[0001] Die Erfindung betrifft einen Kraftstoffinjektor für ein Kraftstoffeinspritzsystem,
insbesondere für ein Common-Rail-Einspritzsystem, mit den Merkmalen des Oberbegriffs
des Anspruchs 1. Der Kraftstoffinjektor umfasst ein Steuerventil, das der Ansteuerung
eines hubbeweglichen Einspritzventilglieds dient, über dessen Hubbewegung mindestens
eine Einspritzöffnung freigebbar oder verschließbar ist.
Stand der Technik
[0002] Aus der Offenlegungsschrift
DE 10 2006 021 736 A1 geht ein Kraftstoffinjektor mit einem Einspritzventilglied zum Freigeben und Verschließen
mindestens einer Einspritzöffnung sowie einem als Magnetventil ausgebildeten Steuerventil
zur Ansteuerung des Einspritzventilglieds hervor. Das Steuerventil umfasst ein Ventilstück,
das in einen Haltekörper des Kraftstoffinjektors eingesetzt und mittels einer Ventilspannschraube
lagefixiert ist. Das Ventilstück weist einen hohlzylinderförmigen Abschnitt auf, in
dem ein Endabschnitt des Einspritzventilgliedes aufgenommen und geführt ist, so dass
das Einspritzventilglied und das Ventilstück gemeinsam einen Steuerraum begrenzen.
Zur Entlastung des Steuerraums und damit der Düsennadel, wird das Steuerventil geöffnet,
so dass über einen im Ventilstück ausgebildeten Ablaufkanal und einer hierin ausgebildeten
Drossel Kraftstoff aus dem Steuerraum abzuströmen vermag. Wird das Steuerventil geschlossen,
baut sich Druck im Steuerraum durch nachströmenden Kraftstoff auf, der über eine Zulaufdrossel
in den Steuerraum gelangt.
[0003] Wie der vorstehend genannten Offenlegungsschrift ferner zu entnehmen ist, weist das
Ventilstück des dargestellten Steuerventils eine nach radial außen schräg abfallende
Schulter zur Abstützung der Ventilspannschraube auf. Die an der Schulter abgestützte
Stirnfläche der Ventilspannschraube verläuft ebenfalls schräg, um eine flächige Anlage
an der Schulter des Ventilstücks zu ermöglichen. Diese Ausbildung besitzt den Vorteil,
dass über die Ventilspannschraube nicht nur eine Axialkraft in das Ventilstück eingeleitet
wird, sondern ferner eine in radialer Richtung wirkende Kraft, die einer Aufweitung
des Ablaufkanals unter Hochdruckbelastung entgegen wirkt.
[0004] Ausgehend von dem vorstehend genannten Stand der Technik liegt der vorliegenden Erfindung
die Aufgabe zugrunde, einen Kraftstoffinjektor für ein Kraftstoffeinspritzsystem,
insbesondere für ein Common-Rail-Einspritzsystem, anzugeben, der robust sowie einfach
und kostengünstig herzustellen ist.
[0005] Zur Lösung der Aufgabe wird der Kraftstoffinjektor mit den Merkmalen des Anspruchs
1 angegeben. Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind den Unteransprüchen zu
entnehmen.
Offenbarung der Erfindung
[0006] Der für ein Kraftstoffeinspritzsystem, insbesondere für ein Common-Rail-Einspritzsystem,
vorgeschlagene Kraftstoffinjektor umfasst einen Haltekörper und ein Steuerventil,
wobei das Steuerventil ein in den Haltekörper eingesetztes rotationssymmetrisch ausgebildetes
Ventilstück besitzt, in dem eine Ablaufdrossel ausgebildet ist. Ferner umfasst der
vorgeschlagene Kraftstoffinjektor eine Ventilspannschraube zur axialen Lagefixierung
des Ventilstücks im Haltekörper. Die Ventilspannschraube ist dabei unmittelbar oder
mittelbar an einer nach radial außen schräg abfallenden Schulter des Ventilstücks
abgestützt. Erfindungsgemäß ist vorgesehen, dass die Ventilspannschraube eine der
Schulter des Ventilstücks zugewandte eben ausgeführte Stirnfläche besitzt. Die Ventilspannschraube
ist zudem entweder unmittelbar über eine die Stirnfläche begrenzende, radial innen
liegende ringförmige Kante oder mittelbar über einen Druckring, der zwischen dem Ventilstück
und der Ventilspannschraube eingelegt ist, an der Schulter des Ventilstücks abgestützt.
