[0001] Die Erfindung betrifft ein Nietwerkzeug mit einem zur Aufnahme mehrerer Nieten als
Hohlkörper ausgeführten Schaft und mit einem Nietmundstück, das mit einer Anlagefläche
als Widerlager zur Übertragung der Verformungskraft auf einen Nietkopf der Niete,
insbesondere Magazinniete, ausgestattet ist, wobei das Nietwerkzeug mehrere relativ
zueinander bewegliche Nietmundstückhaltebacken aufweist, die von einer Arbeitsposition,
in welcher die Anlagefläche gegen den Nietkopf anliegt und einen Dorn der Niete einschließt,
in eine Öffnungsposition, in welcher die Nietmundstückhaltebacken einen Durchlass
größer als der Durchmesser des Nietkopfes freigeben, entgegen der Rückstellkraft eines
Federelementes beweglich sind, wobei an dem Nietwerkzeug zusätzlich eine um eine Längsachse
des Schafts in eine von der Arbeitsposition abweichende Winkelposition verschwenkte
Serviceposition einstellbar ist, in welcher die Nietmundstückhaltebacken vorübergehend
in einer geöffneten und translatorisch in Richtung der Längsachse des Schafts verlagerten
Position fixierbar sind, und wobei in dieser Serviceposition zumindest eine Ausformung
der jeweiligen Nietmundstückhaltebacke an einer die selbsttätige Rückstellbewegung
blockierenden Aufnahme anliegt, wobei sich die Aufnahme in Richtung der Längsachse
stetig zwischen einer ersten, der Arbeitsposition entsprechenden Querschnittsebene
bis zu einer zu dieser axial beabstandeten, der Serviceposition entsprechenden zweiten
Querschnittsebene erstreckt und wobei die Ausformungen verschiedener Nietmundstückhaltebacken
gegen einander gegenüberliegende Flanken beiderseits einer maximalen distalen Erstreckung
der Aufnahme anliegen.
[0002] Nietwerkzeuge zum Setzen von Nieten sind aus dem Stand der Technik bereits in vielfältigen
Bauformen bekannt und dienen der optimalen plastischen Verformung der Nieten. Nietverbindungen
der genannten Art sind eine übliche und weitverbreitete Verbindungstechnik zum Verbinden
mehrerer Bauteile. In der Regel wird hierzu eine Bohrung durch die beiden zu verbindenden
Teile eingebracht. An der Verbindungsstelle wird die Niete durch die überlappenden
Bohrungen hindurchgeführt. Üblicherweise werden Nietverbindungen für unlösbare Verbindungen
verwendet.
[0003] Beim Blindnieten erfolgt der Fügevorgang von nur einer Seite des Werkstückes aus.
Die Blindniete wird durch eine Bohrung in die zu vernietenden Werkstücke eingeführt,
anschließend wird der Nietdorn mittels des Nietwerkzeuges relativ zu dem Nietkopf
gezogen. Das führt zu einer Stauchung und somit zu einer Aufweitung der Niete hinter
der Bohrung. Blindnieten werden auch als POP-Nieten bezeichnet.
[0004] Nieten sind in vielen Ausführungen bekannt. Der Schaft kann hohl oder massiv sein.
Außerdem kann der Nietkopf verschiedene Formen haben, beispielsweise sind Halbrundköpfe,
Flachrundköpfe, Linsenköpfe oder Senkköpfe bevorzugte Ausführungsformen. Nieten werden
aus Stahl, Kupfer, Messing, Aluminiumlegierungen, Kunststoff und Titan hergestellt.
[0005] Während Dornbruchnieten als Einzelnieten mit handelsüblichen Nietwerkzeugen verarbeitet
werden, erfordern automatisierte oder mechanisierte Einsatzzwecke andere Nietwerkzeuge,
die vor allem auf den Einsatz von Magazinnieten abgestimmt sind. Dabei wird der Dorn
nicht abgerissen, sondern dient einer Vielzahl von darauf angeordneten Nieten als
Träger und bewirkt die erforderliche Umformung. Der Dorn mit den Magazinnieten wird
im Inneren des Schaftes aufgenommen.
