[0001] Die Erfindung betrifft einen Bohrgestängeschuss, ein Verbindungssystem einer Erdbohrvorrichtung,
eine Erdbohrvorrichtung und ein Verfahren zum Verbinden eines Bohrgestängeschusses.
[0002] Erdbohrvorrichtungen, insbesondere Horizontalbohrvorrichtungen, kommen zum Einsatz,
um in grabenloser Bauweise Erdbohrungen beispielsweise für Versorgungs- und Entsorgungsleitungen
in das Erdreich einzubringen bzw. bereits verlegte Altleitungen grabenlos auszutauschen.
Zum Einbringen der Erdbohrung wird meist ein Bohrgestängeschüsse aufweisendes Bohrgestänge
verwendet, bei dem die Bohrgestängeschüsse miteinander, mit Bohrköpfen und/oder einem
Antrieb verbindbar sind.
[0003] Es ist bekannt, Bohrgestängeschüsse derart auszugestalten, dass die Bohrgestängeschüsse
an einem Ende ein Innengewinde aufweisen und am jeweils anderen Ende mit einem Außengewinde
versehen sind. So kann ein Bohrgestängeschuss mit seinem das Außengewinde aufweisenden
Ende in ein entsprechendes Innengewinde in einem anderen Bohrgestängeschuss - oder
umgekehrt - verschraubt werden.
[0004] Aus
DE 41 16 771 C2 ist bekannt, Bohrgestängeschüsse mittels einer Schnellkupplung zu verbinden. Die
Schnellkupplung kann ein zumindest in einer Richtung verdrehfester Bajonettverschluss
sein, der in der Lage ist, sowohl Zug- und Schub- als auch Drehkräfte aufzunehmen.
Die aus
DE 41 16 771 C2 bekannten Bohrgestängeschüsse lassen sich durch axiales Zusammenstecken und anschließendes
radiales Verdrehen zug- und schubfest miteinander verbinden. Zur Sicherung der Verbindung
gegen Verdrehung beschreibt die
DE 41 16 771 C2 die Verwendung eines Querstifts.
[0005] Nachteilig bei dem bekannten Stand der Technik ist die Verwendung eines zusätzlichen
Bauteils - des Querstifts -, um eine verdrehfeste Verbindung in beiden Drehrichtungen
um die Längsachse der Bohrgestängeschüsse herzustellen. Es bedarf zusätzlichen Materials
und zusätzlicher Verfahrensschritte, um die Bohrgestängeschüsse zu verbinden und nach
Erstellen der Erdbohrung zu lösen. Insbesondere das Entfernen des Querstifts kann
aufgrund der harschen Bedingungen beim Erdbohren schwierig und/oder zeitaufwändig
sein.
[0006] Der Erfindung lag daher die Aufgabe zugrunde, einen verbesserten Bohrgestängeschuss
anzugeben, mit dem eine einfachere Ausgestaltung einer drehfesten Verbindung in beiden
axialen Drehrichtungen möglich ist. Weiterhin sollte ein verbessertes Verbindungssystem
geschaffen werden sowie eine verbesserte Erdbohrvorrichtung. Ferner sollte ein Verfahren
angegeben werden, mit dem ein verbessertes Verbinden eines Bohrgestängeschusses möglich
ist.
[0007] Diese Aufgabe wird durch die Gegenstände der nebengeordneten Patentansprüche gelöst.
Vorteilhafte Weiterbildungen der Gegenstände der nebengeordneten Patentansprüche sind
Gegenstand der jeweiligen abhängigen Patentansprüche und ergeben sich aus der nachfolgenden
Beschreibung.
[0008] Die der Erfindung zugrundeliegende Idee liegt darin, eine Bajonettverbindung, die
aus einer Steck-Dreh-Verbindung besteht, derart weiterzubilden, dass zusätzlich zu
den Schritten des Steckens und Drehens ein weiterer Steck-Schritt durchgeführt wird,
indem eine rotationsfeste Verbindung um die Längsachse des Bohrgestängeschusses erreicht
wird. Mit dem Bohrgestängeschuss ist insbesondere ein Paddelbetrieb des Bohrgestänges
möglich.