[0007] Unter einer "eben ausgeführten Stirnfläche" wird vorliegend eine radial verlaufende
Stirnfläche verstanden. Das heißt, dass die Stirnfläche senkrecht zur Längsachse der
Ventilspannschraube verläuft. Eine solche Stirnfläche ist wesentlich einfacher und
damit kostengünstiger als eine schräg verlaufende Stirnfläche herzustellen.
[0008] Sofern die Abstützung der Ventilspannschraube am Ventilstück unmittelbar erfolgt,
gelangt lediglich eine ringförmige Kante, welche die eben ausgeführte Stirnfläche
der Ventilspannschraube radial innen begrenzt, zur Anlage an der schräg abfallenden
Schulter des Ventilstücks. Durch die Reduzierung der Abstützfläche auf eine ringförmige
Kante kann die Druckkraft auf das Ventilstück erhöht werden.
[0009] Aufgrund der Abstützung an der schräg abfallenden Schulter teilt sich die über die
Ventilspannschraube auf das Ventilstück aufgebrachte Druckkraft in eine axial wirkende
erste Kraftkomponente und eine radial wirkende zweite Kraftkomponente auf. Während
die axial wirkende erste Kraftkomponente der Lagefixierung des Ventilstücks im Haltekörper
des Kraftstoffinjektors dient, kann über die radial wirkende zweite Kraftkomponente
eine Vorspannung des Ventilstücks bewirkt werden, die festigkeitssteigernd wirkt.
Denn die Vorspannung induziert Druckspannungen im Ventilstück, die in der Lage sind,
Zugspannungen zu kompensieren, die insbesondere bei Hochdruckbelastung des Ventilstücks
im Bereich der Ablaufdrossel auftreten. Damit steigt die Hochdruckfestigkeit des Ventilstücks
des Steuerventils, so dass dieses bei höheren Systemdrücken als derzeit üblich einsetzbar
ist. Alternativ oder ergänzend kann ein kostengünstigerer Werkstoff zur Herstellung
des Ventilstücks verwendet werden, da ein Versagen zumindest bei den derzeit üblichen
Systemdrücken nicht mehr zu befürchten ist.
[0010] Mit Senkung der Kosten für die Herstellung des Steuerventils sinken auch die Herstellungskosten
des Kraftstoffinjektors. Denn sowohl bei der unmittelbaren, als auch bei der mittelbaren
Abstützung der Ventilspannschraube am Ventilstück können aufgrund der radialen Vorspannung
des Ventilstücks kostengünstigere Werkstoffe eingesetzt werden. Sofern die Abstützung
mittelbar über einen Druckring erfolgt, werden dadurch die Kosten nur unwesentlich
erhöht.
[0011] Eine Aufteilung in eine axiale erste und eine radiale zweite Kraftkomponente ist
ferner erreichbar, wenn die Ventilspannschraube mittelbar über einen Druckring am
Ventilstück abgestützt ist. Auch der Druckring trägt daher zu einer Steigerung der
Festigkeit des Ventilstücks bei, so dass eine Anhebung des Systemdrucks und/oder die
Verwendung kostengünstigerer Werkstoffe möglich ist bzw. sind. Zudem stellt der Druckring
eine gleichmäßige Kraftübertragung sicher.
[0012] Sowohl bei der unmittelbaren Abstützung, als auch bei der mittelbaren Abstützung
der Ventilspannschraube am Ventilstück muss keine Modifizierung an der Ventilspannschraube
selbst vorgenommen werden, da die Abstützung über eine eben ausgeführte Stirnfläche
der Ventilspannschraube erfolgt.
[0013] Bevorzugt ist der Druckring im Querschnitt dreieckig oder trapezförmig ausgebildet.
Das heißt, dass der Druckring mindestens zwei Seitenflächen besitzt, die einen Winkel
umschließen, der kleiner 90° ist. Weiterhin bevorzugt handelt es sich hierbei um eine
Außenumfangsfläche und eine Stirnfläche, die der schräg abfallenden Schulter des Ventilstücks
zugewandt ist. Ein solcher Druckring ist einfach und kostengünstig herstellbar.
