Stand der Technik
[0001] Die Erfindung betrifft einen Kraftstoffinjektor nach dem Oberbegriff des Anspruchs1.
[0002] Ein derartiger Kraftstoffinjektor ist aus der nachveröffentlichten
DE 10 2014 204629 A1 der Anmelderin bekannt. Der bekannte Kraftstoffinjektor weist an seinem Injektorgehäuse
zur Erfassung des Kraftstoffdrucks in einer Kraftstoff führenden Bohrung eine Sensoreinrichtung
auf, die an der Außenseite des Injektorgehäuses angeordnet ist. Die bekannte Sensoreinrichtung
ist im Bereich eines Abzweigs einer Versorgungsbohrung angeordnet, die einen Hochdruckraum
des Kraftstoffinjektors, in dem auch ein Einspritzglied in Form einer auf- und abbewegbaren
Düsennadel zum Verschließen von Einspritzöffnungen angeordnet ist, mit Kraftstoff
versorgt. Hierzu ist es vorgesehen, dass in der Gehäusewand des Injektorgehäuses eine
Gewindebohrung zur Aufnahme eines Sensorgehäuses angeordnet ist. Innerhalb des Sensorgehäuses
bzw. der Sensoreinrichtung ist eine Bohrung ausgebildet, die den Kraftstoffdruck von
dem Abzweig in Richtung eines einen Verformungsbereich ausbildenden Membranelements
überträgt, das in Abhängigkeit vom Kraftstoffdruck elastisch verformbar ist. Das beispielhaft
becherförmige Membranelement ist auf der dem Abzweig abgewandten Seite in Wirkverbindung
mit einem Piezoelement angeordnet, das die in dem Membranelement wirkenden Spannungen
(hervorgerufen durch dessen elastische Deformation) erfasst. Damit kann in Abhängigkeit
der erfassten Spannungen bzw. des Kraftstoffdrucks auf eine Position bzw. Stellung
des Einspritzglieds in dem Hochdruckraum geschlossen werden. Nachteilig bei dem bekannten
Kraftstoffinjektor bzw. dessen Sensoreinrichtung ist es, dass das Messprinzip auf
die Erfassung mechanischer Spannungen mittels des Piezoelements basiert, bei dem das
Piezoelement mit der Oberfläche des Membranelements mechanisch verbunden werden muss,
beispielsweise über eine Klebeverbindung. Dadurch unterliegt die Verbindung zwischen
dem Messelement (Piezoelement) und dem Membranelement einer ständigen mechanischen
Belastung aufgrund der ständigen Bewegung des Membranelements bzw. des Piezoelements,
welche über die Lebensdauer des Kraftstoffinjektors hinsichtlich der Dauerfestigkeit
kritisch ist. Weiterhin ist insgesamt gesehen die mechanische Ankopplung der Sensoreinrichtung
an dem Kraftstoffinjektor über die Gewindeverbindung relativ aufwendig gestaltet.
Insbesondere ist es erforderlich, eine druckdichte Verbindung zwischen dem Gehäuse
der Sensoreinrichtung und dem Abzweig in dem Kraftstoffinjektor auszubilden, damit
vermieden wird, dass der unter Hochdruck stehende Kraftstoff aus dem Injektorgehäuse
ausströmt.
Offenbarung der Erfindung
[0003] Ausgehend von dem dargestellten Stand der Technik liegt der Erfindung die Aufgabe
zugrunde, einen Kraftstoffinjektor, insbesondere einen Common-Rail-Injektor, nach
dem Oberbegriff des Anspruchs 1 derart weiterzubilden, dass eine mechanisch besonders
robuste und über die Lebensdauer betrachtet eine hohe Genauigkeit aufweisende Sensoreinrichtung
ermöglicht wird.
[0004] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß bei einem Kraftstoffinjektor mit den kennzeichnenden
Merkmalen des Anspruchs 1 dadurch gelöst, dass die Sensoreinrichtung dazu ausgebildet
ist, eine Änderung einer durch einen Verformungsbereich bei einer Druckänderung geometrisch
verformbaren Struktur im Vergleich zu einer bei einer Druckänderung vorzugsweise unterveränderten
Referenzstruktur zu erfassen.
