[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1 zum Anbringen
von Abschnitten eines Hinterklebematerials an den Rücken eines Buchblocks. Der Buchblock
wird in einer Buchfertigungsstraße in einer Förderrichtung transportiert und der Rücken
des Buchblocks mit einem Klebstoff versehen. Nacheinander werden die Abschnitte des
Hinterklebematerials mittels zumindest eines Fördermittels an den mit dem Klebstoff
versehenen Rücken des Buchblocks angebracht.
[0002] Die Erfindung betrifft weiterhin eine Vorrichtung nach dem Oberbegriff des Anspruchs
7 zum Anbringen von Abschnitten eines Hinterklebematerials an den Rücken des Buchblocks,
mit einer Fördereinrichtung zum in einer Förderrichtung erfolgenden Transport des
Buchblocks durch eine Buchfertigungsstraße, einer Beleimeinrichtung zum Aufbringen
des Klebstoffs auf den Rücken des Buchblocks, zumindest einer Hinterklebestation mit
zumindest einer Zuführeinrichtung für das Hinterklebematerial sowie zumindest einer
Schneideinrichtung zum Ablängen der Abschnitte des Hinterklebematerials entsprechend
einer Dicke des Rückens des jeweiligen Buchblocks und mit zumindest einem zum Anbringen
der Abschnitte des Hinterklebematerials an den mit Klebstoff versehenen Rücken des
Buchblocks ausgebildeten Fördermittel.
[0003] Die Erfindung betrifft ferner eine Buchfertigungsstraße nach Anspruch 16.
[0004] Ein wesentlicher Schritt bei der Herstellung von Büchern aus Buchblocks ist das sogenannte
Hinterkleben, bei dem an den Rücken des Buchblocks ein zumeist streifenförmiges Verstärkungsmaterial
aus Molton, Gaze oder reißfestem Papier (Kraft- oder Krepppapier) angebracht wird,
um eine Verfestigung des Rückens und damit eine Formstabilität des späteren Buches
über dessen Lebensdauer zu gewährleisten. Eine zusätzliche Verstärkung des Rückens
kann durch vorgängiges Aufbringen von Gaze erreicht werden, welche in einem den Rücken
an den beiden Längsseiten überragenden Bereich gemeinsam mit den dort ebenfalls angebrachten,
sogenannten Vorsatzbogen eine Scharnierfunktion zwischen dem Buchrücken und dem Einband
übernimmt. Bei der Fertigung von Büchern mit festem Einband (hardcover) wird beim
Hinterkleben auch ein sogenanntes Kapitalband, d.h. ein farbiges Bändchen, an der
Ober- und Unterkante des Buchblocks angebracht, welches den Übergang vom Buchblock
zum Einband schmückend abdeckt.
[0005] Aus der
DE102013004497 A1 sind ein Verfahren und eine entsprechende Vorrichtung zum maschinellen Hinterkleben
und Kapitalen aufeinanderfolgender Buchblocks mit unterschiedlichen Rückenlängen bekannt.
Bei diesem Verfahren werden nacheinander zwei Abschnitte eines Hinterklebematerials
einander überlappend an den Rücken eines Buchblocks angebracht, wobei der Rücken zunächst
beleimt und die beiden Abschnitte nacheinander in separaten Hinterklebestationen an
den Rücken des Buchblocks angebracht und abschließend angedrückt werden. Dabei erfolgt
zunächst ein erster Klebstoffauftrag auf den Teil des Rückens, an den der erste Abschnitt
des Hinterklebematerials angebracht werden soll. Nach Anbringen dieses ersten Abschnitts
an den mit Klebstoff versehenen Teil des Rückens wird der restliche Teil des Rückens
sowie ein Überlappungsbereich des bereits an den Rücken angebrachten Abschnitts des
Hinterklebematerials mit Klebstoff versehen, bevor der zweite Abschnitt des Hinterklebematerials
an den Rücken des Buchblocks und im Überlappungsbereich an den ersten Abschnitt des
Hinterklebematerials angebracht wird. Durch dieses gestaffelte Auftragen des Klebstoffs
und das unmittelbar darauf erfolgende Abdecken des mit Klebstoff versehenen Bereichs
mit dem entsprechenden Abschnitt des Hinterklebematerials kann ein Verschmutzen der
Vorrichtung vermieden und damit ein weitgehend störungsfreier Betrieb der Vorrichtung
gewährleistet werden. An die Bahn des Hinterklebematerials kann zudem jeweils ein
Kapitalband angeklebt werden, bevor die entsprechenden Abschnitte von dieser Bahn
abgetrennt und an den mit Klebstoff versehenen Rücken des Buchblocks angebracht werden.
Bezüglich der Ausbildung einer Zuführeinrichtung des Hinterklebematerials zu den beiden
Hinterklebestationen und insbesondere zur Ausbildung von Fördermitteln zum Anbringen
der Abschnitte des Hinterklebematerials an den Rücken des Buchblocks schweigt die
DE102013004497 A1.
[0006] In der
EP2269836 A2 werden ein Verfahren und eine Vorrichtung zum maschinellen Hinterkleben bzw. Kapitalen
der Rücken von Buchblocks in einer mit einer einzigen Hinterklebestation ausgestatteten
Buchfertigungsstraße beschrieben. Dabei werden zumindest zwei Abschnitte von Hinterklebematerialien,
nämlich ein den gesamten Rücken des Buchblocks abdeckender Abschnitt des Hinterklebematerials
und ein letzteren an den Längsseiten überragender Gazestreifen, miteinander zu einem
gemeinsamen Hinterklebekomplex verbunden, welcher als Ganzes an den beleimten Buchblockrücken
angebracht und angedrückt wird. Die Vorrichtung weist zumindest zwei Zuführeinrichtungen
zum Bereitstellen unterschiedlicher Hinterklebematerialien an einem mit Saugelementen
versehenen Fördermittel auf, wobei die Saugelemente zwischen den jeweiligen Übergabestellen
der Zuführeinrichtungen zum Fördermittel und dem Rücken des Buchblocks bewegt werden.
[0007] Zur raschen Anpassung des Hinterklebekomplexes an unterschiedliche Rückenlängen nacheinander
zu hinterklebender Buchblocks können diese Zuführeinrichtungen so gegeneinander verschoben
werden, dass sich die Abschnitte des Hinterklebematerials im Hinterklebekomplex derart
überlappen, dass der resultierende Hinterklebekomplex der Rückenlänge des jeweiligen
Buchblocks entspricht. Nachteilig daran ist die ungünstige Zugänglichkeit zu den Stellen
der Hinterklebestation, an denen die gegenseitige Verschiebung der Zuführeinrichtungen
erfolgen soll. Zudem müssen auch die Speichereinrichtungen für die unterschiedlichen
Hinterklebematerialien in zueinander verschiebbaren Positionen angebracht werden,
was eine ergonomische Beschickung derselben verunmöglicht. Ferner ist der Zugang zu
den jeweiligen Beleimeinrichtungen bzw. deren Leimauftragsdüsen durch die Platzverhältnisse
sehr eingeschränkt und die Entsorgung des Seitenbeschnittes des Hinterklebematerials
erschwert. Ein weiterer Nachteil liegt in der relativ grossen Anzahl von Klebstellen,
an denen die einzelnen Hinterklebematerialien zum Hinterklebekomplex verbunden werden
müssen. Bei jeder Klebstelle und insbesondere beim Ankleben des Gazestreifens besteht
die Möglichkeit einer Verschmutzung der Vorrichtung, was zu einer Störung des Betriebs
der Buchfertigungsstraße führen kann.
[0008] Die
EP1894739B1 offenbart ebenfalls eine Vorrichtung zum Hinterkleben und Kapitalen der Rücken von
Buchblocks in einer Buchfertigungsstraße. Dabei wird das Hinterklebematerial mit einer
einzigen Zuführeinrichtung zur Buchfertigungsstraße transportiert, dort abgelängt,
d.h. entsprechend der Dicke des Rückens des jeweiligen Buchblocks zugeschnitten, und
mittels eines Saugelements eines Fördermittels an den Rücken des jeweiligen Buchblocks
angebracht. Dazu wird das Saugelement zunächst in eine Aufnahmeposition geschwenkt,
in der es einen zuvor entsprechend abgelängten Abschnitt des Hinterklebematerials
ansaugt und diesen Abschnitt durch eine Schwenkbewegung in eine Abgabeposition zum
Rücken des Buchblocks transportiert.
[0009] Vor dem Hintergrund dieser bekannten Technik besteht die Aufgabe der Erfindung darin,
ein den vielfältigen Anforderungen des aufeinanderfolgenden Fertigens von Büchern
mit unterschiedlichem Format und/oder Inhalt gerecht werdendes, flexibles Verfahren
sowie eine entsprechende Vorrichtung zum Hinterkleben über den gesamten Formatbereich
einer Buchfertigungsstraße bereitzustellen. Die Vorrichtung soll bei guter Zugänglichkeit
und komfortabler Bedienbarkeit eine kompakte und kostengünstige Bauweise aufweisen,
während das Verfahren einen störungsfreien Betrieb ohne das Erfordernis manueller
Eingriffe beim Formatwechsel gewährleisten soll.
