[0001] Die Erfindung betrifft eine selbstfahrende Baumaschine, insbesondere Straßenfräse,
Stabilisierer, Recycler oder Surface-Miner, mit einem Maschinenrahmen und einer Arbeitswalze,
wobei die Arbeitswalze in einem nach unten offenen Walzengehäuse angeordnet ist, das
an beiden Seiten von einem in der Höhe verstellbaren Kantenschutz verschlossen ist.
Darüber hinaus betrifft die Erfindung ein Verfahren zum Betreiben einer derartigen
Baumaschine.
[0002] Die oben genannten Baumaschinen verfügen über eine rotierende Arbeitswalze zur Bearbeitung
von Bodenmaterial, bei der es sich um eine Fräs- oder Schneidwalze handeln kann. Mit
der Arbeitswalze können z. B. schadhafte Straßenschichten abgetragen, bestehende Straßenbeläge
wiederaufbereitet, das Gelände für den Straßenbau vorbereitet oder Bodenschätze abgebaut
werden.
[0003] Die Arbeitswalze der bekannten selbstfahrenden Baumaschinen ist in einem nach unten
offenen Walzengehäuse angeordnet, das von einem in Arbeitsrichtung vor der Arbeitswalze
angeordneten Niederhalter und einem in Arbeitsrichtung hinter der Walze angeordneten
Abstreifer verschlossen wird. An den Seiten wird das Walzengehäuse von sich in Arbeitsrichtung
erstreckenden Schildern verschlossen, die als Kantenschutz bezeichnet werden.
[0004] Der Kantenschutz der bekannten selbstfahrenden Baumaschinen ist relativ zum Maschinenrahmen
in der Höhe verstellbar. Hierzu ist eine Hubeinrichtung zum Anheben und/oder Absenken
des Kantenschutzes vorgesehen, die für den Kantenschutz eine Schwimmstellung vorsieht,
in der der Kantenschutz Höhenänderungen des Maschinenrahmens gegenüber dem Boden,
beispielsweise beim Verändern der Frästiefe einer Straßenfräsmaschine, oder Geländeunebenheiten
folgen kann. In der Schwimmstellung ist der Kantenschutz von der Hubeinrichtung derart
in der Höhe verstellbar, dass sich der Kantenschutz aufgrund seines Eigengewichts
aus einer angehobenen Stellung auf die Oberfläche des Bodens selbsttätig absenkt und
nach dem Auftreffen auf die Bodenoberfläche mit einer vorgegebenen Aufstandskraft
auf der Bodenoberfläche aufliegt. Beim Vorschub der Baumaschine wird der Kantenschutz
dann über den Boden gezogen. Dabei kann der Kantenschutz von der Hubeinrichtung zusätzlich
mit einer vorgegebenen Kraft belastet oder entlastet werden.
[0005] Die Hubeinrichtung zum Anheben und/oder Absenken des Kantenschutzes kann von dem
Maschinenführer betätigt werden, um die Arbeitswalze zugänglich machen zu können.
Während des Betriebs der Baumaschine hingegen soll der Kantenschutz immer abgesenkt
sein, so dass das Walzengehäuse seitlich verschlossen ist. Daher verfügen selbstfahrende
Baumaschinen über eine Schaltung, die während des Betriebs der Maschine ein Feststellen
des Kantenschutzes in der angehobenen Position nicht erlaubt.
[0006] In der Praxis stellt sich insbesondere beim Befahren eines losen Untergrundes das
Problem, dass sich der auf dem Boden mit der vorgegebenen Aufstandskraft aufliegende
Kantenschutz beim Vorschub der Baumaschine in den Boden eingräbt. Dies kann nicht
nur zu einem erhöhten Fahrwiderstand und dadurch erhöhten Kraftstoffverbrauch, sondern
auch zu einem erhöhten Verschleiß oder einer Deformation des Kantenschutzes führen.
Wenn sich der Kantenschutz tief in den Boden eingräbt, kann dies sogar zum völligen
Stillstand der Baumaschine führen.
[0007] Eine selbstfahrende Baumaschine, die über eine Hubeinrichtung zum Anheben und/oder
Absenken des Kantenschutzes verfügt, die eine schwimmende Lagerung des Kantenschutzes
vorsieht, ist aus der
DE 10 2012 015 346 A1 bekannt. Die Hubeinrichtung wird von einer Steuereinheit angesteuert, die derart
konfiguriert ist, dass beim Unterschreiten eines vorgegebenen Wertes für den Mindestabstand
zwischen einem Referenzpunkt auf dem Kantenschutz und der Bodenoberfläche die Hubeinrichtung
aus der Schwimmstellung umgeschaltet wird und der Kantenschutz angehoben wird. Dadurch
wird wirkungsvoll verhindert, dass sich der Kantenschutz in einen losen Boden eingraben
kann. Der Kantenschutz weist ein federndes Tastelement zum Abtasten der Bodenoberfläche
auf, das derart an dem Kantenschutz befestigt ist, dass beim Unterschreiten eines
vorgegebenen Wertes für den Mindestabstand zwischen Referenzpunkt und Bodenoberfläche
das Tastelement ausgelenkt wird. Die bekannte Baumaschine hat sich in der Praxis bewährt,
Nachteilig ist jedoch, dass am Kantenschutz ein zusätzlicher Abstandssensor erforderlich
ist, dessen federndes Tastelement mechanischen Beanspruchungen ausgesetzt ist.
[0008] Der Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, für die Steuerung des Kantenschutzes einer
selbstfahrenden Baumaschine relevante Werte ohne erhöhten konstruktiven Aufwand sicher
zu erfassen. Die Lösung dieser Aufgabe erfolgt erfindungsgemäß mit den Merkmalen der
unabhängigen Patentansprüche. Die Gegenstände der Unteransprüche betreffen bevorzugte
Ausführungsformen der Erfindung.
[0009] Im Speziellen liegt der Erfindung die Aufgabe zu Grunde, den Kantenschutz einer selbstfahrenden
Baumaschine ohne verschleißanfällige Komponenten so zu steuern, dass nicht die Gefahr
des Eingrabens des Kantenschutzes in einen losen Untergrund besteht. Eine Aufgabe
der Erfindung ist auch, einen benutzerfreundlicheren und ergonomischeren Betrieb der
Baumaschine zu ermöglichen.