[0005] Eine derartige Änderung einer geometrisch verformbaren Struktur zu einer Referenzstruktur
wird im Rahmen der Erfindung berührungslos auf vorzugsweise optische Art und Weise
erfasst, und unterliegt somit hinsichtlich des Messelements bzw. des Messverfahrens
keinem Verschleiß. Bei der Struktur sowie der Referenzstruktur kommen dabei vorzugsweise
Raster- bzw. Gitterlinien zum Einsatz, die mittels eines entsprechenden optischen
Sensorelements der Sensoreinrichtung erfasst werden, und deren relative Verschiebung
bzw. Bewegung zueinander als Indiz für ein Maß der Druckspannung an dem Verformungselement
und somit des Kraftstoffdrucks dient. Dabei werden insbesondere Helligkeitsunterschiede
aufgrund unterschiedlicher Reflexionen oder Positionen der Struktur und der Referenzstruktur
erfasst.
[0006] Vorteilhafte Weiterbildungen des erfindungsgemäßen Kraftstoffinjektors sind in den
Unteransprüchen aufgeführt.
[0007] In konstruktiver Umsetzung des erfindungsgemäßen Verfahrens ist es in vorteilhafter
Art und Weise vorgesehen, dass die Struktur auf der der Sensoreinrichtung zugewandten
Seite angeordnet ist, und dass ein Sensorelement der Sensoreinrichtung dazu ausgebildet
ist, eine geometrische Veränderung zwischen der Struktur und der Referenzstruktur
zu erfassen.
[0008] In Weiterbildung des zuletzt genannten Vorschlags ist es vorgesehen, dass die Struktur
und die Referenzstruktur in Bezug zu dem Sensorelement im druckentlasteten oder im
druckbelastetem Zustand des Verformungsbereichs in zumindest teilweiser Überdeckung
angeordnet sind. Besonders bevorzugt ist dabei eine Anordnung und Ausbildung sowohl
der Struktur als auch der Referenzstruktur, bei der diese im druckentlasteten bzw.
maximal druckbelasteten Zustand (maximaler Betriebsdruck des Kraftstoffinjektors)
in vollständiger Überdeckung angeordnet sind. Dadurch wird bei einer geometrischen
Verschiebung zwischen der Struktur und der Referenzstruktur bei der Druckbelastung
bzw. bei der Druckentlastung eine relativ große Änderung der Erscheinungsform ermöglicht,
welche somit besonders gut und zuverlässig mittels des Sensorelement erfasst werden
kann, zum Beispiel in Form einer Helligkeitsänderung.
[0009] Zur Optimierung der Empfindlichkeit der Sensoreinrichtung ist es vorgesehen, dass
die Struktur und die Referenzstruktur zumindest im Wesentlichen identisch ausgebildet
sind oder eine gleiche Grundform aufweisen. Insbesondere kann es dabei vorgesehen
sein, dass die Struktur und die Referenzstruktur jeweils als Gitterstruktur mit Linien
ausgebildet sind. Unter einer Gitterstruktur wird dabei im Rahmen der Erfindung eine
netzartige Struktur bzw. eine netzartige Anordnung von Linien verstanden, wobei zwischen
den Linien und dem von den Linien getrennten Bereichen der Struktur bzw. der Referenzstruktur
insbesondere Bereiche mit unterschiedlicher Helligkeit bzw. unterschiedlichem Reflexionsvermögen
für Licht ausgebildet werden. Dies kann beispielsweise dadurch erreicht werden, dass
die Struktur bzw. die Referenzstruktur durch schwarze Linien gebildet wird/werden,
so dass diese gegenüber der Oberfläche, auf denen diese aufgebracht sind, dunkler
erscheinen als die Oberfläche selbst.
[0010] Um insbesondere Helligkeitsunterschiede sowie Lageveränderungen zwischen der Struktur
und der Referenzstruktur mittels des Sensorelements erfassen zu können, ist es vorgesehen,
dass die Struktur und die Referenzstruktur von einer Lichtquelle anstrahlbar sind,
und dass das Sensorelement zur Erfassung einer Helligkeitsänderung oder als bildaufnehmendes
Element zur Erfassung der Struktur und der Referenzstruktur ausgebildet ist. Es werden
somit zwei alternative Ausgestaltungen des Sensorelements vorgeschlagen: Zum einen
ist es denkbar, dass das Sensorelement Helligkeitsunterschiede, hervorgerufen durch
unterschieliche Reflexionen des Lichts an der Struktur bei einer geometrischen Verschiebung
zwischen der Struktur und der Referenzstruktur erkennt. Zum anderen, bei einer Ausbildung
als bildaufnehmendes Element, wird eine geometrische Verschiebung zwischen der Struktur
und der Referenzstruktur unmittelbar erfasst. Für den letzten Fall kann es beispielsweise
vorgesehen sein, dass das Sensorelement in Form eines sogenannten "Imagers" ausgebildet
ist, wie er beispielsweise bei Fahrerassistenzsystemen in Kraftfahrzeugen bei Kameras
eingesetzt wird, die z.B. den Rückraum eines Fahrzeugs erfassen. Der Imager ist in
diesem Fall mit einer entsprechenden Auswerteeinheit bzw. Auswertelogik gekoppelt,
welche sowohl die Struktur als auch die Referenzstruktur erfasst und deren relative
Position zueinander berechnen kann. Grundsätzlich ist eine hohe Abtastrate sinnvoll,
um die Druckschwankungen bzw. Deformationen möglichst schnell zu erfassen. Diese kann
beispielsweise bei 1µs liegen.
