[0001] Die Erfindung betrifft eine Fassadenbaugruppe für ein Gebäude mit zumindest einem
Fassadenelement, das an einer Wand oder einer Decke des Gebäudes befestigt werden
kann, und mit zumindest einem Brandschutzelement, das zwischen dem Fassadenelement
und der Wand montiert werden kann. Die Erfindung betrifft des Weiteren einen Gebäudeaufbau
unter Verwendung der Fassadenbaugruppe und ein Verfahren zur Montage einer solchen
Fassadenbaugruppe.
[0002] Im Baubereich werden häufig Vorhangfassaden verwendet, die aus einzelnen Fassadenelementen
bestehen, die an einem Rohbau eines Gebäudes befestigt werden. Der Rohbau ist beispielsweise
in Skelettbauweise hergestellt und die Fassadenelemente bilden die Außenhaut des Gebäudes,
wobei die Fassadenelemente die Funktion einer Wandkonstruktion übernehmen. Die einzelnen
Fassadenelemente weisen üblicherweise eine Unterkonstruktion auf, beispielsweise ein
Rahmenwerk, mittels der die Fassadenelemente am Rohbau befestigt werden, wobei die
einzelnen Fassadenelemente lediglich ihr Eigengewicht tragen und keine statischen
Aufgaben haben. Die Fassadenelemente können dabei Dämmfunktionen sowie gestalterische
Funktionen für die Außenhaut übernehmen.
[0003] Rückseitig weisen die Fassadenelemente häufig eine Verkleidung auf, die beispielsweise
aus Stahlblech besteht. Zwischen dem Rohbau und den Fassadenelementen sind üblicherweise
Fugen vorhanden, die durch Dämmmaterial, im Stand der Technik aus Mineralwolle, abgedichtet
werden, um im Brandfall eine Ausbreitung von Feuer hinter den Fassadenelementen zu
verhindern. Diese Dämmelemente sind in Höhe der Geschossdecken angeordnet, sodass
ein Übergreifen des Feuers von einem Stockwerk auf ein anderes Stockwerk verhindert
wird, wobei die Brandschutzelemente auch weitere Dämmaufgaben, beispielsweise Schallschutz,
übernehmen können.
[0004] Im Brandfall können sich die Fassadenelemente aber ausdehnen und verformen. Insbesondere
bei Fassadenelementen mit einem Blechelement auf der Rückseite, kann es zu starken
Verformungen der Blechelemente und somit der Fassadenelemente kommen. Diese Verformungen
können dazu führen, dass die Fuge zwischen der Wand oder der Decke und dem Fassadenelement
so groß wird, dass das Dämmelement die Fuge zwischen dem Fassadenelement und der Wand
oder der Decke nicht mehr vollständig ausfüllen und gegen Feuer oder Rauch abdichten
kann.
[0005] Aus der
US 7,856,775 B2 ist bekannt, unterhalb des die Fuge ausfüllenden Dämmelements einen zusätzlichen
Mineralwolleblock am Stahlblech zu fixieren. Der zusätzliche Mineralwolleblock soll
den im Brandfall entstehenden Spalt verschließen. Das Anbringen des zusätzlichen Mineralwolleblocks
erfordert jedoch Arbeiten auf Leiterhöhe im Geschoss unterhalb des Dämmelements und
bedingt daher ein höheres Verletzungsrisiko sowie zusätzlichen Zeitaufwand.
[0006] Aufgabe der Erfindung ist es, eine Fassadenbaugruppe bereitzustellen, die im Brandfall
eine bessere Abdichtung der Fuge zwischen Fassadenelement und Wand bzw. Decke ermöglicht
und so einen besseren Brandschutz bereitstellt und mit geringem Arbeitsaufwand montiert
werden kann.
