[0001] Die Erfindung betrifft eine Seitenbürste für einen Staubsauger (Saugroboterseitenbürste),
insbesondere eine Seitenbürste für ein autonomes, selbstfahrendes Staubsaugersystem
(Saugroboter; Robotsauger) sowie einen Staubsauger, insbesondere einen Staubsauger
in einer Ausführungsform als Saugroboter, mit zumindest einer solchen Seitenbürste.
[0002] Staubsauger oder Saugroboter besitzen in einer Kontaktzone zu der zu reinigenden
Oberfläche bestimmte Ausprägungen, um die meist festkörperlichen Staub- und Schmutzpartikel
unter Nutzung bestimmter physikalischer Prinzipien zu erfassen und zu transportieren.
Ein wichtiges Prinzip ist der impulsbehaftete festkörperliche Kontakt zwischen Bürstfilamenten
und dem jeweils bearbeiteten Untergrund sowie den dort befindlichen Schmutzpartikeln.
Auf diese Weise werden besagte Schmutzpartikel mobilisiert und transportiert.
[0003] Bei Saugrobotern mit ihrer oftmals runden oder im Wesentlichen runden Grundform ist
das Erreichen von Schmutzpartikeln in Ecken schwierig. Zur Erhöhung der Flächenreinigungska-pazität
ist es daher speziell bei Saugrobotern von besonderer Wichtigkeit, dass die Bereiche
rechts und links des eigentlichen Saugmunds durch assistierende, über den Gehäusedurchmesser
hinausragende Seitenbürsten bearbeitet werden. Zentrale Aufgabe solcher Seitenbürsten
und deren Borstenbüscheln ist es, auf dem Boden befindliche Schmutzpartikel mit den
Bürstfilamenten der Borstenbüschel rein mechanisch zu bewegen und dem Saugmund zuzustellen.
[0004] Solche Seitenbürsten sind bekannt, zum Beispiel aus der
EP 2 606 798 A2. Bekannte Seitenbürsten weisen einige wenige, gleichmäßig beabstandete Bürstenarme
in Form von Bürstenpinseln, also Borstenbüscheln oder Hülsen mit darin fixierten Borstenbüscheln,
auf. Die bekannten Seitenbürsten weisen zwei, drei, vier oder fünf derartige Bürstenarme,
jedenfalls wenige Bürstenarme, auf.
[0005] Der Nachteil solcher Seitenbürsten besteht vor allem in der ungünstigen Flächenabdeckung.
Dies resultiert zum einen daraus, dass eine Seitenbürste nur einige wenige Borstenbüschel
umfasst, damit ein im Bewegungsbereich der Borstenbüschel platzierter sogenannter
Absturzsensor nicht oder zumindest nicht unnötig gestört wird. Ein solcher Absturzsensor
ist bekanntlich zur Erkennung von Stufen oder sonstigen Flächenabsenkungen vorgesehen
und die Wirkungsweise des Absturzsensors basiert auf einer mittels einer Sensorik
jeweils erfassten Reflektion von an den Untergrund abgegebenen Lichtsignalen. Bei
einem im Bewegungsbereich der Borstenbüschel einer Seitenbürste platzierten Absturzsensor
unterbrechen die Borstenbüschel einer rotierenden Seitenbürste entweder den Strahlgang
von der Lichtquelle oder den Strahlgang zur Sensorik. Eine solche Unterbrechung des
Strahlgangs führt zur Verringerung der bei der Sensorik eintreffenden Lichtmenge und
ist folglich nicht ohne Weiteres von einer ausbleibenden Lichtreflektion aufgrund
einer sich vor dem Saugroboter befindenden Stufe oder dergleichen zu unterscheiden.
Bei nur wenigen Borstenbüscheln gelingt eine solche Unterscheidung, indem der zeitliche
Verlauf eines von der Sensorik erhältlichen Signals berücksichtigt wird und auf eine
absturzgefährdete Situation zum Beispiel nur dann geschlossen wird, wenn die bei der
Sensorik eintreffende Lichtmenge während eines längeren Zeitraums unterhalb eines
Schwellenwerts liegt. Zum anderen resultiert die ungünstige Flächenabdeckung aber
auch daraus, dass zum Beispiel bei einem Saugroboter die Geschwindigkeit beim Überfahren
eines jeweils bearbeiteten Bodenabschnitts bezogen auf die Drehgeschwindigkeit der
Seitenbürsten so groß ist, dass die Überstriche der einzelnen Borstenbüschel einige
Millimeter bis Zentimeter auseinander liegen. Dies führt dazu, dass Schmutz, wie zum
Beispiel einzelne Krümel oder dergleichen, durch die Seitenbürsten nicht erfasst wird
und auf der zu reinigenden Oberfläche zurückbleibt.
