[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vakuumpumpe, insbesondere Turbomolekularpumpe,
mit wenigstens einem Pumpmechanismus zum Pumpen von Gas längs eines von einem Einlass
zu einem Auslass der Vakuumpumpe verlaufenden Pumpkanals, wobei der Pumpkanal durch
wenigstens einen ersten Spalt verläuft, in welchem beim Betrieb der Vakuumpumpe eine
Pumpfunktion erfüllt wird, und wobei wenigstens ein zweiter Spalt vorgesehen ist,
in welchem beim Betrieb der Vakuumpumpe keine Pumpfunktion erfüllt wird, wobei bevorzugt
der Pumpkanal durch den zweiten Spalt verläuft.
[0002] Vakuumpumpen der eingangs genannten Art stellen üblicherweise eine hohe Kompression,
einen hohen zulässigen Vorvakuumdruck und/oder kurze Hochlaufzeiten zur Minimierung
von Prozess-Zykluszeiten bereit. Für einige Anwendungen ist es jedoch vorteilhaft,
wenn eine Vakuumpumpe im Betrieb nur eine geringe Pumpenkörpertemperatur erreicht,
hohe Gaslasten bewältigen kann, bei hohen Umgebungstemperaturen einsetzbar ist und/oder
eine geringe Aufnahme an elektrischer Leistung, insbesondere bei Vorvakuumdrücken
von 1 bis 10 mbar, aufweist.
[0003] Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine verbesserte Vakuumpumpe
bereitzustellen, die wenigstens einen der vorgenannten Vorteile bietet.
[0004] Die Aufgabe wird durch eine Vakuumpumpe mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst
und insbesondere dadurch, dass eine Vakuumpumpe der eingangs genannten Art dadurch
weitergebildet wird, dass bei der Vakuumpumpe der zweite Spalt zumindest um einen
Faktor, insbesondere 2-mal, 3-mal, 4-mal, 5-mal, 6-mal, 7-mal, 8-mal, 9-mal oder 10-mal,
größer als der erste Spalt ist.
[0005] Der zweite Spalt, in dem während des Pumpenbetriebs keine Pumpfunktion bewirkt wird
bzw. auftritt, ist somit im Vergleich zum ersten Spalt, in welchem beim Betrieb eine
Pumpfunktion auftritt, bei der erfindungsgemäßen Vakuumpumpe verhältnismäßig groß
ausgestaltet. Dadurch kann insbesondere die Gasreibung im Bereich des zweiten Spaltes
gering gehalten werden. Im Vergleich zu einem kleiner ausgestalteten zweiten Spalt
kann die erfindungsgemäße Pumpe somit einen bestimmten Enddruck unter Aufnahme einer
geringeren elektrischen Leistung erreichen. Durch die reduzierte Leistungsaufnahme
erwärmt sich die Vakuumpumpe im Betrieb weniger stark. Dadurch kann die Temperatur
des Pumpenkörpers während des Betriebs der Vakuumpumpe niedrig gehalten werden, was
bei manchen Anwendungen von Vorteil ist. Außerdem kann der erste Spalt, in dem während
des Betriebs der Vakuumpumpe eine Pumpfunktion bewirkt wird und somit ein Pumpeffekt
auftritt, derart klein ausgestaltet werden, dass eine bestimmungsgemäße Pumpfunktion,
insbesondere eine ausreichend hohe Kompression bzw. ein ausreichend hohes Saugvermögen,
durch die den ersten Spalt bildenden Bauteile bereitgestellt werden kann.
[0006] Bei dem zweiten Spalt handelt es sich bevorzugt um einen Spalt, durch den der Pumpkanal
verläuft. Dabei tritt im zweiten Spalt allerdings keine Pumpfunktion während des Betriebs
der Vakuumpumpe auf. Indem der zweite Spalt verhältnismäßig groß im Vergleich zum
ersten Spalt, in welchem beim Betrieb der Vakuumpumpe eine Pumpfunktion auftritt,
ausgebildet ist, kann der Widerstand für das durch den zweiten Spalt zu fördernde
Gas gering gehalten werden.
[0007] Der zweite Spalt kann auch außerhalb des Pumpkanals liegen. Bei dem zweiten Spalt
kann es sich beispielsweise um einen Spalt in einem Sperrgarlabyrinth handeln. Indem
der zweite Spalt verhältnismäßig groß im Vergleich zum ersten Spalt ausgebildet wird,
kann eine im zweiten Spalt auftretende Gasreibung gering gehalten werden. Dabei kann
ein außerhalb des Pumpkanals vorgesehener zweiter Spalt insbesondere zwischen einem
rotierenden und einem stehenden Bauteil angeordnet sein. Alternativ kann der zweite
Spalt, insbesondere wenn er sich außerhalb des Pumpkanals befindet, zwischen zwei
stehenden Bauteilen ausgebildet sein. Wenngleich der zweite Spalt nicht im Pumpkanal
angeordnet sein kann, so kann zwischen dem zweiten Spalt und dem Pumpkanal eine gasleitende
Verbindung bestehen, wie z.B. bei einem Sperrgaslabyrinth. Der zweite Spalt kann somit
gewissermaßen in der Art eines Nebenschlusses an den Pumpkanal angeschlossen sein
bzw. mit dem Pumpkanal in gasleitender Verbindung stehen.
