[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen eines Substrats mit elektrischen
und/oder magnetischen Leiterbahnen, ein entsprechendes Substrat sowie eine Verpackung
aus einem solchen Substrat.
[0002] Aus dem Stand der Technik ist es bekannt, unterschiedliche Basismaterialien aus dem
Verpackungsbereich mit elektrischen oder magnetischen Leiterbahnen zu versehen. Beispielsweise
ist es aus der
DE 633677 A bekannt, ein elektrisch leitfähiges Material durch Schablonierung, Vordruck, Prägung
oder Schneideschriftverfahren auf ein Basismaterial aufzubringen. Solche Substrate
werden auch als Leiterplatten bezeichnet. Alternativ oder zusätzlich werden magnetische
Werkstoffe auf ein Basismaterial aufgebracht, um entsprechende magnetische Leiterbahnen
zu erzeugen. Dadurch können beispielsweise Substrate für Verpackungen mit magnetisch
verschließbaren Laschen bereitgestellt werden. Das Aufbringen der magnetischen Leiterbahnen
auf das Basismaterial erfolgt dabei üblicherweise durch Aufkleben von Permanentmagneten.
[0003] Als nachteilig an den bekannten Verfahren ist der Umstand anzusehen, dass diese vergleichsweise
aufwändig sind und nur schlecht an unterschiedliche Basismaterialien und unterschiedliche
Bahngeometrien anpassbar sind.
[0004] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein Verfahren zu schaffen, mittels welchem
Substrate aus unterschiedlichen Basismaterialien schnell, variabel und kostengünstig
mit elektrischen und/oder magnetischen Bahnen versehen werden können. Weitere Aufgaben
der Erfindung bestehen darin, ein entsprechendes Substrat mit wenigstens einer elektrischen
und/oder magnetischen Bahn sowie eine Verpackung aus einem solchen Substrat zu schaffen.
[0005] Die Aufgaben werden erfindungsgemäß durch ein Verfahren gemäß Anspruch 1, ein Substrat
gemäß Anspruch 11 sowie durch eine Verpackung gemäß Anspruch 15 gelöst. Vorteilhafte
Ausgestaltungen mit zweckmäßigen Weiterbildungen der Erfindung sind in den jeweiligen
Unteransprüchen angegeben, wobei vorteilhafte Ausgestaltungen des Verfahrens als vorteilhafte
Ausgestaltungen des Substrats bzw. der Verpackung und umgekehrt anzusehen sind.
[0006] Ein erster Aspekt der Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen eines Substrats,
insbesondere für eine Verpackung. Das Verfahren umfasst dabei erfindungsgemäß die
Schritte Bereitstellen eines Basismaterials, Erzeugen wenigstens einer Ausnehmung
in dem Basismaterial mittels wenigstens eines Trennverfahrens aus der Gruppe Laserschneiden
und Fräsen und zumindest bereichsweises Füllen der wenigstens einen Ausnehmung mit
einem elektrisch leitfähigen und/oder magnetischen Material. Mit anderen Worten ist
es im Unterschied zum Stand der Technik vorgesehen, dass durch Laserschneiden und/oder
Fräsen, das heißt durch thermisches Trennen mittels eines Lasers und/oder durch spanabhebendes
Bearbeiten des bereitgestellten Basismaterials mittels eines Fräswerkzeuges wenigstens
eine Ausnehmung in das Basismaterial eingebracht und diese Ausnehmung anschließend
zumindest bereichsweise mit einem elektrisch leitfähigen und/oder magnetischen Material
befüllt wird, um ein Substrat mit wenigstens einer elektrischen und/oder magnetischen
Leiterbahn herzustellen. Auf diese Weise können Basismaterialien aus unterschiedlichsten
Werkstoffen schnell, präzise und kostengünstig mit geometrisch nahezu beliebigen elektrischen
und/oder magnetischen Leiterbahnen versehen werden. Unter einem elektrisch leitfähigen
Material werden im Rahmen der Erfindung insbesondere Materialien verstanden, die bei
25 °C eine Konduktivität von mindestens 0,1 S/m oder mehr besitzen. Unter einem magnetischen
Material werden im Rahmen der Erfindung ferro- und ferrimagnetische, das heißt permanentmagnetische
Materialien sowie permanentmagnetische Partikel in einem Trägermaterial verstanden.
Als Basismaterial werden bevorzugt elektrisch isolierende bzw. nichtpermanentmagnetische
Materialien verwendet. Vorzugsweise ist das Basismaterial ausgewählt aus einer Gruppe,
die Papier, Karton, Pappe, Holz, Kunststoff, Verbundwerkstoffe, insbesondere GFK,
und Laminate, insbesondere laminierten Karton, umfasst. Hierdurch können die Eigenschaften
des Substrats optimal an seinen späteren Einsatzzweck angepasst werden. Insbesondere
eignet sich das erfindungsgemäße Substrat damit zur Herstellung von Verpackungen bzw.
von Zuschnitten für Verpackungen.
[0007] In einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass die wenigstens
eine Ausnehmung zumindest bereichsweise nutförmig ausgebildet wird und/oder zumindest
bereichsweise durchgehend durch das Basismaterial durchgehend ausgebildet wird, um
einen sich zwischen einer Vorderseite und einer Rückseite des Basismaterials erstreckenden
Durchtrittskanal auszubilden. Hierdurch können Ausnehmungen hergestellt werden, die
wahlweise elektrische bzw. magnetische Kontaktierungen auf derselben Seite des Basismaterials
oder elektrische bzw. magnetische Verbindungen auf die andere Seite des Basismaterials
ermöglichen. Der oder die Durchtrittskanäle können zudem zum Einstecken eines oder
mehrerer elektrischer Elemente verwendet werden, wodurch diese auf dem Substrat positioniert
und gegebenenfalls lagegesichert bzw. kontaktiert werden können.
