[0001] Die Erfindung betrifft ein System aus zumindest einem Vakuumgerät und zumindest einer
Funktionseinheit, wobei eine Verbindung vorgesehen ist, mittels welcher das Vakuumgerät
und die Funktionseinheit elektrisch und/oder informationstechnisch miteinander verbindbar
sind.
[0002] Derartige Systeme werden dazu eingesetzt, Aufgaben der Vakuumtechnik, insbesondere
die Vakuumerzeugung, zu erfüllen. Zur Vakuumerzeugung dienen meist Vakuumpumpen wie
zum Beispiel Turbomolekular-, Drehschieber-, Seitenkanal-, Membran-, Schrauben-, Drehkolben-,
ein- oder mehrstufige Wälzkolben-, Diffusions-, Kryo-, lonengetter-, Scroll- und Gaedepumpen
sowie Kombinationen dieser Pumpen. Beim Einsatz eines solchen Systems sind häufig
unterschiedliche Anforderungen bezüglich des Bauraums an unterschiedlichen Einsatzorten
zu berücksichtigen. Der Anwender kann ein bestimmtes System häufig nur in einer bestimmten
räumlichen Orientierung einsetzen, da meist nicht nur die räumliche Konfiguration
des Systems selbst, sondern weitere Umstände zu berücksichtigen sind, wie z.B. die
Positionierung von Anschlüssen und der Verlauf von Anschlussleitungen. Dies gilt nicht
nur für Antriebsgeräte und gegebenenfalls in diese integrierte Netzteile, sondern
auch für andere Zubehör- und Funktionsteile, die an ganz bestimmten Stellen eines
Vakuumgerätes, insbesondere einer Vakuumpumpe, angeordnet werden müssen. Die Konfiguration
eines Vakuumsystems muss also oft mangels Flexibilität am Einsatzort herstellerseitig
individuell in Abhängigkeit von den jeweiligen Gegebenheiten am Einsatzort erfolgen,
weshalb eine große Teile- und Variantenvielfalt seitens des Herstellers vorgehalten
werden muss. Daher wird unter anderem versucht, insbesondere die Antriebsgeräte möglichst
klein auszuführen, damit Einbauprobleme gar nicht erst entstehen können. Dies steht
allerdings dem allgemeinen Bedürfnis nach immer mehr Leistungsfähigkeit und somit
dem Zwang nach größeren Antriebsgeräten bzw. Netzteilen diametral entgegen.
[0003] Es ist die Aufgabe der Erfindung, ein System aus Vakuumgerät und Funktionseinheit
zu schaffen, welches flexibel an unterschiedliche Anforderungen, insbesondere bezüglich
des Bauraums, angepasst werden kann.
[0004] Diese Aufgabe wird durch ein System mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst, und
insbesondere dadurch, dass die Verbindung derart ausgebildet ist, dass das Vakuumgerät
und die Funktionseinheit in einer Mehrzahl unterschiedlicher Relativorientierungen
technisch funktionierend verbindbar sind, wobei sich die Relativorientierungen hinsichtlich
der räumlichen Konfiguration des verbundenen Systems und/oder hinsichtlich der Funktionalität
des verbundenen Systems voneinander unterscheiden.
[0005] Dadurch kann die Funktionseinheit angepasst an bestimmte Anforderungen, z.B. bezüglich
des Bauraums oder der Richtung des Kabelabganges, montiert werden, wodurch seltener
eine Sonderkonstruktion für bestimmte Einsatzszenarien notwendig ist. Durch einfaches
Ändern der Relativorientierung können verschiedene Kundenwünsche bedient werden. Auch
ein Ändern der Relativorientierung am Einsatzort durch den Kunden ist möglich, weshalb
das System flexibler unter unterschiedlichen Anforderungen eingesetzt werden kann.
Der Kunde benötigt somit seltener kostenintensive Sonderlösungen und der Hersteller
des Systems muss weniger unterschiedliche Typen von Funktionseinheiten und Vakuumgeräten
vorhalten. Es können also mehr Gleichteile eingesetzt werden, wodurch die Kosten gesenkt
werden können.
[0006] Die Funktionseinheit kann zum Beispiel ein Antriebsgerät, ein Netzteil, eine Steuerungseinheit
für das Vakuumgerät und/oder das Antriebsgerät, Sensoren, eine Verarbeitungseinrichtung
für Sensordaten, eine Anzeige oder eine Kombination dieser Komponenten umfassen. Das
Vakuumgerät kann zum Beispiel eine Vakuumpumpe oder eine Vakuummesseinrichtung umfassen.
[0007] Die Verbindung kann eine Steckverbindung umfassen, wobei zumindest an einem Verbindungsbereich
des Vakuumgerätes ein oder mehrere Steckelemente und an zumindest einem Verbindungsbereich
der Funktionseinheit ein oder mehrere Buchsenelemente vorgesehen sind. Umgekehrt kann
die Verbindung eine Steckverbindung umfassen, wobei zumindest an einem Verbindungsbereich
der Funktionseinheit ein oder mehrere Steckelemente und an zumindest einem Verbindungsbereich
des Vakuumgerätes ein oder mehrere Buchsenelemente vorgesehen sind. Unterschiedliche
Relativorientierungen der Funktionseinheit gegenüber dem Vakuumgerät lassen sich somit
durch einfaches Umstecken der Verbindung erreichen. Die Änderung der Relativorientierung
wird also erleichtert und beschleunigt.
[0008] Die Verbindung kann kabellos ausgeführt sein. Dies erleichtert eine Änderung der
Relativorientierung und hilft dabei, eine falsche Verbindung zu vermeiden.
[0009] Zum Herstellen der Verbindung kann zumindest ein Verbindungsbereich des Vakuumgerätes
mit zumindest einem Verbindungsbereich der Funktionseinheit zusammenzubringen sein,
wobei jeweils der Verbindungsbereich an einer Außenseite des Vakuumgerätes bzw. der
Funktionseinheit ausgebildet ist. Der Verbindungsbereich kann an einem ebenen Bereich
der Außenseite ausgebildet sein.
[0010] Die Verbindung kann auf verschiedene Arten gesichert oder verriegelt sein, um eine
ausreichende mechanische Stabilität und einen Schutz insbesondere von Verbindungselementen
vor mechanischem Stress zu gewährleisten.
[0011] Die Steckverbindung selbst kann einen Verriegelungsmechanismus wie zum Beispiel einen
Überwurfring mit Bajonettverriegelung enthalten, womit Vakuumgerät und Funktionseinheit
mechanisch sicher verbunden werden können.