[0010] Die erfindungsgemäße selbstfahrende Baumaschine, insbesondere Straßenfräsmaschine,
Stabilisierer, Recycler oder Surface-Miner, weist einen Maschinenrahmen und eine mit
Arbeitswerkzeugen bestückten Arbeitswalze auf, die in einem nach unten offenen Walzengehäuse
angeordnet ist, das an mindestens einer Seite von einem Kantenschutz verschlossen
ist, der von einer Hubeinrichtung gegenüber dem Maschinenrahmen in der Höhe verstellbar
ist. Vorzugsweise ist auf beiden Seiten des Walzengehäuses jeweils ein Kantenschutz
vorgesehen. Der Kantenschutz ist in einer Schwimmstellung gegenüber dem Maschinenrahmen
derart in der Höhe beweglich, dass sich dieser aus einer angehobenen Stellung auf
die Oberfläche des Bodens absenkt und nach dem Auftreffen auf die Bodenoberfläche
mit einer vorgegebenen Aufstandskraft auf der Bodenoberfläche aufliegt, so dass der
Kantenschutz beim Vorschub der Baumaschine über den Boden gezogen wird und dabei Höhenänderungen
der Bodenoberfläche gegenüber dem Maschinenrahmen folgen kann.
[0011] Die erfindungsgemäße Baumaschine zeichnet sich durch eine Einheit zur Ermittlung
eines Referenzwertes für die Höhe der Oberfläche des Bodens gegenüber dem Maschinenrahmen
aus, auf dem der Kantenschutz aufliegt. Für die Erfindung ist unerheblich, ob für
die Höhe der Bodenoberfläche absolute oder relative Werte vorliegen. Entscheidend
ist, dass die Höhe der Bodenoberfläche in Bezug auf den Maschinenrahmen, d. h. eines
beliebigen Referenzpunktes bzw. einer Referenzlinie auf bzw. an dem Maschinenrahmen,
ermittelt wird.
[0012] Die Einheit zur Ermittlung eines Referenzwertes für die Höhe der Bodenoberfläche
verfügt über eine Einrichtung zur Ermittlung der Höhe des Kantenschutzes gegenüber
dem Maschinenrahmen und der Absenkgeschwindigkeit des Kantenschutzes. Für die Erfindung
ist unerheblich, wie die Höhe des Kantenschutzes und dessen Absenkgeschwindigkeit
bestimmt wird. Hierzu können ein oder mehrere Sensoren vorgesehen sein. Beispielsweise
kann aus der zeitlichen Veränderung der Höhe des Kantenschutzes beim Absenken auf
die Bodenoberfläche die Absenkgeschwindigkeit berechnet werden.
[0013] Darüber hinaus weist die Baumaschine eine Auswerteinheit auf, die derart konfiguriert
ist, dass die Höhe des Kantenschutzes gegenüber dem Maschinenrahmen zu dem Zeitpunkt
ermittelt wird, zu dem die Absenkgeschwindigkeit des Kantenschutzes kleiner als ein
vorgegebener Grenzwert für die Absenkgeschwindigkeit ist. Wenn die Absenkgeschwindigkeit
des Kantenschutzes kleiner als der vorgegebene Grenzwert ist, wird darauf geschlossen,
dass der Kantenschutz mit seiner Unterkante auf den Boden aufgetroffen ist. Der Grenzwert
für die Absenkgeschwindigkeit sollte so festgelegt werden, dass ein Auftreffen des
Kantenschutzes auch dann sicher erfasst werden kann, wenn der Kantenschutz in einen
losen Untergrund einsinken sollte. Auch in diesem Fall wird die Absenkgeschwindigkeit
beim Auftreffen auf die Bodenoberfläche deutlich geringer sein als während des Absenkens
auf den Boden. Die Höhe der Bodenoberfläche gegenüber dem Maschinenrahmen ergibt sich
dann aus der Höhe des Kantenschutzes, der auf der Bodenoberfläche aufliegt. Wenn die
Höhe der Bodenoberfläche gegenüber dem Maschinenrahmen bekannt ist, kann das Einsinken
des Kantenschutzes in den Boden erkannt werden. Hierzu wird die tatsächliche Höhe
des Kantenschutzes ermittelt und mit der Höhe der Bodenoberfläche verglichen.
[0014] Eine bevorzugte Ausführungsform der Baumaschine sieht eine Einheit zur Erkennung
des Einsinkens des Kantenschutzes in den Boden vor, die derart konfiguriert ist, dass
ein das Einsinken des Kantenschutzes indizierendes Steuersignal erzeugt wird, wenn
die Differenz zwischen dem ermittelten Referenzwert für die Höhe der Bodenoberfläche
und der tatsächlichen Höhe des Kantenschutzes gegenüber dem Maschinenrahmen größer
als ein vorgegebener Grenzwert für die Einsinktiefe des Kantenschutzes ist. Diese
bevorzugte Ausführungsform erlaubt also mit der Vorgabe eines geeigneten Grenzwertes
die Feststellung des Einsinkens des Kantenschutzes.
[0015] Eine besonders bevorzugte Ausführungsform sieht eine das Steuersignal der Einheit
zur Erkennung des Einsinkens des Kantenschutzes empfangende Steuereinheit für die
Hubeinrichtung vor, wobei die Steuereinheit derart konfiguriert ist, dass der Kantenschutz
angehoben wird, wenn die Steuereinheit das Steuersignal empfängt. Wenn die Steuereinheit
für die Hubeinrichtung das Steuersignal empfängt, schaltet die Steuereinheit den Betrieb
des Kantenschutzes von der Schwimmstellung in einen Betriebszustand um, in dem der
Kantenschutz angehoben wird. Dadurch wird sichergestellt, dass der Kantenschutz nicht
weiter in den Boden einsinken kann. Sobald der Kantenschutz um ein vorgegebenes Maß
in den Boden eingesunken ist, wird der Kantenschutz automatisch wieder angehoben,
so dass sich dieser wieder auf den Boden absenken kann. Dadurch erreicht der Kantenschutz
wieder eine definierte Position.
[0016] Der Kantenschutz wird vorzugsweise um eine vorgegebene Wegstrecke angehoben, die
größer als der Grenzwert für die Einsinktiefe ist. Dadurch ist sichergestellt, dass
die Unterkante des Kantenschutzes sich oberhalb der Geländeoberfläche befindet, so
dass der Kantenschutz sich wieder selbsttätig auf die Geländeoberfläche absenken kann.