[0008] Bevorzugt bezieht sich der genannte Faktor, der das Größenverhältnis zwischen dem
ersten und zweiten Spalt angibt, auf die Breite des ersten bzw. zweiten Spalts. Der
zweite Spalt weist somit eine Breite auf, die größer ist als die Breite des ersten
Spalts multipliziert mit dem Faktor. Dabei wird die Spaltbreite vorzugsweise senkrecht
zur Förderrichtung des zu pumpenden Gases durch den Spalt gemessen.
[0009] Bevorzugt ist mit dem Begriff "Spalt" nicht ein in Pumprichtung des zu fördernden
Gases gesehen beliebig kurzer Freiraum bzw. eine beliebig kurze Lücke z.B. zwischen
zwei Bauteilen der Vakuumpumpe gemeint, sondern ein jeweiliger Abschnitt, z.B. des
Pumpkanals und/oder zwischen zwei Bauteilen, der sich, insbesondere mit zumindest
im Wesentlichen gleichbleibender Breite, zumindest über eine vorgegebene Länge, z.B.
von wenigstens 5 mm oder von wenigstens 10 mm oder von wenigstens 15 mm, erstreckt.
[0010] Mit der Formulierung, dass im ersten Spalt eine Pumpfunktion erfüllt bzw. bewirkt
wird, ist insbesondere gemeint, dass während des Pumpenbetriebs in dem Spalt ein Pumpeffekt
bzw. eine Pumpwirkung auftritt. Das zu pumpende Gas wird somit aktiv durch den Spalt
gefördert und strömt nicht nur längs des Pumpkanals vom Spalteingang zum Spaltausgang.
[0011] Vorzugsweise ist der erste Spalt zwischen einem rotierenden Bauteil und einem stehenden
Bauteil der Vakuumpumpe vorgesehen, wobei die beiden Bauteile während des Pumpenbetriebs
derart zusammenwirken, dass sie im ersten Spalt die Pumpfunktion bewirken. Durch das
Zusammenspiel des rotierenden und des stehenden Bauteils wird somit im ersten Spalt
die Pumpwirkung erzielt.
[0012] Der zweite Spalt kann zwischen zwei Bauteilen der Vakuumpumpe vorgesehen sein, die
im Betrieb der Pumpe nicht derart zusammenwirken, dass sie eine Pumpfunktion erfüllen.
Vorzugsweise handelt es sich bei den beiden Bauteilen, zwischen denen der zweite Spalt
vorgesehen ist, um ein rotierendes und ein stehendes Bauteil. Die beiden Bauteile
erfüllen dabei allerdings keine Pumpfunktion im Bereich des zweiten Spalts. Alternativ
kann es sich bei den beiden Bauteilen auch um statische Bauteile handeln.
[0013] Nach einer Ausgestaltung der Erfindung sind alle Spalte, in denen keine Pumpfunktion
erfüllt wird, um zumindest den Faktor größer sind als diejenigen Spalte, durch die
der Pumpkanal verläuft und in denen eine Pumpfunktion erfüllt wird. Dadurch kann die
Gasreibung längs des Pumpkanals effektiv verringert und die Leistungsaufnahme der
Vakuumpumpe zum Erreichen eines bestimmten Enddrucks reduziert werden, insbesondere
wenn die Spalte, in denen keine Pumpfunktion auftritt, im Pumpkanal angeordnet sind
bzw. der Pumpkanal durch diese Spalte verläuft.
[0014] Der erste Spalt ist beispielsweise ein Holweckspalt, der zwischen einer pumpaktiven
Oberfläche eines Holweck-Rotors und einer pumpaktiven Oberfläche eines Holweck-Stators
ausgebildet ist.
[0015] Bei dem zweiten Spalt handelt es sich beispielsweise um einen Spalt zwischen einer
glatten Seite eines Holweck-Rotors, die bspw. die Rückseite zu einer pumpaktiven Oberfläche
des Holweck-Rotors bildet, und einer gegenüberstehenden glatten Oberfläche eines stehenden
Bauteils, so dass sich bei rotierendem Holweck-Rotor zwischen der glatten Rückseite
des Holweck-Rotors und der glatten Oberfläche des stehenden Bauteils kein oder allenfalls
nur ein geringer Pumpeffekt einstellt.