[0009] Ein "Bohrgestängeschuss" umfasst im Sinne der Erfindung einen Gestängeschuss einer
Erdbohrvorrichtung. Unter einer "Erdbohrvorrichtung" wird insbesondere jede Vorrichtung
verstanden, welche ein Bohrgestängeschüsse aufweisendes Bohrgestänge in einem bestehenden
oder zu erstellenden Kanal im Erdreich bewegt, um eine Bohrung, insbesondere eine
Horizontalbohrung, zu erstellen oder aufzuweiten oder um Leitungen oder andere lange
Körper in das Erdreich einzuziehen. Bei der Erdbohrvorrichtung kann es sich insbesondere
um eine HD-Vorrichtung (Horizontal Drilling, Horizontalbohrung) handeln. Eine erfindungsgemäße
"Erdbohrvorrichtung" umfasst eine ein Bohrgestänge antreibende Vorrichtung, die Erdreich
verdrängend arbeitet, und das Bohrgestänge zumindest über einen Teilwinkelbereich
drehend in längsaxialer Richtung des Bohrgestänges angetrieben werden kann. Wird das
Gestänge über einen Winkelbereich in beiden Drehrichtungen in Richtung der Längsachse
des Bohrgestänges bewegt, so spricht man vom Paddelbetrieb.
[0010] Der Begriff "HD" im Sinne der vorliegenden Erfindung umfasst insbesondere jede Art
von bestehenden oder zu erstellenden, vorzugsweise horizontalen oder zur Horizontalen
geneigten Kanälen in einem Körper, insbesondere Erdkanäle einschließlich Erdbohrungen,
Felsbohrungen oder Erdleitungen sowie unterirdische oder oberirdische Rohrleitungen
und Wasserkanäle, die sich durch Einsatz einer entsprechenden Erdbohrvorrichtung herstellen
oder einziehen lassen.
[0011] Ein erfindungsgemäßer Bohrgestängeschuss weist mindestens, insbesondere endseitig,
eine Steck-Dreh-Aufnahme, eine sogenannte Bajonett-Aufnahme, zum Zusammenwirken mit
einem Mitnehmer, dem sogenannten Bajonett-Mitnehmer, auf. Zusätzlich zu der Steck-Dreh-Aufnahme
erlaubt die Aufnahme einen zusätzlichen Steck-Schritt zur Fixierung des Mittnehmers
in eine in beiden Drehrichtungen rotationsfeste Verbindung um die Längsachse des Bohrgestängeschusses.
[0012] Die Aufnahme, die insbesondere endseitig am Bohrgestängeschuss angeordnet sein kann,
ermöglicht, dass der Bohrgestängeschuss mit dem Mitnehmer mittels eines Steckens ineinander
gesetzt wird, wobei Bohrgestängeschuss und Mitnehmer zueinander in längsaxialer Richtung
des Bohrgestängeschusses ausgerichtet werden. Nach dem axialen Stecken des Bohrgestängeschusses
in axialer Richtung relativ zum Mitnehmer kann der Bohrgestängeschuss relativ zum
Mitnehmer um die Längsachse gedreht werden, so dass der Bohrgestängeschuss und der
Mitnehmer in Steckrichtung derart nicht mehr fluchten, dass Bohrgestängeschuss und
Mitnehmer in Steckrichtung bzw. entgegen dieser nicht mehr getrennt werden können.
Die durch die Steck-Dreh-Schritte erhaltene Verbindung ist damit zugfest. Nachdem
Bohrgestängeschuss und Mitnehmer relativ zueinander gedreht wurden, erlaubt die Aufnahme
einen weiteren Steck-Schritt, insbesondere in längsaxialer Richtung des Bohrgestängeschusses,
um zu bewirken, dass die bei der Drehung (im Dreh-Schritt) zusammenwirkenden Flächen
nicht mehr fluchten und eine Verdrehung entgegen der Drehung zum Ausbilden der Verbindung
kein Lösen des Bohrgestängeschusses vom Mitnehmer ermöglicht. Durch den weiteren Steck-Schritt
können Bohrgestängeschuss und Mitnehmer derart fixiert werden, dass eine rotationsfeste
Verbindung um die Längsachse des Bohrgestängeschusses in beiden Drehrichtungen möglich
ist. Durch den zusätzlichen Steck-Schritt können Bohrgestängeschuss und Mitnehmer
derart ausgerichtet werden, dass Bohrgestängeschuss und Mitnehmer zusammenwirkende
Flächen aufweisen, die in Anlage zueinander beim zusätzlichen Steck-Schritt gelangen,
und Bohrgestängeschuss und Mitnehmer rotationsfest in beide Drehrichtungen fixieren.