[0017] Bei einer weiteren besonders bevorzugten Ausführungsform werden ruckartige Bewegungen
des Kantenschutzes dadurch vermieden, dass die Steuereinheit derart konfiguriert ist,
dass die Zeitdauer erfasst wird, in der der Kantenschutz auf der Bodenoberfläche aufliegt.
Der Kantenschutz wird nur dann angehoben, wenn die Steuereinheit für die Hubeinrichtung
das Steuersignal empfängt und die Zeitdauer größer als eine vorgegebene Mindestzeitdauer
ist.
[0018] Für den Maschinenführer hat die automatische Steuerung des Kantenschutzes den entscheidenden
Vorteil, dass er während des Betriebs der Baumaschine die Höhe des Kantenschutzes
nicht ständig beobachten und auch nicht korrigieren muss. Dies ist insofern von Vorteil,
als die Höhe des Kantenschutzes vom Fahrstand aus nur schwer einzuschätzen und ein
Eingraben des Kantenschutzes nicht in jedem Fall erkennbar ist.
[0019] Ein zusätzlicher Abstandssensor ist bei der erfindungsgemäßen Baumaschine und dem
Verfahren zum erfindungsgemäßen Betreiben der Baumaschine nicht erforderlich. Die
für die Erfindung erforderliche Sensorik ist im Allgemeinen in den bekannten Baumaschinen
ohnehin vorhanden. Da weitere insbesondere mechanische Komponenten nicht vorhanden
sind, stellt sich auch nicht das Problem der Beschädigung oder des Verschleißes dieser
Teile. Ein weiterer Vorteil liegt darin, dass sich die erfindungsgemäße Steuerung
in die Steuerung der unterschiedlichsten Maschinentypen implementieren lässt. Die
geometrischen Abmessungen der Maschine spielen insofern keine Rolle, als der Kantenschutz
nach dem Anheben in der Schwimmstellung immer wieder eine definierte Position einnehmen
kann, d. h. selbsttätig auf die Geländeoberfläche absinkt.
[0020] In der Praxis ist nicht auszuschließen, dass sich der Kantenschutz in der Führung
verklemmt. Dann ist die Absenkgeschwindigkeit null. Da die Absenkgeschwindigkeit des
Kantenschutzes überwacht wird, kann dieser Störfall sofort erkannt werden, so dass
ein geeigneter Eingriff in die Maschinensteuerung vorgenommen werden kann. Darin liegt
ein weiterer entscheidender Vorteil der Erfindung.
[0021] Bei einer weiteren besonders bevorzugten Ausführungsform ist die Steuereinheit derart
konfiguriert ist, dass beim Absenken des Kantenschutzes der Maximalwert der Absenkgeschwindigkeit
des Kantenschutzes ermittelt wird, wobei ein vorgegebener prozentualer Anteil des
Maximalwertes der ermittelten Absenkgeschwindigkeit des Kantenschutzes als der vorgegebene
Grenzwert für die Absenkgeschwindigkeit angenommen wird. Mit der Ermittlung der Maximalgeschwindigkeit
kann ein geeigneter Grenzwert für die Absenkgeschwindigkeit festgelegt werden. Weiterhin
kann damit sicher erkannt werden, wenn sich der Kantenschutz in seiner Führung verklemmt.
[0022] Bei einer Baumaschine, deren Maschinenrahmen von einem Fahrwerk getragen wird, das
vordere oder hintere Räder oder Laufwerke aufweist, die gegenüber dem Maschinenrahmen
angehoben oder abgesenkt werden können, ist die Arbeitswalze im Allgemeinen an dem
Maschinerahmen angeordnet. Folglich kann durch Anheben und Absenken des Maschinenrahmens
die Bearbeitungstiefe der Arbeitswalze, insbesondere die Frästiefe der Fräswalze einer
Straßenfräsmaschine, eingestellt werden. Mit der Veränderung der Frästiefe verändert
sich aber auch die Höhe des auf der Bodenoberfläche aufliegenden Katenschutzes relativ
zum Maschinenrahmen. Dies führt dazu, dass der ermittelte Referenzwert für die Höhe
der Bodenoberfläche nicht korrekt ist. Eine weitere besonders bevorzugte Ausführungsform
sieht daher vor, dass die Einheit zur Ermittlung eines Referenzwertes für die Höhe
der Bodenoberfläche derart konfiguriert ist, dass der Referenzwert für die Höhe der
Bodenoberfläche um die Wegstrecke korrigiert wird, um die der Maschinenrahmen gegenüber
der Bodenoberfläche durch Anheben der Räder oder Laufwerke gegenüber dem Maschinenrahmen
abgesenkt wird und/oder durch Absenken der Räder oder Laufwerke gegenüber dem Maschinenrahmen
angehoben wird. Für den Fall des Anhebens des Maschinenrahmens gegenüber der Bodenoberfläche
durch Absenken der Räder oder Laufwerke ist eine Korrektur des Referenzwertes aber
nicht zwingend erforderlich, da sich bei einer Verringerung der Frästiefe der Kantenschutz
wieder selbsttätig auf die Bodenoberfläche absenkt Ohne eine Korrektur des Referenzwertes
interpretiert die Steuereinheit das Absenken des Kantenschutzes infolge einer Verringerung
der Frästiefe als ein Einsinken des Kantenschutzes in den Boden, woraufhin die Steuereinheit
den Kantenschutz wieder anhebt, so dass ein neuer Referenzwert ermittelt wird. Das
unnötige Anheben bzw. Absenken des Kantenschutzes zur Ermittlung des neuen Referenzwertes
kann aber dadurch verhindert werden, dass auch für den Fall des Anhebens des Maschinenrahmens
zur Verringerung der Frästiefe eine Korrektur des Referenzwertes vorgenommen wird.