[0008] Weitere Vorteile ergeben sich, indem eine Durchkontaktierung zwischen der Vorderseite
und der Rückseite des Basismaterials durch Füllen des Durchtrittskanals mit dem elektrisch
leitfähigen Material hergestellt wird und/oder dass der Durchtrittskanal mit dem magnetischen
Material gefüllt wird. Damit kann das Substrat mit vertikalen elektrischen bzw. magnetischen
Verbindungen (vertical interconnect access, VIA) zwischen unterschiedlichen Seiten
bzw. Leiterbahnebenen des Basismaterials versehen werden, so dass das Substrat als
zweiseitige Leiterplatte oder als Multilayerplatte mit mehreren Lagen ausgebildet
werden kann. Der Durchtrittskanal muss dabei grundsätzlich nicht vollständig ausgefüllt
werden, solange eine Durchkontaktierung gewährleistet ist. Die Durchkontaktierung
kann zudem als Lötauge für bedrahtete Bauelemente (through hole) oder zur Verbesserung
der vertikalen Wärmeleitung dienen (thermal vias).
[0009] In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass
neben der Ausnehmung zumindest bereichsweise wenigstens ein Kanal ausgebildet wird.
Dieser zusätzliche Kanal dient als eine Art nichtleitende Barriere wodurch beispielsweise
Fehlkontaktierungen und Kurzschlüsse besonders zuverlässig vermieden werden. Zudem
kann der Kanal seitlich der Ausnehmung eine Art "Überlaufbecken" für überschüssiges
oder unpräzise aufgebrachtes elektrisches bzw. magnetisches Material geschaffen werden,
wodurch wiederum Fehlkontaktierungen und Kurzschlüsse besonders zuverlässig vermieden
werden. Vorzugsweise werden zu beiden Seiten der Ausnehmung Kanäle ausgebildet, um
die nichtleitende Barriere auszubilden oder ein "Überlaufen" in beide Richtungen abzufangen.
Der Kanal oder die Kanäle werden bevorzugt zumindest bereichsweise parallel zur Ausnehmung
verlaufend ausgebildet. Der wenigstens eine Kanal kann grundsätzlich eine geringere
Querschnittsfläche als die Ausnehmung aufweisen. Der wenigstens eine Kanal sollte
vorzugsweise nur so weit von der Ausnehmung beabstandet sein, dass er seine Funktion
als nichtleitende Barriere oder als "Überlaufbecken" in Abhängigkeit der jeweiligen
Verfahrensparameter zuverlässig erfüllen kann. Grundsätzlich kann der wenigstens eine
Kanal zusammen mit der wenigstens einen Ausnehmung und/oder mit Hilfe desselben trennenden
Bearbeitungsverfahrens im Basismaterial erzeugt werden. Grundsätzlich kann aber auch
vorgesehen sein, dass der wenigstens eine Kanal durch ein anderes Bearbeitungsverfahren,
beispielsweise durch Stanzen oder Rillen in das Basismaterial eingebracht wird.
[0010] In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung wird das Basismaterial
vor und/oder nach dem Erzeugen der wenigstens einen Ausnehmung zumindest bereichsweise
mit einem Lack beschichtet. Hierdurch kann eine Schutzschicht hergestellt werden,
durch die das Basismaterial lokal vor unerwünschten Beschädigungen oder Beeinträchtigungen
während bestimmter Verfahrensschritte geschützt ist. Weiterhin kann die Lack- bzw.
Schutzschicht beispielsweise auch als Maske während der Durchführung weiterer Verfahrensschritte
fungieren. Vordem Erzeugen der wenigstens einen Ausnehmung wird dabei vorzugsweise
ein sogenannter Drip-off Lack auf das Basismaterial aufgebracht, welcher beim späteren
Füllen der wenigstens einen Ausnehmung dafür sorgt, dass das elektrische bzw. magnetische
Material außerhalb der anschließend erzeugten Ausnehmung an den beschichteten Oberflächenbereichen
des Basismaterials "abperlt" (drip off = abtropfen), also nicht haftet. Damit kann
überschüssiges bzw. außerhalb der wenigstens einen Ausnehmung aufgetragenes Material
besonders einfach vom Substrat entfernt werden. Alternativ oder zusätzlich kann vorgesehen
sein, dass nach dem Erzeugen der wenigstens einen Ausnehmung bzw. nach dem Füllen
der wenigstens einen Ausnehmung ein Lack auf das Basismaterial aufgebracht wird. Als
Lack kann hierbei insbesondere ein Schutzlack, beispielsweise auf Epoxydharz-Basis,
wasserbasierte Lacke, UV-Lacke oder Öldrucklacke, vorgesehen sein, um die Ausnehmung
bzw. die Leiterbahnen abzudecken und vor Umwelteinflüssen zu schützen. Alternativ
oder zusätzlich sind aber natürlich auch andere Lacke wie etwa Farblacke denkbar.
Auch besteht die Möglichkeit, dass geeignete Laminatfolien aufgebracht werden. Der
Lack bzw. die Laminatfolie kann dabei grundsätzlich auf die gesamte Oberfläche oder
nur auf bestimmte Bereiche des Basismaterials aufgetragen werden. Vorzugsweise wird
der Lack bzw. die Laminatfolie aber zumindest im Bereich der Ausnehmung aufgebracht,
um im Fall des Drip-off Lacks ein Anhaften des elektrischen bzw. magnetischen Materials
außerhalb der Ausnehmung an der Oberfläche des Basismaterials zu verhindern bzw. um
im Fall des Schutzlacks die gewünschte Schutzfunktion für die Leiterbahn zu erfüllen.