[0010] Die Aufgabe wird durch ein Verfahren nach Anspruch 1 und durch eine Vorrichtung nach
Anspruch 7 gelöst. Weiterhin trägt eine Buchfertigungsstraße nach Anspruch 16 zur
Lösung der Aufgabe bei. Vorteilhafte Ausführungsformen sind Gegenstände der jeweiligen
Unteransprüche.
[0011] Beim gattungsgemäßen Anbringen von Abschnitten eines Hinterklebematerials an den
Rücken eines Buchblocks wird letzterer in einer Buchfertigungsstraße in einer Förderrichtung
transportiert und sein Rücken mit einem Klebstoff versehen. Danach werden die Abschnitte
des Hinterklebematerials mittels zumindest eines Fördermittels nacheinander an den
mit dem Klebstoff versehenen Rücken des Buchblocks angebracht.
[0012] Erfindungsgemäß wird zunächst der Rücken des Buchblocks in einem einzigen Auftragsvorgang
über seine gesamte Rückenlänge mit dem Klebstoff versehen. Danach wird ein erster
Abschnitt oder ein erster Abschnitt und zumindest ein weiterer Abschnitt des Hinterklebematerials
von einem ersten Fördermittel und anschliessend zumindest ein zweiter Abschnitt oder
ein zweiter Abschnitt und zumindest ein weiterer Abschnitt des Hinterklebematerials
von einem zweiten Fördermittel einander überlappend an den mit dem Klebstoff versehenen
Rücken des Buchblocks angebracht.
[0013] Aufgrund dieses durchgängigen Leimauftrags über die gesamte Rückenlänge kann gegenüber
dem Stand der Technik ein zweiter Beleimvorgang und eine komplette Beleimeinrichtung
eingespart und somit ein effizienterer Verfahrensablauf sowie eine kompakte, kostengünstige
Bauweise realisiert werden. Das einander überlappende Anbringen der Abschnitte des
Hinterklebematerials ermöglicht die Abdeckung eines größeren Formatbereichs und damit
auch ein flexibleres Verfahren als mit aneinander anliegenden Abschnitten. Durch die
Verwendung von zwei separaten Fördermitteln zum Anbringen der Abschnitte kann vorteilhaft
eine gute Zugänglichkeit zu den Zuführeinrichtungen gewährleistet werden.
[0014] Nach einer vorteilhaften Ausführungsform des Verfahrens werden die Abschnitte des
Hinterklebematerials mit den Fördermitteln derart am Rücken des Buchblocks positioniert,
dass die zumindest zwei einander überlappenden Abschnitte den Rücken des Buchblocks
vollständig bedecken.
[0015] Nach einer weiteren Ausführungsform des Verfahrens wird vom ersten Fördermittel ein
erster Abschnitt des Hinterklebematerials und vom zweiten Fördermittel ein zweiter
Abschnitt des Hinterklebematerials an den mit dem Klebstoff versehenen Rücken des
Buchblocks angebracht. Zudem wird zwischen dem ersten und dem zweiten Abschnitt zumindest
ein weiterer Abschnitt des Hinterklebematerials vom ersten Fördermittel gemeinsam
mit dem ersten Abschnitt und überlappend zum ersten Abschnitt und/oder ein weiterer
Abschnitt des Hinterklebematerials vom zweiten Fördermittel gemeinsam mit dem zweiten
Abschnitt und überlappend zum zweiten Abschnitt an den Rücken des Buchblocks angebracht.
Dabei wird jeder nachfolgend an den Rücken des Buchblocks anzubringende Abschnitt
des Hinterklebematerials überlappend zu einem bereits vorgängig an den Rücken des
Buchblocks angebrachten Abschnitt angebracht. Die jeweils am Rücken des Buchblocks
angebrachten Abschnitte bedecken diesen über seine Rückenlänge vollständig.
[0016] Gegenüber der Verwendung von lediglich zwei Abschnitten des Hinterklebematerials
kann der abzudeckenden Formatbereich durch Anbringen zumindest eines weiteren Abschnitte
des Hinterklebematerials deutlich vergrößert werden. Zudem kann dieser weitere Abschnitt
vorteilhaft wahlweise vom ersten und/oder vom zweiten Fördermittel angebracht werden.
Schließlich ist je nach Ausgestaltung der Hinterklebestationen und der Fördermittel
auch die Bereitstellung eines weiteren Abschnitts oder auch mehrerer weiterer Abschnitte
pro Fördermittel möglich.
[0017] Nach einer weiteren Ausführungsform des Verfahrens weisen die Fördermittel jeweils
zumindest ein Saugelement mit einem ersten Segment und mit zumindest einem zweiten
Segment auf, wobei mit dem ersten Segment des ersten Fördermittels der erste Abschnitt
des Hinterklebematerials und mit dem ersten Segment des zweiten Fördermittels der
zweite Abschnitt des Hinterklebematerials an den Rücken des Buchblocks angebracht
werden, während mit dem jeweils zumindest einen, zweiten Segment der Saugelemente
kein weiterer Abschnitt des Hinterklebematerials an den Rücken des Buchblocks angebracht
wird. Dabei ist oder wird das zumindest eine, zweite Segment gegenüber dem ersten
Segment jeweils derart versetzt, dass eine Kontaktfläche des ersten Segments den Rücken
des Buchblocks berührt, während eine Kontaktfläche des zweiten Segments vom Rücken
des Buchblocks beabstandet ist. Dabei bedeutet "Berühren", dass die jeweilige Kontaktfläche
den Rücken des Buchblocks mit dem von ihr gehaltenen Abschnitt des Hinterklebematerials
berührt, wobei "beabstandet" bedeutet, dass die jeweilige Kontaktfläche nicht mit
dem auf dem Rücken des Buchblocks aufgetragenen Klebstoff in Kontakt kommt.
[0018] Aufgrund der beabstandeten Positionierung der Kontaktfläche des zweiten Segments
vom Rücken des Buchblocks kann der Bereich des Rückens des Buchblocks, der zwar beleimt
aber nicht mit einem Abschnitt des Hinterklebematerials bedeckt ist, dennoch nicht
mit Klebstoff verschmutzt werden, wodurch ein störungsfreier Betrieb der Vorrichtung
gewährleistet ist.
[0019] Nach einer weiteren Ausführungsform des Verfahrens wird das Hinterklebematerial für
den ersten Abschnitt sowie das Hinterklebematerial für den zumindest einen weiteren
Abschnitt einander überlappend zum ersten Fördermittel und/oder das Hinterklebematerial
für den zweiten Abschnitt sowie das Hinterklebematerial für den zumindest einen weiteren
Abschnitt einander überlappend zum zweiten Fördermittel zugeführt.
[0020] Mit diesem Verfahren können die Abschnitte des Hinterklebematerials auf einfache
Weise einander überlappend an den Rücken des Buchblocks angebracht werden.
[0021] Nach einer weiteren Ausführungsform des Verfahrens werden während oder nach dem Anbringen
von Abschnitten eines Hinterklebematerials an den Rücken eines ersten Buchblocks in
der Buchfertigungsstraße an den Rücken eines weiteren Buchblocks ebenfalls Abschnitte
eines Hinterklebematerials angebracht, wobei der Rücken des weiteren Buchblocks eine
gegenüber dem Rücken des ersten Buchblocks unterschiedliche Rückenlänge besitzt und
wobei die Fördermittel in der oder entgegen der Förderrichtung derart gegeneinander
verschoben werden, dass nach Abarbeitung der Schritte Beleimen des vollständigen Rückens
und Anbringen eines ersten Abschnitts oder eines ersten Abschnitts und zumindest eines
weiteren Abschnitts und anschließendem Anbringen zumindest eines zweiten Abschnitts
oder eines zweiten Abschnitts und zumindest eines weiteren Abschnitts des Hinterklebematerials,
der erste Abschnitt des Hinterklebematerials sowie der zweite Abschnitt des Hinterklebematerials
oder der erste Abschnitt und zumindest ein weiterer Abschnitt des Hinterklebematerials
sowie der zweite Abschnitt und zumindest ein weiterer Abschnitt des Hinterklebematerials
jeweils einander überlappend den Rücken des weiteren Buchblocks vollständig bedecken.
[0022] Auf diese Weise können vorteilhaft unmittelbar nacheinander Buchblocks mit unterschiedlichem
Format ohne manuellen Eingriff gefertigt werden.
