten Betätigungselement,
das zwischen dem ersten Betätigungselement und dem zweiten Betätigungselement angeordnet
ist, wobei insbesondere wenigstens ein Führungskörper (404, 405, 406) mit dem ersten
Betätigungselement (10) und dem dritten Betätigungselement (50) in Eingriff steht
oder befindlich ist und wobei insbesondere wenigstens ein Führungskörper (401, 402,
403) mit dem zweiten Betätigungselement (20) und dem dritten Betätigungselement (50)
in Eingriff steht oder befindlich ist.
8. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei in einer zueinander in
einer Verschieberichtung verschobenen ersten Stellung der Betätigungselemente (10,
20, 50) eine wenigstens teilweise zur Verschiebebewegung transversale Stellung des
Elements, insbesondere Applikatorelements (3), resultiert und wobei in einer zueinander
in einer entgegengesetzten Verschieberichtung verschobenen zweiten Stellung der Betätigungselemente
(10, 20, 50) eine wenigstens teilweise zur Verschiebebewegung (V) schräge oder zumindest
fast longitudinale Stellung des Elements, insbesondere Applikatorelements (3), resultiert.
9. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei der ein drittes Halteelement
(53) über einen dritten Verbindungspunkt (P3) mit dem Element, insbesondere Applikatorelement
(3), in einem zwischen dessen erstem Ende (31) und zweitem Ende (32) liegenden Innenbereich
(33) gekoppelt ist, wobei das dritte Halteelement (53) insbesondere an dem dritten
Betätigungselement (50) ausgebildet oder befestigt ist und/oder wobei durch die Verschiebebewegung
(V) der erste Verbindungspunkt (P1) oder das erste Halteelement (13) und der zweite
Verbindungspunkt (P2) oder das zweite Halteelement (23) jeweils relativ zum dritten
Verbindungspunkt (P3) bzw. dritten Halteelement (53) beweglich oder in ihrer Lage
veränderbar sind, wodurch insbesondere das Element, insbesondere Applikatorelement
(3), zwischen einer L-förmigen und einer V-förmige Form veränderbar ist.
10. Vorrichtung, insbesondere zum Auftragen eines Kosmetikums, insbesondere Vorrichtung
nach einem der vorhergehenden Ansprüche, umfassend
a) wenigstens ein Element, insbesondere Applikatorelement (3), und
b) wenigstens zwei gegeneinander oder relativ zueinander in einer Verschiebebewegung
(V) verschiebbare Betätigungselemente (10, 20, 50),
c) wobei zumindest ein erstes Betätigungselement (10) über einen ersten Verbindungspunkt
(P1) mit dem Element, insbesondere Applikatorelement (3), insbesondere an einem ersten
Ende (31), und zumindest ein zweites Betätigungselement (20) über einen zweiten Verbindungspunkt
(P2) mit dem Element, insbesondere Applikatorelement (3), insbesondere an einem zweiten
Ende (32), gekoppelt sind, insbesondere über jeweils ein, insbesondere biegbares,
Halteelement (13, 23),
d) wobei eine Verschiebebewegung (V) der Betätigungselemente (10, 20, 50) die relative
Lage der Verbindungspunkte (P1, P2, P3) zueinander und dadurch die Lage und/oder die
Form des Elements, insbesondere Applikatorelements (3), verändert,
e) wobei die wenigstens zwei Betätigungselemente (10, 20, 50) in der oder für Verschiebebewegung
(V) korrespondierende Lagerabschnitte (12, 22, 52) aufweisen, in denen sie aneinander
gelagert sind, insbesondere über aufeinander gleitende Lagerflächen (12, 22) und/oder
über die wenigstens eine Führung mit Führungsvorsprung (22C) und Führungsnut (12C,
52C),
f) wobei die Lagerflächen (12B, 22B) in den korrespondierenden Lagerabschnitten (12,
22) flach oder eben ausgebildet sind und/oder wobei die Lagerabschnitte einander nicht
umschließen und/oder sich bei der Verschiebbewegung (V) nicht biegen und/oder wobei
die biegbaren Halteelemente (13, 23) an den Lagerabschnitten ausgebildet oder mit
diesen verbunden sind und während der gesamten Verschiebbewegung (V) vollständig außerhalb
der Lagerabschnitte (12B, 22B) angeordnet sind.
11. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei der wenigstens zwei Betätigungselemente
(10, 20) Griffabschnitte (11, 21), die zum Greifen durch Finger einer Hand ausgestaltet
sind, aufweist, mit denen insbesondere der wenigstens eine Führungskörper in Eingriff
ist und/oder die insbesondere axial zur Verschiebebewegung (V) zu den Lagerabschnitten
versetzt angeordnet sind und mit diesen verbunden sind und/oder die insbesondere flach
und zueinander parallel ausgebildet sind.