[0012] Auch kann eine separate mechanische Verbindung wie zum Beispiel eine oder mehrere
Verschraubungen vorgesehen sein. Die separate Verbindung kann in einem anderen Bereich
der Trennebene zwischen Vakuumgerät und Funktionseinheit räumlich getrennt vom Verbindungsbereich
oder sehr nahe bzw. den Verbindungsbereich durchdringend angeordnet sein.
[0013] Die Verbindung zwischen Vakuumgerät und Funktionseinheit kann auf verschiedene Arten
zentriert oder positioniert werden. Beide Seiten des Verbindungsbereichs können fest
mit dem Vakuumgerät und der Funktionseinheit verbunden sein. In diesem Fall werden
die beiden Einheiten vorteilhafterweise durch den Verbindungsbereich zentriert und
die eventuell vorhandene mechanische Sicherung bietet ausreichend Freiraum, so dass
eine Befestigung ohne Zwangskräfte auf den Verbindungsbereich möglich ist.
[0014] Alternativ oder zusätzlich kann eine Seite oder können beide Seiten des Verbindungsbereichs
weich aufgehängt oder in der Verbindungsebene verschiebbar ausgeführt sein, so dass
bei der Ausrichtung an einem Sekundärelement wie z.B. einem Zentrieransatz, Zentrierstiften
oder zum Beispiel einem oder mehreren Befestigungsmitteln im Bereich der Verbindungsebene
der Verbindungsbereich mit entsprechendem Spiel frei von Zwangskräften bleibt. Eine
anschließende Sicherung der beweglichen Verbindungsbereiche durch weitere Sicherungsmittel
kann die Funktionssicherheit dadurch erhöhen, dass bei im Betrieb auftretenden Erschütterungen
keine ungewollten Relativbewegungen im Rahmen des Spiels zwischen den Elementen und
damit keine Wackelkontakte entstehen können.
[0015] Bei einer Ausführungsform sind die unterschiedlichen Relativorientierungen an einer
Verbindungsstelle des Systems realisierbar, d.h. ein- und dieselbe Verbindungstelle
zwischen Vakuumgerät und Funktionseinheit dient zur Realisierung der unterschiedlichen
Relativorientierungen. Der Ort, an dem jeweilige Verbindungsbereiche von Funktionseinheit
und Vakuumgerät miteinander verbunden sind, definiert eine derartige Verbindungsstelle.
Das System kann nur genau eine Verbindungstelle aufweisen, an der für jede der unterschiedlichen
Relativorientierungen eine technisch funktionierende Verbindung herstellbar ist. Das
System kann aber auch mehrere, an unterschiedlichen Orten gelegene Verbindungsstellen
aufweisen.
[0016] Zum Herstellen unterschiedlicher Relativorientierungen an der einen Verbindungsstelle
können das Vakuumgerät und die Funktionseinheit um eine Achse relativ zueinander zu
verdrehen sein. Dadurch lässt sich die Verbindung einfach herstellen. Außerdem ist
nur jeweils ein Verbindungsbereich an dem Vakuumgerät und an der Funktionseinheit
notwendig, was die Kosten für das System weiter verringert. Es ist hierbei aber nicht
ausgeschlossen, dass das Vakuumgerät und/oder die Funktionseinheit mehr als einen
Verbindungsbereich aufweisen.
[0017] Die Verbindung kann in einer Mehrzahl von unterschiedlichen Winkelstellungen zwischen
Vakuumgerät und Funktionseinheit bezüglich der Achse herstellbar sein. Je mehr unterschiedliche
Winkelstellungen vorgesehen sind, desto mehr unterschiedliche Relativorientierungen
der Funktionseinheit gegenüber dem Vakuumgerät lassen sich realisieren.
[0018] An den unterschiedlichen Relativorientierungen sind bzw. ist bei einer Ausführungsform
nur ein Verbindungsbereich des Vakuumgerätes und/oder nur ein Verbindungsbereich der
Funktionseinheit beteiligt.
[0019] Das Vakuumgerät und/oder die Funktionseinheit weisen bei einer Ausführungsform nur
einen Verbindungsbereich auf.
[0020] Wie bereits erwähnt, können das Vakuumgerät und/oder die Funktionseinheit mehr als
einen Verbindungsbereich aufweisen. Zum Herstellen unterschiedlicher Relativorientierungen
kann ein Verbindungsbereich des Vakuumgerätes mit unterschiedlichen Verbindungsbereichen
der Funktionseinheit zusammenzubringen sein. Umgekehrt kann zum Herstellen unterschiedlicher
Relativorientierungen ein Verbindungsbereich der Funktionseinheit mit unterschiedlichen
Verbindungsbereichen des Vakuumgerätes zusammenzubringen sein.
[0021] Am Vakuumgerät und/oder an der Funktionseinheit können die Verbindungsbereiche an
unterschiedlichen Außenseiten vorgesehen sein. Dadurch lässt sich beispielsweise dieselbe
Funktionseinheit wahlweise - je nach den Gegebenheiten am Einsatzort - entweder an
einer Seite oder unterhalb des Vakuumgerätes anordnen. Auch ist eine Anordnung an
weiteren Seiten des Vakuumgerätes denkbar. Hierdurch wird die flexible Anpassung des
Systems an die am Einsatzort vorherrschenden räumlichen Gegebenheiten weiter verbessert.
[0022] An dem Vakuumgerät und/oder an der Funktionseinheit kann zumindest ein Verbindungsbereich
in unterschiedliche Abschnitte unterteilt sein, die sich hinsichtlich der Ausgestaltung
ihrer Verbindungselemente und/oder hinsichtlich der ihren Verbindungselementen zugeordneten
Funktionen voneinander unterscheiden. Die Verbindungselemente können also zum Beispiel
in jeweiligen Abschnitten als Steckkontaktierung oder Berührkontaktierung ausgeführt
sein.
[0023] Die Verbindungselemente der jeweiligen Abschnitte können verschiedene Funktionen
aufweisen, wie zum Beispiel digitale oder analoge Signal- oder Datenübertragung oder
eine elektrische Energieversorgung. Die Zuordnung von unterschiedlichen Funktionen
zu unterschiedlichen Abschnitten kann zum Beispiel die interne Kontaktierung in der
Funktionseinheit oder in dem Vakuumgerät erleichtern. Außerdem kann eine gegenseitige
elektromagnetische Störung zwischen einzelnen Verbindungselementen oder Leitern vermieden
oder verringert werden. In einem ersten Abschnitt können zum Beispiel Verbindungselemente
zur informationstechnischen Verbindung ausgestaltet sein und in einem zweiten Abschnitt
können Verbindungselemente zur elektrischen Übertragung einer Versorgungs- oder Antriebsenergie
für einen Motor des Vakuumgeräts ausgestaltet sein.