[0016] Nach einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung, die auch als unabhängige Erfindung
beansprucht wird, weist eine Vakuumpumpe, insbesondere Turbomolekularpumpe, wenigstens
einen Pumpmechanismus zum Pumpen von Gas längs eines von einem Einlass zu einem Auslass
der Vakuumpumpe verlaufenden Pumpkanals auf, wobei der Pumpkanal durch wenigstens
einen ersten Spalt verläuft, in welchem beim Betrieb der Vakuumpumpe eine Pumpfunktion
erfüllt wird, wobei der Pumpmechanismus einen Holweck-Pumpmechanismus mit einem Holweck-Rotor
und einem Holweck-Stator umfasst, wobei der erste Spalte ein Holweck-Spalt ist, der
zwischen der Mantelfläche des Holweck-Stators und der Mantelfläche des Holweck-Rotors
vorgesehen ist, und wobei der Holweck-Spalt, insbesondere bei Nenndrehzahlen des Holweck-Pumpmechanismus,
eine Breite von weniger als 0,5 mm, bevorzugt von weniger als 0,3 mm, aufweist.
[0017] Insbesondere aufgrund des engen Holweck-Spalts kann ein frühzeitiges Absperren des
Holweck-Pumpmechanismus bei hohen Vorvakuumdrücken, die im Bereich des Auslasses auftreten
können, erreicht werden. Außerdem können geringere Überströmverluste im Bereich des
Holweck-Spalts realisiert werden, wodurch das Kompressionsvermögen des Holweck-Pumpmechanismus
verbessert werden kann.
[0018] Vorzugsweise kommt ein derart schmaler Holweck-Spalt bei einer Vakuumpumpe zum Einsatz,
deren Einlass einen Einlassflansch mit einem Durchmesser von DN 100 oder DN 160 aufweist.
[0019] Nach einer bevorzugten Weiterbildung der Erfindung umfasst der Pumpmechanismus einen
Holweck-Pumpmechanismus mit nur einer einzigen Holweck-Stufe oder mit maximal zwei
Holweck-Stufen.
[0020] Dabei kann es vorgesehen sein, dass die Vakuumpumpe, insbesondere vom Bauraum her
gesehen, für mehr als zwei, insbesondere ineinander geschachtelte, Holweck-Stufen
ausgelegt ist, aber tatsächlich nur eine Holweck-Stufe oder maximal zwei Holweck-Stufen
realisiert sind, während die übrigen Holweck-Stufen nicht realisiert sind, z.B. durch
Auslassen der Holweckstufe oder durch Weglassen eines von zwei Holweck-Rotoren.
[0021] Vorzugsweise weist der Pumpmechanismus einen Holweck-Pumpmechanismus auf, dessen
pumpaktive Oberfläche, insbesondere längs der axialen Richtung der Pumpe gesehen,
eine Gesamtlänge aufweist, die geringer als 120 mm, bevorzugt geringer als 95 mm ist.
Dadurch kann die Gasreibung im Holweck-Pumpenmechanismus vermindert werden, wodurch
eine geringere elektrische Leistungsaufnahme der Vakuumpumpe erforderlich ist.
[0022] Nach einer Weiterbildung der Erfindung weist der Holweck-Pumpmechanismus wenigstens
einen und bevorzugt genau einen Holweck-Rotor auf, dessen Länge in axialer Richtung
der Pumpe gesehen maximal 60 mm, bevorzugt maximal 55 mm, weiter bevorzugt maximal
48 mm, beträgt. Der Holweck-Pumpmechanismus kann somit in axialer Richtung betrachtet
verhältnismäßig kurz ausgestaltet sein, wodurch eine geringere Gasreibung im Holweck-Pumpmechanismus
bewirkt wird. Dies wirkt sich vorteilhaft auf die erforderliche elektrische Leistungsaufnahme
der Vakuumpumpe zum Erreichen eines bestimmten Enddrucks aus.
[0023] Nach einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung, die auch als unabhängige Erfindung
beansprucht wird, weist eine Vakuumpumpe, insbesondere Turbomolekularpumpe, wenigstens
einen Pumpmechanismus zum Pumpen von Gas längs eines von einem Einlass zu einem Auslass
der Vakuumpumpe verlaufenden Pumpkanals auf, wobei der Pumpmechanismus wenigstens
eine turbomolekulare Pumpstufe mit mehreren an einer Rotorwelle befestigten Rotorscheiben
und in axialer Richtung zwischen den Rotorscheiben drehfest angeordneten Statorscheiben
aufweist, wobei sich der Pumpkanal durch die turbomolekulare Pumpstufe erstreckt,
und wobei in der turbomolekularen Pumpstufe wenigstens eine Rotorscheibe und/oder
wenigstens eine Statorscheibe weggelassen ist, so dass die Pumpstufe an der Stelle
der weggelassenen Rotorscheibe bzw. Statorscheibe einen Freiraum aufweist.
[0024] Die Vakuumpumpe bietet somit Bauraum für mehr Rotor- und/oder Statorscheiben als
tatsächlich in der Vakuumpumpe verbaut sind und weist anstelle der weggelassenen Scheiben
einen entsprechenden Freiraum auf. Durch das Weglassen der Rotor- und/oder Statorscheiben
kann die Gasreibung in der turbomolekularen Pumpstufe verringert werden. Der ordnungsgemäße
Betrieb der Vakuumpumpe kann somit unter geringerer Leistungsaufnahme erfolgen, wodurch
eine übermäßige Erwärmung der Vakuumpumpe vermieden und der Stromverbrauch der Vakuumpumpe
gesenkt werden kann.