[0023] Eine gattungsgemäße Vorrichtung zum Anbringen von Abschnitten eines Hinterklebematerials
an den Rücken eines Buchblocks mit einer Fördereinrichtung zum in einer Förderrichtung
erfolgenden Transport des Buchblocks durch eine Buchfertigungsstraße, einer Beleimeinrichtung
zum Aufbringen eines Klebstoffs auf den Rücken des Buchblocks, zumindest einer Hinterklebestation
mit zumindest einer Zuführeinrichtung für das Hinterklebematerial sowie zumindest
einer Schneideinrichtung zum Ablängen der Abschnitte des Hinterklebematerials entsprechend
einer Dicke des Rückens des jeweiligen Buchblocks und mit zumindest einem zum Anbringen
der Abschnitte des Hinterklebematerials an den mit Klebstoff versehenen Rücken des
Buchblocks ausgebildeten Fördermittel, weist erfindungsgemäss und in Förderrichtung
hintereinander angeordnet eine einzige Beleimeinrichtung zum Auftragen des Klebstoffs
auf den Rücken des Buchblocks und über seine gesamte Rückenlänge, ein erstes Fördermittel
zum Anbringen eines ersten Abschnitts oder eines ersten Abschnitts und zumindest eines
weiteren Abschnitts des Hinterklebematerials und zumindest ein zweites Fördermittel
zum gegenüber dem ersten Abschnitt oder gegenüber dem ersten Abschnitt und dem zumindest
einen weiteren Abschnitt überlappenden Anbringen zumindest eines zweiten Abschnitts
oder eines zweiten Abschnitts und zumindest eines weiteren Abschnitts des Hinterklebematerials
an den mit Klebstoff versehenen Rücken des Buchblocks auf.
[0024] Da die Vorrichtung nur eine einzige Beleimeinrichtung zum Auftragen des Klebstoffs
auf den gesamten Rücken des Buchblocks aufweist, kann gegenüber dem Stand der Technik
eine komplette Beleimeinrichtung eingespart und somit eine kompakte und kostengünstige
Bauweise realisiert werden. Aufgrund der Anordnung von zumindest zwei separaten Fördermitteln
können die Abschnitte des Hinterklebematerials einander überlappend an den Rücken
des Buchblocks angebracht werden, wodurch mit dieser Vorrichtung vorteilhaft ein größerer
Formatbereich von Buchblocks verarbeitet werden kann. Zudem kann durch die Verwendung
von zumindest zwei separaten Fördermitteln eine verbesserte Zugänglichkeit zu den
Zuführeinrichtungen gewährleistet werden.
[0025] Nach einer Ausführungsform der Vorrichtung weisen die Fördermittel jeweils ein Saugelement
mit einem ersten und mit zumindest einem zweiten Segment zur Aufnahme, zum vorübergehenden
Halten und zum Abgeben jeweils eines Abschnitts des Hinterklebematerials auf. Dabei
erfolgt das Halten des jeweils einen Abschnitts bei dessen Transport von der Hinterklebestation
zum Rücken des Buchblocks.
[0026] Mit derartigen, mit zumindest zwei Segmenten ausgestatteten Saugelementen können
die Abschnitte des Hinterklebematerials jeweils einzeln an den Rücken des Buchblocks
angebracht werden, so dass mit jeder Hinterklebestation wahlweise ein oder mehrere
Abschnitte verarbeitet werden können.
[0027] Nach einer weiteren Ausführungsform der Vorrichtung weisen das erste Segment eine
erste Kontaktfläche zum Rücken des Buchblocks und das zumindest eine, zweite Segment
eine zweite Kontaktfläche zum Rücken des Buchblocks auf, wobei das zumindest eine,
zweite Segment gegenüber dem ersten Segment derart versetzbar ausgebildet ist, dass
die Kontaktfläche des ersten Segments den Rücken des Buchblocks berührt, während eine
Kontaktfläche des zweiten Segments vom Rücken des Buchblocks beabstandet ist.
[0028] Aufgrund der beabstandeten Positionierung der Kontaktfläche des zweiten Segments
vom Rücken des Buchblocks kann der Bereich des Rückens des Buchblocks, der zwar beleimt
aber nicht mit einem Abschnitt des Hinterklebematerials bedeckt ist, dennoch nicht
mit Klebstoff verschmutzt werden, wodurch ein störungsfreier Betrieb der Vorrichtung
gewährleistet ist.
[0029] Nach einer weiteren Ausführungsform der Vorrichtung ist am Saugelement jeweils ein
Aktor zum Versetzen des zumindest einen, zweiten Segments gegenüber dem ersten Segment
angeordnet.
[0030] Die Aktoren sind ein Bindeglied der Vorrichtung mit einer Maschinensteuerung, welche
die Tandem-Hinterklebestation in Abhängigkeit des Formats des jeweils zu verarbeitenden
Buchblocks steuert. Mit der Maschinensteuerung werden zumindest mittels der Aktoren
die im Einsatz stehenden Zuführeinrichtungen, die Position der versetzbaren Segmente
und auch aktive Bohrungssysteme zur Beaufschlagung mit Luft/Vakuum gesteuert. Die
Hinterklebestation wird nach solchen Ausbildungen demnach vollständig automatisierbar.
Es kann somit gefertigt werden, ohne dass ein Anlagenbediener händisch einzugreifen
hat.
[0031] Nach einer weiteren Ausführungsform der Vorrichtung, ausgerüstet mit dem oben beschriebenen
Fördermittel, ist das Saugelement gegen ein sich vom Saugelement unterscheidendes,
anderes Saugelement austauschbar am jeweiligen Fördermittel angeordnet.
[0032] Auf diese Weise kann das Saugelement vorteilhaft an eine unterschiedliche Breite
der Bahn des Hinterklebematerials angepasst werden.
[0033] Nach einer weiteren Ausführungsform der Vorrichtung mit dem vorangehend beschriebenen
Fördermittel ist zumindest ein erstes und/oder zweites Segment gegen ein sich vom
ersten und/oder zweiten Segment unterscheidendes, anderes Segment austauschbar am
jeweiligen Saugelement angeordnet.
[0034] Analog zu vorher beschriebenen Vorteil kann damit das erste und/oder das zumindest
eine zweite Segment vorteilhaft an eine unterschiedliche Breite der Bahn des Hinterklebematerials
angepasst werden.
[0035] Nach einer weiteren Ausführungsform der Vorrichtung sind stromauf des ersten Fördermittels
und/oder stromauf des zweiten Fördermittels zumindest zwei Zuführeinrichtungen für
das Hinterklebematerial angeordnet und in Förderrichtung derart zueinander versetzt,
dass das Hinterklebematerial für den ersten Abschnitt sowie das Hinterklebematerial
für den zumindest einen weiteren Abschnitt einander überlappend zum ersten Fördermittel
zuführbar ist und/oder das Hinterklebematerial für den zweiten Abschnitt sowie das
Hinterklebematerial für den zumindest einen weiteren Abschnitt einander überlappend
zum zweiten Fördermittel zuführbar ist.
[0036] Aufgrund dieser Ausbildung der Vorrichtung können die Abschnitte des Hinterklebematerials
auf einfache Weise einander überlappend am Rücken des Buchblocks angebracht werden.
[0037] Nach einer weiteren Ausführungsform der Vorrichtung bilden zumindest zwei in der
Förderrichtung des Buchblocks durch die Buchfertigungsstraße hintereinander angeordnete
Hinterklebestationen eine gemeinsame Tandem-Hinterklebestation mit jeweils zumindest
einer Zuführeinrichtung zur Bereitstellung der Abschnitte des Hinterklebematerials.
[0038] Mit zwei derart angeordneten Hinterklebestationen kann ein überlappendes Anbringen
der Abschnitte des Hinterklebematerials an den Rücken des jeweiligen Buchblocks und
damit die Verarbeitung von Buchblocks mit unterschiedlichen Rückenlängen realisiert
werden. Zudem kann durch diese Anordnung der Hinterklebestationen eine gute Zugänglichkeit
zu den Zuführeinrichtungen gewährleistet werden.
[0039] Nach einer weiteren Ausführungsform der Vorrichtung sind den Fördermitteln jeweils
zwei Zuführeinrichtungen für das Hinterklebematerial zugeordnet, wobei jeweils die
zweite Zuführeinrichtung je nach Format des mit Abschnitten eines Hinterklebematerials
zu versehenden Buchblocks mittels einer Maschinensteuerung zuschaltbar ist.
[0040] Mit der Maschinensteuerung kann die Vorrichtung automatisch auf ein aufeinanderfolgendes
Fertigen von Büchern mit unterschiedlichem Format und/oder Inhalt eingestellt werden,
d.h. es können von Buchblock zu Buchblock Veränderungen vorgenommen werden.
[0041] Besonders vorteilhaft ist eine Buchfertigungsstraße, die mit einer Vorrichtung nach
einer der vorangehend beschriebenen Ausführungsformen ausgerüstet ist. Mit einer derartigen
Buchfertigungsstraße kann eine industrielle Buchfertigung realisiert werden.
[0042] Vorangehend beschriebene Saugelemente sind in den erfindungsgemäßen Verfahren verwendbar
und können in bestehende Vorrichtungen zum Anbringen von Abschnitten eines Hinterklebematerials
an den Rücken eines Buchblocks in einer Buchfertigungsstraße nachgerüstet werden.
Dabei ermöglichen die Saugelemente ein automatischen Anbringen von an das Format des
aktuell zu verarbeitenden Buchblocks angepassten Abschnitten eines Hinterklebematerials
an den Rücken des jeweiligen Buchblocks.
