[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft einen Eckbeschlag für ein auf einen Drehpunkt
und/oder eine Achse anordenbares Türelement gemäß dem Oberbegriff von Anspruch 1 sowie
ein Verfahren zur Montage eines Eckbeschlages nach dem Oberbegriff von Anspruch 9.
[0002] Gattungsbildende Eckbeschläge sind beispielsweise für Türen, insbesondere für Glastüren
bekannt, um diese auf einem Drehpunkt oder einer Achse beispielsweise einer BTS-Achse
anzuordnen. Die bekannten Eckbeschläge bestehen zumeist aus zwei Beschlagelementen
mit einem Anlageabschnitt, der eine mit dem Türelement kontaktierbare Zwischenlage
umfasst, wobei das Türelement, beispielsweise ein Glastürelement, zwischen den Beschlagelementen
in einem Einspannbereich aufgenommen bzw. eingespannt wird, der von den Beschlagelementen
begrenzt ist. Dabei ist es bekannt, die Eckbeschläge verschiedenen Glasausschnittstandards
anzupassen bzw. diese daran zu adaptieren. Grundsätzlich wird das Einspannen des Türelements
zwischen den Beschlagelementen in dem Einspannbereich der bekannten Eckbeschläge durch
Anlegen eines Spannmoments an wenigstens einem Befestigungsmittel bewirkt, das die
Beschlagelemente miteinander verbindet. Dabei durchgreift das Befestigungsmittel wenigstens
ein Beschlagelement und ggf. das zwischen den Beschlagelementen in dem Einspannbereich
aufgenommene Türelement und gelangt an dem anderen Beschlagelement oder an einem an
dem Beschlagelement angeordneten Gegenhaltemittel zur kraft- und formschlüssigen Kopplung.
Die bekannten Eckbeschläge sind jedoch nur bedingt dazu geeignet, mechanisch gelagerte
Vertikalverglasungen nach den technischen Regeln für die Verwendung von linienförmig
gelagerten Verbundsicherheitsglas-Verglasungen (TRLV) entsprechend den Anforderungen
nach diesen technischen Regeln andauernd zu sichern. Grund dafür ist die in dem Verbundsicherheitsglas
(VSG-Glas) zwischen den Glasscheiben bzw. Glasschichten eingelegte Zwischenschicht.
Dabei kann das VSG-Glas als ein Laminat verstanden werden, das aus mindestens zwei
Glasscheiben besteht, wobei die Zwischenschicht die beiden Glasscheiben bzw. beide
Glasflächen miteinander verbindet. Die klebfähige Zwischenschicht besteht zumeist
aus Kunststoff, z. B. aus einem Gießharz oder einer hochreißfesten zähelastischen
und/oder thermoplastischen Verbundfolie. Zum Einsatz für die Zwischenschichtmaterialien
kommen beispielsweise Ethy-Ienvinylacetat (EVA), Polyacrylat (PA), Polymethylmethacrylat
(PMMA) oder Polyurethan (PUR). Jedoch wird bei den meisten Anwendungen, beispielsweise
im Bau- und Fahrzeugbereich, zumeist eine Zwischenschicht zwischen den Glasschichten
bzw. Glasflächen verwendet, die eine aus einem Polyvinylbutyral (PVB) hergestellte
Verbundfolie ist. Generell kann es als Problem bezüglich der zwischen den Glasscheiben,
die Glasscheiben verbindende Zwischensicht, verstanden werden, dass beim Verschrauben,
d. h. beim Verbinden der Beschlagelemente zur Ausbildung des Einspannbereichs, die
Folie auf Druck belastet wird. Über die Zeit bewirkt die Druckbelastung auf die Folie,
dass die Klemmkraft des Eckbeschlages nachlässt. Der Grund dafür ist, dass die als
Folie ausgestaltete Klemmzwischenschicht über die Zeit kriecht und somit der Anfangsklemmwert
bzw. der Anfangsklemmbereich sich dahingehend verändert, dass durch "Herauskriechen"
der Zwischenschicht aus dem Bereich der Anlageabschnitte der Beschlagelemente, an
denen das Türelement anliegt, ein Lösen der Anlageabschnitte bzw. der Beschlagelemente
von dem Türelement bewirkt. Dadurch, dass sich die Anlageabschnitte der Beschlagelemente
von dem Türelement lösen, kann sich das Türelement relativ zu dem Eckbeschlag verschieben
und gegebenenfalls aus dem Eckbeschlag herausrutschen oder herauskippen. Entsprechend
kann mit den bekannten Eckbeschlägen keine VSG-Vertikalverglasung realisiert werden,
die den technischen Regeln für die Verwendung von linienförmig gelagerten Verglasungen
gerecht wird. Bei der üblichen Verschraubung der Beschlagelemente der bekannten Eckbeschläge
bedeutet das, dass durch die Verschraubung die aus vorzugsweise einem Polymer bestehende
Zwischenschicht zwischen den mindestens zwei Glasscheiben bzw. Glasflächen eines VSG-Glases
konstant gedehnt wird, wobei durch das viskoelastische Verhalten der Polymere ein
Kriechen der Zwischenschicht erfolgt. Dadurch geht auch die Vorspannung der über die
Schraubverbindung verbundenen Beschlagelemente zurück, was ein Lösen des Türelements
aus dem Eckbeschlag unterstützt. Um diesem Prozess entgegenzuwirken, ist es bekannt,
die Glastürelemente durch in Bohrungen liegende Bolzen zu sichern oder in Eckhaltern
am unteren Scheibenrand aufwendig einzustellen.
[0003] Es ist daher die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, einen Eckbeschlag für ein Türelement
zu realisieren, welcher zumindest teilweise die aus dem Stand der Technik bekannten
Nachteile behebt. Insbesondere ist es die Aufgabe der vorliegenden Erfindung einen
Eckbeschlag zur Verfügung zu stellen, mit dem ein Einspannen eines Türelements in
einem Einspannbereich dauerhaft gewährleistet ist, ohne dass über die Zeit das Türelement
sich aus dem Eckbeschlag löst.
[0004] Die voranstehende Aufgabe wird durch einen Eckbeschlag für ein auf einen Drehpunkt
und/oder eine Achse anordenbares Türelement mit den Merkmalen des Anspruchs 1 und
durch ein Verfahren zur Montage eines Eckbeschlages mit den Merkmalen des Anspruchs
9 gelöst. Weitere Vorteile, Merkmale und Details der Erfindung ergeben sich aus den
Unteransprüchen, der Beschreibung und den Zeichnungen. Dabei gelten Merkmale und Details,
die im Zusammenhang mit dem erfindungsgemäßen Eckbeschlag beschrieben sind, selbstverständlich
auch im Zusammenhang mit dem erfindungsgemäßen Verfahren zur Montage eines Eckbeschlages
und jeweils umgekehrt, so dass bezüglich der Offenbarung zu den einzelnen Erfindungsaspekten
stets wechselseitig Bezug genommen wird bzw. werden kann.