[0014] Darüber hinaus wird vorgeschlagen, dass der Druckring eine ebene erste Anlagefläche
zur Abstützung der Ventilspannschraube und eine schräg verlaufende zweite Anlagefläche
zur Abstützung an der Schulter des Ventilstücks besitzt, wobei vorzugsweise die schräg
verlaufende zweite Anlagefläche in einem Winkel gegenüber einer Radialebene geneigt
ist, der im Wesentlichen dem Neigungswinkel der nach radial außen schräg abfallenden
Schulter des Ventilstücks gegenüber der Radialebene entspricht. Das heißt, dass der
Druckring beidseits flächig abgestützt ist und somit eine gleichmäßige Lastverteilung
erzielt wird.
[0015] Vorteilhafterweise ist die schräg verlaufende zweite Anlagefläche des Druckrings
gegenüber der Radialebene in einem Winkel geneigt, der 5° bis 45°, vorzugsweise 7°
bis 40°, weiterhin vorzugsweise 10° bis 30°, beträgt. Dabei gilt, dass mit größer
werdendem Winkel auch die in radialer Richtung wirkende Kraftkomponente der über die
Ventilspannschraube erzeugten Druckkraft zunimmt. Ist der Winkel, wie vorliegend der
Fall, bevorzugt kleiner 45°, ist sichergestellt, dass die axiale Kraftkomponente größer
als die radiale Kraftkomponente ist. Dies ist zum Einen erforderlich, um eine ausreichende
Lagefixierung des Ventilstücks im Haltekörper zu bewirken. Zum Anderen kann über die
axial wirkende Kraftkomponente zugleich eine Abdichtung eines Hochdruckbereichs des
Kraftstoffinjektors gegenüber einem Niederdruckbereich erreicht werden, wenn diese
ausreichend groß ist.
[0016] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist die nach radial außen schräg
abfallende Schulter an einem plattenförmigen Abschnitt des Ventilstücks ausgebildet.
Über den plattenförmigen Abschnitt ist das Ventilstück an einem radial verlaufenden
Absatz des Haltekörpers des Kraftstoffinjektors abgestützt, so dass über die Ventilspannschraube
eine Druckkraft auf das Ventilstück ausgeübt wird, die eine axial wirkende erste Kraftkomponente
zur axialen Vorspannung des Ventilstücks in Richtung des radial verlaufenden Absatzes
sowie eine radial wirkende zweite Kraftkomponente umfasst. Die radial wirkende zweite
Kraftkomponente bewirkt eine Vorspannung des Ventilstücks, die festigkeitssteigernd
wirkt. Denn über die Vorspannung wird eine Entlastung der festigkeitskritischen Bereiche
des Ventilstücks bewirkt. Zu diesen Bereichen zählt insbesondere der Bereich, in dem
die Ablaufdrossel ausgebildet ist. Mit der erhöhten Festigkeit des Ventilstücks des
Steuerventils steigt auch die Robustheit des Kraftstoffinjektors, in den das Ventilstück
eingesetzt ist. Der Kraftstoffinjektor kann demzufolge bei höheren Systemdrücken eingesetzt
werden.
[0017] Zur Abstützung des Ventilstücks am radial verlaufenden Absatz des Haltekörpers ist
bevorzugt auf der der Ventilspannschraube abgewandten Seite des plattenförmigen Abschnitts
des Ventilstücks eine ringförmige Fläche ausgebildet. Die Ausbildung eines plattenförmigen
Abschnitts erfordert einen vergrößerten Außendurchmesser, der ebenfalls festigkeitssteigernd
wirkt.
[0018] In Weiterbildung der Erfindung wird vorgeschlagen, dass zwischen der Ablaufdrossel
und einem Ventilsitz ein Diffusor im Ventilstück ausgebildet ist. Der Diffusor kann
in Strömungsrichtung des ablaufenden Kraftstoffs unmittelbar anschließend an die Ablaufdrossel
ausgebildet sein. Insbesondere kann die Ablaufdrossel über den Diffusor in den Ventilsitz
münden. Der Diffusor dient der Strömungsoptimierung. Vorzugsweise ist bzw. sind die
Ablaufdrossel, der Ventilsitz und/oder der Diffusor im Bereich des plattenförmigen
Abschnitts des Ventilstücks angeordnet. Das heißt, dass die Ablaufdrossel, der Ventilsitz
und/oder der Diffusor bevorzugt in einem Abschnitt des Ventilstücks zu liegen kommt
bzw. kommen, der durch die Vorspannung über die an der schräg abfallenden Schulter
unmittelbar oder mittelbar abgestützten Ventilspannschraube eine höhere Festigkeit
besitzt. Dies ist insoweit von Vorteil, als die Ablaufdrossel, der Ventilsitz und/oder
der Diffusor, sofern vorhanden, das Ventilstück schwächen. Diese Schwächung wird durch
die Vorspannung jedoch kompensiert.
