[0001] Die Erfindung liegt auf dem Gebiet der Fördertechnik und betrifft eine Vorrichtung
und ein Verfahren zum Fördern und Transferieren von flexiblen, flächigen Gegenständen.
Die Vorrichtung enthält einen Greiferförderer mit einer Mehrzahl von Greifern, die
entlang einer Förderbahn in einer Förderrichtung bewegbar sind, im Weiteren eine Wegfördereinrichtung
mit einer Förderauflage, welche in einem Transferbereich unterhalb der Förderbahn
des Greiferförderers angeordnet ist, derart, dass von Greifern im Transferbereich
freigegebene Gegenstände auf die Förderauflage abgelegt werden. Ferner enthält die
Vorrichtung Andrückmittel, welche dazu ausgelegt sind, die zu transferierenden Gegenstände
im Transferbereich derart auf die Förderauflage zu drücken, dass die Gegenstände kontrolliert
geführt auf die Förderauflage abgelegt werden.
[0002] In der Druckereitechnik, insbesondere bei der Zeitungsproduktion, werden zunehmend
komplexere flexible, flächige Gegenstände gefördert und/oder auf sonstige Weise verarbeitet.
Die Gegenstände können beispielsweise einzelne Produkte, insbesondere Druckereiprodukte,
wie Zeitungen, Zeitschriften, Broschüren oder Bücher, sein.
[0003] Komplexere Gegenstände bestehen dahingegen aus mehreren Produkten, nachfolgend als
Produkteinheiten bezeichnet. Solche Produkteinheiten, können beispielsweise Kollektionen
von aufeinander gelegten Produkten sein. Ferner können solche Produkteinheiten auch
aus einem oder mehreren Produkten mit eingesteckten Beilagen bestehen. Produkteinheiten
von sowohl aufeinander gelegten als auch ineinander gesteckten Produkten sind ebenfalls
bekannt.
[0004] Es ist ferner auch bekannt Beilagen, wie Flugblätter, Broschüren, Flyer, Warenproben,
etc. in gefalzte Produkte, wie Zeitungen, zu stecken.
[0005] Gegenständen aus mehreren Produkten der oben beschriebenen Art ist gemeinsam, dass
die einzelnen Produkte während ihrer Förderung lose zusammen gefasst sind. Produkteinheiten
sowohl mit aufeinander gelegten Produkten als auch mit ineinander gesteckten Produkten
müssen daher während ihrer Förderung durch Fördermittel, wie z. B. Greifer, zusammen
gehalten werden.
[0006] So kann auch vorgesehen sein, dass die Gegenstände jeweils mehrere Produkte umfassen,
welche versetzt zueinander vom Greifer gehalten werden, und welche auch mit diesem
Versatz transferiert werden sollen.
[0007] Die Komplexität der Gegenstände erfordert daher eine sehr genaue Kontrolle der Lage
der einzelnen Produkte zu jedem Zeitpunkt der Verarbeitung, insbesondere auch beim
Transfer der Gegenstände zwischen zwei Fördereinrichtungen.
[0008] Bei der Übergabe bzw. beim Transfer von Gegenständen aus einem Greiferförderer an
eine im Transferbereich unterhalb der Greifer angeordnete Förderauflage, werden die
Greifer geöffnet, wobei die Gegenstände mittels Schwerkraft auf die darunter liegende
Förderauflage abgelegt werden. Die Gegenstände befinden sich dabei für eine kurze
Zeit im freien Fall und daher in einem unkontrollierten Zustand.
[0009] Da die einzelnen Produkte des Gegenstandes beim Öffnen der Greifer nicht mehr durch
die Greifer zusammengehalten werden, kann es vorkommen, dass sich die einzelnen Produkte
beim Ablegen auf die Förderauflage gegeneinander verschieben oder verdrehen. Dies
kann zu Fehlern bei der Weiterverarbeitung führen.
[0010] Es sind Vorrichtungen bekannt, bei welchen konstruktive Massnahmen ergriffen wurden,
welche ein möglichst geführtes Ablegen von Gegenständen aus den Greifern eines Greiferförderers
auf ein Förderband einer Wegfördereinrichtung ermöglichen sollen.
[0011] So beschreibt die Publikationsschrift
EP 2 386 512 A1 eine Vorrichtung mit einem Greiferförderer sowie mit einem in einem Transferbereich
unterhalb des Greiferförderers angeordneten Bandförderer einer Wegfördereinrichtung.
Der Bandförderer ist als Vakuumbandförderer ausgelegt, welcher den dem Vakuumförderband
zugewandten und diesem bereits vor dem Transfer aufliegenden Endabschnitt des Gegenstandes
im Transferbereich an das Vakuumförderband saugt bevor die Greifer geöffnet werden.
Dadurch wird vermieden, dass sich der Gegenstand beim Öffnen der Greifer während des
ungeführten Ablegens des Gegenstandes auf das Förderband verschiebt.
[0012] Beinhaltet der Gegenstand mehrere lose zusammengefasste Produkte, z. B. aufeinander
gelegte oder ineinander gesteckte Produkte, so besteht jedoch nach wie vor die Gefahr,
dass sich die einzelnen Produkte des Gegenstandes gegeneinander verschieben. Diese
Gefahr ist umso grösser, je geringer die Haftreibung zwischen den einzelnen Produkten
ist.
[0013] Diese Problematik lässt sich reduzieren, indem die Distanz zwischen dem Greifermaul
und der Förderauflage im Transferbereich möglichst gering gehalten wird, so dass der
ungeführte Weg des Gegenstandes vom Greifermaul zur Förderauflage möglichst klein
ist. Dies bedingt jedoch, dass die Gegenstände im Transferbereich in einem möglichst
engen Spalt zwischen Greifer und Förderauflage geführt werden. Dies wiederum schränkt
die Flexibilität der Vorrichtung bezüglich der Grösse, der Art und der Zusammensetzung
der zu verarbeiteten Gegenstände ein.
[0014] Die in der Publikationsschrift
WO 2010/051650 beschriebenen Lösung für einen kontrolliert geführten Transfer von Gegenständen von
einem Greifer auf eine darunter liegende Förderauflage umfasst Greifer mit zwei Greiferbacken,
wobei eine nachlaufende Greiferbacke gegenüber der voraus laufenden Greiferbacke verlängert
ist und einen Greiferteil umfasst, welcher in der Klemmstellung über die vorlaufende
Greiferbacke hinausragt. Die Gegenstände werden nun im Transferbereich während des
Transfers vom vorstehenden Greiferteil des nachlaufenden Greifers auf die Förderauflage
gedrückt.
[0015] Die beschriebenen Vorrichtung erlaubt zwar eine kontrolliert geführte Abgabe der
Gegenstände auf die Förderauflage. Allerdings müssen hierzu die Greifer erheblich
modifiziert werden, was zum Beispiel die Umrüstung bestehender Greiferförderer unter
erheblichem Aufwand bedeutet. Im Weiteren ist die Verarbeitungsgeschwindigkeit der
Vorrichtung beschränkt, da ansonsten die mechanische Belastung auf die durch den Transferbereich
bewegten verlängerten Greiferschenkel sehr gross wird.
[0016] In diesem Zusammenhang wurde übrigens festgestellt, dass eine kontrollierte Führung
der Gegenstände beim Transfer auf die Förderauflage insbesondere bei niedrigen Fördergeschwindigkeiten
notwendig ist. Dies rührt daher, dass bei hohen Fördergeschwindigkeiten die Trägheitskräfte
dafür sorgen, dass sich die Produkte während der kurzen aber kritischen Transferphase
nicht gegeneinander verschieben oder verdrehen. Bei niedrigen Fördergeschwindigkeiten
dauert die Transferphase entsprechend länger und die Trägheitskräfte sind geringer.
[0017] Niedrige Fördergeschwindigkeiten treten temporär auch bei Vorrichtungen auf, welche
üblicherweise mit hohen Fördergeschwindigkeiten betrieben werden. So sind die Fördergeschwindigkeiten
beispielsweise beim Anfahren der Vorrichtung aus dem Stillstand oder beim Anhalten
der Vorrichtung über einen gewissen Zeitraum, welcher sich insbesondere durch eine
Beschleunigungs- bzw. Bremsrampe auszeichnet, niedrig.