[0005] Der erfindungsgemäße Eckbeschlag für ein auf einen Drehpunkt und/oder eine Achse
anordenbares Türelement, insbesondere VSG-Glastürelement, aufweisend ein erstes Beschlagelement
und ein zweites Beschlagelement, welche jeweils zumindest bereichsweise einen Anlageabschnitt
aufweisen, der eine mit dem Türelement kontaktierbare Zwischenlage umfasst, und die
Beschlagelemente einen Einspannbereich für das Türelement begrenzen, schließt die
technische Lehre ein, dass wenigstens ein Kanalsystem vorgesehen ist, um ein Klebemedium
von außen in den Einspannbereich einzubringen, um eine stoffschlüssige Verbindung
zwischen dem Türelement und zumindest einem Anlageabschnitt zu erreichen.
[0006] Diese Lösung bietet den Vorteil, dass über das von außen über das Kanalsystem in
den Einspannbereich eingeführte Klebemedium neben der Klemmung des Türelements zwischen
den Beschlagelementen die Beschlagelemente stoffschlüssig mit dem Türelement verbunden
sind, und auf diese Weise ein Verrutschen bzw. ein Lösen der Beschlagelemente von
dem Türelement verhindert wird. Dadurch wird erfindungsgemäß erreicht, dass auch VSG-Glastürelemente,
die aus Glaslaminaten mit beispielsweise PVB-Interlayern bestehen, ohne Verrutschen
bei einer Veränderung der Zwischenschicht in dem Einspannbereich zwischen den Beschlagelementen
aufgenommen werden können. Zudem ermöglicht es die Ausgestaltung des erfindungsgemäßen
Eckbeschlages, welche ein Kanalsystem vorsieht, über das das Klebemedium in den Einspannbereich
eingebracht wird, dass das VSG-Glastürelement zum einen ohne eine zusätzliche Befestigung,
wie beispielsweise Sicherungsbolzen, dauerhaft mit dem Eckbeschlag verbunden bleibt.
Zum anderen kann der erfindungsgemäße Eckbeschlag an dem VSG-Glastürelement und auf
einen Drehpunkt und/oder eine Achse mit dem eingespannten VSG-Glastürelement vor der
Ausbildung einer stoffschlüssigen Verbindung zwischen dem Eckbeschlag und dem Türelement
auf den Drehpunkt und/oder die Achse ausgerichtet werden. Das bedeutet, dass nachdem
der Eckbeschlag ordnungsgemäß verbaut und eingestellt ist, erfolgt das Einbringen
des Klebemediums von außen zwischen die Beschlagelemente, wobei das Klebemedium vorzugsweise
aufgrund der Kapillarwirkung zumindest in die Bereiche der Anlageabschnitte der Beschlagelemente
kriecht.
[0007] Um eine Justierung, d. h. eine Einstellung des Eckbeschlages am Türelement und auf
den Drehpunkt und/oder die Achse zu gewährleisten, ist es wünschenswert, dass die
stoffschlüssige Verbindung zwischen den Beschlagelementen des Eckbeschlages und den
Außenflächen des in dem Einspann- bzw. Klemmbereich eingespannten Glastürelements
nach Ausrichtung bzw. Justierung des Glastürelements bzw. des Eckbeschlages erfolgt.
Um dies zu ermöglichen, ist in vorteilhafter Weise vorgesehen, dass zumindest in einem
der Beschlagelemente das Kanalsystem eine Einlassöffnung aufweist, beispielsweise
in Form einer das Beschlagelement durchgreifenden Bohrung, welche dazu dient, nach
Anlage der Anlageabschnitte an dem Türelement, d. h. nach dem Einspannen des Türelements
zwischen den Anlageabschnitten der Beschlagelemente, das Klebemedium zumindest zwischen
die Anlageabschnitte der Beschlag-elemente und die Außenflächen des Türelements, welche
an den Anlageabschnitten zur Anlage gelangen, einzubringen bzw. einzuleiten. Sind
die Beschlagelemente des Eckbeschlages dabei noch zusätzlich mittels Befestigungsmitteln
miteinander verbunden, ist es vorteilhaft, wenn die Befestigungsmittel mit einem verringerten
Spannmoment angezogen werden. Da der Druck auf die Folie verringert werden soll, sollen
die Schrauben grundsätzlich nicht mit dem maximalen Anzugsdrehmoment angezogen werden.
Dabei liegt das Anzugsdrehmoment vorteilhaft ca. 20 bis 30 % unter dem maximalen Anzugsdrehmoment.
Nach Einbringen des Klebemediums ist es aber nicht zwingend notwendig das Anzugsdrehmoment
weiter zu erhöhen, da durch das Klebemedium eine dauerhafte und ausreichend starke
Verbindung zwischen den Beschlagelementen und dem dazwischen eingeklemmten Türelement
gewährleistet ist. Bei Verwendung von größeren Anzugsdrehmomenten besteht zudem die
Gefahr, dass es zur Entlaminierung der Folie bzw. der Folien kommt, welche sichtbar
wird und somit das VSG-Glastürelement kein bzw. ein kaum noch amorphes Erscheinungsbild
aufweisen würde. Insbesondere im Bereich der Anlageabschnitte der Beschlagelemente
würde es bei einem zu hohen Anzugsdrehmoment der Befestigungsmittel zu einer Beschädigung
des zwischen den Beschlagelementen eingeklemmten Glastürelements kommen.
[0008] Damit das Klebemedium, das durch die Einlassöffnung in das Kanalsystem zumindest
zwischen die Anlageabschnitte und das Türelement eingeleitet bzw. eingebracht wird,
zwischen dem Türelement und den Anlageabschnitten besser kriechen kann, um sich vorzugsweise
über die gesamte Fläche der Anlageabschnitte ausbilden zu können, können die Befestigungsmittel
natürlich vorab mit einem noch verringerten Anzugsdrehmoment angezogen werden. Nachdem
dann das Klebemedium injektiert bzw. über die Einlassöffnung zwischen die Beschlagelemente
und dem Türelement eingeführt worden ist und sich dieses zwischen den Anlageabschnitten
und dem Türelement ausbreiten konnte, kann das Anzugsdrehmoment bzw. Spannmoment der
Befestigungsmittel bis zu dem gewünschten Einstellwert erhöht werden. Jedoch ist dieses
Vorgehen nicht zwingend notwendig, da durch die Auswahl des Klebemediums, durch das
unterhalb des maximalen Anzugsdrehmoments an die Befestigungsmittel angelegte Anzugsdrehmoment,
durch die Anzahl und Größe der Einlassöffnungen zum Einführen des Klebemediums und
durch die Ausgestaltung des Kanalsystems bereits gewährleistet werden kann. Vorzugsweise
breitet sich das Klebemedium soweit zwischen den Anlageabschnitten und dem Türelement
aus, dass die stoffschlüssige Verbindung zwischen den Beschlagelementen und dem Türelement
gewährleistet, wodurch das VSG-Glastürelement bereits ohne eine zusätzliche Befestigung
an der Beschlagvorrichtung gesichert ist.
