[0001] Die Erfindung betrifft ein Injektionsventil für eine Injektionslanze zum Erzeugen
eines Injektionskörpers im Boden, mit einem Ventilgrundkörper, in welchem mindestens
eine Austrittsöffnung vorgesehen ist, welche verschließbar ist und zum Austreten eines
Injektionsmediums in den umgebenden Boden geöffnet werden kann, gemäß dem Oberbegriff
des Anspruchs 1.
[0002] Die Erfindung betrifft weiterhin ein Verfahren zum Erzeugen eines Injektionskörpers
im Boden, bei dem eine Injektionsbohrung in den Boden eingebracht wird, die Injektionsbohrung
mit einer aushärtbaren Mantelmischung verfüllt wird, eine Injektionslanze mit einem
Injektionsventil in der Injektionsbohrung angeordnet wird und nach dem Aushärten der
Mantelmischung über das Injektionsventil ein Injektionsmedium in den Boden eingepresst
wird, wobei der Injektionskörper gebildet wird, gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs
11.
[0003] Ein derartiges Injektionsventil und ein derartiges Verfahren zum Erzeugen eines Injektionskörpers
im Boden gehen aus der
DE 10 2008 056 261 B4 hervor. Injektionen im Boden oder Baugrund können unterschiedliche Zwecke erfüllen.
Zum einen kann die Druckfestigkeit des Baugrundes erhöht werden, was beispielsweise
für eine Unterfangung von Gebäuden vorteilhaft ist. Eine weitere Anwendung besteht
darin, dass die Dichtigkeit des Bodens erhöht wird, indem man die Poren im Boden mit
einem gelierenden oder erhärtenden Injektionsmedium auffüllt.
[0004] Insbesondere ist es bekannt, eine Vielzahl von Injektionskörpern rasterartig in den
Boden einzubringen und anzuordnen, so dass sich die einzelnen Injektionskörper überlappen
oder zumindest berühren. So kann beispielsweise eine sogenannte Dichtsohle gegen eindringendes
Grundwasser gebildet werden. Derartige Dichtsohlen werden insbesondere zum Abdichten
von Baugruben verwendet, deren vertikale Wände beispielsweise aus Bohrpfählen, Spundwänden
oder Schlitzwänden gebildet sind. Um eine hinreichend dichte Sohle aus den Injektionskörpern
zu bilden, muss sichergestellt werden, dass sich die Injektionskörper zuverlässig
berühren oder überlappen, um Lücken oder Fehlstellen in der Dichtsohle zu vermeiden.
Hierfür ist eine zuverlässige definierte Ausbildung der Injektionskörper im Boden
von maßgeblicher Bedeutung. Je größer mögliche Abweichungen in der Dimensionierung
der Injektionskörper sind, umso enger muss das Raster der Injektionsbohrungen ausgebildet
werden, um eine gewünschte Sicherheit gegen Fehlstellen zu erhalten. Bei einem engen
Raster steigt jedoch die Anzahl der notwendigen Injektionsbohrungen und damit der
wirtschaftliche Aufwand zum Erstellen der Dichtsohle.
[0005] Die
DE 10 2008 056 261 B4 lehrt zum Ausbilden möglichst gleichmäßiger Injektionskörper das Vorsehen eines Zentrierelementes
am Ventilkörper der Injektionslanze, so dass diese mittig in der Injektionsbohrung
angeordnet ist. Dabei erfolgt das Ausströmen des Injektionsmediums in den umgebenden
Boden über Austrittsbohrungen in einer hülsenförmigen Manschette. Dabei ist das Zentrierelement
aus horizontal gerichteten Armen oberhalb der Austrittsbohrungen angeordnet, wobei
diese Arme auch eine Sollbruchstelle im erhärteten Mantelkörper für einen gleichmäßigen
Durchtritt des Injektionsmediums durch den Mantelkörper in den umgebenden Boden bilden.
[0006] Der Erfindung liegt die
Aufgabe zugrunde, ein Injektionsventil und ein Verfahren zum Erzeugen eines Injektionskörpers
im Boden anzugeben, mit welchen Injektionskörper im Boden mit einer besonders hohen
Genauigkeit hergestellt werden können.