[0018] Ein Anfahren der Vorrichtung ist jedoch nicht nur bei Aufnahme der Produktion sondern
auch nach störungsbedingten Unterbrüchen notwendig. Entsprechend ist ein Anhalten
der Anlage nicht nur mit der Beendigung der Produktion verbunden, sondern kann auch
durch eine Produktionsstörung bedingt sein.
[0019] Ferner kommt es auch vor, dass die Vorrichtung aus diversen Gründen über eine bestimmte
Zeit oder über die gesamte Produktionsdauer mit einer niedrigen Geschwindigkeit betrieben
werden muss, beispielsweise weil äusserst komplexe Gegenstände verarbeitet werden.
[0020] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, die eingangs genannte Vorrichtung
derart weiterzuentwickeln, dass ein kontrolliert geführter Transfer der gehaltenen
Gegenstände von einem Greiferförderer auf eine Förderauflage gewährleistet ist.
[0021] Eine weitere Aufgabe besteht darin, die Vorrichtung derart weiterzuentwickeln, dass
ein kontrolliert geführter Transfer sowohl mit niedrigen als auch mit hohen Verarbeitungsgeschwindigkeiten
gewährleistet ist, ohne dass die Massnahmen für einen kontrolliert geführten Transfer
der Gegenstände zu Problemen führt, welche durch die hohen Verarbeitungsgeschwindigkeiten
hervor gerufen werden.
[0022] Eine weitere Aufgabe besteht darin, die Vorrichtung derart weiterzuentwickeln, dass
auch bestehende Vorrichtungen ohne übermässigen Aufwand umgerüstet werden können.
[0023] Die Aufgabe wird durch eine Vorrichtung mit den Merkmalen des Anspruch 1 und durch
ein Verfahren mit den Merkmalen des Anspruchs 13 gelöst. Weiterbildungen und besondere
Ausführungsformen der Erfindung ergeben sich aus den abhängigen Ansprüchen, der Beschreibung
und den Zeichnungen.
[0024] Die Erfindung zeichnet sich nun dadurch aus, dass die Andrückmittel einen auf den
Transferbereich einwirkenden Andrück-Rundlauf mit einer Mehrzahl von, entlang des
Andrück-Rundlaufs bewegbaren und nach aussen gerichteten Andrückarmen enthält, wobei
der Andrück-Rundlauf derart angeordnet und betreibbar ist, dass jeweils ein Andrückarm
einen auf die Förderauflage zu abzulegenden Gegenstand beim Öffnen des den Gegenstand
klemmend haltenden Greifers auf die Förderauflage drückt.
[0025] Der Andrück-Rundlauf ist insbesondere im Transferbereich angeordnet.
[0026] Der Andrück-Rundlauf weist insbesondere wenigstens eine Drehachse auf, um welche
die Andrückarme bewegbar sind.
[0027] Gemäss einer Weiterbildung der Erfindung ist der Andrück-Rundlauf ein um eine Drehachse
drehbar gelagertes Andrückrad.
[0028] Die Andrückarme sind insbesondere um das Andrückrad angeordnet. Die Andrückarme sind
insbesondere von der Drehachse nach aussen gerichtet.
[0029] Unter Transferbereich ist insbesondere ein Förderbahnabschnitt entlang der Greiferförderbahn
zu verstehen, in welchem der freie Abschnitt der Gegenstände auf die Förderauflage
aufgesetzt und die Gegenstände anschliessend durch Öffnen der Greifer auf die Förderauflage
abgelegt werden, und in welchem der Andrück-Rundlauf mit seinen Andrückarmen in Betriebsposition
eine Andrückkraft auf die zu transferierenden Gegenstände ausübt.
[0030] Bei den Gegenständen handelt es sich insbesondere um Gegenstände wie in der Einleitung
ausführlich beschrieben.
[0031] Der Andrückarm bildet insbesondere einen Kontaktabschnitt mit einer Kontaktfläche
aus. Die Kontaktfläche entspricht jener Fläche, mit welcher der Andrückarm dem zu
transferierenden Gegenstand aufliegt. Der Kontaktabschnitt ist insbesondere am freien
Ende des Andrückarmes angeordnet.
[0032] Gemäss einer Weiterbildung der Erfindung wird die Kontaktfläche durch ein reibungsarmes
Material, wie PTFE (Polytetrafluorethen), ausgebildet.
[0033] Gemäss einer Weiterbildung des Andrückarms ist am Kontaktabschnitt eine drehbar gelagert
Andrückrolle angeordnet, welche die Kontaktfläche ausbildet. Die Andrückrolle ist
derart am Kontaktabschnitt drehbar gelagert, dass die durch den Andrückarm angedrückte
Andrückrolle auf dem zu transferierenden Gegenstand abrollt.
[0034] Die Andrückrolle kann an einer feststehenden Drehachse drehbar gelagert sein. Die
Andrückrolle kann auch über ihren Aussenumfang am Kontaktabschnitt drehend gelagert
sein. Andere Rollenlagerungen sind ebenfalls möglich.
[0035] Das Andrückrad mit seinen Andrückarmen ist insbesondere formstabil ausgebildet.
[0036] Der Kontaktabschnitt beschreibt insbesondere eine um die geometrische Drehachse des
Andrückrades verlaufende, vorgegebene Bewegungsbahn. Diese ist insbesondere eine Kreisbahn.
[0037] Gemäss einer Weiterbildung der Erfindung ist der Kontaktabschnitt mit seiner Kontaktfläche
entgegen dem beim Andrücken des Gegenstandes an die Förderauflage erzeugten Auflagedruck
elastisch, insbesondere visko-elastisch aus seiner vorgegebenen Bewegungsbahn bewegbar
bzw. auslenkbar.
[0038] Visko-elastisch bedeutet, dass der Andrückarm bei einer Auslenkung des Kontaktabschnittes
ein teilweise elastisches, teilweise viskoses Materialverhalten aufweist. Dieses Verhalten
bewirkt, dass die Auslenkung des Armabschnittes aufgrund des Auflagedruckes einem
elastischen Verhalten entsprechend vergleichsweise schnell erfolgt, und dass die Wiedereinnahme
der Ausgangsposition im Anschluss an die Auslenkung bei Wegfall oder Abnahme des Auflagedruckes
einem viskosen Verhalten entsprechend vergleichsweise langsam erfolgt.
[0039] Der Andrück-Rundlauf ist insbesondere derart ausgebildet und in der Vorrichtung angeordnet,
dass der Kontaktabschnitt mit der Kontaktfläche beim Aufbau eines Auflagedruckes am
Gegenstand ein gewisses Mass elastisch nachgeben kann.
[0040] Die elastische Auslenkbarkeit des Kontaktabschnitts ermöglicht den Transfer unterschiedlich
dicker Gegenstände, ohne dass die Position des Andrück-Rundlaufs gegenüber der Förderauflage
angepasst werden müsste. Das heisst zum Beispiel, dass die Drehachse eines Andrückrades
insbesondere ortsfest ist.
[0041] Die durch unterschiedlichen Dicken der Gegenstände hervor gerufenen, unterschiedlichen
Abstände zwischen Kontaktfläche und der Oberfläche der Gegenstände im Transferbereich
werden ausgeglichen, indem der Kontaktabschnitt mit der Kontaktfläche eine unterschiedlich
starke elastische Auslenkung aus seiner vorgegebenen Bewegungsbahn erfährt.
[0042] Ferner gewährleistet die elastische Auslenkbarkeit des Kontaktabschnitts am Andrück-Rundlauf
einen gleichmässigeren Auflagedruck, auch wenn die Gegenstände eine unregelmässige,
z. B. wellige Oberfläche oder durch eine schuppenförmige Ablage eine gekrümmte Oberfläche
aufweisen.