[0009] Zur Unterstützung des Einbringens des Klebemediums in das Kanalsystem ist in vorteilhafter
Weise zu jeder Einlassöffnung eine Auslassöffnung an zumindest einem Beschlagelement
ausgestaltet. In vorteilhafter Weise dient die Auslassöffnung dabei als Entlüftungsöffnung.
Dadurch kann zum einen gewährleistet werden, dass beim Einbringen des Klebemediums
über die Einlassöffnung in das Kanalsystem kein Staudruck entsteht, der eine weitere
Einleitung des Klebemediums behindert, und zum anderen dient die Auslassöffnung dazu,
überflüssiges Klebemedium, d. h. das durch die Einlassöffnung in das Kanalsystem übermäßig
eingeleitete Klebemedium aus dem Eckbeschlag abzuleiten. Da durch Kriechen die Zwischenlage
zwischen den Glasscheiben bzw. Glasflächen des VSG-Glastürelements erst über die Zeit
verläuft, ist durch Einbringen des Klebemediums, und gegebenenfalls durch die Verbindung
der Beschlagelemente mittels der Befestigungsmittel, die Verbindung zwischen dem Eckbeschlag
und dem Glastürelement ab sofort, d. h. direkt nach Einbringen des Klebemediums, und
dann dauerhaft gewährleistet.
[0010] In besonders bevorzugter Weise weisen beide Beschlagelemente zumindest ein Kanalsystem
mit einer Einlass- und einer Auslassöffnung auf. Noch bevorzugter weisen beide Beschlagelemente
mehrere Kanalsysteme mit jeweils einer Einlass- und einer Auslassöffnung auf. Dabei
erstrecken sich die mehreren Kanalsysteme vorzugsweise über die gesamte Längserstreckung
der Beschlagelemente.
[0011] Vorteilhaft sind die Einlassöffnung und/oder die Auslassöffnung im Bereich der Anlageabschnitte,
insbesondere ungefähr auf der Höhe der Zwischenlage angeordnet. Die Lage der Einlassöffnung
und/oder der Auslassöffnung unterstützt dabei vorteilhaft die Benetzung der Anlageabschnitte
mit dem über die Einlassöffnung eingebrachten Klebemedium. Damit das Klebemedium leichter
zwischen die Anlageabschnitte und die Flächen des daran anliegenden Glastürelementes
kriechen kann, weisen die Zwischenlagen, die von den Anlageabschnitten umfasst sind,
vorteilhaft auf Höhe der Einlass- bzw. Auslassöffnung Durchführungen auf, durch die
das in die Einlassöffnung eingebrachte Klebemedium geführt und bis an das Glastürelement
geleitet bzw. vom Glastürelement abgeführt wird.
[0012] In vorteilhafter Weise kann mit der erfindungsgemäßen Beschlagvorrichtung ein aus
einem Laminat hergestelltes Glastürelement nach den technischen Regeln für die Verwendung
von absturzsichernden Verglasungen, insbesondere nach den technischen Regeln für die
Verwendung von linienförmig gelagerten Verglasungen beispielsweise auf einer Drehachse
angeordnet werden, wobei die Zwischenschicht zwischen den das Laminat bildenden Glasflächen
bzw. Glasscheiben beispielsweise als Folie, und insbesondere als PVB-Folie ausgestaltet
sein kann.
[0013] Als Klebemedium, das das aus einem Laminat bestehende Glastürelement stoffschlüssig
mit dem Eckbeschlag verbindet, kommt bevorzugt ein Ein- oder Mehrkomponentenkleber
zum Einsatz, der über die Einlassöffnung in das Kanalsystem einleit- bzw. injektierbar
ist. Der Ein- oder Mehrkomponentenkleber ist in vorteilhafter Weise UV-beständig und
findet vorteilhaft Haftung auf der Glasfläche des Türelements und zumindest auf dem
Anlageabschnitt der Beschlagelemente. Als Mehrkomponentenkleber eignet sich bevorzugt
ein Zwei-Komponenten Polyurethan-Kleber in pastöser Form, welcher vorteilhaft schnell
durchtrocknet bzw. aushärtet, und welcher sich nach kurzer Zeit weiter verarbeiten
bzw. belasten lässt. Zudem sind Zweikomponentenkleber auf Epoxidharz- oder Acrylatbasis
vorteilhaft als Klebemedium einsetzbar.
[0014] In vorteilhafter Weise ist zwischen beiden Beschlagelementen ein Halteelement angeordnet,
das relativ zu den Beschlagelementen verschiebbar ist, und das Halteelement in Wirkverbindung
mit einem Verbindungselement steht, das zur Lagerung des Türelements auf dem Drehpunkt
und/oder der Achse dient, wobei ein Befestigungsmechanismus zumindest am Halteelement
sowie zumindest am Verbindungselement integriert ist, der zwischen einem gelösten
Zustand und einem Fixierungszustand überführbar ist, wobei im gelösten Zustand das
Halteelement an den Beschlag-elementen stufenlos verschiebbar ist und im Fixierungszustand
kraft- und/oder formschlüssig an zumindest einem Beschlagelement befestigt ist. Diese
Lösung bietet zum einen den Vorteil, dass das Verbindungselement mit einem Halteelement
verbunden ist, welches die stufenlose Einstellung des Türelements auf nicht normierte
Drehpunkte erlaubt. Diese miteinander verbundenen Bauteile bilden bevorzugt den Befestigungsmechanismus,
der in vorteilhafter Weise an beiden Bauteilen, nämlich am Halteelement sowie am Verbindungselement
integriert ist, und der zwischen einem gelösten Zustand und einem Fixierungszustand
überführbar ist, wobei im gelösten Zustand das Halteelement an den Beschlagelementen
verschiebbar ist und im Fixierungszustand zumindest kraft- oder formschlüssig an zumindest
einem Beschlagelement befestigt ist. Demzufolge dient der am Halteelement und am Verbindungselement
ausgebildete Befestigungsmechanismus dazu, den Eckbeschlag auf einen Drehpunkt und/oder
eine Achse einzustellen, d. h. das Halteelement und das mit dem Halteelement verbundene
Verbindungselement relativ zu den Beschlag-elementen und insbesondere relativ zu der
Längserstreckung der Beschlagelemente zu verschieben. Darüber hinaus dient der Befestigungsmechanismus
dazu, den Eckbeschlag in der eingestellten Position zu fixieren, nämlich das Halteelement
über den Befestigungsmechanismus an zumindest einem der Beschlagelemente zumindest
kraftschlüssig oder formschlüssig zu fixieren. Entsprechend kann das Halteelement
zur Einstellung des Verbindungselements auf den Drehpunkt und/oder die Achse mit dem
Verbindungselement frei verschiebbar, d. h. erfindungsgemäß stufenlos verschiebbar
zu der Längserstreckung der Beschlagelemente geführt werden. Ist die Lage des Verbindungselementes
auf den Drehpunkt und/oder die Achse eingestellt, erfolgt über den Befestigungsmechanismus
eine Festlegung des Halteelements und damit auch zumindest mittelbar des Verbindungselementes
in Form einer kraftschlüssigen Klemmverbindung mit wenigstens einem der Beschlagelemente
über das als vorzugsweise Klemmplatte ausgestaltete Halteelement.
