[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Verpackungsanlage und ein Verfahren zum Verpacken
von unterschiedlich großen Produkten, beispielsweise Frischfleisch, mit den Merkmalen
des Anspruchs 1 bzw. des Anspruchs 9.
[0002] Aus der
WO 2002/016210 A1 ist eine Verpackungslinie zum Verpacken von Fleischstücken in Beuteln bekannt. Dabei
werden die individuellen Fleischstücke, die sich vor allem in ihrer Größe unterscheiden,
von einer Informationserfassungsstufe erfasst und dann einer Verpackungsstation zugeführt.
An der Verpackungsstation wird ein zur Größe des Fleischstücks passender Beutel bereitgestellt
und das Fleischstück verpackt. Bei einer Ausführung mit mehreren Verpackungsstationen
ist nach der Informationserfassungsstufe eine Einrichtung zum Verteilen der Fleischstücke
vorgesehen, um die Fleischstücke beispielsweise nach ihrer Größe sortiert auf die
verschiedenen Verpackungsstationen zu verteilen. Nachteilig an einer solchen Beutelverpackungsanlage
sind ihre begrenzte Leistung und das optische Aussehen einer Beutelverpackung.
[0003] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine verbesserte Verpackungsanlage bereitzustellen.
[0004] Diese Aufgabe wird gelöst durch eine Verpackungsanlage zum Verpacken von unterschiedlich
großen Produkten mit den Merkmalen des Anspruchs 1 und durch ein Verfahren zum Betrieb
einer solchen Verpackungsanlage gemäß Anspruch 9.
[0005] Die erfindungsgemäße Verpackungsanlage zum Verpacken von unterschiedlich großen Produkten,
vorzugsweise Lebensmitteln, im Besonderen Frischfleischstücken, umfasst eine Zuführeinrichtung
für die Produkte, die wenigstens ein unterscheidbares Produktmerkmal aufweisen. Die
Verpackungsanlage umfasst des Weiteren eine Prüfstation zum Erfassen des wenigstens
einen Produktmerkmals und eine Verteileinrichtung zum Verteilen der Produkte auf wenigstens
zwei Transporteinrichtungen. Die erfindungsgemäße Verpackungsanlage zeichnet sich
dadurch aus, dass wenigstens eine Tiefziehverpackungsmaschine mit einer ersten und
einer zweiten Formstation vorgesehen ist, wobei mittels der ersten Formstation eine
erste Größe von Mulden in eine Folienbahn formbar (d.h. tiefziehbar) ist und mittels
der zweiten Formstation eine zur ersten Größe unterschiedliche zweite Größe von Mulden
in die Folienbahn formbar (tiefziehbar) ist. Die Tiefziehverpackungsmaschine umfasst
eine Steuerung, die dazu konfiguriert ist, im laufenden Betrieb in Abhängigkeit der
angelieferten Produkte automatisch umstellbar eine erste oder zweite Größe von Mulden
zum Einlegen der entsprechenden Produkte bereitzustellen. Dies ermöglicht ein automatisiertes
Verpacken von unterschiedlich großen Produkten, bevorzugt Frischfleischstücken, in
passend für das jeweilig an die Tiefziehverpackungsmaschine transportierte Produkt
dimensionierte Mulden. So kann eine sehr hohe Leistung erzielt werden, wobei die unterschiedlich
großen Mulden entsprechend der angelieferten Produkte erzeugt und an einer Einlegestation
automatisch bereitgestellt werden. Die Größe einer Mulde ist durch ihre Länge, Breite
und Tiefe des in der Formstation in die Folienbahn geformten Tiefzug definiert. Die
Produkte, die für eine entsprechende Mulde vorgesehen sind, weisen eine geringere
Länge, Breite und Höhe als die Mulde selbst auf. Ein Format ist durch die Anzahl und/oder
die Form einer Gruppe von Mulden definiert, die bei einem gemeinsamen Formvorgang
erzeugt werden. Ein Format entspricht auch annähernd der Abmessung des Formwerkzeugs
und weist eine Länge auf, die dem intermittierenden Vorzug der Folienbahn entspricht.
[0006] Bevorzugt ist eine erste Siegelstation vorgesehen, um ein Format, das ein oder mehrere
Mulden aufweist, mit einer Deckelfolie mittels wenigstens einer Rahmensiegelung zu
versiegeln. Die Rahmensiegelung in Form einer außen am Format umlaufenden geschlossenen
Siegelnaht sorgt dafür, dass eine modifizierte Atmosphäre (Schutzgasatmosphäre) im
Inneren der Verpackung mit einem oder mehreren Produkten für die weiteren Prozessschritte
erhalten bleibt.