[0006] Die Fahrgeschwindigkeit des Saugroboters soll im Allgemeinen nicht reduziert werden,
weil ansonsten die Flächenleistung des Saugroboters sinkt. Die Anzahl der Borstenbüschel
einer Seitenbürste kann aufgrund der notwendigen Absturzerkennung ebenfalls nicht
ohne Weiteres erhöht werden. Die Position des Absturzsensors kann gleichfalls nicht
ohne Weiteres geändert werden, denn es ist stets erforderlich, dass sich der Absturzsensor
um eine gewisse Distanz vor sowie seitlich neben einem angetriebenen oder nicht angetriebenen
Rad des Saugroboters befindet. Die insoweit notwendige Position des Absturzsensors
führt zu einer Platzierung des Absturzsensors im Bewegungsbereich der Borstenbüschel.
[0007] Eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht entsprechend darin, eine weitere
Ausführungsform einer Seitenbürste, insbesondere eine Seitenbürste mit einer besseren
Flächenabdeckung, sowie einen Saugroboter mit zumindest einer solchen Seitenbürste
anzugeben.
[0008] Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch eine im Folgenden mitunter auch als Saugroboterseitenbürste
oder kurz nur als Seitenbürste bezeichneten Seitenbürste für einen Saugroboter mit
den Merkmalen des Patentanspruchs 1 gelöst. Die hier vorgeschlagene Saugroboterseitenbürste
mit einem Bürstenkern und regelmäßig über eine Umfangsfläche des Bürstenkerns verteilten
Borstenbüscheln zeichnet sich durch eine Mehrzahl von Borstenbüscheln mit einer ersten
Länge sowie eine Mehrzahl weiterer Borstenbüschel mit einer im Vergleich zur ersten
Länge kürzeren Länge und damit durch eine insgesamt gegenüber bisherigen Seitenbürsten
erhöhte Anzahl von Borstenbüscheln aus. Die Erfindung ist auch ein Saugroboter mit
zumindest einer solchen Seitenbürste. Ein solcher Saugroboter zeichnet sich dadurch
aus, dass er an einer für eine Seitenbürste üblichen Position zumindest eine derartige
Seitenbürste oder an den für eine Seitenbürste üblichen Positionen jeweils eine derartige
Seitenbürste, also zumindest zwei Seitenbürsten, aufweist.
[0009] Die hier vorgeschlagene Saugroboterseitenbürste umfasst - kurz gefasst - lange Borstenbüschel,
nämlich die Borstenbüschel mit der ersten Länge, und kurze oder kürzere Borstenbüschel,
nämlich die weiteren Borstenbüschel. Die langen Borstenbüschel wirken wie die bisherigen
Borstenbüschel einer Saugroboterseitenbürste und die Länge (erste Länge) dieser Borstenbüschel
definiert die maximale Reichweite der Saugroboterseitenbürste und der davon umfassten
Bürstfilamente. Die kurzen oder kürzeren Borstenbüschel weisen eine Länge auf, die
so bemessen ist, dass deren Bürstfilamente den Strahlgang vom und/oder zum Absturzsensor
nicht unterbrechen. Durch die hier vorgeschlagene Saugroboterseitenbürste wird demnach
die Funktion des Absturzsensors nicht beeinträchtigt. Gleichzeitig wird aber durch
die insgesamt höhere Anzahl von Borstenbüscheln, nämlich die weiteren kurzen oder
kürzeren Borstenbüschel, die Flächenabdeckung der Saugroboterseitenbürste verbessert.
Im Ergebnis steigt die Qualität des Reinigungsergebnisses, ohne dafür die Fahrtgeschwindigkeit
des Saugroboters reduzieren oder eine Beeinträchtigung der Sensierung von Stufen und
dergleichen in Kauf nehmen oder eine ungünstige Positionierung des Absturzsensors
hinnehmen zu müssen.