[0007] Die Aufgabe wird zum einen durch ein Injektionsventil mit den Merkmalen des Anspruchs
1 und zum anderen durch ein Verfahren mit den Merkmalen des Anspruchs 11 gelöst. Bevorzugte
Ausführungsformen der Erfindung sind in den jeweils abhängigen Ansprüchen angegeben.
[0008] Das erfindungsgemäße Injektionsventil ist dadurch gekennzeichnet, dass die Austrittsöffnung
als ein Austrittsschlitz ausgebildet ist, welcher horizontal angeordnet ist und sich
in Umfangsrichtung des Ventilkörpers erstreckt. Ein erster Aspekt der Erfindung besteht
also darin, die Austrittsöffnung nicht durch eine oder mehrere zylindrische Bohrungen
auszubilden, sondern einen länglichen Austrittsschlitz vorzusehen. Dieser erstreckt
sich in einer horizontalen Richtung in Umfangsrichtung des Ventilgrundkörpers. Hierdurch
wird ein zuverlässiges, großflächiges, horizontales Ausströmen des Injektionsmediums
aus dem Injektionsventil in den umgebenden Bereich erreicht. So wird mit hoher Zuverlässigkeit
ein horizontales Aufbrechen des ausgehärteten Mantelkörpers aus der Mantelmischung
in dem Injektionskörper bewirkt. Durch diese so gebildete horizontale Sollbruchstelle
kann das Injektionsmedium mit einem hohen Grad an Gleichmäßigkeit horizontal in den
umgebenden Bodenbereich strömen, so dass sich ein entsprechend definierter kugel-
oder kreisscheibenförmiger Injektionskörper ausbilden kann. Durch die gleichmäßige
Ausformung der Injektionskörper kann insbesondere eine Dichtsohle mit einem hohen
Grad an Dichtheit bei einer möglichst geringen Anzahl von notwendigen Injektionsbohrungen
erstellt werden.
[0009] Grundsätzlich kann der Austrittsschlitz aus mehreren Teilschlitzen ausgebildet sein,
welche lediglich durch einen relativ kleinen Zwischensteg voneinander getrennt sind.
Besonders bevorzugt ist es nach einer Ausführungsform der Erfindung jedoch, dass der
Austrittsschlitz ringförmig ausgebildet ist. Der ringförmige Austrittsschlitz erstreckt
sich somit ohne Unterbrechung um den Umfang des Ventilgrundkörpers.
[0010] Nach einer Weiterbildung der Erfindung ist es dabei bevorzugt, dass der Ventilgrundkörper
rohrförmig ausgebildet ist. Der Ventilgrundkörper kann dabei eine eckige Rohrform,
etwa eine Viereckform, oder vorzugsweise eine zylindrische Außenkontur aufweisen.
Der rohrförmige Ventilgrundkörper weist einen mittigen Hohlraum auf, durch welchen
das flüssige Injektionsmedium von der Injektionslanze in den Ventilgrundkörper und
somit zu dem Austrittsschlitz strömen kann.
[0011] Eine besonders vorteilhafte Ausführungsvariante der Erfindung besteht darin, dass
an einem unteren Ende des Ventilgrundkörpers ein Auslasskanal vorgesehen ist, welcher
über ein Verschlusselement verschließbar ist, welches zwischen einer Verschlussposition
und einer Öffnungsposition verstellbar ist, in welcher der Austrittsschlitz gebildet
ist. Der Austrittsschlitz muss somit nicht aufwändig in eine Wand eines Ventilgrundkörpers
eingearbeitet werden. Vielmehr wird der Austrittsschlitz am unteren Ende des Ventilgrundkörpers
mit einem verstellbaren Verschlusselement gebildet. Das Verschlusselement befindet
sich zunächst in einer geschlossenen Verschlussposition, so dass bei einem Abteufen
der Injektionslanze mit dem Injektionsventil keine Mantelmischung in das Innere des
Ventilgrundkörpers gelangen kann. Durch Einleiten des Injektionsmediums in den Ventilgrundkörper
wird das Verschlusselement um ein definiertes Maß zu dem Ventilgrundkörper verstellt,
so dass der ringförmige Austragsschlitz in einfacher Weise gebildet ist.