[0007] In einer besonders vorteilhaften Ausführung weist die Tiefziehverpackungsmaschine
eine zweite Siegelstation zum Erzeugen einer Quer- und/oder Längssiegelung auf, um
bereits zwei geformte Mulden innerhalb eines Formats zu zwei eigenständigen Verpackungen
zu siegeln.
[0008] Vorzugsweise ist die zweite Siegelstation in einer Transportrichtung stromabwärts
der ersten Siegelstation angeordnet, da bei dieser Konfiguration die modifizierte
Atmosphäre, die in der ersten Siegelstation erzeugt wurde, erhalten bleibt und keine
weiteren Maßnahmen bezüglich der Atmosphäre in den Verpackungen erforderlich sind.
[0009] Wenigstens eine Transporteinrichtung weist bevorzugt eine Puffereinrichtung auf,
um ein oder mehrere Produkte von der Transporteinrichtung aufzunehmen und zeitversetzt
wieder an die Transporteinrichtung abzugeben. So können Produkte einer ersten Sorte,
die in Transportrichtung nicht aufeinander folgen, sondern durch ein Produkt einer
anderen Sorte getrennt sind, zusammengeführt werden in dem Sinne, dass die für ein
Format erforderliche Anzahl von gleichen Produkten als Gruppe der Einlegestation zugeführt
werden kann. Somit können die in willkürlicher Reihenfolge auf der Zuführeinrichtung
angelieferten Produkte entsprechend der dafür vorgesehenen Formate auf einfache Weise
sortiert oder gruppiert werden.
[0010] Vorzugsweise ist die Steuerung dazu konfiguriert, die jeweils aktuelle Position der
Produkte von der Prüfeinrichtung entlang der Zuführeinrichtung, der Transporteinrichtungen
und (sofern vorhanden) der Puffereinrichtung bis in die Tiefziehverpackungsmaschine
zu verfolgen (im Folgenden "Produktverfolgung" genannt), so dass sichergestellt wird,
dass die Formstationen entsprechende Mulden formen, die gleichzeitig mit den dafür
vorgesehenen Produkten der Einlegstation zugeführt werden. Dabei kann der Wechsel
der zwei oder mehr unterschiedlichen Formate bzw. die unterschiedliche Anzahl der
Mulden ohne Verlust von Material der Folienbahn, nämlich ohne sogenannte Leertakte,
erfolgen.
[0011] Bevorzugt ist die Steuerung, nämlich als Steuerung der gesamte Verpackungsanlage,
ein Teil einer Maschinensteuerung einer Tiefziehverpackungsmaschine und kann die Informationen
beispielsweise von der Prüfstation auch an eine weitere Tiefziehverpackungsmaschine
weitergeben. Die Steuerung der Formstationen innerhalb der jeweiligen Tiefziehverpackungsmaschine
erfolgt bevorzugt über die jeweilige Maschinensteuerung, während die Produktverfolgung
nach der Prüfstation entlang der Transporteinrichtungen mittels der Steuerung der
gesamten Verpackungsanlage erfolgt.
[0012] In einer besonderen Ausführungsform ist jeweils eine Sammeleinrichtung nach den Transporteinrichtungen
angeordnet, um Produkte von den Transporteinrichtungen vor dem Einlegen aufzunehmen.
So können aufwendige Ansteuerungen beispielsweise der Geschwindigkeit der einzelnen
Transporteinrichtungen entfallen, da durch die Sammeleinrichtungen dafür gesorgt werden
kann, dass immer eine ausreichende Anzahl zum Einlegen benötigter Produkte an der
Einlegestation bereitsteht.
[0013] Ein erfindungsgemäßes Verfahren zum Betrieb einer Verpackungsanlage, die wenigstens
eine Tiefziehverpackungsmaschine, eine Zuführeinrichtung für Produkte und eine Prüfstation
umfasst, wobei die z.B. an, entlang oder auf der Zuführeinrichtung vorgesehene Prüfstation
wenigstens ein Produktmerkmal eines jeden Produkts ermittelt wird und das Produkt
danach mittels einer Verteileinrichtung entsprechend seines ermittelten Produktmerkmals
auf eine Transporteinrichtung verteilt wird, zeichnet sich dadurch aus, dass mittels
wenigstens zweier Formstationen einer Tiefziehverpackungsmaschine und mittels einer
Steuerung, die mit der Prüfstation verbunden ist, in Abhängigkeit der mittels an der
Prüfstation erfassten Produkte und entsprechend ihrer Produktmerkmale die entsprechende
Größe und/oder Anzahl von Mulden in eine Folienbahn geformt wird. Dies ermöglicht
einen vollautomatisierten Betrieb einer Verpackungsanlage, um willkürlich zugeführte
Produkte, die bezüglich eines Produktmerkmals, beispielsweise der Größe des Produkts,
Unterschiede aufweisen, in speziell für die unterschiedlichen Produktmerkmale vorgesehene
Mulden eingelegt und zu einer optisch ansprechenden Tiefziehverpackung in einer modifizierten
Atmosphäre verpackt werden können. Im Speziellen ist bei Frischfleischstücken durch
ein Begasen oder ein Gasspülen eine längere Haltbarkeit bei Tiefziehverpackungen im
Vergleich zu einer Beutelverpackung erreichbar.
