[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Rundschlinge aus Textilfasern und auf ein Verfahren
zum Herstellen einer solchen Rundschlinge, sowie auf eine entsprechende Vorrichtung,
insbesondere zum Durchführen des Verfahrens.
[0002] Aus der
US 7,926,859 B2 ist ein Verfahren zum Herstellen einer textilen Rundschlinge bekannt, die aus einem
Kern und einer schlauchförmigen Umhüllung besteht. Eine Anzahl von den Kern bildenden
Kernfäden werden nacheinander durch die Umhüllung gezogen, wobei diese aus in einer
ersten Richtung verdrehten Fäden besteht, wobei die Kernfäden in einer entgegengesetzten
zweiten Richtung verdreht sind, so dass die Kernfäden innerhalb der Umhüllung schraubenlinienartig
verdreht werden. Die durch dieses Verfahren hergestellte Rundschlinge weist somit
im Kern zwar insgesamt eine Verdrehung auf, die jedoch schwach ausgeprägt ist, und
ist außerdem auf eine in einer bestimmten Weise hergestellte Umhüllung angewiesen.
[0003] Ein wesentlicher Nachteil des bekannten Verfahrens besteht darin, dass damit Rundschlingen
ohne Umhüllung mit innerer Verdrehung nicht herstellbar sind, da die Verdrehung ausschließlich
durch die Wirkung der Umhüllung entsteht. Rundschlingen mit starker innerer Verdrehung
sind so ebenfalls nicht herstellbar.
[0004] Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, ein Verfahren und eine Vorrichtung anzugeben,
bei dem bzw. der auf eine Umhüllung verzichtet werden kann, und mit dem bzw. der vergleichsweise
starke innere Verdrehungen der Rundschlinge hergestellt werden können, und darin,
eine verbesserte Rundschlinge bereitzustellen.
[0005] Diese Aufgabe wird zunächst durch ein Verfahren zum Herstellen einer Rundschlinge
aus Textilfasern gelöst, mit den Schritten: Anordnen eines endlosen Anfangsstrangs,
der entlang einer Längsachse eine vorgegebene Umfangslänge besitzt, entlang eines
ringförmig geschlossenen Umlaufwegs, wobei der Anfangsstrang mit einem ersten Ende
eines Wickelstrangs verbunden ist, umlaufendes Bewegen des Anfangsstrangs in einer
Arbeitsrichtung entlang seiner Längsachse und des Umlaufwegs, und gleichzeitiges Drehen
des Anfangsstrangs in einer vorbestimmten Drehrichtung um seine Längsachse, kontinuierliches
Zuführen des Wickelstrangs an einem ortsfesten Zuführungspunkt des Umlaufwegs, wobei
der Wickelstrang schraubenlinienförmig auf den sich drehenden und vorwärtsbewegenden
Anfangsstrang aufgewickelt und ein mit jedem Umlauf des Anfangsstrangs um eine Windung
des Wickelstrangs wachsender Schlingenstrang gebildet wird, bis ein Schlingenstrang
mit einer vorgegebenen Anzahl von schraubenlinienförmig um die Längsachse gewickelten
Windungen erreicht ist, und Sichern eines zweiten Endes des Wickelstrangs an dem Schlingenstrang,
wodurch eine Rundschlinge gebildet wird. Der Anfangsstrang und der sich aufbauende
Schlingenstrang werden gewissermaßen einer ständigen und an jeder Stelle wirkenden
Krempelbewegung unterworfen.
[0006] Der endlose Anfangsstrang und/ oder der Schlingenstrang kann unter einer vorgegebenen
Längs- oder Umfangsspannung gehalten werden.
[0007] Der endlose Anfangsstrang kann aus mindestens einer geschlossenen Windung des Wickelstrangs
gebildet sein.
[0008] Der Anfangsstrang kann einen Durchmesser aufweisen, der zwischen 1% und 50% des Querschnittsdurchmessers
der fertigen Rundschlinge beträgt, oder auch mehr, und kann aus einem Elastomer bestehen,
dass geschäumt sein kann.
[0009] Es kann vorgesehen sein, dass der Umlaufweg einen oder mehrere Umlenkbereiche umfasst,
die von Mantelflächen zweier oder mehrerer Umlenkeinrichtungen gebildet werden, und
die sich über jeweils 180° in Umfangsrichtung erstrecken können.
[0010] Der Wickelstrang besteht aus einem strangförmigen Material, insbesondere einem textilen
Fasermaterial, wie Garn, Zwirn, Band, Mono- oder Multifilament, Faserbündel oder kann
im Einzelfällen ein Tape sein.
[0011] Ein Schlagwinkel des Schlingenstrangs, der durch einen Winkel zwischen einer Zuführungsrichtung
des Wickelstrangs und der Längsachse des Schlingenstrangs an dem Zuführungspunkt festgelegt
ist, kann konstant sein und zwischen 5° und 80°, insbesondere zwischen 5° und 50°
und bevorzugt zwischen 10° und 20° liegen (S- oder Z-Schlag).
[0012] Bevorzugt ist vorgesehen, dass ein Schlagwinkel aller einzelnen Windungen des Wickelstrangs
innerhalb des Schlingenstrangs gleich groß ist.
[0013] Es kann vorgesehen sein, dass der Schlingenstrang mit einer Schlagrichtung gewickelt
wird, die mit einer Schlagrichtung des Wickelstrangs übereinstimmt (sS-, zZ-Schlag).
Alternativ kann vorgesehen sein, dass der Schlingenstrang mit einer Schlagrichtung
gewickelt wird, die einer Schlagrichtung des Wickelstrangs entgegengerichtet ist (sZ-,
zS-Schlag).
[0014] Es besteht die Möglichkeit, dass zwischen 10 und 1000, insbesondere zwischen 50 und
200 Umläufe des Schlingenstrangs um den Umlaufweg ausgeführt werden, wobei die Rundschlinge
im Querschnitt eine entsprechende Anzahl von Wickelstrangwindungen besitzt.
[0015] Der Zuführungspunkt des Wickelstrangs kann zwischen und mit Abstand von den Umlenkbereichen
angeordnet werden.