[0013] Ein erfindungsgemäßer Bohrgestängeschuss ermöglicht damit eine einfache Ausgestaltung
einer Verbindung mit einem Mitnehmer, bei dem eine Drehbewegung des Bohrgestängeschusses
in beiden Drehrichtungen um die Längsachse des Bohrgestängeschusses möglich ist. Zudem
ermöglicht der Bohrgestängeschuss, eine Möglichkeit, das Gestänge mittels einer Zugbewegung
zu bergen, da durch das Ausbilden einer Drehung zwischen Bohrgestängeschuss und Mitnehmer
sowie vorherigem Ausrichten und Stecken von Bohrgestängeschuss und Mitnehmer zueinander
der Mitnehmer gegenüber dem Bohrgestängeschuss gedreht werden kann, so dass eine Innenkontur
des Mitnehmers und eine Außenkontur eines Bohrgestängeschusses nicht mehr fluchten.
Zusätzlich zu der Zugbewegung, mit der das Gestänge geborgen werden kann, ist eine
mögliche Drehbewegung zum Lösen in einer Richtung, nämlich in der Richtung zum Ausbilden
der Verbindung im Dreh-Schritt möglich.
[0014] Der Mitnehmer kann an einem erfindungsgemäßen Bohrgestängeschuss ausgebildet sein,
so dass der Mitnehmer an einem Ende eines Bohrgestängeschusses und eine entsprechende
Aufnahme für den Mitnehmer am anderen Ende des Bohrgestängeschusses ausgebildet ist.
Es kann aber auch vorgesehen sein, dass der Bohrgestängeschuss nur an einem Ende eine
Aufnahme für den Mitnehmer aufweist. Insbesondere kann vorgesehen sein, dass ein am
vorderen Ende des Bohrgestänges vorgesehener Bohrgestängeschuss, der mit dem Bohrkopf
verbunden wird, nur an einem Ende eine Aufnahme für den Mitnehmer aufweist und am
anderen Ende eine andersartige Verbindung vorgesehen ist. Ferner kann auch vorgesehen
sein, dass an dem endseitigen Bereich des Bohrgestängeschusses, an dem die (Bajonett-)Aufnahme
ausgebildet ist, ein weiteres Verbindungselement geformt ist. Beispielsweise kann
endseitig zudem ein konisches Gewinde ausgebildet sein, mittels dessen die Bohrgestängeschüsse
miteinander verschraubbar sind und der Mitnehmer lediglich am Antrieb bzw. einem Schlitten
einer Erdbohrvorrichtung ausgebildet ist.
[0015] Der in den Patentansprüchen oder der Beschreibung verwendete Begriff "mindestens
ein" ebenso wie der in den Patentansprüchen und der Beschreibung verwendete unbestimmte
Artikel "ein" - auch in entsprechenden grammatikalischen Ausprägungen in Bezug auf
Genus und Deklination - umfasst im Hinblick auf das in Bezug genommene Nomen genau
eines oder mehrere, d.h. zwei, drei, vier usw., der durch das Nomen bezeichneten Elemente.
[0016] Die erfindungsgemäße Aufnahme des Bohrgestängeschusses weist in einer bevorzugten
Ausführungsform einen Ausrichtabschnitt, einen Drehabschnitt und einen Paddelabschnitt
auf. Die drei Abschnitte der Aufnahme können die einzelnen Schritte zur Ausbildung
der Verbindung, d.h. das Stecken, das Drehen und das Stecken ermöglichen. Mittels
des Ausrichtabschnitts können der Bohrgestängeschuss und der Mitnehmer axial ausgerichtet
werden, so dass ein Stecken nach dem Ausrichten zueinander erfolgen kann. Mittels
des Drehabschnitts können der Bohrgestängeschuss und der Mitnehmer relativ zueinander
um die Längsachse, bevorzugt um 45°, gedreht werden. Der Paddelabschnitt ermöglicht
das nach dem relativen Drehen von Bohrgestängeschuss und Mitnehmer erforderliche Stecken
von Bohrgestängeschuss und Mitnehmer relativ zueinander. Das Stecken im Sinne der
Erfindung erfolgt durch eine Relativbewegung von Bohrgestängeschuss und Mitnehmer
in axialer Richtung aufeinander zu. Im Paddelabschnitt liegen in beiden Drehrichtungen
Wirkflächen des Bohrgestängeschusses und des Mitnehmers vor, die in Anlage zueinander
sind, um die rotationsfeste Verbindung in beiden Drehrichtungen zu gewährleisten.