[0014] Bevorzugt ist das Produktmerkmal mindestens eine Abmessung des Produktes, wie seine
Höhe, seine Länge und/oder seine Breite. Die in einer Formstation erzeugten Mulden
können eine vorbestimmte Länge und Breite aufweisen, während die Tiefe der Mulde an
die Höhe des Produkts in bekannter Form anpassbar ist.
[0015] Vorzugsweise verteilt die Verteileinrichtung die Produkte gemäß ihres Produktmerkmals
auf die jeweilige Transporteinrichtung, um auf einfache Weise eine Sortierung und/oder
Gruppierung zu ermöglichen.
[0016] In einer besonderen Ausführungsform werden die auf der Transporteinrichtung befindlichen
Produkte an einer Sammeleinrichtung gepuffert, bevor das Produkt von der Sammeleinrichtung
an der Einlegestation in die Mulde eingelegt wird. Dies ermöglicht eine Vereinfachung
der Steuerung der Transporteinrichtungen und der Produktverfolgung.
[0017] In einer besonders vorteilhaften Ausführung werden mittels einer Puffereinrichtung
einzelne oder mehrere Produkte von der Transporteinrichtung aufgenommen und wieder
an die Transporteinrichtung abgegeben, um die für ein Format vorgesehenen Produkte
zu gruppieren.
[0018] Vorzugsweise werden mittels der Steuerung die Produkte bzw. ihre Position von der
Prüfstation entlang der Zuführeinrichtung, der Transporteinrichtungen und der Puffereinrichtung
bis in die Tiefziehverpackungsmaschine verfolgt (Produktverfolgung), um die Formstationen
entsprechend der Position und des Transportverlaufs der einzelnen Produkte anzusteuern
und zu koordinieren.
[0019] Bevorzugt werden Produkte, die sich in einem Produktmerkmal unterscheiden, gemeinsam
auf einer Transporteinrichtung an die Einlegestation der Tiefziehverpackungsmaschine
herantransportiert und das für das jeweilige Produkt vorgesehene Format bzw. Mulde
mittels einer von zwei Formstationen geformt und mit dem zugehörigen Produkt in der
Einlegestation annähernd zeitgleich zusammengeführt.
[0020] Zweckmäßig sieht die Erfindung vor, dass jeder einzelne Abschnitt der Folienbahn
für die Mulden an genau einer der Formstationen zu Mulden tiefgezogen wird. Ein bereits
in der ersten Formstation tiefgezogener Abschnitt wird also durch die nachfolgende(n)
Formstation(en) ohne Verformung hindurch transportiert. Günstig ist es, wenn jenseits
der letzten Formstation jeder Abschnitt der Folienbahn zu Mulden geformt wurde.
[0021] In der erfindungsgemäßen Verpackungsanlage bzw. im erfindungsgemäßen Verfahren kann
die Prüfstation eine automatisch arbeitende Prüfeinrichtung zum Erfassen des wenigstens
einen Produktmerkmals aufweisen. Zusätzlich oder alternativ dazu kann die Prüfstation
eine Eingabeeinheit wie eine Tastatur, einen Touchscreen oder Ähnliches umfassen,
an der eine Bedienperson ein optisch bzw. manuell von ihr erfasstes Produktmerkmal
auswählen oder eingeben kann. Diese Eingabeeinheit sollte dann vorzugsweise zur Übermittlung
der eingegebenen oder ausgegebenen Produktmerkmale mit der Maschinensteuerung der
Verpackungsmaschine verbunden sein.
[0022] Im Folgenden werden vorteilhafte Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand von Zeichnungen
näher erläutert. Im Einzelnen zeigen:
- Fig. 1a
- eine Draufsicht auf eine erfindungsgemäße, schematisch dargestellte Verpackungsanlage,
- Fig. 1b
- eine Variante der Verpackungsanlage von Fig. 1 a,
- Fig. 2
- eine Draufsicht auf eine Tiefziehverpackungsmaschine und
- Fig. 3
- eine alternative Verpackungsanlage.