[0012] Ein besonders exaktes Ausströmen des Injektionsmediums aus dem Injektionsventil wird
nach einer Weiterbildung der Erfindung dadurch erreicht, dass das Verschlusselement
einen horizontal gerichteten Plattenbereich aufweist, welcher in horizontaler Richtung
über einen Außenumfang des Ventilgrundkörpers hinausragt. Der Plattenbereich dient
somit als eine Art unteres Leitelement, um das aus dem Austrittskanal austretende
Injektionsmedium in eine horizontale Richtung umzulenken.
[0013] Eine besonders bevorzugte Ausführungsform des erfindungsgemäßen Injektionsventiles
besteht darin, dass der Plattenbereich kreisscheibenförmig ausgebildet ist. Hierdurch
wird ein symmetrisches Ausbilden des Injektionskörpers unterstützt.
[0014] Grundsätzlich kann das Verschlusselement aus einem beliebigen Material, insbesondere
aus einem Metall gefertigt sein. Eine wirtschaftliche Herstellung besteht nach einer
Weiterbildung der Erfindung darin, dass das Verschlusselement aus einem Kunststoffmaterial
gebildet ist. Zudem kann auch der Ventilgrundkörper aus einem Kunststoffmaterial,
insbesondere durch Spritzgießen hergestellt sein. Dabei ist vorzugsweise das Verschlusselement
so ausgebildet, dass sich dessen Plattenbereich bei Einleitung des Injektionsmediums
in den Ventilgrundkörper elastisch aufbiegt und so der längliche Austragsschlitz freigegeben
wird.
[0015] Eine weitere vorteilhafte Ausführungsform der Erfindung besteht darin, dass das Verschlusselement
einen Führungsstutzen aufweist, welcher verschiebbar in dem Auslasskanal geführt ist.
Das Verschlusselement kann dabei mit einem Anschlag so ausgebildet sein, dass sich
das Verschlusselement nur um einen definierten Betrag verschiebt, um einen definierten
Austrittsschlitz freizugeben. Vorzugsweise ist der Auslasskanal in dem Ventilgrundkörper
zylindrisch ausgebildet, wobei der Führungsstutzen eckig, insbesondere dreieckig oder
viereckig ausgebildet ist. Dabei würde der eckige Führungsstutzen lediglich mit seinen
Eckbereichen an der Innenseite des Auslasskanals anliegen, so dass zwischen der Innenwand
des Auslasskanals und dem Führungsstutzen Bypass-Kanäle gebildet sind. Durch diese
kann das Injektionsmedium an dem Führungsstutzen vorbei zu dem Austrittsschlitz strömen.
[0016] Eine weitere bevorzugte Ausführungsform der Erfindung besteht darin, dass an dem
Ventilgrundkörper eine Zentriereinrichtung zum Zentrieren in einer Injektionsbohrung
vorgesehen ist. Die Zentriereinrichtung kann insbesondere mehrere sich radial erstreckende
Zentrierarme aufweisen, welche sich symmetrisch vom Ventilgrundkörper weg erstrecken.
Vorzugsweise sind dabei diese Arme oder länglichen Zentrierelemente bogenförmig mit
einer gewissen Elastizität, insbesondere aus einem Kunststoffmaterial, ausgebildet.
Auf diese Weise können sich die Zentrierelemente der Zentriereinrichtung an unterschiedliche
Durchmesser der Injektionsbohrung anpassen und so das Injektionsventil mittig in der
Injektionsbohrung halten.
[0017] Die Erfindung umfasst weiterhin eine Injektionsvorrichtung zum Erzeugen eines Injektionskörpers
im Boden, mit einer rohrförmigen Injektionslanze, an dessen unterem Ende ein Injektionsventil
angeordnet ist, wobei das Injektionsventil gemäß der vorstehend beschriebenen Erfindung
ausgebildet ist. Die Injektionslanze kann ein Metall- oder Kunststoffrohr sein, an
dessen unterem Ende das Injektionsventil angebracht, vorzugsweise angeschraubt, ist.
