[0001] Die Erfindung betrifft eine Kraftfahrzeugtürgriff mit einem Handgriff, der in einem
Griffgehäuse angeordnet und durch Drehung um eine Drehachse von einer Ruheposition
in eine Betätigungsposition verlagerbar ist, wobei ein an der Rückseite des Handgriffs
am freien Ende angeordneter Griffhaken kinematisch mit einem Umlenkhebel gekoppelt
ist, wobei der Umlenkhebel bei der Verlagerung von der Ruheposition in die Betätigungsposition
mittelbar oder unmittelbar auf ein Kraftfahrzeugtürschloss einwirkt, um eine Freigabe
des Schlosses zu bewirken und eine Öffnung der Kraftfahrzeugtür zu ermöglichen.
[0002] Derartige Kraftfahrzeugtürgriffanordnungen zur Betätigung einer Kraftfahrzeugtür
sind bekannt. Nachteilig bei den bekannten Anordnungen ist es, dass diese aufgrund
des Lagerspiels an der Drehachse, um die der Handgriff von seiner Ruheposition in
eine Betätigungsposition verlagerbar ist, einen negativen haptischen Eindruck auf
den Benutzer machen, wenn der an der Rückseite des Handgriffs am freien Ende angeordnete
Griffhaken in dem Bereich, in welchem er das Griffgehäuse durchgreift, hin und her
wackelt. Sofern dieser Bereich, in welchem der am freien Ende des Handgriffs angeordnete
Griffhaken in dem Griffgehäuse eine zu enge Führung bildet, können wiederum unerwünschte
Geräusche bei der Betätigung des Kraftfahrzeugtürgriffs entstehen.
[0003] Die Aufgabe der Erfindung ist es daher, eine Kraftfahrzeugtürgriffanordnung zur Betätigung
einer Kraftfahrzeugtür derart weiterzubilden, dass diese eine verbesserte Führung
insbesondere des Griffhakens aufweist.
[0004] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch eine Kraftfahrzeugtürgriffanordnung gemäß
Anspruch 1 gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen
angegeben.
[0005] Besonders vorteilhaft bei dem Kraftfahrzeugtürgriff mit einem Handgriff, der in einem
Griffgehäuse angeordnet und durch Drehung um eine Drehachse von einer Ruheposition
in eine Betätigungsposition verlagerbar ist, wobei ein an der Rückseite des Handgriffs
am freien Ende angeordneter Griffhaken kinematisch mit einem Umlenkhebel gekoppelt
ist, wobei der Umlenkhebel bei der Verlagerung von der Ruheposition in die Betätigungsposition
mittelbar oder unmittelbar auf ein Kraftfahrzeugtürschloss einwirkt, um eine Freigabe
des Schlosses zu bewirken und eine Öffnung der Kraftfahrzeugtür zu ermöglichen, ist
es, dass der Griffhaken zumindest ein Führungselement aufweist, mittels dessen der
Griffhaken in einem korrespondierenden Profil des Griffgehäuses geführt ist, wobei
das Führungselement mit dem Griffhaken einen Formschluss bildet.
[0006] Zur Öffnung der Kraftfahrzeugtür wird dementsprechend bei entriegeltem Kraftfahrzeugtürschloss
der Handgriff seitens des Benutzers ergriffen und von einer Ruheposition in eine Öffnungsposition
verlagert. Der Handgriff weist auf seiner Rückseite einen Griffhaken auf, der kinematisch
mittelbar oder unmittelbar mit dem Umlenkhebel gekoppelt ist. Bei einer Verlagerung
des Handgriffs von der Ruheposition in die Öffnungsposition wird aufgrund der kinematischen
Kopplung des Handgriffs mit dem Umlenkhebel eine Drehung des Umlenkhebels um dessen
Drehachse herum von der Ruheposition in die Betätigungsposition des Umlenkhebels bewirkt,
so dass bei entriegeltem Kraftfahrzeugtürschloss ein Öffnen der Kraftfahrzeugtür möglich
ist.
[0007] Dadurch, dass der Griffhaken zumindest ein Führungselement aufweist, mittels dessen
der Griffhaken in einen korrespondierenden Profil des Griffgehäuses geführt ist, weist
der Handgriff insgesamt ein deutlich verringertes Kippspiel insbesondere von kleiner
als +/- 1°, besonders bevorzugt von kleiner als +/- 0,5° auf. Durch dieses minimale
Kippspiel ist der haptische Eindruck des Kraftfahrzeugtürgriffs für den Benutzer deutlich
verbessert, da mittels des Führungselementes der Griffhaken geführt ist und das Lagerspiel
im Bereich der Drehachse, um die der Handgriff herum von der Ruheposition in Betätigungsposition
verdrehbar ist, durch das Führungselement ausgeglichen wird.