[0023] Gleiche Elemente sind in den Zeichnungen durchgängig mit gleichen Bezugszeichen versehen.
[0024] Fig. 1a zeigt eine erfindungsgemäße Verpackungsanlage 1 mit einer Zuführeinrichtung
2, die unterschiedlich große Produkte 3 in Form z.B. von Frischfleischstücken in einer
mit einem Pfeil dargestellten Produktionsrichtung P an einer bzw. unter einer Prüfstation
4 vorbei transportiert. Die Prüfstation 4 kann als mindestens ein Produktmerkmal (d.h.
eine Eigenschaft des Produkts) erfassende Prüfeinrichtung 4a eine CCD-Kamera, ein
Visionsystem oder ein Röntgengerät umfassen, um z.B. die Größe, im Besonderen die
Länge und Breite bzw. die Außenabmessungen der Produkte 3 als ein Produktmerkmal zu
erfassen und diese Produktmerkmale über Datenund Steuerleitungen L an eine Maschinensteuerung
5 einer stromabwärts in Produktionsrichtung P nachfolgenden Tiefziehverpackungsmaschine
6 zu übergeben. Weitere Produktmerkmale können das Volumen oder das Gewicht des Produkts
3 sein. Im Fall des Gewichts als ein Produktmerkmal kann die Prüfeinrichtung 4a eine
Waage sein. Denkbar ist auch, dass die Produkte 3 mit Barcodes versehen mittels eines
Scanners als Prüfeinrichtung 4a an der Prüfstation 4 bezüglich ihres Produktmerkmals
erfasst werden.
[0025] Denkbar ist auch eine Kombination von verschiedenen Prüfeinrichtungen 4a, um mehrere
Produktmerkmale zu erfassen. Die Maschinensteuerung 5 der Tiefziehverpackungsmaschine
6 bildet hier gleichzeitig die Steuerung 5 der gesamten Verpackungsanlage 1.
[0026] Fig. 1b zeigt eine alternative Ausführungsform der Prüfstation 4, bei der zusätzlich
zu oder statt einer Prüfeinrichtung 4a eine Bedienperson 4c an der Prüfstation 4 vorgesehen
ist, um die Produkte 3 zu prüfen und das entsprechende Produktmerkmal an einer Eingabeeinheit
4b der Prüfstation 4 auszuwählen oder einzugeben. Die Eingabeeinheit 4b ist mit der
Maschinensteuerung 5 der Tiefziehverpackungsmaschine 6 verbunden.
[0027] In den Figuren 1a und 1b sind eine erste 6 und eine zweite Tiefziehverpackungsmaschine
7 gezeigt, die jeweils zwei unterschiedliche Formate F1/F2 und F3/F4 von tiefgezogenen
Mulden 8 in einer beliebigen Abfolge erzeugen können, wobei das erste Format F1, F3
eine einzige große Mulde 8 und das zweite Format F2 bzw. F4 zwei Mulden 8 aufweist.
Die zwei Mulden 8 des zweiten Formats F2 sind jeweils annähernd halb so groß in ihrer
Öffnungsfläche wie die Mulde 8 des ersten Formats F1. Die insgesamt in der Verpackungsanlage
1 bereitstellbaren vier Formate F1, F2 bzw. die vier unterschiedlichen Größen von
Mulden 8 können vier unterschiedlich große Produkte P1 bis P4 aufnehmen. In dieser
Darstellung sind die unterschiedlichen Sorten Produkte 3 entsprechend ihrer Größe
und Zuordnung mit P1, P2, P3 und P4 gekennzeichnet, wobei die Produkte 3 der Sorten
P1 und P2 für die Formate auf der ersten Tiefziehverpackungsmaschine 6 und die Produkte
3 der Sorten P3 und P4 für die Formate auf der zweiten Tiefziehverpackungsmaschine
7 vorgesehen sind.