[0007] Zur Lösung der Aufgabe ist eine Fassadenbaugruppe für ein Gebäude vorgesehen, mit
zumindest einem Fassadenelement, das an einer Wand oder einer Decke eines Gebäudes
befestigt werden kann, und mit zumindest einem Brandschutzelement, das zwischen dem
Fassadenelement und der Wand oder der Decke montiert werden kann, wobei das Brandschutzelement
erfindungsgemäß zumindest eine Brandschutzlage aus einem intumeszierenden Material
aufweist. Das intumeszierende Material schäumt unter Wärmeeinwirkung auf, sodass dieses
eine sich im Brandfall bildende oder bereits vorhandene Fuge zwischen Fassadenelement
und Wand bzw. Decke ausfüllen kann. Dadurch ist ein zuverlässiger Schutz vor einer
Ausbreitung von Feuer und/oder Rauch bereitgestellt. Da das intumeszierende Material
in nichtaktiviertem Zustand ein sehr geringes Volumen aufweist, ist auch eine Verwendung
in im regulären Einbauzustand sehr schmalen Fugen zwischen Fassadenelement und Wand
bzw. Decke möglich.
[0008] Das Fassadenelement ist grundsätzlich aus dem Stand der Technik bekannt. Vorzugsweise
ist das Fassadenelement als Vorhangfassade ausgeführt, mit einer Rahmenkonstruktion,
vorzugsweise aus Stahl oder Aluminium, einer außenseitigen Abdeckung, die mit der
Rahmenkonstruktion verbunden ist und aus Glas, Keramik, Metall oder Naturstein gebildet
sein kann. Auf der rückwärtigen, im Einbauzustand dem Gebäude zugewandten Seite der
Abdeckung ist eine Verkleidung vorgesehen, die vorzugsweise aus einem Stahlblech gebildet
ist. Zwischen der außenseitigen Abdeckung und der Verkleidung kann einen Dämm- oder
Isolierschicht beispielsweise aus Mineralwolle oder Schaumstoff vorgesehen sein.
[0009] Das Brandschutzelement kann zusätzlich eine Dämmschicht aufweisen, insbesondere eine
Mineralwolldämmschicht, besonders bevorzugt eine komprimierte Mineralwolldämmschicht.
Die Dämmschicht kann im regulären Einbauzustand, also bei nicht aufgeschäumtem intumeszierenden
Material, eine Abdichtung der Fuge herstellen, so dass die Menge des intumeszierenden
Materials, also die Dicke der Brandschutzlage reduziert werden kann. Zudem kann die
Dämmschicht vor dem Aufquellen des intumeszierenden Materials einen Durchtritt von
Rauch oder Feuer verhindern oder reduzieren, sodass ein noch besserer Schutz gegen
eine Ausbreitung von Feuer und/oder Rauch bereitgestellt ist. Die Dämmschicht ist
vorzugsweise so ausgebildet, dass das Brandschutzelement die Fuge im regulären Einbauzustand
ausfüllt und abdichtet.
[0010] Die Dämmschicht und die Brandschutzlage können beliebig zueinander angeordnet sein,
solange sichergestellt ist, dass im Brandfall durch das aufschäumende intumeszierende
Material eine vollständige Abdichtung der Fuge erfolgt.
[0011] Bevorzugt ist die zumindest eine Brandschutzlage aus intumeszierendem Material zwischen
der Dämmschicht und dem Fassadenelement, also direkt am Fassadenelement, angeordnet.
Das sich verformende und von der Wand oder der Decke wegbewegende Fassadenelement
wird so gegen die Dämmschicht abgedichtet, wodurch eine zuverlässige Abdichtung der
gesamten Fuge erfolgt.
[0012] Die Brandschutzlage kann beispielsweise am Fassadenelement befestigt sein, wobei
beliebige chemische oder mechanische Befestigungsarten, beispielsweise Kleben oder
eine Befestigung mit zusätzlichen Fixierelementen wie Nieten oder Schrauben, möglich
sind.
[0013] Erfindungsgemäß ist es ausreichend, dass eine Brandschutzlage aus einem intumeszierenden
Material vorhanden ist. Um eine bessere Abdichtung der Fuge zu ermöglichen, können
aber auch mehrere Brandschutzlagen aus intumeszierendem Material vorgesehen sein.