[0008] Ferner ist es durch dieses als zusätzliches Bauteil vorgesehene Führungselement möglich,
verschiedene Werkstoffe miteinander zu kombinieren, die bessere Gleiteigenschaften
aufweisen. Insbesondere kann das Führungselement aus einem Material gebildet sein,
welches optimierte Gleiteigenschaften aufweist, so dass insbesondere auch unerwünschte
Geräusche wie beispielsweise ein Quietschen bei der Betätigung des Kraftfahrzeugtürgriffs,
wirksam unterbunden werden.
[0009] Dadurch, dass das Führungselement mit dem Griffhaken einen Formschluss bildet, ist
eine optimale Befestigung und Montage des Führungselementes an dem Griffhaken auf
besonders vorteilhafte und einfache Weise möglich.
[0010] Vorzugsweise weist der Griffhaken an seinem freien Ende seitlich abstehende Kopplungszapfen
auf, die in entsprechenden Ausnehmungen an dem Umlenkhebel einliegen. Solche Kopplungszapfen,
die seitlich an dem freien Ende des Griffhakens abstehen bilden somit das Lager für
den Umlenkhebel. Mit dem freien Ende des Griffhakens ist das dem Umlenkhebel zugewandte
Ende des Griffhakens bezeichnet. Über das freie Ende ist der Griffhaken mit dem Umlenkhebel
kinematisch gekoppelt.
[0011] Besonders bevorzugt umgreift das Führungselement die Kopplungszapfen zumindest teilweise
formschlüssig. Indem das Führungselement nicht nur den Griffhaken formschlüssig umgreift,
sondern ferner die Kopplungszapfen zumindest teilweise formschlüssig umgreift, wird
die Kopplung mit dem Umlenkhebel optimiert, da das Führungselement hierdurch gleichzeitig
den Lagerbereich zur Kopplung mit dem Umlenkhebel bildet. Im Bereich der Kopplung
der Lagerzapfen mit dem Umlenkhebel dient das Führungsprofil dann vorzugsweise gleichzeitig
als Gleitelement mit optimierten Gleiteigenschaften.
[0012] Besonders bevorzugt ist das Führungselement als U-Profil ausgebildet, welches von
einer Seite über den Griffhaken aufgesteckt ist. Dabei kann der Griffhaken insbesondere
einen rechteckigen Querschnitt aufweisen, wobei die Querschnittsfläche des Griffhakens
über der Länge des Griffhakens konstant oder veränderlich sein kann. Der senkrechte
Schnitt durch den Griffhaken kann somit ebenfalls einem Rechteck entsprechen. Insgesamt
kann der Griffhaken eine gebogene Kontur aufweisen, insbesondere vollstandig oder
abschnittweise einen Kreisbogenabschnitt entsprechen, so dass der Griffhaken zumindest
abschnittweise auf einem Kreisbogen um die Drehachse des Handgriffs herum liegt.
[0013] Das Führungselement bildet somit bevorzugt einen Gleitschuh für den Griffhaken. Dieser
Gleitschuh umgreift den Griffhaken zumindest teilweise, bevorzugt in Form eines den
Griffhaken übergreifenden U-Profils.
[0014] Vorzugsweise weist das Führungselement Rastnasen auf, die in Hinterschneidungen und/oder
Ausnehmungen in dem Griffhaken eingreifen. Alternativ oder kumulativ kann der Griffhaken
an seiner Außenkontur Rastnasen aufweisen, die in entsprechende Hinterschneidungen
und/oder Ausnehmungen und/oder Durchbrüche in dem Führungselement eingreifen. Durch
derartige Rastnasen an dem Führungselement und/oder an dem Griffhaken, die in Hinterschneidungen
und/oder Ausnehmungen in dem Griffhaken bzw. dem Führungselement eingreifen, ist es
möglich, das Führungselement, welches mit dem Griffhaken einen Formschluss bildet,
in einfacher Weise auf den Griffhaken aufzustecken und durch Clipsen der Rastnasen
in die entsprechenden Hinterschneidungen und/oder Ausnehmungen an dem Gegenstück zu
befestigen.