Das obere Ende der Injektionslanze ist über eine Schlauchleitung mit einer Pumpe verbunden,
über welche das Injektionsmedium durch die Injektionslanze zum Injektionsventil gepumpt
wird.
[0018] Gemäß einer bevorzugten Weiterbildung der Erfindung ist es vorteilhaft, dass eine
Zentriereinrichtung zum Zentrieren der Injektionslanze in einer Injektionsbohrung
vorgesehen ist. Die Zentriereinrichtung kann insbesondere mit länglichen, bogenförmigen
und/oder elastisch verformbaren Zentrierelementen ausgebildet sein, so wie diese zuvor
beschrieben worden sind. Die Zentriereinrichtung kann dabei an dem Injektionsventil
und/oder an der länglichen Injektionslanze ausgebildet sein. Grundsätzlich ist es
auch möglich, mehrere Zentriereinrichtungen, insbesondere zwei Zentriereinrichtungen
mit einem axialen Abstand anzuordnen. Dabei kann vorzugsweise eine Zentriereinrichtung
an dem Injektionsventil und die andere Zentriereinrichtung in einem oberen Bereich
der Injektionslanze angeordnet sein.
[0019] Das erfindungsgemäße Verfahren ist dadurch gekennzeichnet, dass ein Injektionsventil
mit einem horizontalen, sich in Umfangsrichtung erstreckenden Austrittsschlitz verwendet
wird und dass durch den horizontalen Austrittsschlitz das Injektionsmedium ringförmig
aus dem Injektionsventil austritt.
[0020] Insbesondere wird bei dem erfindungsgemäßen Verfahren das zuvor beschriebene erfindungsgemäße
Injektionsventil verwendet. Es können die zuvor beschriebenen Vorteile erreicht werden.
Vor allem können mit dem Verfahren Injektionskörper im Boden mit einem hohen Grad
an Gleichmäßigkeit und Symmetrie hergestellt werden. Dies erlaubt eine effiziente
Herstellung beispielsweise einer Dichtsohle mit einem relativ geringen Aufwand bei
gleichzeitig guter Sicherheit gegen Fehlstellen.
[0021] Gemäß einer Weiterbildung des erfindungsgemäßen Verfahrens ist vorgesehen, dass ein
etwa kugelförmiger Injektionskörper um das Injektionsventil ausgebildet wird. Beim
Austritt des Injektionsmediums aus dem Injektionsventil werden die ausgehärtete Mantelmischung
in der Injektionsbohrung um das Injektionsventil aufgebrochen, wobei sich durch den
ringförmigen Spalt das Injektionsmedium hindurch ausbreitet und in dem umgebenden
Bodenbereich sich in alle Raumrichtungen ausbreitet. Hierbei wird der etwa kugelförmige
Injektionskörper gebildet.
[0022] Gemäß einer Weiterbildung des erfindungsgemäßen Verfahrens werden als Injektionsmedium
Weichgele, Hartgele, Zementsuspensionen oder Feinstzementsuspensionen mit und ohne
Zusatzmittel verwendet. Insbesondere können bentonithaltige Suspensionen oder Suspensionen
auf Basis von Wasserglas eingesetzt werden.
[0023] Die Erfindung wird nachfolgend anhand von bevorzugten Ausführungsbeispielen weiter
erläutert, welche schematisch in den Zeichnungen dargestellt sind. In den Zeichnungen
zeigen:
- Fig. 1
- eine Seitenansicht eines erfindungsgemäßen Injektionsventiles in der Verschlussposition;
- Fig. 2
- eine Seitenansicht des Injektionsventiles von Fig. 1 in Öfifnungsposition;
- Fig. 3
- eine perspektivische Ansicht eines Ventilgrundkörpers des Injektionsventiles von Figuren
1 und 2;
- Fig. 4
- eine Draufsicht auf den Ventilgrundkörper von Fig. 3;
- Fig. 5
- eine Draufsicht auf ein Verschlusselement für ein erfindungsgemäßes Injektionsventil;
- Fig. 6
- eine Seitenansicht des Verschlusselementes von Fig. 5; und
- Fig. 7
- eine schematische Querschnittsansicht zu einer erfindungsgemäßen Injektionsvorrichtung
im Boden.