[0015] Um eine Verbindung zwischen dem Halteelement und dem Verbindungselement herzustellen,
d. h. um den Befestigungsmechanismus auszubilden, sind das Halteelement und das Verbindungselement
besonders vorteilhaft über zumindest ein Befestigungselement kraft- und/oder formschlüssig
miteinander verbunden. Bei dem Befestigungselement zwischen dem Halteelement und dem
Verbindungselement kann es sich beispielsweise um eine Schraube, wie z. B. eine Madenschraube,
handeln, die das Halteelement und das Verbindungselement miteinander verbindet. Besonders
vorteilhaft sind wenigstens zwei Befestigungselemente vorgesehen, die das Halteelement
mit dem Verbindungselement verbinden. Die kraft- und/oder formschlüssige Verbindung
zwischen dem Halteelement und dem Verbindungselement, d h. die Überführung des Befestigungsmechanismus
aus dem gelösten Zustand in den Fixierungszustand dient zudem in vorteilhafter Weise
dazu, das Halteelement an dem Beschlagelement festzulegen. Dazu weist das Beschlagelement
bevorzugt einen Freiraum als Führung auf, beispielsweise in Form einer Ausnehmung,
einer Nut oder einer Schiene, an bzw. in denen das Halteelement geführt wird bzw.
beweglich gelagert ist. Der Freiraum in dem Beschlagelement ist dabei vorteilhaft
so ausgestaltet, dass das Halteelement in Längserstreckung des Beschlagelements verschiebbar
bzw. führbar ist. Da das Beschlagelement, bzw. die Beschlagelemente des Eckbeschlages
parallel zu der vorderen und/oder hinteren Fläche des Türelements ausgerichtet sind,
erfolgt durch die Verschiebung des Halteelements in Längserstreckung des Beschlagelements
eine Verschiebung des Türelements mit dem Beschlagelement in entgegengesetzter Richtung
zu der Verschiebung des Halteelements in Längserstreckung des Beschlagelements. Dadurch
wird es möglich, das Türelement beispielsweise innerhalb einer Zarge auf die Längsseiten
der Zarge und auf den Drehpunkt und/oder die Achse auszurichten. Wenn diese Verschiebbarkeit
des Türelements relativ zu dem Drehpunkt nicht gegeben wäre, könnte beispielsweise
eine auf einen festen Drehpunkt und/oder eine feste Achse eingerichtete Pendeltür
bei Fehlstellung des Drehpunktes und/oder der Achse mit einer ihrer Kanten ungewollt
eine Wand oder eine anderes Glasbauelement kontaktieren. Ist ein Anschlag der Pendeltür
zumindest bereichsweise an einem anderen Glastürelement oder an der Wand ausgestaltet,
könnte bei Fehleinstellung des Eckbeschlages oder bei Fehlstellung des Drehpunktes
und/oder der Achse das Türelement an dem Anschlag vorbeipendeln.
[0016] In bevorzugter Weise ist der Freiraum in zumindest einem der Beschlag-elemente als
Ausnehmung ausgestaltet. Die Ausnehmung, die Nut oder der Schlitz erstrecken sich
in besonders bevorzugter Weise in Längserstreckung beider Beschlagelemente und verlaufen
in den beiden Be-schlagelementen bevorzugt auf gleicher Höhe und parallel zueinander.
Der als Ausnehmung, Nut oder Schlitz bezeichnete Freiraum in den Beschlagelementen
dient vorteilhaft dazu, das Halteelement im Wesentlichen parallel zu den Beschlagelementen
und relativ zu deren Längserstreckung zu führen. Dazu weist das Halteelement in vorteilhafterweise
ein Kopfteil auf, welches dazu dient, dass das Halteelement zumindest im gelösten
Zustand des Befestigungsmechanismus beweglich in den Freiräumen beider Beschlagelemente
gelagert ist. Aufgrund dieser Ausgestaltung wirkt im Fixierungszustand des Befestigungsmechanismus
die Klemmung des Halteelements über das Kopfteil an beiden Beschlagelementen, nämlich
jeweils in den Ausnehmungen beider Beschlagelemente, wodurch die bei der Klemmung
wirkende Klemmkraft vorteilhaft gleichmäßig auf beide Beschlagelemente verteilt wird.
[0017] Ein erfindungsgemäßes Verfahren zur Montage eines Eckbeschlages, insbesondere des
erfindungsgemäßen Eckbeschlages, an ein auf einen Drehpunkt und/oder eine Achse anordenbares
Türelement, insbesondere VSG-Glastürelement, wobei der Eckbeschlag ein erstes Beschlagelement
und ein zweites Beschlagelement aufweist, welche jeweils zumindest bereichsweise einen
Anlageabschnitt aufweisen, der eine mit dem Türelement kontaktierbare Zwischenlage
umfasst, und die Beschlagelemente einen Einspannbereich für das Türelement begrenzen,
wobei der Eckbeschlag wenigstens ein Kanalsystem aufweist, um ein Klebemedium von
außen in den Einspannbereich einzubringen, sieht folgende Schritte vor:
- 1) Anbringen des Eckbeschlages an das Türelement,
- 2) Einbringen des Klebemediums über eine Einlassöffnung in das Kanalsystem, wodurch
eine stoffschlüssige Verbindung zwischen dem Türelement und wenigstens einem Anlageabschnitt
erreicht wird.
[0018] Bei den bekannten Eckbeschlägen, die vor der Montage des Türelementes auf den Drehpunkt
und/oder die Achse stoffschlüssig mit dem Türelement verbunden werden, ist eine Nachjustierung
des Eckbeschlages mit dem damit verbundenen Türelement auf den Drehpunkt und/oder
die Achse, beispielsweise durch Verlagerung des Eckbeschlages relativ zu dem Türelement,
nicht mehr durchführbar. Im Gegensatz dazu sieht das erfindungsgemäße Verfahren vor,
dass vor Ausgestaltung der stoffschlüssigen Verbindung zwischen dem Eckbeschlag und
dem Türelement, der Eckbeschlag zuvor an das Türelement angebracht wird, d. h. der
Eckbeschlag rein mechanisch ohne zuvorige Benetzung der Anlageabschnitte mit einem
Klebemedium mit dem Türelement verbunden wird. Erst nachdem der Eckbeschlag an das
Türelement angebracht wurde bzw. das Türelement in den Eckbeschlag eingespannt wurde,
erfolgt das Einbringen des Klebemediums in den Einspannbereich, der vorzugsweise von
den Beschlag-elementen begrenzt wird.