[0024] Jeder Abschnitt kann eine Gruppe von Verbindungselementen, insbesondere Steckelemente
oder Buchsenelemente, umfassen.
[0025] Die Abschnitte des Verbindungsbereiches können räumlich voneinander getrennt angeordnet
sein. Dies verringert eine gegenseitige elektromagnetische Störbeeinflussung zwischen
unterschiedlichen Abschnitten. Zum Beispiel kann ein Abschnitt für Energieübertragung
bei hohen Spannungen getrennt von einem Abschnitt zur Signalübertragung angeordnet
sein. Dadurch kann insbesondere eine Störung von Sensorsignalen verringert werden
und empfindliche Signalverarbeitungsschaltkreise können vor einer unerwünschten Kontaktierung
mit einer Energieversorgungsspannung beim Verbindungsvorgang oder im Betrieb geschützt
werden.
[0026] Das Vakuumgerät und/oder die Funktionseinheit kann dazu ausgebildet sein, die jeweilige
Relativorientierung zu erkennen. Dies erlaubt es, die Verbindung abhängig von der
Relativorientierung anzusteuern oder zu beschalten.
[0027] Die Erkennung kann mittels der Verbindung erfolgen. Dadurch wird die Erkennungsfunktion
in besonders einfacher Weise realisiert, da keine zusätzlichen Mittel für die Erkennung
erforderlich sind.
[0028] Das Vakuumgerät und/oder die Funktionseinheit kann dazu ausgebildet sein, automatisch
die Funktionalität des verbundenen Systems in Abhängigkeit von der jeweiligen Relativorientierung
herzustellen. Dadurch kann die Anzahl an notwendigen Verbindungselementen in der Verbindung
reduziert werden, da dieselben Verbindungselemente unterschiedlich in Abhängigkeit
von der Relativorientierung angesteuert oder beschaltet werden können. Zum Beispiel
können zum Antrieb eines Motors des Vakuumgeräts drei Verbindungselemente für drei
Phasen eines Drehstromantriebs vorgesehen sein. Wird hier die Relativorientierung
geändert, würde sich der Motor anschließend unter Umständen in die entgegengesetzte
Richtung drehen. Die Phasen des Drehstromantriebs können deshalb in diesem Beispiel
automatisch umgeschaltet oder in passender Reihenfolge angesteuert werden, so dass
wieder eine gewünschte Phasenbeziehung am Motor erreicht wird und dieser sich in der
gewünschten Richtung dreht.
[0029] Ist mehr als ein Verbindungsbereich vorhanden oder besitzt die Funktionseinheit ihrerseits
wiederum einen Verbindungsbereich, so sind auch mehrfache Kombinationen von Vakuumgerät
und mehreren Funktionseinheiten möglich. Hierbei können wiederum verschiedene Arten
der gezeigten Verbindungen hergestellt werden, so dass die verschiedenen Funktionseinheiten
in geeigneter Weise vorteilhaft zusammenwirken.
[0030] Beispielhaft kann ein Vakuumgerät mit einem Antriebsgerät verbunden werden, wobei
zusätzlich ein Netzteil entweder direkt mit dem Vakuumgerät oder mit dem Antriebsgerät
verbunden wird, so dass die Aufgaben "Vakuumerzeugung", "Antreiben" und "Spannungswandlung"
durch die verschiedenen Komponenten modular abgedeckt und mithilfe der Verbindungsbereiche
ermöglicht werden.
[0031] Weitere Ausführungsformen der Erfindung sind in den abhängigen Ansprüchen, der Beschreibung
sowie der Zeichnung angegeben.
[0032] Die Erfindung wird nachfolgend lediglich beispielhaft unter Bezugnahme auf die schematische
Zeichnung erläutert, in dieser zeigt:
- Fig. 1
- ein System aus Vakuumgerät und Funktionseinheit,
- Fig. 2
- eine Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Verbindung,
- Fig. 3
- eine weitere Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Verbindung,
- Fig. 4
- eine weitere Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Verbindung,
- Fig. 5
- eine Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Systems mit mehreren Verbindungstellen
und mit mehr als einem Verbindungsbereich an dem Vakuumgerät,
- Fig. 6
- ein erfindungsgemäßes System mit genau einer Verbindungsstelle,
- Fig. 7
- eine Ausführungsform von zur Verbindung vorgesehenen Verbindungselementen,
- Fig. 8
- eine Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Verbindung.
[0033] Fig. 1 zeigt ein System aus Vakuumgerät 10 und Funktionseinheit 12. Zwischen dem
Vakuumgerät 10 und der Funktionseinheit 12 ist eine Verbindung 14 vorgesehen. Bei
dem Vakuumgerät 10 handelt es sich um eine Vakuumpumpe, während die Funktionseinheit
12 ein Antriebsgerät für die Vakuumpumpe ist. Die Verbindung 14 sorgt für eine elektrische
Verbindung zur Energieversorgung und kann - je nach Ausgestaltung bzw. zusätzlicher
Funktionalität des Antriebsgerätes 12 - auch für eine informationstechnische Anbindung
sorgen, d.h. eine Kommunikation zwischen Vakuumpumpe 10 und Antriebsgerät 12 ermöglichen,
z.B. durch die Übermittlung von Signalen und die Übertragung von Daten in einer Richtung
oder in beiden Richtungen.
[0034] Die Verbindung 14 ist derart ausgestaltet, dass die Funktionseinheit 12 durch Verdrehung
um die Achse A in ihrer Relativanordnung bezüglich des Vakuumgerätes 10 verändert
werden kann, wobei weiterhin eine elektrische und/oder informationstechnische Anbindung
der Funktionseinheit 12 an das Vakuumgerät 10 gewährleistet ist. Eine mechanische
Drehlagerung kann vorgesehen sein, ist aber nicht zwingend, d.h. ein Wechsel der Relativorientierung
kann auch einfach dadurch erreicht werden, dass zunächst die Verbindung 14 durch Abnehmen
des Antriebsgerätes 12 getrennt und durch erneutes Verbinden in gegenüber dem ursprünglichen
Zustand verdrehter Orientierung wiederhergestellt werden.
[0035] Die Funktionseinheit 12 in Fig. 1 weist einen Kabelabgang 34 zum Beispiel für eine
elektrische Energieversorgung des Systems auf. Durch Änderung der Relativorientierung
der Funktionseinheit 12 lässt sich der Kabelabgang 34 an einer anderen Stelle, also
nicht mehr rechtsseitig, anordnen. Da auch Kabel und Kabelabgänge erheblichen Bauraum
benötigen, lässt sich bei dieser Ausführungsform flexibel auf äußere Anforderungen
bezüglich des Bauraums reagieren. Auch können in einer anderen Relativorientierung
notwendige Kabellängen geringer ausfallen, was Kosten spart, elektromagnetische Störungen
minimiert und Stolperfallen durch Kabel am Einsatzort verhindern kann.