[0024] Eine Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Injektionsventiles 20 wird nachfolgend
im Zusammenhang mit den Figuren 1 bis 4 erläutert. Das Injektionsventil 20 weist einen
etwa zylindrischen und rohrförmigen Ventilgrundkörper 22 auf. Durch den Ventilgrundkörper
22 erstreckt sich ein etwa zylindrischer Auslasskanal 23 von einer oberen Anschlussöffnung
26 zu einer unteren Austrittsöffnung 24. Im Bereich der oberen Anschlussöffnung 26
ist eine Verbindungseinrichtung 28 für den Anschluss einer Injektionslanze 12 ausgebildet.
Die Verbindungseinrichtung 28 ist im dargestellten Ausführungsbeispiel als ein Innengewinde
ausgebildet, in welches ein Außengewinde an der Injektionslanze 12 einschraubbar ist.
[0025] Gemäß dem Zustand von Fig. 1 ist die untere Austrittsöffnung 24 des Auslasskanales
23 durch ein Verschlusselement 40 verschlossen. Das Verschlusselement 40 weist einen
kreisscheiben- oder kreisringförmigen Plattenbereich 42 auf, dessen Außendurchmesser
größer als der Außendurchmesser des zylindrischen Ventilgrundkörpers 22 ausgebildet
ist.
[0026] Wie insbesondere aus der Fig. 2 entnehmbar ist, ist an der Oberseite des Plattenbereiches
42 mittig ein eckiger Führungsstutzen 44 vorgesehen. Das Verschlusselement 40 mit
dem Plattenbereich 42 und dem Führungsstutzen 44 ist vorzugsweise einstückig aus einem
Kunststoffmaterial gebildet. Der eckige Führungsstutzen 44 weist Eckbereiche 46 auf,
welche verschiebbar an einer Innenwandung des Auslasskanales 23 anliegen. Aufgrund
der eckigen Ausbildung des Führungsstutzens 44 verbleiben so zwischen den Seitenwandflächen
des Führungsstutzens 44 und der zylindrischen Innenwand des Auslasskanales 23 vier
Kanäle, durch welche ein Injektionsmedium zur Auslassöffnung 24 strömen kann.
[0027] In Fig. 2 ist das Injektionsventil 20 in einer Öffnungsposition dargestellt, wobei
das Verschlusselement 40 um einen definierten Betrag aus dem Ventilgrundkörper 22
und dem Auslasskanal 23 ausgeschoben ist. Hierdurch wird ringförmig um den Führungsstutzen
44 an der Austrittsöffnung 24 ein ringförmiger, horizontal gerichteter Austrittsschlitz
30 ausgebildet. Durch diesen ringförmigen horizontalen Austrittschlitz 30 kann das
Injektionsmedium gleichmäßig in allen radialen Richtungen aus der Austrittsöffnung
24 und dem Austrittsschlitz 30 ausströmen. Der radial nach außen vorstehende scheibenförmige
Plattenbereich 42 stellt dabei eine zuverlässige Ablenkung des mit einem gewissen
Druck aus dem Auslasskanal 23 ausströmenden Injektionsmediums dar.
[0028] In der axial eingeschobenen Verschlussposition des Verschlusselementes 40 gemäß Fig.
1 kontaktieren der Plattenbereich 42 das untere Ende des Ventilgrundkörpers 22 und
der Führungsstutzen 44 eine Anschlagleiste 32, welche sich quer durch den Austrittskanal
23 erstreckt, wie insbesondere der Fig. 4 zu entnehmen ist. In der quer gerichteten
horizontalen Anschlagleiste 32 ist eine mittige Haltebohrung 34 ausgebildet, mit welcher
der Führungsstutzen 44 des Verschlusselementes 40 etwa mittels einer Schraube befestigt
werden kann. Bei einer derartigen Ausführungsvariante würde ein Einleiten von Injektionsmedium
in den Auslasskanal 23 des Ventilgrundkörpers 22 nicht zu einer axialen Verschiebung
des gesamten Verschlusselementes 40 führen, sondern bei einer Ausbildung aus einem
entsprechenden elastischen Kunststoff zu einer Ausbiegung des Plattenbereiches 42
nach unten. Durch diese Ausbiegung des Plattenbereiches 42 würde dann ebenfalls ein
ringförmiger Austrittsschlitz 30 am unteren Ende des Ventilkörpers 22 gebildet werden.