[0043] Im Weiteren gewährleistet eine elastische Auslenkbarkeit des Kontaktabschnitts, dass
dieser beim Auftreten von Schlägen, z. B. durch Hindernisse, nachgeben bzw. ausweichen
kann, so dass der Transferprozess nicht gestört wird.
[0044] Gemäss einer Weiterbildung der Erfindung enthält der Andrück-Rundlauf einen drehbar
gelagerten Grundkörper, durch welchen eine geometrische Drehachse führt. Gemäss dieser
Weiterbildung werden die Andrückarme um den Grundkörper bewegt. Die Andrückarme werden
insbesondere um den Aussenumfang des Grundkörpers bewegt.
[0045] Die Andrückarme können an einem, um den Grundkörper geführten, umlaufenden, flexiblen
Förderorgan angeordnet sein.
[0046] Wird der Andrückrundlauf durch ein Andrückrad ausgebildet, so ist der Grundkörper
ein Teil des Andrückrades. Die Andrückarme sind gemäss dieser Ausführungsform am Grundkörper
angeordnet. Die Andrückarme sind insbesondere am Aussenumfang des Grundkörpers angeordnet.
Die Andrückarme können als separate Bauteile am Grundkörper befestigt sein oder, wie
weiter unten näher erläutert, zusammen mit dem Grundkörper einen integralen Formkörper
ausbilden.
[0047] Die Kontaktabschnitte sind insbesondere relativ zum Grundkörper elastisch bewegbar
bzw. auslenkbar.
[0048] Gemäss einer Weiterbildung der Erfindung bildet der Andrückarm einen elastisch biegbaren
Armabschnitt aus, über welchen der Kontaktabschnitt mit seiner Kontaktfläche aus seiner
Umlaufbahn elastisch wegbiegbar ist.
[0049] Die elastische Biegbarkeit des Armschnittes kann dadurch erreicht werden, indem der
Armabschnitt aus einem Material mit elastischen Eigenschaften, wie Kunststoff, oder
Federstahl besteht oder diesen enthält. Der Kunststoff kann ein Elastomer sein. Der
Kunststoff kann ein Schaumstoff sein.
[0050] Die elastische Biegbarkeit des Armabschnittes kann auch durch die Konstruktionsweise
erreicht werden in Kombination mit einem Material mit elastischen Eigenschaften. So
kann der Armabschnitt eine oder mehrere Aussparungen enthalten, welche die elastische
Biegsamkeit des Armabschnittes erhöhen oder erst ermöglichen.
[0051] Die elastische Eigenschaft kann grundsätzlich auch durch eine im Armabschnitt angeordnete
Gelenkverbindung mit Rückstelleigenschaften erreicht werden.
[0052] Gemäss einer Weiterbildung des Andrückrades enthält der elastisch biegbare Armabschnitt
des Andrückarmes wenigstens zwei Teilarme, welche vom Grundkörper aus in Richtung
Kontaktabschnitt verlaufen und sich im Kontaktabschnitt vereinigen, so dass die mindestens
zwei Teilarme zusammen mit dem Grundkörper eine Aussparung einschliessen.
[0053] Gemäss einer Weiterbildung des Andrückrades sind der Grundkörper und die Andrückarme
einteilig ausgebildet. Das heisst, Grundkörper und Andrückarme bilden einen einteiligen,
d.h. einstückigen, Formkörper aus. Der Formkörper kann beispielsweise in einem Stück
gegossen sein. Der besagte Formkörper kann auch aus einem Rohkörper herausgearbeitet
sein. So kann der Formkörper aus einem Rohkörper herausgestanzt oder herausgeschnitten
sein.
[0054] Das Andrückrad ist insbesondere über den Grundkörper an der Vorrichtung befestigt.
Der Grundkörper kann z. B. über Befestigungsscheiben, z. B. mittels Schraubenverbindungen,
an der Vorrichtung angebracht sein.
[0055] Gemäss einer Weiterbildung der Vorrichtung ist der Andrück-Rundlauf aus einer Passivposition,
in welcher der Andrück-Rundlauf mit seinen Andrückarmen keinen Einfluss auf den Transfer
der Gegenstände im Transferbereich ausübt, in eine Betriebsposition, in welcher die
Andrückarme des Andrück-Rundlaufs auf die zu transferierenden Gegenstände im Transferbereich
einwirken, bewegbar und wieder aus der Betriebsposition in die Passivposition zurück
bewegbar.
[0056] Dies erlaubt, das Andrückrad bei langsamen Verarbeitungsgeschwindigkeiten, z. B.
beim Anfahren oder Anhalten der Vorrichtung, in die Betriebsposition zu bewegen, so
dass die Gegenstände auch bei langsamen Verarbeitungsgeschwindigkeiten, insbesondere
während dem Anfahren oder Anhalten der Vorrichtung, kontrolliert geführt auf die Förderauflage
abgelegt werden.
[0057] Bei hohen Verarbeitungsgeschwindigkeiten, beispielsweise während des regulären Betriebs
der Vorrichtung, ist die Funktion des Andrück-Rundlaufs unter Umständen nicht mehr
notwendig, da die Gegenstände bzw. die darin enthaltenen Produkte aufgrund ihrer Trägheitskräfte
zuverlässig abgelegt werden.
[0058] Die Einnahme einer Passivposition bei hohen Verarbeitungsgeschwindigkeiten weist
den Vorteil auf, dass der Andrück-Rundlauf nicht einer hohen mechanischen Beanspruchung
ausgesetzt wird. Dadurch können Lärm durch Vibrationen, übermässiger Verschleiss und
daraus hervorgehende Betriebsstörungen reduziert werden.
[0059] Der Andrück-Rundlauf ist insbesondere über eine Halterungseinrichtung relativ zur
Vorrichtung zwischen einer Passiv- und Betriebsposition bewegbar an der Vorrichtung
angebracht. Die Halterungseinrichtung kann beispielsweise als Schwenkeinrichtung ausgebildet
sein, über welche der Andrück-Rundlauf um eine Schwenkachse schwenkbar an der Vorrichtung
befestigt ist.
[0060] Die Schwenkeinrichtung umfasst beispielsweise einen Schwenkkörper, wie Schwenkarm,
über welchen den Andrück-Rundlauf um eine Schwenkachse schwenkbar an der Vorrichtung
gelagert ist. Die geometrische Schwenkachse entspricht insbesondere der geometrische
Drehachse eines weiter unten noch beschriebenen Antriebsrades zum Antreiben des Andrück-Rundlaufs.
[0061] Der Andrück-Rundlauf kann ferner mit einer an der Vorrichtung angeordneten Betätigungseinrichtung
zusammenwirken, über welche die Bewegung des Andrück-Rundlaufs zwischen seiner Passiv-
und Betriebsposition ausgelöst wird.
[0062] Die Betätigungseinrichtung kann z. B. einen ein- und ausfahrbaren Arbeitszylinder,
wie Hydraulikzylinder oder Pneumatikzylinder, umfassen. Die Ein- und Ausfahrbewegung
des Arbeitszylinders kann über eine Steuerungseinrichtung gesteuert werden.
[0063] Im Falle der oben beschriebenen Schwenkeinrichtung bewirkt die Ein- und Ausfahrbewegung
des Arbeitszylinders eine Schwenkbewegung des Andrück-Rundlaufs um die Schwenkachse.
[0064] Gemäss einer Weiterbildung der Erfindung ist der Anpressdruck, welcher die Andrückarme
auf die Gegenstände ausüben mittels einer Steuerungseinrichtung über die Halterungseinrichtung,
insbesondere über eine dazugehörige Betätigungseinrichtung, einstellbar.
[0065] So kann vorgesehen sein, dass sich der Andrück-Rundlauf von einer Passivposition
in eine variable Betriebsposition bewegen lässt, wobei sich die variable Betriebsposition
durch unterschiedliche Abstände zwischen der Förderauflage und den Andrückarmen bzw.
der Drehachse eines Andrückrades auszeichnet. Dabei gilt, je dicker die zu transferierenden
Gegenstände sind, desto grösser wird dieser Abstand gewählt.
