[0001] Die Erfindung betrifft ein Heizgerät zum Erwärmen eines Wärmeträgermediums zur Beheizung
eines Gebäudes oder zum Bereitstellen von Warmwasser.
[0002] Gattungsgemäße Heizgeräte werden zumeist in einer Rahmenkonstruktion aufgebaut. Dabei
sind die einzelnen Komponenten des Heizgeräts mit dem Rahmen verschraubt. Der Rahmen
ist zum Schutz der Komponenten mit Gehäuseteilen verkleidet. Aus der Gebrauchsmusterschrift
DE 299 05 329 U1 ist es bekannt, den Primärwärmetauscher als größte Komponente des Heizgeräts zur
Aussteifung des Gehäuses mit heranzuziehen, wodurch der Primärwärmetauscher Funktionen
des Rahmens übernimmt.
[0003] Aus der Gebrauchsmusterschrift
DE 295 14 104 U1 ist es bekannt, einen Heizkessel mit einem wärmeisolierenden Gehäuse zu umgeben,
dessen Außenfläche mit einer Deckfolie belegt ist.
[0004] Die Gebrauchsmusterschrift
DE 297 12 325 U1 offenbart einen Brauchwasserspeicher mit einem umschließenden Gehäuse, dessen Tragrahmen
in der Wärmeisolation des Brauchwasserspeichers eingeschäumt ist.
[0005] Die aus dem Stand der Technik bekannten gattungsgemäßen Heizgeräte haben den Nachteil,
dass für ein umschließendes Gehäuse entweder ein Rahmen bereitgestellt werden muss
oder Rahmenkomponenten am Primärwärmetauscher vorgesehen werden müssen. Dies verursacht
Kosten bei der Herstellung und Montage.
[0006] Es ist daher Aufgabe der Erfindung, den Aufbau eines Heizgeräts so zu vereinfachen,
dass dieses weniger und einfachere Komponenten aufweist und weniger Montageschritte
erfordert.
[0007] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein Heizgerät mit den Merkmalen des Anspruchs
1 gelöst. Damit macht sich die Erfindung die Tatsache zu Nutze, dass ein Heizgerät
zur Wärmeisolation mit Isoliermitteln ausgestattet werden muss. Derartige Isoliermittel
ist bekannt aus der Patentschrift
DE 103 39 678 B4. Dabei werden die Gehäuseteile durch die Isoliermittel fixiert und gehalten. Erfindungsgemäß
sind an den seitlichen Isoliermitteln federnde Leisten ausgebildet, die im montierten
Zustand unter Vorspannung gegen die Ecken des Gehäuses drücken, so dass hierdurch
sichergestellt ist, dass die seitlichen Isoliermittel den Verbund aus den Gehäusewänden
formschlüssig von innen aussteifen.
[0008] In einer Weiterbildung der Erfindung werden die einzelnen Komponenten des Heizgeräts
durch die Isoliermittel fixiert und gehalten.
[0009] In einer Ausführungsvariante der Erfindung wird ein Stützmittel, das den schweren
Primärwärmetauscher des Heizgeräts stützt, durch mehrere Füße gebildet, die den Primärwärmetauscher
direkt mit der Bodenplatte verbinden. In einer anderen Ausführungsvariante wird das
Stützmittel direkt durch das untere Isoliermittel gebildet.
[0010] Die Erfindung wird nun anhand der Figuren 1 bis 5 detailliert erläutert. Dabei zeigen
die Figuren 1 bis 4 ein Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Heizgeräts in
verschiedenen Stadien der Montage. Figur 5 zeigt eine Explosionsansicht der Bestandteile
des Gehäuses.
[0011] Figur 1 stellt die Bodenplatte 1 und das untere Isoliermittel 2 des erfindungsgemäßen
Heizgeräts dar. Das Isoliermittel 2 weist oberseitig eine Ausnehmungen zur Aufnahme
des hier noch nicht dargestellten Primärwärmetauschers 4 auf. Da der Primärwärmetauscher
4 im Betrieb mit Wasser gefüllt ist, ist er sehr schwer und wird in diesem Beispiel
von drei Füßen 3 gehalten, die den Primärwärmetauscher 4 gegen die Bodenplatte 1 abstützen.