[0025] Vorzugsweise ist wenigstens ein Scheibenpaar, bestehend aus einer Rotorscheibe und
der benachbarten, mit der Rotorscheibe zusammenwirkenden Statorscheibe, weggelassen.
Insbesondere handelt es sich bei dem weggelassenen Scheibenpaar um das in Richtung
Vorvakuum liegende äußerste Scheibenpaar der turbomolekularen Pumpstufe, da durch
Weglassen dieses Scheibenpaares ein guter Kompromiss zwischen einer Reduzierung der
Gasreibung einerseits und einer Verminderung des Saug- bzw. Kompressionsvermögens
der turbomolekularen Pumpstufe andererseits erzielt werden kann.
[0026] Bevorzugt weisen die Rotorscheiben und/oder die Statorscheiben wenigstens einer turbomolekularen
Pumpstufe eine ballige Scheibengeometrie auf. Alternativ kann eine abgesetzte Scheibengeometrie
vorgesehen sein.
[0027] Nach einer Weiterbildung der Erfindung umfasst die Vakuumpumpe wenigstens eine und
bevorzugt genau eine einzige turbomolekulare Pumpstufe, die mit maximal 6 Rotorscheiben
ausgestattet ist, wobei ein am Einlass der Vakuumpumpe vorgesehener Flansch einen
Flanschdurchmesser von DN 100 aufweist.
[0028] Nach einer anderen Weiterbildung der Erfindung umfasst die Vakuumpumpe wenigstens
eine und bevorzugt genau eine einzige turbomolekulare Pumpstufe, die mit maximal 4
Rotorscheiben ausgestattet ist, wobei ein am Einlass der Vakuumpumpe vorgesehener
Flansch einen Flanschdurchmesser von DN 160 aufweist.
[0029] Nach einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung, die auch als unabhängige Erfindung
beansprucht wird, weist eine Vakuumpumpe, insbesondere Turbomolekularpumpe, wenigstens
einen Pumpmechanismus zum Pumpen von Gas längs eines von einem Einlass zu einem Auslass
der Vakuumpumpe verlaufenden Pumpkanals und einen Elektromotor zum Antreiben des Pumpmechanismus
auf, wobei der Elektromotor einen Stator und einen mit dem Stator zusammenwirkenden,
um eine Drehachse drehbaren Rotor aufweist, wobei der Stator ein Paket von Stahlblechen
und/oder der Eisenrückschluss des Rotors ein Paket von Stahlblechen aufweist, und
wobei die Stahlbleche des Pakets von Stahlblechen des Eisenrückschlusses des Rotors
und/oder des Stators mittels Backlack miteinander verbunden und nicht miteinander
verschweißt oder vernietet sind.
[0030] Das Paket von Stahlblechen des Rotors und/oder des Stators wird somit ausschließlich
durch Backlack zusammengehalten, sodass - insbesondere weil auf Verschweißungen und
Vernietungen verzichtet wird - während des Betriebs des Elektromotors in dem jeweiligen
Stahlblechpaket Wirbelstromverluste minimiert werden können. Dadurch kann die Erwärmung
des Elektromotors und damit einhergehend die Erwärmung der Vakuumpumpe während ihres
Betriebs verringert werden. Außerdem kann die erforderliche elektrische Leistungsaufnahme
des Elektromotors zum Erreichen eines bestimmten Enddrucks reduziert werden.
[0031] Bei den Stahlblechen handelt es sich insbesondere um Eisenbleche oder um Elektrobleche.
[0032] Nach einer Ausgestaltung der Erfindung weist jedes Stahlblech des Pakets von Stahlblechen
des Rotors und/oder des Stators eine Dicke von weniger als 0,4 mm, vorzugsweise von
weniger als 0,36 mm, auf. Mit derart dünn ausgestalteten Blechen können Wirbelstromverluste
im Stahlblechpaket des Rotors und/oder des Stators besonders gering gehalten werden.
[0033] Bevorzugt weist der Elektromotor eine maximale Motorleistung auf, die um einen vorgegebenen
Wert, insbesondere um zumindest im Wesentlichen 10 Watt, über der für den bestimmungsgemäßen
Betrieb der Vakuumpumpe vorgesehenen Motorleistung liegt. Der Elektromotor weist somit
eine verhältnismäßig geringe Antriebsleistung auf, insbesondere im Vergleich zu nach
dem Stand der Technik in Vakuumpumpen eingesetzten Elektromotoren, die für eine möglichst
kurze Hochlaufzeit ausgelegt sind und somit temporär weit mehr als 10 Watt über der
für den Betriebspunkt erforderlichen Motorleistung bereitstellen können.