[0010] Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den
nachfolgenden Unteransprüchen. Dabei verwendete Rückbeziehungen weisen auf die weitere
Ausbildung des Gegenstandes des Hauptanspruches durch die Merkmale des jeweiligen
Unteranspruches hin. Sie sind nicht als ein Verzicht auf die Erzielung eines selbständigen,
gegenständlichen Schutzes für die Merkmalskombinationen der rückbezogenen Unteransprüche
zu verstehen. Des Weiteren ist im Hinblick auf eine Auslegung der Ansprüche bei einer
näheren Konkretisierung eines Merkmals in einem nachgeordneten Anspruch davon auszugehen,
dass eine derartige Beschränkung in den jeweils vorangehenden Ansprüchen nicht vorhanden
ist.
[0011] Bei einer Ausführungsform der Saugroboterseitenbürste ist jeweils eine Gruppe weiterer
Borstenbüschel zwischen zwei Borstenbüscheln mit der ersten Länge am Bürstenkern angebracht.
Damit ergibt sich in Umfangsrichtung des Bürstenkerns eine regelmäßig alternierende
Abfolge langer und kurzer oder kürzerer Borstenbüschel. Die regelmäßige Abfolge der
Borstenbüschel sorgt für eine gute Flächenabdeckung der Saugroboterseitenbürste.
[0012] Bei einer speziellen Ausführungsform der Saugroboterseitenbürste sind alle weiteren
Borstenbüschel gleich lang oder zumindest im Wesentlichen gleich lang. Im Interesse
einer besseren Lesbarkeit wird nachfolgend oftmals nur noch die Formulierung "gleich
lang" verwendet. Dies ist aber stets als "gleich lang oder zumindest im Wesentlichen
gleich lang" zu lesen. Bei einer Variante dieser speziellen Ausführungsform der Saugroboterseitenbürste
nimmt innerhalb jeweils einer Gruppe weiterer Borstenbüschel deren Länge von einem
weiteren Borstenbüschel zum nächstfolgenden weiteren Borstenbüschel zu oder ab. Auf
diese Weise umfasst die Seitenbürste neben den langen Borstenbüscheln unterschiedlich
lange weitere Borstenbüschel. Damit ergibt sich bereits bei einem stehenden oder einem
sich nur langsam bewegenden Saugroboter eine verbesserte Flächenabdeckung, denn die
langen Borstenbüschel überstreichen den Erfassungsbereich der Seitenbürste entlang
einer äußeren Umfangslinie und die kürzeren weiteren Borstenbüschel überstreichen
das Innere des Erfassungsbereichs entlang konzentrischer innerer Umfangslinien.
[0013] Bei einer alternativen Variante der Saugroboterseitenbürste mit unterschiedlich langen
weiteren Borstenbüscheln nimmt innerhalb jeweils einer Gruppe weiterer Borstenbüschel
deren Länge von einem weiteren Borstenbüschel zum nächstfolgenden weiteren Borstenbüschel
alternierend zu und ab. Auch dadurch ergeben sich mehrere, von den jeweiligen weiteren
Borstenbüscheln überstrichene innere Umfangslinien und entsprechend eine gute Flächenabdeckung
der Saugroboterseitenbürste.