[0036] Fig. 2 zeigt eine Ausführungsform eines für eine erfindungsgemäße Verbindung 14 (z.B.
gemäß Fig. 1) dienenden Verbindungsbereiches 15 mit Verbindungselementen 32. Die Darstellung
kann einem Verbindungsbereich des Vakuumgeräts und/oder einem Verbindungsbereich der
Funktionseinheit entsprechen. Die Verbindungselemente 32 sind in verschiedene Abschnitte,
nämlich einen Versorgungsabschnitt 30 und zwei Signalabschnitte 28, unterteilt. Die
Verbindungselemente 32 der Signalabschnitte 28 sind dazu ausgestaltet, Informationen
digital oder analog zu übertragen. Die Signalabschnitte 28 können zum Beispiel auch
ein oder mehrere Verbindungselemente 32 zur Übertragung von elektrischer Energie bei
niedriger Spannung, wie zum Beispiel 3,3 Volt, 12 Volt oder 24 Volt, aufweisen. Die
Verbindungselemente 32 können gegenüber einem anderen Abschnitt und/oder gegenüber
einander elektromagnetisch abgeschirmt sein. Die Verbindungselemente 32 des Versorgungsabschnitts
30 sind zur elektrischen Energieversorgung bei einer Versorgungsspannung, wie zum
Beispiel 400 Volt, ausgebildet. Dies wird durch die Darstellung der Verbindungselemente
32 in dem Versorgungsabschnitt 30 mit größerem Querschnitt angedeutet, da in dem Versorgungsabschnitt
höhere Ströme zu erwarten sind. Der Versorgungsabschnitt 30 weist drei Verbindungselemente
32 auf, welche zum Beispiel zur Übertragung von drei Phasen eines Drehstromantriebes
für einen Elektromotor ausgebildet sein können.
[0037] Der Verbindungsbereich 15 der Fig. 2 und somit die mit diesem herstellbare Verbindung
ist - hier und auch nachfolgend stets bezogen auf die Zeichenebeneachsensymmetrisch
zur Achse B ausgeführt. Der Verbindungsbereich 15 ist aber auch derart ausgeführt,
dass er nach einer Verdrehung der Funktionseinheit 12 oder des Vakuumgerätes 10 um
den hier 180° betragenden Winkel α um die Achse A, welche senkrecht zur Bildebene
steht und durch den Mittelpunkt der Verbindung 14 verläuft, weiterhin technisch funktioniert.
Der Verbindungsbereich 15 ist also - wiederum hier und auch nachfolgend stets bezogen
auf die Zeichenebene - auch rotationssymmetrisch bezüglich des Schnittpunktes der
Achse A mit der Zeichenebene. Dies kann zum Beispiel durch eine an die Relativorientierung
angepasste Beschaltung der Verbindungselemente 32 bewirkt werden. Alternativ können
zum Beispiel gegenüberliegende Verbindungselemente 32 auf zumindest einer Seite, also
im Verbindungsbereich 15 des Vakuumgerätes 10 oder der Funktionseinheit 12, elektrisch
miteinander verbunden sein.
[0038] Der Begriff gegenüberliegend ist hier im Sinne der Punktsymmetrie zu verstehen, bezieht
sich hier also auf die Achse A, welche in Fig. 2 durch das mittlere der drei Verbindungselemente
32 des Versorgungsabschnittes 30 verläuft. In diesem Sinne liegt das im Bild unten
links angeordnete Verbindungselement 32 gegenüber von dem im Bild oben rechts angeordnete
Verbindungselement 32, wobei sich beide in einem jeweiligen Signalabschnitt 28 befinden.
Mit anderen Worten lässt sich das unten links dargestellte Verbindungselement 32 durch
eine Drehung um die Achse A um 180° auf das Verbindungselement 32, welches oben rechts
dargestellt ist, abbilden (Punktsymmetrie). Der Begriff gegenüber bezieht sich also
nicht auf die in Fig. 2 sichtbare Achse B und die Achsensymmetrie der Verbindung 14,
sondern auf die Punktsymmetrie bezüglich der Achse A. Diese Definition des Begriffs
"gegenüber" findet auch in der weiteren Beschreibung Anwendung.
[0039] In Fig. 2 ist folglich jedem Verbindungselement 32 ein gegenüberliegendes Verbindungselement
32 zugeordnet. Das im Mittelpunkt, also auf der Achse A angeordnete, Verbindungselement
32 ist sich selbst zugeordnet. Die Verbindung 14 der Fig. 2 erlaubt zwei unterschiedliche
Relativanordnungen von Verbindungsbereichen des Vakuumgeräts und der Funktionseinheit.
Diese zwei Anordnungen sind um den Winkel α von 180° verschieden. Dadurch werden zwei
um 180° voneinander verschiedene Relativorientierungen zwischen Funktionseinheit und
Vakuumgerät ermöglicht.
[0040] Die Verbindungselemente 32 im Ausführungsbeispiel der Fig. 2, aber auch in den anderen
Ausführungsbeispielen, können z.B. als Steckelemente, als Buchsenelemente, als Berühr-
oder Schleifkontakte oder als optische Übertragungselemente ausgeführt sein. Die Verbindungselemente
32 der Fig. 2 können z.B. als Teil eines Rechtecksteckers oder einer Rechteckbuchse
ausgeführt sein.
[0041] In Fig. 3 ist eine weitere Ausführungsform eines Verbindungsbereiches 15 einer Verbindung
gezeigt, der einen Rundstecker mit Verbindungselementen 32 umfasst. Der Verbindungsbereich
15 kann jener des Vakuumgerätes und/oder der Funktionseinheit darstellen. Die Achsen
B weisen untereinander einen Winkelabstand α von 120° auf. Die Verbindung 14 ist derart
ausgestaltet, dass drei unterschiedliche Anordnungen von Verbindungsbereichen des
Vakuumgerätes und der Funktionseinheit gegenüber einander und somit drei unterschiedliche
Relativorientierungen zwischen dem Vakuumgerät und der Funktionseinheit realisierbar
sind. Dazu muss lediglich einer der Verbindungsbereiche um den Winkel α von 120° um
die Achse A verdreht gesteckt werden. Die Achse A steht senkrecht zur Bildebene und
verläuft durch den Schnittpunkt der Achsen B, also durch den Mittelpunkt des Verbindungsbereiches
15.