BESCHREIBUNG DER FIGUREN:
[0043]
- Fig. 1
- zeigt eine perspektivische Darstellung einer Buchfertigungsstraße im Bereich einer
Tandem-Hinterklebestation.
- Fig. 1A
- zeigt im Schnitt eine Fördereinrichtung für Buchblocks sowie eine rechte bzw. eine
linke Hinterklebestation mit jeweils einem Fördermittel für Abschnitte einer Hinterklebematerialbahn,
mit jeweils einer Abzugs- und einer Schneideinrichtung.
- Fig. 2
- zeigt perspektivisch die rechte Hinterklebestation.
- Fig. 2A
- zeigt perspektivisch die linke Hinterklebestation.
- Fig. 3
- zeigt perspektivisch die Tandem-Hinterklebestation mit zwei an den Rücken eines Buchblocks
anzubringenden Abschnitten eines Hinterklebematerials.
- Fig. 4
- zeigt perspektivisch die Tandem-Hinterklebestation mit drei an den Rücken des Buchblocks
anzubringenden Abschnitten des Hinterklebematerials.
- Fig. 5
- zeigt perspektivisch die Tandem-Hinterklebestation mit vier an den Rücken des Buchblocks
anzubringenden Abschnitten des Hinterklebematerials.
- Fig. 6
- zeigt perspektivisch das Fördermittel der rechten Hinterklebestation, auf dessen detaillierte
Darstellung der Übersicht halber beispielsweise in Fig. 2 verzichtet wurde, wobei
mit einem Saugelement zwei Abschnitte des Hinterklebematerials einander überlappend
an den Buchblock angebracht werden.
- Fig. 7
- zeigt perspektivisch das in Fig. 6 dargestellte Fördermittel, wobei mit dem Saugelement
nur ein einziger Abschnitt des Hinterklebematerials an den Buchblock angebracht wird.
- Fig. 8
- zeigt einen parallel zur Förderrichtung des Buchblocks vorgenommenen Schnitt durch
das in Fig. 7 dargestellte Fördermittel.
[0044] Fig. 1 zeigt eine Tandem-Hinterklebestation 15 in einer Buchfertigungsstraße 7 im
Wesentlichen aufweisend eine den Rücken 2 eines Buchblocks 1 über seine gesamte Rückenlänge
9 (Fig. 6) mit einem Klebstoff 8 versehende Beleimeinrichtung 80, eine stromaufwärtige
(rechte) und eine stromabwärtige (linke) Hinterklebestation 16, 17 mit jeweils einer
ersten Zuführeinrichtung 20, 40 für bahnförmiges Hinterklebematerial 23, 43 und jeweils
einer zweiten Zuführeinrichtung 30, 35 für weiteres bahnförmiges Hinterklebematerial
33, 38, eine Seitenschneideinrichtung 27, 47 zum Seitenbeschnitt, eine Leimdüse 28,
48 zum Anbringen eines Kapitalbands 26, 46 an das Hinterklebematerial 23, 43, eine
als Querschneider ausgebildete Schneideinrichtung 50, 55 für das Ablängen des Hinterklebematerials
23, 33, 38, 43, d.h. zum Abtrennen von Abschnitten 3, 4, 5, 6 (Fig. 5) entsprechend
einer Dicke 19 (Fig. 2) des jeweiligen Rückens 2 des Buchblocks 1, ein in Fig. 1A
dargestelltes Fördermittel 60, 64 zum Anbringen der Abschnitte 3, 4, 5, 6 an den beleimten
Rücken 2 des Buchblocks 1, eine diese Abschnitte 3, 4, 5, 6 anpressende, ein Andrückelement
86 aufweisende Andrückeinrichtung 85 und eine Fördereinrichtung 10, die den Buchblock
1 in einem gleichen gegenseitigen Abstand zwischen zwei Transportketten 11, 12 einspannt
sowie in einer der Längsrichtung des Rückens 2 des Buchblocks 1 entsprechenden Förderrichtung
10' intermittierend durch die Buchfertigungsstraße 7 transportiert.
[0045] In der Beleimeinrichtung 80 wird der nach oben weisende Rücken 2 des Buchblocks 1
mit einer der Rückenform anpassbaren Auftragswalze 81 über seine gesamte Rückenlänge
9 (Fig. 6) mit dem Klebstoff 8 versehen. Generell wird danach in der stromaufwärtigen
(rechten) Hinterklebestation 16 mittels des Fördermittels 60 ein erster Abschnitt
3 oder ein erster Abschnitt 3 und zumindest ein weiterer Abschnitt 4 des Hinterklebematerials
23, 33 und anschliessend in der stromabwärtigen (linken) Hinterklebestation 17 mittels
des Fördermittels 64 zumindest ein zweiter Abschnitt 5 oder ein zweiter Abschnitt
5 und zumindest ein weiterer Abschnitt 6 des Hinterklebematerials 43, 38 einander
überlappend an den mit dem Klebstoff 8 versehenen Rücken 2 des Buchblocks 1, diesen
vollständig abdeckend angebracht. Dabei kann am Hinterklebematerial 23, 43 für den
ersten und/oder den zweiten Abschnitt 3, 5 zusätzlich ein Kapitalband 26, 46 angebracht
werden. Zum in der rechten Hinterklebestation 16 erfolgenden Ablängen des ersten Abschnitts
3 steht demnach entweder das Hinterklebematerial 23 oder eine aus dem Hinterklebematerial
23 und dem Kapitalbad 26 gebildete Hinterklebematerialbahn 24 zur Verfügung. Dementsprechend
wird zum in der linken Hinterklebestation 17 erfolgenden Ablängen des zweiten Abschnitts
5 entweder das Hinterklebematerial 43 oder eine aus dem Hinterklebematerial 43 und
dem Kapitalband 46 gebildete Hinterklebematerialbahn 44 zur Verfügung gestellt.
[0046] Der je nach Format des zu verarbeitenden Buchblocks 1 zusätzlich zum ersten und zum
zweiten Abschnitt 3, 5 verwendete, zumindest eine weitere Abschnitt 4 des Hinterklebematerials
33 wird vom ersten Fördermittel 60 gemeinsam mit dem ersten Abschnitt 3 und überlappend
zum ersten Abschnitt 3 an den Rücken 2 des beleimten Buchblocks 1 angebracht. Nach
dem anschliessenden überlappenden Anbringen des zweiten Abschnitts 5 ist der zumindest
eine weitere Abschnitt 4 derart zwischen dem ersten und dem zweiten Abschnitt 3, 5
an den beleimten Rücken 2 des Buchblocks 1 angebracht, das er sowohl den ersten als
auch den zweiten Abschnitt 3, 5 überlappt.
[0047] Analog dazu wird je nach Format des zu verarbeitenden Buchblocks 1 zusätzlich zum
ersten und zum zweiten Abschnitt 3, 5 sowie entweder zusätzlich oder alternativ zum
zumindest einen weiteren Abschnitt 4 des Hinterklebematerials 33 der zumindest eine
weitere Abschnitt 6 des Hinterklebematerials 38 vom zweiten Fördermittel 64 gemeinsam
mit dem zweiten Abschnitt 5 und überlappend zum zweiten Abschnitt 5 an den Rücken
2 des beleimten Buchblocks 1 angebracht. Der zumindest eine weitere Abschnitt 6 ist
dann derart zwischen dem ersten und dem zweiten Abschnitt 3, 5 an den beleimten Rücken
2 des Buchblocks 1 angebracht, dass er sowohl den ersten als auch den zweiten Abschnitt
3, 5 überlappt. Wurde zusätzlich zu diesem zumindest einen weiteren Abschnitt 6 des
Hinterklebematerials 38 vorgängig auch noch zumindest ein weiterer Abschnitt 4 des
Hinterklebematerials 33 gemeinsam mit dem ersten Abschnitt 3 angebracht, so überlappen
die beiden an den Rücken des Buchbocks angebrachten weiteren Abschnitte 4, 6 einander.
[0048] Grundsätzlich wird jeder nachfolgend an den Rücken 2 des Buchblocks 1 anzubringende
Abschnitt 5, 6 des Hinterklebematerials 43, 38 überlappend zu einem bereits vorgängig
an den Rücken 2 des Buchblocks 1 angebrachten Abschnitt 3, 4 angebracht.
[0049] Die Überlappung der gemeinsam am Rücken 2 des Buchblocks 1 anzubringenden Abschnitte
3, 4 bzw. der gemeinsam am Rücken 2 des Buchblocks 1 anzubringenden Abschnitte 5,
6 kann dadurch realisiert werden, dass die stromauf des ersten Fördermittels 60 angeordneten
Zuführeinrichtungen 20, 30 für das Hinterklebematerial 23, 33 bzw. die stromauf des
zweiten Fördermittels 64 angeordneten Zuführeinrichtungen 40, 35 für das Hinterklebematerial
43, 38 in Förderrichtung 10' derart versetzt zueinander sind, dass das Hinterklebematerial
23 für den ersten Abschnitt 3 sowie das Hinterklebematerial 33 für den zumindest einen
weiteren Abschnitt 4 einander überlappend zum ersten Fördermittel 60 zugeführt wird
und/oder das Hinterklebematerial 43 für den zweiten Abschnitt 5 sowie das Hinterklebematerial
38 für den zumindest einen weiteren Abschnitt 6 einander überlappend zum zweiten Fördermittel
64 zugeführt wird.