[0028] Lediglich als Beispiel sei angenommen, dass die Produkte 3 der Sorte bzw. des Typs
P1 eine Länge von 20-30 cm und eine Breite von 10-15 cm aufweisen. Die Produkte 3
der zweiten Sorte P2 hingegen haben eine "Länge" von lediglich 3-5 cm und eine ähnliche
"Breite" von 10-15 cm wie die Produkte der ersten Sorte P1. Die Produkte der dritten
Sorte P3 haben eine Länge von 30-40 cm und eine ähnliche Breite von 10-15 cm wie die
Produkte aller übrigen Sorten. Die Produkte der vierten Sorte P4 haben eine "Länge"
von 15-20 cm und eine "Breite" von 10-15cm. In anderen Ausführungsformen ist es denkbar,
die Produkte 3 nicht nur anhand einer einzigen Dimension zu unterscheiden (d.h. Länge,
Höhe
oder Breite), sondern anhand ihrer Dimensionen in zwei oder mehr Raumrichtungen. Beispielsweise
kann die Unterscheidung in verschiedene Produktsorten P1 bis P4 jeweils anhand der
Summe der Abmessungen in zwei oder drei verschiedenen Raumrichtungen erfolgen. In
weiteren Varianten ist es denkbar, beispielsweise das Gewicht der Produkte 3 als einziges
oder als zusätzliches Unterscheidungsmerkmal zwischen den verschiedenen Sorten P1
bis P4 heranzuziehen.
[0029] Um die Aufteilung der Produkte 3 auf die zwei Tiefziehverpackungsmaschine 6, 7 umzusetzen,
ist am Ende der Zuführeinrichtung 2 eine Verteileinrichtung 9 angeordnet. Die Steuerung
5 steuert die Verteileinrichtung 9 entsprechend der von der Prüfstation 4 erhalten
Informationen über wenigstens ein Produktmerkmal eines jeden einzelnen Produkts 3.
Die Verteileinrichtung 9 sorgt für eine Verteilung oder Sortierung der Produkte 3
auf eine nachfolgende erste 10 und eine zweite Transporteinrichtung 11. Die Verteileinrichtung
9 kann beispielsweise als Picker, Anacondaband oder Weiche ausgeführt sein. Die erste
Transporteinrichtung 10 kann ein oder wie in Fig. 1 gezeigt zwei aufeinander folgende
Transportbänder aufweisen, um die Produkte 3 der Sorten P1 und P2 der ersten Tiefziehverpackungsmaschine
6 zuzuführen. Analog ist dies für die zweite Transporteinrichtung 11 und die zweite
Tiefziehverpackungsmaschine 7 bzw. die Produkte 3 der Sorten P3 und P4 der Fall.
[0030] Die Produkte 3 werden von den Transporteinrichtungen 10, 11 bis an Einlegestationen
12 der Tiefziehverpackungsmaschinen 6, 7 herangeführt und manuell oder automatisiert
in die an der Einlegestation 12 bereitgestellten Mulden 8 eingelegt. Dabei werden
die Mulden 8 mittels Formstationen 22, 23, die in Fig. 2 näher dargestellt sind, erzeugt,
wobei die Zuordnung eines jeden einzelnen Produkts 3 zur jeweiligen Mulde 8 durch
die Steuerung 5 erfolgt. Am gezeigten Beispiel von Fig. 1a und 1b ist in der ersten
Tiefziehverpackungsmaschine 6 bereits ein Produkt 3 der Sorte P2 in einer der zwei
Mulden 8 des in der Einlegestation 12 bereitgestellten Formats eingelegt. Das nächstkommende
Produkt 3 auf der ersten Transporteinrichtung 10 ist ein weiteres Produkt 3 der Sorte
P2 und komplettiert nach dem Einlegen das Format F1. Mit einem folgenden Vorzug V
des Formats F1 in einer Transportrichtung R der ersten Tiefziehverpackungsmaschine
6 innerhalb eines Arbeitstaktes wird das Format F2 bzw. die Mulde 8 für das Produkt
3 der Sorte P1 in der Einlegestation 12 zum Einlegen bereitgestellt.
[0031] Um immer die erforderliche Anzahl von Produkten 3 der Sorten P1 bzw. P2 für ein Format
an der Einlegestation 12 bereitstellen zu können, ist jeweils eine Puffereinrichtung
21 an den Transporteinrichtungen 10, 11 vorgesehen. Die Puffereinrichtung 21 kann
ein oder mehrere Produkte 3 von der Transporteinrichtung 10, 11 aufnehmen, damit beispielsweise
zwei zusammengehörende Produkte 3 derselben Sorte P2 aufeinanderfolgend der Einlegestation
12 zugeführt werden können. So kann sichergestellt werden, dass nicht nur ein Produkt
P2, sondern, wie in diesem Beispiel gezeigt, immer direkt nacheinander zwei Produkte
3 derselben Sorte P2 dem dafür vorgesehen Format F2 zugeführt werden. Das auf der
Puffereinrichtung 21 kurzzeitig zwischengelagerte Produkt P1 kann für eine Sortierung
oder Gruppierung der Produkte 3 auf die Transporteinrichtungen 10, 11 zurückgeführt
werden. Dies wird von der Steuerung 5 über die Steuerleitungen L veranlasst.