[0019] Bevorzugt besitzt das Ventilstück einen hohlzylinderförmigen Abschnitt zur Ausbildung
und Begrenzung eines Steuerraums, der über die Ablaufdrossel, den Ventilsitz und/oder
den Diffusor entlastbar ist. Das heißt, dass andernends die Ablaufdrossel unmittelbar
oder mittelbar über einen Ablaufkanal in den Steuerraum mündet. Über die Schaltstellung
des Steuerventils ist demnach der Steuerdruck im Steuerraum steuerbar. Über den Steuerdruck
im Steuerraum kann wiederum Einfluss auf die axiale Lage des Einspritzventilglieds
des Kraftstoffinjektors genommen werden.
[0020] Des Weiteren bevorzugt ist in dem hohlzylinderförmigen Abschnitt des Ventilstücks
ein Endabschnitt eines hubbeweglichen Einspritzventilgliedes aufgenommen, über dessen
Hubbewegung mindestens eine Einspritzöffnung des Kraftstoffinjektors freigebbar oder
verschließbar ist. Das Steuerventil kann in diesem Fall zur Steuerung der Hubbewegung
des Einspritzventilglieds des Kraftstoffinjektors eingesetzt werden.
[0021] Hierzu ist des Weiteren bevorzugt vorgesehen, dass bei geöffnetem Steuerventil der
Steuerraum über die Ablaufdrossel entlastbar ist, so dass ein das Einspritzventilglied
entlastender Druckabfall im Steuerraum bewirkt wird.
[0022] Die Erfindung wird nachfolgend anhand der beigefügten Zeichnungen näher erläutert.
Diese zeigen:
Fig. 1 einen schematischen Längsschnitt durch eine erste bevorzugte Ausführungsform
eines erfindungsgemäßen Kraftstoffinjektors im Bereich des Steuerventils,
Fig. 2 einen Ausschnitt der Fig. 1 in vergrößerter Darstellung,
Fig. 3 eine Schnittansicht eines Druckrings für ein Steuerventil eines erfindungsgemäßes
Kraftstoffinjektors und
Fig. 4 einen schematischen Längsschnitt durch eine zweite bevorzugte Ausführungsform
eines erfindungsgemäßen Kraftstoffinjektors im Bereich des Steuerventils.
Ausführliche Beschreibung der Zeichnungen
[0023] Der in der Fig. 1 dargestellte Kraftstoffinjektor umfasst ein Steuerventil mit einem
Ventilstück 2, das einen plattenförmigen Abschnitt 12 besitzt, über den das Ventilstück
2 an einem radial verlaufenden Absatz 13 eines Haltekörpers 1 des Kraftstoffinjektors
abgestützt ist. An der dem Absatz 13 abgewandten Seite des plattenförmigen Abschnitts
12 ist radial außen eine schräg abfallende Schulter 5 ausgebildet, an welcher mittelbar
über einen Druckring 8 eine Ventilspannschraube 4 abgestützt ist, die zur Lagefixierung
des Ventilstücks 2 in den Haltekörper 1 eingeschraubt ist. Die Ventilspannschraube
4 übt dabei mittelbar über den Druckring 8 eine Druckkraft auf das Ventilstück 2 aus,
die aufgrund der schräg abfallenden Schulter 5 nicht nur eine axial wirkende Kraftkomponente
in Richtung des Absatzes 13 besitzt, sondern ferner eine radial wirkende Kraftkomponente.
Letztere bewirkt eine Vorspannung des Ventilstücks 2 in radialer Richtung, die wiederum
zu einer Steigerung der Festigkeit in einem festigkeitskritischen Bereich des Ventilstücks
2 führt, in dem vorliegend eine Ablaufdrossel 3 und ein Diffusor 15 ausgebildet sind.
Üblicherweise herrschen in diesem Bereich hohe lokale Zugspannungen vor, die aus dem
Anzugsmoment der Ventilspannschraube 4 und/oder aus der Belastung des Ventilstücks
2 mit Systemdruck resultieren. Die radiale Vorspannung hilft, diese Zugspannungen
zu kompensieren.