[0066] Ein Andrückrad ist in Förderrichtung betrachtet insbesondere seitlich von den Greifern
angeordnet. Die Vorrichtung kann gemäss einer Weiterbildung der Erfindung zwei Andrückräder
enthalten, wobei ein erstes Andrückrad auf einer ersten Seite und ein zweites Andrückrad
auf der zweiten, gegenüber liegenden Seite der Greifer angeordnet ist. Die beiden
Andrückräder sind insbesondere antriebstechnisch miteinander gekoppelt und werden
synchron angetrieben. Die antriebstechnische Koppelung ist insbesondere eine mechanische
Koppelung.
[0067] Der Greiferförderer weist insbesondere eine geschlossene Förderbahn auf, entlang
welcher die Greifer umlaufend geführt werden.
[0068] Die Gegenstände werden insbesondere hängend in den Transferbereich gefördert. Hierzu
hält der Greifer die Gegenstände insbesondere an einer ersten Gegenstandskante. Die
der ersten Gegenstandskante gegenüber liegende zweite, freie Gegenstandskante wird
dahingegen nicht gehalten. Sie ist Teil eines freien Endabschnitts.
[0069] Gemäss einer Weiterbildung der Erfindung sind der Greiferförderer und die Wegfördereinrichtung
derart ausgebildet und relativ zueinander angeordnet, dass die von den Greifern an
der ersten Gegenstandskante gehaltenen Gegenstände zum Transferbereich hin mit ihrem
freien Endabschnitt auf der Förderauflage aufliegen.
[0070] Die zweite Gegenstandskante ist hierbei eine gegenüber der ersten Gegenstandskante
insbesondere nachlaufende Kante. Die Greifer können hierzu im Transferbereich und
gegebenenfalls auch zum Transferbereich hin mit ihren Greiferöffnungen entgegen die
Förderrichtung gerichtet sein. Das heisst, eine Richtungskomponente der Greiferöffnungen
weist entgegen die Förderrichtung.
[0071] Die Andrückarme sind nun insbesondere dazu ausgelegt im Transferbereich auf die bereits
der Förderauflage aufliegenden, freien Endabschnitte der Gegenstände zu drücken. Die
Andrückarme drücken insbesondere bereits auf die freien Endabschnitte bevor die Greifer
geöffnet werden und die gehaltene erste Gegenstandskante zum vollständigen Ablegen
des Gegenstandes freigegeben wird.
[0072] Beim Andrücken der Gegenstände auf die Förderauflage werden einerseits die freien
Endabschnitte der Gegenstände als Ganzes temporär auf der Förderauflage gehalten.
Andererseits werden auch die lose aufeinander gelegten oder ineinander gesteckten
Produkte der Gegenstände an ihren Endabschnitten gegenseitig temporär klemmend gehalten.
[0073] Dadurch wird einerseits ein Verrutschen der Gegenstände als Ganzes auf der Förderauflage
während dem Transfer verhindert. Ferner wird auch ein gegenseitiges Verrutschen aufeinander
gelegter oder ineinander gesteckter Produkte und folglich ein Herausfallen einzelner
Produkte aus einem Gegenstand während dem Transfer verhindert.
[0074] Gemäss einer Weiterbildung der Vorrichtung verläuft die Förderbahn der Greifer zum
Transferbereich hin bogenförmig von oben nach unten.
[0075] Gemäss einer Weiterbildung der Vorrichtung verläuft die Förderbahn der Greifer im
Anschluss an den Transferbereich bogenförmig von unten nach oben. Die Greifer werden
auf diese Weise im Anschluss an den Transferbereich von der Förderauflage wegbewegt.
[0076] Die Begriffe "unten" bzw. "oben" beziehen sich in Richtung der Schwerkraft bzw. entgegen
der Schwerkraft.
[0077] Gemäss einer Weiterbildung der Vorrichtung verläuft die Förderbahn der Greifer zum
Transferbereich hin bogenförmig von oben nach unten und im Anschluss an den Transferbereich
bogenförmig von unten nach oben, wobei ein unterster Abschnitt der Förderbahn im Transferbereich
liegt. Die Förderbahn der Greifer ist von der Förderauflage aus betrachtet insbesondere
konkav.
[0078] Gemäss einer Weiterbildung der Vorrichtung verläuft die Förderauflage zum Transferbereich
hin bogenförmig von oben nach unten. Der Greiferförderer und die Wegfördereinrichtung
können insbesondere zum Transferbereich hin einen von oben nach unten bogenförmig
verlaufenden Förderspalt ausbilden, in welchem die Gegenstände mit ihrem nachlaufenden,
freien Endabschnitt der Förderauflage aufliegen.
[0079] Gemäss einer Weiterbildung der Vorrichtung verläuft die Förderauflage im Anschluss
an den Transferbereich entlang einer Ebene. Die Förderauflage verläuft im Anschluss
an den Transferbereich insbesondere horizontal.
[0080] Gemäss einer Weiterbildung der Erfindung enthält die Wegfördereinrichtung mindestens
einen Bandförderer, wobei die Förderauflage durch das Förderband des mindestens einen
Bandförderers ausgebildet wird.
[0081] Die Wegfördereinrichtung kann mehrere in Prozessrichtung nacheinander und/oder nebeneinander
angeordnete Bandförderer enthalten.
[0082] Der mindestens eine Bandförderer kann als Vakuumbandförderer ausgebildet sein. Der
Vakuumbandförderer enthält ein Förderband mit Saugöffnungen. Das Förderband wirkt
mit einer Unterdruckquelle zusammen, mittels welcher Luft von der Förderauflage durch
die Saugöffnungen im Förderband angesogen wird. Durch den Saugzug werden die auf dem
Förderband abgelegten Gegenstände an die Förderauflage angesaugt, wodurch ein Verrutschen
der Gegenstände auf der Förderauflage verhindert wird. Ein solcher Vakuumbandförderer
ist z. B. in der Publikationsschrift
EP 2 386 512 A1 beschrieben.
[0083] Der Andrück-Rundlauf wird insbesondere über eine Antriebseinrichtung synchron zu
den Greifern des Greiferförderers angetrieben. Die Antriebseinrichtung kann dazu ausgelegt
sein, die Antriebskraft von dem Förderorgan abzunehmen, an welchem die Greifer befestigt
sind. Das Förderorgan kann z. B. eine Förderkette sein.
[0084] Die Antriebseinrichtung enthält insbesondere ein mechanisches Getriebe, wie Zahnriemengetriebe,
über welches die Antriebskraft auf den Andrück-Rundlauf übertragen wird. Die Antriebskraft
für den Andrück-Rundlauf kann vom Förderorgan abgenommen werden, so dass die Bewegungsgeschwindigkeit
der Andrückarme bzw. die Rotationsgeschwindigkeit eines Andrückrades an die Fördergeschwindigkeit
des Greiferförderers gekoppelt ist. Dadurch wird ein zum Greiferförderer taktsynchroner
Betrieb des Andrück-Rundlaufs möglich.
[0085] Die Antriebskraft kann über ein Antriebsrad vom Förderorgan abgenommen werden, Das
Drehmoment des Antriebsrades wird insbesondere über ein Getriebe, wie Zahnriemengetriebe
an den Andrück-Rundlauf übertragen.
[0086] Die Erfindung betrifft im Weiteren auch ein Verfahren zum Fördern und Transferieren
von flexiblen, flachen Gegenständen mit einer Vorrichtung gemäss obiger Beschreibung.
[0087] Das Verfahren umfasst die folgenden Schritte:
- Bewegen eines geschlossenen Greifers mit einem von diesem gehaltenen und zu transferierenden
Gegenstand zum Transferbereich;
- Bewegen eines Andrückarms entlang des Andrück-Rundlaufs in den Transferbereich, wobei
der in den Transferbereich bewegte Andrückarm den zu transferierenden Gegenstand im
Transferbereich auf die Förderauflage drückt;
- Öffnen des Greifers, welcher den zu transferierenden Gegenstand hält im Transferbereich;
- Ablegen, insbesondere vollständiges Ablegen, des zu transferierenden Gegenstandes
auf die Förderauflage.