[0029] Am oberen Ende des Ventilgrundkörpers 22 ist eine etwa konisch geformte Zentriereinrichtung
36 mit insgesamt fünf sich bogenartig nach oben erstreckenden Zentrierarmen 38 ausgebildet.
Aufgrund der bogenförmigen, leicht S-artigen Formgebung der Zentrierarme 38 können
sich diese relativ leicht ausgehend von einem Maximaldurchmesser an kleinere Durchmesser
von Injektionsbohrungen anpassen und so für eine effiziente Zentrierung des Injektionsventiles
20 in einer Injektionsbohrung sorgen.
[0030] In den Figuren 5 und 6 ist das Verschlusselement 40 mit dem kreisscheibenförmigen
Plattenbereich 42 näher dargestellt, an dessen Oberseite ein blockartiger Führungsstutzen
44 mit vier Eckbereichen 46 ausgebildet ist.
[0031] Im Zusammenhang mit der schematischen Darstellung von Fig. 7 werden der Aufbau einer
erfindungsgemäßen Injektionsvorrichtung 10 sowie die Durchführung eines erfindungsgemäßen
Verfahrens zum Erzeugen eines Injektionskörpers 8 im Boden 2 näher erläutert. In den
Boden 2 wird zunächst mit einem üblichen Bohrverfahren eine Injektionsbohrung 3 eingebracht.
Die Injektionsbohrung 3 wird bis zu einer gewünschten Tiefe erstellt, in welcher ein
Injektionskörper 8 gebildet werden soll. Anschließend wird die Injektionsbohrung 3
mit einer aushärtbaren Mantelmischung 4 verfüllt, welche insbesondere eine Zementmischung
sein kann und zu einem festen Mantelkörper 5 aushärtet. Der Mantelkörper 5 hat jedoch
nur eine begrenzte Festigkeit, so dass dieser, wie im Nachfolgenden beschrieben wird,
durch Einleitung eines Injektionsmediums 7 gezielt aufgebrochen werden kann.
[0032] Vor oder nach dem Einfüllen der Mantelmischung 4 in die Injektionsbohrung 3, in jedem
Fall vor einem Aushärten der Mantelmischung 4 zu dem festen Mantelkörper 5, wird mittig
eine rohrförmige Injektionslanze 12 in der Injektionsbohrung 3 angeordnet. Am unteren
Ende der Injektionslanze 12 der Injektionsvorrichtung 10 ist ein Injektionsventil
20 angebracht. Durch Einleiten eines flüssigen Injektionsmediums 7 am oberen Ende
der Injektionslanze 12 über eine nicht dargestellte Pumpeinrichtung wird ein Verschlusselement
40 des Injektionsventiles 20 am unteren Ende der Injektionslanze 12 axial nach unten
geschoben. Hierdurch wird ein ringförmiger horizontaler Austrittsschlitz 30 am unteren
Ende des Injektionsventiles 20 gebildet. Aus diesem ringförmigen Austrittschlitz 30
kann in allen horizontalen Richtungen das flüssige injektionsmedium 7 in den umgebenden
Bereich austreten.
[0033] Aufgrund der axialen Verschiebung des Verschlusselementes 40 mit dem kreisscheibenförmigen
Plattenbereich 42 und dem gleichzeitigen Austreten des Injektionsmediums 7 aus dem
Austrittsschlitz 30 wird in dem nur leicht verfestigten Mantelkörper 5 ein im Wesentlichen
in horizontaler Richtung umlaufender Riss gebildet. Durch diesen ringförmigen Riss
oder Schlitz kann das Injektionsmedium 7 weiter radial nach außen in den umgebenden
Bereich des Bodens 3 austreten und dort mit einer sehr guten Formgenauigkeit einen
etwa kugelförmigen Injektionskörper 8 im Boden 2 bilden. Die Injektionslanze 12 verbleibt
üblicherweise in dem Boden 2.