[0006] Bekannt sind für Magazinnieten spezielle pneumatische und hydro-pneumatische Magazinnietwerkzeuge
für die industrielle Verarbeitung. Die Magazinnieten sind hierbei in einem Pappstreifen
oder bereits auf einem vormagazinierten Einwegdorn angeordnet. Dadurch wird nach erfolgtem
Setzvorgang die nächste Niete automatisch für die nächste Verbindung bereitgestellt.
Es sind auch bereits Nietwerkzeuge bekannt, bei denen die Nieten über einen Rüttler
zugeführt werden. Bei der industriellen Herstellung von Produkten unter Verwendung
von Nieten werden Nietwerkzeuge mittels eines Energieträgers, vorzugsweise mit Druckluft
betätigt.
[0007] Magazinnietwerkzeuge erfordern eine Möglichkeit zum Öffnen der Nietmundstückhaltebacken,
einerseits zum Nachführen der Nieten aus dem rückwärtigen Bereich des Schaftes gegen
eine innenseitige Schrägfläche der jeweiligen Nietmundstückhaltebacken, die dadurch
radial nach außen verschwenkt wird, andererseits zum Nachfüllen des Vorrates durch
manuelles Öffnen der Nietmundstückhaltebacken, gegebenenfalls mittels Hilfsmitteln,
die vorzugsweise die geöffnete Serviceposition sichern, um so von vorn Magazinnieten
zwischen den Nietmundstückhaltebacken hindurch in den Hohlkörper einführen zu können.
[0008] Nietgeräte weisen in der Regel Mundstücke auf, die an dem Gehäuse der Nietgeräte
austauschbar befestigt sind. Diese Mundstücke dienen zur Kraftübertragung auf die
Niethülse beziehungsweise zum Anschlag der Niethülse der Blindniete.
Ferner dienen die Mundstücke zur Einführung des Nietdornes einer Blindniete in das
Innere des Gehäuses des Nietgerätes. Je nach Größe der Blindniete beziehungsweise
des Nietdornes weisen die Mundstücke Durchgangsbohrungen mit unterschiedlichen Querschnitten
auf, durch die die Nietdorne in das Innere des Nietgerätes gezogen werden können.
[0009] Ein gattungsgemäßes Nietwerkzeug ist aus der
US 4,220,033 A bekannt, bei dem Ausformungen verschiedener Nietmundstückhaltebacken an einander
gegenüberliegenden Flanken einer durch einen Zapfen realisierten Aufnahme anliegen.
Ein Kolben ist derart angeordnet, dass durch die Vorwärtsbewegung des Kolbens die
Nietmundstückhaltebacken nach vorn entgegen der Wirkung der Feder und gegen den Zapfen
gedrückt werden, wodurch die Nietmundstückhaltebacken mittels des Zapfens getrennt
werden. Dadurch gelangen die Widerlagerteile in die Serviceposition. Der Kolben ist
mit einer Hülse derart kinematisch gekoppelt, dass durch eine Drehung der Hülse die
erste oder zweite Stellung der Nietmundstückhaltebacken einstellbar ist, wobei die
Hülse nach schräg vorn gerichtete Nockenflächen aufweist, die gegen radial vorspringende
Stifte des Kolbens anliegen. Diese Nockenflächen erstrecken sich in zwischen einer
der Arbeitsposition entsprechenden Querschnittsebene und einer der Serviceposition
entsprechenden zweiten Querschnittsebene.
[0010] Eine Blindnietvorrichtung ist beispielsweise aus der
DE 1 943 190 A bekannt, bei der die Halteeinrichtung so gesteuert wird, dass sie sich bei jedem
Arbeitszyklus so weit öffnet, dass ein Nachfolgeniete ungehindert hindurchtreten kann.
[0011] Die
EP 0 586 134 B1 befasst sich mit Nietwerkzeugen zum Gebrauch beim Setzen von Blindnieten, die einen
Kopf und einen Dorn aufweisen, der durch die röhrenförmige Niete hindurch führt, und
einen Setzkopf, der an einer Endstirnfläche der röhrenförmigen Niete beabstandet von
deren Kopf eingreift, und einen Ziehkopf umfassen, der gezogen wird, um den Dorn relativ
zu der Niete zu bewegen, um sie zu setzen.