[0032] Mit weiteren Vorzügen V werden die mit Produkt 3 gefüllten Mulden 8 bzw. Formate
zusammen mit einer der Übersichtlichkeit halber nur an der zweiten Verpackungsmaschine
7 dargestellten Deckelfolie D einer ersten Siegelstation 13 zugeführt. Die erste Siegelstation
13 erzeugt eine umlaufende Siegelung bzw. Rahmensiegelung 15, wobei ein Evakuieren
und/oder ein Begasen des Inneren der entstehenden Verpackung 17 stattfindet. Besteht
das Format F1 nur aus einer einzigen Mulde 8, so ist diese Verpackung 17 fertiggestellt.
Im Falle von zwei Mulden 8 pro Format F2 wird eine noch fehlende zweite Siegelung
14a in Form einer Siegelnaht quer zur Transportrichtung R in einer zweiten Siegelstation
14 ausgeführt, um somit die Produkte P2 zu einzelnen Verpackungen 17 zu siegeln. Mittels
einer Querschneidstation 18 und einer nachfolgenden Längsschneidstation 19 werden
die Verpackungen aus einer Folienbahn 20, in die die Mulden 8 geformt (d.h. tiefgezogen)
wurden, ausgetrennt und vereinzelt.
[0033] Entsprechend den Größenunterschieden der Produkte 3 der Sorten P1 und P2 für die
erste Tiefziehverpackungsmaschine 6 sind die Mulden 8 der zweiten Tiefziehverpackungsmaschine
7 zu den im Verhältnis größeren Produkten 3 der Sorten P3 und P4 größer ausgeformt,
indem die Folienbreite der Folienbahn 20 größer ist und/oder der Vorzug V pro Arbeitstakt
eine größere Länge als der Vorzug V der ersten Tiefziehverpackungsmaschine 6 aufweist.
Der Vorzug V wird definiert durch die Länge des Formats in Transportrichtung R, die
jeweils an der Tiefziehverpackungsmaschine 6, 7 in dem gezeigten Beispiel gleichbleibend
ist. Beispielsweise kann der Vorzug V 400 mm an der ersten Tiefziehverpackungsmaschine
6 und 600 mm an der zweiten Tiefziehverpackungsmaschine 7 betragen.
[0034] Fig. 2 zeigt die erste Tiefziehverpackungsmaschine 6, stellvertretend für beide Tiefziehverpackungsmaschinen
6, 7, in der einer Draufsicht über ihre gesamte Länge. In dieser Ansicht sind auch
dargestellt eine erste Formstation 22 zum Tiefziehen von einer Mulde 8 in die Folienbahn
20 und eine zweite Formstation 23 zum Tiefziehen von zwei Mulden 8 pro Format bzw.
Arbeitstakt. Die erste 22 und zweite Formstation 23 könnten ebenso miteinander vertauscht
sein. Ebenso könnte die Aufteilung der zwei Mulden 8 der zweiten Formstation 23 nicht
quer zur Transportrichtung R zu zwei Reihen sondern längs in Transportrichtung R zu
zwei Spuren erfolgen. Entsprechend hierzu müsste die zweite Siegelstation 14 angepasst
sein und anstatt einer Querschneidstation 18, die entfallen könnte, würde die Längsschneidstation
19 entsprechend die Aufteilung der zwei Verpackungen 17 bzw. Spuren mit übernehmen.
[0035] Figur 2 zeigt zudem noch genauer als die Figuren 1a oder 1b, wie die Deckelfolie
D zugeführt wird. Insbesondere erfolgt das Zuführen der Deckelfolie D zunächst unter
einem Winkel von 90° zur Transportrichtung R. Kurz vor der ersten Siegelstation 13
wird die Deckelfolie D dann an einer unter einem Winkel von 45° zur Transportrichtung
R stehenden Schulter S um 90° umgelenkt. Im Anschluss an die Umlenkung an der Schulter
S wird die Deckelfolie D gemeinsam mit den Mulden 8 in Transportrichtung R in die
Siegelstation 13 geführt.
[0036] Fig. 3 zeigt eine alternative Verpackungsanlage 1, die sich von den in Fig. 1a und
1b gezeigten Verpackungsanlagen 1 dadurch unterscheidet, dass nur eine einzige Tiefziehverpackungsmaschine
6 vorgesehen ist und die Produkte 3 auf drei Transporteinrichtungen 10 verteilt werden.
Die Verpackungsanlage 1 ist für drei unterschiedliche Sorten von Produkten P1, P2
und P3 vorgesehen und die Verteileinrichtung 9 verteilt die Produkte 3 der Sorten
P1, P2 und P3 derart auf die Transporteinrichtungen 10, so dass sich auf der jeweiligen
Transporteinrichtung 10 nur ein Produkttyp, nämlich P1 oder P2 oder P3, befindet.