Es versteht sich, dass gegebenenfalls auch mehrere Lackschichten bzw. Schichten aus
unterschiedlichen Lacken vorgesehen sein können. In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung
der Erfindung ist vorgesehen, dass nach dem Auftrag des Schutzlacks bzw. der Laminatfolie
und/oder nach dem zumindest bereichsweise Füllen der wenigstens einen Ausnehmung mit
einem elektrisch leitfähigen und/oder magnetischen Material neben der Ausnehmung zumindest
bereichsweise wenigstens der bereits im Vorhergehenden beschriebe Kanal ausgebildet
wird. Dieser zusätzliche Kanal dient wiederum als eine Art nichtleitende Barriere
wodurch beispielsweise Fehlkontaktierungen und Kurzschlüsse besonders zuverlässig
vermieden werden. Vorzugsweise werden zu beiden Seiten der Ausnehmung derartige Kanäle
gebildet, um die nichtleitende Barriere auszubilden. Der Kanal oder die Kanäle werden
wiederum bevorzugt zumindest bereichsweise parallel zur Ausnehmung verlaufend ausgebildet.
Der wenigstens eine Kanal kann wiederum grundsätzlich eine geringere Querschnittsfläche
als die Ausnehmung aufweisen.
[0011] In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung wird das Basismaterial
mit einer Kontaktfläche, beispielsweise mit einer Lötfläche versehen, wobei die Kontaktfläche
vorzugsweise elektrisch leitfähig mit dem elektrisch leitfähigen Material verbunden
wird. Dies ermöglicht es, die Kontaktfläche im selben Verfahrensschritt oder zu einem
späteren Zeitpunkt elektrisch leitend mit der elektrischen Leiterbahn zu verbinden
und besonders einfach Anschluss- bzw. Kontaktstellen für weitere Bauelemente bereitzustellen.
[0012] Weitere Vorteile ergeben sich, indem die wenigstens eine Ausnehmung mit einem verflüssigten
elektrisch leitfähigen und/oder magnetischen Material befüllt und das verflüssigte
Material anschließend ausgehärtet wird. Dies stellt eine besonders schnelle, einfache
und kostengünstige Möglichkeit zum Befüllen der wenigstens einen Ausnehmung und zur
Herstellung einer oder mehrerer elektrischer und/oder magnetischer Leiterbahnen dar.
[0013] In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass
das elektrisch leitfähige und/oder magnetische Material mittels eines Rakels und/oder
mittels eines Druckverfahrens, insbesondere eines Siebdruckverfahrens, eines Flexodruckverfahrens,
eines Offsetdruckverfahrens oder eines Tiefdruckverfahrens, in die wenigstens eine
Ausnehmung gefüllt wird. Hierdurch können auch großflächige Basismaterialien schnell
und präzise mit dem elektrisch leitfähigen und/oder magnetischen Material versehen
werden.
[0014] Um das Substrat nicht nur mit wenigstens einer Leiterbahn, sondern gleichzeitig auch
integral mit der zum Betreiben einer elektrischen Schaltung notwendigen Energie versorgen
zu können, hat es sich in weiterer Ausgestaltung der Erfindung als vorteilhaft erwiesen,
wenn auf das Basismaterial wenigstens eine Halbzelle und/oder wenigstens eine Batterie,
insbesondere eine Filmbatterie aufgebracht, insbesondere aufgedruckt und/oder in die
wenigstens eine Ausnehmung gestrichen wird. Unter einer Batterie wird im Rahmen der
vorliegenden Erfindung nicht nur eine nicht wiederaufladbare Primärzelle, sondern
auch ein Akkumulator, also ein wiederaufladbarer Speicher für elektrische Energie
auf elektrochemischer Basis verstanden. Als druckbare Batterien eignen sich insbesondere
sogenannte Dünnfilm- bzw. Dünnschichtbatterien. Solche Batterien bzw. deren Halbzellen
bestehen aus unterschiedlichen Schichten, die üblicherweise die Schichtfolge Substrat-Stromabnehmer-Anode-Elektrolyt/Separator-Kathode-Stromabnehmer-Substrat
aufweisen. Als Substrat fungiert dabei vorzugsweise das Basismaterial. Aufgrund des
variablen Formfaktors, der geringen Dicke, der Biegsamkeit und der Flexibilität im
Hinblick auf Aufbau und elektrischer Spannung der Halbzelle bzw. Batterie sind die
Einsatzmöglichkeiten vielfältig. Insbesondere eignen sich gedruckte Batterien zur
Herstellung von Substraten für intelligente Verpackungen in der Logistik und für Verpackungsmaterialien
mit eingebauten elektrischen bzw. elektronischen Funktionen wie etwa optische, akustische
und/oder haptische Effekte, Sensorik, kabellose Erfassung und Weiterleitung von Daten
usw. Dabei kann vorgesehen sein, dass einander zugeordnete Halbzellen derart auf voneinander
beabstandeten Bereichen des Substrats erzeugt werden, dass sie bei einer späteren
Verwendung des Substrats als Verpackungsmaterial auf korrespondierenden Laschen, Faltflächen
oder dergleichen angeordnet sind. Beim Fertigstellen einer Verpackung werden die Halbzellen
dann durch Aufeinanderfalten der Laschen miteinander in Kontakt gebracht und ergänzen
sich zur Primär- bzw. Sekundärzelle, wodurch Bauteile der Verpackung integral mit
elektrischer Energie versorgt werden können.
[0015] In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass
das Verfahren inline auf einer Druckmaschine und/oder offline durchgeführt wird. Offline
kann das Verfahren auch auf einer Streichmaschine unter Verwendung eines Streichverfahrens
durchgeführt werden. Hierdurch kann das Verfahren in Abhängigkeit des jeweils herzustellenden
Substrats besonders schnell, einfach und variabel durchgeführt werden.