[0034] Die Reduzierung der maximalen Motorleistung auf den vorgegebenen Wert, wie z.B. 10
Watt, über der für den bestimmungsgemäßen Betrieb der Vakuumpumpe vorgesehenen Motorleistung
weist insbesondere den Vorteil auf, dass der Elektromotor kompakt ausgebildet werden
kann und während des Betriebs des Elektromotors auftretende Wirbelstromverluste reduziert
werden können. Außerdem kann der Einsatz von Kupfer, das insbesondere auf der Seite
des Rotors zur Bildung von elektrischen Wicklungen verwendet wird, reduziert werden.
[0035] Der Elektromotor kann für eine Antriebsspannung von zumindest annähernd 48 Volt ausgelegt
sein. Bei aus dem Stand der Technik bekannten Vakuumpumpen sind die Elektromotoren
normalerweise für eine Antriebsspannung von 24 Volt ausgelegt, sodass bei der erfindungsgemäßen
Variante des Elektromotors die Antriebsspannung auf zumindest annähernd 48 Volt gegenüber
der normalen Antriebsspannung von 24 Volt verdoppelt ist. Bevorzugt ist dabei die
maximale Antriebsspannung gleich der Sicherheitskleinspannung von 50 Volt im Gleisspannungsbetrieb
(50 Volt DC). Die Verdoppelung der Antriebsspannung von 24 Volt auf 48 Volt führt
bei gleicher Leistungsaufnahme zu einer Halbierung der durch den Elektromotor fließenden
Ströme und damit auch zu einer Verringerung von Antriebsverlusten.
[0036] Nach einer bevorzugten Weiterbildung der Erfindung weist die Vakuumpumpe ein Sperrgaslabyrinth
mit maximal drei Labyrinthstufen auf. Die Vakuumpumpe kann dabei für mehr als drei
Labyrinthstufen ausgelegt sein, wobei die Reduzierung auf maximal drei Labyrinthstufen
dadurch erreicht wird, dass weitere Labyrinthstufen weggelassen und somit - trotz
des dafür vorgesehenen Bauraums - nicht verbaut wurden. Zur Minimierung der Gasreibung
werden dabei bevorzugt diejenigen Labyrinthstufen weggelassen, die den größten Durchmesser
haben, da bei diesen die Relativgeschwindigkeiten zwischen dem Rotor und dem Stator
des Sperrgaslabyrinths am größten und damit die Reibungsverluste am höchsten sind.
[0037] Die Reduzierung der Labyrinthstufen kann insbesondere dadurch erreicht werden, dass
das Sperrgaslabyrinth von einer rotierenden Oberfläche, beispielsweise der Oberfläche
eines sich in radialer Richtung erstreckenden Teils der Nabe eines Holweck-Rotors,
und einer feststehenden Oberfläche, beispielsweise der der Rotornabe gegenüberstehenden
Oberfläche, gebildet wird, und dass die beiden Oberflächen ineinandergreifende, ringförmige
Erhöhungen aufweisen, wobei eine der Oberflächen mehr Erhöhungen aufweist als die
andere Oberfläche.
[0038] Nach einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist im Betrieb der Vakuumpumpe vorgesehen,
dass ein geringer Sperrgasfluss, der insbesondere unterhalb einer vorgegebenen Schwelle
liegt, insbesondere unter 15 sccm, durch das Sperrgaslabyrinth strömt. Dadurch kann
eine Absenkung der Rotortemperatur erreicht und die im Betrieb der Pumpe auftretende
Erwärmung reduziert werden.
[0039] Nach einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung kann anstelle eines Sperrgarlabyrinths
eine Gaede- oder Siegbahnstufe eingesetzt werden.
[0040] Bei der erfindungsgemäßen Pumpe kann es sich um eine Seitenkanalpumpe oder um eine
Seitenkanalhochvakuumpumpe handeln. Dabei ist eine Seitenkanalhochvakuumpumpe eine
Vakuumpumpe, die von der Atmosphäre bis in den Hochvakuumbereich arbeitet und normalerweise
eine Kombination aus Seitenkanalpumpe und Holweckstufen umfasst. Das Pumpsystem der
Seitenkanalpumpe besteht aus einer Rotorscheibe mit am äußeren Umfang angeordneten
Schaufeln und einem ringförmigen Arbeitsraum, dem Seitenkanal, der sich zwischen den
Schaufeln und einer außerhalb der Schaufeln liegenden Gehäusewand erstreckt. Der Seitenkanal
ist an einer Stelle durch einen Unterbrecher auf das Scheibenprofil verengt. Der Unterbrecher
trennt einen im Gehäuse vorgesehenen Einlass in den Seitenkanal von dem ebenfalls
am Gehäuse vorgesehenen Auslass. Der Pumpeffekt entsteht durch eine schraubenförmige
Strömung vom Einlass zum Auslass verursacht durch die Schaufeln des drehenden Rotors.