[0014] Bei einer Ausführungsform der Saugroboterseitenbürste sind die Borstenbüschel und
die weiteren Borstenbüschel jeweils in einer zur Umfangsfläche des Bürstenkerns tangentialen
und gegen die Drehrichtung der Saugroboterseitenbürste angestellten Ausrichtung am
Bürstenkern fixiert, zum Beispiel in tangential orientierten Hülsen am Bürstenkern
und/oder tangential orientierten Bohrungen im Bürstenkern. Diese tangentiale Orientierung
führt dazu, dass jedes Borstenbüschel und jedes weitere Borstenbüschel ebenfalls tangential
oder zumindest im Wesentlichen tangential zur Umfangsfläche des Bürstenkerns ausgerichtet
ist. Ein senkrecht auf ein Hindernis stoßendes Borstenbüschel kann die Manövrierfähigkeit
eines Saugroboters ungünstig beeinflussen. Bei tangential zur Umfangsfläche des Bürstenkerns
ausgerichteten Borstenbüscheln stößt das in Fahrtrichtung am weitesten vorne liegende
Ende eines Borstenbüschels der Seitenbürste niemals senkrecht auf ein eventuelles
Hindernis, so dass sich die ansonsten mögliche ungünstige Beeinflussung der Manövrierfähigkeit
nicht ergibt. Das Borstenbüschel mit dem am weitesten vorne liegenden Ende knickt
bei einem Kontakt mit einem Hindernis in Richtung der bereits gegebenen tangentialen
Ausrichtung weiter ab und stellt für die Vorwärtsbewegung des Saugroboters allenfalls
einen vernachlässigbar kleinen Widerstand dar. Ein weiterer Vorteil der tangentialen
Orientierung, zum Beispiel tangential orientierter Hülsen oder Bohrungen, besteht
im Vergleich zu zum Beispiel radial orientierten Hülsen oder Bohrungen in dem geringen
in radialer Richtung gemessenen Anteil der Stecktiefe der einzelnen Borstenbüschel
innerhalb jeder Hülse bzw. Bohrung. Bei tangential orientierten Hülsen oder Bohrungen
kann sich der dort jeweils fixierte Abschnitt eines Borstenbüschels in einer Stecktiefe
in der Hülse bzw. Bohrung befinden, die über den Radius des Bürstenkerns hinausgeht.
Eine vergleichbar sichere Fixierung des Borstenbüschels in einer radial orientierten
Hülse oder Bohrung lässt sich nur mit einem erheblich größeren Bürstenkern, nämlich
einem Bürstenkern mit einem größeren Durchmesser, erreichen. Die tangentiale Orientierung
vermeidet also, dass der Bürstenkern unnötig groß ausgeführt werden muss.
[0015] Bei einer nochmals weiteren Ausführungsform der Saugroboterseitenbürste sind die
Borstenbüschel und die weiteren Borstenbüschel in zumindest zwei parallelen Ebenen
am Bürstenkern angeordnet, wobei sich in jeder Ebene eine Mehrzahl von Borstenbüscheln
und/oder weiteren Borstenbüscheln befindet, insbesondere derart, dass sich in jeder
Steckebene die gleiche Anzahl von Borstenbüscheln oder eine zumindest im Wesentlichen
gleiche Anzahl von Borstenbüscheln befindet. Die Verwendung mehrerer paralleler Steckebenen,
also zumindest zweier paralleler Steckebenen, erlaubt in besonders günstiger Art und
Weise die zur Verbesserung der Flächenabdeckung angestrebte Erhöhung der Anzahl der
Borstenbüschel, ohne dabei die Stabilität des Bürstenkerns in Frage zu stellen oder
diesen zur Verbesserung der Stabilität ungünstig groß ausführen zu müssen.
[0016] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in den Zeichnungen rein schematisch dargestellt
und wird nachfolgend näher beschrieben. Einander entsprechende Gegenstände oder Elemente
sind in allen Figuren mit den gleichen Bezugszeichen versehen. Das Ausführungsbeispiel
ist nicht als Einschränkung der Erfindung zu verstehen. Vielmehr sind im Rahmen der
vorliegenden Offenbarung durchaus auch Modifikationen möglich, insbesondere solche,
die zum Beispiel durch Kombination oder Abwandlung von einzelnen in Verbindung mit
den im allgemeinen oder speziellen Beschreibungsteil beschriebenen sowie in den Ansprüchen
und/oder der Zeichnung enthaltenen Merkmalen bzw. Elementen oder Verfahrensschritten
für den Fachmann im Hinblick auf die Lösung der Aufgabe entnehmbar sind und durch
kombinierbare Merkmale zu einem neuen Gegenstand oder zu neuen Verfahrensschritten
führen.
[0017] Es zeigen
- Figur 1
- einen Teil eines Saugroboters in einer Schnittdarstellung mit einer an einem beweglichen
Seitenarm angebrachten Seitenbürste,
- Figur 2
- die Seitenbürste aus Figur 1 in einer vergrößerten Darstellung sowie
- Figur 3
- und
- Figur 4
- weitere Ausführungsformen einer Seitenbürste für einen Saugroboter.
