[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Erfassen einer auf eine Hülse aufgewickelten
Garnlänge an einer Arbeitsstelle einer Kreuzspulen herstellenden Textilmaschine, bei
der der Wechsel der Kreuzspule von Hand erfolgt, wobei die Arbeitsstellen jeweils
einen Arbeitsstellenrechner sowie eine Einrichtung zum Ermitteln eines aktuellen Kreuzspulendurchmessers
aufweisen und die einzelnen Arbeitsstellenrechner über einen Maschinenbus mit einer
Zentralsteuereinrichtung verbunden sind, sowie eine Kreuzspulen herstellende Textilmaschine
zur Durchführung des Verfahrens.
[0002] Kreuzspulen herstellende Textilmaschinen sind seit langem bekannt und bestehen in
der Regel aus einer Vielzahl von in Reihe nebeneinander angeordneten, gleichartigen
Arbeitsstellen. Die einzelnen Arbeitsstellen verfügen unter anderem über so genannte
Spuleinrichtungen, die jeweils einen Spulenrahmen zum drehbaren Haltern der Kreuzspule,
eine Antriebseinrichtung zum Rotieren der Kreuzspule und eine Fadenchangiereinrichtung
zum Traversieren des auf die Kreuzspule auflaufenden Fadens aufweisen. Über derartige
Spuleinrichtungen verfügen beispielsweise Rotorspinnmaschinen, Friktionsspinnmaschinen
oder Luftspinnmaschinen, die in Verbindung mit Spinnstellen das Wickeln von Kreuzspulen
ermöglichen. Aber auch Spulmaschinen weisen eine solche Spuleinrichtung auf, hier
werden auf den Arbeitsstellen Spinnkopse, die relativ wenig Fadenmaterial aufweisen,
zu großvolumigen Kreuzspulen umgespult. Fadenlieferant ist dann statt der Spinnstelle
eine entsprechende Vorlagespule.
[0003] Die Kreuzspule ist ein Zwischenprodukt, das in den weiteren Produktionsprozessen
der Textilherstellung verarbeitet wird. Deshalb besteht in der Regel die Forderung,
dass alle fertiggestellten Kreuzspulen möglichst exakt die gleiche Fadenlänge aufweisen.
Das ist vor allem dann erforderlich, wenn diese Kreuzspulen später auf ein Gatter
aufgesteckt, gemeinsam abgezogen und geschärt oder gezettelt werden. Unterschiedliche
Fadenlängen auf den Kreuzspulen führen in einem solchen Fall zum Verbleib unterschiedlich
großer Fadenresten auf den Kreuzspulhülsen.
[0004] Um eine Kreuzspule herzustellen, muss zum einen die Kreuzspule in Rotation versetzt
werden und zum anderen muss der auf die Kreuzspule auflaufende Faden längs der
[0005] Kreuzspulenachse verlegt werden. Durch relativ schnelles Verlegen des Fadens kann
dann eine Kreuzbewicklung erreicht werden.
[0006] Üblicherweise wird bei der Herstellung der Kreuzspule der Faden so lange aufgewickelt,
bis die Kreuzspule entweder einen vorgegebenen Durchmesser oder eine vorgegebene Fadenlänge
aufweist. Die aufgewickelte Fadenlänge wird gewöhnlich unabhängig davon, ob der Durchmesser
oder die Fadenlänge der Kreuzspule vorgegeben wird, als wesentliche Kenngröße für
jede Kreuzspule erfasst.
[0007] Durch die
DE 198 49 192 A1 wird ein Verfahren zum Durchführen eines Kreuzspulen-/Leerhülsenwechsels an einer
Kreuzspulen herstellenden Textilmaschine offenbart. Die Arbeitsstellen verfügen dazu
jeweils über einen separaten Arbeitsstellenrechner sowie eine an den Arbeitsstellenrechner
angeschlossene Sensoreinrichtung zum Ermitteln des Durchmessers der augenblicklich
in der Spuleinrichtung der Arbeitsstelle gefertigten Kreuzspule. Des Weiteren sind
die einzelnen Arbeitsstellenrechner an eine Zentralsteuereinrichtung angeschlossen.