[0011] Um unabhängig von äußeren Umweltbedingungen eine stets zuverlässige Erfassung der
Position der Struktur und der Referenzstruktur bei Verwendung einer Lichtquelle zu
ermöglichen, ist es vorgesehen, dass die Lichtquelle und das Sensorelement in einem
gegenüber der Umgebung zumindest lichtdichten Gehäuse aufgenommen sind. Unter einem
lichtdichten Gehäuse im Rahmen der Erfindung wird dabei eine Gehäuse verstanden, in
dessen Innenraum, in dem auch das Sensorelement und die Lichtquelle angeordnet sind,
unabhängig von der Helligkeit außerhalb des Gehäuses mittels der Lichtquelle zumindest
im Wesentlichen stets ein und dieselbe (absolute) Helligkeit erzeugt wird. Besonders
bevorzugt ist darüber hinaus die Ausbildung eines zusätzlich mediendichten Gehäuses,
um den Eintritt von Medien im Bereich der Messstelle zu vermeiden.
[0012] Eine besonders platzsparende Anordnung der Struktur und der Referenzstruktur, und
somit eine besonders kompaktbauende Sensoreinrichtung wird erzielt, wenn die Struktur
unmittelbar auf der Oberfläche des Verformungsbereichs und die Referenzstruktur auf
einer Oberfläche des Sensorelements angeordnet sind.
[0013] Eine fertigungstechnisch bevorzugte Ausgestaltung sieht vor, dass die Lichtquelle
und das Sensorelement auf einer vormontierbaren Baugruppe angeordnet und im Einbauzustand
beabstandet zum Verformungsbereich angeordnet sind. Dadurch wird beispielsweise eine
Prüfung und Kalibrierung der Lichtquelle und des Sensorelements in einem Zustand ermöglicht,
bei der die beiden Elemente noch nicht in der Sensoreinrichtung angeordnet bzw. positioniert
sind. Der Abstand zwischen der Baugruppe und dem Verformungsbereich ist erforderlich,
damit bei einer Verformung des Verformungsbereichs dieser (zusammen mit der Struktur)
nicht in Kontakt bzw. Berührung mit der Baugruppe bzw. dem Sensorelement gelangt.
[0014] Besonders bevorzugt ist eine Anordnung der Sensoreinrichtung im Bereich der Versorgungsbohrung
für den Hochdruckraum des Kraftstoffinjektors oder eines von der Versorgungsbohrung
ausgehenden Abzweigs. Eine derartige Anordnung hat den Vorteil, die Sensoreinrichtung
relativ weit weg von der wenigstens einen Einspritzöffnung am Injektorgehäuse anzuordnen,
was aufgrund der herrschenden Temperaturen sowie der üblicherweise in einer Brennkraftmaschine
herrschenden Einbauverhältnissen eine besonders einfache Integration des Kraftstoffinjektors
in einen an sich bereits bestehenden Motor bzw. eine entsprechende Brennkraftmaschine
ermöglicht. Die Anordnung im Bereich eines Abzweigs ermöglicht es, die Sensoreinrichtung
in einem relativ weit von der Versorgungsbohrung angeordneten Bereich zu positionieren.
Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden
Beschreibung bevorzugter Ausführungsbeispiele sowie anhand der Zeichnung.
[0015] Diese zeigt in:
- Fig. 1
- eine stark vereinfachte Darstellung eines erfindungsgemäßen Kraftstoffinjektors mit
einer an dem Kraftstoffinjektor angeordneten Sensoreinrichtung,
- Fig. 2
- ein Detail der Fig. 1 im Bereich der Verbindungsstelle zwischen der Sensoreinrichtung
und dem Injektorgehäuse in vergrößerter, geschnittener Darstellung,
- Fig.3 und Fig. 4
- Darstellungen einer Struktur und einer Referenzstruktur bei unterschiedlichen Drücken
im Kraftstoffinjektor zur Erläuterung des erfindungsgemäßen Messprinzips und
- Fig. 5 bis Fig. 11
- Darstellungen gegenüber der Fig. 3 und 4 modifizierter Strukturen und Referenzstrukturen.