[0088] Der Andrückarm begleitet den Gegenstand mit der Kontaktfläche des Kontaktabschnittes
während des Transfers im Transferbereich insbesondere berührend. Der Bereich der berührenden
Begleitung im Transferbereich wird Kontaktbereich genannt. Dabei wird der Andrückarm
insbesondere im Wesentlichen mit der gleichen Geschwindigkeit wie der abzugebende
Gegenstand durch den Kontaktbereich bewegt.
[0089] Ist der Andrück-Rundlauf ein Andrückrad, so wird das Andrückrad um seine Drehachse
rotiert, derart dass ein mitrotierender Andrückarm in den Transferbereich bewegt wird
und den zu transferierenden Gegenstand im Transferbereich auf die Förderauflage drückt.
[0090] Die zu transferierenden Gegenstände werden im Transferbereich durch den Andrückarm
insbesondere während dem Öffnen der Greifer gegen die Förderauflage gedrückt.
[0091] Die zu transferierenden Gegenstände werden im Transferbereich durch den Andrückarm
insbesondere während einem definierten Zeitraum vor, während und nach dem Öffnen der
Greifer gegen die Förderauflage gedrückt.
[0092] Dabei drücken die Andrückarme, wie bereits oben erwähnt, insbesondere einen nachlaufenden
Endabschnitt der Gegenstände gegen die Auflagefläche. Dieser nachlaufende Endabschnitt
liegt insbesondere bereits vor dem Transfer der Gegenstände der Förderauflage auf.
[0093] Die Andrückarme werden insbesondere derart geführt, dass diese mit ihrem Kontaktabschnitt
jeweils zwischen zwei aufeinander folgenden Gegenständen durch den Transferbereich
bewegt werden.
[0094] In Förderrichtung von der Seite betrachtet werden die Andrückarme mit ihren Kontaktabschnitten
insbesondere zwischen zwei aufeinanderfolgenden Greifer bewegt. Das heisst, die Andrückarme
werden zu den Greifern phasenverschoben durch den Transferbereich bewegt.
[0095] Gemäss einer Weiterbildung der Erfindung wird der Andrückarm, welcher den zu transferierenden
Gegenstand im Transferbereich auf die Förderauflage drückt, entlang des Andrück-Rundlaufs
weiterbewegt, wobei der Andrückarm im Anschluss an den Transfer des Gegenstandes entlang
seiner Bewegungsbahn unter Aufhebung des Andrückkontaktes wieder vom transferierten
Gegenstand wegbewegt wird.
[0096] Ist der Andrück-Rundlauf ein Andrückrad, so wird dieses um seine Drehachse weiterrotiert,
derart dass der mitrotierende Andrückarm, welcher den zu transferierenden Gegenstand
im Transferbereich auf die Förderauflage drückt, im Anschluss an den Transfer des
Gegenstandes unter Aufhebung des Andrückkontaktes wieder vom transferierten Gegenstand
wegbewegt wird.
[0097] Wie bereits erwähnt, bewegen sich die Andrückarme taktsynchron zu den Greifern durch
den Transferbereich. Entsprechend wird der Andrück-Rundlauf mit einer zur Fördergeschwindigkeit
des Förderorgans synchronen Geschwindigkeit bewegt.
[0098] Die Gegenstände werden insbesondere in einer Förderformation, wie Schuppenstrom,
auf die Förderauflage abgelegt und insbesondere im Schuppenstrom einer Weiterverarbeitungseinrichtung
zugeführt.
[0099] Die Weiterverarbeitungsvorrichtung kann eine Stapeleinrichtung sein, in welcher die
Gegenstände gestapelt werden. Die Weiterverarbeitungsvorrichtung kann eine Foliereinrichtung
sein, in welcher die Gegenstände foliert werden. Die Weiterverarbeitungsvorrichtung
kann eine Adressiereinrichtung sein, in welcher die Gegenstände adressiert werden.
[0100] Die Erfindung weist den Vorteil auf, dass unterschiedlich dicke Gegenstände transferiert
werden können, ohne dass jede Mal an den Andrückmitteln Einstellungen vorgenommen
werden müssen. Die Andrückmittel erlauben ferner eine einfache und kostengünstige
Nachrüstung bestehender Vorrichtungen, ohne dass der Greiferförderer und die Wegfördereinrichtung
selbst umgebaut werden müssen. Die Andrückmittel erlauben zudem die Einnahme einer
Passiv- und Betriebsposition, so dass diese wahlweise eingesetzt werden können.
[0101] Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in den Zeichnungen dargestellt und nachfolgend
beschrieben. Es zeigen schematisch:
- Fig. 1
- eine perspektivische Ansicht einer erfindungsgemässen Vorrichtung gemäss einer ersten
Ausführungsform;
- Fig. 2a-2d
- Seitenansichten der Vorrichtung gemäss Figur 1 zu verschiedenen Zeitpunkt in chronologischer
Abfolge während des Betriebs der Vorrichtung;
- Fig. 3
- eine Seitenansicht der Vorrichtung nach Figur 1 mit anderen Gegenständen;
- Fig. 4
- eine perspektivische Ansicht einer erfindungsgemässen Vorrichtung gemäss einer zweiten
Ausführungsform;
- Fig. 5a-5b
- Seitenansichten eines Andrückrades nach Figur 6 mit einer Schwenkeinrichtung in verschiedenen
Schwenkstellungen;
- Fig. 6
- eine erste Ausführungsform eines Andrückrades;
- Fig. 7
- eine zweite Ausführungsform eines Andrückrades;
- Fig. 8
- eine dritte Ausführungsform eines Andrückrades;
- Fig. 9
- eine vierte Ausführungsform eines Andrückrades;
- Fig. 10
- eine perspektivische Ansicht einer erfindungsgemässen Vorrichtung gemäss einer dritten
Ausführungsform.
[0102] Die Figuren 1, 2a - 2d und 3 zeigen eine erfindungsgemässe Vorrichtung 1 gemäss einer
ersten Ausführungsform.
[0103] Die Vorrichtung 1 enthält einen Greiferförderer 10 mit einer Mehrzahl von entlang
einer Greiferförderbahn U bewegten und voneinander beabstandeten Greifern 11.
[0104] Im Weiteren enthält die Vorrichtung 1 eine Weiterfördereinrichtung 20 mit einer Förderauflage
28. Der Greiferförderer 10 und die Weiterfördereinrichtung 20 bilden einen Transferbereich
T aus, in welchem Gegenstände 2, 2' von den Greifern 11 des Greiferförderers 10 abgegeben
und auf die Förderauflage 28 der Weiterfördereinrichtung 20 abgelegt werden.
[0105] die Förderauflage 28 der Weiterfördereinrichtung 20 ist im Transferbereich T unterhalb
der Greifer 11 des Greiferförderers 10 angeordnet. Die Förderbahn U des Greiferförderers
verläuft zum Transferbereich T hin bogenförmig von oben nach unten zur Förderauflage
hin und im Anschluss an den Transferbereich T bogenförmig von unten nach oben von
der Förderauflage 28 weg. Die Greifer 11 erreichen ihre unterste Position im Transferbereich
T. Der Verlauf der Greiferförderbahn U ist im Transferbereich T von der Förderauflage
28 aus betrachtet konkav.
[0106] Die Greifer 11 sind an einer angetriebenen Förderkette befestigt. Die Greifer 11
können über mechanische oder elektrische Steuerelemente im Transferbereich T geöffnet
werden. Da die Methode zur Öffnung der Greifer in vorliegender Erfindung von untergeordneter
Bedeutung ist, wird an dieser Stelle nicht näher darauf eingegangen.
[0107] Die Wegfördereinrichtung 20 enthält einen Vakuumbandförderer 21 und einen in Förderrichtung
F2 an diesen anschliessenden Übernahmeförderer 24.
[0108] Der Vakuumbandförderer 21 enthält eine Mehrzahl von umlaufend geführten Vakuumbänder
22 mit Saugöffnungen 23, welche gemeinsame eine Förderauflage 28 ausbilden. Die Förderauflage
28 des Vakuumbandförderers 21 verläuft in Förderrichtung F2 zum Transferbereich T
hin bogenförmig, d.h. konvex, von oben nach unten.