Um den Aufwand eines Serviceaggregates bei einem Kreuzspulen-/Leerhülsenwechsel zu
minimieren, wird das Serviceaggregat über den Durchmesser der auszuwechselnden Kreuzspule
frühzeitig informiert, so dass es seine Handhabungselemente sofort positionsgenau
einsetzen kann. Einen Hinweis, wie die an der jeweiligen Arbeitsstelle aufgewickelte
und erfasste Fadenlänge gelöscht werden kann, um eine neue Kreuzspule herzustellen,
enthält diese Offenlegung nicht.
[0008] In der Bedienanleitung einer Kreuzspulen herstellenden Textilmaschine der Firma Saurer
Schlafhorst in der Version EL-765600310 V13.07 07.2013 de, wird das manuelle Nullen
der aufgewickelten und gespeicherten Fadenlänge, die hier als Wickellänge bezeichnet
wird, beschrieben.
[0009] Entweder muss die Bedienperson nach dem Kreuzspulen-/Leerhülsenwechsel an dem Bedienelement
der Arbeitsstelle durch einen langen, circa drei Sekunden andauernden Druck auf eine
Sensortaste die erfasste und gespeicherte Wickellänge löschen, oder die Bedienperson
kann an der Zentralsteuereinrichtung ein so genanntes Nullungsmenü aufrufen und in
diesem dann die Wickellänge nach Angabe der Arbeitsstellennummer zurücksetzen.
[0010] Nachteilig an diesen Vorgehensweisen ist, dass bei der ersten Variante die Gefahr
besteht, dass die Bedienperson das Drücken der Sensortaste versehentlich nicht durchführt
und die aufgewickelte Fadenlänge der gerade ausgewechselten Kreuzspule im Speicher
verbleibt. Dies führt dazu, dass bei Erreichen der maximal möglichen Fadenlänge auf
einer Kreuzspule die Arbeitsstelle stillgesetzt wird, ohne dass die vorgegebene Bewicklungsmenge
erreicht wurde. Drückt die Bedienperson die Sensortaste zu lange, so schaltet die
Spuleinrichtung ab und wird neu gebootet. In diesem Fall steht die entsprechende Arbeitsstelle
unnötigerweise still.
[0011] Die zweite Variante bietet nicht nur die Möglichkeit, das Zurücksetzen der Wickellänge
ebenfalls zu vergessen, sondern birgt auch die Gefahr eines Eingabefehlers, indem
beispielsweise aufgrund eines Zahlendrehers die Wickellänge einer falschen Arbeitsstelle
gelöscht wird.
[0012] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, ein Verfahren sowie eine Kreuzspulen
herstellende Textilmaschine zur Durchführung des Verfahrens vorzuschlagen, die die
oben genannten Nachteile eliminiert.
[0013] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die kennzeichnenden Merkmale des Anspruches
1 für ein Verfahren sowie durch die Merkmale des Anspruches 6 für eine Kreuzspulen
herstellende Textilmaschine gelöst.
[0014] Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
[0015] Zur Lösung der Aufgabe ist gemäß Anspruch 1 vorgesehen, dass mittels einer Sensoreinrichtung
der Wechsel der Kreuzspule detektiert wird. Das den Wechsel anzeigende Sensorsignal
wird an den Arbeitsstellenrechner weitergeleitet, der die aufgewickelte, gespeicherte
Fadenlänge wieder auf null setzt.
[0016] Auf diese Weise wird sichergestellt, dass unmittelbar nach dem Einlegen der neuen
Leerhülse die gespeicherte Wickellänge der zuvor hergestellten Kreuzspule aus dem
Speicher der betreffenden Arbeitsstelle zurückgesetzt wird. Dadurch beginnt jede neu
herzustellende Kreuzspule mit der Wickellänge Null, so dass keine Arbeitsstelle mehr
stillgesetzt werden muss, weil fälschlicherweise die maximale Bewicklungsmenge kurz
nach dem Kreuzspulenwechsel erfasst wurde.
[0017] Des Weiteren wird durch diese Vorgehensweise die Möglichkeit von Fehlbedienungen
ausgeschlossen. Es kann weder an einer falschen Arbeitsstelle versehentlich die Wickellänge
gelöscht werden, noch kommt es zu unnötigen Stillständen, wenn durch zu langes Drücken
der Sensortaste die entsprechende Spuleinrichtung abgeschaltet und neu gebootet wird.
Zudem wird das Bedienpersonal entlastet.
[0018] Zur Erfassung des Kreuzspulenwechsels sind mehrere Alternativen denkbar.