[0024] Der zwischen dem Ventilstück 2 und der Ventilspannschraube 4 eingelegte Druckring
8 ist im Querschnitt dreieckig ausgeführt, so dass eine radial verlaufende erste Anlagefläche
9 zur Anlage einer eben ausgeführten Stirnfläche 6 der Ventilspannschraube 4 und eine
schräg verlaufende zweite Anlagefläche 10 zur Abstützung an der schräg abfallenden
Schulter 5 des Ventilstücks 2 ausgebildet werden. Die schräg verlaufende Anlagefläche
10 ist - entsprechend der schräg abfallenden Schulter 5 des Ventilstücks 2 - in einem
Winkel von 45° gegenüber einer Radialebene 11 geneigt (siehe auch Fig. 2).
[0025] Ein Druckring 8 ist vergrößert in der Fig. 3 dargestellt. Im Unterschied zum Druckring
8 ist hier der Winkel α < 45°, d. h. flacher gewählt. Der Einsatz eines solchen Druckrings
8 hat zur Folge, dass die über die Ventilspannschraube 4 aufgebrachte axiale Kraftkomponente
größer als die in radialer Richtung wirkende Kraftkomponente ist.
[0026] Bei dem in den Fig. 1 und 2 dargestellten Steuerventil ist an den plattenförmigen
Abschnitt 12 des Ventilstücks 2 ein hohlzylinderförmiger Abschnitt 16 angesetzt, in
dem ein Endabschnitt eines Einspritzventilglieds 18 aufgenommen und geführt ist. Das
Ventilstück 2 und das Einspritzventilglied 18 begrenzen gemeinsam einen Steuerraum
17, der über die im Ventilstück 2 ausgebildete Ablaufdrossel 3 entlastbar ist (siehe
Fig. 1).
[0027] Die Ablaufdrossel 3 ist in einem Ablaufkanal 19 ausgebildet, der die Ablaufdrossel
3 mit dem Steuerraum 17 verbindet. An die Ablaufdrossel 3 schließt sich der Diffusor
15 an (siehe Fig. 1).
[0028] An den plattenförmigen Abschnitt 12 des Ventilstücks 2 ist ein weiterer hohlzylinderförmiger
Abschnitt 22 angesetzt, der vorliegend der Führung eines mit einem Ventilsitz 14 zusammenwirkenden
hubbeweglichen Ankers 20 dient. Der Anker 20 ist in Richtung des Ventilsitzes 14 axial
vorgespannt. Wird nunmehr ein Elektromagnet 21 des Steuerventils bestromt, bildet
sich ein Magnetfeld aus, dessen Magnetkraft den Anker 20 aus dem Ventilsitz 14 hebt,
so dass das Steuerventil öffnet. Das Öffnen des Steuerventils hat zur Folge, dass
Kraftstoff über den Ablaufkanal 19, die Ablaufdrossel 3, den Diffusor 15 und den Ventilsitz
14 aus dem Steuerraum 17 abströmt, so dass der Druck im Steuerraum 17 abfällt. Das
Einspritzventilglied 18 des Kraftstoffinjektors wird auf diese Weise entlastet und
vermag zu öffnen.
[0029] Der Fig. 4 ist eine weitere bevorzugte Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Kraftstoffinjektors
zu entnehmen. Im Unterschied zur Ausführungsform der Fig. 1 und 2 ist die Ventilspannschraube
4 unmittelbar über eine die eben ausgeführte Stirnfläche 6 radial innen begrenzende,
ringförmige Kante 7 an der schräg abfallenden Schulter 5 des Ventilstücks 2 abgestützt.
Die Kante 7 bildet eine Art Beißkante aus, die begrenzt plastisch verformbar ist,
um eine gleichmäßige Anlage der Ventilspannschraube 4 an der schräg abfallenden Schulter
5 des Ventilstücks 2 zu gewährleisten. Die Ablaufdrossel 3 mündet einerseits unmittelbar
in den Steuerraum 17, andererseits in den Diffusor 15. Der Diffusor 15 öffnet sich
in Richtung des Ventilsitzes 14.