Entsprechend den drei unterschiedlichen Typen oder Sorten P1, P2 und P3 von Produkten
3 weist die Tiefziehverpackungsmaschine 6 stromabwärts der ersten 22 und zweiten Formstation
23 eine dritte Formstation 24 auf, um vier Mulden 8 in Form von zwei hintereinander
und zwei nebeneinander innerhalb des Formats angeordneten Mulden 8 in die Folienbahn
20 zu formen. Die Reihenfolge der drei Formstationen 22, 23, 24 ist beliebig wählbar.
[0037] Im Bereich der Einlegestation 12 ist jeder der drei Transporteinrichtungen 10 jeweils
eine Sammeleinrichtung 25 nachgeordnet, um mehrere Produkte 3 zu puffern. An der Einlegestation
12 sind beidseitig der Tiefziehverpackungsmaschine 6 zwei Bedienpersonen 30 schematisch
dargestellt, die jeweils das oder die entsprechenden Produkte 3 für das in der Einlegestation
12 befindliche Format mit ein, zwei oder vier Mulden 8 von der jeweiligen Sammeleinrichtung
25 entnehmen und in die Mulde 8 einlegen.
[0038] Die Tiefziehverpackungsmaschine 6 umfasst analog zu den drei Formstationen 22, 23,
24 auch eine erste 13, eine zweite 14 und zusätzlich eine dritte Siegelstation 26,
um Verpackungen 17 der drei unterschiedlichen Formate herstellen zu können. In dem
gezeigten Beispiel sind die erste 13 und zweite Siegelstation 14 wie in Fig. 1 und
2 ausgeführt und die dritte Siegelstation 26 zum Erzeugen einer Längssiegelung 26a
in Form einer zusätzlichen Siegelnaht längs der Transportrichtung R konfiguriert.
Des Weiteren umfasst die Tiefziehverpackungsmaschine 6 eine Querschneidstation 18
und eine Längsschneidstation 19, wobei die Längsschneidstation 19 dazu konfiguriert
ist, wahlweise eine Schneidung mittig im Format in der Siegelnaht 26a, die in der
dritten Siegelstation 26 erzeugt wurde, auszuführen.
[0039] Auf der Zuführeinrichtung 2 ist analog zur Verpackungsanlage 1 aus Fig. 1a oder 1b
die Prüfstation 4 vorgesehen, um die Position und Produktmerkmale der jeweiligen Produkte
3 zu ermitteln und anschließend die Produkte 3 gemäß ihren Produktmerkmalen mittels
einer oder mehrerer Pusher 27 der Verteileinrichtung 9 auf die jeweiligen Transporteinrichtungen
10 zu verteilen bzw. zu übergeben.
[0040] Es ist ebenso denkbar, Sammeleinrichtungen 25 an den Transporteinrichtungen 10, 11
der in Fig. 1a oder 1b gezeigten Verpackungsanlage 1 vorzusehen.
1. Verpackungsanlage (1) zum Verpacken von unterschiedlich großen Produkten (3), vorzugsweise
Lebensmitteln, im Besonderen Frischfleischstücken, umfassend eine Zuführeinrichtung
(2) für die Produkte (3), die wenigstens ein unterscheidbares Produktmerkmal aufweisen,
eine Prüfstation (4) zum Erfassen des wenigstens einen Produktmerkmals, und eine Verteileinrichtung
(9) zum Verteilen der Produkte (3) auf wenigstens zwei Transporteinrichtungen (10,
11), dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens eine Tiefziehverpackungsmaschine (6, 7) mit einer ersten (22) und einer
zweiten Formstation (23) vorgesehen ist, wobei mittels der ersten Formstation (22)
eine erste Größe von Mulden (8) in eine Folienbahn (20) formbar ist und mittels der
zweiten Formstation (23) eine von der ersten Größe unterschiedliche zweite Größe von
Mulden (8) in die Folienbahn (20) formbar ist, und die Tiefziehverpackungsmaschine
(6, 7) eine Steuerung (5) umfasst, die dazu konfiguriert ist, im laufenden Betrieb
in Abhängigkeit der angelieferten Produkte (3) automatisch umstellbar die erste oder
zweite Größe von Mulden (8) zum Einlegen der entsprechenden Produkte (3) bereitzustellen.
2. Verpackungsanlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass eine erste Siegelstation (13) vorgesehen ist, um ein Format (F1, F2, F3, F4) mit
einer Deckelfolie (D) mittels wenigstens einer Rahmensiegelung (15) zu versiegeln.