[0018] Die Darstellung in Figur 1 zeigt eine im Folgenden mitunter auch nur kurz als Seitenbürste
10 bezeichnete Saugroboterseitenbürste 10. Die Seitenbürste 10 umfasst eine Mehrzahl
von an einem Bürstenkern 12 (Figur 2, Figur 3, Figur 4) fixierten Borstenbüscheln
14, 16. Die Seitenbürste 10 ist mit ihrem Bürstenkern 12 drehbar an einem Seitenarm
18 eines Saugroboters 20 angebracht, von dem in Figur 1 ein Abschnitt eines Gehäuses
22, ein als Lauf- oder Antriebsrad fungierendes Rad 24 und ein Absturzsensor 26 gezeigt
sind. In der Darstellung in Figur 1 ist ein Abschnitt des Saugroboters 20, nämlich
ein Abschnitt mit einem in Fahrtrichtung linken Seitenarm 18 und entsprechend einer
linken Seitenbürste 10, in einer Schnittdarstellung mit einer Schnittebene parallel
zum bearbeiteten Untergrund gezeigt. Nicht gezeigt ist eine korrespondierende und
in gleicher Weise an einem Seitenarm angebrachte rechte Seitenbürste. Die nachfolgenden
Ausführungen gelten gleichermaßen für die linke Seitenbürste 10 wie auch für die rechte
Seitenbürste.
[0019] Bei der gezeigten Ausführungsform des Saugroboters 20 ist der Seitenarm 18 zumindest
schwenkbeweglich ausgeführt. Aufgrund dieser oder einer vergleichbaren Beweglichkeit
können der Seitenarm 18 und mit ihm die Seitenbürste 10 im Falle eines Kontakts mit
einem Hindernis (nicht gezeigt) in das Innere des Gehäuses 22 des Saugroboters 20
eingezogen werden.
[0020] Beim Betrieb des Saugroboters 20 rotiert die Seitenbürste 10 am freien Ende des Seitenarms
18. Die beiden in Figur 1 gezeigten gestrichelten Kreise illustrieren den Erfassungsbereich
der Seitenbürste 10 und ihrer Borstenbüschel 14, 16. Der Absturzsensor 26 befindet
sich innerhalb dieses Erfassungsbereichs und die Position des Absturzsensors 26 ergibt
sich aufgrund eines notwendigen Abstands zu dem benachbarten Rad 24. Damit aufgrund
eines von dem Absturzsensor 26 generierten Signals, welches der Absturzsensor 26 im
Falle von zum Beispiel einer sensierten Stufe vor dem Saugroboter 20 generiert, ein
rechtzeitiges Anhalten des Saugroboters 20 möglich ist, muss sich der Absturzsensor
26 in einem gewissen Abstand (d1) vor dem Rad 24 befinden. Des Weiteren ist für den
Fall, dass sich der Saugroboter 20 parallel zu einer Stufenkante oder dergleichen
bewegt oder schräg auf eine solche Kante zufährt, notwendig, dass sich der Absturzsensor
26 auch in einem gewissen Abstand (d2) neben dem Rad 24 befindet. Die Position des
Absturzsensors 26 im Gehäuse 22 des Saugroboters 20 ist demnach im Wesentlichen vorgegeben
und mit der ebenfalls vorgegebenen Position der Seitenbürste 10 ergibt sich eine Notwendigkeit
zur Anbringung des Absturzsensors 26 im Erfassungsbereich der Seitenbürste 10.
[0021] Wie eingangs erläutert, unterbrechen die Borstenbüschel 14, 16 einer rotierenden
Seitenbürste 10 den Strahlgang vom und zum Absturzsensor 26. Dies hat bisher die Anzahl
der Borstenbüschel 14, 16 einer Seitenbürste 10 begrenzt, denn wenige Borstenbüschel
14, 16 - üblicherweise zwei, drei, vier oder in Ausnahmefällen fünf Borstenbüschel
14, 16 - unterbrechen den Strahlgang jeweils nur kurz, so dass eine potentielle Absturzgefahr
anhand eines im Vergleich zu solchen Unterbrechungszeiten längeren Signalzustands
erkennbar bleibt.
[0022] Wenige Borstenbüschel 14, 16, also zwei, drei, vier oder fünf Borstenbüschel 14,
16, führen aber zu einer ungünstigen Flächenabdeckung der Seitenbürste 10. Zum Erhalt
einer besseren Flächenabdeckung wird daher hier eine Möglichkeit vorgeschlagen, wie
eine Seitenbürste 10 mit einer im Vergleich zu bisherigen Ausführungsformen größeren
Anzahl von Borstenbüscheln 14, 16, zum Beispiel zwanzig Borstenbüscheln 14, 16, versehen
werden kann, ohne die Verlässlichkeit einer automatischen Erkennung einer potentiellen
Absturzgefahr mittels des Absturzsensors 26 infrage zu stellen.