[0015] Besonders bevorzugt weist das Führungselement außenseitig längsverlaufende positive
Führungsprofile auf, die mit negativen Führungsprofilen in dem den
[0016] Griffhaken führenden Profil des Griffgehäuses zusammenwirken. Dementsprechend können
auf der Außenseite des Führungsprofils Rippen angeordnet sein, die in korrespondierenden
Ausnehmungen in dem den Griffhaken führenden Profil des Griffgehäuses entlang gleiten.
Mit dem Begriff längsverlaufend ist dabei die Längsrichtung, d.h. die Bewegungsrichtung
des Griffhakens bei einem Verdrehen des Handgriffes um seine Drehachse zur Betätigung
des Kraftfahrzeugtürgriffs bezeichnet.
[0017] Alternativ oder kumulativ kann das Führungselement außenseitig längsverlaufende negative
Führungsprofile aufweisen, die mit positiven Führungsprofilen in dem den Griffhaken
führenden Profil des Griffgehäuses zusammenwirken. In diesem Fall weist das den Griffhaken
führenden Profil des Griffgehäuses Vorsprünge auf, die in außenseitig an dem Führungselement
verlaufenden Rillen eingreifen.
[0018] Solche längsverlaufenden Führungsprofile bilden dementsprechend äußere Rippen und/oder
Ausnehmungen, die mit entsprechenden Ausnehmungen und/oder Rippen an dem den Griffhaken
führenden Profil des Griffgehäuses zusammenwirken. Hierdurch wird eine optimierte
und das Lagerspiel ausgleichende Führung des Griffhakens gebildet, so dass der Handgriff
des Kraftfahrzeugtürgriffs insgesamt ein minimales Kippspiel aufweist und optimal
in dem Griffgehäuse geführt ist.
[0019] Insbesondere kann in die Durchbrechung in dem Griffgehäuse, die durch den Griffhaken
an dem Handgriff durchgriffen wird, ein Profileinsatz eingesetzt sein, insbesondere
aus einem Material mit optimierten Gleiteigenschaften. Dieser Profileinsatz ist entsprechend
konturiert und wirkt mit dem insbesondere außenseitig profilierten Führungselement
an dem Griffhaken zusammen.
[0020] Vorzugsweise sind der Handgriff und der Griffhaken einstückig ausgebildet. Alternativ
kann der Griffhaken als gesondertes Bauteil beispielsweise durch eine Verschraubung
und/oder einen Formschluss und/oder einen Kraftschluss an dem Handgriff befestigt
sein. Insbesondere können der Handgriff und der Griffhaken aus faserverstärktem Polyamid
gebildet sein.
[0021] Besonders bevorzugt ist das Führungselement aus Kunststoff gebildet, insbesondere
aus Polyoxymethylen. Dieses Material weist gegenüber dem Material des Griffhakens
optimierte Gleiteigenschaften auf, so dass der das Führungselement aufweisende Griffhaken
in dem den Griffhaken aufnehmenden Profil innerhalb des Griffgehäuses optimal entlang
gleiten kann.
[0022] Vorzugsweise sind der Umlenkhebel und/oder der Handgriff des Kraftfahrzeugtürgriffs
in Richtung auf die Ruheposition federbelastet. Hierdurch ist gewährleistet, dass
der Handgriff nach dem Loslassen durch den Benutzer automatisch in die Ruheposition
durch eine Drehung um seine Drehachse zurückschwenkt.
[0023] Durch eine derartige Federbelastung von Umlenkhebel und/oder Handgriff ist gewährleistet,
dass der Umlenkhebel und der Handgriff nach dem Loslassen durch einen Benutzer in
die Ruheposition zurückverlagert werden, da der Umlenkhebel und der Handgriff mittelbar
oder unmittelbar kinematisch gekoppelt sind.
[0024] Vorzugsweise ist der Umlenkhebel über ein Schubgestänge und/oder ein Zuggestänge
und/oder einen Seilzug mit dem Kraftfahrzeugtürschloss gekoppelt, wodurch bei einem
nicht verriegelten Kraftfahrzeugtürschloss bei der Drehung des Umlenkhebels in seine
Betätigungsposition das Öffnen des Kraftfahrzeugtürschlosses bewirkt wird.