Der Ausrichtabschnitt ist bezogen auf das Ende des Bohrgestängeschusses, an dem die
Verbindung ausgebildet wird, näher beabstandet als der Drehabschnitt und der Paddelabschnitt.
Der Drehabschnitt ist näher zum Ende des Bohrgestängeschusses, an dem die Verbindung
ausgebildet werden soll, beabstandet als der Paddelabschnitt. Insbesondere können
Ausrichtabschnitt, Drehabschnitt und Paddelabschnitt unmittelbar aufeinander folgen
betrachtet von dem Ende des Bohrgestängeschusses, an dem die Verbindung ausgebildet
werden soll.
[0017] In einer bevorzugten Ausführungsform weist die Aufnahme eine axiale Aufsitzfläche
und eine Paddelfläche für den Mitnehmer auf. Die axiale Aufsitzfläche ist eine dem
Mitnehmer bzw. dem Ende des Bohrgestängeschusses zugewandte Fläche, gegen die der
Mitnehmer beim zusätzlichen Steck-Schritt in Anlage mit einer Fläche gelangt und die
Bewegung beim Steck-Schritt zwischen Bohrgestängeschuss und Mitnehmer beendet. Die
Paddelfläche für den Mitnehmer gewährleistet die rotationsfeste Verbindung, wobei
der Mitnehmer mit einer entsprechenden Fläche an der Paddelfläche anliegt. Die Aufsitzfläche
kann insbesondere eine Flächennormale aufweisen, die parallel zur Längsachse des Bohrgestängeschusses
verläuft. Die Paddelfläche kann insbesondere eine Flächennormale aufweisen, die parallel
zu einer Radialrichtung ist. Es kann mehr als eine Aufsitzfläche und/oder mehr als
eine Paddelfläche vorgesehen sein. Beispielsweise können vier Paddelflächen vorhanden
sein. Es kann sich eine geringere Flächenpressung ergeben.
[0018] In einer bevorzugten Ausführungsform sind am Bohrgestängeschuss zwei Paddelflächen
ausgebildet, die winkelversetzt zur Längsachse des Bohrgestängeschusses angeordnet
sind. Durch die Ausbildung von zwei Paddelflächen ist eine sichere Ausbildung der
rotationsfesten Verbindung in den beiden Drehrichtungen möglich. Für jede der beiden
Drehrichtungen kann eine Paddelfläche für den Mitnehmer vorgesehen sein.
[0019] Vorzugsweise ist ein Abschnitt zum längsaxialen Ausrichten des Bohrgestängeschusses
zum Mitnehmer ausgebildet (Ausrichtabschnitt), der in einem Winkelbereich um die Längsachse
des Bohrgestängeschusses einen Vorsprung gegenüber einem anderen Abschnitt, in dem
der Mitnehmer um die Längsachse des Bohrgestängeschusses drehbar ist (Drehabschnitt),
aufweist. Der Vorsprung kann derart ausgestaltet sein, dass der Mitnehmer nach dem
relativen Drehen des Mitnehmers zum Bohrgestängeschuss einen Anschlag für eine axiale
Bewegung des Mitnehmers zum Bohrgestängeschuss verhindert. Der Begriff "Vorsprung"
kann eine makroskopische Erhebung auf einer Umfangsfläche des Bohrgestängeschusses
umfassen. Die makroskopische Erhebung kann vorzugsweise lokal begrenzt sein. Die Erhebung
kann gegenüber der Fläche vorstehen. Insbesondere kann der Vorsprung gegenüber einer
Mantelfläche des Drehabschnitts vorstehen. Insbesondere können vier Vorsprünge ausgebildet
sein.