[0016] Die Erfindung sieht zweckmäßigerweise vor, dass der Schlingenstrang, insbesondere
kontinuierlich an jeder Stelle des Umlaufwegs, gleichzeitig mit seiner Längsbewegung
um seine Längsachse gedreht wird. Es besteht die Möglichkeit, dass der Schlingenstrang
an Ablenkpunkten, an denen er etwa durch Ablenkrollen vor Eintreten in die Umlenkbereiche
abgelenkt wird, in kurzzeitiger Unterbrechung seiner ansonsten kontinuierlich um seine
Längsachse erfolgenden Drehbewegung nicht um seine Längsachse gedreht wird. Dies stellt
jedoch eine Ausnahme dar, so dass der Schlingenstrang an zumindest 75%, 80%, 85%,
90%, 95% oder 99% seiner Länge gleichzeitig mit seiner Längsbewegung um seine Längsachse
gedreht wird. Die Drehung um die Längsachse erfolgt bevorzugt durch eine Abwälzbewegung,
indem der Schlingenstrang innerhalb der Umlenkbereiche um seine Längsachse drehend
abgewälzt wird.
[0017] Es kann vorgesehen sein, dass der Schlingenstrang durch eine tangentiale Bewegungskomponente
einer Umlenkfläche eines Umlenkbereichs auf dieser abgewälzt und um seine Längsachse
gedreht wird. Mindestens ein Umlenkbereich legt den Umlaufweg fest.
[0018] Es kann vorgesehen sein, dass der Wickelstrang in einer ersten Richtung oder in einer
entgegengesetzten zweiten Richtung gedreht ist oder vor dem Zuführen zu dem Zuführungspunkt
oder vor dem Aufwickeln auf den Schlingenstrang gedreht wird. Der Wickelstrang ist
bzw. wird bevorzugt in einer der Drehung des Schlingenstrangs entgegengesetzten Richtung
gedreht, zweckmäßigerweise in einem solchen Maße, dass die Rundschlinge insgesamt
drehungsneutral wird.
[0019] Das erfindungsgemäße Verfahren ermöglicht im Gegensatz zum Stand der Technik die
kontinuierliche Herstellung einer Rundschlinge ohne Umhüllung, wobei es besonders
vorteilhaft ist, dass der Schlingenstrang auch und gerade in den Umlenkbereichen um
seine Längsachse gedreht wird.
[0020] Es besteht die Möglichkeit, die Rundschlinge mit dem erfindungsgemäßen Verfahren
durch eine vorab gefertigte Umhüllung hindurch herzustellen, was jedoch nicht notwendig
ist. Eine Umhüllung kann nachträglich um die Rundschlinge gefertigt werden, oder bei
ausreichender Drehung kann die Rundschlinge in vielen Anwendungsfällen ohne Umhüllung
genutzt werden.
[0021] Weiterhin besteht die Möglichkeit, während einer ersten Herstellungsphase mit einer
vorbestimmten Drehrichtung des Schlingenstrangs zu arbeiten, und in einer anschließenden
zweiten Herstellungsphase mit einer entgegengesetzten Drehrichtung des Schlingenstrangs
zu arbeiten.
[0022] In mehreren Herstellungsphasen können mehrere von innen nach außen aufeinanderfolgende
Teilbereiche des Schlingenstrangs hergestellt werden, die einen gleichen oder unterschiedliche
und/oder entgegengesetzte Schlagwinkel haben können. Unterschiedliche Teilbereiche
können aus unterschiedlichem Winkelstrangmaterial gebildet sein. Zwischen unmittelbar
benachbarten Teilbereichen kann eine Trennlage angeordnet sein, die aus einer oder
mehreren Lagen eines aus einem bandförmigen Material oder Tape bestehenden Wickelstrangs
gebildet sein kann, etwa aus Kunststoffmaterial streifenförmiger Struktur.
[0023] Auch besteht die Möglichkeit, an zwei oder mehr unterschiedlichen ortsfesten Zuführungspunkten
gleichzeitig zwei oder mehr Wickelstränge zuzuführen. Hierbei besteht noch die Möglichkeit,
zwei entgegengesetzt gedrehte Wickelstränge an zwei Zuführungspunkten zuzuführen,
so dass eine drehungsneutrale Rundschlinge mit besonders festem Aufbau erhalten wird.
[0024] Mehrere Zuführungspunkte können linear hintereinander, auf einem Kreisbogen oder
auf einer Schraubenlinie um die Längsachse des Schlingenstrangs angeordnet sein.
[0025] Die Aufgabe der Erfindung wird weiterhin gelöst durch eine Vorrichtung zum Herstellen
einer Rundschlinge aus Textilfasern, insbesondere zum Durchführen des Verfahrens nach
der Erfindung, mit einem Umlenkmittel, das einen ringförmig geschlossenen Umlaufweg
festlegt, zum Aufnehmen eines endlosen Schlingenstrangs, der entlang einer Längsachse
eine vorbestimmte Umfangslänge besitzt, zum umlaufenden Bewegen des Schlingenstrangs
entlang der Längsachse und des Umlaufwegs, wobei mindestens ein Teilbereich des Umlenkmittels
zusätzlich zu einer Bewegung entlang des Umlaufwegs in einer in Bezug auf den Umlaufweg
tangentialen (oder quer zu dem Umlaufweg weisenden) Richtung bewegbar ist, um einen
aufgenommenen Schlingenstrang in einer Abwälzbewegung um seine Längsachse zu drehen,
und mit einer Wickelstrangzuführeinrichtung, die angeordnet ist, um dem Schlingenstrang
an einem ortsfesten Zuführungspunkt einen Wickelstrang zuzuführen.
[0026] Bevorzugt ist die Anordnung so, dass die Längsachse eines aufgenommenen Schlingenstrangs
parallel zu dem Umlaufweg verläuft. Der Umlaufweg ist seinerseits durch den Schlingenstrang
tragende, einen Umlenkbereich bildende Oberflächen des Umlenkmittels festgelegt.
[0027] In einer Ausführungsform kann vorgesehen sein, dass zumindest ein Teilbereich des
Umlenkmittels durch eine um eine Drehachse drehbare Umlenkrolle gebildet ist, auf
deren äußerer Umfangsfläche ein Umwälzmittel angeordnet ist, mit dem ein aufgenommener
Schlingenstrang während seiner Längsbewegung um seine Längsachse drehbar ist. Das
Umwälzmittel kann durch eine konusförmige Umfangsfläche der Umlenkrolle gebildet sein,
deren Konusachse mit der Drehachse übereinstimmt.
[0028] Das Umwälzmittel kann durch den Schlingenstrang entlang zumindest eines Teils des
Umlaufwegs abstützende Umlenkflächen, Räder, Rollen, Umwälzstränge oder Tragbänder
gebildet sein, die tangential oder mit einer Tangentialkomponente bezüglich der Längsachse
eines aufzunehmenden Schlingenstrangs antreibbar sind.