[0016] Ein zweiter Aspekt der Erfindung betrifft ein Substrat, insbesondere für eine Verpackung.
Erfindungsgemäß umfasst das Substrat ein Basismaterial, in welches mittels wenigstens
eines Trennverfahrens aus der Gruppe Laserschneiden und Fräsen wenigstens eine Ausnehmung
eingebracht und zumindest bereichsweises mit einem elektrisch leitfähigen und/oder
magnetischen Material gefüllt ist. Hierdurch können Substrate aus unterschiedlichen
Basismaterialien mit elektrischen und/oder magnetischen Bahnen schnell, variabel und
kostengünstig bereitgestellt werden. Weitere sich ergebende Merkmale und deren Vorteile
sind den Beschreibungen des ersten Erfindungsaspekts zu entnehmen, wobei vorteilhafte
Ausgestaltungen des ersten Erfindungsaspekts als vorteilhafte Ausgestaltungen des
zweiten Erfindungsaspekts und umgekehrt anzusehen sind.
[0017] In einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist das Basismaterial ausgewählt
aus einer Gruppe, die Papier, Karton, Pappe, Holz, Kunststoff, Verbundwerkstoffe,
insbesondere GFK, und Laminate, insbesondere laminierten Karton, umfasst. Hierdurch
können die Eigenschaften des Substrats optimal an seinen späteren Einsatzzweck angepasst
werden. Insbesondere eignet sich das erfindungsgemäße Substrat damit zur Herstellung
von Verpackungen.
[0018] Weitere Vorteile ergeben sich, wenn die wenigstens eine Ausnehmung zumindest bereichsweise
eine Tiefe von mindestens 10 µm und/oder von höchstens 650 µm und/oder eine Breite
von mindestens 0,1 mm und/oder von höchstens 30 cm besitzt. Vorzugsweise besitzt die
wenigstens eine Ausnehmung damit zumindest bereichsweise oder durchgängig eine Tiefe
von 10 µm, 20 µm, 30 µm, 40 µm, 50 µm, 60 µm, 70 µm, 80 µm, 90 µm, 100 µm, 110 µm,
120 µm, 130 µm, 140 µm, 150 µm, 160 µm, 170 µm, 180 µm, 190 µm, 200 µm, 210 µm, 220
µm, 230 µm, 240 µm, 250 µm, 260 µm, 270 µm, 280 µm, 290 µm, 300 µm, 310 µm, 320 µm,
330 µm, 340 µm, 350 µm, 360 µm, 370 µm, 380 µm, 390 µm, 400 µm, 410 µm, 420 µm, 430
µm, 440 µm, 450 µm, 460 µm, 470 µm, 480 µm, 490 µm, 500 µm, 510 µm, 520 µm, 530 µm,
540 µm, 550 µm, 560 µm, 570 µm, 580 µm, 590 µm, 600 µm, 610 µm, 620 µm, 630 µm, 640
µm oder 650 µm, wobei entsprechende Zwischenwerte wie beispielsweise 600 µm, 601 µm,
602 µm, 603 µm, 604 µm, 605 µm, 606 µm, 607 µm, 608 µm, 609 µm und 610 µm als mitoffenbart
anzusehen sind. Alternativ oder zusätzlich besitzt die die wenigstens eine Ausnehmung
eine Breite von 0,1 mm, 0,5 mm, 1 mm, 5 mm, 10 mm, 20 mm, 30 mm, 40 mm, 50 mm, 60
mm, 70 mm, 80 mm, 90 mm, 100 mm, 110 mm, 120 mm, 130 mm, 140 mm, 150 mm, 160 mm, 170
mm, 180 mm, 190 mm, 200 mm, 210 mm, 220 mm, 230 mm, 240 mm, 250 mm, 260 mm, 270 mm,
280 mm, 290 mm oder 300 mm, wobei entsprechende Zwischenwerte wie beispielsweise 10
mm, 11 mm, 12 mm, 13 mm, 14 mm, 15 mm, 16 mm, 17 mm, 18 mm, 19 mm und 20 mm als mitoffenbart
anzusehen sind. Hierdurch können der erforderliche elektrische Leitungsquerschnitt
bzw. die gewünschte magnetische Feldstärke optimal an den jeweiligen Verwendungszweck
des Substrats angepasst werden.
[0019] Weitere Vorteile ergeben sich dadurch, dass auf dem Basismaterial wenigstens ein
aktives und/oder passives elektrisches Bauelement angeordnet ist und/oder dass wenigstens
zwei Halbzellen einer Batterie auf voneinander beabstandete Bereiche des Basismaterials
aufgebracht sind. Mit anderen Worten ist es vorgesehen, dass das Substrat mit einem
oder mehreren aktiven Bauelementen bestückt ist, die eine Verstärkerwirkung des Nutzsignals
zeigen oder eine Steuerung erlauben. Beispiele hierfür sind Dioden, Transistoren,
Optokoppler oder Relais. Alternativ oder zusätzlich ist das Substrat mit einem oder
mehreren passiven Bauelementen bestückt, das heißt mit Bauelementen, die keine Verstärkerwirkung
zeigen und keine Steuerungsfunktion besitzen. Beispiele hierfür sind Widerstände,
Kondensatoren, Induktivitäten und Memristoren. Ein elektrisches Bauelement als Einheit
kann im Einzelfall aus mehreren elektrischen Bauteilen bestehen. Ein Beispiel sind
Solarpaneele bzw. Solarmodule oder elektronische Datenspeicherelemente wie EPROMs,
EEPROMs oder Flash-EEPROMs oder dergleichen. Weitere elektrische Bauelemente, mit
denen das Substrat einzeln und in beliebiger Kombination bestückt sein kann, umfassen
Elektronenröhren, SMDs und integrierte Schaltungen (IC).