[0109] Die Greiferförderbahn U verläuft in Förderrichtung F2 zum Transferbereich T hin ebenfalls
von oben nach unten bogenförmig konvex. Entsprechend bilden die Greiferförderbahn
U und die Förderauflage 28 einen bogenförmigen Förderspalt aus. Dieser Förderspalt
ist so bemessen, dass die Greifer 11 in einem solchen Abstand zur Förderauflage 28
durch den Förderspalt geführt werden, dass die Gegenstände 2, 2' mit ihren nachlaufenden,
freien Endabschnitten 5 beim Einlaufen in den Transferbereich T der Förderauflage
28 aufliegen.
[0110] An den Vakuumbandförderer 21 schliesst in Förderrichtung F2 ein Übernahmebandförderer
24 mit einem Übernahmeförderband 25 an, welcher die abgelegten Gegenstände 2, 2' vom
Vakuumbandförderer 21 übernimmt.
[0111] Die Gegenstände 2, 2' werden beim Ablegen auf das Vakuumförderband 22 durch den an
den Saugöffnungen 23 angelegten Saugzug an der Förderauflage 28 festgesaugt. Dadurch
wird ein Verrutschen der Gegenstände 2, 2' auf der Förderauflage 28 des Vakuumbandförderers
21 verhindert. Dies ist insbesondere im bogenförmigen Einlauf zum Transferbereich
T hin wichtig, wo die Gegenstände 2, 2' insbesondere durch die Schwerkraft bedingt
nach unten rutschen können.
[0112] Im Transferbereich T ist ein Andrückrad 30 drehbar angeordnet. Das Andrückrad 30,
wie es in den Figuren 1, 2a-2d, 3, 4 sowie 5a-5b im Zusammenhang mit der erfindungsgemässen
Vorrichtung dargestellt wird, ist in der Figur 6 in einer vergrösserten Darstellung
gezeigt. Für Details zum Andrückrad 30 wird auf Figur 6 verwiesen.
[0113] Das Andrückrad 30 enthält einen Grundkörper 36 und von diesem radial nach aussen
gerichtete Andrückarme 31. Grundkörper 36 und Andrückarme 31 sind aus einem einteiligen
Formkörper gebildet. Dieser Körper besteht aus einem Schaumstoff (Kunststoff) und
weist elastische Eigenschaften auf.
[0114] Die Andrückarme 31 weisen jeweils zwei vom Grundkörper 36 ausgehende Teilarme 32a,
32b auf, welche sich zu einem Kontaktabschnitt 33 hin vereinigen. Die Teilarme 32a,
32b schliessen mit dem Grundkörper 36 eine Aussparung 37 ein. Die Teilarme 32a, 32b
bilden einen elastischen Armabschnitt 38 aus, über welchen sich der Kontaktabschnitt
33 aus seiner vorgegebenen Bewegungsbahn B elastisch auslenken lässt.
[0115] Der Andrückarm 31 bildet zu seinem freien Ende hin einen Kontaktabschnitt 33 aus.
Der Kontaktabschnitt beinhaltet eine über eine Drehachse drehbar gelagerte Andrückrolle
34. Die Andrückrolle 34 bildet eine Kontaktfläche 35 aus, über welche der Andrückarm
31 den zu transferierenden Gegenstand 2, 2' zur Förderauflage 28 hin drückt.
[0116] Die Vorrichtung 1 enthält im Weiteren ein Antriebsrad 40, welches mit der Greiferförderkette
15 gekoppelt ist und über diese angetrieben wird. Das Antriebsrad 40 überträgt wiederum
ein Antriebsdrehmoment über ein Getriebe an das Andrückrad 30.
[0117] Das Getriebe umfasst ein erstes Getrieberad 42, welches mit dem Antriebsrad 40 gekoppelt
ist und mit diesem die gemeinsame Drehachse D2 ausbildet sowie ein zweites Getrieberad
43, welches mit dem Andrückrad 30 gekoppelt ist und mit diesem die gemeinsame Drehachse
D1 ausbildet. Die beiden Getrieberäder 42, 43 werden von einem Antriebszahnriemen
41 umschlungen, welcher Drehmoment vom ersten Getrieberad 42 auf das zweite Getrieberad
43 und über dieses auf das Andrückrad 30 überträgt.
[0118] Die Drehbewegung des Andrückrades 30 ist also an die Bewegung der Förderkette 15
gekoppelt, so dass sich die Rotationsgeschwindigkeit des Andrückrades 30 synchron
zur Fördergeschwindigkeit der Greifer ist. Dies erlaubt eine zu den Greifern 11 taktsynchrone
Bewegung der Andrückarme 31 im Transferbereich T.
[0119] Die Figuren 2a bis 2d zeigen nun den Ablauf des Transfers eines Gegenstandes 2, vom
Greiferförderer 10 auf die Förderauflage 28 der Wegfördereinrichtung 20.
[0120] Der Gegenstand 2 wird von einem Greifer 11 gehalten in Förderrichtung F1 dem Transferbereich
T zugeführt. Der freie Endabschnitt 5 des vom Greifer 11 gehaltenen Gegenstandes 2
wird zum Transferbereich T hin auf die Förderauflage 28 abgelegt. Der freie Endabschnitt
5 wird nachlaufend zum Greifer 11 in den Transferbereich T gefördert.
[0121] Im Transferbereich T wird ein Andrückarm 31 des sich drehenden Andrückrades 30 nach
unten zum nachlaufenden Endabschnitt 5 des Gegenstandes 2 hin bewegt. Der Andrückarm
31 übt über die Andrückrolle 34 auf den der Förderauflage 28 aufliegenden Endabschnitt
5 eine Andrückkraft aus, welche ein Verrutschen des Gegenstandes 2 oder einzelner
Produkte des Gegenstandes 2 verhindert. Der Gegenstand wird dabei immer noch vom Greifer
11 gehalten.
[0122] Durch die auf den Gegenstand 2 ausgeübte Andrückkraft wird der Kontaktabschnitt 33
mit der Andrückrolle 34 in Abhängigkeit von der Dicke des Gegenstandes 2 elastisch
ausgelenkt. Hierbei verformen sich die elastischen Teilarme 32a, 32b im elastischen
Armabschnitt (Figur 2a, 2b).
[0123] Der Andrückarm 31 bewegt sich nun unter Ausüben einer Andrückkraft auf den Endabschnitt
5 taktsynchron mit dem Greifer 11 und entsprechend mit dem dazugehörigen Gegenstand
2 weiter.
[0124] Der Greifer 11 wird anschliessend geöffnet, wobei sich die vorlaufende, erste Kante
3 zur Förderauflage 28 absenkt und der durch den Andrückarm 31 gegen ein Verrutschen
gesicherte Gegenstand 2 vollständig auf die Förderauflage 28 abgelegt wird.
[0125] Nachdem der Gegenstand 2 vollständig auf der Förderauflage 28 abgelegt ist, wird
der Andrückarm 31 durch das Weiterdrehen des Andrückrades 30 unter Aufhebung der Andrückkraft
vom transferierten Gegendstand 2 weg nach oben bewegt. Der Gegenstand 2 wird auf der
Wegfördereinrichtung 20 liegend weitergefördert. Die aufeinanderfolgend transferierten
Gegenstände 2 bilden dabei einen Schuppenstrom aus (Figur 2c, 2d).
[0126] Die Figur 3 zeigt dieselbe Vorrichtung wie in Figur 1 und 2a bis 2d mit dem Unterschied,
dass in Figur 3 wesentlich dickere Gegenstände 2' verarbeitet werden. Entsprechend
fällt die Auslenkung der auf die Gegenstände 2' eine Andrückkraft ausübenden Andrückarme
31 grösser aus.