[0029] In einer anderen Ausführungsform ist vorgesehen, dass ein Teilbereich des Umlenkmittels
durch einen Umwälzbereich gebildet ist, der sich um eine äußere Umfangsfläche einer
um eine Drehachse drehbaren Umlenkrolle erstreckt und durch mehrere aufeinanderfolgend
und axial benachbart angeordnete exzentrisch umlaufende Umwälzmittel festgelegt ist,
die jeweils zwischen einem achsnahen Bereich, der sich an oder benachbart zu der Umfangsfläche
der Umlenkrolle befindet, und einem achsfernen Bereich, der dem achsnahen Bereich
bezüglich der Drehachse diametral und entfernt gegenüberliegt, in einer Umwälzebene
umlaufen, wobei jede Umwälzebene eines Umwälzmittels von einer benachbarten Umwälzebene
eines benachbarten Umwälzmittels um einen vorgegebenen Abstand entfernt ist und der
achsferne Bereich eines jeden Umwälzmittels gegenüber dem achsfernen Bereich eines
benachbarten Umwälzmittels um einen vorgegebenen Umfangswinkel bezüglich der Drehachse
versetzt ist.
[0030] Das Umwälzmittel kann durch mindestens einen starren Umwälzring gebildet sein, der
um eine parallel und mit Abstand zu der Drehachse der Umlenkrolle angeordnete Umwälzachse
drehbar gelagert ist. Es können mehrere Umwälzringe vorgesehen sein, deren Umwälzachsen
sich auf einer konzentrisch zu der Drehachse angeordneten Zylinderfläche befinden.
[0031] In einer Variante kann das Umwälzmittel durch mindestens einen flexiblen Umwälzstrang
gebildet sein, der um die Umlenkrolle und eine Umwälzrolle geführt ist, wobei die
Umwälzrolle um eine mit Abstand parallel zu der Drehachse angeordnete Umwälzachse
drehbar gelagert ist. Es können mehrere Umwälzstränge vorgesehen sein, die bzw. deren
Umwälzebenen mit gegenseitigem Abstand entlang der Drehachse angeordnet sein können
und deren Umwälzachsen in Umfangrichtung bezüglich der Drehachse der Umlenkrolle gesehen
in festen oder unterschiedlichen Winkelabständen voneinander versetzt aufeinanderfolgend
angeordnet sind. Beispielsweise können sich die Umwälzachsen auf einer konzentrisch
zu der Drehachse angeordneten Zylinderfläche befinden.
[0032] Die Erfindung bezieht sich weiterhin auf eine Rundschlinge aus Textilfasern, insbesondere
hergestellt nach dem erfindungsgemäßen Verfahren, mit einer Anzahl von schraubenlinienförmig
gewickelten Windungen eines Wickelstrangs, wobei die Windungen beginnend an einem
im Bereich einer zentralen Längsachse der Rundschlinge angeordneten zentralen Anfangsstrang
an Positionen mit allmählich zunehmendem Durchmesser angeordnet sind.
[0033] Die Rundschlinge kann im Querschnitt gesehen mehrere von innen nach außen aufeinanderfolgende
Teilbereiche umfassen, die unterschiedlichen und/oder entgegengesetzten Schlagwinkel
aufweisen können, und durch eine Trennlage voneinander getrennt sein können. Die Teilbereiche
können aus unterschiedlichem Wickelstrangmaterial gebildet sein.
[0034] Ein Steigungs- oder Schlagwinkel der Windungen bezüglich der Längsachse ist bevorzugt
gleich groß und kann insbesondere zwischen 50° und 80° 5° und 50° oder 10° und 20°
liegen. Obwohl die Anzahl der Windungen beliebig ist, sind zweckmäßigerweise zwischen
10 und 1000 Windungen vorhanden, insbesondere 50 und 200.
[0035] Die Erfindung wird nachfolgend anhand von Ausführungsbeispielen der Vorrichtung beschrieben,
wobei auf eine Zeichnung Bezug genommen ist, in der
Fig. 1 eine erste Ausführungsform einer Vorrichtung zum Herstellen einer Rundschlinge
in einer Seitenansicht zeigt;
Fig. 2 eine Detailansicht aus Fig.1 zeigt;
Fig. 3 eine weitere Detailansicht aus Fig. 1 zeigt;
Fig. 4 eine weitere Ausführungsform in einer perspektivischen Ansicht zeigt;
Fig. 5 eine Detailansicht einer Ausführungsform ähnlich Fig. 4 zeigt;
Fig. 6 eine dritte Ausführungsform einer Vorrichtung zum Herstellen einer Rundschlinge
in einer perspektivischen Ansicht zeigt,
Fig. 7 eine Einzelheit aus Fig. 6 zeigt;
Fig. 8 eine Ansicht einer erfindungsgemäßen Rundschlinge mit einem freien Endabschnitt
eines Wickelgarns zeigt, und
Fig. 9 eine Einzelheit aus Fig. 8 zeigt.
[0036] Figur 1 bis 3 erläutern eine erste Ausführungsform einer Vorrichtung zum Herstellen
einer Rundschlinge. Die Vorrichtung weist eine erste Umlenkrolle 2 auf, die um eine
Drehachse 2a mittels einer Kurbel 4 drehbar ist, und eine zweite Umlenkrolle 6, die
um eine Drehachse 6a drehbar ist. Beide Drehachsen 2a, 6a sind an einem Gestell 8
gehalten und zu einander parallel angeordnet. Benachbart zu der ersten Umlenkrolle
2 ist eine erste Ablenkrolle 10 um eine Drehachse 10a an dem Gestell 8 gehalten, und
benachbart zu der zweiten Umlenkrolle 6 ist eine zweite Ablenkrolle 12 um eine Drehachse
12a drehbar an dem Gestell 8 gehalten. Die Drehachsen 10a, 12a sind in dem hier gezeigten
Beispiel parallel zueinander.
[0037] Die erste und zweite Umlenkrolle 2, 6 sowie die erste und zweite Ablenkrolle 10,
12 bilden in dieser Ausführungsform ein Umlenkmittel, das einen ringförmig geschlossenen
Umlaufweg zum Aufnehmen zunächst eines endlosen Anfangsstrangs und dann eines Schlingenstrangs
14 festlegt. Der Schlingenstrang 14 weist eine zentrale Längsachse 16 auf, die im
Wesentlichen auf oder parallel zu dem durch das Umlenkmittel gebildeten Umlaufweg
verläuft. Der Schlingenstrang 14 besitzt entlang seiner Längsachse 16 eine vorbestimmte
Umfangslänge.
[0038] Durch Bewegen des Umlenkmittels in einer Umlaufrichtung kann der Anfangsstrang bzw.
der Schlingenstrang 14 entlang der Längsachse 16 und entlang des Umlaufwegs bewegt
werden.