[0023] Für die Erfindung ist unerheblich, wie die Einrichtung zum Anheben und/oder Absenken
des Kantenschutzes ausgebildet ist. Beispielsweise kann nur eine Einrichtung zum
[0024] Anheben eines lose geführten oder aufgehängten Kantenschutzes vorgesehen sein, der
aufgrund seiner Gewichtskraft auf der Bodenoberfläche aufliegt, so dass der Kantenschutz
schwimmend gelagert ist. Bei einer besonders bevorzugten Ausführungsform weist die
Hubeinrichtung zum Anheben des Kantenschutzes mindestens eine Kolben/ZylinderAnordnung
auf, wobei der Zylinder gelenkig mit dem Maschinenrahmen und der Kolben gelenkig mit
dem Kantenschutz oder der Zylinder gelenkig mit dem Kantenschutz und der Kolben gelenkig
mit dem Maschinenrahmen verbunden ist. Bei dieser Ausführungsform weist die Einrichtung
zur Ermittlung der Höhe und der Absenkgeschwindigkeit des Kantenschutzes mindestens
einen die Stellung des Kolbens der mindestens einen Kolben/Zylinder-Anordnung erfassenden
Wegmesser auf. Durch Ableitung des Wegstrecken-Messsignals des Wegmessers kann die
Absenkgeschwindigkeit des Kantenschutzes ermittelt werden, so dass weitere Sensoren
nicht erforderlich sind. Im Folgenden wird anhand einer Straßenfräsmaschine ein Ausführungsbeispiel
der Erfindung unter Bezugnahme auf die Figuren näher beschrieben.
[0025] Es zeigen:
Fig. 1 eine Straßenfräsmaschine in der Seitenansicht,
Fig. 2 eine Darstellung der Straßenfräsmaschine von Fig. 1, wobei der Kantenschutz
freigelegt ist,
Fig. 3 die Hubeinrichtung zum Anheben des Kantenschutzes zusammen mit dem Kantenschutz
der Straßenfräsmaschine von Fig. 1,
Fig. 4 ein Blockschaltbild der für die Steuerung der Hubeinrichtung des Kantenschutzes
wesentlichen Baugruppen,
Fig. 5 den Kantenschutz in einer angehobenen Stellung, in der die Unterkante des Kantenschutzes
über der Bodenoberfläche angeordnet ist,
Fig. 6 den Kantenschutz in einer schwimmenden Stellung, in der die Unterkante des
Kantenschutzes auf der Bodenoberfläche aufliegt,
Fig. 7 den Kantenschutz in einer schwimmenden Stellung, in der der Kantenschutz in
den Boden eingesunken ist,
Fig. 8 den Kantenschutz in einer angehobenen Stellung, nachdem der Kantenschutz um
eine vorgegebene Wegstrecke angehoben worden ist.
[0026] Fig. 1 zeigt in der Seitenansicht ein Ausführungsbeispiel einer Straßenfräsmaschine,
bei der es sich um eine Kleinfräse handelt. Die Straßenfräsmaschine weist einen Maschinenrahmen
1 auf, der von einem Fahrwerk 2 getragen wird. Das Fahrwerk 2 weist ein vorderes Rad
3A und zwei hintere Räder 3B auf. In Fig. 1 ist nur das in Arbeitsrichtung A rechte
hintere Rad 3B zu erkennen. Bei den bekannten Baumaschinen kann das Fahrwerk anstelle
von Rädern beispielsweise auch Kettenlaufwerke aufweisen.
[0027] Die Fräsmaschine verfügt über eine in Fig. 1 nicht erkennbare Arbeitswalze, bei der
es sich um eine Fräswalze handelt, die am Maschinerahmen 1 in einem Fräswalzengehäuse
4 angeordnet ist. An der in Arbeitsrichtung A linken und rechten Seite ist das Fräswalzengehäuse
4 von einem Kantenschutz 5 verschlossen. In Fig. 1 ist nur der in Arbeitsrichtung
A rechte Kantenschutz 5 erkennbar. Oberhalb des Fräswalzengehäuses 4 befindet sich
der Fahrstand 6 der Fräsmaschine mit dem Fahrersitz 7 und dem Bedienpult 8. Der Maschinenrahmen
1 der Fräsmaschine ist an Hubsäulen 10 gegenüber der Oberfläche 11 des Bodens 12 in
der Höhe verstellbar.
[0028] Fig. 2 zeigt eine Darstellung der Fräsmaschine, wobei das hintere rechte Rad 3B und
die hintere rechte Hubsäule 10 nicht dargestellt ist, so dass der rechte Kantenschutz
5 freiliegt. Der linke und rechte Kantenschutz 5 haben den gleichen Aufbau. Der Kantenschutz
5 wird von einer Metallplatte gebildet, die sich in Arbeitsrichtung A erstreckt und
zwischen nicht dargestellten Anschlägen gegenüber dem Maschinenrahmen 1 in der Höhe
verstellbar ist. Dabei ist der Kantenschutz 5 zwischen den Anschlägen leicht pendelnd
gelagert (Fig. 3).
[0029] Die Höhenverstellung des Kantenschutzes 5 erfolgt mit einer Hubeinrichtung 13, die
eine Kolben/Zylinder-Anordnung 14 aufweist, deren Zylinder 14A gelenkig am Maschinenrahmen
1 und deren Kolben 14B gelenkig an dem Kantenschutz 5 gelagert ist. Die Kolben/Zylinder-Anordnung
14 wird von einer in Fig. 3 nicht dargestellten Hydraulikeinheit betätigt. Durch Einfahren
des Kolbens 14B der Kolben/ZylinderAnordnung 14 kann der Kantenschutz 5 angehoben
werden.
[0030] Die Steuerung des Kantenschutzes sieht eine Schwimmstellung für den Kantenschutz
vor. In der Schwimmstellung kann sich der Kantenschutz 5 aus einer angehobenen Stellung
aufgrund seiner Gewichtskraft absenken, bis der Kantenschutz mit seiner Unterkante
auf der Bodenoberfläche 11 aufliegt. Diese Bewegung ist durch die Kolben/ZylinderAnordnung
14 gedämpft, so dass der Kantenschutz 5 relativ langsam absinkt und nicht schlagartig
auf den Boden fällt. Der auf der Bodenoberfläche aufliegende Kantenschutz 5 ist derart
schwimmend gelagert, dass dieser beim Vorschub der Straßenfräse mit einer vorgegebenen
Aufstandskraft auf der Bodenoberfläche 11 aufliegend über den Boden 12 gezogen wird.
Dabei kann der Kantenschutz 5 Bodenunebenheiten folgen. Dadurch bleibt das Fräswalzengehäuse
4 seitlich immer verschlossen. Diese schwimmende Lagerung des Kantenschutzes gehört
zum Stand der Technik.