3. Verpackungsanlage nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Tiefziehverpackungsmaschine (6, 7) eine zweite Siegelstation (14) zum Erzeugen
einer Querund/oder Längssiegelung (14a, 26a) aufweist.
4. Verpackungsanlage nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die zweite Siegelstation (14) in einer Transportrichtung (R) stromabwärts der ersten
Siegelstation (13) angeordnet ist.
5. Verpackungsanlage nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens eine Transporteinrichtung (10, 11) eine Puffereinrichtung (21) aufweist,
um ein oder mehrere Produkte (3) von der Transporteinrichtung (10, 11) aufzunehmen
und wieder an die Transporteinrichtung (10, 11) abzugeben.
6. Verpackungsanlage nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuerung (5) dazu konfiguriert ist, die Positionen der Produkte (5) von der
Prüfstation (4) entlang der Zuführeinrichtung (2) und der Transporteinrichtungen (10,
11) bis in die Tiefziehverpackungsmaschine (6, 7) zu verfolgen.
7. Verpackungsanlage nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuerung (5) der Verpackungsanlage (1) eine Maschinensteuerung (5) einer Tiefziehverpackungsmaschine
(6, 7) ist.
8. Verpackungsanlage nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Prüfstation eine Prüfeinrichtung (4a) zum Erfassen des wenigstens einen Produktmerkmals
oder eine Eingabeeinheit (4b) zum manuellen Auswählen eines Produktmerkmals eines
Produkts (3) aufweist.
9. Verfahren zum Betrieb einer Verpackungsanlage (1) umfassend wenigstens eine Tiefziehverpackungsmaschine
(6, 7), eine Zuführeinrichtung (2) für Produkte (3) und eine Prüfstation (4), wobei
an der Prüfstation (4) wenigstens ein Produktmerkmal eines jeden Produkts (3) ermittelt
wird und das Produkt (3) danach mittels einer Verteileinrichtung (9) entsprechend
seines ermittelten Produktmerkmals auf eine Transporteinrichtung (10, 11) verteilt
wird, dadurch gekennzeichnet, dass mittels wenigstens zweier Formstationen (22, 23, 24) der Tiefziehverpackungsmaschine
(6, 7) und mittels einer Steuerung (5), die mit der Prüfeinstation (4) verbunden ist,
in Abhängigkeit der mittels an der Prüfstation (4) erfassten Produkte (3) und entsprechend
deren ermittelter Produktmerkmale eine entsprechende Größe und/oder Anzahl von Mulden
(8) in eine Folienbahn (20) geformt wird.
10. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass das Produktmerkmal Abmessungen des Produktes (3), wie seine Höhe, seine Länge, und/oder
seine Breitesind.
11. Verfahren nach Anspruch 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Verteileinrichtung (9) die Produkte (3) gemäß ihres Produktmerkmals auf die jeweilige
Transporteinrichtung (10, 11) verteilt.
12. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche 9 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass das Erfassen des wenigstens einen Produktmerkmals des Produkts (3) durch eine Prüfeinrichtung
(4a) oder manuell durch ein Bedienperson unter Eingabe des erfassten Produktmerkmals
an einer Eingabeeinheit (4b) der Prüfstation (4) erfolgt.
13. Verfahren nach einem der Ansprüche 9 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass mittels einer Puffereinrichtung (21) einzelne oder mehrere Produkte (3) von der Transporteinrichtung
(10, 11) aufgenommen und wieder an die Transporteinrichtung (10, 11) abgegeben werden,
um die für ein Format (F1, F2, F3, F4) vorgesehenen Produkte (3) zu gruppieren.
14. Verfahren nach einem der Ansprüche 9 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass mittels der Steuerung (5) die Produkte (3) von der Prüfstation (4) entlang der Zuführeinrichtung
(1) und der Transporteinrichtungen (10, 11) bis in die Tiefziehverpackungsmaschine
(6, 7) verfolgt werden.
15. Verfahren nach einem der Ansprüche 9 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass Produkte (3), die sich in einem Produktmerkmal unterscheiden, gemeinsam auf einer
Transporteinrichtung (10, 11) an die Einlegestation (12) der Tiefziehverpackungsmaschine
(6, 7) herantransportiert werden und das jeweils für das jeweilige Produkt (3) vorgesehene
Format bzw. die Mulde (8) mittels einer der zwei Formstationen (22, 23) geformt wird
und mit dem zugehörigen Produkt (3) in der Einlegestation (12) annähernd zeitgleich
zusammengeführt wird.