[0039] Bei Bewegung des Umlenkmittels bewegen sich die Umlenkrollen 2, 6 in der Ausführungsform
nach Figur 1 im Uhrzeigersinn und in Figur 2 und 3 in der angegebenen Drehrichtung
2b, 6b. Die Ablenkrollen 10, 12 drehen sich in den in Figur 1 bis 3 angegebenen Drehrichtungen
10b, 12b, so dass der Schlingenstrang 14 entlang des Umlaufwegs kontinuierlich entlang
seiner Längsachse 16 bewegt wird.
[0040] Wie Figur 2 und 3 deutlich zeigen, weisen die Umlenkrollen 2, 6 jeweils eine konusförmige
Umfangsfläche 2c, 6c auf, entlang der der Schlingenstrang 14 umgelenkt wird. Die benachbart
zu und bezüglich der Bewegung des Schlingenstrangs 14 vor den Umlenkrollen 2, 6 angeordneten
Ablenkrollen 10, 12 sind so angeordnet, dass der Schlingenstrang 14 nach Ablaufen
von der Ablenkrolle 10, 12 auf einen Auflaufpunkt der konischen Umfangsfläche 2c,
6c der Umlenkrolle 2, 6 aufläuft, der an einem größeren Radius bezüglich der Drehachse
2a, 6a angeordnet ist als ein Ablaufpunkt, an dem der Schlingenstrang 14 von der Umlenkrolle
2, 6 abläuft. Dadurch wird erreicht, dass der Schlingenstrang 14 auf der konusförmigen
Umfangsfläche 2c, 6c entlang eines Wegs mit zunehmend kleinerem Radius umläuft, und
aufgrund seiner vorgegebenen Längsspannung eine Tendenz erhält, sich in Richtung kleinerer
Radien auf der Umfangsfläche abzuwälzen und sich dadurch um seine eigene Längsachse
16 zu drehen.
[0041] Die Drehachse 10a, 12a einer der Umlenkrolle 2, 6 jeweils zugeordneten Ablenkrolle
10, 12 verläuft zweckmäßigerweise mit Abstand zu der Drehachse 2a, 6a der Umlenkrolle
an einer solchen axialen Position bezüglich der Drehachse 2a, 6a, dass der von der
Ablenkrolle 10, 12 ablaufende Schlingenstrang 14 auf den Auflaufpunkt der konusförmigen
Umlauffläche der Umlenkrolle aufläuft, dessen Radius hinreichend groß ist gegenüber
dem Radius des Ablaufpunkts, beispielsweise um mindestens 10%, 20%, 30%, 50%, 100%,
150% oder 200% größer als der Radius des Ablaufpunkts. Die Drehachsen 10a, 12a der
Ablenkrollen 10, 12 sind bezüglich der lokalen Längsachse des Schlingenstrangs um
den Schlagwinkel schräg gestellt. Sie begleiten dadurch die Bewegung der Außenfläche
des Schlingenstrangs entsprechend des Vektors aus Längs- und überlagerter Drehbewegung
und unterstützen die kontinuierliche Drehung des Schlingenstrangs.
[0042] Die Umfangsfläche der Umlenkrollen 2, 6 muss nicht zwangsläufig konus- oder kegelförmig
mit linear entlang der Drehachse zunehmendem Radius sein, sondern ein Radius der Umfangsfläche
kann nichtlinear entlang der Drehachse 2a, 6a zunehmen, mit zu- oder abnehmender Steigung,
im Axialschnitt gesehen. Wesentlich ist, dass ein Auflaufpunkt des Schlingenstrangs
14 auf die Umfangsfläche an einen größeren Radius liegt als ein Ablaufpunkt, so dass
dazwischen ein Abwälzen und eine Drehbewegung des Schlingenstrangs um seine Längsachse
hervorgerufen wird.
[0043] Alternativ kann die erste und/oder zweite Umlenkrolle 2, 6 durch eine zylindrische
Umlenkrolle ersetzt werden, wobei der Schlingenstrang erst über eine Ablenkrolle und
dann entlang der zylindrischen Umfangsfläche auf einem schraubenlinienförmigen Weg
geführt wird, wodurch ebenfalls eine Abwälzbewegung und eine Drehung des Schlingenstrangs
um seine Längsachse hervorgerufen wird.
[0044] Das Abwälzen kann erleichtert werden, wenn der Anfangsstrang bereits einen gewissen
Mindestdurchmesser besitzt, beispielsweise mindestens 10%, 15%, 20%, 25%, 30%, 40%
oder 50% des fertigen Schlingenstrangs, und einen kreisförmigen Querschnitt aufweist,
da dann einer Tendenz des Schlingenstrangs zur Abplattung auf der Umlenkrolle bzw.
dem Umlenkmittel entgegengewirkt wird.
[0045] Bei einer Vorrichtung gemäß Fig. 1 bis 3 oder einer der genannten Varianten ist sichergestellt,
dass der Schlingenstrang 14 an jeder Stelle des Umlaufwegs kontinuierlich um seine
Längsachse gedreht wird, möglicherweise mit Ausnahmen von kleinen Teilstrecken des
Umlaufwegs, die unmittelbar auf einer Ablenkrolle 10, 12 verlaufen.
[0046] Ein Verfahren zum Herstellen einer Rundschlinge kann insbesondere auf einer Vorrichtung
nach Figur 1 bis 3 ausgeführt werden und sieht in einem ersten Schritt vor, dass ein
endloser Anfangsstrang, beispielsweise eine geschlossene Windung eines Wickelstrangs,
der bzw. die entlang einer Längsachse eine vorgegebene Umfangslänge besitzt, entlang
des ringförmig geschlossenen Umlaufwegs angeordnet wird. Der Anfangsstrang ist mit
einem ersten Ende eines Wickelstrangs verbunden, der an einer Zuführungsposition benachbart
zu dem Umlaufweg zugeführt wird.
[0047] Der Anfangsstrang wird umlaufend entlang des Umlaufwegs in einer Arbeitsrichtung
entlang seiner Längsachse bewegt und dabei gleichzeitig in einer vorbestimmten Drehrichtung
um seine Längsachse gedreht. Während der umlaufenden Bewegung des Anfangsstrangs wird
der Wickelstrang 20 an der ortsfesten Zuführposition kontinuierlich zugeführt, wobei
der Wickelstrang schraubenlinienförmig auf dem sich um seine Längsachse drehenden
und gleichzeitig entlang des Umlaufwegs entlang seiner Längsachse bewegenden Anfangs-
oder den anwachsenden Schlingenstrang aufgewickelt wird. Mit jedem vollständigen Umlauf
des Anfangs- bzw. Schlingenstrangs entlang des Umlaufwegs wächst dieser um eine Windung
des Wickelstrangs, bis ein Schlingenstrang mit einer vorgegebenen Anzahl von Windungen
erreicht ist. Alle Windungen sind schraubenlinienförmig unter einem Schlagwinkel um
die Längsachse des Schlingenstrangs angeordnet. Der Schlagwinkel ist durch die Anordnungsgeometrie
vorgegeben und entspricht der Steigung der aus den versetzten Ringen oder Riemen gebildeten
Schraubenlinie. Weil der Umfang des Schlingenstrangs während der Herstellung wächst,
verringert sich bei konstantem Schlagwinkel die Anzahl der Drehungen des Schlingenstrangs
im Verhältnis zu einer entlang des Umlaufwegs zurückgelegten Wegstrecke kontinuierlich.