[0020] Der Abschnitt zum längsaxialen Ausrichten des Bohrgestängeschusses ist vorzugsweise
symmetrisch ausgebildet, so dass ein oder mehrere vorhandene Vorsprünge, die als Anschlag
für eine Begrenzung einer axialen Relativbewegung zwischen Bohrgestängeschuss und
Mitnehmer vorgesehen sind, winkelversetzt zueinander winkeläquidistant um die Längsachse
des Bohrgestängeschusses ausgebildet sind.
[0021] In einer bevorzugten Ausführungsform ist die längsaxiale Erstreckung des Abschnitts,
in dem der Mitnehmer um die Längsachse des Bohrgestängeschusses drehbar ist (Drehabschnitt),
im Wesentlichen gleich der längsaxialen Erstreckung einer Innenkontur des Mitnehmers,
so dass Bohrgestängeschuss und Mitnehmer relativ zueinander gedreht werden können
und die Drehung in längsaxialer Richtung geführt ist.
[0022] In einer bevorzugten Ausführungsform weist der Abschnitt, in dem der Mitnehmer um
die Längsachse des Bohrgestängeschusses drehbar ist (Drehabschnitt) eine Längsbewegungs-Stoppfläche
und eine Drehbewegungs-Stoppfläche auf, die derart zueinander angeordnet sind, dass
der Mitnehmer beim in Kontaktbringen mit der Drehbewegungs-Stoppfläche außer Kontakt
mit der Längsbewegung-Stoppfläche ist und der Mitnehmer relativ zu einem weiteren
Abschnitt (Paddelabschnitt) steckbar ist.
[0023] Die Erfindung schafft auch ein Verbindungssystem einer Erdbohrvorrichtung zum Verbinden
eines vorgenannten Bohrgestängeschusses mit einem Mitnehmer sowie eine Erdbohrvorrichtung
mit einem der vorgenannten Bohrgestängeschüsse.
[0024] Ferner schafft die Erfindung ein Verfahren zum Verbinden eines Bohrgestängeschusses
mit einem Mitnehmer, wobei das Verfahren die Schritte umfasst: Stecken des Bohrgestängeschusses
relativ zum Mitnehmer in Längsrichtung des Bohrgestängeschusses, Drehen des Bohrgestängeschusses
relativ zum Mitnehmer um die Längsachse des Bohrgestängeschusses und Stecken des Bohrgestängeschusses
relativ zum Mitnehmer in Längsrichtung des Bohrgestängeschusses, wobei der Mitnehmer
in Anlage zum Bohrgestängeschuss derart gebracht wird, dass eine rotationsfeste Verbindung
in beiden Drehrichtrungen zur Längsachse des Bohrgestängeschusses ausgebildet wird.
[0025] Die vorstehenden Ausführungen stellen ebenso wie die nachfolgende Beschreibung beispielhafter
Ausführungsformen keinen Verzicht auf bestimmte Ausführungsformen oder Merkmale dar.
[0026] Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispiels
näher erläutert:
In den Zeichnungen zeigt:
- Fig.1
- eine isometrische Darstellung eines endseitigen Bereichs eines Bohrgestängeschusses
und einen Mitnehmer;
- Fig. 2
- den Mitnehmer und den endseitigen Bereich des Bohrgestängeschusses gemäß Fig. 1 in
einer aufgesteckten Position in isometrische Darstellung;
- Fig. 3
- eine stirnseitige Ansicht des auf dem Bohrgestängeschuss aufgesetzten Mitnehmers gemäß
Fig. 2;
- Fig. 4
- eine Seitenansicht gemäß Fig. 2 und eine Schnittdarstellung; und
- Fig. 5
- eine Seitenansicht sowie Schnittdarstellungen des Mitnehmers und des Bohrgestängeschusses
nach dem Ausbilden einer rotationsfesten Verbindung
[0027] Fig. 1 zeigt schematisch einen endseitigen Bereich eines Bohrgestängeschusses 1,
der eine Aufnahme 2 aufweist, die eine Steck-Dreh-Aufnahme 3 umfasst. Die Aufnahme
2 weist ferner einen Abschnitt 4 auf, der einen zusätzlichen Steck-Schritt zur Fixierung
eines Mitnehmers 5 erlaubt, wobei im zusätzlichen Steck-Schritt der Mitnehmer 5 zum
Bohrgestängeschuss 1 bzw. der Aufnahme 2 des Bohrgestängeschusses 1 derart positioniert
ist, dass der Mitnehmer 5 in beiden Drehrichtungen rotationsfest zum Bohrgestängeschuss
1 anliegt.