[0042] In Fig. 3 ist somit jedem Verbindungselement 32 nach einer Drehung eines der Verbindungsbereiche
um 120° um die Achse A ein Verbindungselement 32 und nach einer weiteren Drehung um
120° ein weiteres Verbindungselement 32 zugeordnet. Die einander zugeordneten Verbindungselemente
32 können auf einer Seite, also in einem der Verbindungsbereiche (im Vakuumgerät oder
in der Funktionseinheit), elektrisch miteinander verbunden sein oder abhängig von
der Relativorientierung zwischen Vakuumgerät 10 und Funktionseinheit 12 beschaltbar
oder ansteuerbar sein.
[0043] Die Verbindungselemente 32 sind in Fig. 3 in unterschiedlichen Abschnitten, nämlich
in einem Signalabschnitt 28 und in einem Versorgungsabschnitt 30, angeordnet. Der
Signalabschnitt 28 stellt einen den Versorgungsabschnitt 30 umgebenden konzentrischen
Ringabschnitt dar. Die Verbindungselemente 32 sind in den jeweiligen Abschnitten auf
konzentrischen Kreisen angeordnet. Der Verbindungsabschnitt 30 weist Verbindungselemente
32 zur elektrischen Energieversorgung des Vakuumgerätes durch die Funktionseinheit
auf. Die Verbindungselemente 32 des Signalabschnitts 28 sind zur Übertragung von Informationen
oder Energie bei niedrigen Spannungen ausgebildet. Der Rahmen des Rundsteckers kann
wie auch bei anderen Ausführungsformen als Rückleiter oder als Schutzleiter und/oder
als Schirmung für die Verbindungselemente 32 ausgebildet sein.
[0044] Fig. 4 zeigt eine Ausführungsform eines Verbindungsbereiches 15, der als Rundsteckerverbindung
ausgeführt ist und sechs unterschiedliche Relativorientierungen zwischen einem Vakuumgerät
10 und einer Funktionseinheit 12 erlaubt. Die unterschiedlichen Relativorientierungen
können durch Verdrehen zum Beispiel der Funktionseinheit 12 um die Achse A, die wiederum
senkrecht zur Bildebene durch den Verbindungsmittelpunkt verläuft, um einen Winkel
α erreicht werden. Das Verdrehen umfasst bei einer Steckverbindung auch ein vorheriges
Abziehen oder Ausstecken und ein erneutes Einstecken. Der Winkel α beträgt 60° oder
ein ganzzahliges Vielfaches davon. Die Verbindung 14 ist gegenüber den Achsen B achsensymmetrisch
ausgeführt. Die Achsen B bilden einen gemeinsamen Schnittpunkt mit der senkrecht zur
Bildebene angeordneten Achse A. Einem Verbindungselement 32 ist bei jeder Verdrehung
eines Verbindungsbereiches um 60° um die Achse A ein weiteres Verbindungselement 32
zugeordnet. Mit anderen Worten lassen sich jeweils sechs Verbindungselemente 32 durch
eine Drehung um die Achse A aufeinander abbilden.
[0045] Fig. 5 zeigt ein Vakuumgerät 10, hier wiederum eine Vakuumpumpe, mit einer Mehrzahl
von Verbindungsbereichen am Vakuumgerät 10. Eine Funktionseinheit 12, hier wiederum
ein Antriebsgerät, weist einen Verbindungsbereich auf, der mit einem der Verbindungsbereiche
des Vakuumgerätes 10 eine von somit mehreren möglichen Verbindungen 14 bildet, und
zwar an drei unterschiedlichen Verbindungsstellen. Die Funktionseinheit 12 ist seitlich
an dem Vakuumgerät 10 angeordnet. Durch gestrichelte Linien sind weitere mögliche
Relativorientierungen der Funktionseinheit 12 gegenüber dem Vakuumgerät 10 angedeutet.
Der Verbindungsbereich der Funktionseinheit 12 kann also jeweils gemeinsam mit einem
der weiteren Verbindungsbereiche des Vakuumgerätes 10 eine Verbindung 14 herstellen,
um eine andere Relativorientierung der Funktionseinheit 12 gegenüber dem Vakuumgerät
10 herzustellen. Jeder der Verbindungsbereiche des Vakuumgerätes 10 und der Funktionseinheit
12 kann zum Beispiel nach den Fig. 2, 3, 4, 7 und 8 ausgebildet sein. In Fig. 5 können
also weitere, nicht gestrichelt angedeutete Relativorientierungen der Funktionseinheit
12 gegenüber dem Vakuumgerät 10 durch Verdrehen an einer der Verbindungsstellen erreicht
werden. Sind die drei Verbindungsbereiche des Vakuumgerätes 10 beispielsweise entsprechend
der Ausführungsform der Fig. 2 ausgeführt, lassen sich sechs unterschiedliche Relativorientierungen
der Funktionseinheit 12 gegenüber dem Vakuumgerät 10 herstellen.
[0046] Fig. 6 zeigt ein weiteres System aus Vakuumpumpe 10 als Vakuumgerät und Antriebsgerät
12 als Funktionseinheit mit einer Verbindung 14 an genau einer Verbindungsstelle.
Gestrichelt ist hier wiederum eine weitere mögliche Relativorientierung der Funktionseinheit
12 angedeutet. Die Verbindungsbereiche des Vakuumgerätes und der Funktionseinheit
sind derart unter 45° schräg zu zwei benachbarten, senkrecht zueinander verlaufenden
Seiten der Vakuumpumpe 10 angeordnet, dass durch eine Verdrehung um 180° eine Verbindungsachse
A die entsprechend winkelig ausgebildete Funktionseinheit 12 wahlweise entweder unterhalb
des Vakuumgerätes 10 oder seitlich an dem Vakuumgerät 10 angeordnet werden kann. Die
Verbindung 14 erlaubt also zumindest eine Verdrehung der zusammenwirkenden Verbindungsbereiche
relativ zueinander um 180°, zum Beispiel entsprechend der Ausführungsform nach Fig.
2. Das Vakuumgerät 10 und die Funktionseinheit 12 weisen jeweils nur einen Verbindungsbereich
zur Herstellung der Verbindung 14 auf. Das Vakuumgerät 10 oder die Funktionseinheit
12 können aber auch weitere Verbindungsbereiche zum Beispiel gemäß der Ausführungsform
der Fig. 5 aufweisen. In Fig. 6 wird durch Schrägstellung der Verbindungsbereiche
die Anordnung der Funktionseinheit 12 in höchst unterschiedlichen Relativorientierungen
in Bezug auf das Vakuumgerät 10 erlaubt. Das System lässt sich so mit nur wenigen
Verbindungsbereichen und wenigen erlaubten Verdrehungen um die Verbindungsachse besonders
flexibel gegenüber Bauraumanforderungen ausführen.