[0019] In vorteilhafter Weise erfolgt bei dem erfindungsgemäßen Verfahren vorteilhaft das
Anordnen oder das Ausrichten bzw. die Justierung des Eckbeschlages mit dem Türelement
auf den Drehpunkt und/oder die Achse, gegebenenfalls ein Ausgleichen eines Ebenenversatzes
zu einem angrenzenden Glas-, Wand- oder Türelement und/oder das Ausrichten des Türelements
an angrenzende Bauelemente, wie beispielsweise innerhalb einer Türzarge, oder in einer
Ganzglasanlage bevor von außen das Klebemedium eingebracht wird. Das heißt, dass vor
dem Einbringen des Klebemediums und vor Ausgestaltung der stoffschlüssigen Verbindung
zwischen dem Eckbeschlag und dem Türelement vorteilhaft sämtliche mechanischen Einstellungen
zur Anordnung bzw. zur Ausrichtung des Türelementes, beispielsweise innerhalb einer
Ganzglasanlage, durchgeführt worden sind.
[0020] Zur Einbringung des Klebemediums eignet sich in bevorzugter Weise ein zumindest abschnittsweise
in die Einlassöffnung einsetzbares Einführhilfeelement. Dabei kann das Einführhilfeelement
bevorzugt druckbeaufschlagt wirken, d. h. ähnlich einer Injektionsnadel ausgestaltet
sein, mit der das Klebemedium durch die Einlassöffnung in das Kanalsystem injektiert
bzw. eingebracht wird. Natürlich ist es auch denkbar, das Klebemedium beispielsweise
mittels Druckluft über die Einlassöffnung in den Eckbeschlag einzubringen. Bei Verwendung
eines Zweikomponentenproduktes als Klebemedium eignet sich in besonders bevorzugter
Weise eine Zweikomponenten-Mischdüse, mit der die zwei Komponenten des Klebemediums
vor dem Einbringen in den Eckbeschlag miteinander vermischt werden. Dabei kann die
Injektion in vorteilhafter Weise in Verbindung mit der Mischdüse, insbesondere mit
einer statischen Mischdüse erfolgen, so dass bei Injektion des Zweikomponenten-Klebemediums
die Komponenten durch die nach der Injektions- oder Drucklufteinheit nachgeschaltete
Mischdüse vor Einleitung, d. h. vor dem Einbringen in die Einlassöffnung vermischt
werden.
[0021] Um hier Wiederholungen bezüglich der Vorteile des erfindungsgemäßen Verfahrens zu
vermeiden, wird auf die Beschreibung der vorteilhaften Ausgestaltung des erfindungsgemäßen
Eckbeschlags verwiesen und es wird vollumfänglich auf diese zurückgegriffen.
[0022] Im Sinne der vorliegenden Erfindung sollen als Verbundsicherheitsglastürelement bevorzugt,
aber nicht einschränkend Glasprodukte verstanden werden, die aus Verbundsicherheitsgläsern
wie ESG, ESG-H oder TVG mit ABZ nach TRLV bzw. Mehrscheibenisolierglas bestehen, wobei
mindestens eine Scheibe dem zuvor beschriebenen VSG entsprechen muss. Eine zweite
Scheibe der VSG-Glastürelemente kann gleichwertig aufgebaut oder aus monolithischem
ESG-H ausgestaltet sein.
[0023] Als Eckbeschlag soll im Sinne der vorliegenden Erfindung auch eine Beschlagvorrichtung,
wie beispielsweise das Türelement einspannende Bänder oder Scharniere verstanden werden.
Als erfindungsgemäßer Eckbeschlag können zudem vorteilhaft Beschlagvorrichtungen,
wie beispielsweise ein Schloss oder ein Gegenschlosskasten, verstanden werden.
[0024] Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden
Beschreibung, in der unter Bezugnahme auf die Zeichnungen Ausführungsbeispiele der
Erfindung im Einzelnen beschrieben sind. Dabei können die in den Ansprüchen und in
der Beschreibung erwähnten Merkmale jeweils einzeln für sich oder in beliebiger Kombination
erfindungswesentlich sein.
[0025] Es zeigen:
- Fig. 1
- ein auf die erfindungswesentlichen Merkmale reduzierter Eckbeschlag in einer perspektivischen
Explosionsansicht mit einem zwischen den Beschlagelementen des Eckbeschlages einspannbaren
VSG-Glastürelement,
- Fig. 2
- den Eckbeschlag aus Fig. 1 mit einem Kanalsystem mit einer Einlass- und Auslassöffnung
im montierten Zustand an das VSG-Glastürelement in einer Seitenansicht, und
- Fig. 3
- den Eckbeschlag aus Fig. 2 im montierten Zustand, wobei die Beschlagelemente lediglich
stoffschlüssig mit dem VSG-Glastürelement verbunden sind.
[0026] In den unterschiedlichen Figuren sind gleiche Teile stets mit denselben Bezugszeichen
versehen, weshalb diese in der Regel auch nur einmal beschrieben werden.
[0027] Figur 1 zeigt einen auf die erfindungswesentlichen Bauteile beschränkten Eckbeschlag
1 für ein als VSG-Glastürelement 200 ausgestaltetes Türelement 100. Nachfolgend wird
zur Vereinfachung das Türelement 100 als VSG-Glastürelement 200 bezeichnet, was jedoch
nicht einschränkend verstanden werden soll.
[0028] Vorliegend sind in der Explosionsdarstellung der Figur 1 sich gegenüberliegende Beschlagelemente
3 und 4 des Eckbeschlages 1 mit einem dazwischen angeordneten VSG-Glastürelement 200
dargestellt. Die Beschlagelemente 3 und 4 weisen zum VSG-Glastürelement 200 hin jeweils
einen Anlageabschnitt 3.1 und 4.1 auf, der eine hier nicht dargestellte Zwischenlage
umfasst.
[0029] Um erfindungsgemäß die Beschlagelemente 3 und 4 unter Ausbildung einer stoffschlüssigen
Verbindung zwischen den Anlageabschnitten 3.1 und 4.1 und dem als VSG-Glastürelement
200 ausgestalteten Türelement 100 zu verbinden, sind in den Beschlagelementen 3 und
4 Einlass- 20.1 und 30.1 und Auslassöffnungen 20.2 und 30.2 ausgestaltet, die über
ein Kanalsystem 20 bzw. eine Kavität miteinander verbunden sind. Die Einlassöffnungen
20.1 und 30.1 sind als Bohrungen ausgestaltet und dienen dazu, um darüber ein beispielsweise
auf Polyurethan-Basis ausgebildetes Zweikomponenten-Klebemedium zwischen die Beschlagelemente
3 und 4 und das VSG-Glastürelement 200 einzubringen. Zur Erleichterung des Einbringens
des Klebemediums dient ein Einführhilfeelement 70, das vorliegend als Zweikomponenten-Mischdüse
ausgestaltetet ist, und das zumindest mit einem seiner Enden abschnittsweise in die
Einlassöffnungen 20.1 und 30.1 einführbar ist. Erfindungsgemäß erfolgt das Einleiten
bzw. Einbringen des Klebemediums über das Einführhilfeelement 70 in die Einlassöffnungen
20.1 und 30.1 im montierten Zustand des Eckbeschlages an dem VSG-Glastürelement 200.