[0012] Als nachteilig beim Stand der Technik erweist sich, dass zum Einstellen der Serviceposition
oftmals ein erheblicher konstruktiver Aufwand erforderlich ist. Zwar kann die Serviceposition
mit geringem Aufwand dadurch fixiert werden, dass ein zusätzlicher Spreizkörper, der
den freien Durchlass nicht einschränkt, zu Hilfe genommen wird, um die Rückstellbewegung
der Nietmundstückhaltebacken zu blockieren. In der Praxis hat sich jedoch gezeigt,
dass derartige Hilfsmittel oftmals bereits nach kurzer Benutzungsdauer, insbesondere
durch verschiedene Personen, nicht mehr aufzufinden sind. Zudem sind Fehlbedienungen
nicht auszuschließen, sodass derartige nicht-integrale Lösungen wenig praxisgerecht
sind.
[0013] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Möglichkeit zu schaffen, die Serviceposition
in einfacher Weise ohne zusätzliche externe Hilfsmittel jederzeit problemlos einstellen
zu können.
[0014] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß mit einem Nietwerkzeug gemäß den Merkmalen des
Anspruches 1 gelöst. Die weitere Ausgestaltung der Erfindung ist den Unteransprüchen
zu entnehmen.
[0015] Erfindungsgemäß ist also ein Nietwerkzeug vorgesehen, bei dem die Aufnahme durch
einen Abschnitt einer Stirnfläche des Schafts gebildet ist, gegen die ein radialer
Vorsprung der Ausformung in der Serviceposition anliegt, sodass durch eine einfache
relative Drehbewegung der Nietmundstückhaltebacken gegenüber dem Schaft die Ausformung
an der als Stützfläche wirkenden Aufnahme entlanggleitet und dadurch nach dem Prinzip
einer Kulissenführung zugleich eine axiale Bewegung ausführt und durch eine Drehbewegung
um eine Längsachse des Schafts eine weitere Position der Nietmundstückhaltebacken
als Serviceposition der Nietmundstückhaltebacken einstellbar ist. Indem sich die Aufnahme
in axialer Richtung stetig zwischen einer ersten, der Arbeitsposition entsprechenden
Querschnittsebene bis zu einer zu dieser axial beabstandeten, der Serviceposition
entsprechenden zweiten Querschnittsebene erstreckt, wobei die Ausformungen verschiedener
Nietmundstückhaltebacken gegen einander gegenüberliegende Flanken beiderseits einer
maximalen distalen Erstreckung der Aufnahme anliegen, wird ein stetiger Übergang der
Aufnahme zwischen einer Arbeitsposition und der Serviceposition erreicht, sodass durch
eine einfache relative Drehbewegung der Nietmundstückhaltebacken gegenüber dem Schaft
die Ausformung an der als Stützfläche wirkenden Aufnahme entlang gleitet und dadurch
nach dem Prinzip einer Kulissenführung zugleich eine axiale Bewegung ausführt. Sobald
der Zenit überschritten ist, führt eine weitere Drehbewegung zur Rückkehr in die Arbeitsposition.
[0016] Dabei ist eine dritte Position der Nietmundstückhaltebacken durch eine Drehbewegung
des Schaftes relativ zu dem Mundstück einstellbar, in welcher die Nietmundstückhaltebacken
den erforderlichen Durchlass zum Einführen der Magazinnieten zwischen sich freigeben
und in welcher diese geöffnete Position fixiert und gegen unbeabsichtigte Rückstellung
mittels des Federelementes gesichert ist. Hierzu werden die Nietmundstückhaltebacken
manuell und mit geringer Betätigungskraft um ihre gemeinsame Mittelachse entsprechend
der Mittellängsachse des rotationssymmetrischen Schaftes, beispielsweise um ca. 90°
gedreht, wobei die Ausformungen der Nietmundstückhaltebacken derart an der Aufnahme
anliegen, dass diese trotz der wirkenden Rückstellkraft sicher gehalten sind. Zum
Lösen der Serviceposition und zur Rückkehr in die Arbeitsposition werden die Nietmundstückhaltebacken
lediglich entweder um 90° zurück oder weiter gedreht, wodurch die Ausformung von der
Aufnahme getrennt wird. Dabei wird die Festlegung der Ausformung gegenüber der Aufnahme
dadurch erreicht, dass die Wirkrichtung des Federelementes umgelenkt wird, sodass
sich eine abweichende Wirkrichtung der Federkraft ergibt. Insbesondere wirkt also
das Federelement in der Arbeitsposition rein axial bezogen auf die Längsachse, während
die gegen die Aufnahme anliegende Ausformung derart als Widerlager dient, dass nicht
nur die axiale Position festgelegt ist, sondern auch eine neue Wirkrichtung der Kraft
des Federelementes die Nietmundstückhaltebacken spreizt, also für jede Nietmundstückhaltebacke
die Wirkung eines Kippmomentes nach radial außen entfaltet. Indem diese Position zugleich
auch eine translatorische Verlagerung der Nietmundstückhaltebacken aus ihrer Arbeitsposition
in Richtung der Längsachse erfordert, wird eine sinnvolle Vorspannung des Federelementes
und damit eine erhöhte Fixierkraft der Nietmundstückhaltebacken in der Serviceposition
sichergestellt.