[0047] In Fig. 7 ist ein Paar von Stecker und Buchse zur Bildung einer erfindungsgemäßen
Verbindung dargestellt. Der Stecker weist Steckelemente 16 auf und die Buchse weist
Buchsenelemente 18 auf. Die Verbindungselemente 32 sind hier also als Steckelemente
16 und Buchsenelemente 18 ausgeführt. Die Buchse und die Buchsenelemente 18 und der
Stecker und die Steckelemente 16 sind dazu ausgebildet, in drei unterschiedlichen
Relativorientierungen eine Verbindung 14 herzustellen. Die Relativorientierungen unterscheiden
sich um den Winkel α von 120° um die senkrecht zur Bildebene stehende Achse A.
[0048] Der Stecker umfasst hier weniger Steckelemente 16 als die Buchse Buchsenelemente
18 umfasst. Die Buchsenelemente 18 sind jedoch derart mit ihren durch Drehung um die
Achse A zugeordneten Buchsenelementen 18 elektrisch verbunden oder beschaltbar, dass
die Steckverbindung in einer Mehrzahl von hier drei unterschiedlichen Relativorientierungen
technisch funktioniert. Bei dieser Ausführungsform wurden Steckelemente 16 eingespart,
wodurch der Stecker kostengünstiger ausgeführt werden kann. Umgekehrt kann auch die
Buchse weniger Buchsenelemente 18 aufweisen als der Stecker Steckelemente 16 umfasst.
Hierbei werden für die Steckelemente auf der Buchsenseite Freiräume in Form von Aussparungen
vorgesehen.
[0049] In Fig. 8 ist eine Ausführungsform einer Verbindung 14 mit Steckelementen 16 und
gestrichelt dargestellten Buchsenelementen 18 gezeigt. Die zusammenwirkenden Steckelemente
16 und Buchsenelemente 18 sind in unterschiedlichen Abschnitten gruppiert angeordnet.
In einem Versorgungsabschnitt 30 sind fünf Buchsenelemente 18 und nur drei Steckelemente
16 angeordnet. In zwei Signalabschnitten 28 sind jeweils sechs Buchsenelemente 18
angeordnet, aber nur in einem der Signalabschnitte 28 sind Steckelemente 16 angeordnet.
Beispielhaft seien die Steckelemente 16 Teil eines Verbindungsbereiches einer Funktionseinheit
12 und die Buchsenelemente 18 Teil eines Verbindungsbereiches eines Vakuumgerätes
10.
[0050] Der Verbindungsbereich des Vakuumgerätes 10 ist achsensymmetrisch in Bezug auf die
Achse B ausgeführt. Steckelemente 16 sind im Verbindungsbereich der Funktionseinheit
12 nur auf einer Seite der Achse B angeordnet. Die Buchsenelemente 18 sind außerdem
punktsysmmetrisch bezüglich des Verbindungsmittelpunktes und der Achse A angeordnet,
die senkrecht zur Erstreckungsebene der Steckverbindung und durch den Verbindungsmittelpunkt
verläuft. Nach einer Drehung des Verbindungsbereiches der Funktionseinheit 12 gegenüber
dem Verbindungsmittelpunkt bzw. der Achse A wirkt jedes Steckelement 16 mit einem
gegenüberliegenden Buchsenelement 18 zur Herstellung einer elektrischen Anbindung
zusammen. Das im Verbindungsmittelpunkt angeordnete Steckelement 16 wirkt weiterhin
mit demselben Buchsenelement 18 wie zuvor zusammen.
[0051] Für einige Buchsenelemente ist in Fig. 8 die jeweilige elektrische Anbindung mit
dem gegenüberliegenden Buchsenelement 18 durch Leitungen 20, 22, 24 und 26 angedeutet.
So ist zum Beispiel das Buchsenelement oben rechts mit dem Buchsenelement unten links
elektrisch verbunden. Dadurch "sieht" das Vakuumgerät 10 in jeder der zwei hier möglichen
Relativorientierungen die gleiche Funktion für jedes von gegenüberliegenden Buchsenelementen
18 eines Paares. In dieser Ausführungsform ist grundsätzlich keine Erkennung der Relativorientierung
der Funktionseinheit 12 gegenüber dem Vakuumgerät 10 durch eine der beiden Komponenten
notwendig. Dennoch kann sie zur weiteren Verbesserung des Systems vorgesehen sein.
[0052] Allgemein und grundsätzlich auch für jede der gezeigten Ausführungsformen kann ein
jeweiliger Verbindungsbereich mit der Funktionseinheit oder dem Vakuumgerät fest verbunden
sein. Die Verbindungsbereiche können aber auch drehbar oder verschieblich bezüglich
der jeweiligen Komponente ausgeführt sein.
[0053] Durch eine erfindungsgemäße Verbindung, zum Beispiel eine der in den Fig. 2, 3, 4,
7 und 8 gezeigten Steckverbindungen, können eine als Antriebsgerät ausgeführte Funktionseinheit
und ein als Vakuumpumpe ausgeführtes Vakuumgerät in mehr als einer Relativorientierung
technisch funktionierend ineinander gesteckt werden. Dadurch kann das Antriebsgerät,
bei dem auch die notwendigen Befestigungsmittel entsprechend in den jeweiligen Ausrichtungen
montiert werden können, unterschiedlich montiert werden. Damit können durch einfaches
Umstecken der Komponenten verschiedene Kundenwünsche bedient werden. Auch ein Ändern
der Ausrichtung durch den Kunden vor Ort wird möglich. Hierfür kann die Steckverbindung
derart symmetrisch ausgeführt sein, dass alle Kontakte derart angeordnet werden, dass
je möglichem Winkelschritt unterschiedliche Verbindungen zustande kommen, die jedoch
durch Erkennung der Steckausrichtung oder durch elektrische Kontaktierung in einem
der Verbindungsbereiche den richtigen Funktionen zugeordnet werden können.
[0054] Üblicherweise sind z.B. für einen elektrischen Motor drei Antriebsphasen vorgesehen.
Diese müssen jedoch nicht eindeutig entsprechenden Endstufen zugeordnet sein. Ein
Tausch von Antriebsphasen verändert je nach Fall die Drehrichtung eines Rotors des
Motors. Dies kann zum Beispiel durch eine entsprechende Erkennung der Relativorientierung
und korrigierende Beschaltung durch die Antriebssoftware ausgeglichen werden.