[0030] Mittels der stoffschlüssigen Verbindung zwischen den Beschlagelementen 3 und 4 und
dem eingespannten VSG-Glastürelement 200 ist ein Einspannen des VSG-Glastürelements
200 vorteilhaft ohne Verwendung weiterer Sicherungselemente, wie beispielsweise in
Bohrungen in dem VSG-Glastürelement 200 liegenden Bolzen möglich. Vorliegend besteht
das VSG-Glastürelement 200 aus einem Laminat 140 mit zwei Glasscheiben 110 und 120,
die über eine Zwischenschicht 130 miteinander verbunden sind, wobei die Zwischenschicht
130 bevorzugt als Folie und besonders bevorzugt als PVB-Folie ausgestaltet ist. Durch
die stoffschlüssige Verbindung zwischen den Beschlagelementen 3 und 4 mit dem VSG-Glastürelement
200 wird erfindungsgemäß verhindert, dass bei Dehnung der Zwischenschicht 130, d.
h. beim "Herauskriechen" der Zwischenschicht 130, insbesondere aus dem Bereich der
Anlage zwischen den Anlageabschnitten 3.1 und 4.1, sich der Eckbeschlag 1 durch Verlust
der Klemmwirkung relativ zu dem eingespannten VSG-Glastürelement 200 verschiebt bzw.
das VSG-Glastürelement 200 durch Verringerung der Klemmwirkung aus dem Eckbeschlag
1 herausrutscht.
[0031] Zusätzlich zu der stoffschlüssigen Verbindung zwischen den Beschlagelementen 3 und
4 und dem VSG-Glastürelement 200 sind die Beschlag-elemente 3 und 4 vorzugsweise kraftschlüssig
mittels Befestigungseinheiten, die jeweils ein erstes Befestigungsmittel 5 und ein
zweites Befestigungsmittel 6 umfassen, miteinander verbindbar. Dazu weist jedes der
Beschlagelemente 3 und 4 Aufnahmen 7 zum Durchführen bzw. zum Einstecken von ersten
Befestigungsmitteln 5 und von zweiten Befestigungsmitteln 6 auf. Die zweiten Befestigungsmittel
6 sind vorliegend Schraubenelemente in Form von Schrauben, die beidseitig, d. h. sowohl
durch Aufnahmen 7 des Beschlagelements 3 und durch Aufnahmen 7 des Beschlagelements
4 greifen. Jeweils auf der gegenüberliegenden Seite der in die Aufnahmen 7 eingesteckten
bzw. durchgeführten zweiten Befestigungsmittel 6 sind in den Aufnahmen 7 des Beschlagelements
3 und des Beschlagelements 4 erste Befestigungsmittel 5 in Form von Einnietmuttern
eingesteckt. Die als Schraubenelemente ausgestalteten zweiten Befestigungsmittel 6
und die als Einnietmuttern ausgestalteten ersten Befestigungsmittel 5 bilden jeweils
zusammen die Befestigungseinheit, über die die Beschlagelemente 3 und 4 miteinander
verbunden werden. Die als Einnietmuttern ausgestalteten ersten Befestigungsmittel
5 weisen einen Eingriffsbereich 10 auf, in den die als Schraubenelemente ausgestalteten
zweiten Befestigungsmittel 6 einwirken. Der Eingriffsbereich 10 der ersten Befestigungsmittel
5 ragt bzw. erstreckt sich dabei zumindest teilweise in den Freiraum 8 zwischen den
Beschlagelementen 3 und 4. Der Freiraum 8 wird im montierten Zustand des Eckbeschlages
als Abstand zwischen den Beschlagelementen 3 und 4 ausgebildet. Im hier dargestellten
Zustand des erfindungsgemäßen Eckbeschlags ragt der Eingriffsbereich 10 über die Anlageabschnitte
3.1 und 4.1 der Beschlagelemente 3 und 4 hinaus und erstreckt sich zu dem gegenüberliegenden
Beschlagelement 4 und 3 hin. Der Eingriffsbereich 10 der ersten Befestigungsmittel
5 weist ein Gewinde in Form eines Innengewindes 9 auf, das mit einem als Gegengewinde
ausgestalteten Außengewinde des als Schraubenelement ausgebildeten zweiten Befestigungsmittels
6 zusammenwirkt. Das als Einnietmutter ausgestaltete erste Befestigungsmittel 5 im
vorderen Beschlagelement 3 ist zur Darstellung der profilierten Außenkontur 11 teilweise
nach vorne aus dem Beschlagelement 3 herausstehend dargestellt. Die profilierte Außenkontur
11 des als Einnietmutter ausgestalteten ersten Befestigungsmittels 5 ist vorzugsweise
mehrkantig, vorliegend als Sechskant ausgestaltet, was zur Erhöhung des anzulegenden
Spann- bzw. Drehmoments an die Befestigungseinheit und zur Selbstsicherung des ersten
Befestigungsmittels 5 beim in Eingriff bringen des zweiten Befestigungsmittels 6 in
den Eingriffsbereich 10 des ersten Befestigungsmittels 5 dient. Damit das mit einer
Mehrkantkontur und insbesondere mit einer Außen-Sechskantkontur ausgestaltete erste
Befestigungsmittel 5 in die Aufnahmen 7 der Beschlagelemente 3 und 4 eingesteckt und
im Bedarfsfall wieder herausgezogen werden kann, und dabei die Aufnahme 7 die Selbstsicherung
des mehrkantig ausgestalteten ersten Befestigungsmittels 5 unterstützt, ist die Geometrie
der Aufnahmen 7 für das erste Befestigungsmittel 5 der profilierten Außenkontur 11
des ersten Befestigungsmittels 5 angepasst, d. h. vorzugsweise als Mehrkantkontur,
und insbesondere, wie dargestellt, als Innen-Sechskantkontur ausgestaltet. Beide Beschlagelemente
3 und 4 weisen in ihrer Längserstreckung einen Freiraum 8 in Form einer Ausnehmung
auf, die zur beweglichen Lagerung eines Halteelements dient, das mit einem Verbindungselement
wirkverbunden ist, über das das VSG-Glastürelement 200 auf einer Achse drehlagerbar
ist. Zwei Aufnahmen 7 für die Befestigungsmittel 5 und 6 sind links und rechts neben
dem als Ausnehmung ausgebildeten Freiraum 8 und in etwa auf einer Höhe mit der Ausnehmung
in den Beschlagelementen 3 und 4 ausgebildet. Drei weitere Aufnahmen 7 sind in der
Darstellung im linken Bereich der Beschlagelemente 4 und 5 nach links aufsteigend
in den Beschlagelementen 4 und 5 ausgebildet. Dadurch vereint der erfindungsgemäße
Eckbeschlag 1 die wichtigsten Glasstandardausschnitte, die weltweit verwendet werden
bzw. erforderlich sind. Die über das zweite Befestigungsmittel 6 geschobene Überwurfhülse
2 am hinteren Beschlagelement 4 dient dazu, dass das zweite und gegebenenfalls auch
das erste Befestigungsmittel 5 und 6 nicht mit der in dem VSG-Glastürelement 200 ausgestalteten
Durchführung 150, die vorliegend als Loch oder Bohrung ausgestaltet ist, kontaktiert.