Dadurch entsteht eine Druckdifferenz zwischen dem Einlass und dem Auslass. Niedrigere
Enddrücke können durch das Hintereinanderschalten mehrerer Pumpstufen erreicht werden.
[0041] Vorteilhaft an Ausführungsformen einer erfindungsgemäßen Vakuumpumpe ist insbesondere,
dass deren maximale Leistungsaufnahme gegenüber aus dem Stand der Technik bekannten
Vakuumpumpen reduziert ist, insbesondere durch Maßnahmen, die zu einer Verringerung
der Wirbelstromverluste im Elektromotor und der Gasreibung des durch die Vakuumpumpe
geförderten Gases führen. Eine übermäßige Erwärmung der Vakuumpumpe während des Betriebs
kann somit vermieden werden, so dass Ausführungsformen der erfindungsgemäßen Vakuumpumpe
in Kombination mit einer Luftkühlung anstatt mit einer deutlich aufwändigeren Wasserkühlung
verwendet werden können. Außerdem ist ein luftgekühlter Einsatz bei höheren Umgebungstemperaturen,
von z.B. größer als 40° C, möglich. Ferner können höhere Gaslasten bei gleicher Leistungsaufnahme
bewältigt werden.
[0042] Nachfolgend wird die Erfindung beispielhaft unter Bezugnahme auf die beigefügten
Figuren beschrieben. Es zeigen, jeweils schematisch:
- Fig. 1
- eine Querschnittsansicht einer erfindungsgemäßen Variante einer Vakuumpumpe, und
- Fig. 2
- eine Querschnittsansicht einer weiteren erfindungsgemäßen Variante einer Vakuumpumpe.
[0043] Die in Fig. 1 gezeigte Vakuumpumpe umfasst einen von einem Einlassflansch 68 umgebenen
Pumpeneinlass 70 sowie mehrere Pumpstufen zur Förderung des an dem Pumpeneinlass 70
anstehenden Gases durch einen Pumpkanal 10 zu einem nicht dargestellten Pumpenauslass,
in welchen ein in Fig. 1 gezeigter Auslassbereich 71 mündet. Bei dem Auslassbereich
71 handelt es sich bei dem dargestellten Beispiel um denjenigen Abschnitt des Pumpkanals
10, der am stromabwärtigen Ende der inneren Holweck-Stufe liegt. Die Vakuumpumpe umfasst
einen Stator mit einem statischen Gehäuse 72 und einen in dem Gehäuse 72 angeordneten
Rotor mit einer um eine Rotationsachse 14 drehbar gelagerten Rotorwelle 12.
[0044] Die Vakuumpumpe ist als Turbomolekularpumpe ausgebildet und umfasst einen Pumpmechanismus,
der von mehreren pumpwirksamen miteinander in Serie geschalteten, turbomolekularen
Pumpstufen gebildet wird. Die turbomolekularen Pumpstufen weisen mehrere mit der Rotorwelle
12 verbundene turbomolekulare Rotorscheiben 16 und mehrere in axialer Richtung zwischen
den Rotorscheiben 16 angeordnete und in dem Gehäuse 72 festgelegte turbomolekulare
Statorscheiben 26 auf. Die Statorscheiben 26 werden durch Distanzringe 36 in einem
gewünschten axialen Abstand zueinander gehalten. Die Rotorscheiben 16 und die Statorscheiben
26 stellen in einem Schöpfbereich 50 eine in Richtung des Pfeils 58, also in Pumprichtung,
gerichtete axiale Pumpwirkung bereit. Der Pumpkanal 10 erstreckt sich durch die turbomolekularen
Pumpstufen und weiter durch einen den turbomolekularen Pumpstufen nachgeordneten Holweck-Pumpmechanismus
hindurch.
[0045] Der Holweck-Pumpmechanismus umfasst in radialer Richtung ineinander angeordnete und
pumpwirksam miteinander in Serie geschaltete Holweck-Pumpstufen. Der rotorseitige
Teil der Holweck-Pumpstufen umfasst eine mit der Rotorwelle 12 verbundene Rotornabe
74 und zwei an der Rotornabe 74 befestigte und von dieser getragene zylindermantelförmige
Holweck-Rotorhülsen 76, 78, die koaxial zu der Rotationsachse 14 orientiert und in
radialer Richtung ineinandergeschachtelt sind. Ferner sind zwei zylindermantelförmige
Holweck-Statorhülsen 80, 82 vorgesehen, die ebenfalls koaxial zu der Rotationsachse
14 orientiert und in radialer Richtung ineinandergeschachtelt sind.