[0127] Die Vorrichtung gemäss der zweiten Ausführungsform nach Figur 4 unterscheidet sich
von der Vorrichtung gemäss der ersten Ausführungsform nach den Figuren 1, 2a-2d und
3 durch die Wegfördereinrichtung 20'. Die Wegfördereinrichtung 20' wird hier durch
einen einzelnen Bandförderer 26 mit einem im Transferbereich T horizontal geführten
Förderband 27 ausgebildet. Entsprechend ist die Förderauflage 28 ebenfalls horizontal.
[0128] Der Transfer der Gegenstände (nicht gezeigt) erfolgt jedoch in der Vorrichtung nach
Figur 4 mit Ausnahme der Saughaftung an einem Vakuumband grundsätzlich analog zum
Verfahren nach Figur 2a-2d ab. Auch gemäss der Vorrichtung nach Figur 4 wird der Gegenstand
von einem Greifer 11 gehalten in Förderrichtung F1 dem Transferbereich T zugeführt.
[0129] Der freie Endabschnitt des vom Greifer 11 gehaltenen Gegenstandes wird zum Transferbereich
T hin ebenfalls auf die Förderauflage 28 abgelegt. Der freie Endabschnitt wird nachlaufend
zum Greifer 11 in den Transferbereich T gefördert.
[0130] Aus der Figur 4 geht im Weiteren die Art der Befestigung des Andrückrades 30 an der
Vorrichtung 1', wie sie beispielsweise auch auf die Ausführungsform nach Figur 1 und
5a, 5b zutrifft, besonders gut hervor.
[0131] Der Grundkörper 36 des Andrückrades 30 ist mit einer Verbindungsscheibe 44 drehfest
verschraubt, so dass das über das Antriebsrad 40 eingeleitete Drehmoment über die
Verbindungsscheibe 44 auf den Grundkörper 36 und so auf die Andrückarme 31 übertragen
werden kann. Die Verbindungsscheibe 44 weist hierzu Bogenschlitzöffnungen 45 auf,
durch welche Befestigungsschrauben 46 geführt sind.
[0132] Die Bogenschlitzöffnungen 45 erlauben die Ausrichtung und somit Justierung der Andrückarme
31 in oder gegen die Drehrichtung des Andrückrades 30 vor Erstellen der drehfesten
Verbindung zwischen Grundkörper 36 und Verbindungsscheibe 44. Auf diese Weise lassen
sich die Andrückarme 31 vor der Inbetriebnahme der Vorrichtung relativ zu den Greifern
11 präzise ausrichten, und es lässt sich somit eine Phasenverschiebung zum Greifer
einzustellen.
[0133] Die Verbindungsscheibe 44 kann aus Metall oder Kunststoff sein.
[0134] Die Figur 5a und 5b zeigt das Andrückrad 31 gemäss Figur 1, 2a-2d, 3 und 4 mit einer
Schwenkeinrichtung wie sie beispielsweise in den Vorrichtungen gemäss den Figuren
1, 2a-2d, 3 und 4 Einsatz finden könnte.
[0135] Die Schwenkeinrichtung enthält eine Betätigungseinrichtung mit einem aus- und einfahrbaren
Hydraulikzylinder 6, welcher mit einem ersten Endabschnitt an der feststehenden Tragstruktur
der Vorrichtung und mit einem zweiten Endabschnitt mit dem Andrückrad 30 verbunden
ist.
[0136] Das Andrückrad 30 ist über einen Schwenkarm 7 um die Drehachse D2 des Antriebsrades
40 schwenkbar gelagert. Die Schwenklagerung um das Antriebsrad 40 dient dazu, die
Distanz zwischen den Drehachsen D1 und D2 in den unterschiedlichen Schwenkposition
zu wahren, so dass die Getriebeanordnung mit Zahnriemen 41 nicht an die unterschiedlichen
Schwenkpositionen angepasst werden muss.
[0137] Durch das Ausfahren des Hydraulikzylinders 6 wird das Andrückrad 30 um die Drehachse
D2 zum Transferbereich T in Betriebsposition geschwenkt (Figur 5a). Durch das Einfahren
des Hydraulikzylinders 6 wird das Andrückrad 30 aus dem Transferbereich T heraus in
die Passivposition geschwenkt (Figur 5b).
[0138] Die Figuren 6 bis 9 zeigen unterschiedliche Ausführungsformen von Andrückrädern 30,
50, 60, 70 mit einteiligen Formkörpern, welche den Grundkörper 36, 56, 66, 76 sowie
die Andrückarme 31, 51, 61, 71 umfassen.
[0139] Das Andrückrad 30 gemäss Figur 6 mit seinen radial nach aussen gerichteten Andrückarmen
31 wurde bereits weiter oben beschrieben.
[0140] Das Andrückrad 50 gemäss Figur 7 weist ebenfalls einen Grundkörper 56 und ausgehend
von diesem radial nach aussen gerichtete Andrückarme 51 auf. Die Andrückarme 51 sind
nach aussen entgegen der Drehrichtung und entsprechend entgegen der Förderrichtung
F1 im Transferbereich in die vorgesehene Auslenkrichtung des Kontaktabschnittes 53
leicht gebogen, wodurch die Auslenkung des Kontaktabschnittes 53 erleichtert wird.
Der Andrückarm 51 weist einen elastischen Armabschnitt 58 auf, über welchen der Kontaktabschnitt
53 aus seiner vorgegebenen Bewegungsbahn B elastisch auslenkbar ist.
[0141] Am Kontaktabschnitt 53 ist eine Andrückrolle 54 angeordnet, welche eine Kontaktfläche
55 ausbildet. Die Andrückrolle 54 ist lediglich schematisch dargestellt.
[0142] Das Andrückrad 60 gemäss Figur 8 weist ebenfalls einen Grundkörper 66 und ausgehend
von diesem radial nach aussen gerichtete Andrückarme 61 auf. Die Andrückarme 61 verlaufen
entgegen der Drehrichtung und entsprechend entgegen der Förderrichtung F1 im Transferbereich
T schräg nach aussen geneigt. Die Andrückarme 61 sind entsprechend in die vorgesehene
Auslenkrichtung der Kontaktabschnitte 63 schräg geneigt, wodurch die Auslenkung des
Kontaktabschnittes 63 erleichtert wird. Der Andrückarm 61 weist einen elastischen
Armabschnitt 68 mit einer Aussparung 67 auf, über welchen der Kontaktabschnitt 63
aus seiner vorgegebenen Bewegungsbahn B elastisch auslenkbar ist. Die Kontaktfläche
65 des Kontaktabschnittes 63 ist als Gleitfläche ausgebildet.
[0143] Das Andrückrad 70 gemäss Figur 9 weist ebenfalls einen Grundkörper 76 und ausgehend
von diesem radial nach aussen gerichtete Andrückarme 71 auf. Die Andrückarme 71 verlaufen
entgegen der Drehrichtung und entsprechend entgegen der Förderrichtung F1 im Transferbereich
T schräg nach aussen geneigt. Die Andrückarme 71 sind entsprechend in die vorgesehene
Auslenkrichtung des Kontaktabschnittes 73 schräg geneigt, wodurch die Auslenkung des
Kontaktabschnittes 73 erleichtert wird.
[0144] Der Andrückarm 71 weisen zwei vom Grundkörper 76 ausgehende Teilarme 72a, 72b auf,
welche sich zum Kontaktabschnitt 73 hin vereinigen. Die Teilarme 72a, 72b schliessen
zusammen mit dem Grundkörper 76 eine Aussparung 77 ein. Die Teilarme 72a, 72b bilden
den elastischen Armabschnitt 78 aus, über welchen sich der Kontaktabschnitt 73 aus
seiner vorgegebenen Bewegungsbahn B elastisch auslenken lässt.
[0145] Am Kontaktabschnitt 73 ist analog zur Ausführungsvariante nach Figur 6 eine Andrückrolle
74 angeordnet, welche eine Kontaktfläche 75 ausbildet.
[0146] Die Vorrichtung gemäss Figur 10 ist mit Ausnahme des Andrück-Rundlaufs 80 analog
zur Vorrichtung nach Figur 4 aufgebaut. Der Andrück-Rundlauf 80 enthält zwei voneinander
beabstandete, um jeweils eine Drehachse D1, D1' drehbar gelagerte Grundkörper 86.