[0020] Ein dritter Aspekt der Erfindung betrifft eine Verpackung, umfassend wenigstens ein
Substrat, welches mittels eines Verfahrens gemäß dem ersten Erfindungsaspekt erhältlich
und/oder erhalten und/oder gemäß einem dem zweiten Erfindungsaspekt ausgebildet ist.
Hierdurch können auf einfache, variable und kostengünstige Weise Verpackungen bereitgestellt
werden, die Substrate umfassen oder aus Substraten bestehen, welche unterschiedliche
Basismaterialien mit elektrischen und/oder magnetischen Bahnen aufweisen. Weitere
sich ergebende Merkmale und deren Vorteile sind den Beschreibungen des ersten Erfindungsaspekts
zu entnehmen, wobei vorteilhafte Ausgestaltungen des ersten Erfindungsaspekts als
vorteilhafte Ausgestaltungen des zweiten Erfindungsaspekts und umgekehrt anzusehen
sind.
[0021] Weitere Merkmale der Erfindung ergeben sich aus den Ansprüchen, dem Ausführungsbeispiel
sowie anhand der Zeichnungen. Die vorstehend in der Beschreibung genannten Merkmale
und Merkmalskombinationen sowie die nachfolgend in dem Ausführungsbeispiel genannten
Merkmale und Merkmalskombinationen sind nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination,
sondern auch in anderen Kombinationen verwendbar, ohne den Rahmen der Erfindung zu
verlassen. Dabei zeigt:
- Fig. 1
- eine schematisch dargestellte Seitenansicht eines Ausführungsbeispiels einer erfindungsgemäßen
Verpackung;
- Fig. 2
- eine schematisch dargestellte Seitenansicht der Verpackung gemäß Fig. 1 in geöffnetem
Zustand;
- Fig. 3
- eine schematische Darstellung eines zur Herstellung der Verpackung verwendeten Substrats;
und
- Fig. 4
- eine schematische Detailansicht eines Wandelements der Verpackung.
[0022] Die Figur 1 zeigt eine schematisch dargestellte Seitenansicht einer Verpackung 10
zur Aufbewahrung von Waren in geschlossenem Zustand. Die im Ausführungsbeispiel gezeigte
Verpackung 10 dient dabei insbesondere zur Aufbewahrung von stabförmigen Waren wie
Zigaretten und dergleichen. Es ist aber zu betonen, dass das erfindungsgemäße Prinzip
auch auf andere Verpackungen 10 anwendbar ist. Die Verpackung 10 bzw. das zu Ihrer
Herstellung verwendete und im Zusammenhang mit Fig. 3 näher erläuterte Substrat 60
weist ein Basismaterial aus Karton, Papier oder Kunststoff auf, wobei grundsätzlich
auch andere geeignete Materialien denkbar sind.
[0023] Man erkennt, dass die Verpackung 10 eine Vorderwand 12 und eine Rückwand 14, die
Vorder- und Rückwand 12, 14 verbindende Seitenwände 16, 18 sowie eine Bodenwand 20
zur Ausbildung eines behälterartigen Aufnahmebereichs 24 aufweisen. Zudem umfasst
die Verpackung 10 einen Verschluss 22 zum Verschließen des Aufnahmebereichs 24, wobei
der Verschluss 22 aus zwei Verschlusskappen 26, 28 besteht. Dabei ist die erste Verschlusskappe
26 gelenkig mit der Vorderwand 12 und die zweite Verschlusskappe 28 gelenkig mit der
Rückwand 14 über entsprechende Biegelinien 30, 32 in einem oberen, nach oben offenen
Ende des Aufnahmebereichs 24 verbunden (vergleiche auch Figur 2). Zudem erkennt man,
dass die Verpackung 10 in Form eines prismatischen Körpers entlang ihrer Längsachse
ausgebildet ist. In dem dargestellten Ausführungsbeispiel ist die Verpackung 10 quaderförmig
ausgebildet. Aber auch andere Formen sind denkbar.
[0024] Auf der Innenseite der Verschlusskappen 26, 28 umfasst die Verpackung 10 nutförmige
Ausnehmungen 190, die in Fig. 1 mit gestrichelten Linien symbolisiert sind. Die Ausnehmungen
190 werden durch Laserschneiden in das Basismaterial eingebracht. Alternativ können
die Ausnehmungen 190 auch durch Fräsen erzeugt werden. Die Ausnehmungen 190 sind mit
einem magnetischen Material gefüllt und bilden damit eine Art magnetische Leiterbahnen.
Man erkennt, dass die gefüllten Ausnehmungen 190 bei geschlossener Verpackung 10 benachbart
zueinander angeordnet sind und damit als Magnetverschluss fungieren. Durch die Anziehung
der beiden magnetischen Leiterbahnen bleibt die Verpackung 10 zuverlässig geschlossen.
[0025] Figur 2 zeigt eine schematisch dargestellte Seitenansicht der Verpackung 10 gemäß
Figur 1 in geöffnetem Zustand. Man erkennt, dass die beiden Verschlusskappen 26, 28
einzeln oder gemeinsam geöffnet werden können, wobei die Magnetkraft der gefüllten
Ausnehmungen 190 bzw. der magnetischen Leiterbahnen überwunden werden muss. Die Seitenwände
16, 18 sind in dem dargestellten Ausführungsbeispiel der Verpackung 10 in dem nach
oben offenen Ende des Aufnahmebereichs 24 spitz zulaufend ausgebildet. Die beiden
Verschlusskappen 26, 28 weisen in diesem Bereich entsprechende Anschrägungen auf.