[0019] So ist gemäß Anspruch 2 vorgesehen, dass zur Detektion des Kreuzspulenwechsels eine
Sensoreinrichtung zum Ermitteln des aktuellen Kreuzspulendurchmessers dient, die das
Überschreiten eines vorgegebenen Grenzwertes der Durchmesseränderung an den Arbeitsstellenrechner
weiterleitet. Derartige Sensoren sind beispielsweise als Inkrementalsensor unter Nutzung
von Hall-Sensoren ausgebildet, die die während der Spulenreise abnehmende Winkelgeschwindigkeit
der Kreuzspule auswerten und daraus den Durchmesser ermitteln.
[0020] Gemäß Anspruch 3 dient zur Detektion des Kreuzspulenwechsels eine Sensoreinrichtung
(25) zur Ermittlung der Winkelstellung des Spulenrahmens (21), die das Überschreiten
eines vorgegebenen Grenzwertes der Winkeländerung an den Arbeitsstellenrechner weiterleitet.
[0021] Gemäß Anspruch 4 dient zur Detektion des Kreuzspulenwechsels eine Sensoreinrichtung,
die am Transportweg der Kreuzspule von der Spuleinrichtung zu einer Spulenentsorgungseinrichtung
angeordnet ist und den Durchgang der gewechselten Spule (22) erfasst.
[0022] In Anspruch 5 ist eine erfindungsgemäße Textilmaschine beschrieben, bei der mindestens
eine Sensoreinrichtung zum Detektieren eines Kreuzspulenwechsels und zum Weiterleiten
des Sensorsignals bei detektiertem Kreuzspulenwechsel eingerichtet ist, wobei der
Arbeitsstellenrechner darauf eingerichtet ist, den Wert der auf die gewechselte, an
der Arbeitsstelle auf die Kreuzspule aufgewickelten und gespeicherten Garnlänge automatisch
auf null zurückzusetzen.
[0023] Die mit der erfindungsgemäßen Textilmaschine beschriebenen Vorteile sind weiter oben
im Wesentlichen bereits im Zusammenhang mit dem Verfahren dargelegt worden. Die mit
der im Anspruch 6 beschriebenen vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung darüber
hinaus erzielte Vorteil besteht insbesondere darin, dass bereits vorhandene Sensorik
verwendet werden kann, um die Prozesssicherheit und den Wirkungsgrad einer Kreuzspulen
herstellenden Textilmaschine zu erhöhen. Wird ein Durchmesser sensorisch erfasst,
wird dieser Wert an eine Steuereinrichtung weitergeleitet, die daraufhin diesen aktuell
erhaltenen Wert mit dem Wert vergleicht, den sie unmittelbar davor erhalten hat. Die
Steuereinrichtung ist des Weiteren in der Lage, die auf diese Weise berechnete Differenz
mit einem vorgegebenen Grenzwert zu vergleichen und in Abhängigkeit vom Ergebnis den
Speicher anzusteuern. Wird der Grenzwert überschritten, so löst die Steuereinrichtung
das Zurücksetzen respektive das Löschen der Wickellänge im Speicher aus. Liegt der
Wert unterhalb des Grenzwertes, so ergeht kein Steuerungsbefehl und der Wickelprozess
läuft weiter.
[0024] Auch die Winkelstellung des Spulenrahmens erfassende Sensoren, wie im Anspruch 7
beschrieben, sind oft bereits in den bekannten Spuleinrichtungen vorhanden und unmittelbar
für die Realisierung vorliegender Erfindung einsetzbar.
[0025] Die Alternative gemäß Anspruch 8 ist ohne größeren Zusatzaufwand zum Berispiel durch
eine Lichtschranke realisierbar und stellt eine sehr einfache Lösung dar, indem unmittelbar
durch die Unterbrechung der Lichtschranke der Vorbeigang der von Hand aus dem Spulenrahmen
entnommenen und in Richtung zum Beispiel eines maschinenlangen Abtransportbandes freigegebenen
Kreuzspule der Spulenwechsel detektiert wird.
[0026] Wie in Anspruch 9 beschrieben, ist in einer vorteilhaften Ausführungsform an der
Arbeitsstelle ein Anzeigemittel vorhanden, das ein Zurücksetzen der gespeicherten
Garnlänge angezeigt.