[0016] Gleiche Elemente bzw. Elemente mit gleicher Funktion sind in den Figuren mit den
gleichen Bezugsziffern versehen.
[0017] Der in der Fig.1 stark vereinfacht dargestellte Kraftstoffinjektor 10 ist als sogenannter
Common-Rail-Injektor ausgebildet, und dient dem Einspritzen von Kraftstoff in den
nicht gezeigten Brennraum einer Brennkraftmaschine.
[0018] Der Kraftstoffinjektor 10 weist ein zumindest im Wesentlichen aus Metall bestehendes,
insbesondere mehrteilig ausgebildetes Injektorgehäuse 11 auf, an dessen dem Brennraum
der Brennkraftmaschine zugewandten Endbereich wenigstens eine, vorzugsweise mehrere
Einspritzöffnungen 12 zum Einspritzen des Kraftstoffs in den Brennraum der Brennkraftmaschine
ausgebildet sind. Innerhalb des Injektorgehäuses 11 bildet dieses einen Hochdruckraum
15 aus, in dem, neben anderen, nicht dargestellten Bauteilen des Kraftstoffinjektors
10, ein Einspritzglied in Form einer Düsennadel 16 in Richtung des Doppelpfeils 17
hubbeweglich angeordnet ist. In der abgesenkten Position der Düsennadel 16 verschließt
diese die in dem Injektorgehäuse 11 ausgebildeten Einspritzöffnungen 12, während zum
Einspritzen von Kraftstoff in den Brennraum der Brennkraftmaschine die Düsennadel
16 aus ihrer abgesenkten Position in eine angehobene Position bewegt wird, in der
der in dem Hochdruckraum 15 befindliche, unter Systemdruck stehende Kraftstoff (wobei
der Systemdruck beispielsweise bis etwa 3000bar beträgt) über die Einspritzöffnungen
12 in den Brennraum der Brennkraftmaschine eingespritzt wird.
[0019] Die Steuerung der Hubbewegung der Düsennadel 16 erfolgt mittels an sich bekannter,
und daher nicht gezeigter, weil auch nicht erfindungswesentlicher Mittel, beispielsweise
mittels eines Magnetaktuators oder eines Piezoaktuators. Hierzu dient unter anderem
auch ein lediglich angedeuteter Steckeranschluss 18 der der elektrischen Kontaktierung
des Kraftstoffinjektors 10 bzw. des Aktuators dient.
[0020] Die Kraftstoffversorgung des Hochdruckraums 15 erfolgt über eine in dem Injektorgehäuse
11 angeordnete Versorgungsbohrung 20. Die Versorgungsbohrung 20 ist entweder unmittelbar
in dem Injektorgehäuse 11 selbst, oder insbesondere in innerhalb des Injektorgehäuses
11 angeordneten Bauteilen ausgebildet. Die Versorgungsbohrung 20 bildet einen kraftstoffführenden
Bereich des Kraftstoffinjektors 10 aus, ebenso wie der Hochdruckraum 15 selbst bzw.
die den Hochdruckraum 15 begrenzende Gehäusewand 21 des Injektorgehäuses 11 oder die
entsprechenden Bauteile zur Ausbildung der Versorgungsbohrung 20. Die Versorgungsbohrung
20 verläuft insbesondere in Längsrichtung des im Wesentlichen länglich ausgebildeten
Injektorgehäuses 11, und verbindet den Kraftstoffinjektor 10 über eine Kraftstoffleitung
22 mit einem unter Hochdruck stehenden Kraftstoffspeicher 23 (Rail).
[0021] Die Hubbewegung der Düsennadel 16 bzw. das Freigeben und Verschließen der Einspritzöffnungen
12 führt sowohl innerhalb des Hochdruckraums 15 als auch innerhalb der Versorgungsbohrung
20 entsprechend der Ansteuerfrequenz der Düsennadel 16 zu Druckschwankungen, die mittels
einer Sensoreinrichtung 25 detektierbar sind. Insbesondere dient die Sensoreinrichtung
25 dazu, aufgrund des augenblicklich in dem Hochdruckraum 15 oder der Versorgungsbohrung
20 herrschenden Drucks, oder aber anhand des Druckverlaufs in den angesprochenen Bauteilen,
auf eine Position bzw. Stellung der Düsennadel 16 zu schließen, die hinsichtlich einer
Optimierung der Ansteuerung der Düsennadel 16, insbesondere über die Lebensdauer des
Kraftstoffinjektors 10, dient.