Zudem wird deutlich, dass die Seitenwände 16, 18 des Aufnahmebereichs 24 mit den korrespondierenden
Wandelementen der ersten und zweiten Verschlusskappe 26, 28 über entsprechende Schnittlinien
voneinander getrennt sind. Es ist aber auch möglich, dass in diesem Bereich Perforationslinien
ausgebildet sind.
[0026] Die Verpackung 10 weist zudem einen in den Aufnahmebereich 24 einbringbaren, grundsätzlich
optionalen Innenkragen 136 mit insgesamt vier Rastmitteln 138, 140 (Rastmittel 142,
144 in der Figur 2 nicht sichtbar) zum Verrasten der ersten und zweiten Verschlusskappe
26, 28 mit dem Innenkragen 136 auf. Man erkennt, dass der Innenkragen 136 im Aufnahmebereich
24 umlaufend ausgebildet ist. In dem dargestellten Ausführungsbeispiel ist der Innenkragen
136 zudem einstückig ausgebildet. Aufgrund der Schließwirkung der beiden magnetischen
Leiterbahnen kann auf diese Verrastung allerdings auch verzichtet werden. Im Bereich
der Vorderwand 12 und der Rückwand 14 ist zudem jeweils eine Eingriffsmulde 146 ausgebildet.
[0027] Figur 3 zeigt eine schematische Darstellung des zur Herstellung der Verpackung 10
gemäß den Figuren 1 und 2 verwendeten Substrats 60. Das Substrat 60 kann grundsätzlich
auch als Zuschnitt bezeichnet werden. Zudem ist ein grundsätzlich optionaler Zuschnitt
des Innenkragens 136 dargestellt.
[0028] Das Substrat 60 umfasst dabei über Biegelinien 102, 104, 106, 108, 110, 112 verbundene
Wand- und Bodenelemente 20, 34, 36, 50, 52, 54, 56 zur Ausbildung des behälterartigen
Aufnahmebereichs 24 in gefaltetem Zustand des Substrats 60. Das vordere Wandelement
34 des Aufnahmebereichs 24 ist dabei mit einem vorderen Wandelement 38 der ersten
Verschlusskappe 26, die Rückwand 36 des Aufnahmebereichs 24 mit einer Rückwand 40
der zweiten Verschlusskappe 28 über Biegel inien 30, 32 verbunden. Die Rückwand 36
umfasst in einem mit dem Bezugszeichen IV gekennzeichneten Bereich mehrere mit elektrisch
leitfähigem Material befüllte Ausnehmungen 190 sowie eine Filmbatterie 192 und wird
im Zusammenhang mit Fig. 4 näher erläutert werden.
[0029] Das vordere Wandelement 38 ist über weitere Biegelinien 114, 122, 124 mit Seitenwänden
72, 74, 76 zur Ausbildung der Verschlusskappe 26 in gefaltetem Zustand des Substrats
60 und die Rückwand 40 über weitere Biegelinien 118, 130, 132 mit Seitenwänden 58,
60, 70 zur Ausbildung der zweiten Verschlusskappe 28 in gefaltetem Zustand des Substrats
60 verbunden.
[0030] Die Seitenwände 54, 56, die über die Biegelinien 110, 112 mit der Rückwand 36 verbunden
sind, weisen zudem Klebelaschen 90, 52 zur Verbindung mit der Bodenwand 20 und zur
Ausbildung des behälterartigen Aufnahmebereichs 24 in gefaltetem Zustand des Substrats
60 auf.
[0031] Auch die Seitenwände 72, 74 der ersten Verschlusskappe 26 und die Seitenwände 58,
60 der zweiten Verschlusskappe 28 weisen entsprechende Klebelaschen 94, 96, 98, 100
zum Verkleben mit den oberen Deckelwänden 70, 76 auf. Die Deckelwände 70, 76 sind
zudem über Biegelinien 116, 120 mit Verstärkungselementen 78, 84 verbunden, die in
gefaltetem Zustand des Substrats 60 an den jeweiligen Innenseiten der Deckelwände
70, 76 anliegen. Man erkennt, dass die mit dem magnetischen Material gefüllten Ausnehmungen
190 in die Verstärkungselemente 78, 84 durch Laserschneiden bzw. Laserrillen eingebracht
sind. Allerdings sind auch alternative Anordnungen denkbar, solange die magnetischen
Leiterbahnen im geschlossenen Zustand der Verpackung 10 als Magnetverschluss fungieren
können.
[0032] Auch die Seitenwände 72, 74, 58, 60 der ersten und zweiten Verschlusskappe 26, 28
liegen in gefaltetem Zustand des Substrats 60 an den jeweiligen Innenseiten der Deckelwände
70, 76 an. Hier sind über Biegelinien 126, 128, 134, 136 jeweils Verstärkungselemente
86, 88, 80, 82 angeordnet, die in gefaltetem Zustand der Verschlusskappen 26, 28 an
den jeweiligen Innenseiten der Seitenwände 72, 74, 58, 60 anliegen.
[0033] Des Weiteren erkennt man, dass die Seitenwände 50, 52, 54, 56, des Aufnahmebereichs
24 mit den korrespondierenden Wandelementen 58, 60, 72, 74 der ersten und zweiten
Verschlusskappe 26, 28 über entsprechende Schnittlinien voneinander getrennt sind.
Es ist aber auch möglich, dass in diesem Bereich statt Schnittlinien Perforationslinien
ausgebildet sind. Zudem wird deutlich, dass die Seitenwände 50, 52, 54, 56 des Aufnahmebereichs
24 in an den Wandelementen 58, 60, 72, 74 der ersten und zweiten Verschlusskappe 26,
28 anliegenden Bereichen spitz zulaufend ausgebildet sind, wobei die korrespondierenden,
den spitz zulaufenden Bereichen angrenzenden Bereiche der Wandelemente 58, 60, 72,
74 eine entsprechende Anschrägung aufweisen.