[0031] Nachfolgend wird die Steuerung des Kantenschutzes 5 im Einzelnen beschrieben. Fig.
4 zeigt ein Blockschaltbild der für die Steuerung der Hubeinrichtung 13 des Kantenschutzes
wesentlichen Baugruppen. Die Figuren 5 bis 8 zeigen die einzelnen Positionen, die
der Kantenschutz 5 einnimmt.
[0032] Die Baugruppen für die Steuerung der Hubeinrichtung 13 des Kantenschutzes umfassen
eine Steuereinheit 15 zur Steuerung einer Hydraulikeinheit 16 für die Hubeinrichtung
13 sowie eine Einheit 17 zur Ermittlung eines Referenzwertes für die Höhe der Bodenoberfläche
11 gegenüber dem Maschinenrahmen 1 und eine Einheit 18 zur Erkennung des Einsinkens
des Kantenschutzes in den Boden 12. Die Steuereinheit 15 zur Steuerung der Hydraulikeinheit
16 für die Hubeinrichtung 13 erlaubt das Anheben des Kantenschutzes und die Freigabe
des Kantenschutzes, so dass der Kantenschutz selbsttätig absinkt, d. h. die Umschaltung
in die Schwimmstellung.
[0033] Die Einheit 17 zur Ermittlung des Referenzwertes für die relative Höhe ΔH der Bodenoberfläche
gegenüber dem Maschinenrahmen 1 weist eine Einrichtung 17A zur Ermittlung der Höhe
Δh des Kantenschutzes 5 gegenüber dem Maschinenrahmen 1 und zur Ermittlung der Absenkgeschwindigkeit
v des Kantenschutzes sowie eine Auswerteinheit 17B auf. Die Einheit zur Ermittlung
der relativen Höhe Δh des Kantenschutzes und dessen Absenkgeschwindigkeit v weist
einen in die Kolben/ZylinderAnordnung 14 integrierten Wegmesser 19 auf, der ein Wegstreckensignal
erzeugt, das die relative Höhe Δh des Kantenschutzes gegenüber dem Maschinenrahmen
1 angibt. Das Wegstreckensignal wird differenziert, um eine Geschwindigkeitssignal
zu ermitteln, das die Absenkgeschwindigkeit v des Kantenschutzes angibt. Diese beiden
Signale werden von der Auswerteinheit 17B verarbeitet. Die Auswerteinheit 17B speichert
fortlaufend die Daten für die relative Höhe des Kantenschutzes und die Absenkgeschwindigkeit
in einer Speichereinheit 17C, um aus den Daten für die Absenkgeschwindigkeit v die
maximale Absenkgeschwindigkeit v
max und aus der maximalen Absenkgeschwindigkeit v
max einen vorgegebenen prozentualen Anteil berechnen zu können, der als ein vorgegebener
Grenzwert für die Absenkgeschwindigkeit angenommen wird. Der prozentuale Anteil kann
beispielsweise 50 % der maximalen Absenkgeschwindigkeit v
max betragen.
[0034] Die relative Höhe Δh des Kantenschutzes 5 ist der Abstand zwischen einem beliebigen
Referenzpunkt bzw. einer Referenzlinie auf bzw. an dem Kantenschutz und einem beliebigen
Referenzpunkt bzw. einer Referenzlinie auf bzw. an dem Maschinerahmen 1, und die relative
Höhe ΔH der Bodenoberfläche 11 ist der Abstand zwischen der Bodenoberfläche und einem
beliebigen Referenzpunkt bzw. einer Referenzlinie auf bzw. an dem Maschinerahmen 1.
[0035] Die Baugruppen der Steuerung können eine Datenverarbeitungseinheit (Mikroprozessor)
umfassen, auf der ein Datenverarbeitungsprogramm (Software) läuft, so dass die nachfolgend
beschriebenen Verfahrensschritte ausgeführt werden.
[0036] Zunächst wird angenommen, dass der in der Schwimmstellung befindliche Kantenschutz
auf der Bodenoberfläche aufliegt, wie in den Figuren 1 und 2 sowie Fig. 6 dargestellt
ist. Während des Vorschubs der Straßenfräse steuert die Steuereinheit 15 die Hydraulikeinheit
16 der Hubeinrichtung 13 derart an, das der Kantenschutz 5 um eine vorgegebene Wegstrecke
a angehoben wird, die beispielsweise zwischen 5 und 10 cm liegen kann. Die vorgegebene
Wegstrecke kann von einem Wegmesssystem erfasst werden. Wenn ein Wegmesssystem nicht
vorhanden ist, kann der Kantenschutz 5 beispielsweise auch für ein vorgegebenes Zeitintervall
Δt
1, beispielsweise 250 ms, angehoben werden, was der vorgegebenen Wegstrecke a entspricht.
Der Kantenschutz befindet sich nunmehr in der angehobenen Stellung, die Fig. 5 zeigt.
Daraufhin wird der Kantenschutz freigegeben, d. h. in die Schwimmstellung versetzt,
so dass dieser auf die Bodenoberfläche 11 absinkt.
[0037] Die Daten für die relative Höhe Δh des Kantenschutzes 5 gegenüber dem Maschinenrahmen
1 und die aus der zeitlichen Höhenänderung berechnete Absenkgeschwindigkeit v werden
beim Absinken des Kantenschutzes in aufeinanderfolgenden Zyklen fortlaufend in die
Speichereinheit 17C eingelesen[v
1(t
1), v
2(t
2), v
3(t
3), ... v
n(t
n)].
[0038] Die in einem nachfolgenden Zyklus ermittelte Absenkgeschwindigkeit, beispielsweise
v
3(t
3), wird jeweils mit der in einem vorausgehenden Zyklus ermittelten Absenkgeschwindigkeit,
beispielsweise v
2(t
2), verglichen. Wenn die in dem nachfolgenden Zyklus ermittelte Absenkgeschwindigkeit
größer als die in dem vorausgehenden Zyklus ermittelte Absenkgeschwindigkeit ist,
wird die nachfolgende Absenkgeschwindigkeit als die maximale Absenkgeschwindigkeit
v
max in der Speichereinheit gespeichert. Aus der maximalen Absenkgeschwindigkeit wird
der Grenzwert für die Absenkgeschwindigkeit berechnet, beispielsweise ein prozentualer
Anteil der maximalen Absenkgeschwindigkeit v
max, der ebenfalls gespeichert wird. Während jedes Zyklus wird die momentan gemessene
Absenkgeschwindigkeit mit dem ermittelten Grenzwert für die Absenkgeschwindigkeit
verglichen, der aus der Speichereinheit ausgelesen wird. Sobald die momentane Absenkgeschwindigkeit
v kleiner als der Grenzwert ist, wird darauf geschlossen, dass die Unterkante 5A des
Kantenschutzes 5 auf die Bodenoberfläche 11 aufgetroffen ist. Die relative Höhe Δh
des Kantenschutzes 5 zu diesem Zeitpunkt wird als relative Höhe der Geländeoberfläche
ΔH angenommen (ΔH = Δh). Dieser Wert wird in der Speichereinheit 17B gespeichert.