[0017] Das gewünschte Kippmoment könnte allein durch einen axialen Versatz der Richtung
der Krafteinleitung gegenüber dem Auflagepunkt erzeugt werden. Besonders vorteilhaft
ist es darüber hinaus, wenn die Aufnahme eine Auflagefläche aufweist, die eine Orientierung
geneigt zu einer Querschnittsebene zu der Längsachse des Schaftes aufweist.
Durch die schräge Auflagefläche wird einer Rückstellbewegung der Nietmundstückhaltebacken
wirksam entgegengewirkt und eine sichere Einhaltung der eingestellten Serviceposition
gewährleistet.
[0018] Hierbei liegen vorzugsweise benachbarte Nietmundstückhaltebacken gegen jeweils eine
Aufnahme mit übereinstimmender Steigung gegenüber der Querschnittsebene des Schaftes
und mit gegensinniger Orientierung an, sodass diese in der gespreizten Position in
entgegengesetzte Richtungen vorgespannt sind. Die Serviceposition kann somit nur dadurch
aufgegeben werden, dass die Ausformungen der benachbarten Nietmundstückhaltebacken
durch Änderung der Winkelstellung auf einer gemeinsamen Auflagefläche mit derselben
Neigung aufliegen. Sobald die Ausformungen auf derselben Auflagefläche aufliegen,
führen die Nietmundstückhaltebacken unter dem Einfluss der Rückstellkraft des Federelementes
eine schraubenartig durch eine translatorische Bewegung überlagerte Drehbewegung aus,
wodurch sich die Arbeitsposition selbsttätig einstellt. Die Bedienung wird auf diese
Weise weiter vereinfacht und Fehlbedienungen werden nahezu ausgeschlossen.
[0019] Die Ausformung könnte eine beispielsweise nutenförmige Aussparung in der jeweiligen
Nietmundstückhaltebacke aufweisen, in welche ein radial nach innen weisender, vorspringender
Dorn des Schaftes eingreift. Besonders Erfolg versprechend ist darüber hinaus eine
Abwandlung der Erfindung, bei welcher die Ausformung einen radialen Vorsprung aufweist,
welcher gegenüber der Umfangsfläche der Nietmundstückhaltebacken hervorsteht und gegen
die der Anlagefläche zugewandte Stirnfläche des Hohlkörpers anliegt.
[0020] Dabei erweist es sich als besonders vorteilhaft, wenn der radiale Vorsprung einen
insbesondere austauschbaren Bolzen mit einem kreisförmigen Querschnitt aufweist. Somit
kann einerseits die Drehbewegung der Nietmundstückhaltebacken durch Abgleiten des
Vorsprunges auf der Stirnfläche des Schaftes mit geringem Reibungswiderstand oder
Rollwiderstand erfolgen, andererseits bildet der Vorsprung zugleich eine Gelenkachse,
die eine zuverlässige Schwenkbewegung der Nietmundstückhaltebacken begünstigt. Hierzu
kann der Vorsprung auch mit einer Rolle ausgestattet sein, die auf dem Bolzen als
Achse drehbeweglich angeordnet ist und die gegebenenfalls auch mit Anlaufscheiben
ausgestattet sein kann.