Abschließend wird ein freies Ende des Wickelstrangs an dem Schlingenstrang gesichert,
wodurch eine fertige Rundschlinge gebildet ist, die von der Vorrichtung abgenommen
werden kann.
[0048] Figur 4 und 5 erläutern eine zweite Ausführungsform zum Herstellen einer Rundschlinge.
Das Umlenkmittel ist in diesem Fall aus einer ersten Umlenkeinrichtung 30 und einer
zweiten Umlenkeinrichtung 40 gebildet. Die erste Umlenkeinrichtung 30 weist Umwälzmittel
in Form einer Reihe von Umwälzringen 32a, 32b, 32c und 32d auf, die jeweils in einer
Umwälzebene zur Drehung um eine Dreh- oder Umwälzachse 32a', 32b', 32c' und 32d' gelagert
sind. Die Drehachsen 32a', 32b', 32c' und 32d' sind parallel zueinander und mit gegenseitigem
Abstand entlang eines Kreisbogens angeordnet, der konzentrisch zu einer Antriebswelle
oder Umlenkrolle 34 ist, die um eine zu den Drehachsen der Umwälzringe parallele Drehachse
34' antreibbar ist.
[0049] Die Umwälzringe 32a, b, c, d stehen mit Innenflächen 36a, 36b, 36c, 36d drehfest
in kraft- oder formschlüssigem Eingriff mit einer Außenfläche der Antriebswelle 34,
beispielsweise als Reibpaarung oder korrespondierende Innen- und Außenverzahnung.
Die Lagerung der Umwälzringe 32a, b, c, d kann beispielsweise durch mehrere an den
Innenflächen 36a, b, c, d verteilt angeordnete, darauf abrollende Lagerrollen erfolgen,
die nicht dargestellt sind und deren Drehachsen parallel zu den Drehachsen der Umwälzringe
sind. Dadurch wird gewährleistet, dass die Drehachsen der Umwälzringe ortsfest zueinander
und im Verhältnis zu der Antriebswelle 34 sowie gegenüber der Vorrichtung insgesamt
ortsfest sind.
[0050] Die Umwälzringe 32a, b, c, d bzw. Umwälzebenen liegen unmittelbar benachbart zueinander,
so dass in Richtung der Drehachsen 32a', b', c', d' kein oder nur ein geringfügiger
Zwischenraum zwischen unmittelbar benachbarten Umwälzringen vorhanden ist.
[0051] Die zweite Umlenkeinrichtung 40 ist analog zur ersten Umlenkeinrichtung 30 aufgebaut
und weist Umwälzringe 42a, b, c, d auf, die um gegeneinander versetzte Dreh- oder
Umwälzachsen drehbar sind und mit einer Antriebswelle oder Umlenkrolle 44 drehfest
in Eingriff stehen, die um eine Drehachse 44' drehbar und antreibbar ist. Innenflächen
der Umwälzringe stehen kraft- oder formschlüssig, beispielsweise durch Reibeingriff
oder mittels korrespondierender Innen- und Außenverzahnung mit der Antriebswelle 44
in drehfestem Eingriff.
[0052] Die Drehachse 34' der Antriebswelle 34 sowie die Drehachsen 32a', b', c', d' der
Umwälzringe 32a, b, c, d der ersten Umlenkeirichtung 30 sind unter einem Winkel zu
der Antriebswelle 44' und den zu dieser parallelen Drehachsen der Umwälzringe der
zweiten Umlenkeinrichtung 40 angeordnet, der in der dargestellten Ausführungsform
90 Grad beträgt und in der Praxis zwischen 0 und 120 Grad betragen kann. Die Wahl
eines günstigen Winkels kann von Faktoren wie etwa Material und Reibeigenschaften
des zur Bildung des Schlingenstrangs verwendeten Wickelstrangs, Oberfläche und Reibeigenschaften
der Umwälzringe, Längsspannung des Schlingenstrangs während der Bewegung, sowie Größe
und Anordnung der Umwälzringe im Verhältnis zum gegenseitigen Abstand der Drehachsen
32a', 42a' beeinflusst werden, ist jedoch im Wesentlichen durch die Raumgeometrie
des Umlaufwegs des Schlingenstrangs bedingt und dient dazu, die Summe aller Umlenkwinkel
möglichst klein zu machen. Jede Umlenkung ohne Zwangsführung der Drehung um die Längsachse
des Schlingenstranges, wie an den Ablenkrollen, kann das Ergebnis beeinträchtigen.
[0053] Jede Umlenkeinrichtung 30, 40 umfasst ferner eine erste bzw. zweite Ablenkrolle 38,
48, die um eine Ablenkachse 38', 48' drehbar gelagert ist. Die jeweilige Ablenkachse
38', 48' ist in einem Abstand zu der Drehachse 34', 44' der jeweils benachbarten Antriebswelle
34,44 der betreffenden Umlenkeinrichtung angeordnet. Die Ablenkrolle 38, 48 hat den
Zweck, einen Umlaufweg für einen Schlingenstrang 14 so festzulegen, dass er über jeden
einzelnen Umwälzring 32a, b, c, d und 42a, b, c, d führt. An jeder Umlenkeinrichtung
30, 40 verläuft der Umlaufweg über einen Umfangswinkel von etwa 180 Grad, was einem
Verlauf des Schlingenstrangs 14 in der Weise entspricht, dass dieser vom Berühren
der Ablenkrolle bis zum Verlassen des letzten Umwälzrings 32d bzw. 42d um insgesamt
180 Grad umgelenkt wird. Nach Kontaktieren der Ablenkrolle 38, 48 läuft der Schlingenstrang
14 nacheinander über jeden einzelnen Umwälzring 32a, b, c, d bzw. 42a, b, c, d und
wird von jedem Umwälzring abgestützt, darauf abgewälzt und ein Stück weit umgelenkt,
bis der Schlingenstrang die betreffende Umlenkeinrichtung 30, 40 hin zur Auflaufrichtung
entgegengesetzter Ablaufrichtung verlässt.