[0039] Fig. 6 zeigt den Kantenschutz 5 in der Schwimmstellung, wobei der Kantenschutz 5
auf der Bodenoberfläche 11 aufliegt. Wenn der Kantenschutz aufgrund eines losen oder
weichen Untergrundes in den Boden 12 eindringen sollte, verändert sich die Höhe des
Kantenschutzes in Bezug auf die Höhe des Bodens.
[0040] Fig. 7 zeigt den Kantenschutz 5, dessen Unterkante 5A unterhalb der Geländeoberfläche
11 liegt. Die Eindringtiefe b des Kantenschutzes 5, d. h. die Höhendifferenz b, wird
von der Einheit 18 zur Erkennung des Einsinkens des Kantenschutzes erkannt. Diese
Einheit 18 erzeugt ein das Einsinken des Kantenschutzes indizierendes Steuersignal,
wenn die Differenz zwischen dem zuvor ermittelten Referenzwert für die relative Höhe
der Bodenoberfläche und der laufend ermittelten tatsächlichen relativen Höhe des Kantenschutzes
größer als ein vorgegebener Grenzwert für die Einsinktiefe b des Kantenschutzes ist.
Das Steuersignal wird beispielsweise erzeugt, wenn die Unterkante 5A des Kantenschutzes
5 in einem Bereich von beispielsweise 1 bis 2 cm unterhalb der Geländeoberfläche 11
liegt.
[0041] Wenn die Steuereinheit 15 das Steuersignal empfängt, steuert diese die Hydraulikeinheit
16 der Hubeinrichtung 13 derart an, dass der Kantenschutz 5 um eine vorgegebene Wegstrecke
c bzw. für ein vorgegebenes Zeitintervall Δt
2 angehoben wird, so dass sich die Unterkante 5A des Kantenschutzes 5 wieder oberhalb
der Geländeoberfläche 11 befindet. Fig. 8 zeigt den Kantenschutz 5 in der um die vorgegebene
Wegstrecke c angehobenen Position, in der sich dessen Unterkante 5A im Abstand d oberhalb
der Geländeoberfläche 11 befindet. Die vorgegebene Wegstrecke c, um die der Kantenschutz
5 angehoben wird, ist größer als die Einsinktiefe b. Daraufhin gibt die Steuerreinheit
15 den Kantenschutz 5 wieder frei, d. h. der Kantenschutz geht wieder in Schwimmstellung,
so dass der Kantenschutz wieder auf den Boden 12 absinkt (Fig. 6).
[0042] Die oben beschriebenen Verfahrensschritte werden während des Vorschubs der Straßenfräse
fortlaufend durchgeführt. Wenn der Kantenschutz 5 erneut in den Boden 12 einsinken
sollte, wird dies wieder erkannt. Dann wird der Kantenschutz 5 wieder angehoben, so
dass sich der Kantenschutz wieder auf den Boden absenken kann. Dadurch wird sichergestellt,
dass sich der Kantenschutz 5 nicht in den Boden 12 eingraben kann. Die Wegstrecke
a bzw. das Zeitintervall Δt
1 ist vorzugsweise gleich der Wegstrecke c bzw. dem Zeitintervall Δt
2, d. h. der Kantenschutz wird in unbestimmten Zeitabschnitten in Abhängigkeit von
der Beschaffenheit des Bodens während des Betriebs der Baumaschine immer um den gleichen
Betrag angehoben.
[0043] Die Steuereinheit 15 ist weiterhin derart konfiguriert, dass die Zeitdauer erfasst
wird, in der der Kantenschutz 5 in der Schwimmstellung auf der Bodenoberfläche aufliegt.
Wenn die Steuereinheit 15 das Steuersignal empfängt, hebt diese den Kantenschutz 5
nur dann an, wenn die vorgegebene Zeitdauer Δt, die beispielsweise zwischen 2 und
4 Sekunden liegen kann, überschritten ist, so dass der Kantenschutz nicht ständig
bewegt wird. Das Anheben des Kantenschutzes kann aber auch wegstreckenabhängig erfolgen,
wobei die Wegstrecke erfasst wird, die der auf dem Boden aufliegende Kantenschutz,
der sich in der Schwimmstellung befindet, zurücklegt. Der Kantenschutz wird von der
Steuereinheit nach Empfang des Steuersignals nur dann angehoben, wenn eine vorgegebene
Wegstrecke, beispielsweise 1 bis 3m, überschritten ist.
[0044] Wenn die Hubsäulen 10, mit denen die Räder 3A, 3B an dem Maschinenrahmen 1 befestigt
sind, eingefahren werden, verringert sich die Höhe des Maschinenrahmens 1 und der
Fräswalze gegenüber der Bodenoberfläche 11, so dass die Fräswalze tiefer in den Boden
12 eindringt. Dadurch vergrößert sich die Frästiefe. Dies führt dazu, dass der Kantenschutz
5 gegenüber dem Maschinenrahmen 1 angehoben wird. In diesem Fall korrigiert die Einheit
17 zur Ermittlung des Referenzwertes für die Höhe der Bodenoberfläche den für die
zuvor eingestellte Frästiefe ermittelten Referenzwert um den Betrag, um den der Maschinenrahmen
1 gegenüber der Bodenoberfläche 11 abgesenkt worden ist bzw. die Frästiefe vergrößert
worden ist. Zur Ermittlung des korrigierten Referenzwertes wird die Differenz zwischen
dem zuvor ermittelten Referenzwert und dem Wert berechnet, um den der Maschinenrahmen
1 abgesenkt worden ist bzw. die Frästiefe vergrößert worden ist. Dieser korrigierte
Referenzwert wird dann der weiteren Steuerung des Kantenschutzes zu Grunde gelegt.