[0021] Zu diesem Zweck verläuft die Ausformung bevorzugt parallel zu einer Teilungsebene
zwischen den Nietmundstückhaltebacken und ist insbesondere mit geringem Abstand zu
der Teilungsebene angeordnet, sodass die zuverlässige Einhaltung der Serviceposition
bereits mit geringen Rückstellkräften des Federelementes erreicht werden kann.
[0022] Weiterhin hat es sich bereits als besonders praxisgerecht erwiesen, wenn jede Nietmundstückhaltebacke
genau zwei koaxial angeordnete Ausformungen aufweist und die beiden Aufnahmen des
Schaftes symmetrisch in Bezug auf den Umfang des Schaftes angeordnet sind, sodass
sich eine definierte Kippbewegung der Nietmundstückhaltebacken in die Serviceposition
ergibt. Hierdurch wird die Handhabung des Nietwerkzeuges weiter vereinfacht.
[0023] Die Erfindung lässt verschiedene Ausführungsformen zu. Zur weiteren Verdeutlichung
ihres Grundprinzips ist eine davon in der Zeichnung dargestellt und wird nachfolgend
beschrieben. Diese zeigt ein erfindungsgemäßes Nietwerkzeug in
- Fig. 1
- in einer geschnittenen Seitenansicht in einer Arbeitsposition;
- Fig. 2
- in einer geschnittenen Seitenansicht in einer geöffneten Serviceposition;
- Fig. 3
- in einer Vorderansicht der in Figur 1 gezeigten Arbeitsposition.
[0024] Das erfindungsgemäße Nietwerkzeug 1 wird nachstehend anhand der Figuren 1 bis 3 in
einer Arbeitsposition in Figur 1 und in einer geöffneten Serviceposition in Figur
3 näher erläutert. Das Nietwerkzeug 1 dient dem Setzen von nicht gezeigten Magazinnieten,
bei denen mehrere Nieten auf einem gemeinsamen Dorn angebracht sind und nach dem Setzen
einer ersten Niete eine weitere Niete von hinten durch den als Hohlkörper ausgeführten
Schaft 2 nachgeführt wird. Daraus ergibt sich die Notwendigkeit, dass zwei Nietmundstückhaltebacken
3, die an ihrem distalen Ende eine Anlagefläche 4 als Widerlager zum Setzen der Niete
aufweisen, beweglich ausgeführt sind und nach jedem Setzvorgang geöffnet werden, um
die nachfolgende Niete entsprechend bereitstellen zu können. In der Praxis erfolgt
der Öffnungsvorgang durch bloßes Nachschieben der nachfolgenden Niete mittels des
gemeinsamen Domes, welcher innenseitig an einer Schrägfläche 5 der Nietmundstückhaltebacken
3 abgleitet und diese spreizt. Die Nietmundstückhaltebacken 3 weisen einen im Querschnitt
halbkreisförmigen Abschnitt 6 auf und bilden so gemeinsam einen im Wesentlichen zylindrischen
Abschnitt für ein in Figur 1 andeutungsweise dargestelltes, als Druckfeder ausgeführtes
Federelement 7. In der in Figur 3 gezeigten geöffneten Position der Nietmundstückhaltebacken
3 sind diese entgegen der Rückstellkraft des Federelementes 7 verlagert und ermöglichen
so die Spreizung zum Durchlass der Niete, während die Nietmundstückhaltebacken 3 in
der in Figur 1 gezeigten Arbeitsposition durch die Rückstellkraft des auch in dieser
Position wirkenden Federelementes 7 durch eine die beiden Nietmundstückhaltebacken
3 kalottenförmig einschließende Kontaktfläche 8 in der geschlossenen Position gegeneinander
vorgespannt sind. Erfindungsgemäß lässt sich darüber hinaus durch eine Drehbewegung
um eine Längsachse 9 des Schaftes 2 eine weitere Position der Nietmundstückhaltebacken
3 als Serviceposition der Nietmundstückhaltebacken 3 einstellen, wobei sich die Rotationsbewegung
durch eine sich rotationssymmetrisch ergänzende Kontur der beiden Nietmundstückhaltebacken
3 ergibt. In dieser Serviceposition, in welcher der Schaft 2 relativ zu den Nietmundstückhaltebacken
3 um 90° um die Längsachse 9 gedreht ist, sind die Nietmundstückhaltebacken 3 vorübergehend
in einer geöffneten und translatorisch gegenüber dem Schaft 2 in Richtung der Längsachse
9 des Schaftes 2 um die Strecke s verlagerten Position fixierbar, in welcher die Nietmundstückhaltebacken
3 einen Durchlass D größer als der maximale Durchmesser des Nietkopfes freigeben.