[0023] Die hier vorgeschlagene Seitenbürste 10 für einen Saugroboter 20 umfasst einen Bürstenkern
12 und regelmäßig über eine Umfangsfläche des Bürstenkerns 12 verteilte Borstenbüschel
14, 16, nämlich eine Mehrzahl von Borstenbüscheln 14 mit einer ersten Länge (lange
Borstenbüschel 14) sowie eine Mehrzahl weiterer Borstenbüschel 16 mit einer im Vergleich
zur ersten Länge kürzeren Länge (kurze oder kürzere Borstenbüschel 16).
[0024] Nur die langen Borstenbüschel 14 unterbrechen gegebenenfalls - also zum Beispiel
bei einem eingeschwenkten Seitenarm 18 - den Strahlgang vom und zum Absturzsensor
26. Die Anzahl der langen Borstenbüschel 14 entspricht einer bisher üblichen Gesamtanzahl
von Borstenbüscheln 14, 16. Die kurzen oder kürzeren Borstenbüschel 16 unterbrechen
den Strahlgang vom und zum Absturzsensor 26 nicht. Die kurzen oder kürzeren Borstenbüschel
16 bewirken damit eine Verbesserung der Flächenabdeckung der Seitenbürste 10, ohne
die Verlässlichkeit der automatischen Erkennung einer potentiellen Absturzgefahr mittels
des Absturzsensors 26 zu beeinträchtigen.
[0025] Bei der gezeigten Ausführungsform umfasst die Seitenbürste 10 fünf lange Borstenbüschel
14 und fünfzehn kurze oder kürzere Borstenbüschel 16. Die Fixierung der Borstenbüschel
14, 16 am Bürstenkern 12 ist so ausgerichtet, dass die Spitzen aller Borstenbüschel
14, 16 in einer gemeinsamen Ebene oder zumindest im Wesentlichen in einer gemeinsamen
Ebene liegen und damit bis zum jeweils bearbeiteten Untergrund reichen, so dass dort
befindliche Schmutzpartikel bestimmungsgemäß mobilisiert werden.
[0026] Die Darstellung in Figur 2 zeigt die Seitenbürste 10 aus Figur 1 in vergrößerter
Form. Die Darstellungen in Figur 3 und Figur 4 zeigen alternative Ausführungsformen
einer Seitenbürste 10 mit langen Borstenbüscheln 14 und kurzen oder kürzeren Borstenbüscheln
16. Bei den dargestellten Ausführungsformen der Seitenbürste 10 (Figur 2, Figur 3,
Figur 4) sind die Borstenbüschel 14, 16 jeweils in einer zur Umfangsfläche des Bürstenkerns
12 tangentialen Ausrichtung und in zumindest zwei parallelen Ebenen am Bürstenkern
12 fixiert. Des Weiteren sind die kurzen oder kürzeren Borstenbüschel 16 jeweils in
Gruppen (hier in Dreiergruppen) zwischen zwei seitlich angrenzenden langen Borstenbüscheln
14 angebracht.
[0027] Bei der in Figur 2 gezeigten Ausführungsform der Seitenbürste 10 sind die ansonsten
auch als weitere Borstenbüschel 16 bezeichneten kurzen oder kürzeren Borstenbüschel
16 allesamt gleich lang. Entsprechend ergeben sich für die von den Enden der Borstenbüschel
14, 16 bei einem nicht fahrenden Saugroboter 20 überstrichenen Bereiche die beiden
in Figur 1 gezeigten Umfangslinien, nämlich eine erste, äußere Umfangslinie aufgrund
der langen Borstenbüschel 14 sowie eine zweite innere Umfangslinie aufgrund der kurzen
Borstenbüschel 16. Dies bedeutet eine Verbesserung der Flächenabdeckung der Seitenbürste
10 bereits bei einem nicht fahrenden Saugroboter 20. Die Verbesserung der Flächenabdeckung
ergibt sich selbstverständlich ebenso bei einem fahrenden Saugroboter 20.