Bei den Füßen 3 könnte es sich beispielsweise um Rohre, Profile oder Vollmaterial
aus Metall oder Kunststoff handeln. Abhängig vom Gewicht des Primärwärmetauschers
4 und der Steifigkeit des unteren Isoliermittels 2 kann auch ausschließlich das Isoliermittel
2 den Primärwärmetauscher 4 gegen die Bodenplatte 1 abstützen.
[0012] In Figur 2 ist der Primärwärmetauscher 4 eingesetzt in das untere Isoliermittel 2
dargestellt. Ein Primärwärmetauscher, wie er in diesem Beispiel gezeigt ist, ist bekannt
aus der Gebrauchsmusterschrift
DE 20 2006 012 459 U1. Oberseitig ist im Primärwärmetauscher 4 eine Öffnung vorgesehen, in die ein Brenner
einsetzbar ist. Die Abgase des Brenners werden durch einen hier nicht dargestelltes
Rohrleitungssystem zu einem Anschluss für einen Abgasanlage führt. Bei zwei Rohrleitungsanschlüsse
wird dem Wärmetauscher zum erwärmen des Wasser zugeführt bzw. von ihm weggeführt.
[0013] Figur 3 stellt zusätzlich ein erstes und zweites seitliches Isoliermittel 5, 6 dar,
mit dem der Primärwärmetauscher 4 seitlich und teilweise oberseitig thermisch isoliert
wird. Sowohl das untere Isoliermittel 2 als auch die seitlichen Isoliermittel 5, 6
aufweisen mehrere Aufnahmen 7, 10, 13 auf. Mithilfe dieser Aufnahmen können einzelne
Nebenaggregate oder Komponenten des Heizgeräts fixiert bzw. gehalten werden. Dies
wird in Figur 4 gezeigt. Ebenfalls weisen die seitlichen Isoliermittel 5, 6 federnde
Leisten 16 auf. Die federnden Eigenschaften der Leisten 16 werden durch eine Materialschwächung
im Bereich der Leisten 16 realisiert. Die Geometrie der Leisten 16 ist so bemessen,
dass die Kanten der Leisten 16 ein leichtes Übermaß gegenüber dem das Heizgerät umgebenden
Gehäuse-Verbund aufweisen, so dass die Leisten 16 im montierten Zustand mit einer
leichten Vorspannung von innen gegen das Gehäuse drücken und somit das Gehäuse die
Isoliermittel 5, 6 formschlüssig umgibt. Zudem wird durch die Vorspannung der Leisten
16 eine Erhöhung der Steifigkeit erreicht.
[0014] In Figur 4 sind gegenüber der Figur 3 Nebenaggregate und Komponenten hinzugefügt.
Im unteren Bereich ist ein Abgassammler 8 dargestellt, der von der ersten Aufnahme
7 in Figur 3 fixiert wird. Der Abgassammler 8 schließt an den Abgasausgang des Primärwärmetauschers
4 an und leitet die Abgase durch das Abgasrohr 9. Das Abgasrohr 9 wird von einer korrespondierenden
Aufnahme auf der Rückseite des zweiten seitlichen Isoliermittels 6 gehalten. Ein Druckwächter
14 ist in die dritte Aufnahme 13 in Figur 3 eingesetzt. Auf die zweite Aufnahme 10
in Figur 3 ist ein Halter 11 aufgesetzt, der die Luftzufuhr 12 für den Brenner trägt.
Der Halter 11 können ebenfalls aus einem Isoliermaterial bestehen. Die Luftzufuhr
12 ist über eine hier nicht dargestellte Verbindung mit dem Gas-Luft-Verbund 15 verbunden,
der das Gas und die zur Verbrennung benötigte Luft zu einem Gas-Luft-Gemisch vermischt
und dem Brenner im Primärwärmetauscher 4 zuleitet. Der Vorteil des beschriebenen Ausführungsbeispiels
des erfindungsgemäßen Heizgeräts ist, dass eine einfache Montage möglich ist, ohne
dass die einzelnen Nebenaggregate oder Komponenten an einem Rahmen befestigt werden
müssen, da sie durch die Aufnahmen 7, 10, 13 an den Isoliermittel in 2, 5, 6 fixiert
werden.