[0022] Die Sensoreinrichtung 25 ist bei dem in der Fig. 1 dargestellten Ausführungsbeispiel
in einem axialen Bereich des Injektorgehäuses 11 angeordnet, der relativ weit beabstandet
von den Einspitzöffnungen 12 angeordnet ist. Insbesondere ist die Position der Sensoreinrichtung
25 an der Außenseite der Gehäusewand 21 des Injektorgehäuses 11 in möglichst geringem
Abstand zur Versorgungsbohrung 20 vorgesehen. Selbstverständlich ist es auch denkbar,
in Abänderung zu dem in der Fig. 1 dargestellten Ausführungsbeispiel, die Sensoreinrichtung
25 im Bereich des Hochdruckraums 15, ebenfalls bevorzugt im Bereich der in Wirkverbindung
mit dem Kraftstoff stehenden Gehäusewand 21 anzuordnen.
[0023] Darüber hinaus ist es insbesondere auch denkbar, die Sensoreinrichtung 25 im Bereich
eines insbesondere als Querbohrung ausgebildeten Abzweigs 24 anzuordnen, der von der
Versorgungsbohrung 20 ausgeht und im Bereich der Sensoreinrichtung 25 endet, um je
nach Einbauverhältnissen des Kraftstoffinjektors 10 einen größeren Abstand zur Versorgungsbohrung
20 zu ermöglichen.
[0024] In der Fig. 2 ist in vergrößerter Darstellung der Befestigungsort der Sensoreinrichtung
25 an der Gehäusewand 21 des Injektorgehäuses 11 dargestellt. Insbesondere ist erkennbar,
dass die Sensoreinrichtung 25 ein beispielhaft aus Metall bestehendes, insbesondere
im Tiefziehverfahren hergestelltes Gehäuse 26 aufweist, das im Wesentlichen topfförmig
ausgebildet ist, und das mit einem gegen die Gehäusewand 21 des Injektorgehäuses 11
anliegenden, umlaufenden Bund 27 mit dem Injektorgehäuse 11 verbunden ist, insbesondere
durch eine entlang der Kontur des Bunds 27 umlaufenden Schweißnaht 28. Die Schweißnaht
28 wird bevorzugt mittels einer nicht dargestellten Laserstrahleinrichtung erzeugt
und ist als geschlossene, umlaufende Schweißnaht 28 derart ausgebildet, dass insbesondere
eine hydraulische Abdichtung zwischen dem Gehäuse 26 der Sensoreinrichtung 25 zum
Injektorgehäuse 11 ausgebildet wird.
[0025] Beispielhaft weist die Gehäusewand 21 des Injektorgehäuses 11 im Bereich der Sensoreinrichtung
25 bzw. in Überdeckung mit dem Gehäuse 26 einen in der Wanddicke reduzierten Verformungsbereich
30 auf. Dieser ist beispielhaft dadurch ausgebildet, dass auf der der Versorgungsbohrung
20 zugewandten Seite die Gehäusewand 21 mittels einer sacklochförmigen Vertiefung
bzw. Ausnehmung 31 in ihrer Wanddicke reduziert ist. Dies hat zur Folge, dass beispielsweise
bei einer Druckerhöhung in der Versorgungsbohrung 20 die Gehäusewand 21 im Bereich
der Sensoreinrichtung 25 ungleichförmig mechanisch verformt wird. Beispielhaft ist
eine in Bezug auf die Versorgungsbohrung 20 nach außen gewölbte Gehäusewand 21 gestrichelt
dargestellt, wie Sie sich im Verformungsbereich 30 bei einer Druckerhöhung in der
Versorgungsbohrung 20 ergibt. Demgegenüber ist durch die ebene dargestellte Gehäusewand
21 im Verformungsbereich 30 der Zustand dargestellt, wie er sich beispielhaft bei
relativ niedrigen Drücken oder im drucklosen Zustand der Hochdruckbohrung 15 einstellt,
bei der das Injektorgehäuse 11 im Verformungsbereich 30 zumindest im Wesentlichen
nicht verformt ist.
[0026] Im Verformungsbereich 30 weist das Gehäuse 26 der Messeinrichtung 25 einen insbesondere
mit Luft gefüllten Innenraum 35 auf, der dazu ausgebildet ist, bei Druckschwankungen
in der Versorgungsbohrung 20 eine Deformation bzw. Bewegung des Bereichs 30 zuzulassen.