Diese können beispielsweise über die gesamte Breite der Fuge angeordnet sein, sodass
eine zuverlässige Abdichtung der Fuge im Brandfall erfolgt. Alternativ können die
Brandschutzlagen aber auch so angeordnet sein, dass diese im Brandfall voneinander
weggedrückt werden, wodurch auch ein größerer Spalt geschlossen werden kann.
[0014] Zusätzlich ist es denkbar, dass die Brandschutzlagen flexibel untereinander verbunden
sind, sodass diese relativ zueinander bewegbar sind aber dennoch eine vollständige
Abdichtung der Fuge erfolgt. Insbesondere können die Brandschutzlagen einfach, mehrfach
oder ziehharmonikaartig gefaltet sein, wobei diese im Brandfall durch das Aufschäumen
auseinander gedrückt werden und so weiter in eine breitere Fuge hineingedrückt werden
können, bevor sie vollständig aufschäumen.
[0015] Um die Stabilität des Brandschutzelements mit aufgeschäumten Brandschutzlagen sicherzustellen,
ist vorzugsweise zumindest ein Halteelement an oder in den Brandschutzlagen angeordnet,
durch das das Brandschutzelement eine stabilere Struktur erhält. Insbesondere kann
das Halteelement aus einem Glasfasergewebe bestehen. Dieses bietet den Vorteil, dass
es in nichtaktiviertem Zustand der Brandschutzlagen flexibel ist, sodass durch das
Glasfasergewebe auch die flexible Verbindung der Brandschutzlagen untereinander erfolgen
kann. Im Brandfall bzw. nach einer Erwärmung und anschließender Abkühlung werden die
Gasfasern in die Aschenkruste eingebunden und bilden eine stabile Haltestruktur für
die Brandschutzlagen, die auch höheren Kräften, beispielsweise beim Auftreffen von
Löschwasser, standhalten kann.
[0016] Um eine Beschädigung des Brandschutzelements bei der Montage bzw. während des Baus
des Gebäudes zu verhindern, ist optional eine Schutzschicht vorgesehen, die das Brandschutzelement
zumindest teilweise abdeckt. Diese Schutzschicht kann beispielsweise aus einem elastischen
Material wie einer härtbaren Acryldispersion bestehen, das temperaturbedingte Ausdehnungen
des Gebäudes bzw. der Fassadenbaugruppe ausgleichen kann.
[0017] Gegenstand der Erfindung ist des Weiteren ein Gebäudeaufbau, mit zumindest einer
Wand und/oder einer Geschossdecke und zumindest einem Fassadenelement, das an einer
Wand oder einer Geschossdecke des Gebäudes befestigt ist, wobei zwischen dem Fassadenelement
und der Wand oder der Geschossdecke eine Fuge gebildet ist, und mit zumindest einem
Brandschutzelement, das im Bereich der Fuge zwischen dem Fassadenelement und der Wand
oder der Geschossdecke montiert ist, wobei das Brandschutzelement zumindest eine Brandschutzlage
aus einem intumeszierenden Material aufweist.
[0018] Das Fassadenelement und das Brandschutzelement bilden die oben beschriebene Fassadenbaugruppe,
auf die Bezug genommen wird.
[0019] Zur Lösung der Aufgabe ist des Weiteren ein Verfahren zur Montage einer Fassadenbaugruppe
für ein Gebäude vorgesehen, mit zumindest einem Fassadenelement, das an einer Wand
oder einer Decke des Gebäudes befestigt wird, und mit zumindest einem Brandschutzelement,
das zwischen dem Fassadenelement und der Wand oder der Decke montiert wird, wobei
das Brandschutzelement zumindest eine Brandschutzlage aus einem intumeszierenden Material
aufweist, mit folgenden Schritten:
- Anbringen des Fassadenelements an der Wand oder der Geschossdecke des Gebäudes, wobei
zwischen dem Fassadenelement und der Wand oder der Geschossdecke eine Fuge gebildet
ist,
- Anbringen des Brandschutzelements am Fassadenelement und/oder an der Wand oder der
Geschossdecke des Gebäudes im Bereich der Fuge.