Zugleich liegen in dieser Serviceposition radiale Vorsprünge 10 einer Ausformung 11
der jeweiligen Nietmundstückhaltebacke 3 an einer die selbsttätige Rückstellbewegung
sperrenden Auflagefläche 12 einer Aufnahme 13 an, die gegenüber der Querschnittsebene
zu der Längsachse 9 geneigt verläuft. Hierzu erstreckt sich die Aufnahme 13 entlang
einer rampenförmigen Steigung in axialer Richtung stetig zwischen einer ersten, der
Arbeitsposition entsprechenden Querschnittsebene 14 bis zu einer zu dieser axial beabstandeten,
der Serviceposition entsprechenden Querschnittsebene 15, wobei die Ausformungen 11
verschiedener Nietmundstückhaltebacken 3 gegen einander gegenüberliegende Flanken
der Aufnahme 13 einer Stirnfläche 16 des Schaftes 2 anliegen.
1. Nietwerkzeug (1) mit einem zur Aufnahme mehrerer Nieten als Hohlkörper ausgeführten
Schaft (2) und mit einem Nietmundstück, das mit einer Anlagefläche (4) als Widerlager
zur Übertragung der Verformungskraft auf einen Nietkopf der Niete ausgestattet ist,
wobei das Nietwerkzeug (1) mehrere relativ zueinander bewegliche Nietmundstückhaltebacken
(3) aufweist, die von einer Arbeitsposition, in welcher die Anlagefläche (4) gegen
den Nietkopf anliegt und einen Dorn der Niete einschließt, in eine Öffnungsposition,
in welcher die Nietmundstückhaltebacken (3) einen Durchlass (D) für den Nietkopf freigeben,
entgegen der Rückstellkraft eines Federelementes (7) beweglich sind, wobei an dem
Nietwerkzeug (1) zusätzlich eine um eine Längsachse (9) des Schaftes (2) in eine von
der Arbeitsposition abweichende Winkelposition verschwenkte Serviceposition einstellbar
ist, in welcher die Nietmundstückhaltebacken (3) vorübergehend in einer geöffneten
und translatorisch in Richtung der Längsachse (9) des Schaftes (2) verlagerten Position
fixierbar sind, und dass in dieser Serviceposition zumindest eine Ausformung (11)
der jeweiligen Nietmundstückhaltebacke (3) an einer die selbsttätige Rückstellbewegung
blockierenden Aufnahme (13) anliegt, wobei sich die Aufnahme (13) in Richtung der
Längsachse (9) stetig zwischen einer ersten, der Arbeitsposition entsprechenden Querschnittsebene
(14) bis zu einer zu dieser axial beabstandeten, der Serviceposition entsprechenden
zweiten Querschnittsebene (15) erstreckt, wobei die Ausformungen (11) verschiedener
Nietmundstückhaltebacken (3) gegen einander gegenüberliegende Flanken beiderseits
einer maximalen distalen Erstreckung der Aufnahme (13) anliegen, dadurch gekennzeichnet, dass die Aufnahme (13) durch einen Abschnitt einer Stirnfläche (16) des Schaftes (2) gebildet
ist, gegen die ein radialer Vorsprung (10) der Ausformung (11) in der Serviceposition
anliegt, sodass durch eine einfache relative Drehbewegung der Nietmundstückhaltebacken
(3) gegenüber dem Schaft (2) die Ausformung (11) an der als Stützfläche wirkenden
Aufnahme (13) entlanggleitet und dadurch nach dem Prinzip einer Kulissenführung zugleich
eine axiale Bewegung ausführt und durch eine Drehbewegung um eine Längsachse (9) des
Schaftes (2) eine weitere Position der Nietmundstückhaltebacken (3) als Serviceposition
der Nietmundstückhaltebacken (3) einstellbar ist.
