[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine mechanische Kfz-Vakuumpumpe, die über ein pumpenseitiges
Steckkupplungs- Element mit einem korrespondierenden Steckkupplungs- Element eines
Kfz-Verbrennungsmotors drehfest kuppelbar ausgebildet ist und die durch pumpenseitig
zugeführtes Schmiermittel geschmiert wird.
[0002] Mechanische Vakuumpumpen werden in der Regel über eine Steckkupplungs- Anordnung
mit der Kurbelwelle oder der Antriebswelle des Verbrennungsmotors drehfest gekoppelt.
Die Steckkupplungs-Anordnung besteht aus komplementär zueinander ausgebildeten Steckkupplungs-
Elementen, die eine oder mehrere Klauen aufweisen, die in entsprechende Ausnehmungen
des jeweils anderen Steckkupplungs-Elementes eingreifen. Zur Erleichterung der Montage
und zur mechanischen Entkopplung des Pumpenrotors von der betreffenden Welle ist die
Steckkupplungs- Anordnung mit radialem und axialem Spiel ausgestattet, so dass im
Bereich der Steckkupplungs-Anordnung Reibung auftritt, die eine Schmierung erforderlich
macht.
[0003] Aus
WO 2014/063681 A1 ist eine mechanische Kfz-Vakuumpumpe bekannt, die eine Schmiermittelversorgung aufweist,
bei der durch einen stationären Schmiermittel-Versorgungskanal in dem Pumpengehäuse
das flüssige Schmiermittel in einen rotierenden Schmiermittel-Transportkanal in dem
Pumpenrotor übergeben wird, durch den das Schmiermittel zu einem hohlzylindrischen
zentrisch angeordneten Haltebolzen geleitet wird, durch den das Schmiermittel axial
ins Zentrum der Steckkupplungs-Anordnung zwischen die beiden Steckkupplungs-Elemente
geleitet wird. Diese Konstruktion ist verhältnismäßig aufwendig und der hohen mechanischen
Belastungen ausgesetzte Haltebolzen wird durch die Axialbohrung mechanisch geschwächt.
Ferner muss das Schmiermittel in das axiale Zentrum des rotierenden Pumpenrotors gepumpt
werden, so dass insbesondere bei hohen Drehzahlen erhebliche Fliehkräfte, die auf
das Schmiermittel wirken, überwunden werden müssen.
[0004] Aufgabe der Erfindung ist es demgegenüber, eine mechanische Kfz-Vakuumpumpe mit einer
einfach konstruierten Schmiermittelversorgung zu schaffen.
[0005] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst mit einer mechanischen Kfz-Vakuumpumpe
mit den Merkmalen des Anspruchs 1.
[0006] Die erfindungsgemäße mechanische Kfz-Vakuumpumpe weist einen in einem stationären
Pumpengehäuse drehbar gelagerten Pumpenrotor und ein separates rotorseitiges Steckkupplungs-Element
auf. Das pumpenseitige Steckkupplungs-Element ist drehfest jedoch mit axialem und
radialem Spiel mit dem Pumpenrotor verbunden. In dem Pumpengehäuse ist ein stationärer
Schmiermittel-Versorgungskanal angeordnet, durch den das Schmiermittel von einem Schmiermittel-Einlass
an dem Pumpengehäuse in Richtung Steckkupplungs-Element zu einer Übergabeöffnung des
Pumpengehäuses gepumpt wird.
[0007] In dem Pumpenrotor ist ein Schmiermittel-Transportkanal vorgesehen, wobei das Schmiermittel
von einer Übernahmeöffnung durch den Transportkanal zu einer Schmiermittel-Auslassöffnung
geleitet wird. Die gehäuseseitige Übergabeöffnung und die rotorseitige Übernahmeöffnung
sind räumlich derart zueinander angeordnet, dass die beiden Öffnungen während einer
vollen Rotorumdrehung des Pumpenrotors mindestens einmal vorübergehend fluidisch miteinander
verbunden sind. Hierdurch wird ein intermittierender Schmiermittel-Fluss bzw. eine
intermittierender Schmiermittel-Übergabe realisiert. Alternativ kann die Übergabeöffnung
auch als ein zirkulärer Ringkanal an dem Pumpenrotor ausgebildet sein, so dass eine
ständige fluidische Verbindung zwischen dem Versorgungskanal und dem Transportkanal
besteht.