[0027] Auf diese Weise wird gewährleistet, dass die Bedienperson zusätzlich erkennen kann,
dass an dieser Arbeitsstelle die aufgewickelte und gespeicherte Garnlänge mit dem
Einlegen einer neuen Leerhülse zurückgesetzt wurde. Verwendet werden kann dafür beispielsweise
eine Signaleinrichtung, zum Beispiel in Form von Signallampen, die ohnehin an den
Arbeitsstellen vorhanden sind.
[0028] Die Erfindung wird nachfolgend anhand von in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispielen
näher erläutert.
[0029] Es zeigen:
- Figur 1
- eine erfindungsgemäße Offenend-Spinnmaschine;
- Figur 2
- in Seitenansicht eine Arbeitsstelle einer erfindungsgemäßen Offenend-Rotorspinnmaschine.
[0030] Figur 1 zeigt schematisch in Vorderansicht eine Offenend-Rotorspinnmaschine 1 mit
so genannten Endgestellen 52, 53, die, wie bekannt und daher nicht näher dargestellt,
über durchgehende Ver- und Entsorgungskanäle, beispielsweise einen Unterdruckkanal
zur Versorgung der Spinnvorrichtungen mit Spinnunterdruck, einen Elektronikkanal für
ein Bussystem und/oder eine Garnüberwachungseinrichtung sowie einen Kabelkanal zur
Versorgung der Arbeitsstellen 2 mit elektrischer Energie, verbunden sind.
[0031] An diesen Ver- und Entsorgungskanälen, die quasi das "Rückgrat" der Textilmaschine
darstellen, sind die Garnbildungs- bzw. Kreuzspulwickeleinrichtungen der Offenend-Rotorspinnmaschine
1 festlegbar, die eine Vielzahl von Arbeitsstellen 2 bilden.
[0032] An den Arbeitsstellen 2 wird ein Vorlagefaserband, das in Spinnkannen 28 bevorratet
ist, zu einem Garn gesponnen, welches auf Kreuzspulen 22 aufgewickelt wird.
[0033] In den Endgestellen 52 bzw. 53 sind beispielsweise eine (nicht dargestellte) textilmaschineneigene
Unterdruckversorgungseinrichtung, eine elektrische Energieversorgung sowie eine Zentralsteuereinrichtung
41 der Offenend-Rotorspinnmaschine 1 angeordnet.
[0034] Die Zentralsteuereinrichtung 41 ist ihrerseits mit den Arbeitsstellenrechnern 9,
vorzugsweise über ein Bussystem 42, verbunden.
[0035] In Figur 2 ist in Seitenansicht eine Arbeitsstelle einer erfindungsgemäßen Offenend-Rotorspinnmaschine
1 dargestellt.
[0036] Die einzelnen Arbeitsstellen 2 weisen jeweils eine Spinnvorrichtung 3 sowie eine
Spuleinrichtung 33 auf.
[0037] Wie bereits erwähnt, wird in den Spinnvorrichtungen 3 ein in Spinnkannen 28 vorgelegtes
Faserband 34 jeweils zu einem Faden 30 versponnen, der auf der Spuleinrichtung 33
zu einer Kreuzspule 22 aufgewickelt wird. Die Spuleinrichtungen 33 weisen zu diesem
Zweck, wie an sich bekannt, jeweils einen Spulenrahmen 21 zum drehbaren Haltern der
Leerhülse einer Kreuzspule 22, eine Spulenantriebswalze 23, eine Fadenchangiereinrichtung
26 sowie eine Einrichtung 7 zum Abheben der Kreuzspule 22 von der Spulenantriebswalze
23 auf. Im Bereich des Spulenrahmens 21 ist des Weiteren eine Sensoreinrichtung 10
vorhanden, die den Durchmesser der Kreuzspule 22 erfasst und diesen über die Signalleitung
11 an den Arbeitsstellenrechner 9 übermittelt. Die auf die Kreuzspule 22 aufgewickelte
Fadenlänge wird in einem arbeitsstelleneigenen Speicher, der Bestandteil des Arbeitsstellenrechners
9 ist, erfasst.
[0038] Die Einrichtung 7 zum Abheben der Kreuzspule 22 ist beispielsweise als Schubkolbengetriebe
ausgebildet, das über eine Pneumatikleitung 24, in die ein Elektromagnetventil 17
eingeschaltet ist, an eine (nicht dargestellte) Überdruckquelle angeschlossen ist.
[0039] Der Antrieb der Spulenantriebswalze 23 erfolgt als Gruppenantrieb. Das bedeutet,
es ist eine maschinenlange Antriebswelle vorgesehen, an der die einzelnen Spulenantriebswalzen
23 festgelegt sind.