2. Nietwerkzeug (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Aufnahme (13) eine Auflagefläche (12) aufweist, die eine Orientierung geneigt
zu einer Querschnittsebene (15) zu der Längsachse (9) des Schaftes (2) aufweist.
3. Nietwerkzeug (1) nach den Ansprüchen 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass benachbarte Nietmundstückhaltebacken (3) gegen jeweils eine Aufnahme (13) mit übereinstimmender
Steigung gegenüber der Querschnittsebene (15) des Schaftes (2) und mit gegensinniger
Orientierung anliegen.
4. Nietwerkzeug (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der radiale Vorsprung (10) einen insbesondere austauschbaren Bolzen mit einem kreisförmigen
Querschnitt aufweist.
5. Nietwerkzeug (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Ausformung (11) parallel zu einer Teilungsebene zwischen den Nietmundstückhaltebacken
(3) verläuft.
6. Nietwerkzeug (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass jede Nietmundstückhaltebacke (3) genau zwei Ausformungen (11) aufweist und dass die
beiden Aufnahmen (13) des Schaftes (2) symmetrisch in Bezug auf den Umfang des Schaftes
(2) verteilt angeordnet sind.
1. Riveting tool (1) having a shaft (2) configured as a hollow body for receiving a plurality
of rivets, and having a riveting mouthpiece which is equipped with a bearing surface
(4) as abutment for transmitting the deformation force to a rivet head of the rivet,
wherein the riveting tool (1) has a plurality of riveting mouthpiece holding jaws
(3) which are movable relative to one another and which are movable, counter to the
restoring force of a spring element (7), from a working position, in which the bearing
surface (4) bears against the rivet head and encloses a mandrel of the rivet, into
an open position, in which the riveting mouthpiece holding jaws (3) free a passage
(D) for the rivet head, wherein it is additionally possible to set on the riveting
tool (1) a service position pivoted about a longitudinal axis (9) of the shaft (2)
into an angular position different from the working position, in which service position
the riveting mouthpiece holding jaws (3) can be temporarily fixed in an open position
displaced translationally in the direction of the longitudinal axis (9) of the shaft
(2), and that, in this service position, at least one formation (11) of the respective
riveting mouthpiece holding jaw (3) bears against a receptacle (13) blocking the automatic
restoring movement, wherein the receptacle (13) extends, in the direction of the longitudinal
axis (9), constantly between a first cross-sectional plane (14) corresponding to the
working position as far as a second cross-sectional plane (15) axially spaced apart
from the latter and corresponding to the service position, wherein the formations
(11) of different riveting mouthpiece holding jaws (3) bear against mutually opposite
flanks on both sides of a maximum distal extent of the receptacle (13), characterized in that the receptacle (13) is formed by a portion of an end face (16) of the shaft (2),
against which end face a radial projection (10) of the formation (11) bears in the
service position, with the result that the formation (11) slides along the receptacle
(13), which acts as a supporting surface, by a simple relative rotational movement
of the riveting mouthpiece holding jaws (3) with respect to the shaft (2), and thereby
simultaneously carries out an axial movement according to the principle of a slotted
guide, and a further position of the riveting mouthpiece holding jaws (3), as service
position of the riveting mouthpiece holding jaws (3), can be set by a rotational movement
about a longitudinal axis (9) of the shaft (2).
2. Riveting tool (1) according to Claim 1, characterized in that the receptacle (13) has a bearing surface (12) which has an orientation at an inclination
to a cross-sectional plane (15) with respect to the longitudinal axis (9) of the shaft
(2).
3. Riveting tool (1) according to Claim 1 or 2, characterized in that adjacent riveting mouthpiece holding jaws (3) bear against a respective receptacle
(13) with corresponding inclination with respect to the cross-sectional plane (15)
of the shaft (2) and with opposite orientation.
4. Riveting tool (1) according to Claim 1, characterized in that the radial projection (10) has an, in particular interchangeable, bolt with a circular
cross section.
5. Riveting tool (1) according to one of the preceding claims, characterized in that the formation (11) extends parallel to a parting plane between the riveting mouthpiece
holding jaws (3).