Für den Fall, dass die Frästiefe verringert wird, d. h. der Maschinenrahmen 1 gegenüber
der Bodenoberfläche angehoben wird, so dass sich der Kantenschutz absenkt, erfolgt
eine Korrektur des Referenzwertes in analoger Weise.
[0045] Für die Steuerung des Kantenschutzes ist die Ermittlung eines einzigen Referenzwertes
für die Höhe (ΔH) der Bodenoberfläche (11) gegenüber dem Maschinenrahmen (1) grundsätzlich
ausreichend. Dieser Referenzwert kann der Steuerung zugrunde gelegt werden. Ein neuer
Referenzwert wird nur dann ermittelt, wenn der Kantenschutz in den Boden eingesunken
ist und wieder angehoben wird. Es ist aber auch möglich laufend neue Referenzwerte
für die Höhe (ΔH) der Bodenoberfläche (11) gegenüber dem Maschinenrahmen (1) zu ermitteln,
d. h. die Referenzwerte zu aktualisieren. Hierzu ist die Steuereinheit (15) für die
Hubeinrichtung (13) derart konfiguriert, dass unabhängig von dem Einsinken des Kantenschutzes
in den Boden nach Ablauf eines vorgegebenen Zeitintervalls oder Zurücklegen einer
vorgegebenen Wegstrecke der Kantenschutz zeit- bzw. wegstreckenabhängig sukzessive
angehoben wird, so dass sich der Kantenschutz wieder auf die Bodenoberfläche absenken
kann.
1. Selbstfahrende Baumaschine, insbesondere Straßenfräsmaschine, Stabilisierer, Recycler
oder Surface-Miner, mit einem Maschinenrahmen (1) und einer mit Arbeitswerkzeugen
bestückten Arbeitswalze, die in einem nach unten offenen Walzengehäuse (4) angeordnet
ist, das an mindestens einer Seite von einem Kantenschutz (5) verschlossen ist, der
von einer Hubeinrichtung (13) gegenüber dem Maschinenrahmen (1) in der Höhe verstellbar
ist, wobei der Kantenschutz (5) gegenüber dem Maschinenrahmen (1) in einer Schwimmstellung
derart in der Höhe beweglich ist, dass sich der Kantenschutz aus einer angehobenen
Stellung auf die Oberfläche (11) des Bodens (12) absenkt und nach dem Auftreffen auf
die Bodenoberfläche (11) mit einer vorgegebenen Aufstandskraft auf der Bodenoberfläche
aufliegt, so dass der Kantenschutz während des Vorschubs der Baumaschine Höhenänderungen
der Bodenoberfläche gegenüber dem Maschinenrahmen folgen kann,
dadurch gekennzeichnet, dass
eine Einheit (17) zur Ermittlung eines Referenzwertes für die Höhe (ΔH) der Bodenoberfläche
gegenüber dem Maschinenrahmen (1), auf der der Kantenschutz (5) aufliegt, vorgesehen
ist, die eine Einrichtung (17A) zur Ermittlung der Höhe (Δh) des Kantenschutzes gegenüber
dem Maschinenrahmen (1) und der Absenkgeschwindigkeit (v) des Kantenschutzes und eine
Auswerteinheit (17B) aufweist, die derart konfiguriert ist, dass die Höhe (Δh) des
Kantenschutzes gegenüber dem Maschinenrahmen zu dem Zeitpunkt ermittelt wird, zu dem
die Absenkgeschwindigkeit (v) des Kantenschutzes kleiner als ein vorgegebener Grenzwert
für die Absenkgeschwindigkeit ist.
2. Selbstfahrende Baumaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass eine Einheit (18) zur Erkennung des Einsinkens des Kantenschutzes (5) in den Boden
(12) vorgesehen ist, die derart konfiguriert ist, dass ein das Einsinken des Kantenschutzes
indizierendes Steuersignal erzeugt wird, wenn die Differenz zwischen dem ermittelten
Referenzwert für die Höhe (ΔH) der Bodenoberfläche (11) und der tatsächlichen Höhe
des Kantenschutzes gegenüber dem Maschinenrahmen (1) größer als ein vorgegebener Grenzwert
für die Einsinktiefe (b) des Kantenschutzes ist.
3. Selbstfahrende Baumaschine nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Baumaschine eine das Steuersignal der Einheit (18) zur Erkennung des Einsinkens
des Kantenschutzes empfangende Steuereinheit (15) für die Hubeinrichtung (13) zum
Anheben des Kantenschutzes (5) aufweist, wobei die Steuereinheit (15) derart konfiguriert
ist, dass der Kantenschutz (5) angehoben wird, wenn die Steuereinheit (15) das Steuersignal
empfängt.
4. Selbstfahrende Baumaschine nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuereinheit (15) derart konfiguriert ist, dass der Kantenschutz (5) um eine
vorgegebene Wegstrecke (c) angehoben wird, die größer als der Grenzwert für die Einsinktiefe
(b) ist.
5. Selbstfahrende Baumaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuereinheit (15) derart konfiguriert ist, dass die Zeitdauer erfasst wird,
in der der Kantenschutz (5) auf der Bodenoberfläche aufliegt, wobei der Kantenschutz
(5), wenn die Steuereinheit (15) das Steuersignal empfängt, nur dann angehoben wird,
wenn die Zeitdauer größer als eine vorgegebene Mindestzeitdauer ist.
6. Selbstfahrende Baumaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuereinheit (15) derart konfiguriert ist, dass beim Absenken des Kantenschutzes
(5) der Maximalwert (vmax) der Absenkgeschwindigkeit (v) des Kantenschutzes (5) ermittelt wird, wobei ein vorgegebener
prozentualer Anteil des Maximalwertes der ermittelten Absenkgeschwindigkeit des Kantenschutzes
als der vorgegebene Grenzwert für die Absenkgeschwindigkeit angenommen wird.