Die Überwurfhülse 2 ist dabei bevorzugt als Gummi- oder Kunststoffhülse ausgebildet.
Die Befestigungsmittel 5 und 6 werden bevorzugt nicht bis zu ihrem maximalen Anzugsdrehmoment
angezogen, damit es nicht zu Beschädigungen des VSG-Glastürelements 200, und insbesondere
nicht zu einer Beschädigung der Zwischenschicht 130 durch Entlaminierung im Bereich
der Anlageflächen 3.1 und 4.1 der Beschlagelemente 3 und 4 kommt. Daher werden die
Befestigungsmittel 5 und 6, d. h. die Befestigungseinheit bevorzugt mit einem Anzugsdrehmoment
angezogen, welches ca. 20 % bis 30 % unter dem maximalen Anzugsdrehmoment liegt, unabhängig
davon, ob ein Klebemedium eingebracht wird.
[0032] Figur 2 zeigt den Eckbeschlag 1 aus Figur 1 mit jedoch nur einem Kanalsystem 20,
das eine Einlass- und eine Auslassöffnung 20.1 und 20.2 umfasst. Durch die Einlassöffnung
20.1 ist mittels des als Mischdüse ausgestalteten Einführhilfeelements 70 das Klebemedium
von außen durch das Beschlagelement 3 in den Einspannbereich des Eckbeschlages 1 einbringbar,
genauer gesagt zumindest zwischen dem Anlageabschnitt 3.1 und das Glastürelement 200.
Die Auslassöffnung 20.2 dient vorliegend als Entlüftungsöffnung, die dazu dient, überschüssiges
Klebemedium, das über die Einlassöffnung 20.1 in den Eckbeschlag 1 eingebracht wurde,
aus dem Eckbeschlag 1 zu entlassen. Dabei dient die Auslassöffnung 20.2 auch dazu,
Staudruck beim Einbringen des Klebemediums über die Einlassöffnung 20.1 in das Kanalsystem
20 abzubauen bzw. zu verhindern.
[0033] Figur 3 zeigt den Eckbeschlag 1 aus Fig. 2, der nur stoffschlüssig mittels des Klebemediums
mit dem VSG-Glastürelement 200 verbunden ist. Obwohl vorliegend der Eckbeschlag 1
mit dem VSG-Glastürelement 200 verklebt ist, ist eine Anordnung bzw. Justierung auf
den Drehpunkt und/oder die Achse durch Verlagerung des in dem als Ausnehmung ausgestalteten
Freiraums 8 gelagerten Halteelements 50, das in Wirkverbindung mit dem Verbindungselement
40 steht, über das das VSG-Glastürelement 200 auf der Achse bzw. dem Drehpunkt drehgelagert
ist, weiterhin durchführbar. Dazu kann der Befestigungsmechanismus, der in dem Halteelement
50 und dem Verbindungselement 40 integriert ist, durch Betätigung von Befestigungselementen
60, die das Haltelement 50 mit dem Verbindungselement 40 verbinden, aktiviert werden.
D. h., dass der Befestigungsmechanismus durch Betätigung der Befestigungselemente
60 aus einem Fixierungszustand in einen gelösten Zustand überführt wird.
[0034] Für eine Ausrichtung der Beschlagelemente 3 und 4 an dem VSG-Glastürelement 200,
muss jedoch vor der Anordnung des VSG-Glastürelements 200 über den Eckbeschlag 1 auf
die Achse und/oder den Drehpunkt das Glastürelement 200 aufgebockt werden, damit die
Beschlagelemente 3 und 4 an bzw. auf das Glastürelement 200 aufgeklebt werden können.
Dabei werden die Beschlagelemente 3 und 4 auf dem VSG-Glastürelement 200 und relativ
zueinander ausgerichtet und beispielsweise mittels einer Schraubzwinge in ihrer Ausrichtung
auf dem VSG-Glastürelement 200 festgehalten. Nachdem die Beschlagelemente 3 und 4
relativ zueinander und an dem VSG-Glastürelement 200 eingestellt und ausgerichtet
sind, wird das Klebemedium, vorzugsweise ein Zweikomponentenkleber, beispielsweise
mittels des Einführhilfeelements 70, vorteilhaft bei gleichzeitiger Vermischung der
Komponenten des Klebemediums in dem Einführhilfeelement 70 von außen über die Einlassöffnung
20.1 in das Kanalsystem 20 und darüber zwischen die Anlageabschnitte 3.1. und 4.1
und dem VSG-Glastürelement 200 in den Eckbeschlag 1 eingebracht.
[0035] Insgesamt auch in Bezug auf die vorher genannten Figuren, soll ausdrücklich festgehalten
werden, dass die Einlassöffnungen 20.1 und 30.1 als auch die Auslassöffnungen 20.2
und 30.2 sowohl zur Einbringung des Klebemediums als auch als Entlüftungsöffnung und
umgekehrt dienen können. Nachdem im vorliegenden Fall, wie in Figur 3 dargestellt,
über das Einführhilfeelement 70, welches zumindest abschnittsweise in die Einlassöffnung
20.1 einführbar ist, das Klebemedium in den Eckbeschlag 1 eingebracht wurde, kann
nach Aushärtung des Klebemediums, beispielsweise eines schnellaushärtenden Zweikomponenten-Polyurethanklebers
nach ca. 15 Minuten, das VSG-Glastürelement 200 mit dem Eckbeschlag 1 verbaut werden,
d. h. auf der Drehachse oder der Achse gelagert werden. Nach Anordnung des VSG-Glastürelements
200 auf der Achse und/oder dem Drehpunkt kann das VSG-Glastürelement 200 vorteilhaft
nach einem Zeitfenster von ca. 24 Stunden genutzt werden. Demgegenüber kann der in
Figur 2 dargestellte Eckbeschlag1 mit dem zwischen den Beschlagelementen 3 und 4 eingespannten
VSG-Glastürelement 200 direkt nach dem Verkleben der Beschlagelemente 3 und 4 mit
dem VSG-Glastürelement 200 benutzt werden.