Ferner ist innerhalb des Gehäuses 26 eine als vormontierbare Baugruppe 36 ausgebildete
Messeinheit 37 angeordnet. Die Messeinheit 37 ist über außerhalb des Gehäuses 26 angeordnete
Steckanschlüsse 38, 39 elektrisch kontaktierbar. Auf der Baugruppe 36 sind auf der
dem Verformungsbereich 30 zugewandten Seite des Injektorgehäuses 11 ein Sensorelement
40 sowie, unmittelbar neben dem Sensorelement 40, eine Lichtquelle 41 angeordnet.
Die Lichtquelle 41 ist beispielhaft als Laserdiode oder Leuchtdiode ausgebildet, derart,
dass innerhalb des Innenraums 35 des zumindest lichtdichten, vorzugsweise zusätzlich
mediendichten Gehäuses 26, unabhängig von der äußeren Umgebung, stets eine bestimmte
Helligkeit erzeugbar ist. Das Sensorelement 40 ist beispielhaft entweder als Photoelement
42, oder aber als bildaufnehmendes Element 43 ausgebildet. Im Falle einer Ausbildung
als Photoelement 42 erfasst das Photoelement 42 Helligkeitsänderungen in dem von dem
Photoelement 42 erfassten Messbereich, wobei der Messbereich im Wesentlichen dem Verformungsbereich
30 des Injektorgehäuses 10 entspricht. Bei einer Ausbildung des Sensorelements 40
als bildaufnehmendes Element 43 (Imager) ist dieses dazu ausgebildet, in Zusammenwirken
mit einer nicht dargestellten Auswertelogik Konturen oder ähnliche geometrische Anordnungen
im Messbereich (Verformungsbereich 30) zu erfassen.
[0027] Erfindungsgemäß ist es vorgesehen, dass zwischen dem an der Verformung teilnehmenden
Verformungsbereich 30 des Injektorgehäuses 11 und dem Sensorelement 40 eine Referenzstruktur
45 angeordnet ist. Entsprechend der Darstellung der Fig. 3 und 4 ist die Referenzstruktur
45 beispielhaft in Form einer Gitterstruktur 46 ausgebildet, die im rechten Winkel
zueinander angeordnete Linien 47, 48 aufweist. Die Referenzstruktur 45 kann dabei
beabstandet zum Sensorelement 40, jedoch in zumindest teilweiser Überdeckung mit dem
Verformungsbereich 30 angeordnet sein. Vorzugsweise ist es jedoch vorgesehen, dass
die Referenzstruktur 45 unmittelbar auf dem Sensorelement 40 angeordnet ist. Dies
erfolgt beispielsweise dadurch, dass die Referenzstruktur 40 durch schwarze bzw. dunkle
Striche zur Ausbildung der Linien 47, 48 auf einer transparenten Folie 49 bzw. einem
Abdeckelement des Sensorelements 40 ausgebildet ist. Diese Folie 49 kann dann beispielsweise
durch eine Verklebung mit dem Sensorelement 40 verbunden sein. Alternativ ist es auch
denkbar, die Referenzstruktur 45 beispielsweise auf eine dünne Plexiglasfolie oder
Scheibe auszubilden, und dieses als separates Element an der Baugruppe 37 zu befestigen.
[0028] Darüber hinaus ist es vorgesehen, dass an dem der Verformung teilnehmenden Verformungsbereich
30 des Injektorgehäuses 11 eine Struktur 50 angeordnet bzw. ausgebildet ist. Die Struktur
50 weist, in Analogie zur Referenzstruktur 45, beispielhaft ebenfalls eine Gitterstruktur
51 auf, welche rechtwinklig zueinander angeordnete Linien 52, 53 enthält. Vorzugsweise
ist die Größe und Anordnung der Struktur 50 im Verformungsbereich 30 derart, dass,
aus Richtung des Sensorelements 40 betrachtet, im druckentlasteten oder bei dem maximal
herrschenden Druck innerhalb der Versorgungsbohrung 20 die Referenzstruktur 45 sowie
die Struktur 50 entsprechend der Darstellung der Fig. 3 deckungsgleich bzw. fluchtend
zueinander angeordnet sind. Die Struktur 50 kann beispielsweise durch eine Laserbearbeitung
des (metallischen) Bereichs 30 des Injektorgehäuses 11 erfolgen, so dass durch die
Laserbearbeitung ebenfalls dunkle Striche bzw. die Linien 52, 53 erzeugt werden.