[0050] Natürlich können sowohl der erste Abschnitt 3 und der zumindest eine weitere Abschnitt
4 als auch der zweite Abschnitt 5 und der zumindest eine weitere Abschnitt 6 vom jeweiligen
Fördermittel 60, 64 in jeweils aufeinanderfolgenden Arbeitsschritten auch einzeln
an den Rücken 2 des Buchblocks 1 angebracht werden. Bei einem derartigen Verfahren
kann das Überlappen des ersten Abschnitts 3 und des zumindest einen weiteren Abschnitts
4 bzw. das Überlappen des zweiten Abschnitts 5 und des zumindest einen weiteren Abschnitts
6 durch den intermittierenden Betrieb der Fördereinrichtung 10 realisiert werden.
Eine gegeneinander versetzte Anordnung der jeweiligen Zuführeinrichtungen 20, 30,
35, 40 ist in diesem Fall nicht erforderlich.
[0051] Wie in Fig. 2 detailliert dargestellt, wird in der ersten Zuführeinrichtung 20 der
rechten Hinterklebestation 16 von einer als Rolle ausgebildeten Speichereinrichtung
22 bahnförmiges Hinterklebematerial 23 abgezogen, mittels der Seitenschneideinrichtung
27 rechtsseitig beschnitten, mittels der Leimdüse 28 am rechten Rand beleimt und mit
dem von einer Kapitalbandrolle 25 abgewickeltem Kapitalband 26 zu einer Hinterklebematerialbahn
24 verklebt. Diese wird von einer Abzugseinrichtung 21 unter ein Obermesser 51 der
als Querschneider ausgebildeten Schneideinrichtung 50 geschoben, und dort entsprechend
des Rückens 2 des jeweiligen Buchblocks 1 abgelängt, d.h. auf die Dicke 19 dieses
Rückens 2 zugeschnitten. Dazu gibt eine Maschinensteuerung 87 der jeweiligen Abzugseinrichtung
21, 31 basierend auf den Buchblockdaten ein entsprechendes Ablängmaß vor. Der auf
diese Weise entstandene erste Abschnitt 3 der Hinterklebematerialbahn 24 liegt zunächst
auf einem an einem Untermesser 52 der Schneideinrichtung 50 angrenzenden Auflagetisch
53 auf. Natürlich kann statt der aus dem Hinterklebematerial 23 und dem Kapitalband
26 gebildeten Hinterklebematerialbahn 24 auch lediglich ein Hinterklebematerial 23
ohne zusätzliches Kapitalband 26 verwendet werden.
[0052] In der zweiten Zuführeinrichtung 30 der rechten Hinterklebestation 16 wird im Bedarfsfall
von einer Speichereinrichtung 32 mittels einer Abzugseinrichtung 31 das weitere bahnförmige
Hinterklebematerial 33 abgezogen und entsprechend der Dicke 19 des Rückens 2 des Buchblocks
1 unter das sich in oberer Stellung befindliche Obermesser 51 der Schneideinrichtung
50 vorgeschoben. Das vorgeschobene Hinterklebematerial 33 wird ebenfalls entsprechend
abgelängt und damit der weitere Abschnitt 4 des Hinterklebematerials 33 erzeugt, welcher
zunächst auf dem am Untermesser 52 der Schneideinrichtung 50 angrenzenden Auflagetisch
53 aufliegt (Fig. 5). Befindet sich die zweite Zuführeinrichtung 30 in einer Wartestellung,
wird das von der Speichereinrichtung 32 kommende Hinterklebematerial 33 durch die
Abzugseinrichtung 31 eingespannt und endet, wie in Fig. 2 gezeigt, unmittelbar stromauf
des Untermessers 52 der Schneideinrichtung 50.
[0053] Wie in Fig. 2A detailliert dargestellt, wird in der ersten Zuführeinrichtung 40 der
linken Hinterklebestation 17 das von einer als Rolle ausgebildeten Speichereinrichtung
42 abgezogene Hinterklebematerial 43 durch eine Seitenschneideinrichtung 47 linksseitig
beschnitten, mittels der Leimdüse 48 am linken Rand beleimt und mit dem von einer
Kapitalbandrolle 45 abgewickelten Kapitalband 46 zu einer Hinterklebematerialbahn
44 verklebt. Diese wird von einer Abzugseinrichtung 41 unter ein Obermesser 56 der
Schneideinrichtung 55 geschoben und dort entsprechend des Rückens 2 des jeweiligen
Buchblocks 1 abgelängt, d.h. auf die Dicke 19 des Rückens 2 zugeschnitten. Der auf
diese Weise von der Hinterklebematerialbahn 44 abgetrennte zweite Abschnitt 5 der
Hinterklebematerialbahn 44 liegt nun auf dem an einem Untermesser 57 der Schneideinrichtung
55 angrenzenden Auflagetisch 58 auf. Natürlich kann statt der aus dem Hinterklebematerial
43 und dem Kapitalband 46 gebildeten Hinterklebematerialbahn 44 auch lediglich ein
Hinterklebematerial 43 ohne zusätzliches Kapitalband 46 verwendet werden.
[0054] In der zweiten Zuführeinrichtung 35 der linken Hinterklebestation 17 wird im Bedarfsfall
von einer ebenfalls als Rolle ausgebildeten Speichereinrichtung 37 mittels einer Abzugseinrichtung
36 das weitere bahnförmige Hinterklebematerial 38 abgezogen und unter die Schneideinrichtung
55 geschoben. Das vorgeschobene Hinterklebematerial 38 wird danach ebenfalls entsprechend
abgelängt und damit der weitere Abschnitt 6 des Hinterklebematerials 38 erzeugt, welcher
zunächst auf einem am Untermesser 57 der Schneideinrichtung 55 angrenzenden Auflagetisch
58 aufliegt (Fig. 5). Befindet sich die zweite Zuführeinrichtung 35 der linken Hinterklebestation
17 in Wartestellung, wird das von der Speichereinrichtung 37 kommende Hinterklebematerial
38 von der Abzugseinrichtung 36 eingespannt und endet, wie in Fig. 2A gezeigt, unmittelbar
stromauf des Untermessers 57 der Schneideinrichtung 55.
[0055] Wie in Fig. 1A gezeigt, wird durch eine 180°-Schwenkbewegung eines zum jeweiligen
Auflagetisch 53, 58 parallel ausgerichteten Saugelements 63, 67 des Fördermittels
60, 64 der in Förderrichtung 10' hintereinander angeordneten Hinterklebestationen
16, 17 der Tandem-Hinterklebestation 15 eine Aufnahmeposition 61, 65 bzw. eine Abgabeposition
62, 66 für den jeweiligen Abschnitt 3, 4, 5, 6 der Hinterklebematerialbahn 24, 44
bzw. des Hinterklebematerials 33, 38 erreicht. Bevor die Schneideinrichtung 50, 55
durch Absenken ihres Obermessers 51, 56 gegen das jeweilige Untermesser 52, 57 einen
Abschnitt 3, 5, 4, 6 von der aus dem Hinterklebematerial 23, 43 und dem daran angeklebten
Kapitalband 26, 46 bestehenden Hinterklebematerialbahn 24, 44 bzw. von dem Hinterklebematerial
33, 38 abtrennt, wird das Saugelement 63, 67 des Fördermittels 60, 64 in die Aufnahmeposition
61, 65 geschwenkt, um schliesslich den ersten bzw. den zweiten Abschnitt 3, 5 und
bei Bedarf jeweils zumindest einen der weiteren Abschnitte 4, 6 zwischen dem jeweiligen
Saugelement 63, 67 und dem Auflagetisch 53, 58 einzuklemmen. Nach dem anschliessenden
Ablängen saugt das Saugelement 63, 67 den ersten bzw. den zweiten Abschnitt 3, 5 oder
den ersten Abschnitt 3 und den zumindest einen weiteren Abschnitt 4 bzw. den zweiten
Abschnitt 5 und den zumindest einen weiteren Abschnitt 6 an und transportiert diese
jeweils durch eine Schwenkbewegung um 180° in die Abgabeposition 62, 66. Je nach räumlicher
Anordnung der Aufnahmeposition 61, 65 zur Abgabeposition 62, 66 kann für diese Schwenkbewegung
natürlich auch ein anderer Schwenkwinkel ausgewählt werden. Die Schwenkbewegung kann
ebenso in ein und derselben horizontalen Ebene erfolgen, wie die Zuführung des jeweiligen
Abschnitts 3, 5 oder der jeweiligen Abschnitte 3, 4, 5, 6 zum Auflagetisch 53, 58.