[0008] Die Schmiermittel-Auslassöffnung ist exzentrisch in einer Stirnwand des Pumpenrotors
angeordnet, und zwar in der Stirnwand, die dem pumpenseitigen Steckkupplungs-Element
zugewandt ist. Unter einer exzentrisch angeordneten Auslassöffnung ist eine Auslassöffnung
zu verstehen, die nicht im axialen Zentrum des Pumpenrotors angeordnet ist, so dass
der Schmiermittel-Transport zur distalen Seite des pumpenseitigen Steckkupplungs-Elements
im Wesentlichen nicht im axialen Zentrum erfolgt. Das durch die Auslassöffnung austretende
Schmiermittel wird durch Fliehkräfte nach außen gefördert, so dass das Schmiermittel
über einen Ringspalt zwischen dem Steckkupplungs-Element und dem Pumpenrotor zur distalen
Seite des pumpenseitigen Steckkupplungs-Elements fließt. Auf diese Weise wird auf
konstruktiv einfache Weise eine Schmierung der gesamten Kupplungsanordnung einschließlich
des motorseitigen Steckkupplungs-Elementes realisiert.
[0009] Weder in der Pumpenrotor-Stirnwand noch in der gegenüberliegenden Stirnwand des Steckkupplungs-Elements
ist radial zwischen der Auslassöffnung und dem Pumpenrotor-Zentrum ein Fluidkanal
vorhanden.
[0010] Vorzugsweise ist die Exzentrizität der Auslassöffnung größer als der halbe Radius
der Steckkupplungs-Stirnwand bzw. des Steckkupplungs-Elementes. Je weiter radial außen
die Auslassöffnung angeordnet ist, desto geringer sind die Druckverluste, die sich
insbesondere bei hohen Drehzahlen aufgrund der Fliehkraft ergeben, die dem nach radial
innen strömenden Schmiermittel nach radial außen entgegenwirkt. Hierdurch wird insbesondere
bei hohen Drehzahlen eine ausreichende SchmiermittelVersorgung der gesamten Kupplungsanordnung
sichergestellt.
[0011] Vorzugsweise liegen die Pumpenrotor-Stirnwand, in der die Schmiermittel-Auslassöffnung
angeordnet ist, und die gegenüberliegende Steckkupplungs-Stirnwand in einer gemeinsamen
Querebene. Beide Stirnwände weisen keinerlei Kanäle oder Nuten mit einer radial nach
innen gerichteten Komponente auf.
[0012] Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung liegen die gehäuseseitige Übergabeöffnung und
die rotorseitige Übernahmeöffnung in einer gemeinsamen Zylinderfläche.
[0013] Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist das pumpenseitige Steckkupplungs-Element
durch einen zentrischen Haltebolzen an dem Pumpenrotor gehalten, wobei der Haltebolzen
in einem Sackloch des Pumpenrotors fixiert ist. Das Sackloch hat keine unmittelbare
fluidische Verbindung zu dem Transportkanal, wird also nicht von Schmiermittel durchströmt.
Der Haltebolzen weist bevorzugt keinerlei eine axiale Komponente aufweisende offene
oder geschlossene Kanäle auf. Der Haltebolzen dient ausschließlich zum mechanischen
Festhalten des pumpenseitigen Steckkupplungs-Elementes an dem Pumpenrotor, wobei das
Steckkupplungs-Element im Verhältnis zu dem Pumpenrotor sowohl in radialer als auch
in axialer Richtung mit einem gewissen Spiel beweglich ist.
[0014] Im folgenden wird unter Bezugnahme auf die Zeichnungen ein Ausführungsbeispiel der
Erfindung näher erläutert. Es zeigen:
Figur 1 einen Längsschnitt einer erfindungsgemäßen mechanischen Kfz-Vakuumpumpe,
Figur 2 eine vergrößerte Darstellung eines Schmiermittel-Versorgungskanals in dem
Gehäuse der Kfz-Vakuumpumpe der Figur 1,
Figur 3 eine perspektivische Ansicht des Pumpenrotors der Kfz-Vakuumpumpe der Figur
1,
Figur 4 eine Draufsicht auf die dem Steckkupplungs-Element zugewandte Seite des Pumpenrotors,
und
Figur 5 eine zweite Ausführungsform eines stationären Schmiermittel-Versorgungskanals.
[0015] In der Figur 1 ist schematisch eine Vakuumpumpen-Anordnung dargestellt, die im wesentlichen
aus einer mechanischen Kfz-Vakuumpumpe 10, einem Verbrennungsmotor 52 und einer dem
Verbrennungsmotor 52 zugeordneten Schmiermittelpumpe 54 besteht. Die Vakuumpumpe 10
ist mechanisch über eine Steckkupplungs-Anordnung 68 mit einer Kurbelwelle oder einer
Antriebswelle des Verbrennungsmotors 52 rotatorisch gekoppelt. Die Vakuumpumpe 10
dient beispielsweise dazu, für verschiedene Nebenaggregate des Kraftfahrzeugs aktuatorisches
Vakuum zur Verfügung zu stellen, beispielsweise für einen pneumatischen Bremskraftverstärker.