[0055] In dem Vakuumgerät können beispielsweise ein oder mehrere Temperatursensoren vorgesehen
sein, die zum Beispiel in den Außenbereichen eines Steckers angeordnet werden können
und mit ihren Kontakten derart angeordnet werden, dass bei jedem Drehschritt gleiche
technische Anschlüsse, jedoch verschiedene Kanalzuordnungen gegeben sind. Die Zuordnung
von Messkanälen zu Messpunkten kann - wie vorstehend bei den Antriebsphasen erläutert
- durch entsprechende Erkennung der Ausrichtung der Steckverbindung erfolgen.
[0056] Für die Erkennung der Relativorientierung der Verbindung können zum Beispiel separate
Steckkontakte verwendet werden, die je nach Drehschritt eine digitale Codierung und/oder
eine Rückmeldung durch einen definierten Kennwiderstand ermöglichen. Die Verbindung
kann auch einen oder mehrere Datenbuskontakte aufweisen. Auch können Verbindungselemente
derart verteilt angeordnet sein, dass zwischen den Verbindungselementen bestimmte
Abstände, zum Beispiel vorgeschriebene Funkenstrecken zwischen Stark- und Schwachstromelementen,
eingehalten werden können.
[0057] Die unterschiedlichen Relativorientierungen von Vakuumgerät und Funktionseinheit
können zum Beispiel für eine Wahl der Richtung für Kabelabgänge der Funktionseinheit
durch den Kunden genutzt werden. Zum Beispiel durch eine schräge Anordnung der Steckverbindung
kann nach einer Verdrehung auch die Lage des Antriebsgerätes relativ zur Vakuumpumpe
verschieden sein. Ein Antriebsgerät kann also durch einfaches Umstecken von seitlich
an einer Vakuumpumpe auf unterhalb der Vakuumpumpe umgerüstet werden. Eine schräge
Anordnung einer Steckverbindung kann auch in Verbindung mit Winkelsteckern für eine
freie Wahl von Kabelabgängen genutzt werden.
[0058] Zur Sicherstellung einer korrekten Kanalzuordnung in dem Vakuumgerät oder in der
Funktionseinheit wurden vorstehend grundsätzlich zwei Möglichkeiten vorgestellt. Erstens
können einander zugeordnete bzw. gegenüberliegende Verbindungselemente 32 intern direkt
elektrisch verbunden sein. In Fig. 8 sind entsprechend gegenüberliegende Buchsenselemente
18 im Verbindungsbereich des Vakuumgeräts 10 fest verdrahtet. Bei dieser ersten Möglichkeit
ist im Allgemeinen eine größere Anzahl von Verbindungselementen 32 nötig. Eine Anpassung
der Beschaltung durch Software und eine Erkennung der Relativorientierung können jedoch
entfallen. Zweitens können die Verbindungselemente 32 abhängig von der Relativorientierung
beschaltet werden. Dadurch können Verbindungselemente 32 eingespart werden, wobei
dann eine Erkennung der vorhandenen Relativorientierung durch Hardware oder Software
vorgesehen ist. Die Relativorientierung kann z.B. durch einen zusätzlichen Sensor
oder auch nur anhand der elektrischen Aktivitäten des jeweils anderen Verbindungspartners
erkannt werden.
Bezugszeichenliste
[0059]
- 10
- Vakuumgerät
- 12
- Funktionseinheit
- 14
- Verbindung
- 15
- Verbindungsbereich
- 16
- Steckelement
- 18
- Buchsenelement
- 20
- Leitung
- 22
- Leitung
- 24
- Leitung
- 26
- Leitung
- 28
- Signalabschnitt
- 30
- Versorgungsabschnitt
- 32
- Verbindungselement
- 34
- Kabelabgang
- A
- Achse
- B
- Achse
- α
- Winkel
1. System aus zumindest einem Vakuumgerät (10), insbesondere einer Vakuumpumpe, und zumindest
einer Funktionseinheit (12), insbesondere einem Antriebsgerät, für das Vakuumgerät
(10),
wobei eine Verbindung (14) vorgesehen ist, mittels welcher das Vakuumgerät (10) und
die Funktionseinheit (12) elektrisch und/oder informationstechnisch miteinander verbindbar
sind,
wobei die Verbindung (14) derart ausgebildet ist, dass das Vakuumgerät (10) und die
Funktionseinheit (14) in einer Mehrzahl unterschiedlicher Relativorientierungen technisch
funktionierend verbindbar sind, und
wobei sich die Relativorientierungen hinsichtlich der räumlichen Konfiguration des
verbundenen Systems und/oder hinsichtlich der Funktionalität des verbundenen Systems
voneinander unterscheiden.
2. System nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Verbindung (14) eine Steckverbindung umfasst, wobei zumindest an einem Verbindungsbereich
(15) des Vakuumgerätes (10) ein oder mehrere Steckelemente (16) und an zumindest einem
Verbindungsbereich (15) der Funktionseinheit (12) ein oder mehrere Buchsenelemente
(18) vorgesehen sind, oder umgekehrt.
3. System nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Verbindung (14) kabellos ist.
4. System nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
zum Herstellen der Verbindung (14) zumindest ein Verbindungsbereich (15) des Vakuumgerätes
(10) mit zumindest einem Verbindungsbereich (15) der Funktionseinheit (12) zusammenzubringen
ist, wobei jeweils der Verbindungsbereich (15) an einer Außenseite des Vakuumgerätes
(10) bzw. der Funktionseinheit (12) ausgebildet ist, insbesondere an einem ebenen
Bereich der Außenseite.
5. System nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
die unterschiedlichen Relativorientierungen an einer Verbindungstelle des Systems
realisierbar sind, wobei das System genau eine oder mehrere Verbindungsstellen aufweist.
6. System nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet, dass
zum Herstellen der unterschiedlichen Relativorientierungen an der einen Verbindungsstelle
das Vakuumgerät (10) und die Funktionseinheit (12) um eine Achse (A) relativ zueinander
zu verdrehen sind.
7. System nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Verbindung (14) in einer Mehrzahl von unterschiedlichen Winkelstellungen zwischen
Vakuumgerät (10) und Funktionseinheit (12) bezüglich der Achse (A) herstellbar ist.
8. System nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
an den unterschiedlichen Relativorientierungen nur ein Verbindungsbereich (15) des
Vakuumgerätes (10) und/oder nur ein Verbindungsbereich (15) der Funktionseinheit (12)
beteiligt ist.
9. System nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Vakuumgerät (10) und/oder die Funktionseinheit (12) nur genau einen Verbindungsbereich
(15) aufweist.