[0046] Die pumpaktiven Oberflächen der Holweck-Pumpstufen sind durch die einander unter
Ausbildung eines engen radialen Holweck-Spalts gegenüberliegenden radialen Mantelflächen
einer Holweck-Rotorhülse 76, 78 und einer Holweck-Statorhülse 80, 82 gebildet. Dabei
ist jeweils eine der pumpaktiven Oberflächen glatt ausgebildet - vorliegend diejenige
der Holweck-Rotorhülse 76 bzw. 78 - und die gegenüberliegende pumpaktive Oberfläche
der Holweck-Statorhülse 80, 82 umfasst ein Holweck-Gewinde mit schraubenlinienförmig
um die Rotationsachse 14 herum in axialer Richtung verlaufenden Nuten, in denen durch
die Rotation der jeweiligen Rotorhülse 76, 78 das Gas vorangetrieben und dadurch gepumpt
wird.
[0047] Wie Fig. 1 zeigt, verläuft ein erster Holweck-Spalt 83a zwischen der äußeren Holweck-Statorhülse
80 und der äußeren Holweck-Rotorhülse 76. Ein zweiter Holweck-Spalt 83b verläuft zwischen
der Holweck-Rotorhülse 76 und der inneren Holweck-Statorhülse 82. Ein dritter Holweck-Spalt
83c verläuft zwischen der inneren Holweck-Statorhülse 82 und der inneren Holweck-Rotorhülse
78. Am stromabwärtigen Ende des Holweck-Spalts 83c mündet der Pumpkanal 10 in den
Auslassbereich 71, über den das vom Einlass 70 geförderte Gas in den Auslass (nicht
gezeigt) gepumpt wird. Radial innerhalb der inneren Holweck-Rotorhülse 78 ist ein
weiterer Spalt 85a vorgesehen, der im Nebenschluss in den Auslassbereich 71 mündet
und den Auslassbereich 71 mit einer Labyrinthdichtung 130 verbindet. Der Spalt 85a
ist somit nicht Teil des Pumpkanals 10.
[0048] Bei der dargestellten Variante ist der Spalt 85a, in welchem beim Betrieb der Vakuumpumpe
zumindest im Wesentlichen keine Pumpfunktion auftritt, zumindest um einen vorgegebenen
Faktor, z.B. 2-mal, 3-mal, 4-mal, 5-mal, 6-mal, 7-mal, 8-mal, 9-mal oder 10-mal, größer
als jeder der Holweck-Spalte 83a, 83b und 83c.
[0049] Im Bereich der jeweiligen Holweck-Pumpstufe bilden im Wesentlichen die Nuten den
Pumpkanal für das zu pumpende Gas. Die Holweck-Pumpstufen stellen dabei, insbesondere
aufgrund des Holweck-Gewindes, eine Pumpwirkung bereit, um das längs des Pumpkanals
von den turbomolekularen Pumpstufen geförderte Gas weiter durch die Holweck-Pumpstufen
hindurch zum Auslass zu fördern.
[0050] Die drehbare Lagerung der Rotorwelle 12 wird durch ein Wälzlager 84 im Bereich des
Pumpenauslasses und ein Permanentmagnetlager 86 im Bereich des Pumpeneinlasses 70
bewirkt.
[0051] Das Permanentmagnetlager 86 umfasst eine rotorseitige Lagerhälfte 88 und eine statorseitige
Lagerhälfte 90, welche jeweils einen Ringstapel aus mehreren in axialer Richtung aufeinandergestapelten
permanentmagnetischen Ringen 92, 94 umfassen. Die Magnetringe 92, 94 liegen dabei
unter Ausbildung eines radialen Lagerspalts einander gegenüber. Die statorseitigen
Magnetringe 94 werden von einem statorseitigen Trägerabschnitt getragen, der sich
durch die Magnetringe 94 hindurch erstreckt und an radialen Streben 108 des Gehäuses
72 aufgehängt ist. Die statorseitigen Magnetringe 94 sind am zum Pumpeninneren hingewandten
Ende des Magnetringstapels durch ein Ausgleichselement 114 sowie einen Befestigungsring
116 festgelegt.
[0052] Innerhalb des Magnetlagers 86 ist ein Not- bzw. Fanglager 98 vorgesehen, welches
als ungeschmiertes Wälzlager ausgebildet ist. Im normalen Betrieb der Vakuumpumpe
steht das Fanglager 98. Es gelangt erst bei einer übermäßigen radialen Auslenkung
des Rotors gegenüber dem Stator in Eingriff und in Rotation, um einen radialen Anschlag
für den Rotor zu bilden, der eine Kollision der rotorseitigen Strukturen mit den statorseitigen
Strukturen verhindert.
[0053] Im Bereich des Wälzlagers 84 ist an der Rotorwelle 12 eine konische Spritzmutter
100 mit einem zu dem Wälzlager 84 hin zunehmenden Außendurchmesser vorgesehen. Die
Spritzmutter 100 steht mit einem Abstreifer eines Betriebsmittelspeichers in gleitendem
Kontakt, der mehrere mit einem Betriebsmittel, wie zum Beispiel einem Schmiermittel,
getränkte saugfähige Scheiben 102 umfasst. Im Betrieb wird das Betriebsmittel durch
kapillare Wirkung von dem Betriebsmittelspeicher über den Abstreifer auf die rotierende
Spritzmutter 100 übertragen und infolge der Zentrifugalkraft entlang der Spritzmutter
100 in Richtung des größer werdenden Außendurchmessers zu dem Wälzlager 84 hin gefördert,
wo es zum Beispiel eine schmierende Funktion erfüllt. Das Wälzlager 84 und der Betriebsmittelspeicher
sind durch einen wannenförmigen Einsatz 124 und ein Deckelelement 126 der Vakuumpumpe
eingefasst.