Die Schmiermittelpumpe 54 fördert das flüssige Schmiermittel für die Schmiermittelversorgung
des Verbrennungsmotors 52 und die Schmiermittelversorgung der Vakuumpumpe 10.
[0016] Die Vakuumpumpe 10 ist eine sogenannte Flügelzellenpumpe und weist ein Pumpengehäuse
14 auf, das im Wesentlichen von einem massiven Gehäusekörper 13 und einem Gehäusedeckel
19 gebildet wird. In dem Pumpengehäuse 14 ist ein um eine Längsachse drehbar gelagerter
Pumpenrotor 16 angeordnet. Das Pumpenrotor-Gleitlager wird von einer gehäuseseitigen
Hohlzylinderfläche 71 und einer korrespondierenden rotorseitigen Aufienzylinderfläche
72 gebildet. Der Pumpenrotor 16 weist einen Rotorkörper 17 mit einem radialen Flügelschlitz
21 auf, in dem ein Rotorflügel 18 radial verschiebbar gelagert ist. Der Rotorflügel
18 rotiert in einem von dem Pumpengehäuse 14 definierten Pumpenraum 12 und fördert
auf diese Weise Luft von einem nicht dargestellten Pumpeneinlass zu einem nicht dargestellten
Pumpenauslass.
[0017] Die Steckkupplungs-Anordnung 68 wird von zwei Steckkupplungs-Elementen 20,50 gebildet,
die drehfest ineinander greifen, jedoch eine axiale und radiale Bewegung der beiden
Steckkupplungs-Elemente 20,50 zueinander zulassen. Das pumpenseitige Steckkupplungs-Element
20 ist über eine komplexe Formschlussstruktur 60 seinerseits drehfest von dem Pumpenrotor
16 gehalten. Die Formschlussstruktur 60 erlaubt ebenfalls eine axiale und radiale
Beweglichkeit des pumpenseitigen Steckkupplungs-Elements 20 im Verhältnis zu dem Pumpenrotor
16.
[0018] Das pumpenseitige Steckkupplungs-Element 20 weist eine durchgehende Zentralbohrung
74 auf, durch die ein Haltebolzen 70 gesteckt ist, der mit Klemmsitz fest in einem
zentralen Sackloch 42 des Pumpenrotors 16 fixiert ist. Die Zentralbohrung 74 weist
einen Innendurchmesser auf, der geringfügig größer als der Außendurchmesser des Haltebolzens
70 ist, so dass eine gewisse radiale Beweglichkeit des Steckkupplungs-Elements 20
gegenüber dem Pumpenrotor 16 zugelassen wird. Die Länge des Steckbolzen-Schaftabschnittes,
der aus dem Sackloch 42 axial herausragt, ist geringfügig größer als die Länge der
axialen Zentralbohrung 74, so dass auch eine gewisse axiale Beweglichkeit des Steckkupplungs-Elements
20 im Bezug auf den Pumpenrotor 16 gewährleistet ist.
[0019] Der Pumpenrotor 16 weist eine hohlkreuzartige Formschlussstruktur 60 auf, die in
der Figur 1 nur schematisch dargestellt ist und den Figuren 3 und 4 detaillierter
entnommen werden kann. Die Formschlussstruktur 60 weist eine in einer Querebene liegende
Bodenwand 34 auf und ist umgeben von einer Seitenwand 40, die die hohlkreuzartige
Formschlussstruktur 60 definiert. Das Steckkupplungs-Element 20 weist an seiner dem
Pumpenrotor 16 zugewandten Seite eine zu der hohlkreuzartigen Formschlussstruktur
annähernd komplementäre kreuzartige Formschlussstruktur auf, die eine drehfeste Kopplung
des Steckkupplungs-Elements 20 mit dem Pumpenrotor 16 herstellt. Das Steckkupplungs-Element
20 weist eine Stirnwand 36 auf, die ebenfalls in einer Querebene liegt und an die
pumpenrotorseitige Bodenwand 34 parallel angrenzt. Zwischen der Formschlussstruktur-Seitenwand
40 und der Umfangswand 38 des Steckkupplungs-Elements 20 ist ein radialer Spalt vorgesehen,
durch den eine gewisse radiale Beweglichkeit des Steckkupplungs-Elements 20 im Verhältnis
zu dem Pumpenrotor 16 zugelassen wird. Das Steckkupplungs-Element 20 weist auf seiner
distalen Seite mehrere axiale Klauen 44 auf, die mit korrespondierenden Klauen des
motorseitigen Steckkupplungs-Elements 50 ineinander greifen.