[0147] Der eine Grundkörper 86 wird analog zum Andrückrad nach Figur 1, 2, 3 und 4 über
ein Getriebe 42, 43 mit Zahnriemen 41 angetrieben. Bezüglich des Antriebs des Grundkörpers
86 wird daher auf die entsprechende Beschreibung weiter oben verwiesen.
[0148] Der Andrück-Rundlauf 80 enthält im Weiteren einen, um die beiden Grundkörper 86 umlaufend
geführten Zahnriemen 83, an welchem nach aussen weisende, voneinander beabstandete
Andrückarme 81 angeordnet sind.
[0149] Die Andrückarme 81 entsprechend den in Figur 1, 2, 3, 4, 5 und 6 beschriebenen Andrückarmen,
jedoch mit dem Unterschied, dass die Andrückarme nicht integraler Teil des Grundkörpers
sind, sondern vielmehr am Zahnriemen 83 angebracht sind.
[0150] Entsprechend enthalten die Andrückarme 81 jeweils ebenfalls einen ersten und zweiten
Teilarm 82a, 82b, welche eine Aussparung 87 einschliessen. Am äusseren Ende des Kontaktabschnittes
ist ferner ebenfalls eine Andrückrolle 84 drehbar gelagert angeordnet.
1. Vorrichtung zum Fördern und Transferieren von flexiblen, flächigen Gegenständen (2,
2'), enthaltend:
- einen Greiferförderer (10) mit einer Mehrzahl von Greifern (11), die entlang einer
Förderbahn (U) in einer Förderrichtung (F1) bewegbar sind,
- eine Wegfördereinrichtung (20) mit einer Förderauflage (28), welche in einem Transferbereich
(T) unterhalb der Förderbahn (U) des Greiferförderers (10) angeordnet ist, derart,
dass von Greifern (11) im Transferbereich (T) freigegebene Gegenstände (2, 2') auf
die Förderauflage (28) abgelegt werden,
- Andrückmittel, welche dazu ausgelegt sind, die zu transferierenden Gegenstände (2,
2') im Transferbereich (T) derart auf die Förderauflage (28) zu drücken, dass die
Gegenstände (2, 2') kontrolliert geführt auf der Förderauflage (28) abgelegt werden,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Andrückmittel einen auf den Transferbereich (T) einwirkenden Andrück-Rundlauf
(30) mit einer Mehrzahl von, entlang des Andrück-Rundlaufs (30) bewegbaren und nach
aussen gerichteten Andrückarmen (31) enthält, wobei der Andrück-Rundlauf (30) derart
angeordnet und betreibbar ist, dass jeweils ein Andrückarm (31) einen auf die Förderauflage
(28) abzulegenden Gegenstand (2, 2') beim Öffnen des den Gegenstand (2, 2') klemmend
haltenden Greifers (11) auf die Förderauflage (28) drückt.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Andrück-Rundlauf (30) ein um eine Drehachse (D1) drehbar gelagertes Andrückrad
ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Andrückarm (31) einen Kontaktabschnitt (33) mit einer Kontaktfläche (35) ausbildet,
und der Kontaktabschnitt (33) mit der Kontaktfläche (35) durch den Auflagedruck beim
Andrücken des Gegenstandes (2, 2') an die Förderauflage (28) entgegen dem Auflagedruck
elastisch, insbesondere visko-elastisch, auslenkbar ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Andrückrundlauf (30) einen drehbar gelagerten Grundkörper (36) enthält, durch
welchen eine geometrische Drehachse (D1) führt, wobei Andrückarme (31) vom Grundkörper
(36) nach aussen abstehend um den Grundkörper (36) angeordnet sind.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Andrückarme (31) und der Grundkörper (36) einteilig ausgebildet sind.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 3 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Andrückarm (31) einen elastisch biegbaren Armabschnitt (38) ausbildet, über welchen
der Kontaktabschnitt (33) mit seiner Kontaktfläche (35) elastisch auslenkbar ist.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 4 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass der elastisch biegbare Armabschnitt (38) des Andrückarmes (31) wenigstens zwei Teilarme
(32a, 32b) enthält, welche vom Grundkörper (36) aus in Richtung Kontaktabschnitt (33)
verlaufen und sich zum Kontaktabschnitt (33) hin vereinigen, wobei die mindestens
zwei Teilarme (32a, 32b) zusammen mit dem Grundkörper (36) eine Aussparung (37) einschliessen.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 6 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass der elastisch biegbare Armabschnitt (38) aus einem Kunststoff mit elastischen Eigenschaften
besteht oder diesen enthält.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass der elastisch biegbare Armabschnitt (38) aus einem Schaumstoff mit elastischen Eigenschaften
besteht oder diesen enthält.
10. Vorrichtung nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass an einem Kontaktabschnitt (33) des Andrückarms (31) eine Andrückrolle (34) angeordnet
ist, welche die Kontaktfläche (35) ausbildet.
11. Vorrichtung nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Andrück-Rundlauf (30) über eine Halterungseinrichtung (6) aus einer Passivposition,
in welcher der Andrück-Rundlauf (30) keinen Einfluss auf den Transfer der Gegenstände
(2, 2') im Transferbereich (T) ausübt, in eine Betriebsposition, in welcher die Andrückarme
(31) auf die zu transferierenden Gegenstände (2, 2') in Transferbereich (T) einwirken,
bewegbar und wieder aus der Betriebsposition in die Passivposition zurück bewegbar
ist.
12. Vorrichtung nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Andrück-Rundlauf (30) über eine Antriebseinrichtung (40, 41, 42, 43) synchron
zu den Greifern (11) des Greiferförderers (10) angetrieben werden kann.
13. Verfahren zum Fördern und Transferieren von flexiblen, flachen Gegenständen (2, 2'),
insbesondere Druckereiprodukten, mit einer Vorrichtung (1) nach einem der vorangegangenen
Ansprüche, mit den folgenden Schritten:
- Bewegen eines geschlossenen Greifers (11) mit einem von diesem gehaltenen und zu
transferierenden Gegenstand (2, 2') zum Transferbereich (T);
- Bewegen eines Andrückarms (31) entlang des Andrück-Rundlaufs (30) in den Transferbereich
(T), wobei der in den Transferbereich (T) bewegte Andrückarm (31) den zu transferierenden
Gegenstand (2, 2') im Transferbereich (T) auf die Förderauflage (28) drückt;
- Öffnen des Greifers (11), welcher den zu transferierenden Gegenstand (2, 2') hält,
im Transferbereich (T);
- Ablegen des zu transferierenden Gegenstandes (2, 2') auf die Förderauflage (28).
14. Verfahren nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass der Andrückarm (31) den Gegenstand (2, 2') mit der Kontaktfläche (35) des Kontaktabschnittes
(33) während des Transfers im Transferbereich (T) berührend begleitet und dabei im
wesentlichen mit der gleichen Geschwindigkeit wie der abzugebende Gegenstand (2, 2')
bewegt wird.
15. Verfahren nach einem der Ansprüche 13 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass der zu transferierende Gegenstand (2, 2') im Transferbereich (T) während dem Öffnen
des Greifers (11) durch den Andrückarm (31) gegen die Förderauflage (51) gedrückt
wird.
16. Verfahren nach einem der Ansprüche 13 bis 15,
gekennzeichnet durch die weiteren Schritte:
- Weiterbewegen des Andrückarmes (31), welcher den zu transferierenden Gegenstand
(2, 2') im Transferbereich (T) auf die Förderauflage (28) drückt, entlang des Andrück-Rundlaufs
(30), wobei der Andrückarm (31) im Anschluss an den Transfer des Gegenstandes (2,
2') unter Aufhebung des Andrückkontaktes wieder vom transferierten Gegenstand (2,
2') wegbewegt wird.
17. Verfahren nach einem der Ansprüche 13 bis 16, dadurch gekennzeichnet, dass die Andrückarme (31) im Transferbereich (T) taktsynchron und phasenverschoben zu
den Greifern (11) bewegt werden.