[0028] Der endseitige Bereich des Bohrgestängeschusses 1 weist ein konisch verlaufendes
Ende 6 auf, an den sich ein Ausrichtabschnitt 7 anschließt. Am Ende 6 kann ein Außengewinde
ausgestaltet sein, das zu einem Innengewinde eines weiteren Bohrgestängeschusses entsprechend
ausgebildet ist. Beabstandet zum dargestellten Ende des Bohrgestängeschusses 1 ist
ein Drehabschnitt 8 ausgebildet, auf den ein Paddelabschnitt 9 noch weiter beabstandet
vom Ende des Bohrgestängeschusses 1 ausgebildet ist.
[0029] In Fig. 2 ist der Mitnehmer 5 auf die Aufnahme 2 des Bohrgestängeschusses 1 aufgeschoben
und der Ausrichtabschnitt 7 ist derart in einer Innenkontur des Mitnehmers 5 positioniert,
dass ein freier Durchgang für den Ausrichtabschnitt 7 im Mitnehmer 5 vorliegt und
der Mitnehmer 5 relativ zum Bohrgestängeschuss 1 um die Längsachse des Bohrgestängeschusses
1 gedreht werden kann. In der in Fig. 2 dargestellten Position von Mitnehmer 5 und
Bohrgestängeschuss 1 ist der Bohrgestängeschuss 1 mit dem Mitnehmer 5 in Anlage. Eine
Längsbewegungs-Stoppfläche 10 am Bohrgestängeschuss 1 begrenzt die axiale Bewegung
des Mitnehmers 5 beim Aufstecken und dient als Auflage beim Drehen. Die Drehung des
Mitnehmers 5 relativ zum Bohrgestängeschuss 1 wird durch eine Drehbewegungs-Stoppfläche
14 begrenzt.
[0030] In Fig. 3 ist der Bohrgestängeschuss 1 mit dem Mitnehmer 5 in der Position von Fig.
2 von vorne gezeigt.
[0031] Fig. 4 zeigt eine Seitenansicht des auf den Bohrgestängeschuss 1 aufgeschobenen Mitnehmers
5 sowie eine Schnittdarstellung gemäß Ebene A-A.
[0032] Fig. 5 zeigt den Mitnehmer 5 mit dem Bohrgestängeschuss 1 nach einer relativen Drehung
des Mitnehmers 5 zum Bohrgestängeschuss 1 um die Längsachse des Bohrgestängeschusses
1 und ein Vorschieben des Mitnehmers 5 relativ zum Bohrgestängeschuss 1 in einer Seitenansicht
und in Schnittdarstellung gemäß den in der Schnittdarstellung angegebenen Ebenen B-B,
C-C und D-D. In der in Fig. 5 dargestellten Position des Bohrgestängeschusses 1 zum
Mitnehmer 5 fluchten die Ausnehmung im Mitnehmer 5 und die am Ausrichtabschnitt 7
ausgebildeten Vorsprünge 11 nicht mehr miteinander, so dass bei einer Zugbelastung
von Mitnehmer 5 zum Bohrgestängeschuss 1 eine zugfeste Verbindung vorliegt. Der Mitnehmer
5 schlägt bei einer Zugbelastung an den am Ausrichtabschnitt 7 ausgebildeten Vorsprüngen
11 an.
[0033] Zudem ist in der in Fig. 5 dargestellten Position eine drehfeste Verbindung in beiden
Richtungen zwischen dem Mitnehmer 5 und dem Bohrgestängeschuss 1 ausgebildet. Der
Bohrgestängeschuss 1 weist zwei Paddelflächen 12 auf, die in Anlage mit an dem Mitnehmer
5 ausgebildeten Drehbewegungsmitnahmeflächen 13 liegen.