[0028] Bei der in Figur 3 gezeigten Ausführungsform der Seitenbürste 10 nimmt innerhalb
jeweils einer Gruppe weiterer Borstenbüschel 16 deren Länge von einem weiteren Borstenbüschel
16 zum nächstfolgenden weiteren Borstenbüschel 16 zu oder ab. Beim dargestellten Ausführungsbeispiel
nimmt die Länge der weiteren Borstenbüschel 16 innerhalb einer Gruppe in Drehrichtung
(im Uhrzeigersinn) stetig ab. Ebenso denkbar ist eine Seitenbürste 10, bei der die
Länge der weiteren Borstenbüschel 16 innerhalb einer Gruppe in Drehrichtung zunimmt.
[0029] Bei der in Figur 4 gezeigten Ausführungsform der Seitenbürste 10 nimmt innerhalb
jeweils einer Gruppe weiterer Borstenbüschel 16 deren Länge von einem weiteren Borstenbüschel
16 zum nächstfolgenden weiteren Borstenbüschel 16 alternierend zu oder ab. Beim dargestellten
Ausführungsbeispiel beginnt jede Gruppe weiterer Borstenbüschel 16 in Drehrichtung
(im Uhrzeigersinn) mit einem weiteren Borstenbüschel 16 mit einer mittleren Länge.
Das in Drehrichtung nachfolgende weitere Borstenbüschel 16 ist im Vergleich dazu kürzer.
Das diesem in Drehrichtung nachfolgende weitere Borstenbüschel 16 ist im Vergleich
dazu wieder länger, so dass sich die alternierende Abfolge unterschiedlich langer
weiterer Borstenbüschel 16 ergibt. Bei den in Figur 3 und Figur 4 gezeigten Ausführungsformen
sind die weiteren Borstenbüschel 16 einer jeden Gruppe unterschiedlich lang, so dass
sich jeweils unterschiedliche innere Umfangslinien (nicht gezeigt) und eine entsprechend
noch größere Flächenabdeckung schon bei einem nicht fahrendem Saugroboter 20 ergeben.
[0030] Damit lässt sich die hier vorgelegte Beschreibung abschließend kurz wie folgt zusammenfassen:
Angegeben wird eine Seitenbürste 10 für einen Saugroboter 20, mit einem Bürstenkern
12 und regelmäßig über eine Umfangsfläche des Bürstenkerns 12 verteilten Borstenbüscheln
14, 16, wobei die Anzahl der Borstenbüschel 14, 16 gegenüber bisherigen Seitenbürste
10 erhöht ist und die Seitenbürste 10 eine Mehrzahl von Borstenbüscheln 14 mit einer
ersten Länge und eine Mehrzahl weiterer Borstenbüschel 16 mit einer im Vergleich zur
ersten Länge kürzeren Länge umfasst. Ebenso wird ein Saugroboter 20 mit zumindest
einer derartigen Seitenbürste 10, insbesondere ein Saugroboter 20 mit genau zwei derartigen
Seitenbürsten 10, angegeben.
Bezugszeichenliste
[0031]
- 10
- Seitenbürste
- 12
- Bürstenkern
- 14
- (lange) Borstenbüschel
- 16
- (kurze) weitere Borstenbüschel
- 18
- Seitenarm
- 20
- Saugroboter
- 22
- Gehäuse
- 24
- Rad
- 26
- Absturzsensor
1. Seitenbürste (10) für einen Saugroboter (20), mit einem Bürstenkern (12) und regelmäßig
über eine Umfangsfläche des Bürstenkerns (12) verteilten Borstenbüscheln (14, 16),
gekennzeichnet durch
eine Mehrzahl von Borstenbüscheln (14) mit einer ersten Länge und
eine Mehrzahl weiterer Borstenbüschel (16) mit einer im Vergleich zur ersten Länge
kürzeren Länge.
2. Saugroboterseitenbürste (10) nach Anspruch 1, wobei jeweils eine Gruppe weiterer Borstenbüschel
(16) zwischen zwei Borstenbüscheln (14) mit der ersten Länge am Bürstenkern (12) angebracht
ist.
3. Saugroboterseitenbürste (10) nach Anspruch 1 oder 2, wobei die weiteren Borstenbüschel
(16) gleich lang sind.