[0034] Durch entsprechende Anordnung weiterer Injektionsbohrungen 3, welche rasterförmig
mit einem Abstand von etwa dem Durchmesser eines Injektionskörpers 8 oder kleiner
angeordnet sind, kann so durch eine Vielzahl von gebildeten Injektionskörpern 8 eine
Dichtsohle im Boden 2 erstellt werden.
1. Injektionsventil für eine Injektionslanze (12) zum Erzeugen eines Injektionskörpers
(8) im Boden (2), mit einem Ventilgrundkörper (22), in welchem mindestens eine Austrittsöffnung
(24) vorgesehen ist, welche verschließbar ist und zum Austreten eines Injektionsmediums
(7) in den umgebenden Boden (2) geöffnet werden kann,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Austrittsöffnung (24) als ein Austrittsschlitz (30) ausgebildet ist, welcher
horizontal angeordnet ist und sich in Umfangsrichtung des Ventilgrundkörpers (22)
erstreckt.
2. Injektionsventil nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Austrittsschlitz (30) ringförmig ausgebildet ist.
3. Injektionsventil nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Ventilgrundkörper (22) rohrförmig ausgebildet ist.
4. Injektionsventil nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass an einem unteren Ende des Ventilgrundkörpers (22) ein Auslasskanal (23) vorgesehen
ist, welcher über ein Verschlusselement (40) verschließbar ist, welches zwischen einer
Verschlussposition und einer Öffnungsposition verstellbar ist, in welcher der Austrittsschlitz
(30) gebildet ist.
5. Injektionsventil nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Verschlusselement (40) einen horizontal gerichteten Plattenbereich (42) aufweist,
welcher in horizontaler Richtung über einen Außenumfang des Ventilgrundkörpers (22)
hinausragt.
6. Injektionsventil nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Plattenbereich (42) kreisscheibenförmig ausgebildet ist.
7. Injektionsventil nach einem der Ansprüche 4 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Verschlusselement (40) aus einem Kunststoffmaterial gebildet ist.
8. Injektionsventil nach einem der Ansprüche 4 bis 7,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Verschlusselement (40) einen Führungsstutzen (44) aufweist, welcher verschiebbar
in dem Auslasskanal (23) geführt ist.
9. Injektionsvorrichtung zum Erzeugen eines Injektionskörpers (8) im Boden (2), mit einer
rohrförmigen Injektionslanze (12), an dessen unterem Ende ein Injektionsventil (20)
angeordnet ist,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Injektionsventil (20) nach einem der Ansprüche 1 bis 8 ausgebildet ist.
10. Injektionsvorrichtung nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet,
dass eine Zentriereinrichtung (36) zum Zentrieren der Injektionslanze (12) in einer Injektionsbohrung
(3) vorgesehen ist.
11. Verfahren zum Erzeugen eines Injektionskörpers (8) im Boden (2), bei dem
- eine Injektionsbohrung (3) in den Boden (2) eingebracht wird,
- die Injektionsbohrung (3) mit einer aushärtbaren Mantelmischung (4) verfüllt wird,
- eine Injektionslanze (12) mit einem Injektionsventil (20) in der Injektionsbohrung
(3) angeordnet wird und
- nach dem Aushärten der Mantelmischung (4) über das Injektionsventil (20) ein Injektionsmedium
(7) in den Boden (2) eingepresst wird, wobei der Injektionskörper (8) gebildet wird,
dadurch gekennzeichnet,
- dass ein Injektionsventil (20) mit einem horizontalen, sich in Umfangsrichtung erstreckenden
Austrittsschlitz (30) verwendet wird und
- dass durch den horizontalen Austrittsschlitz (30) das Injektionsmedium (7) ringförmig
aus dem Injektionsventil (20) austritt.
12. Verfahren nach Anspruch 11,
dadurch gekennzeichnet,
dass ein etwa kugelförmiger Injektionskörper (8) gebildet wird.
13. Verfahren nach Anspruch 11 oder 12,
dadurch gekennzeichnet,
dass als Injektionsmedium (7) Weichgele, Hartgele, Zementsuspensionen oder Feinstzementsuspensionen
mit und ohne Zusatzmittel verwendet werden.