[0020] Das Pumpengehäuse 14 bzw. der Gehäusekörper 13 weist einen Schmiermittel-Versorgungskanal
22 auf, durch den von einem gehäuseseitigen Schmiermittel-Einlass 24 das über eine
Leitung 56 von der Schmiermittelpumpe 54 unter Druck kommende flüssige Schmiermittel
zu einer Übergabeöffnung 26 geleitet wird, die in der Hohlzylinderfläche 71 des Rotor-Gleitlagers
liegt. Der Pumpenrotor 16 weist einen Schmiermittel-Transportkanal 30 auf, durch den
das Schmiermittel von einer Übernahmeöffnung 28 zu einer Schmiermittel-Auslassöffnung
32 geleitet wird. Die Übernahmeöffnung 28 liegt in der Gleitlager-Außenzylinderfläche
72 und ist derart angeordnet, dass die Übernahmeöffnung 28 während jeder vollen Umdrehung
des Pumpenrotors 16 einmal mit der Übergabeöffnung 26 fluchtet, so dass auf diese
Weise eine intermittierender Schmiermittel-Strom realisiert wird. Die Schmiermittel-Auslassöffnung
32 liegt in der Bodenwand 34 der Formschlussstruktur 60, wobei die Stirnwand 36 des
Steckkupplungs-Elements 20 die Auslassöffnung 32 verdeckt, jedoch durch den Fluiddruck
des austretenden Schmiermittels in einem kleinen axialen Abstand gehalten wird.
[0021] Wie in der Figur 2 gut erkennbar ist, ist die Auslassöffnung 32 exzentrisch zu der
Rotationsachse des Pumpenrotors 16 angeordnet. Die Exzentrizität E der Schmiermittel-Auslassöffnung
32 beträgt vorliegend mehr als 3/4 des Radius R der Steckkupplungs-Stirnwand 36. Der
Transportkanal 30 ist rechtwinklig in dem Gehäusekörper 13 ausgebildet. In einer zweiten
Ausführungsform des Pumpenrotors 16', die in der Figur 5 dargestellt ist, ist der
Transportkanal 30', der in der Schmiermittel-Auslassöffnung 32' mündet, schräg und
geradlinig ausgebildet. Bei dieser Ausführungsform ist die Herstellung des Transportkanals
30 vereinfacht, da zu seiner Herstellung nur ein einziger Bohrvorgang erforderlich
ist.
1. Mechanische Kfz- Vakuumpumpe (10) mit einem in einem stationären Pumpengehäuse (14)
drehbar gelagerten Pumpenrotor (16) und einem separaten pumpenseitigen Steckkupplungs-Element
(20), das drehfest mit dem Pumpenrotor (16) verbunden ist, wobei eine Schmiermittelversorgung
zum Schmieren des Steckkupplungs-Elements (20) vorgesehen ist, die aufweist:
einen stationären Schmiermittel- Versorgungskanal (22) in dem Pumpengehäuse (14),
durch den das Schmiermittel von einem Schmiermittel-Einlass (24) des Pumpengehäuses
(14) in Richtung Kupplungsanordnung (20) zu einer Übergabeöffnung (26) gepumpt wird,
und
einen Schmiermittel-Transportkanal (30; 30') in dem Pumpenrotor (16; 16'), wobei durch
den Transportkanal (30; 30') das Schmiermittel von einer Übernahmeöffnung (28) zu
einer Schmiermittel-Auslassöffnung (32) gepumpt wird,
wobei die Übergabeöffnung (26) und die Übernahmeöffnung (28) derart angeordnet sind,
dass sie während einer Rotorumdrehung des Pumpenrotors (16) mindestens vorübergehend
fluidisch miteinander verbunden sind, und
wobei die Auslassöffnung (32) exzentrisch in einer Stirnwand (34) des Pumpenrotors
(16) angeordnet ist.
2. Mechanische Kfz-Vakuumpumpe (10) nach Anspruch 1, wobei die Exzentrizität (E) der
Auslassöffnung (32) größer als der halbe Radius (R) der Steckkupplungs-Stirnwand (36)
ist.
3. Mechanische Kfz-Vakuumpumpe (10) nach einem der vorangegangenen Ansprüche, wobei die
Pumpenrotor-Stirnwand (34) und die Steckkupplungs--Stirnwand (36) in einer gemeinsamen
Querebene liegen.
4. Mechanische Kfz-Vakuumpumpe (10) nach einem der vorangegangenen Ansprüche, wobei Übergabeöffnung
(26) und die Übernahmeöffnung (28) in einer gemeinsamen Zylinderfläche liegen.
5. Mechanische Kfz-Vakuumpumpe (10) nach einem der vorangegangenen Ansprüche, wobei das
Steckkupplungs-Element (20) durch einen Haltebolzen (70) an dem Pumpenrotor (16) gehalten
ist, wobei der Haltebolzen (70) in einem Sackloch (42) des Pumpenrotors (16) fixiert
ist.