1. Kraftstoffinjektor für ein Kraftstoffeinspritzsystem, insbesondere für ein Common-Rail-Einspritzsystem,
umfassend einen Haltekörper (1) und ein Steuerventil, wobei das Steuerventil ein in
den Haltekörper (1) eingesetztes, rotationssymmetrisch ausgebildetes Ventilstück (2)
besitzt, in dem eine Ablaufdrossel (3) ausgebildet ist, ferner umfassend eine Ventilspannschraube
(4) zur axialen Lagefixierung des Ventilstücks (2) im Haltekörper (1), wobei die Ventilspannschraube
(4) unmittelbar oder mittelbar an einer nach radial außen schräg abfallenden Schulter
(5) des Ventilstücks (2) abgestützt ist, dadurch gekennzeichnet, dass die Ventilspannschraube (4) eine der Schulter (5) des Ventilstücks (2) zugewandte
eben ausgeführte Stirnfläche (6) besitzt und, dass die Ventilspannschraube (4) entweder
unmittelbar über eine die Stirnfläche (6) begrenzende, radial innen liegende ringförmige
Kante (7) oder mittelbar über einen Druckring (8), der zwischen dem Ventilstück (2)
und der Ventilspannschraube (4) eingelegt ist, an der Schulter (5) des Ventilstücks
(2) abgestützt ist.
2. Kraftstoffinjektor nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass der Druckring (8) im Querschnitt dreieckig oder trapezförmig ausgebildet ist.
3. Kraftstoffinjektor nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, dass der Druckring (8) eine ebene erste Anlagefläche (9) zur Abstützung der Ventilspannschraube
(4) und eine schräg verlaufende zweite Anlagefläche (10) zur Abstützung an der Schulter
(5) des Ventilstücks (2) besitzt, wobei vorzugsweise die schräg verlaufende zweite
Anlagefläche (10) in einem Winkel (α) gegenüber einer Radialebene (11) geneigt ist,
der im Wesentlichen dem Neigungswinkel der nach radial außen schräg abfallenden Schulter
(5) des Ventilstücks (2) gegenüber der Radialebene (11) entspricht.
4. Kraftstoffinjektor nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet, dass der Winkel (α) 5° bis 45°, vorzugsweise 7° bis 40°, weiterhin vorzugsweise 10° bis
30°, beträgt.
5. Kraftstoffinjektor nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass die nach radial außen schräg abfallende Schulter (5) an einem plattenförmigen Abschnitt
(12) des Ventilstücks (2) ausgebildet ist, über den das Ventilstück (2) an einem radial
verlaufenden Absatz (13) des Haltekörpers (1) des Kraftstoffinjektors abgestützt ist,
so dass über die Ventilspannschraube (4) eine Druckkraft auf das Ventilstück (2) ausgeübt
wird, die eine axial wirkende erste Kraftkomponente zur axialen Vorspannung des Ventilstücks
(2) in Richtung des radial verlaufenden Absatzes (13) sowie eine radial wirkende zweite
Kraftkomponente umfasst.
6. Kraftstoffinjektor nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass zwischen der Ablaufdrossel (3) und einem Ventilsitz (14) ein Diffusor (15) im Ventilstück
(2) ausgebildet ist, wobei vorzugsweise die Ablaufdrossel (3), der Ventilsitz (14)
und/oder der Diffusor (15) im Bereich des plattenförmigen Abschnitts (12) des Ventilstücks
(2) angeordnet ist bzw. sind.
7. Kraftstoffinjektor nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass das Ventilstück (2) einen hohlzylinderförmigen Abschnitt (16) zur Ausbildung und
Begrenzung eines Steuerraums (17) besitzt, der über die Ablaufdrossel (3), den Ventilsitz
(14) und/oder den Diffusor (15) entlastbar ist.
8. Kraftstoffinjektor nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet, dass in dem hohlzylinderförmigen Abschnitt (16) des Ventilstücks (2) ein Endabschnitt
eines hubbeweglichen Einspritzventilgliedes (18) aufgenommen ist, über dessen Hubbewegung
mindestens eine Einspritzöffnung des Kraftstoffinjektors freigebbar oder verschließbar
ist.
9. Kraftstoffinjektor nach Anspruch 7 oder 8,
dadurch gekennzeichnet, dass bei geöffnetem Steuerventil der Steuerraum (17) über die Ablaufdrossel (3) entlastbar
ist, so dass ein das Einspritzventilglied (18) entlastender Druckabfall im Steuerraum
(17) bewirkt wird.