[0040] Die Spinnvorrichtung 3 verfügt im Wesentlichen, wie bekannt, über einen Spinnrotor
4, eine Auflösewalze 12 sowie einen Faserbandeinzugszylinder 14.
[0041] Der Spinnrotor 4 ist in einer Stützscheibenlagerung 5 gelagert und wird über einen
maschinenlangen Tangentialriemen 6 angetrieben. Zur Erfassung der Drehzahl des Spinnrotors
4 kann außerdem eine Sensoreinrichtung 8 vorgesehen sein, die dann über eine Signalleitung
40 an den Arbeitsstellenrechner 9 der Arbeitsstelle 2 angeschlossen ist.
[0042] Die Auflösewalze 12 wird vorzugsweise ebenfalls über einen maschinenlangen Tangentialriemen
13 beaufschlagt, während der Faserbandeinzugszylinder 14 über einen Antrieb einzelmotorisch
angetrieben wird.
[0043] Der Antrieb des Faserbandeinzugszylinders 14, beispielsweise ein Schrittmotor 15,
ist über eine Steuerleitung 16 ebenfalls an den Arbeitsstellenrechner 9 angeschlossen.
Die Arbeitsstellen 2 verfügen des Weiteren jeweils über eine maschinenlangeFadenabzugseinrichtung
18, die über eine Steuerleitung 20 mit dem Arbeitsstellenrechner 9 und einer, in Fadenlaufrichtung
gesehen, hinter der Fadenabzugseinrichtung 18 angeordneten Fadenspeichereinrichtung
37 in Verbindung steht.
[0044] Die Fadenspeichereinrichtung 37 ist dabei vorzugsweise als pneumatisch beaufschlagbare
Speicherdüse ausgebildet, die über eine Pneumatikleitung 38 an eine (nicht dargestellte)
Unterdruckquelle angeschlossen ist.
[0045] Nach einem Kreuzspulen-/Leerhülsenwechsel sendet die Sensoreinrichtung 10 den erfassten
Durchmesser der Leerhülse an den Arbeitsstellenrechner 9. Im Arbeitsstellenrechner
9 wird dieser Wert mit dem zuvor erfassten und weitergeleiteten Durchmesserwert der
vollen Kreuzspule 22 verglichen. Die gebildete Differenz aus dem zuvor und dem aktuell
erfassten Durchmesser wird im Arbeitsstellenrechner 9 mit einem vorgegebenen Grenzwert
verglichen. In Abhängigkeit dieses Vergleiches, bei dem der Wert den Grenzwert übersteigt,
setzt der Arbeitsstellenrechner 9 den Speicher für die Wickellänge auf null zurück.
Als Sensor 10 kommt beispielsweise ein Hallsensor in Frage der mit einer mit der Kreuzspule
22 mitrotierenden und nicht gesondert dargestellten Inkrementalscheibe zusammenwirkt
und die Winkelgeschwindigkeit der Spule misst. Mit zunehmendem Spulendurchmesser sinkt
die Winkelgeschwindigkeit bei gleich bleibender Umfangsgeschwindigkeit der Kreuzspule
22. Daraus lässt sich unmittelbar der aktuelle Durchmesser ermitteln.
[0046] Alternativ und ebenfalls in Figur 2 dargestellt, kann im Bereich der Spulenrahmenachse
ein Winkelsensor 25 angeordnet sein, der über eine Signalleitung 25'mit dem Arbeitsstellenrechner
verbunden ist. Eine plötzliche, einen Grenzwert überschreitende Winkeländerung des
Spulenrahmens 21 wird ebenfalls gemäß Erfindung als Signal eines Kreuzspulenwechsels
definiert.
[0047] In einer weiteren Variante, die auch in Figur 2 dargestellt ist, ist eine Lichtschranke
19 im Transportweg der Kreuzspule 22 von der Spuleinrichtung 33 zu einer Spulenentsorgungseinrichtung
31 angeordnet, die den Kreuzspulenwechsel am Vorbeigang der Kreuzspule 22 erkennt.