4. Saugroboterseitenbürste (10) nach Anspruch 2, wobei innerhalb jeweils einer Gruppe
weiterer Borstenbüschel (16) deren Länge von einem weiteren Borstenbüschel (16) zum
nächstfolgenden weiteren Borstenbüschel (16) zu- oder abnimmt.
5. Saugroboterseitenbürste (10) nach Anspruch 2, wobei innerhalb jeweils einer Gruppe
weiterer Borstenbüschel (16) deren Länge von einem weiteren Borstenbüschel (16) zum
nächstfolgenden weiteren Borstenbüschel (16) alternierend zu- und abnimmt.
6. Saugroboterseitenbürste (10) nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei die Borstenbüschel
(14) und die weiteren Borstenbüschel (16) jeweils in einer zur Umfangsfläche des Bürstenkerns
(12) tangentialen Ausrichtung am Bürstenkern (12) fixiert sind.
7. Saugroboterseitenbürste (10) nach Anspruch 6, wobei die Fixierung der Borstenbüschel
(14) und der weiteren Borstenbüschel (16) am Bürstenkern (12) so ausgerichtet ist,
dass die Spitzen aller Borstenbüschel (14) sowie aller weiteren Borstenbüschel (16)
in einer gemeinsamen Ebene liegen.
8. Saugroboterseitenbürste (10) nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei die Borstenbüschel
(14) und die weiteren Borstenbüschel (16) in zumindest zwei parallelen Ebenen am Bürstenkern
(12) angeordnet sind und wobei sich in jeder Ebene eine Mehrzahl von Borstenbüscheln
(14) und/oder weiteren Borstenbüscheln (16) befindet.
9. Saugroboter (20) mit zumindest einer Seitenbürste (10) nach einem der vorangehenden
Ansprüche.
Geänderte Patentansprüche gemäss Regel 137(2) EPÜ.
1. Saugroboter (20) mit zumindest einer Seitenbürste (10), wobei die Seitenbürste einen
Bürstenkern (12) und regelmäßig über eine Umfangsfläche des Bürstenkerns (12) verteilten
Borstenbüscheln (14, 16) aufweist,
gekennzeichnet durch
eine Mehrzahl von Borstenbüscheln (14) mit einer ersten Länge und
eine Mehrzahl weiterer Borstenbüschel (16) mit einer im Vergleich zur ersten Länge
kürzeren Länge.
2. Saugroboter (10) nach Anspruch 1, wobei jeweils eine Gruppe weiterer Borstenbüschel
(16) zwischen zwei Borstenbüscheln (14) mit der ersten Länge am Bürstenkern (12) angebracht
ist.
3. Saugroboter (10) nach Anspruch 1 oder 2, wobei die weiteren Borstenbüschel (16) gleich
lang sind.
4. Saugroboter (10) nach Anspruch 2, wobei innerhalb jeweils einer Gruppe weiterer Borstenbüschel
(16) deren Länge von einem weiteren Borstenbüschel (16) zum nächstfolgenden weiteren
Borstenbüschel (16) zu- oder abnimmt.
5. Saugroboter (10) nach Anspruch 2, wobei innerhalb jeweils einer Gruppe weiterer Borstenbüschel
(16) deren Länge von einem weiteren Borstenbüschel (16) zum nächstfolgenden weiteren
Borstenbüschel (16) alternierend zu- und abnimmt.
6. Saugroboter (10) nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei die Borstenbüschel
(14) und die weiteren Borstenbüschel (16) jeweils in einer zur Umfangsfläche des Bürstenkerns
(12) tangentialen Ausrichtung am Bürstenkern (12) fixiert sind.
7. Saugroboter (10) nach Anspruch 6, wobei die Fixierung der Borstenbüschel (14) und
der weiteren Borstenbüschel (16) am Bürstenkern (12) so ausgerichtet ist, dass die
Spitzen aller Borstenbüschel (14) sowie aller weiteren Borstenbüschel (16) in einer
gemeinsamen Ebene liegen.
8. Saugroboter (10) nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei die Borstenbüschel
(14) und die weiteren Borstenbüschel (16) in zumindest zwei parallelen Ebenen am Bürstenkern
(12) angeordnet sind und wobei sich in jeder Ebene eine Mehrzahl von Borstenbüscheln
(14) und/oder weiteren Borstenbüscheln (16) befindet.