[0056] Die Buchblocks 1 werden aufeinanderfolgend, in stehender Anordnung und mit dem Rücken
2 nach oben zeigend, mittels der beiden sich gegenüberliegenden, intermittierend umlaufenden
Transportketten 11, 12 der Fördereinrichtung 10 zur jeweiligen Hinterklebestation
16, 17 der Tandem-Hinterklebestation 15 transportiert und dabei durch seitliche Führungen
13, 14 ausgerichtet und gestützt. Während dieses Transports werden die Rücken 2 der
zu verarbeitenden Buchblocks 1 in der Beleimeinrichtung 80 jeweils in einem einzigen
Auftragsvorgang über ihre gesamte Rückenlänge 9 mit dem Klebstoff 8 versehen.
[0057] In der Abgabeposition 62 des Fördermittels 60 der rechten Hinterklebestation 16 bringt
das Saugelement 63 je nach vorhergehender Bereitstellung am Auflagetisch 53 einen
ersten Abschnitt 3 oder einen ersten Abschnitt 3 und zumindest einen weiteren Abschnitt
4 des Hinterklebematerials 23, 33 an den mit Klebstoff 8 versehenen Rücken 2 des zugehörigen
Buchblocks 1 an. Danach bringt das Saugelement 67 in der Abgabeposition 66 des Fördermittels
64 der linken Hinterklebestation 17 zumindest einen zweiten Abschnitt 5 oder ein zweiten
Abschnitt 5 und zumindest einen weiteren Abschnitt 6 des Hinterklebematerials 43,
38 an den mit Klebstoff 8 versehenen Rücken 2 des gleichen Buchblocks 1 an. Nach dem
Anbringen der jeweiligen Abschnitte 3, 4, 5, 6 schwenken beide Saugelemente 63, 67
wieder in ihre jeweilige Aufnahmeposition 61, 65 zurück, um für einen nachfolgenden
Buchblock 1 gleichen Formats den nächsten Abschnitt 3, 5 oder die nächsten Abschnitte
3, 4, 5, 6 in gleicher Weise zu übernehmen. In der der Tandem-Hinterklebestation 15
nachgelagerten, ein Andrückelement 86 aufweisenden Andrückeinrichtung 85 (Fig. 1)
werden die an den beleimten Rücken 2 des Buchblocks 1 angebrachten Abschnitte 3, 4,
5, 6 der Hinterklebematerialbahn 24, 44 bzw des Hinterklebematerials 33, 38 gleichmäßig
und ganzflächig an den Rücken 2 angepresst. Dabei ist das Andrückelement 86 beispielsweise
als ein Andrückkissen, d.h. als ein flexibles Kissen aus Schaumstoff oder ähnlichen
Materialien ausgebildet.
[0058] Die Fördermittel 60, 64 der Tandem-Hinterklebestation 15 unterscheiden sich von den
Fördermitteln einer herkömmlichen Hinterklebestation dadurch, dass das Saugelement
63, 67 jeweils einen segmentierten Aufbau hat, d.h. in einzelne in Fig. 6, 7, 8 dargestellte
Segmente 68, 74 mit jeweils einer Kontaktfläche 69, 75 zum Rücken 2 des Buchblocks
1 aufgeteilt ist. Die sich in der Förderrichtung 10' der Buchblocks 1 erstreckende
Länge dieser Segmente 68, 74 hängt von der jeweiligen Speichereinrichtung 22, 32,
37, 42 bzw. von der Breite des in der Speichereinrichtung 22, 32, 37, 42 befindlichen
Hinterklebematerials 23, 33, 38, 43 ab.
[0059] Ist das in Fig. 7 gezeigte zweite Segment 74 des Saugelements 63 beispielsweise nicht
mit einem weiteren Abschnitt 4 des Hinterklebematerials 33 belegt, wird dieses Segment
74, gegenüber dem mit dem ersten Abschnitt 3 der Hinterklebematerialbahn 24 belegten
ersten Segment 68 des Saugelements 63 derart versetzt, dass seine Kontaktfläche 75
keinen Kontakt mit dem Rücken 2 des Buchblocks 1 aufweist, während die mit dem ersten
Abschnitt 3, der Hinterklebematerialbahn 24 belegte Kontaktfläche 69 in Kontakt mit
dem Rücken 2 des Buchblocks 1 bzw. dem daran angebrachten ersten Abschnitt 3 ist.
Dabei ist die tatsächliche Höhendifferenz der Kontaktflächen 69, 75 nicht entscheidend.
Wesentlich ist vielmehr, dass die nicht mit einem weiteren Abschnitt 4 des Hinterklebematerials
33 belegte Kontaktfläche 75 des zweiten Segments 74 keinen Klebstoff 8 vom Rücken
2 des Buchblocks 1 aufnimmt, da eine solche Verschmutzung unweigerlich zu Störungen
der Buchfertigungsstraße 7 führen würde.
[0060] Bei einem Formatwechsel des zu hinterklebenden Buchblocks 1 werden die beiden Hinterklebestationen
16, 17 veranlasst durch die Maschinensteuerung 87 (Fig. 2, 2A) über eine in Fig. 1,
3 und 4 lediglich mittels eines Doppelpfeils dargestellte Stelleinrichtung 18 gegensinnig
so weit verstellt, bis die jeweiligen Abschnitte 3, 4, 5, 6 der Hinterklebematerialbahn
24, 44 bzw. des Hinterklebematerials 33, 38 passgenau an den Rücken 2 des vom Format
des vorgängig verarbeiteten Buchblocks 1 abweichenden neuen Buchblocks 1 angebracht
werden können.
[0061] Nachfolgend werden mehrere unterschiedliche Verfahrensabläufe beschrieben, welche
jeweils vom Format der zu verarbeitenden Buchblocks 1 abhängen.
[0062] Fig. 3 zeigt eine Tandem-Hinterklebestation 15 in der Buchblocks 1 mit einem Format
verarbeitet werden, bei dem in der rechten Hinterklebestation 16 der erste Abschnitt
3 der Hinterklebematerialbahn 24 und in linken Hinterklebestation 16 der zweite Abschnitt
5 der Hinterklebematerialbahn 44 an den Rücken 2 eines Buchblocks 1 angebracht wird.
Dazu wird mittels der Abzugseinrichtungen 21, 41 von den beiden Speichereinrichtungen
22, 42 der ersten Zuführeinrichtungen 20, 40 zunächst jeweils ein Hinterklebematerial
23, 43 abgezogen, mittels der jeweiligen Seitenschneideinrichtung 27, 47 beschnitten
und mit jeweils einem Kapitalband 26, 46 zu einer Hinterklebematerialbahn 24, 44 verbunden,
welche anschliessend unter die Schneideinrichtung 50, 55 geschoben und dort entsprechend
der Dicke 19 (Fig. 2) des Rückens 2 des jeweiligen Buchblocks 1 abgelängt wird. Der
damit jeweils entstandene erste bzw. zweite Abschnitt 3, 5 der Hinterklebematerialbahn
24, 44 liegt zunächst auf dem an der jeweiligen Schneideinrichtung 50, 55 folgenden
Auflagetisch 53, 58 und wird anschliessend mittels des Fördermittels 60, 64 (Fig.
1A) an den Rücken 2 des Buchblocks 1 angebracht.
[0063] Fig.4 zeigt eine Tandem-Hinterklebestation 15 in der Buchblocks 1 mit einem Format
verarbeitet werden, bei dem jeweils ein erster und ein zweiter Abschnitt 3, 5 der
Hinterklebematerialbahn 24, 44 und ein weiterer Abschnitt 6 des Hinterklebematerials
38 an den Rücken 2 des Buchblocks 1 angebracht werden. Zusätzlich zum bereits zur
Fig. 3 beschriebenen Ablauf wird dazu mittels der Abzugseinrichtung 36 der linken
Hinterklebestation 17 von der Speichereinrichtung 37 der zweiten Zuführeinrichtung
35 ein Hinterklebematerial 38 abgezogen, neben der Hinterklebematerialbahn 44 unter
die Schneideinrichtung 55 geschoben und entsprechend der Dicke 19 (Fig. 2) des Rückens
2 des zugehörigen Buchblocks 1 abgelängt. Der auf diese Weise entstandene weitere
Abschnitt 6 des Hinterklebematerials 38 liegt nun gemeinsam mit dem zweiten Abschnitt
5 der Hinterklebematerialbahn 44 auf dem am Untermesser 57 der Schneideinrichtung
55 angrenzenden Auflagetisch 58 und wird vom Fördermittel 64 (Fig. 1A) der linken
Hinterklebestation 17 an den Rücken 2 des Buchblocks 1 angebracht.