[0025] In einer bevorzugten Ausführungsform weist der Umlenkhebel zumindest ein Rastelement
auf, welches bei Auftreten eines äußeren Impulses in Folge eines Seitenaufpralls mit
einer Unfallsperre in Eingriff kommt und eine Verlagerung des Umlenkhebels und des
Handgriffs von der Ruheposition in seine Betätigungsposition blockiert.
[0026] Durch die Anordnung einer derartigen Unfallsperre kann ein ungewünschtes Verlagern
des Umlenkhebels in die Betätigungsposition verbunden mit einem unerwünschten Freigeben
des nicht verriegelten Kraftfahrzeugtürschlosses im Falle eines Unfalles vermieden
werden. In diesem Fall kann eine derartige Unfallsperre in Folge des äußeren impulses
in Folge eines Aufpralls, insbesondere bei einem Seitenaufprall, in Eingriff kommen
und eine Verlagerung des Umlenkhebels von der Ruheposition in seine Betätigungsposition
blockieren.
[0027] Dementsprechend sind die beweglichen Massen, etwaige Federkonstanten bei Anliegen
einer Federlast und die Leichtgängigkeit der Gelenke der Kraftfahrzeugtürgriffanordnung
und insbesondere der Unfallsperre so gewählt, dass bei Auftreten eines Impulses, beispielsweise
in Folge eines Unfallgeschehens, die Unfallsperre so leichtgängig ist und eine entsprechende
Trägheit aufweist, dass zunächst die Unfallsperre mit dem Rastelement an dem Umlenkhebel
in Eingriff kommt und hierdurch den Umlenkhebel blockiert, bevor der Handgriff und
der Umlenkhebel in Folge des Impulses aus der Ruheposition heraus verlagert werden
könnten. Durch diese Unfallsicherung wird ein Öffnen der Tür aufgrund eines Aufpralls
oder eines sonstigen Geschehens zuverlässig verhindert.
[0028] Eine solche Unfallsperre kann insbesondere durch eine eine oder mehrere Ausnehmungen
aufweisende Kreisscheibe gebildet sein, die In ihrer Ruheposition ein Verschwenken
des Umlenkhebels in die Freigabeposition ermöglicht, indem eine an dem Umlenkhebel
angeordnete Rastnase in eine Ausnehmung der Kreisscheibe einfährt. Im Falle eines
äußeren Impulses wie bei einem Umfall des Fahrzeuges wird die Kreisscheibe durch Trägheitsmassen,
die an entsprechenden Mitnehmern an der Kreisscheibe angreifen, in eine Blockierposition
verdreht, sodass hierdurch der Umlenkhebel blockiert wird und das Türschloss nicht
versehentlich freigegeben werden kann. Ferner ist dabei eine die Kreisscheibe in Richtung
der Ruheposition drehende Rückstellfeder angeordnet.
[0029] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in den Figuren dargestellt und wird nachfolgend
erläutert. Es zeigen:
- Fig. 1
- eine perspektivische Ansicht eines Teils einer Kraftfahrzeugtürgriffanordnung in der
Ruheposition;
- Fig. 2
- eine weitere perspektivische Ansicht der Anordnung nach Fig. 1 in der Ruheposition;
- Fig. 3
- eine perspektivische Ansicht der Anordnung nach Fig. 1 mit einem In die Betätigungsposition
verlagerten Handgriff;
- Fig. 4
- einen vergrößerten Ausschnitt des Griffhaken mit aufgesetztem Führungselement;
- Fig. 5
- einen vergrößerten Ausschnitt des Kopplungsbereiches von Griffhaken und Umlenkhebel
in einer perspektivischen Ansicht;
- Fig. 6A
- einen vergrößerten Ausschnitt des Kopplungsbereiches von Griffhaken und Umlenkhebel
in einer Seitenansicht;
- Fig. 6B
- den Schnitt VI - VI nach Fig. 6A;
- Fig. 7
- einen vergrößerten Ausschnitt des Kopplungsbereiches von Griffhaken und Umlenkhebel
vor dem Einsetzen des Griffhakens in die Aufnahmebereiche an dem Umlenkhebel in einer
Draufsicht;
- Fig. 8A
- einen vergrößerten Ausschnitt des Kopplungsbereiches von Griffhaken und Umlenkhebel
in perspektivischen Ansichten vor dem Einsetzen des Griffhakens in die Aufnahmebereiche
an dem Umlenkhebel;
- Fig. 8B
- einen vergrößerten Ausschnitt des Kopplungsbereiches von Griffhaken und Umlenkhebel
in perspektivischen Ansichten während des Einsetzens des Griffhakens in die Aufnahmebereiche
an dem Umlenkhebel;
- Fig. 9
- einen vergrößerten Ausschnitt des Kopplungsbereiches von Griffhaken und Umlenkhebel
in einer perspektivischen Ansicht nach dem Einsetzen des Griffhakens in die Aufnahmebereiche
an dem Umlenkhebel.