[0034] Der optionale Innenkragen 136 ist einstückig ausgebildet und weist zwei Eingriffslaschen
148 zum Eingriff in den behälterartigen Aufnahmebereich 24 der gefalteten Verpackung
10 auf. Den Eingriffslaschen 148 gegenüberliegend sind Eingriffsmulden 146 ausgebildet.
Über Biegelinien 154 sind die Eingriffslaschen 148 mit Seitenwänden 150, 152 sowie
einer Klebelasche 156 verbunden. In zusammengefaltetem Zustand des Innenkragens 136
liegt die Klebelasche 156 an der Innenseite der Seitenwand 152 an. Des Weiteren erkennt
man, dass insgesamt vier Rastmittel 138, 140, 142, 144 mittels entsprechender Schnittlinien
im Innenkragen 136 ausgebildet sind.
[0035] Fig. 4 zeigt eine schematische Detailansicht des Wandelements 36 der Verpackung.
Man erkennt, dass durch Laserschneiden zahlreiche Ausnehmungen 190 unterschiedlicher
Geometrie in das Basismaterial eingebracht und mit elektrisch leitfähigem Material
befüllt sind, wodurch entsprechende elektrische Leiterbahnen gebildet werden. Der
zum Erzeugen der Ausnehmungen 190 verwendete Laser kann dabei grundsätzlich derselbe
oder ein anderer sein als der, der zur Herstellung der Kontur des Substrats 60 bzw.
zum Herstellen der Rill- oder Biegelinien 116, 114, 30, 102, 104, 32, 118, 120 des
Zuschnitts verwendet wird. Das Wandelement 36 erlaubt somit die mechanische Befestigung
und elektrische Verbindung von aktiven und/oder passiven elektronischen Bauteilen.
Das Substrat 60 fungiert daher im Bereich seines Wandelements 36 als eine Art Leiter-
oder Kartonplatine, wodurch die Verpackung 10 mit unterschiedlichen Zusatzfunktionen
versehen werden kann. Beispielsweise kann die Verpackung 10 als sogenannte intelligente
Verpackung für Logistikzwecke ausgebildet sein. Ebenso kann vorgesehen sein, dass
die Verpackung 10 mit optischen, akustischen und/oder haptischen Effekten versehen
wird. Ebenso denkbar ist die Integration von Sensoren sowie die kabellose Erfassung
und Weiterleitung von Daten. Beispielsweise kann die Verpackung 10 über Bluetooth
oder einen anderen geeigneten Übertragungsweg mit einem Mobiltelefon, Tablet oder
dergleichen kommunizieren, um einem Verbraucher Informationen über die Verpackung
10, den Inhalt der Verpackung 10, den Hersteller etc. bereitstellen zu können.
[0036] Grundsätzlich können konventionelle elektronische Bauelemente durch die in Fig. 4
dargestellten Durchtrittskanäle, von denen lediglich einige exemplarisch mit dem Bezugszeichen
194 versehen sind, geführt und mit den Leiterbahnen verbunden werden (sogenannte Durchkontaktierung).
Alternativ oder zusätzlich können aber auch sogenannte oberflächenmontierte Bauelemente
(surface-mounted device, SMDs) verwendet werden, bei denen keine Durchkontaktierungen
bzw. Durchtrittskanäle 194 erforderlich sind. Die Durchtrittskanäle werden zusammen
mit den nutförmigen Ausnehmungen 190 ausgebildet, indem mittels des Laserstrahls oder
durch Fräsen entsprechende Durchgangsöffnungen im Basismaterial erzeugt und anschließend
zumindest teilweise mit dem elektrisch leitfähigen Material befüllt werden. Grundsätzlich
kann auch vorgesehen sein, dass ein Durchtrittskanal 194 zunächst vollständig mit
elektrisch und/oder magnetisch leitfähigem Material gefüllt und anschließend erneut
eine Durchgangsöffnung in das Material eingebracht wird, um einen neuen Durchtrittskanal
194 mit geringerem Durchmesser zu bilden. Alternativ können alle oder manche der Durchtrittskanäle
194 als sogenannte "Thermal Vias" ausgebildet sein, um den Wärmetransport senkrecht
zum Substrat 60 zu verbessern.
[0037] Vordem Einbringen der Ausnehmungen 190 kann das Basismaterial zumindest im Bereich
des Wandelements 36 mit einem sogenannten Drip-off Lack beschichtet werden. Nach dem
Erzeugen der Ausnehmungen 190 durch Laserschneiden kann das elektrisch leitfähige
Material dann mit einem Rakel oder durch ein Siebdruckverfahren, ein Flexodruckverfahren,
ein Offsetdruckverfahren oder ein Tiefdruckverfahren in die Ausnehmungen 190 eingebracht
werden. Überschüssiges Material haftet aufgrund des Drip-off Lacks nicht an der Oberfläche
des Basismaterials und kann einfach wieder entfernt werden. Die Herstellung und Füllung
der Ausnehmungen 190 kann damit vorteilhafter Weise inline auf einer Druckmaschine
durchgeführt werden. Alternativ oder zusätzlich können seitlich der Ausnehmungen 190
vorzugsweise parallel verlaufende Kanäle ausgebildet werden, die als eine Art nichtleitende
Barriere oder als eine Art "Überlaufbecken" für überschüssiges Material fungieren,
wodurch Fehlkontaktierungen und Kurzschlüsse ebenfalls vermieden werden. Der oder
die Kanäle können grundsätzlich eine geringere Querschnittsfläche aufweisen als die
zugeordnete(n) Ausnehmung(en) 190.