Bezugszeichenliste
[0036]
- 1
- Eckbeschlag
- 2
- Überwurfhülse
- 3
- Beschlagelement
- 3.1
- Anlageabschnitt zu 3
- 4
- Beschlagelement
- 4.1
- Anlageabschnitt zu 4
- 5
- erstes Befestigungsmittel
- 6
- zweites Befestigungsmittel
- 7
- Aufnahme
- 8
- Freiraum/Ausnehmung
- 9
- Innengewinde
- 10
- Eingriffsbereich
- 11
- Außenkontur zu 5
- 20
- Kanalsystem
- 20.1
- Einlassöffnung
- 20.2
- Auslassöffnung
- 30
- Kanalsystem
- 30.1
- Einlassöffnung
- 30.2
- Auslassöffnung
- 40
- Verbindungselement
- 50
- Halteelement
- 60
- Befestigungselement
- 70
- Einführhilfeelement
- 100
- Türelement
- 110
- Glasscheibe
- 120
- Glasscheibe
- 130
- Zwischenschicht zwischen 110 und 120
- 140
- Laminat
- 150
- Durchführung in 200
- 200
- VSG-Glastürelement
1. Eckbeschlag (1) für ein auf einen Drehpunkt und/oder eine Achse anordenbares Türelement
(100), insbesondere VSG-Glastürelement (200), aufweisend ein erstes Beschlagelement
(3) und ein zweites Beschlagelement (4), welche jeweils zumindest bereichsweise einen
Anlageabschnitt (3.1, 4.1) aufweisen, der eine mit dem Türelement (100) kontaktierbare
Zwischenlage umfasst, und die Beschlagelemente (3, 4) einen Einspannbereich für das
Türelement (100) begrenzen,
dadurch gekennzeichnet,
dass wenigstens ein Kanalsystem (20, 30) vorgesehen ist, um ein Klebemedium von außen
in den Einspannbereich einzubringen, um eine stoffschlüssige Verbindung zwischen dem
Türelement (100) und zumindest einem Anlageabschnitt (3.1, 4.1) zu erreichen.
2. Eckbeschlag (1) nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Kanalsystem (20, 30) eine Einlassöffnung (20.1, 30.1) an zumindest einem Beschlagelement
(3, 4) aufweist, welche zum Einbringen des Klebemediums ausgestaltet ist.
3. Eckbeschlag (1) nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Kanalsystem (20) eine Auslassöffnung (20.2, 30.2) aufweist, um das Einbringen
des Klebemediums in den Einspannbereich zu erleichtern.
4. Eckbeschlag (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass mehrere Kanalsysteme (20, 30) vorgesehen sind, insbesondere dass beide Beschlagelemente
(3, 4) zumindest eine Einlassöffnung (20.1, 30.1) und/oder eine Auslassöffnung (20.2,
30.2) aufweisen.
5. Eckbeschlag (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Einlassöffnung (20.1, 30.1) und/oder die Auslassöffnung (20.2, 30.2) im Bereich
der Anlageabschnitte (3.1, 4.1), insbesondere ungefähr auf der Höhe der Zwischenlage
angeordnet sind.
6. Eckbeschlag (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass zwischen beiden Beschlagelementen (3, 4) ein Halteelement (50) angeordnet ist, das
relativ zu den Beschlagelementen (3, 4) verschiebbar ist und das Halteelement (50)
in Wirkverbindung mit einem Verbindungselement (40) steht, das zur Lagerung des Türelements
(100) auf dem Drehpunkt und/oder der Achse dient, wobei insbesondere ein Befestigungsmechanismus
am Halteelement (50) sowie am Verbindungselement (40) integriert ist, der zwischen
einem gelösten Zustand und einem Fixierungszustand überführbar ist, wobei im gelösten
Zustand das Halteelement (50) an den Beschlagelementen (3, 4) verschiebbar ist und
im Fixierungszustand kraft- oder/und formschlüssig an zumindest einem Beschlagelement
(3, 4) befestigt ist.
7. Eckbeschlag (1) nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Halteelement (50) entlang der Längserstreckung des Beschlagelementes (3, 4) in
einem Freiraum (8) bewegbar ist, wobei insbesondere der Freiraum (8) eine Ausnehmung
in mindestens einem Beschlagelement (3, 4) aufweist und in der Ausnehmung das Halteelement
(50) beweglich gelagert ist.
8. Eckbeschlag (1) nach Anspruch 6 oder 7,
dadurch gekennzeichnet,
dass im Fixierungszustand eine Klemmung zwischen dem Halteelement (50) und der Ausnehmung
wirkt, wobei die Klemmung eine Bewegung des Halteelementes (50) relativ zum Beschlagelement
(3, 4) verhindert.
9. Verfahren zur Montage eines Eckbeschlages (1), insbesondere eines Eckbeschlages (1)
nach einem der Ansprüche 1 bis 8, an ein auf einem Drehpunkt und/oder einer Achse
anordenbares Türelement (100), insbesondere VSG-Glastürelement (200), wobei der Eckbeschlag
(1) ein erstes Beschlagelement (3) und ein zweites Beschlagelement (4) aufweist, welche
jeweils zumindest bereichsweise einen Anlageabschnitt (3.1, 4.1) aufweisen, der eine
mit dem Türelement (100) kontaktierbare Zwischenlage umfasst, und die Beschlagelemente
(3, 4) einen Einspannbereich für das Türelement (100) begrenzen, wobei der Eckbeschlag
(1) wenigstens ein Kanalsystem (20, 30) aufweist, um ein Klebemedium von außen in
den Einspannbereich einzubringen, wobei folgende Schritte vorgesehen sind:
1) Anbringen des Eckbeschlages (1) an das Türelement (100),
2) Einbringen des Klebemediums über eine Einlassöffnung (20.1, 30.1) in das Kanalsystem
(20), wodurch eine stoffschlüssige Verbindung zwischen dem Türelement (100) und wenigstens
einem Anlageabschnitt (3.1, 4.1) erreicht wird.
10. Verfahren (1) nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet,
dass im Schritt 1) ein verringertes Spannmoment auf die Beschlag-elemente (3, 4) aufgebracht
wird.
11. Verfahren (1) nach Anspruch 9 oder 10,
dadurch gekennzeichnet,
dass vor dem Schritt 2) eine Justierung des Türelementes (100) an dem Drehpunkt und/oder
der Achse erfolgt.
12. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass als Klebemedium ein Ein- oder Mehrkomponentenkleber, insbesondere ein Zweikomponentenkleber
eingebracht wird.
13. Verfahren nach Anspruch 12,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Mehrkomponentenkleber auf Basis von 2-Komponenten-Polyurethan, Zweikomponenten-Epoxidharz
oder Zweikomponenten-Acrylatbasis ausgebildet wird.
14. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Klebemedium über ein zumindest abschnittsweise in die Einlassöffnung (20.1, 30.1)
einsetzbares Einführhilfeelement (70) in das Kanalsystem (20, 30) eingebracht wird.
15. Verfahren nach Anspruch 14,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Einführhilfeelement (70) eine Mischdüse umfasst und/oder dem Einführhilfeelement
(70) eine Mischdüse nachgeschaltet ist, wobei durch die Mischdüse vor dem Einbringen
des Klebemediums in das Kanalsystem (20, 30) die Komponenten des Klebemediums miteinander
vermischt werden.