[0030] In den Figuren 1 bis 3 ist eine perspektivische Ansicht eines Teils einer Kraftfahrzeugtürgriffanordnung
zur Betätigung einer Kraftfahrzeugtür dargestellt. Figuren 1 und 2 zeigen die Anordnung
in der Ruheposition während Figur 3 die Anordnung in der Betätigungsposition zeigt,
in welcher der Umlenkhebel 10 von der Ruheposition gemäß Fig. 1 und 2 in die Betätigungsposition
gemäß Fig. 3 durch Drehung um seine Drehachse 11 verlagert ist. Diese Drehung des
Umlenkhebels 10 in die Betätigungsposition erfolgt durch die Verlagerung des Handgriffs
20, der mit dem Umlenkhebel 10 kinematisch gekoppelt ist, durch eine Drehung um seine
Drehachse 23 In die Betätigungsposition. In der Betätigungsposition wird durch eine
nicht dargestellte Kopplung des Umlenkhebels 10 mit einem nicht dargstellten Kraftfahrzeugtürschloss
das Türschloss freigegeben, sofern dieses nicht verriegelt ist. Hierdurch lässt sich
die nicht dargestellte Kraftfahrzeugtür öffnen.
[0031] An dem dem Drehlager 23 gegenüber liegenden freien Ende weist der Handgriff 20 einen
Griffhaken 21 auf, der in Figur 4 in einem vergrößerten Ausschnitt dargestellt ist.
Am freien Ende des Griffhakens 21 sind seitlich abstehende Achsstummel 22 angeordnet,
die in entsprechenden Aufnahmen 13 am Umlenkhebel 10 einliegen, wie dies insbesondere
in der vergrößerten Darstellung gemäß Figur 5 erkennbar ist.
[0032] Der Umlenkhebel 10 ist durch die in entsprechende Aufnahmen 13 an dem Umlenkhebel
10 eingreifende Achsstummel 22 mit dem Ende des Griffhakens 21 am Handgriff 20 kinematisch
gekoppelt. Das bedeutet, dass durch eine Verlagerung des Handgriffs 20 von der Ruheposition
gemäß Fig. 1 und 2 in die Betätigungsposition gemäß Fig. 3 über die kinematische Kopplung
gleichzeitig der Umlenkhebel 10 um seine Drehachse 11 herum von der Ruheposition gemäß
Fig. 1 und 2 In die Betätigungsposition gemäß Fig. 3 verlagert wird.
[0033] Der Umlenkhebel 10 ist über einen nicht dargestellten Bowdenzug mit einem nicht dargestellten
Türschloss einer Kraftfahrzeugtür verbunden. Bei der Verlagerung des Umlenkhebels
10 durch Drehung um seine Drehachse 11 in die Betätigungsposition gemäß Fig. 3 wird
bei nicht abgeschlossenem Türschloss die Freigabe des Schlosses bewirkt und die Öffnung
der nicht dargestellten Kraftfahrzeugtür ermöglicht.
[0034] Der Handgriff 20 ist seinerseits um seine Drehachse 23 herum drehbar in einem nicht
dargestellten Griffgehäuse gelagert. Die Drehachse 23 bildet somit ein Drehlager für
den Handgriff, welches in der Einbausituation im Kraftfahrzeug üblicherweise vorne
angeordnet ist, während das freie Ende des Handgriffs 20, welches den Griffhaken 21
trägt, in der Einbausituation im Kraftfahrzeug üblicherweise hinten angeordnet ist.
Die Anordnung innerhalb des Kraftfahrzeuges ist jedoch beliebig.
[0035] Fig. 4 zeigt eine perspektivische Ansicht eines vergrößerten Ausschnittes des Griffhakens
21 am freien Ende des Handgriffs 20. Auf den Griffhaken 21 ist aufgesetzt das Führungselement
30, welches optimierte Gleiteigenschaften aufweist und eine Führung für den Handgriff
20 bildet, wodurch das Kippspiel des Handgriffs 20 minimiert wird.