[0029] Für den Fall, dass bei geringen Drücken bzw. im druckentlasteten Zustand der Versorgungsbohrung
20 die Struktur 50 und die Referenzstruktur 45 für das Sensorelement 40 in Überdeckung
zueinander angeordnet sind, wird mittels des Sensorelements 40 für den Fall, dass
dieses als Photoelement 42 ausgebildet ist, eine maximale Helligkeit aufgrund einer
maximalen Reflexion des Lichts infolge der maximalen Überdeckung zwischen der Struktur
50 und der Referenzstruktur 45 erfasst. Tritt nun eine (elastische) Deformation des
Bereichs 30 ein, so verschiebt sich die Struktur 50 relativ zur Referenzstruktur 45
in Bezug auf das Sensorelement 40. Dies ist in der Fig. 4 dargestellt. Es findet somit
zwischen der Struktur 50 und der Referenzstruktur 45 eine geometrische Verschiebung
statt, die bewirkt, dass die zunächst in Überdeckung angeordneten Linien 47, 48 sowie
52, 53 außer Deckung geraten und somit im Messbereich des Photoelements 42 einen größeren
Bereich überdecken, welcher dazu führt, dass das Photoelement 42 eine geringere Helligkeit
erfasst. Mit anderen Worten gesagt bedeutet dies, dass in Abhängigkeit des in der
Versorgungsbohrung 20 herrschenden Kraftstoffdrucks mittels des Photoelements 42 ein
entsprechendes Signal erzeugbar ist, das zur Detektion der Stellung der Düsennadel
16 dienen kann.
[0030] Für den Fall, dass das Sensorelement 40 als bildaufnehmendes Element 43 ausgebildet
ist, erfasst dieses die Linien 47, 48 der Referenzstruktur 45 sowie die Linien 52,
53 der Struktur 50 sowie deren relative Position zueinander, aus der auf eine entsprechende
Deformation des Bereichs 30 und somit auf einen entsprechenden Druck in der Versorgungsbohrung
20 geschlossen werden kann.
[0031] Ergänzend wird erwähnt, dass die Referenzstruktur 45 sowie die Struktur 50 entsprechend
der Darstellung der Fig. 5 bis 7 auch als Referenzstruktur 45a und Struktur 50a entsprechend
der Fig. 5 mit in einem Winkel zueinander angeordneten, jeweils zueinander parallelen
Linien 47a bzgl. der Referenzstruktur 45a und Linien 52a bezgl. der Struktur 50a ausgebildet
sein kann. Bei der Referenzstruktur 45b und der Struktur 50b entsprechend der Fig.
6 sind ebenfalls in einem Winkel zueinander angeordnete, jeweils zueinander parallele
Linien 47b bzw. 52b vorgesehen, wobei der Abstand der Linien 52b sich bei einer Deformation
des Verformungsbereichs 30 durch Dehnung vergrößert. Bei der Darstellung der Fig.
7 mit der Referenzstruktur 45c und der Struktur 50c verdrehen sich die parallelen
Linien 52c der Struktur 50c zu den Linien 47c der Referenzstruktur 45c.
[0032] Bei der Referenzstruktur 45d und der Struktur 50d der Fig. 8 sind konzentrisch zueinander
angeordnete, im unbelasteten Zustand einander überdeckende Kreise 47d, 52d vorgesehen.
Bei einer Verformung der Verformungsbereichs 30 können sich die Kreise 52d der Struktur
50d zu den Kreisen 47d der Referenzstruktur 47d entweder verschieben (Fig. 9 und 10)
oder aber verformen (Fig. 11).
[0033] Der soweit beschriebene Kraftstoffinjektor 10 kann in vielfältiger Art und Weise
abgewandelt bzw. modifiziert werden, ohne vom Erfindungsgedanken abzuweichen. So ist
es beispielsweise denkbar, die Lichtquelle 41 an einer beliebigen Position innerhalb
des Gehäuses 26 anzuordnen. Wesentlich ist nur, dass der Verformungsbereich 30 beleuchtet
ist. Ferner ist es auch denkbar, das Gehäuse 26 mit dem Injektorgehäuse 11 auf andere
Art und Weise zu verbinden, beispielsweise durch eine Klemm-, Stemm- oder Klebeverbindung.
Auch ist es denkbar, durch eine entsprechende Konstruktion des Injektorgehäuses 11
die Sensoreinrichtung 35 vollständig innerhalb der Außenkontur des Injektorgehäuses
11 anzuordnen, so dass das Injektorgehäuse 11 gegenüber herkömmlichen Injektorgehäusen
11 in seinem Außenumfang bzw. Querschnitt nicht vergrößert ausgebildet ist.