1. Verfahren zum Erfassen einer auf eine Hülse aufgewickelten Garnlänge an einer Arbeitsstelle
(2) einer eine Vielzahl von Arbeitsstellen aufweisenden Kreuzspulen (22) herstellenden
Textilmaschine (1), bei der der Wechsel einer Kreuzspule (22) gegen eine neue Hülse
von Hand erfolgt, wobei die Arbeitsstellen (2) der Textilmaschine (1) jeweils einen
Arbeitsstellenrechner (9) aufweisen, der mit arbeitsstelleneigenen Sensoreinrichtungen
(10; 19; 25) verbunden ist,
dadurch gekennzeichnet,
dass mittels einer der Sensoreinrichtungen (10; 19; 25) der Wechsel der Kreuzspule (22)
detektiert wird,
dass das den Wechsel anzeigende Sensorsignal an den Arbeitsstellenrechner (9) weitergeleitet
wird und
dass der Arbeitsstellenrechner (9) den Wert der auf die gewechselte, an der Arbeitsstelle
(2) auf die Kreuzspule (22) aufgewickelten und gespeicherten Garnlänge automatisch
auf null zurücksetzt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass zur Detektion des Kreuzspulenwechsels eine Sensoreinrichtung (10) zum Ermitteln des
aktuellen Kreuzspulendurchmessers dient, die das Überschreiten eines vorgegebenen
Grenzwertes der Durchmesseränderung an den Arbeitsstellenrechner weiterleitet.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass zur Detektion des Kreuzspulenwechsels eine Sensoreinrichtung (25) zur Ermittlung
der Winkelstellung des Spulenrahmens (21) dient, die das Überschreiten eines vorgegebenen
Grenzwertes der Winkeländerung an den Arbeitsstellenrechner weiterleitet.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass zur Detektion des Kreuzspulenwechsels eine Sensoreinrichtung (19) dient, die am Transportweg
der Kreuzspule 22 von der Spuleinrichtung (33) zu einer
Spulenentsorgungseinrichtung (31) angeordnet ist und den Durchgang der gewechselten
Spule (22) erfasst.
5. Kreuzspulen (22) herstellende Textilmaschine (1) zum Erfassen einer auf eine Hülse
aufgewickelten Garnlänge an einer Arbeitsstelle (2) einer eine Vielzahl von Arbeitsstellen
aufweisenden Kreuzspulen (22) herstellenden Textilmaschine (1), bei der der Wechsel
einer Kreuzspule (22) gegen eine neue Hülse von Hand erfolgt, wobei die Arbeitsstellen
(2) der Textilmaschine (1) jeweils einen Arbeitsstellenrechner (9) aufweisen, der
mit arbeitsstelleneigenen Sensoreinrichtungen (10; 19; 25) verbunden ist, zur Durchführung
des Verfahrens nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass mindestens eine der Sensoreinrichtungen (10; 19; 25) zum Detektieren eines Kreuzspulenwechsels
und zum Weiterleiten des Sensorsignals bei detektiertem Kreuzspulenwechsel eingerichtet
ist,
und dass der Arbeitsstellenrechner (9) darauf eingerichtet ist, den Wert der auf die gewechselte,
an der Arbeitsstelle (2) auf die Kreuzspule (22) aufgewickelten und gespeicherten
Garnlänge automatisch auf null zurückzusetzen.
6. Kreuzspulen herstellende Textilmaschine nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass zur Detektion des Kreuzspulenwechsels eine Sensoreinrichtung (10) zum Ermitteln des
aktuellen Kreuzspulendurchmessers dient, die das Überschreiten eines vorgegebenen
Grenzwertes der Durchmesseränderung an den Arbeitsstellenrechner (9) weiterleitet.
7. Kreuzspulen herstellende Textilmaschine nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass zur Detektion des Kreuzspulenwechsels eine Sensoreinrichtung (25) zur Ermittlung
der Winkelstellung des Spulenrahmens (21) dient, die das Überschreiten eines vorgegebenen
Grenzwertes der Winkeländerung an den Arbeitsstellenrechner weiterleitet.
8. Kreuzspulen herstellende Textilmaschine nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass zur Detektion des Kreuzspulenwechsels eine Sensoreinrichtung (19) dient, die am Transportweg
der Kreuzspule 22 von der Spuleinrichtung (33) zu einer Spulenentsorgungseinrichtung
(31) angeordnet ist und den Durchgang der gewechselten Spule (22) erfasst.
9. Kreuzspulen herstellende Textilmaschine nach einem der Ansprüche 5 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass an der Arbeitsstelle (2) ein Anzeigemittel vorhanden ist, das ein Zurücksetzen der
gespeicherten Garnlänge angezeigt.