[0020] Vorzugsweise wird als Teil des Brandschutzelements zusätzlich eine Dämmschicht, insbesondere
eine Mineralwolldämmschicht, zwischen dem Fassadenelement und der Wand oder Decke
montiert, wobei die Dämmschicht insbesondere im Wesentlichen auf einer Höhe mit der
Brandschutzlage angeordnet ist. Bevorzugt wird die Dämmschicht komprimiert, so dass
sich diese bei einer geringen Verformung des Fassadenelements ausdehnen und die entstehende
Fuge zumindest teilweise verschließen kann.
[0021] Um das Brandschutzelement zu schützen und gegen eine Ausbreitung von Rauch abzudichten,
wird vorzugsweise eine Schutzschicht, insbesondere aus einem elastischen Material
aufgebracht, wobei die Schutzschicht das Brandschutzelement zumindest teilweise, vorzugsweise
vollständig, abdeckt.
[0022] Von besonderem Vorteil ist, dass alle Arbeiten zur Montage der erfindungsgemäßen
Fassadenbaugruppe auf einer Gebäudeebene, insbesondere auf Bodenhöhe, durchgeführt
werden können.
[0023] Weitere Vorteile und Merkmale ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung in
Verbindung mit den beigefügten Zeichnungen. In diesen zeigen:
- Figur 1 eine Schnittansicht durch ein Gebäude mit einer Fassadenbaugruppe nach dem
Stand der Technik,
- Figur 2 eine Schnittansicht durch ein Gebäude mit einer ersten Ausführungsform einer
erfindungsgemäßen Fassadenbaugruppe,
- Figur 3 eine Schnittansicht durch ein Gebäude mit einer zweiten Ausführungsform einer
erfindungsgemäßen Fassadenbaugruppe,
- Figur 4 eine Schnittansicht durch ein Gebäude mit einer dritten Ausführungsform einer
erfindungsgemäßen Fassadenbaugruppe, und
- Figur 5 eine Detailansicht der Fassadenbaugruppe aus Figur 4.
[0024] In Figur 1 ist ein Ausschnitt eines Gebäudes 10' mit einer Geschossdecke 12' gezeigt.
An der Außenseite des Gebäudes 10' ist eine Fassadenbaugruppe 14' vorgehängt.
[0025] Die Fassadenbaugruppe 14' besteht aus einem Fassadenelement 16' sowie einem Brandschutzelement
18', das in einer Fuge 20' zwischen der Geschossdecke 12' und dem Fassadenelement
16' angeordnet ist. Das Brandschutzelement 18' besteht hier aus einer Dämmschicht
19', beispielsweise aus Mineralwolle.
[0026] Das Fassadenelement 16' bildet eine Außenwandkonstruktion bzw. die Fassade des Gebäudes
10' und weißt eine hier nicht im Detail dargestellte Unterkonstruktion, beispielsweise
ein Rahmenwerk auf, an dem die einzelnen Elemente der Außenfassade, beispielsweise
Wandelemente, Fenster sowie Isolierschichten gehalten sind. Die Unterkonstruktion
dient der Befestigung der Fassadenelemente 16' am Gebäude 10'.
[0027] Die Fassadenbaugruppe 14' dient gestalterischen Zwecken und/oder dem Schutz des Gebäudes
10', wobei die Außenseite 22' eines solchen Fassadenelements 16' beliebig ausgestaltet
werden kann, insbesondere in Abhängigkeit von gestalterischen und/oder bauphysikalischen
Gesichtspunkten. Die Außenseite 22' kann beispielsweise Elemente aus Glas, Keramik,
Metall oder anderen geeigneten Materialien aufweisen.
[0028] Die Fassadenbaugruppe 14' bzw. die Fassadenelemente 16' tragen lediglich ihr Eigengewicht
und haben keine statische Funktion für das Gebäude 10'.