1. Kraftstoffinjektor (10), insbesondere Common-Rail-Injektor, mit einem Injektorgehäuse
(11), in dem ein Hochdruckraum (15) ausgebildet ist, der über eine im Injektorgehäuse
(11) angeordnete Versorgungsbohrung (20) mit unter Druck stehendem Kraftstoff versorgbar
ist, mit wenigstens einer zumindest mittelbar mit dem Hochdruckraum (15) verbundenen,
im Injektorgehäuse (11) ausgebildeten Einspritzöffnung (12) zum Einspritzen von Kraftstoff
in den Brennraum einer Brennkraftmaschine, mit einem die wenigstens eine Einspritzöffnung
(12) freigebenden oder verschließenden Einspritzglied (16), und mit einer Sensoreinrichtung
(25) zur zumindest mittelbaren Erfassung des Drucks in einem den Kraftstoff führenden
Bereich des Injektorgehäuses (11), wobei die Sensoreinrichtung (25) dazu ausgebildet
ist, eine Deformation eines zumindest mittelbar mit dem kraftstoffführenden Bereich
in Wirkverbindung angeordneten Verformungsbereichs (30) zu erfassen,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Sensoreinrichtung (25) dazu ausgebildet ist, eine Änderung einer durch den Verformungsbereich
(30) bei einer Druckänderung geometrisch verformbaren Struktur (50; 50a bis 50d) im
Vergleich zu einer bei einer Druckänderung vorzugsweise unveränderten Referenzstruktur
(45; 45a bis 45d) zu erfassen.
2. Kraftstoffinjektor nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Struktur (50; 50a bis 50d) auf der der Sensoreinrichtung (25) zugewandten Seite
angeordnet ist, und dass ein Sensorelement (40) der Sensoreinrichtung (25) dazu ausgebildet
ist, eine geometrische Veränderung zwischen der Struktur (50; 50a bis 50d) und der
Referenzstruktur (45; 45a bis 45d) zu erfassen.
3. Kraftstoffinjektor nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Struktur (50; 50a bis 50d) und die Referenzstruktur (45; 45a bis 45d) in Bezug
zu dem Sensorelement (40) im druckentlasteten oder im druckbelastetem Zustand des
Verformungsbereichs (30) in zumindest teilweiser Überdeckung angeordnet sind.
4. Kraftstoffinjektor nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Struktur (50; 50a bis 50d) und die Referenzstruktur (45; 45a bis 45d) zumindest
im Wesentlichen identisch ausgebildet sind oder eine gleiche Grundform aufweisen.
5. Kraftstoffinjektor nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Struktur (50) und die Referenzstruktur (45) jeweils als Gitterstruktur (46, 51)
mit Linien (47, 48, 52, 53) ausgebildet sind.
6. Kraftstoffinjektor nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Struktur (50a bis 50c) und die Referenzstruktur (45a bis 45c) jeweils zueinander
parallele Linien (47a bis 47c, 52a bis 52c) aufweist.
7. Kraftstoffinjektor nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Struktur (50d) und die Referenzstruktur (45d) jeweils konzentrisch zueinander
angeordnete Kreise (47d, 5d) aufweist.
8. Kraftstoffinjektor nach einem der Ansprüche 2 bis 7,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Struktur (50; 50a bis 50d) und die Referenzstruktur (45; 45a bis 45d) von einer
Lichtquelle (41) anstrahlbar sind, und dass das Sensorelement (40) zur Erfassung einer
Helligkeit oder als bildaufnehmendes Element (43) zur Erfassung der Struktur (50;
50a bis 50d) und der Referenzstruktur (45; 45a bis 45d) ausgebildet ist.
9. Kraftstoffinjektor nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Lichtquelle (41) und das Sensorelement (40) in einem gegenüber der Umgebung zumindest
lichtdichten Gehäuse (26) angeordnet sind.
10. Kraftstoffinjektor nach einem der Ansprüche 2 bis 9,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Struktur (50; 50a bis 50d) unmittelbar auf einer Oberfläche des Verformungsbereichs
(30) und die Referenzstruktur (45; 45a bis 45d) an dem Sensorelement (40) angeordnet
sind.
11. Kraftstoffinjektor nach einem der Ansprüche 6 bis 10,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Lichtquelle (41) und das Sensorelement (40) auf einer vormontierbaren Baugruppe
(36) angeordnet und im Einbauzustand beabstandet zum Verformungsbereich (30) angeordnet
sind.
12. Kraftstoffinjektor nach einem der Ansprüche 1 bis 11,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Sensoreinrichtung (25) im Bereich der Versorgungsbohrung (20) oder eines von
der Versorgungsbohrung (20) ausgehenden Abzweigs (24) angeordnet ist.