[0064] Fig. 5 zeigt eine Tandem-Hinterklebestation 15 in der Buchblocks 1 mit einem Format
verarbeitet werden, bei dem jeweils ein erster bzw. ein zweiter Abschnitt 3, 5 der
Hinterklebematerialbahnen 24, 44 sowie jeweils ein weiterer Abschnitt 4, 6 des Hinterklebematerials
33, 38 an den Rücken 2 des Buchblocks 1 angebracht werden. Zusätzlich zum bereits
zur Fig. 4 beschriebenen Ablauf wird dazu mittels der Abzugseinrichtung 31 der rechten
Hinterklebestation 16 von der Speichereinrichtung 32 der zweiten Zuführeinrichtung
30 ein Hinterklebematerial 33 abgezogen, neben der Hinterklebematerialbahn 24 unter
die Schneideinrichtung 50 geschoben und entsprechend der Dicke 19 (Fig. 2) des Rückens
2 des zugehörigen Buchblocks 1 abgelängt. Der auf diese Weise entstandene weitere
Abschnitt 4 des Hinterklebematerials 33 liegt nun gemeinsam mit dem ersten Abschnitt
3 der Hinterklebematerialbahn 24 auf dem am Untermesser 52 der Schneideinrichtung
50 angrenzenden Auflagetisch 53 und wird vom Fördermittel 60 (Fig. 1A) der rechten
Hinterklebestation 16 an den Rücken 2 des Buchblocks 1 angebracht.
[0065] Das in Fig. 6 näher dargestellte Fördermittel 60 der rechten Hinterklebestation 16
zeigt das in die beiden Segmente 68, 74 geteilte Saugelement 63 in der Abgabeposition
62 (Fig.1A) für den ersten und den weiteren Hinterklebeabschnitt 3, 4. Der das Hinterklebematerial
23 und das daran angeklebte Kapitalband 26 aufweisende erste Abschnitt 3 ist vom ersten
Segment 68 des Saugelements 63 aufgenommen. Das zweite Segment 74 des Saugelements
63 steht in seiner Arbeitsstellung und hat den weiteren Abschnitt 4 des Hinterklebematerials
33 aufgenommen. Die beiden Abschnitte 3 und 4 überlappen sich im mittleren Bereich
leicht.
[0066] Die beiden Segmente 68, 74 des Fördermittels 60 der rechten Hinterklebestation 16
besitzen jeweils ein in Fig. 8 näher dargestelltes Bohrungssystem 70, 76 mit ersten,
die jeweilige Kontaktfläche 69, 75 durchdringenden Saugbohrungen 71, 77, mit jeweils
zumindest einer zweiten, die Segmente 68, 74 beispielsweise nach oben durchdringenden
Bohrung 72, 78 und jeweils einer dritten, die jeweiligen ersten Saugbohrungen 71,
77 und die jeweils zumindest eine, zweite Bohrung 72, 78 verbindenden dritten Bohrung
73, 79. Das Bohrungssystem 70, 76 saugt die in Fig. 6 dargestellten Abschnitte 3,
4 in der Aufnahmeposition 61 mittels Saugluft an und gibt diese Abschnitte 3, 4 durch
Abblasen oder Loslassen in der Abgabeposition 62 an den mit dem Klebstoff 8 versehenen
Rücken 2 des Buchblocks 1 ab (Fig. 1A). Dabei wird die Saugluft durch die jeweils
zumindest eine, zweite Bohrung 72, 78 abgesaugt.
[0067] Durch eine Drehbewegung, welche durch eine Schwenkwelle 82 eingeleitet wird, bewegt
sich das Saugelement 63 zwischen der Aufnahmeposition 61 und der Abgabeposition 62
hin und her. Mit einem beispielsweise als Pneumatikzylinder ausgebildeten Aktor 83
kann das zweite Segment 74 des Saugelements 63 des rechten Fördermittels 60 wahlweise
in einer am Rücken 2 des Buchblocks 1 befindlichen Arbeitsstellung oder einer zurückgezogenen
Ruhestellung positioniert werden.
[0068] In der Figur 7 wird der Zustand gezeigt, bei dem das Fördermittel 60 der rechten
Hinterklebestation 16 nur den ersten Abschnitt 3 der Hinterklebematerialbahn 24 anzulegen
hat. Dazu wird das zweite Segment 74 mittels des Aktors 83 in seine Ruhestellung versetzt,
so dass es gegenüber dem ersten Segment 68 um einen Segmenthub 84 zurücksteht. Dadurch
wird erreicht, dass das zweite Segment 74 nicht mit Klebstoff 8 vom beleimten Rücken
2 des Buchblocks 1 in Berührung kommt. Der Teil des Rückens 2 des Buchblocks 1, der
vom Fördermittel 60 nicht mit einem oder mehreren Abschnitten 3, 4 versehen worden
ist, wird anschliessend mit zumindest einem vom Fördermittel 64 der linken Hinterklebestation
17 zugeführten Abschnitt 5, 6 hinterklebt.
[0069] Wie Figur 8 zeigt, sind die Segmente 68 und 74 des Saugelements 63 mit je mindestens
einem unabhängig voneinander arbeitenden Bohrungssystem 70, 76 versehen, durch welche
die Saugluft über die jeweils zumindest eine, zweite Bohrung 72, 78 abgezogen, oder
durch welche Blasluft eingebracht werden kann. Je nach der Breite der Abschnitte 3,
4 der Hinterklebematerialbahn 24 bzw. des Hinterklebematerials 33 können auch mehrere
Bohrungssysteme 70, 76 verwendet werden, wie dies in Fig. 7 beispielhaft mit je zwei
Bohrungssystemen 70, 76 dargestellt ist. Die Bohrungssysteme 70, 76 können durch die
Maschinensteuerung 87 einzeln zu- oder abgeschaltet werden.
[0070] Das Fördermittel 64 der nicht näher dargestellten linken Hinterklebestation 17 ist
analog, jedoch im Wesentlichen spiegelbildlich aufgebaut wie das oben beschriebene
Fördermittel 60 der rechten Hinterklebestation 16 und arbeitet in analoger Weise.
Alternativ zu einem analogen Aufbau wie das Fördermittel 60 kann das Fördermittel
64 der linken Hinterklebestation 17 auch nur ein einziges Segment oder aber mehr als
zwei Segmente aufweisen.
[0071] Mit der Maschinensteuerung 87 werden die im Einsatz stehenden Zuführeinrichtungen
20, 30, 35, 40, die Position der versetzbaren zweiten Segmente 74 und auch die aktiven
Bohrungssysteme 70, 76 zur Beaufschlagung mit Luft/Vakuum gesteuert.
1. Verfahren zum Anbringen von Abschnitten (3, 4, 5, 6) eines Hinterklebematerials (23,
33, 38, 43) an den Rücken (2) eines Buchblocks (1), bei dem
1.1 der Buchblock (1) in einer Buchfertigungsstraße (7) in einer Förderrichtung (10')
transportiert und der Rücken (2) des Buchblocks (1) mit einem Klebstoff (8) versehen
wird und
1.2 nacheinander Abschnitte (3, 4, 5, 6) des Hinterklebematerials (23, 33, 38, 43)
mittels zumindest eines Fördermittels an den mit dem Klebstoff (8) versehenen Rücken
(2) des Buchblocks (1) angebracht werden,
dadurch gekennzeichnet, dass
1.3 zunächst der Rücken (2) des Buchblocks (1) in einem einzigen Auftragsvorgang über
seine gesamte Rückenlänge (9) mit dem Klebstoff (8) versehen wird und
1.4 danach ein erster Abschnitt (3) oder ein erster Abschnitt (3) und zumindest ein
weiterer Abschnitt (4) des Hinterklebematerials (23, 33) von einem ersten Fördermittel
(60) und anschliessend zumindest ein zweiter Abschnitt (5) oder ein zweiter Abschnitt
(5) und zumindest ein weiterer Abschnitt (6) des Hinterklebematerials (43, 38) von
einem zweiten Fördermittel (64) einander überlappend an den mit dem Klebstoff (8)
versehenen Rücken (2) des Buchblocks (1) angebracht werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Abschnitte (3, 4, 5, 6) des Hinterklebematerials (23, 33, 38, 43) mit den Fördermitteln
(60, 64) derart am Rücken (2) des Buchblocks (1) positioniert werden, dass die zumindest
zwei einander überlappenden Abschnitte (3, 4, 5, 6) den Rücken (2) des Buchblocks
(1) vollständig bedecken.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass vom ersten Fördermittel (60) ein erster Abschnitt (3) des Hinterklebematerials (23)
und vom zweiten Fördermittel (64) ein zweiter Abschnitt (5) des Hinterklebematerials
(43) an den mit dem Klebstoff (8) versehenen Rücken (2) des Buchblocks (1) angebracht
wird, wobei zwischen dem ersten Abschnitt (3) und dem zweiten Abschnitt (5) zumindest
ein weiterer Abschnitt (4) des Hinterklebematerials (33) vom ersten Fördermittel (60)
gemeinsam mit dem ersten Abschnitt (3) und überlappend zum ersten Abschnitt (3) und/oder
ein weiterer Abschnitt (6) des Hinterklebematerials (38) vom zweiten Fördermittel
(64) gemeinsam mit dem zweiten Abschnitt (5) und überlappend zum zweiten Abschnitt
(5) an den Rücken (2) des Buchblocks (1) angebracht wird, und wobei jeder nachfolgend
an den Rücken (2) des Buchblocks (1) anzubringende Abschnitt (5, 6) des Hinterklebematerials
(43, 38) überlappend zu einem bereits vorgängig an den Rücken (2) des Buchblocks (1)
angebrachten Abschnitt (3, 4) angebracht wird, und wobei die jeweils am Rücken (2)
des Buchblocks (1) angebrachten Abschnitte (3, 4, 5, 6) diesen über seine Rückenlänge