[0029] Auf der dem Gebäude 10' zugewandten Rückseite 24' ist eine Verkleidung vorgesehen,
die Teil der Innenwand des Gebäudes 10' sein kann und hier aus einem Stahlblech 26'
besteht. Dieses Stahlblech 26' kann Teil der Unterkonstruktion sein oder lediglich
den innenseitigen Abschluss des Fassadenelements bilden.
[0030] Durch das zwischen der Geschossdecke 12' und dem Fassadenelement 16' vorgesehene
Brandschutzelement 18' wird im Brandfall ein Durchtritt von Rauch und Feuer von einem
Bereich unterhalb der Geschossdecke 12' in den Bereich oberhalb der Geschossdecke
12' verhindert, so dass die Ausbreitung eines Feuers verhindert oder zumindest verlangsamt
werden kann.
[0031] Aufgrund der bei einem Feuer entstehenden hohen Temperaturen kann es aber zu einer
Verformung des Fassadenelements 16', insbesondere des Stahlblechs 26', kommen (siehe
gestrichelte Linie in Figur 1). Diese Verformung kann dazu führen, dass sich zwischen
dem Brandschutzelement 18' und dem Fassadenelement 16' ein Spalt 30' bildet, durch
den ein Durchtritt von Rauch bzw. Feuer möglich ist. Das Brandschutzelement 18' kann
also bei stark verformtem Fassadenelement 16' seine Brandschutzfunktion nicht vollständig
erfüllen.
[0032] Um diesen Nachteil zu beheben, ist die in Figur 2 vorgesehene Fassadenbaugruppe 14
vorgesehen. Der grundsätzliche Aufbau des Gebäudes 10 mit einer Geschossdecke 12 sowie
des vorgehängten Fassadenelement 16 entspricht im Wesentlichen dem in Figur 1 gezeigten
Aufbau.
[0033] Ergänzend zur Dämmschicht 19 weist das Brandschutzelement 18 aber zusätzlich eine
Brandschutzlage 32 auf, die aus einem intumeszierenden Material besteht. Die Brandschutzlage
32 ist in der hier gezeigten Ausführungsform zwischen der Dämmschicht 19 und dem Fassadenelement
16 angeordnet und insbesondere direkt am Stahlblech 26 des Fassadenelements 16 befestigt.
[0034] Im Brandfall schäumt das intumeszierende Material der Brandschutzlage 32 auf, vergrößert
also sein Volumen. Der Spalt 30, der sich zwischen der Dämmschicht 19 und dem Fassadenelement
16 bildet, kann dadurch verschlossen werden, sodass auch bei einer Verformung des
Fassadenelements 16 ein zuverlässiger Brandschutz gewährleistet ist.
[0035] Die Dämmschicht 19 ist in der hier gezeigten Ausführungsform an der Geschossdecke
12 befestigt, während die Brandschutzlage 32 am Fassadenelement 16 befestigt ist,
wobei die Befestigung jeweils kraft-, form- und/oder stoffschlüssig, beispielsweise
durch mechanische oder chemische Befestigungsarten, erfolgen kann. Sowohl die Dämmschicht
19 wie auch die Brandschutzlage 32 sind auf Höhe der Geschossdecke 12 befestigt.
[0036] Sobald sich das Fassadenelement 16 aufgrund der großen Hitze während eines Brandes
verformt, bildet sich der Spalt 30. Die Brandschutzlage 32, die sich durch die Positionierung
am Fassadenelement 16 in diesem Spalt 30 befindet, wird der Hitze ausgesetzt, sodass
ein schnelles Aufschäumen der Brandschutzlage 32 und somit ein Abdichten des Spaltes
30 erfolgt.
[0037] Wie in Figur 2 zu sehen ist, schließt die Brandschutzlage 32 auf der Unterseite bündig
mit der Dämmschicht 19 ab, ist also bei einer Hitzeentwicklung unmittelbar der ansteigenden
Hitze ausgesetzt, so dass ohne weitere Verzögerung bei einer Hitzentwicklung ein Aufschäumen
der Brandschutzlage 32 erfolgen kann, beispielsweise noch bevor sich ein Spalt 30
bildet.