[0036] Das Führungselement 30 ist U-förmig ausgebildet und umgreift den Griffhaken 21 formschlüssig
von drei Seiten.
[0037] Am oberen Ende des Griffhakens 21 sind erkennbar die Achsstummel 22, die der Kopplung
des Griffhakens mit der in Fig. 4 nicht dargestellten Umlenkhebel 10 dienen. Diese
Kopplung ist erkennbar in Fig. 5, die eine perspektivische Ansicht eines vergrößerten
Ausschnittes der Kraftfahrzeugtürgriffanordnung zeigt mit dem Griffhaken in der Einbausituation
im Eingriff mit dem Umlenkhebel 10.
[0038] Wie in Fig. 4 erkennbar ist, weist das Führungselement 30 in seiner Kontur angepasste
Aufnahmebereiche 33 auf, welche die Achsstummel 22 umgreifen und hierdurch einen Gleitbereich
zur Kopplung mit dem Umlenkhebel bilden. Die Aufnahmebereiche 33 an dem Führungselement
30 bilden somit gleichzeitig Lagerschalen für Achsstummel 22 des Griffhakens 21. An
den Seitenflanken entlang in Längsrichtung verlaufend weist das Führungselement 30
Längsrippen 31 auf. Das Führungselement 30 ist symmetrisch ausgebildet. Dementsprechend
weist das Führungselement auch auf der in der Darstellung nicht sichtbaren Rückseite
eine Längsrippe 31 auf. Mit der Längsrichtung ist jene Richtung gemeint, die der Bewegungsrichtung
des Griffhakens 21 bei der Verlagerung von der Ruheposition in die Betätigungsposition
und umgekehrt entspricht.
[0039] Die Erfindung betrifft ferner ein Verfahren zur Montage einer derartigen Kraftfahrzeugtürgriffanordnung.
Die Vorgehensweise der Montage des Führungselementes 30 an dem Griffhaken 21 wird
anhand Fig. 4 erläutert Zunächst wird das Führungselement 30 mit seinen Lagerschalen
33 über die Achsstummel 22 gesteckt, wie dies durch den Pfeil 41 angedeutet ist. Anschließend
erfolgt um die Achse der Achsstummel 22 herum ein Verschwenken des Führungselementes
30, wie dies durch den Pfeil 42 angedeutet ist. Dabei wird das Führungselement 30
soweit auf den Griffhaken 21 aufgeschoben, bis die an dem Griffhaken 21 angeordneten
Rastnasen in den Ausnehmungen 32 in dem Führungselement 30 in Eingriff kommen und
einrasten. In Fig. 4 erkennbar ist, dass das Führungselement 30 den Griffhaken 21
formschlüssig umgreift und somit gleichzeitig einen Gleitschuh bildet. Das Führungselement
30 ist formschlüssig an dem Griffhaken 21 befestigt. Die an dem Griffhaken angeordneten
Rastnasen sind in den Ausnehmungen 32 in dem Führungselement 30 eingerastet. Somit
ist das Führungselement 30 an dem Griffhaken 21 verrastet.
[0040] Das Führungselement 30 ist durch einen Kunststoff gebildet, der optimierte Gleiteigenschaften
aufweist. In dem dargestellten Ausführungsbeispiel ist das Führungselement 30 durch
Polyoxymethylen gebildet. Demgegenüber sind der Handgriff 20 und der Griffhaken 21
durch einen faserverstärkten Polyamid gebildet. Diesem Werkstoff Polyamid gegenüber
weist das Führungselement 30 aus Polyoxymethylen verbesserte Gleiteigenschaften auf.
[0041] Durch die an den Seiten des Führungselementes 30 angeordneten Rippen 31 erfolgt eine
optimale Führung des Handgriffs 20, wenn dieser von der Ruheposition gemäß den Figuren
1 und 2 in die Betätigungsposition gemäß Fig. 3 verlagert wird und umgekehrt.
[0042] In Fig. 5 erkennbar ist, dass diese Rippe 31 an dem Griffträger 50 in einem entsprechenden
Führungsprofil im Kraftfahrzeugtürgriffgehäuse entlang gleitet und geführt wird.
[0043] Ferner ist in Fig. 5 in der Einbausituation erkennbar, wie das Führungselement 30
mit der teilzylindrischen Aufnahme 33 einerseits die Achsstummel 22 des Griffhakens
21 umgreift und gleichzeitig eine Gleitfläche in den Aufnahmen 13 des Umlenkhebels
10 bildet. Ferner sind in Fig. 5 wiederum erkennbar die Ausnehmungen 32 in dem Führungselement
30, in welche die Rastnasen an dem Griffhaken 21 eingreifen und hierdurch das Führungselement
30 an dem Griffhaken sichern.