[0054] Die Ablenkachsen 38', 48' sind um den Schlagwinkel des Schlingenstrangs relativ zu
dessen Längsachse angestellt, um die Bewegung der Außenfläche des Schlingenstrangs
entsprechend deren Bewegungsvektor zu begleiten und eine möglichst kontinuierliche
Drehung des Schlingenstrangs zu unterstützten.
[0055] Aufgrund der in dem Schlingenstrang herrschenden Eigen- bzw. Längsspannung verläuft
der Umlaufweg im Bereich der Umlenkeinrichtungen 30, 40 in einem kleinstmöglichen
Abstand oder Radius von den Drehachsen 34', 44', so dass sich ein kürzest möglicher
Umlaufweg einstellt.
[0056] Aufgrund der Drehung jedes einzelnen Umwälzrings um seine Achse in einer mit der
Bewegung des Schlingenstrangs 14 gleichlaufenden Richtung wird der Schlingenstrang
14 während seines Umlaufs um die Umlenkeinrichtungen 30, 40 und insbesondere während
der Auflage auf einem Umwälzring und dem Übergang von einem Umwälzring zum Nächsten
kontinuierlich um seine Längsachse 16 gedreht. Der Grund hierfür liegt darin, dass
die Umlenkeinrichtungen 30, 40 keine einheitliche, in sich feststehende Umlenkfläche
bilden, wie dies etwa bei einer aus einem Stück bestehenden Umlenkrolle der Fall wäre,
sondern dass der Schlingenstrang von einem Umwälzring zum Nächsten gelangt, während
sich die einzelnen Umwälzringe relativ zueinander bewegen. Aufgrund der Reibung zwischen
Schlingenstrang und Umwälzring erhält der Schlingenstrang eine Tendenz, sich um seine
eigene Längsachse zu drehen, indem er auf einem Umwälzring abwälzt.
[0057] Figur 6 und 7 erläutern eine dritte Ausführungsform einer Vorrichtung zum Herstellen
einer Rundschlinge, deren Wirkprinzip mit dem der zweiten Ausführungsform vergleichbar
ist. Auch in dieser Ausführungsform sind eine erste Umlenkeinrichtung 50 und eine
zweite Umlenkeinrichtung 60 vorgesehen, um die ein endloser Schlingenstrang 14 entlang
eines ringförmig geschlossenen Umlaufwegs geführt ist. Die Umwälzringe der zweiten
Ausführungsform sind hierbei durch Umwälzstränge 52 a, b, c, d, e, f, g, h und 62
a, b, c, d, e, f ersetzt. Diese Ausführungsform verdeutlicht gleichzeitig, dass die
genaue Anzahl von Umwälzsträngen je Umlenkeinrichtung unerheblich ist, was auch für
die zweite Ausführungsform gilt, bei der eine andere Anzahl von Umwälzringen, etwa
zwei, drei, fünf oder mehr, oder auch eine unterschiedliche Anzahl von Umwälzringen
je Umlenkeinrichtung 30, 40 vorgesehen sein könnte.
[0058] Jeder Umwälzstrang 52a b, c, d, e, f, g, h ist um eine zentrale Antriebswelle oder
Umlenkrolle 54 mit Drehachse 54a und andererseits um eine Umwälzrolle 56 geführt,
die um eine mit Abstand parallel zu der Drehachse 54a der Umlenkrolle 54 angeordnete
Umwälzachse 56a, b, c, d, e, f, g, h drehbar gelagert ist. Die Umwälzachsen 56a, b,
c, d, e, f, g, h sind in Umfangsrichtung bezüglich der Drehachse 54a der Umlenkrolle
54 gesehen in einem Winkelabstand 58 voneinander versetzt und aufeinanderfolgend angeordnet.
Jede auf eine vorangehende Umwälzachse 56a, b, c, d, e, f, g angeordnete Umwälzachse
56b, c, d, e, f, g, h weist zu dieser den Winkelabstand 58 auf, der sich von Umwälzachse
zu Umwälzachse unterscheiden kann und nicht zwangsläufig konstant sein muss. Als Beispiel
hierfür können abweichend von Fig. 6, die konstante Winkelabstände der Umwälzachsen
zeigt, die Winkelabstände zwischen benachbarten Umwälzachsen in Umfangsrichtung gesehen
zu- oder abnehmen und beispielsweise zwischen 10° und 30° liegen.
[0059] Ähnlich wie bei der zweiten Ausführungsform ist mit Abstand vor der Umlenkrolle 54
eine Ablenkrolle 59 angeordnet, die um eine Ablenkachse 59a drehbar gelagert ist.
Die Ablenkachse 59a ist in einem Abstand von der Drehachse 54a der benachbarten Umlenkrolle
54 angeordnet. Außerdem ist die Umfangsfläche der Ablenkrolle 59, auf der der Schlingenstrang
14 umgelenkt wird, mit Abstand zu einem ersten Umwälzstrang 52a, in Achsrichtung der
Drehachse 54a der Umlenkrolle 54 gesehen, versetzt, so dass der Schlingenstrang 14
nach Verlassen der Ablenkrolle 59 auf den ersten Umwälzstrang 52a trifft.
[0060] Eine analoge Anordnung ist bei der zweiten Umlenkeinrichtung 60 mit Umlenkrolle 64,
Drehachse 64a, Umwälzrollen 66 mit Umwälzachsen 66a, b, c, d, e, f, Winkelversatz
bzw.-abstand 68 und Ablenkrolle 69 mit Ablenkachse 69a vorgesehen. Die Ablenkachsen
59a, 69a sind wie oben beschrieben entsprechend dem Schlagwinkel angestellt.
[0061] Wie Fig. 6 zeigt, besteht eine vorteilhafte Anordnung darin, dass die jeweiligen
Drehachsen von Umlenkrolle 54 und Umwälzrollen 56 der ersten Umlenkeinrichtung 50
unter 90° zu denen der zweiten Umlenkeinrichtung 60 angeordnet sind. Allerdings sind
auch andere Winkel zwischen den genannten Drehachsen möglich, ähnlich wie bei der
zweiten Ausführungsform, beispielsweise innerhalb eines Bereichs zwischen 0° und 120°.
Die Wahl eines günstigen Winkels hängt von Faktoren ab, wie sie im Rahmen der zweiten
Ausführungsform genannt sind.