[0038] Man erkennt in Fig. 4 weiterhin, dass auf das Basismaterial eine Filmbatterie 192
aufgedruckt und mit den elektrischen Leiterbahnen verbunden ist. Die Filmbatterie
192 weist im gezeigten Beispiel die Schichtabfolge Basismaterial, Stromabnehmer, Zn-Anode,
Elektrolyt/Separator, MnO
2-Kathode, Stromabnehmer, Deckschicht auf. Grundsätzlich können aber auch andere Schichtabfolgen
vorgesehen sein. Ebenso kann vorgesehen sein, dass die beiden Halbzellen der Batterie
192 auf räumlich getrennte Bereiche des Substrats 60 aufgebracht und erst beim Falten
des Substrats 60 bzw. bei der Herstellung der Verpackung 10 aus dem Zuschnitt aufeinander
angeordnet werden und sich zur Batterie 192 ergänzen.
[0039] Die in den Unterlagen angegebenen Parameterwerte zur Definition von Prozess- und
Messbedingungen für die Charakterisierung von spezifischen Eigenschaften des Erfindungsgegenstands
sind auch im Rahmen von Abweichungen - beispielsweise aufgrund von Messfehlern, Systemfehlern,
Einwaagefehlern, DIN-Toleranzen und dergleichen - als vom Rahmen der Erfindung mitumfasst
anzusehen.
1. Verfahren zum Herstellen eines Substrats (60), insbesondere für eine Verpackung (10),
umfassend die Schritte:
- Bereitstellen eines Basismaterials;
- Erzeugen wenigstens einer Ausnehmung (190) in dem Basismaterial mittels wenigstens
eines Trennverfahrens aus der Gruppe Laserschneiden und Fräsen; und
- zumindest bereichsweises Füllen der wenigstens einen Ausnehmung (190) mit einem
elektrisch leitfähigen und/oder magnetischen Material.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass
die wenigstens eine Ausnehmung (190) zumindest bereichsweise nutförmig ausgebildet
wird und/oder zumindest bereichsweise durchgehend durch das Basismaterial durchgehend
ausgebildet wird, um einen sich zwischen einer Vorderseite und einer Rückseite des
Basismaterials erstreckenden Durchtrittskanal (194) auszubilden.
3. Verfahren nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet, dass
eine Durchkontaktierung zwischen der Vorderseite und der Rückseite des Basismaterials
durch Füllen des Durchtrittskanals (194) mit dem elektrisch leitfähigen Material hergestellt
wird und/oder dass der Durchtrittskanal (194) mit dem magnetischen Material gefüllt
wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, dass
neben der Ausnehmung (190) zumindest bereichsweise wenigstens ein Kanal ausgebildet
wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Basismaterial vor und/oder nach dem Erzeugen der wenigstens einen Ausnehmung (190)
zumindest bereichsweise mit einem Lack beschichtet wird, insbesondere mit einem Drip-off
Lack und/oder Schutzlack.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Basismaterial mit einer Kontaktfläche, insbesondere einer Lötfläche versehen wird,
wobei die Kontaktfläche vorzugsweise elektrisch leitfähig mit dem elektrisch leitfähigen
Material verbunden wird.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, dass
die wenigstens eine Ausnehmung (190) mit einem verflüssigten elektrisch leitfähigen
und/oder magnetischen Material befüllt und das verflüssigte Material anschließend
ausgehärtet wird.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, dass
das elektrisch leitfähige und/oder magnetische Material mittels eines Rakels und/oder
mittels eines Druckverfahrens, insbesondere eines Siebdruckverfahrens, eines Flexodruckverfahrens,
eines Offsetdruckverfahren oder eines Tiefdruckverfahrens, in die wenigstens eine
Ausnehmung (190) gefüllt wird.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet, dass
auf das Basismaterial wenigstens eine Halbzelle und/oder wenigstens eine Batterie
(192), insbesondere eine Filmbatterie aufgebracht, insbesondere aufgedruckt und/oder
in die wenigstens eine Ausnehmung (190) gestrichen wird.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 9,
dadurch gekennzeichnet, dass
dieses inline auf einer Druckmaschine und/oder offline durchgeführt wird.
11. Substrat (60), insbesondere für eine Verpackung (10), umfassend ein Basismaterial,
in welches mittels wenigstens eines Trennverfahrens aus der Gruppe Laserschneiden
und Fräsen wenigstens eine Ausnehmung (190) eingebracht und zumindest bereichsweises
mit einem elektrisch leitfähigen und/oder magnetischen Material gefüllt ist.
12. Substrat (60) nach Anspruch 11,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Basismaterial ausgewählt ist aus einer Gruppe, die Papier, Karton, Pappe, Holz,
Kunststoff, Verbundwerkstoffe, insbesondere GFK, und Laminate, insbesondere laminierten
Karton, umfasst.
13. Substrat (60) nach Anspruch 11 oder 12,
dadurch gekennzeichnet, dass
die wenigstens eine Ausnehmung (190) zumindest bereichsweise eine Tiefe von mindestens
10 µm und/oder von höchstens 650 µm und/oder eine Breite von mindestens 0,1 mm und/oder
von höchstens 30 cm besitzt.
14. Substrat (60) nach einem der Ansprüche 11 bis 13,
dadurch gekennzeichnet, dass
auf dem Basismaterial wenigstens ein aktives und/oder passives elektrisches Bauelement
angeordnet ist und/oder dass wenigstens zwei Halbzellen einer Batterie auf voneinander
beabstandete Bereiche des Basismaterials aufgebracht sind.
15. Verpackung (10), umfassend wenigstens ein Substrat (60), welches mittels eines Verfahrens
nach einem der Ansprüche 1 bis 10 erhältlich und/oder erhalten und/oder gemäß einem
der Ansprüche 11 bis 14 ausgebildet ist.