[0044] Das Führungselement 30 bietet somit einerseits ein Gleitelement im Bereich der Kopplung
zwischen Achsstummel 22 und Aufnahmen 13 bei der kinematischen Kopplung von Griffhaken
21 und Umlenkhebel 10. Des Weiteren bildet das Führungselement 30 einen den Griffhaken
21 umgreifenden Gleitschuh. Das Führungselement 30 weist seitliche Gleitrippen 31
auf, die in entsprechenden Ausnehmungen in dem Führungsprofil des Griffträgers 50
entlang gleiten.
[0045] Die Lagerschalen bildenden Aufnahmen 33 für die Kopplung mit dem Umlenkhebel 10 und
der Gleitbereich mit der Gleitrippe 31 des Führungselementes 30 sind insgesamt einstückig
aus Kunststoff ausgebildet.
[0046] Die Befestigung des Führungselementes 30, welches einen Gleitschuh für den Griffhaken
21 bildet, erfolgt formschlüssig, indem am oberen Ende des Griffhakens 21 die Lagerschalen
33 die Achsstummel 22 umgreifen und am unteren Ende ein Einclipsen des Führungselementes
30 erfolgt, indem entsprechende Rastnasen an den Seiten des Griffhakens 21 in die
Ausnehmungen 32 in dem Führungselement 30 eingreifen.
[0047] Durch die Anordnung der Führungsrippen 31 an den Seiten des Führungselementes 30
wird eine verbesserte Führung des Handgriffs 20 erzeugt, wodurch das Kippspiel des
Drehlagers 23 des Handgriffs 20 ausgeglichen wird.
[0048] Fig. 6A zeigt einen vergrößerten Ausschnitt der Seitenansicht des mit dem Umlenkhebel
10 gekoppelten Griffhakens 21. Wiederum erkennbar ist eine der Lagerschalen 33, welche
im Bereich der Kopplung zwischen dem Achsstummel 22 an dem Griffhaken 21 und dem entsprechenden
Aufnahmebereich 13 an dem Umlenkhebel 10 angeordnet ist. Des Weiteren ist das den
Griffhaken 21 umgreifende Führungselement 30 in der Seitenansicht gemäß Fig. 6A erkennbar.
In Fig. 6B ist der Schnitt VI-VI nach Fig. 6A wiedergegeben, aus dem insbesondere
das Zusammenspiel von äußeren Rippen 31 und dem entsprechenden Profil in dem Griffgehäuse
50 ersichtlich wird.
[0049] Die Montage von Handgriff 20 mit Griffhaken 21 und Umlenkhebel 10 wird anhand der
Figuren 7 bis 9 erläutert.
[0050] Fig. 7 zeigt einen vergrößerten Ausschnitt einer Draufsicht von oben auf die Anordnung
vor dem Einsetzen des Griffhakens 21 mit dem Achsstummeln 22 mitsamt den Lagerschalen
33 in die entsprechenden Aufnahmen 13 des Umlenkhebels 10. Hierzu wird der Griffhaken
21 mit bereits vormontiertem Führungselement 30 entsprechend der Darstellung gemäß
Fig. 8A von unten in die Anordnung hineingeschoben, und sodann entsprechend Fig. 8B
in den Aufnahmebereich 13 am Umlenkhebel eingesetzt.
[0051] In Fig. 9 ist die Einbausituation nach erfolgter Montage dargestellt, in welcher
die von den Lagerschalen 33 umgebenen Achsstummel 22 in den Aufnahmebereichen 13 des
Umlenkhebels 10 einliegen.
[0052] Dadurch, dass das Führungselement 30 aus einem anderen Werkstoff gebildet ist als
der Handgriff 20 mit dem Griffhaken 21, wird eine gute Gleitpaarung gebildet, wodurch
unerwünschte Geräusche bei einer Betätigung des Handgriffs 20 zuverlässig verhindert
werden.
[0053] Für den Handgriff 20 und den Griffhaken 21 wird in dem dargestellten Ausführungsbeispiel
ein faserverstärkter Polyamid-Werkstoff eingesetzt, wobei ein solcher glasfaserverstärkter
Kunststoff nur unzureichende Gleiteigenschaften aufweist. Aus diesem Grund ist das
Führungselement 30 aus Polyoxymethylen gebildet, welches bessere Gleiteigenschaften
aufweist, als der glasfaserverstärkte Polyamidwerkstoff des Handgriffs 20.