10. System nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Vakuumgerät (10) und/oder die Funktionseinheit (12) mehr als einen Verbindungsbereich
(15) aufweist und zum Herstellen unterschiedlicher Relativorientierungen ein Verbindungsbereich
(15) des Vakuumgerätes mit unterschiedlichen Verbindungsbereichen (15) der Funktionseinheit
zusammenzubringen ist, oder umgekehrt.
11. System nach Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet, dass
am Vakuumgerät (10) und/oder an der Funktionseinheit (12) die Verbindungsbereiche
(15) an unterschiedlichen Außenseiten vorgesehen sind.
12. System nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
an dem Vakuumgerät (10) und/oder an der Funktionseinheit (12) zumindest ein Verbindungsbereich
(15) in unterschiedliche Abschnitte (28, 30) unterteilt ist, die sich hinsichtlich
der Ausgestaltung ihrer Verbindungselemente (32) und/oder hinsichtlich der ihren Verbindungselementen
(32) zugeordneten Funktionen voneinander unterscheiden,
wobe insbesondere jeder Abschnitt (28, 30) eine Gruppe von Verbindungselementen (32),
insbesondere Steckelemente (16) oder Buchsenelemente (18), umfasst.
13. System nach Anspruch 12,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Abschnitte (28, 30) des Verbindungsbereiches (15) räumlich voneinander getrennt
angeordnet sind.
14. System nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Vakuumgerät (10) und/oder die Funktionseinheit (12) dazu ausgebildet ist, die
jeweilige Relativorientierung zu erkennen,
wobei insbesondere die Erkennung mittels der Verbindung (14) erfolgt.
15. System nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Vakuumgerät (10) und/oder die Funktionseinheit (12) dazu ausgebildet ist, automatisch
die Funktionalität des verbundenen Systems in Abhängigkeit von der jeweiligen Relativorientierung
herzustellen.
Geänderte Patentansprüche gemäss Regel 137(2) EPÜ.
1. System aus zumindest einem Vakuumgerät (10), insbesondere einer Vakuumpumpe, zumindest
einer Funktionseinheit (12), insbesondere einem Antriebsgerät, für das Vakuumgerät
(10),
und einer Verbindung (14), mittels welcher das Vakuumgerät (10) und die Funktionseinheit
(12) elektrisch und/oder informationstechnisch miteinander verbindbar sind,
wobei die Verbindung (14) derart ausgebildet ist, dass das Vakuumgerät (10) und die
Funktionseinheit (14) in einer Mehrzahl unterschiedlicher Relativorientierungen technisch
funktionierend verbindbar sind, und
wobei sich die Relativorientierungen hinsichtlich der räumlichen Konfiguration des
verbundenen Systems und/oder hinsichtlich der Funktionalität des verbundenen Systems
voneinander unterscheiden,
dadurch gekennzeichnet, dass
zum Herstellen der Verbindung (14) zumindest ein Verbindungsbereich (15) des Vakuumgerätes
(10) mit zumindest einem Verbindungsbereich (15) der Funktionseinheit (12) zusammenzubringen
ist, wobei jeweils der Verbindungsbereich (15) an einer Außenseite des Vakuumgerätes
(10) bzw. der Funktionseinheit (12) ausgebildet ist.
2. System nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Verbindung (14) eine Steckverbindung umfasst, wobei zumindest an einem Verbindungsbereich
(15) des Vakuumgerätes (10) ein oder mehrere Steckelemente (16) und an zumindest einem
Verbindungsbereich (15) der Funktionseinheit (12) ein oder mehrere Buchsenelemente
(18) vorgesehen sind, oder umgekehrt.
3. System nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, dass die Verbindung (14) kabellos ist.
4. System nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass jeweils der Verbindungsbereich an einem ebenen Bereich der Außenseite ausgebildet
ist.
5. System nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass die unterschiedlichen Relativorientierungen an einer Verbindungstelle des Systems
realisierbar sind, wobei das System genau eine oder mehrere Verbindungsstellen aufweist.
6. System nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet, dass zum Herstellen der unterschiedlichen Relativorientierungen an der einen Verbindungsstelle
das Vakuumgerät (10) und die Funktionseinheit (12) um eine Achse (A) relativ zueinander
zu verdrehen sind.
7. System nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet, dass die Verbindung (14) in einer Mehrzahl von unterschiedlichen Winkelstellungen zwischen
Vakuumgerät (10) und Funktionseinheit (12) bezüglich der Achse (A) herstellbar ist.
8. System nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass an den unterschiedlichen Relativorientierungen nur ein Verbindungsbereich (15) des
Vakuumgerätes (10) und/oder nur ein Verbindungsbereich (15) der Funktionseinheit (12)
beteiligt ist.
9. System nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass das Vakuumgerät (10) und/oder die Funktionseinheit (12) nur genau einen Verbindungsbereich
(15) aufweist.
10. System nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet, dass das Vakuumgerät (10) und/oder die Funktionseinheit (12) mehr als einen Verbindungsbereich
(15) aufweist und zum Herstellen unterschiedlicher Relativorientierungen ein Verbindungsbereich
(15) des Vakuumgerätes mit unterschiedlichen Verbindungsbereichen (15) der Funktionseinheit
zusammenzubringen ist, oder umgekehrt.
11. System nach Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet, dass am Vakuumgerät (10) und/oder an der Funktionseinheit (12) die Verbindungsbereiche
(15) an unterschiedlichen Außenseiten vorgesehen sind.
12. System nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass an dem Vakuumgerät (10) und/oder an der Funktionseinheit (12) zumindest ein Verbindungsbereich
(15) in unterschiedliche Abschnitte (28, 30) unterteilt ist, die sich hinsichtlich
der Ausgestaltung ihrer Verbindungselemente (32) und/oder hinsichtlich der ihren Verbindungselementen
(32) zugeordneten Funktionen voneinander unterscheiden,
wobe insbesondere jeder Abschnitt (28, 30) eine Gruppe von Verbindungselementen (32),
insbesondere Steckelemente (16) oder Buchsenelemente (18), umfasst.
13. System nach Anspruch 12,
dadurch gekennzeichnet, dass die Abschnitte (28, 30) des Verbindungsbereiches (15) räumlich voneinander getrennt
angeordnet sind.
14. System nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass das Vakuumgerät (10) und/oder die Funktionseinheit (12) dazu ausgebildet ist, die
jeweilige Relativorientierung zu erkennen,
wobei insbesondere die Erkennung mittels der Verbindung (14) erfolgt.
15. System nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass das Vakuumgerät (10) und/oder die Funktionseinheit (12) dazu ausgebildet ist, automatisch
die Funktionalität des verbundenen Systems in Abhängigkeit von der jeweiligen Relativorientierung
herzustellen.