7. Selbstfahrende Baumaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Maschinenrahmen (1) von einem Fahrwerk (2) getragen wird, das vordere oder hintere
Räder oder Laufwerke (3A, 3B) aufweist, die gegenüber dem Maschinerahmen (1) angehoben
oder abgesenkt werden können, wobei die Arbeitswalze an dem Maschinerahmen (1) angeordnet
ist, und die Einheit (17) zur Ermittlung eines Referenzwertes für die Höhe (ΔH) der
Bodenoberfläche (11) derart konfiguriert ist, dass der Referenzwert für die Höhe (ΔH)
der Bodenoberfläche (11) um die Wegstrecke korrigiert wird, um die der Maschinenrahmen
(1) gegenüber der Bodenoberfläche durch Anheben der Räder oder Laufwerke (3A, 3B)
abgesenkt wird und/oder der Referenzwert für die Höhe (ΔH) der Bodenoberfläche (11)
um die Wegstrecke korrigiert wird, um die der Maschinenrahmen (1) gegenüber der Bodenoberfläche
durch Absenken der Räder oder Laufwerke (3A, 3B) angehoben wird.
8. Selbstfahrende Baumaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Hubeinrichtung (13) zum Anheben des Kantenschutzes (5) mindestens eine Kolben/Zylinder-Anordnung
(14) aufweist, wobei der Zylinder (14A) gelenkig mit dem Maschinenrahmen (1) und der
Kolben (14B) gelenkig mit dem Kantenschutz (5) oder der Zylinder gelenkig mit dem
Kantenschutz (5) und der Kolben gelenkig mit dem Maschinenrahmen (1) verbunden ist.
9. Selbstfahrende Baumaschine nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Einrichtung zur Ermittlung der Höhe und der Absenkgeschwindigkeit des Kantenschutzes
mindestens einen die Stellung des Kolbens der mindestens einen Kolben/Zylinder-Anordnung
(14) erfassenden Wegmesser (19) aufweist.
10. Verfahren zum Betreiben einer selbstfahrenden Baumaschine, insbesondere Straßenfräsmaschine,
Stabilisierer, Recycler oder Surface-Miner, mit einem Maschinenrahmen (1) und einer
mit Arbeitswerkzeugen bestückten Arbeitswalze, die in einem nach unten offenen Walzengehäuse
(4) angeordnet ist, das an mindestens einer Seite von einem Kantenschutz (5) verschlossen
ist, der gegenüber dem Maschinenrahmen (1) in der Höhe verstellbar ist, wobei der
Kantenschutz (5) gegenüber dem Maschinenrahmen (1) in einer Schwimmstellung derart
in der Höhe beweglich ist, dass sich der Kantenschutz (5) aus einer angehobenen Stellung
auf die Oberfläche (11) des Bodens (12) absenkt und nach dem Auftreffen auf der Bodenoberfläche
(11) mit einer vorgegebenen Aufstandskraft auf der Bodenoberfläche aufliegt, so dass
der Kantenschutzwährend des Vorschubs der Baumaschine Höhenänderungen der Bodenoberfläche
gegenüber dem Maschinenrahmen folgen kann,
dadurch gekennzeichnet, dass
zur Ermittlung eines Referenzwertes für die Höhe (ΔH) der Bodenoberfläche (11) gegenüber
dem Maschinenrahmen (1), auf der der Kantenschutz (5) aufliegt, die Absenkgeschwindigkeit
(v) des Kantenschutzes ermittelt wird, und die Höhe (Δh) des Kantenschutzes (5) gegenüber
dem Maschinenrahmen (1) zu dem Zeitpunkt ermittelt wird, zu dem die Absenkgeschwindigkeit
(v) des Kantenschutzes kleiner als ein vorgegebener Grenzwert für die Absenkgeschwindigkeit
ist.
11. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass ein das Einsinken des Kantenschutzes (5) indizierendes Steuersignal erzeugt wird,
wenn die Differenz zwischen dem ermittelten Referenzwert für die Höhe (ΔH) der Bodenoberfläche
(11) und der tatsächlichen Höhe des Kantenschutzes (5) gegenüber dem Maschinenrahmen
(1) größer als ein vorgegebener Grenzwert für die Einsinktiefe (b) des Kantenschutzes
ist.
12. Verfahren nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass der Kantenschutz (5) angehoben wird, wenn das Steuersignal erzeugt wird.
13. Verfahren nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass der Kantenschutz (5) um eine vorgegebene Wegstrecke (c) angehoben wird, die größer
als der Grenzwert für die Einsinktiefe (b) ist.
14. Verfahren nach einem der Ansprüche 10 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass die Zeitdauer erfasst wird, in der der Kantenschutz (5) auf der Bodenoberfläche (11)
aufliegt, wobei der Kantenschutz (5) nach der Erzeugung des Steuersignals nur dann
angehoben wird, wenn die Zeitdauer größer als eine vorgegebene Mindestzeitdauer ist.
15. Verfahren nach einem der Ansprüche 10 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass der auf der Bodenoberfläche (11) aufliegende Kantenschutz (5) zur Ermittlung aktueller
Referenzwerte für die Höhe (ΔH) der Bodenoberfläche (11) gegenüber dem Maschinenrahmen
(1) nach Ablauf eines vorgegebenen Zeitintervalls oder Zurücklegen einer vorgegebenen
Wegstrecke sukzessive angehoben wird, so dass sich der Kantenschutz auf die Bodenoberfläche
absenken kann.
16. Verfahren nach einem der Ansprüche 10 bis 15 zum Betreiben einer selbstfahrenden Baumaschine,
deren Maschinenrahmen (1) von einem Fahrwerk (2) getragen wird, das vordere oder hintere
Räder oder Laufwerke (3A, 3B) aufweist, die gegenüber dem Maschinerahmen (1) angehoben
oder abgesenkt werden können, wobei die Arbeitswalze an dem Maschinerahmen (1) angeordnet
ist, dadurch gekennzeichnet, der ermittelte Referenzwert für die Höhe (ΔH) der Bodenoberfläche (11) um die Wegstrecke
korrigiert wird, um die der Maschinenrahmen (1) gegenüber der Bodenoberfläche (11)
durch Anheben der Räder oder Laufwerke (3A, 3B) gegenüber dem Maschinenrahmen (1)
abgesenkt wird und/oder der ermittelte Referenzwert für die Höhe (ΔH) der Bodenoberfläche
(11) um die Wegstrecke korrigiert wird, um die der Maschinenrahmen (1) gegenüber der
Bodenoberfläche (11) durch Absenken der Räder oder Laufwerke (3A, 3B) gegenüber dem
Maschinenrahmen (1) angehoben wird.