6. Riveting tool (1) according to one of the preceding claims, characterized in that each riveting mouthpiece holding jaw (3) has precisely two formations (11), and in that the two receptacles (13) of the shaft (2) are arranged so as to be distributed symmetrically
with respect to the circumference of the shaft (2).
1. Outil de rivetage (1) avec une tige (2) réalisée en forme de corps creux destiné à
contenir plusieurs rivets et avec un embout de rivetage, qui est doté d'une face d'appui
(4) comme support pour la transmission de la force de déformation à une tête de rivet
du rivet, dans lequel l'outil de rivetage (1) présente plusieurs mâchoires de maintien
de l'embout de rivetage (3) mobiles l'une par rapport à l'autre, qui sont déplaçables
contre la force de rappel d'un élément de ressort (7) d'une position de travail, dans
laquelle la face d'appui (4) est appliquée contre la tête de rivet et entoure un dôme
du rivet, à une position d'ouverture, dans laquelle les mâchoires de maintien de l'embout
de rivetage (3) libèrent un passage (D) pour la tête de rivet, dans lequel en outre
une position de service inclinée autour d'un axe longitudinal (9) de la tige (2) dans
une position angulaire s'écartant de la position de travail peut être réglée sur l'outil
de rivetage (1), et dans laquelle les mâchoires de maintien de l'embout de rivetage
(3) peuvent être fixées provisoirement dans une position ouverte et déplacée en translation
dans la direction de l'axe longitudinal (9) de la tige (2), et que dans cette position
de service au moins un renflement (11) de la mâchoire de maintien de l'embout de rivetage
respective (3) s'applique sur un logement (13) bloquant le mouvement de rappel automatique,
dans lequel le logement (13) s'étend dans la direction de l'axe longitudinal (9) en
permanence entre un premier plan transversal (14) correspondant à la position de travail
jusqu'à un deuxième plan transversal (15) espacé de celui-ci et correspondant à la
position de service, dans lequel les renflements (11) de différentes mâchoires de
maintien de l'embout de rivetage (3) s'appliquent contre des flancs opposés l'un à
l'autre de part et d'autre d'une extension distale maximale du logement (13), caractérisé en ce que le logement (13) est formé par une partie d'une face frontale (16) de la tige (2),
contre laquelle une saillie radiale (10) du renflement (11) s'applique dans la position
de service, de telle manière que par un simple mouvement de rotation relatif des mâchoires
de maintien de l'embout de rivetage (3) par rapport à la tige (2) le renflement (11)
glisse le long du logement (13) agissant comme face d'appui et exécute ainsi en même
temps, selon le principe du guidage à coulisse, un mouvement axial et que par un mouvement
de rotation autour d'un axe longitudinal (9) de la tige (2) une autre position des
mâchoires de maintien de l'embout de rivetage (3) soit réglable comme position de
service des mâchoires de maintien de l'embout de rivetage (3).
2. Outil de rivetage (1) selon la revendication 1, caractérisé en ce que le logement (13) présente une face d'appui (12), qui présente une orientation inclinée
par rapport à un plan transversal (15) à l'axe longitudinal (9) de la tige (2).
3. Outil de rivetage (1) selon la revendication 1 ou 2, caractérisé en ce que des mâchoires de maintien de l'embout de rivetage voisines (3) s'appliquent respectivement
contre un logement (13) avec une inclinaison correspondante par rapport au plan transversal
(15) de la tige (2) et avec une orientation de sens contraire.
4. Outil de rivetage (1) selon la revendication 1, caractérisé en ce que la saillie radiale (10) présente en particulier un pivot remplaçable ayant une section
transversale ronde.
5. Outil de rivetage (1) selon l'une quelconque des revendications précédentes, caractérisé en ce que le renflement (11) s'étend parallèlement à un plan de séparation entre les mâchoires
de maintien de l'embout de rivetage (3).
6. Outil de rivetage (1) selon l'une quelconque des revendications précédentes, caractérisé en ce que chaque mâchoire de maintien de l'embout de rivetage (3) présente exactement deux
renflements (11) et en ce que les deux logements (13) de la tige (2) sont disposés en distribution symétrique par
rapport à la périphérie de la tige (2).