[0038] Vorzugsweise steht die Brandschutzlage 32 über die Dämmschicht 19 vor oder ragt aus
dieser heraus, sodass eine noch schnellere Aktivierung des intumeszierenden Materials
erfolgen kann.
[0039] Unabhängig davon kann die Brandschutzlage 32 aber beliebig positioniert werden, solange
durch das Aufschäumen des intumeszierenden Materials ein sich bildender Spalt 30 verschlossen
werden kann. Alternativ ist es beispielsweise denkbar, dass die Brandschutzlage 32
an der Unterseite der Dämmschicht 19 befestigt ist.
[0040] Gemäß einer weiteren Ausführungsform besteht das Brandschutzelement 18 lediglich
aus zumindest einer Brandschutzlage 32 aus intumeszierendem Material ohne eine zusätzliche
Dämmschicht 19 aus Mineralwolle.
[0041] Eine zweite Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Fassadenbaugruppe 14 ist in Figur
3 gezeigt. In dieser sind auf Höhe der Geschossdecke 12 mehrere in vertikaler Richtung
beabstandete Brandschutzlagen 32 vorgesehen, die jeweils am Stahlblech 26 des Fassadenelements
16 befestigt sind. Diese können einzeln aufschäumen, sodass in Abhängigkeit von der
Wärmeentwicklung und der Verformung der Fassadenelemente 16 eine bessere Abdichtung
des Spaltes 30 möglich ist.
[0042] In der in Figur 4 gezeigten Ausführungsform sind zwei Brandschutzlagen 32 parallel
zueinander angeordnet und an einer Kante 34 flexibel miteinander verbunden. Die vom
Stahlblech 26 beabstandete Brandschutzlage 32 wird im Brandfall durch das sich ausdehnende
intumeszierende Material im Uhrzeigersinn um die Kante 34 von der am Stahlblech 26
anliegenden Brandschutzlage 32 weggedrückt, sodass vom Stahlblech 26 beabstandete
Brandschutzlagen 32 bereits vor dem vollständigen Aufschäumen weiter in den Spalt
30 hineinragen. Beim anschließenden Aufschäumen des intumeszierenden Materials kann
so ein größerer Spalt 30 geschlossen werden.
[0043] Wie in Figur 5 zu sehen ist, sind die Brandschutzlagen 32 in dieser Ausführungsform
durch ein Halteelement 36 miteinander verbunden. Das Halteelement 36 besteht beispielsweise
aus einem Glasfasergewebe, das eine hohe Flexibilität aufweist. Im Brandfall wird
das Glasfasergewebe erhitzt und härtet beim anschließenden Abkühlen aus, sodass eine
stabile versteifende Struktur für das Brandschutzelement 18 gebildet ist, durch das
die Brandschutzlagen 32 zuverlässig fixiert und der Spalt 30 verschlossen ist. Somit
kann das Brandschutzelement 18 beispielsweise auch einem Auftreffen von Löschwasser
standhalten.
[0044] Wie in Figur 5 zu sehen ist, erstreckt sich das Halteelement 36 in die Brandschutzlagen
32 hinein, sodass ein stabiler stoff- und formschlüssiger Verbund mit dem Halteelement
36 gebildet ist.
[0045] Alternativ ist es auch denkbar, dass das Halteelement 36 außenseitig auf die Brandschutzlagen
32 aufgeklebt ist und so einen zusätzlichen Schutz für die Brandschutzlagen 32 bildet.
[0046] Wie in Figur 4 des Weiteren zu sehen ist, ist eine elastische Schutzschicht 38 vorgesehen,
die das gesamte Brandschutzelement 18 außenseitig abdeckt, sodass das Brandschutzelement
18 zuverlässig vor mechanischer Beanspruchung geschützt ist.