[0015] Figur 5 stellt eine Explosionsdarstellung des Gehäuses dar. Das Gehäuse wird gebildet
aus der bereits beschriebenen Bodenplatte 1, den seitlichen Gehäusewänden 18, der
vorderen Gehäusewand 17, der Rückwand 20 und der Abdeckung 19. Die Gehäusewände 17,
18, 20 werden miteinander verschraubt oder anderweitig miteinander verbunden und bilden
einen Verbund. Zugleich sind die Gehäuseteile 17, 18 20 mit der Bodenplatte 1 verschraubt
oder anderweitig verbunden. Zusätzlich deckt die Abdeckung 19 das Heizgerät nach oben
ab. Der Verbund wäre jedoch nicht ausreichend steif und benötigt zusätzliche Unterstützung.
Diese Unterstützung erhält der Verbund, indem er von innen durch die Isoliermittel
2, 5, 6, insbesondere durch die vorgespannten Leisten 16, versteift wird. Zusätzlich
kann ein in eine Aufnahme des ersten seitlichen Isoliermittels 5 eingelegter Träger
21 vorgesehen werden, der Bedienelemente trägt. Dieser Träger 21 kann zusätzlich den
Verbund aussteifen.
Bezugszeichenliste
[0016]
- 1
- Bodenplatte
- 2
- Unteres Isoliermittel
- 3
- Fuß
- 4
- Primärwärmetauscher
- 5
- Erstes seitliches Isoliermittel
- 6
- Zweites seitliches Isoliermittel
- 7
- Erste Aufnahme
- 8
- Abgassammler
- 9
- Abgasrohr
- 10
- Zweite Aufnahme
- 11
- Halter
- 12
- Luftzufuhr
- 13
- Dritte Aufnahme
- 14
- Druckwächter
- 15
- Gas-Luft-Verbund
- 16
- Leiste
- 17
- Vordere Gehäusewand
- 18
- Seitliche Gehäusewand
- 19
- Abdeckung
- 20
- Rückwand
- 21
- Träger
1. Heizgerät zum Beheizen eines Gebäudes und/oder von Warmwasser, umfassend einen Primärwärmetauscher
(4), einen Brenner, Nebenaggregate (8, 9, 14, 15), eine Bodenplatte (1), Gehäusewände
(17, 18, 20) und Isoliermittel (2, 5, 6), wobei der Primärwärmetauscher (4) mit einem
Stützmittel (2, 3) mit der Bodenplatte (1) verbunden ist, wobei seitliche Isoliermittel
(5, 6) den Primärwärmetauscher (4) seitlich und gegebenenfalls oberseitig isolieren,
wobei ein unteres Isoliermittel (2) den Primärwärmetauscher (4) unterseitig isoliert,
und wobei die Gehäusewände (17, 18, 20) zu einem Verbund verbunden sind, welcher von
den Isoliermitteln (1, 5, 6) versteift wird, dadurch gekennzeichnet, dass das Heizgerät einen im wesentlichen rechteckigen Querschnitt aufweist und dass die
Ecken der seitlichen Isoliermittel (5, 6) so geformt sind, dass jeweils elastisch
federnde Leisten (6) gebildet werden, die im montierten Zustand von innen nach außen
eine Vorspankraft auf den Verbund ausüben.
2. Heizgerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Isoliermittel (2, 5, 6) Aufnahmen (7, 10, 13) zur Aufnahme von Nebenaggregaten
(8, 9, 14, 15) und gegebenenfalls von Haltern (11) aufweisen, so dass die Nebenaggregate
von den Isoliermitteln (2, 5, 6) und gegebenenfalls Haltern (11) fixiert werden.
3. Heizgerät nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Stützmittel durch mehrere Füße (3) gebildet wird, die das untere Isoliermittel
(2) durchdringen.
4. Heizgerät nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Stützmittel durch das untere Isoliermittel (2) gebildet wird.