[0054] Durch das Führungselement 30 wird somit gleichzeitig eine Führung gegenüber dem Umlenkhebel
10 realisiert, indem das Führungselement 30 mit den Lagerschalen 33 die Achsstummel
22 des Griffhakens 21 umgreift und in den Aufnahmen 13 des Umlenkhebels 10 einliegt.
Gleichzeitig bildet das Führungselement 30 eine seitliche Führung gegenüber dem Griffgehäuse
50, wodurch das Kippspiel des Drehlagers 23 des Handgriffs 20 ausgeglichen wird. Hierdurch
ergibt sich eine angenehmere Haptik für den Benutzer.
[0055] Dadurch, dass das Führungselement 30 sowohl den Kopplungsbereich zwischen Achsstummel
22 und Aufnahme 13, das heißt den Kopplungsbereich der kinematischen Kopplung zwischen
Griffhaken 21 und Umlenkhebel 10, und gleichzeitig eine Führung des Griffhakens 21
gegenüber dem Griffgehäuse 50 bildet, sind an allen Stellen kinematischer Kopplungen
sowie in sämtlichen Führungsbereichen optimierte Gleitpaarungen angeordnet.
1. Kraftfahrzeugtürgriff mit einem Handgriff (20), der in einem Griffgehäuse angeordnet
und durch Drehung um eine Drehachse (23) von einer Ruheposition in eine Betätigungsposition
verlagerbar ist, wobei ein an der Rückseite des Handgriffs (20) am freien Ende angeordneter
Griffhaken (21) kinematisch mit einem Umlenkhebel (10) gekoppelt ist, wobei der Umlenkhebel
(10) bei der Verlagerung von der Ruheposition in die Betätigungsposition mittelbar
oder unmittelbar auf ein Kraftfahrzeugtürschloss einwirkt, um eine Freigabe des Schlosses
zu bewirken und eine Öffnung der Kraftfahrzeugtür zu ermöglichen, dadurch gekennzeichnet, dass der Griffhaken (21) zumindest ein Führungselement (30) aufweist, mittels dessen der
Griffhaken (21) in einem korrespondierenden Profil des Griffgehäuses geführt ist,
wobei das Führungselement (30) mit dem Griffhaken (21) einen Formschluss bildet.
2. Kraftfahrzeugtürgriff nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Griffhaken (21) an seinem freien Ende seitlich abstehende Kopplungszapfen (22)
aufweist, die in entsprechenden Ausnehmungen (13) an dem Umlenkhebel (10) einliegen.
3. Kraftfahrzeugtürgriff nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Führungselement (30) die Kopplungszapfen (22) formschlüssig zumindest teilweise
umgreift.
4. Kraftfahrzeugtürgriff nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Führungselement (30) als U-Profil ausgebildet ist, welches von einer Seite über
den Griffhaken (21) aufgesteckt ist.
5. Kraftfahrzeugtürgriff nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Führungselement (30) Rastnasen aufweist, die in Hinterschneidungen und/oder Ausnehmungen
in dem Griffhaken (21) eingreifen.
6. Kraftfahrzeugtürgriff nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Griffhaken (21) Rastnasen aufweist, die in Hinterschneidungen und/oder Ausnehmungen
(32) und/oder Durchbrüche in dem Führungselement (30) eingreifen.
7. Kraftfahrzeugtürgriff nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Führungselement (30) aussenseitig längs verlaufende positive Führungsprofile
(31) aufweist, die mit negativen Führungsprofilen in dem den Griffhaken (21) führenden
Profil des Griffgehäuses (50) zusammenwirken.
8. Kraftfahrzeugtürgriff nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Führungselement (30) aussenseitig längs verlaufende negative Führungsprofile
aufweist, die mit positiven Führungsprofilen in dem den Griffhaken führenden Profil
des Griffgehäuses (50) zusammenwirken.
9. Kraftfahrzeugtürgriff nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Handgriff (20) und der Griffhaken (21) einstückig ausgebildet sind, insbesondere
aus faserverstärktem Polyamid.
10. Kraftfahrzeugtürgriff nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Führungselement (30) aus Kunststoff ausgebildet ist, insbesondere aus Polyoxymethylen.