1. Fassadenbaugruppe (14) für ein Gebäude (10), mit zumindest einem Fassadenelement (16),
das an einer Wand oder einer Geschossdecke (12) des Gebäudes (10) befestigt werden
kann, und mit zumindest einem Brandschutzelement (18), das zwischen dem Fassadenelement
(16) und der Wand oder der Geschossdecke (12) montiert werden kann, dadurch gekennzeichnet, dass das Brandschutzelement (18) zumindest eine Brandschutzlage (32) aus einem intumeszierenden
Material aufweist.
2. Fassadenbaugruppe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Brandschutzelement (18) eine Dämmschicht aufweist, insbesondere eine Mineralwolldämmschicht.
3. Baugruppe nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die zumindest eine Brandschutzlage (32) zwischen der Dämmschicht und dem Fassadenelement
(16) angeordnet ist.
4. Fassadenbaugruppe nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass mehrere Brandschutzlagen (32) vorgesehen sind.
5. Fassadenbaugruppe nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Brandschutzlagen (32) flexibel miteinander verbunden sind, insbesondere klappbar,
oder ziehharmonikaartig gefaltet sind.
6. Baugruppe nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest ein Halteelement (36), insbesondere aus Glasfasergewebe, an oder in den
Brandschutzlagen (32) angeordnet ist.
7. Baugruppe nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass eine Schutzschicht (38), insbesondere aus einem elastischen Material, vorgesehen
ist, die das Brandschutzelement (18) zumindest teilweise abdeckt.
8. Gebäudeaufbau unter Verwendung der Fassadenbaugruppe gemäß einem der Ansprüche 1 bis
7, wobei der Gebäudeaufbau zumindest eine Wand und/oder eine Geschossdecke (12) und
zumindest ein Fassadenelement (16) umfasst, das an der Wand oder Geschossdecke (12)
des Gebäudes (10) befestigt ist, wobei zwischen dem Fassadenelement (16) und der Wand
oder der Geschossdecke (12) eine Fuge (20) gebildet ist, und zumindest ein Brandschutzelement
(18) umfasst, das im Bereich der Fuge (20) zwischen dem Fassadenelement (16) und der
Wand oder der Geschossdecke (12) montiert ist, dadurch gekennzeichnet, dass das Brandschutzelement (18) zumindest eine Brandschutzlage (32) aus einem intumeszierenden
Material aufweist.
9. Verfahren zur Montage einer Fassadenbaugruppe (14) für ein Gebäude (10) gemäß einem
der Ansprüche 1 bis 7, mit zumindest einem Fassadenelement (16), das an einer Wand
oder einer Geschossdecke (12) des Gebäudes (10) befestigt wird, und mit zumindest
einem Brandschutzelement (18), das zwischen dem Fassadenelement (16) und der Wand
oder der Geschossdecke (12) montiert wird, wobei das Brandschutzelement (18) zumindest
eine Brandschutzlage (32) aus einem intumeszierenden Material aufweist, mit folgenden
Schritten:
- Anbringen des Fassadenelements (16) an der Wand oder der Geschossdecke (12) des
Gebäudes (10), wobei zwischen dem Fassadenelement (16) und der Wand oder der Geschossdecke
(12) eine Fuge (20) gebildet ist,
- Anbringen des Brandschutzelements (18) am Fassadenelement (16) und/oder an der Wand
oder der Geschossdecke (12) des Gebäudes (10) im Bereich der Fuge (20).
10. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass eine Dämmschicht, insbesondere eine Mineralwolldämmschicht zwischen dem Fassadenelement
(16) und der Wand oder der Geschossdecke (12) montiert wird, wobei die Dämmschicht
insbesondere im Wesentlichen auf einer Höhe mit der Brandschutzlage (32) angeordnet
ist.
11. Verfahren nach Anspruch 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet, dass eine Schutzschicht (38), insbesondere aus einem elastischen Material, aufgebracht
wird, wobei die Schutzschicht (38) das Brandschutzelement (18) zumindest teilweise
abdeckt.