1. Bohrgestängeschuss (1) mit mindestens einer Steck-Dreh-Aufnahme (Bajonett-Aufnahme)
(2) zum Zusammenwirken mit einem (Bajonett-)Mitnehmer (5), dadurch gekennzeichnet, dass die Aufnahme (2) einen zusätzlichen Steck-Schritt zur Fixierung des Mitnehmers (5)
in eine in beiden Drehrichtungen rotationsfeste Verbindung um die Längsachse des Bohrgestängeschusses
(1) erlaubt.
2. Bohrgestängeschuss (1) nach Anspruch 1, wobei die Aufnahme (2) einen Ausrichtabschnitt
(7), einen Drehabschnitt (8) und einen Paddelabschnitt (9) umfasst.
3. Bohrgestängeschuss (1) nach Anspruch 1 oder 2, wobei die Aufnahme (2) mindestens eine
axiale Aufsitzfläche und mindestens eine Paddelfläche (12) für den Mitnehmer (5) aufweist.
4. Bohrgestängeschuss (1) nach Anspruch 3, wobei zwei Paddelflächen (12), die winkelversetzt
zur Längsachse des Bohrgestängeschusses (1) angeordnet sind, ausgebildet sind.
5. Bohrgestängeschuss (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 4, wobei ein Abschnitt (4) zum
längsaxialen Ausrichten des Bohrgestängeschusses (1) zum Mitnehmer (5) ausgebildet
ist, der in einem Winkelbereich um die Längsachse des Bohrgestängeschusses (1) einen
Vorsprung (11) gegenüber einem anderen Abschnitt, in dem der Mitnehmer (5) um die
Längsachse des Bohrgestängeschusses (1) drehbar ist, aufweist.
6. Bohrgestängeschuss (1) nach Anspruch 5, wobei der Abschnitt (4) zum längsaxialen Ausrichten
des Bohrgestängeschusses (1) symmetrisch ausgebildet ist.
7. Bohrgestängeschuss (1) nach Anspruch 5 oder 6, wobei die längsaxiale Erstreckung des
Abschnitts (4), in dem der Mitnehmer (5) um die Längsachse des Bohrgestängeschusses
(1) drehbar ist, im Wesentlichen der längsaxialen Erstreckung einer Innenkontur des
Mitnehmers (5) entspricht.
8. Bohrgestängeschuss (1) nach einem der Ansprüche 5 bis 7, wobei der Abschnitt (4),
in dem der Mitnehmer (5) um die Längsachse des Bohrgestängeschusses (1) drehbar ist,
eine Längsbewegungs-Stoppfläche (10) und eine Drehbewegungs-Stoppfläche 14 aufweist,
die derart angeordnet sind, dass der Mitnehmer (5) beim in Kontaktbringen mit der
Drehbewegungs-Stoppfläche (14) außer Kontakt mit der Längsbewegungs-Stoppfläche (10)
ist und der Mitnehmer (5) relativ zu einem weiteren Abschnitt (4) steckbar ist.
9. Verbindungssystem einer Erdbohrvorrichtung zum Verbinden eines Bohrgestängeschusses
(1) nach einem der Ansprüche 1 bis 8 aufweisend den Bohrgestängeschuss (1) und einen
Mitnehmer (5).
10. Verbindungssystem nach Anspruch 9, wobei der Mitnehmer (5) an einem Antrieb und/oder
an einem weiteren Bohrgestängeschuss (1) ausgebildet ist.
11. Erdbohrvorrichtung mit einem Bohrgestängeschuss (1) nach einem der Ansprüche 1 bis
8 und einem Mitnehmer (5).
12. Verfahren zum Verbinden eines Bohrgestängeschusses (1) mit einem Mitnehmer (5), wobei
das Verfahren die folgenden Schritte umfasst: Stecken des Bohrgestängeschusses (1)
relativ zum Mitnehmer (5) in Längsrichtung des Bohrgestängeschusses (1), Drehen des
Bohrgestängeschusses (1) relativ zum Mitnehmer (5) um die Längsachse des Bohrgestängeschusses
(1) und Stecken des Bohrgestängeschusses (1) relativ zum Mitnehmer (5) in Längsrichtung
des Bohrgestängeschusses (1), wobei der Mitnehmer (5) in Anlage zum Bohrgestängeschuss
(1) derart gebracht wird, dass eine rotationsfeste Verbindung in beiden Drehrichtungen
zur Längsachse des Bohrgestängeschusses (1) ausgebildet wird.