(9) vollständig bedecken.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Fördermittel (60, 64) jeweils zumindest ein Saugelement (63, 67) mit einem ersten
Segment (68) und mit zumindest einem zweiten Segment (74) aufweisen, wobei mit dem
ersten Segment (68) des ersten Saugelements (63) der erste Abschnitt (3) des Hinterklebematerials
(23) und mit dem ersten Segment (68) des zweiten Saugelements (67) der zweite Abschnitt
(5) des Hinterklebematerials (43) an den Rücken (2) des Buchblocks (1) angebracht
werden, während mit dem jeweils zumindest einen, zweiten Segment (74) der Saugelemente
(63, 67) kein weiterer Abschnitt (4, 6) des Hinterklebematerials (33, 38) an den Rücken
(2) des Buchblocks (1) angebracht wird, und wobei das zumindest eine, zweite Segment
(74) gegenüber dem ersten Segment (68) jeweils derart versetzt ist oder derart versetzt
wird, dass eine Kontaktfläche (69) des ersten Segments (68) den Rücken (2) des Buchblocks
(1) berührt, während eine Kontaktfläche (75) des zumindest einen, zweiten Segments
(74) vom Rücken (2) des Buchblocks (1) beabstandet ist.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Hinterklebematerial (23) für den ersten Abschnitt (3) sowie das Hinterklebematerial
(33) für den zumindest einen weiteren Abschnitt (4) einander überlappend zum ersten
Fördermittel (60) zugeführt wird und/oder das Hinterklebematerial (43) für den zweiten
Abschnitt (5) sowie das Hinterklebematerial (38) für den zumindest einen weiteren
Abschnitt (6) einander überlappend zum zweiten Fördermittel (64) zugeführt wird.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass während oder nach dem Anbringen von Abschnitten (3, 4, 5, 6) eines Hinterklebematerials
(23, 33, 38, 43) an den Rücken (2) eines ersten Buchblocks (1) in der Buchfertigungsstraße
(7) an den Rücken (2) eines weiteren Buchblocks (1) ebenfalls Abschnitte (3, 4, 5,
6) eines Hinterklebematerials (23, 33, 38, 43) angebracht werden, wobei der Rücken
(2) des weiteren Buchblocks (1) eine gegenüber dem Rücken (2) des ersten Buchblocks
(1) unterschiedliche Rückenlänge (9) besitzt und wobei die Fördermittel (60, 64) in
der oder entgegen der Förderrichtung (10') derart gegeneinander verschoben werden,
dass nach Abarbeitung der Schritte 1.3 und 1.4 der erste Abschnitt (3) des Hinterklebematerials
(23) sowie der zweite Abschnitt (5) des Hinterklebematerials (43) oder der erste Abschnitt
(3) und zumindest ein weiterer Abschnitt (4) des Hinterklebematerials (23, 33) sowie
der zweite Abschnitt (5) und zumindest ein weiterer Abschnitt (6) des Hinterklebematerials
(43, 38) jeweils einander überlappend den Rücken (2) des weiteren Buchblocks (1) vollständig
bedecken.
7. Vorrichtung zum Anbringen von Abschnitten (3, 4, 5, 6) eines Hinterklebematerials
(23, 33, 38, 43) an den Rücken (2) eines Buchblocks (1), mit einer Fördereinrichtung
(10) zum in einer Förderrichtung (10') erfolgenden Transport des Buchblocks (1) durch
eine Buchfertigungsstraße (7), einer Beleimeinrichtung zum Aufbringen eines Klebstoffs
(8) auf den Rücken (2) des Buchblocks (1), zumindest einer Hinterklebestation (16,
17) mit zumindest einer Zuführeinrichtung (20, 30; 35, 40) für das Hinterklebematerial
(23, 33, 38, 43) sowie zumindest einer Schneideinrichtung (50, 55) zum Ablängen der
Abschnitte (3, 4, 5, 6) des Hinterklebematerials (23, 33, 38, 43) entsprechend einer
Dicke (19) des Rückens (2) des jeweiligen Buchblocks (1) und mit zumindest einem zum
Anbringen der Abschnitte (3, 4, 5, 6) des Hinterklebematerials (23, 33, 38, 43) an
den mit Klebstoff (8) versehenen Rücken (2) des Buchblocks (1) ausgebildeten Fördermittel,
dadurch gekennzeichnet, dass die Vorrichtung in Förderrichtung (10') hintereinander angeordnet eine einzige Beleimeinrichtung
(80) zum Auftragen des Klebstoffs (8) auf den Rücken (2) des Buchblocks (1) und über
seine gesamte Rückenlänge (9), ein erstes Fördermittel (60) zum Anbringen eines ersten
Abschnitts (3) oder eines ersten Abschnitts (3) und zumindest eines weiteren Abschnitts
(4) des Hinterklebematerials (23, 33) und zumindest ein zweites Fördermittel (64)
zum gegenüber dem ersten Abschnitt (3) oder gegenüber dem ersten Abschnitt (3) und
dem zumindest einen weiteren Abschnitt (4) überlappenden Anbringen zumindest eines
zweiten Abschnitts (5) oder eines zweiten Abschnitts (5) und zumindest eines weiteren
Abschnitts (6) des Hinterklebematerials (38, 43) an den mit Klebstoff (8) versehenen
Rücken (2) des Buchblocks (1) aufweist.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Fördermittel (60, 64) jeweils ein Saugelement (63, 67) mit einem ersten und mit
zumindest einem zweiten Segment (68, 74) zur Aufnahme, zum vorübergehenden Halten
und zum Abgeben jeweils eines Abschnitts (3, 4, 5, 6) des Hinterklebematerials (23,
33, 38, 43) aufweisen.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass das erste Segment (68) eine erste Kontaktfläche (69) zum Rücken (2) des Buchblocks
(1) und das zumindest eine, zweite Segment (74) eine zweite Kontaktfläche (75) zum
Rücken (2) des Buchblocks (1) aufweist, wobei das zumindest eine, zweite Segment (74)
gegenüber dem ersten Segment (68) derart versetzbar ausgebildet ist, dass die Kontaktfläche
(69) des ersten Segments (68) den Rücken (2) des Buchblocks (1) berührt, während eine
Kontaktfläche (75) des zweiten Segments (74) vom Rücken (2) des Buchblocks (1) beabstandet
ist.
10. Vorrichtung nach Anspruch 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, dass am Saugelement (63, 67) jeweils ein Aktor (83) zum Versetzen des zumindest einen,
zweiten Segments (74) gegenüber dem ersten Segment (68) angeordnet ist.
11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 8 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass das Saugelement (63, 67) gegen ein sich vom Saugelement (63, 67) unterscheidendes,
anderes Saugelement (63, 67) austauschbar am jeweiligen Fördermittel (60, 64) angeordnet
ist.
12. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 8 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest ein erstes und/oder zweites Segment (68, 74) gegen ein sich vom ersten
und/oder zweiten Segment (68, 74) unterscheidendes, anderes Segment (68,74) austauschbar
am jeweiligen Saugelement (63, 67) angeordnet ist.
13. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 7 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass stromauf des ersten Fördermittels (60) und/oder stromauf des zweiten Fördermittels
(64) zumindest zwei Zuführeinrichtungen (20, 30; 35, 40) für das Hinterklebematerial
(23, 33, 38, 43) angeordnet und in Förderrichtung (10') derart versetzt zueinander
sind, dass das Hinterklebematerial (23) für den ersten Abschnitt (3) sowie das Hinterklebematerial
(33) für den zumindest einen weiteren Abschnitt (4) einander überlappend zum ersten
Fördermittel (60) zuführbar ist und/oder das Hinterklebematerial (43) für den zweiten
Abschnitt (5) sowie das Hinterklebematerial (38) für den zumindest einen weiteren
Abschnitt (6) einander überlappend zum zweiten Fördermittel (64) zuführbar ist.
14. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 7 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest zwei in der Förderrichtung (10') des Buchblocks (1) durch die Buchfertigungsstraße
(7) hintereinander angeordnete Hinterklebestationen (16, 17) eine gemeinsame Tandem-Hinterklebestation
(15) mit jeweils zumindest einer Zuführeinrichtung (20, 30; 35, 40) zur Bereitstellung
der Abschnitte (3, 4, 5, 6) des Hinterklebematerials (23, 33, 38, 43) bilden.
15. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 7 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass den Fördermitteln (60, 64) jeweils zwei Zuführeinrichtungen (20, 30; 35, 40) für
das Hinterklebematerial (23, 33, 38, 43) zugeordnet sind, wobei jeweils die zweite
Zuführeinrichtung (30; 35) je nach Format des mit Abschnitten (3, 4, 5, 6) eines Hinterklebematerials
(23, 33, 38, 43) zu versehenden Buchblocks (1) mittels einer Maschinensteuerung (87)
zuschaltbar ist.
16. Buchfertigungsstraße mit einer Vorrichtung nach einem der Ansprüche 7 bis 15.