[0062] Zur Einstellung des Winkelabstands 58 bzw. 68 zwischen benachbarten Umwälzrollen,
relativ zu der Drehachse 54a bzw. 64a der Umlenkrolle 54 bzw. 64, kann vorgesehen
sein, dass die Drehachsen 56a-h bzw. 66a-f der Umwälzrollen entlang eines Kreisbogens
um die Drehachse der jeweiligen Umlenkrolle 54, 64 angeordnet und in geeigneter Weise
verschieb- und fixierbar sind, etwa in einer kreisbogenförmigen Nut 58a, 68a. Dadurch
lässt sich auch die Anzahl von Umwälzsträngen verändern und an einen jeweiligen Einsatzzweck
anpassen. Insbesondere kann durch die Veränderung des Winkelabstands 58, 68 der resultierende
Schlagwinkel beeinflusst werden.
[0063] Jede Umwälzrolle 56, 66 ist in einem vorgegebenen Abstand von der jeweiligen Drehachse
54a, 64a der Umlenkrolle 54, 64 angeordnet, wobei dieser Abstand zweckmäßigerweise
für sämtliche Umwälzrollen gleich ist. Allerdings kann vorgesehen sein, dass der genannte
Abstand von Umwälzrolle zu Umwälzrolle unterschiedlich und/oder für einzelne oder
alle Umwälzrollen veränderbar ist.
[0064] Wie Fig. 7 anhand einer modifizierten (ersten) Umlenkeinrichtung 50' entsprechend
der ersten Umlenkeinrichtung 50 aus Fig. 6 zeigt, kann die Ablenkrolle 59, 69 durch
einen Ablenk-Umwälzstrang 59c ersetzt sein, dessen zugehörige Umwälzrolle 59d an einer
geeigneten Winkelposition bezüglich der Drehachse 54a der Umlenkrolle 54 angeordnet
ist.
[0065] Der Schlingenstrang 14 verläuft in diesem Fall zwischen dem Ablenk-Umwälzstrang 59c
und dem ersten Umwälzstrang 52a der Umlenkeinrichtung.
[0066] Fig. 8 und 9 erläutern eine erfindungsgemäß hergestellte bzw. erfindungsgemäße Rundschlinge
80, bestehend aus einem Schlingenstrang 14 mit einem freien Endabschnitt 82 eines
Wickel- oder Einzelstrangs 81, aus dem der Schlingenstrang gemäß dem erfindungsgemäßen
Verfahren gewickelt worden ist.
[0067] Wie zuvor erläutert, ist der Schlingenstrang 14 aus einer Anzahl von schraubenlinienförmig
gewickelten Windungen 84 des Wickelstrangs 81 gebildet, wobei die Windungen 84 beginnend
an einem im Bereich einer zentralen Längsachse 16 der Rundschlinge angeordneten zentralen
Anfangsstrang (nicht dargestellt) an Positionen mit allmählich zunehmendem Durchmesser
angeordnet sind. Der aufgewickelte Wickelstrang endet mit dem freien Endabschnitt
82, der in geeigneter Weise an der Rundschlinge 80 zu fixieren ist, womit eine einsatzbereite
Hebe- bzw. Rundschlinge gebildet ist.
[0068] Um die Rundschlinge im Bereich des freien Endabschnitts 82 zu schützen und ein unbeabsichtigtes
Lösen des Endabschnitts zu verhindern, kann die Rundschlinge im Bereich des freien
Endabschnitts 82 mit einer schlauchförmigen Umhüllung versehen sein. Alternativ kann
die Rundschlinge 80 über ihre gesamte Länge mit einer schlauchförmigen Umhüllung versehen
sein.
Bezugszeichenliste
| 2 |
erste Umlenkrolle |
64 |
Umwälzrolle |
| 2a |
Drehachse |
66a |
Drehachse |
| 2b |
Drehrichtung |
69 |
Ablenkrolle |
| 2c |
konusförmige Umfangsfläche |
69a |
Drehachse |
| 4 |
Kurbel |
69b |
Umfangsfläche |
| 6 |
zweite Umlenkrolle |
69c |
Ablenk-Umwälzstrang |
| 6a |
Drehachse |
69d |
Ablenkrolle |
| 6b |
Drehrichtung |
80 |
Rundschlinge |
| 6c |
konusförmige Umfangsfläche |
81 |
Einzelstrang (Wickelstrang) |
| 8 |
Gestell |
82 |
freier Endabschnitt |
| 10 |
erste Ablenkrolle |
84 |
Windung |
| 10a |
Drehachse |
|
|
| 10b |
Drehrichtung |
|
|
| 12 |
zweite Ablenkrolle |
|
|
| 12a |
Drehachse |
|
|
| 12b |
Drehrichtung |
|
|
| 14 |
Schlingenstrang |
|
|
| 16 |
Längsachse |
|
|
| 30 |
erste Umlenkeinrichtung |
|
|
| 32a, b, c, d |
Umwälzring |
|
|
| 32a',b', c', d' |
Drehachse (Umwälzachse) |
|
|
| 34 |
Antriebswelle (Umlenkrolle) |
|
|
| 34' |
Drehachse |
|
|
| 36a, b, c, d |
Innenfläche |
|
|
| 38' |
Ablenkachse |
|
|
| 40 |
zweite Umlenkeinrichtung |
|
|
| 42a, b, c, d |
Umwälzring |
|
|
| 44 |
Antriebswelle (Umlenkrolle) |
|
|
| 44' |
Drehachse |
|
|
| 48' |
Ablenkachse |
|
|
| 50 |
erste Umlenkeinrichtung |
|
|
| 50' |
modifizierte Umlenkeinrichtung |
|
|
| 52a, b, c, d, e, f, g, h |
Umwälzstrang |
|
|
| 54 |
Umlenkrolle |
|
|
| 54a |
Drehachse |
|
|
| 56 |
Umwälzrolle |
|
|
| 56a |
Drehachse |
|
|
| 59 |
Ablenkrolle |
|
|
| 59a |
Drehachse |
|
|
| 59b |
Umfangsfläche |
|
|
| 59c |
Ablenk-Umwälzstrang |
|
|
| 59d |
Ablenkrolle |
|
|
| 60 |
zweite Umlenkeinrichtung |
|
|
| 62a, b, c, d, e, f |
Umwälzstrang |
|
|
1. Verfahren zum Herstellen einer Rundschlinge (80) aus Textilfasern, mit den Schritten:
a) Anordnen eines endlosen Anfangsstrangs, der entlang einer Längsachse (16) eine
vorgegebene Umfangslänge besitzt, entlang eines ringförmig geschlossenen Umlaufwegs,
wobei der Anfangsstrang mit einem ersten Ende eines Wickelstrangs (81) verbunden ist,
b) umlaufendes Bewegen des Anfangsstrangs in einer Arbeitsrichtung entlang seiner
Längsachse (16) und des Umlaufwegs, und gleichzeitiges Drehen des Anfangsstrangs in
einer vorbestimmten Drehrichtung um seine Längsachse (16),
c) kontinuierliches Zuführen des Wickelstrangs (81) an einem ortsfesten Zuführungspunkt
des Umlaufwegs, wobei der Wickelstrang (81) schraubenlinienförmig auf den sich drehenden
und vorwärtsbewegenden Anfangsstrang aufgewickelt und ein mit jedem Umlauf des Anfangsstrangs
um eine Windung des Wickelstrangs (81) wachsender Schlingenstrang (14) gebildet wird,
bis ein Schlingenstrang (14) mit einer vorgegebenen Anzahl von schraubenlinienförmig
um die Längsachse (16) gewickelten Windungen erreicht ist, und
d) Sichern eines zweiten Endes (82) des Wickelstrangs (81) an dem Schlingenstrang
(14), wodurch eine Rundschlinge (80) gebildet wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der endlose Anfangsstrang und/oder der Schlingenstrang (14) unter einer vorgegebenen
Umfangsspannung gehalten werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der endlose Anfangsstrang aus mindestens einer geschlossenen Windung des Wickelstrangs
(81) gebildet wird.
4. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Umlaufweg einen oder mehrere Umlenkbereiche umfasst, die von Mantelflächen zweier
oder mehrerer Umlenkeinrichtungen (30, 40) gebildet werden, wobei sich die Umlenkbereiche
über 180° in Umfangsrichtung erstrecken können.
5. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Zuführungspunkt des Wickelstrangs (81) zwischen und mit Abstand von den Umlenkbereichen
angeordnet wird.
6. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Schlingenstrang durch eine tangentiale Bewegungskomponente einer Umlenkfläche
eines Umlenkbereichs auf dieser abgewälzt und um seine Längsachse (16) gedreht wird.
7. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Wickelstrang gedreht ist oder vor dem Zuführen zu dem Zuführungspunkt oder vor
dem Aufwickeln auf den Schlingenstrang (14) gedreht wird.
8. Vorrichtung zum Herstellen einer Rundschlinge aus Textilfasern, insbesondere zum Durchführen
des Verfahrens nach einem der vorangehenden Ansprüche,
mit einem Umlenkmittel (30, 40), das einen ringförmig geschlossenen Umlaufweg festlegt,
zum Aufnehmen eines endlosen Schlingenstrangs (14), der entlang einer Längsachse (16)
eine vorbestimmte Umfangslänge besitzt, zum umlaufenden Bewegen des Schlingenstrangs
(14) entlang der Längsachse (16) und des Umlaufwegs,
wobei mindestens ein Teilbereich des Umlenkmittels (30, 40) zusätzlich zu einer Bewegung
entlang des Umlaufwegs in einer in Bezug auf den Umlaufweg tangentialen Richtung
bewegbar ist, um einen aufgenommenen Schlingenstrang (14) in einer Abwälzbewegung
um seine Längsachse (16) zu drehen,
und mit einer Wickelstrangzuführeinrichtung, die angeordnet ist, um dem Schlingenstrang
(14) an einem ortsfesten Zuführungspunkt einen Wickelstrang (81) zuzuführen.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Längsachse (16) eines aufgenommenen Schlingenstrangs (14) parallel zu dem Umlaufweg
verläuft.
10. Vorrichtung nach Anspruch 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest ein Teilbereich des Umlenkmittels durch eine um eine Drehachse (2a) drehbare
Umlenkrolle (2) gebildet ist, auf deren äußerer Umfangsfläche ein Umwälzmittel (2c)
angeordnet ist, mit dem ein aufgenommener Schlingenstrang (14) während seiner Längsbewegung
um seine Längsachse (16) drehbar ist.
11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 8 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass das Umwälzmittel durch den Schlingenstrang (14) entlang zumindest eines Teils des
Umlaufwegs, abstützende Umlenkflächen (2c), Räder, Rollen, Umwälzstränge (52a, 62a)
oder Tragbänder gebildet ist, die tangential oder mit einer Tangentialkomponente bezüglich
der Längsachse (16) eines aufzunehmenden Schlingenstrangs (14) antreibbar sind.
12. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 8 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass ein Teilbereich des Umlenkmittels durch einen Umwälzbereich gebildet ist, der sich
um eine äußere Umfangsfläche einer um eine Drehachse (34') drehbaren Umlenkrolle (34)
erstreckt und durch mehrere aufeinanderfolgend und axial benachbart angeordnete exzentrisch
umlaufende Umwälzmittel (32a, b, c, d) festgelegt ist, die jeweils zwischen einem
achsnahen Bereich, der sich an oder benachbart zu der Umfangsfläche der Umlenkrolle
(34) befindet, und einem achsfernen Bereich, der dem achsnahen Bereich bezüglich der
Drehachse (34') diametral und entfernt gegenüberliegt, in einer Umwälzebene umlaufen,
wobei jede Umwälzebene eines Umwälzmittels von einer benachbarten Umwälzebene eines
benachbarten Umwälzmittels um einen vorgegebenen Abstand entfernt ist und der achsferne
Bereich eines jeden Umwälzmittels (32a, b, c, d) gegenüber dem achsfernen Bereich
eines benachbarten Umwälzmittels um einen vorgegebenen Umfangswinkel bezüglich der
Drehachse (34') versetzt ist.
13. Vorrichtung nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass das Umwälzmittel durch mindestens einen starren Umwälzring (32a, b, c, d) gebildet
ist, der um eine parallel und mit Abstand zu der Drehachse (34') der Umlenkrolle (34)
angeordnete Umwälzachse (32a', b', c', d') drehbar gelagert ist.
14. Vorrichtung nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass das Umwälzmittel durch mindestens einen flexiblen Umwälzstrang (52a, b, c, d, e,
f, g, h) gebildet ist, der um die Umlenkrolle (54) und eine Umwälzrolle (56) geführt
ist, wobei die Umwälzrolle (56) um eine mit Abstand parallel zu der Drehachse (54a)
der Umlenkrolle (54) angeordnete Umwälzachse drehbar gelagert ist.
15. Rundschlinge aus Textilfasern, insbesondere hergestellt nach einem Verfahren gemäß
einem der Ansprüche 1 bis 7, mit einer Anzahl von schraubenlinienförmig gewickelten
Windungen (84) eines Wickelstrangs, wobei die Windungen (84) beginnend an einem im
Bereich einer zentralen Längsachse (16) der Rundschlinge angeordneten zentralen Anfangsstrang,
an Positionen mit allmählich zunehmendem Durchmesser angeordnet sind.