[0054] Es ist aber auch eine anders gestaltete Lagerung der Rotorwelle 12 möglich. Beispielsweise
könnte eine Fünfachsig-Aktiv-Magnetlagerung für die Rotorwelle 12 vorgesehen sein.
[0055] Die Vakuumpumpe umfasst einen als Elektromotor ausgestalteten Antriebsmotor 104 zum
drehenden Antreiben des Rotors, dessen Läufer durch die Rotorwelle 12 gebildet ist.
Eine Steuereinheit 106 steuert den Motor 104 an.
[0056] Zwischen einzelnen Komponenten der Vakuumpumpe können Dichtungen vorgesehen sein,
von denen zur Illustration einige Dichtungen mit dem Bezugszeichen 107 bezeichnet
sind.
[0057] Die Vakuumpumpe umfasst ferner einen mit einem Verschlusselement 120 verschlossenen
Sperrgaseinlass 122, welcher den in der Vakuumpumpe vorgesehenen Lagerraum für das
Wälzlager 84 mit dem Pumpenäußeren verbindet und über den dem Lagerraum ein Sperrgas
zuführbar ist.
[0058] Im Bereich zwischen der Rotornabe 74 und einer Trennwand 128, durch die sich die
Rotorwelle 12 unter Ausbildung eines radialen Spalts hindurcherstreckt, ist eine Labyrinthdichtung
130 ausgebildet. Eine derartige Labyrinthdichtung 130 wird auch als Sperrgaslabyrinth
bezeichnet. Das Sperrgaslabyrinth 130 wird von einer rotierenden Oberfläche 132, die
an der Rotornabe 74 ausgebildet ist, und einer komplementären feststehenden Oberfläche
134, die an der Trennwand 128 ausgebildet ist, gebildet.
[0059] Die Oberflächen 132 und 134 weisen ineinandergreifende, ringförmig ausgestaltete
Erhöhungen auf, wie Fig. 1 zeigt. Bei der Vakuumpumpe der Fig. 1 sind auf jeder Oberfläche
132, 134 fünf ringförmige Erhöhungen vorgesehen, sodass in diesem Zusammenhang auch
von einem fünfstufigen Sperrgaslabyrinth gesprochen wird.
[0060] Der Grundaufbau der Vakuumpumpe der Fig. 2 entspricht dem Aufbau der Vakuumpumpe
der Fig. 1. Allerdings ist die Vakuumpumpe der Fig. 2 im Hinblick auf eine reduzierte
Leistungsaufnahme noch weiter optimiert, insbesondere um die Erwärmung der Pumpe während
des Betriebs bei Luftkühlung niedrig zu halten, um den Stromverbrauch der Vakuumpumpe
zu senken und um höhere Gaslasten bei gleicher Leistungsaufnahme zu ermöglichen.
[0061] Dies wird insbesondere dadurch erreicht, dass bei der Vakuumpumpe der Fig. 2 in der
vom Pumpeneinlass 70 abgewandten turbomolekularen Pumpstufe das am weitesten entfernt
vom Pumpeneinlass 70 liegende Paar bestehend aus einer Rotorscheibe 16 und einer Statorscheibe
26 weggelassen wurde, sodass an der Stelle der weggelassenen Scheiben ein Freiraum
136 gebildet ist. Durch das Weglassen des Scheibenpaares entfällt die an diesem Scheibenpaar
auftretende Gasreibung aufgrund der Förderung des Gases längs des durch die Pumpstufe
verlaufenden Pumpkanals 10, wodurch eine geringere Leistungsaufnahme des Elektromotors
104 erforderlich ist.
[0062] Bei der Vakuumpumpe der Fig. 2 wurde die innere Holweck-Rotorhülse (vgl. das Bezugszeichen
78 in Fig. 1) weggelassen, sodass die Vakuumpumpe der Fig. 2 nur noch zwei ineinander
geschachtelte, die Holweck-Rotorhülse 76 umfassende Holweck-Pumpstufen aufweist. Durch
die Reduzierung der Holweckstufen auf z.B. zwei Stufen kann die Gasreibung reduziert
werden.
[0063] Wie die Fig. 2 außerdem zeigt, ist bei der Vakuumpumpe der Fig. 2 das Sperrgaslabyrinth
130 auf drei Stufen reduziert, indem in der pumpaktiven Oberfläche 134 auf Seiten
der Trennwand 128 anstelle der fünf ringförmigen Erhebungen (vgl. Fig. 1) nur noch
die drei inneren ringförmigen Erhebungen vorgesehen sind. Es wurde somit zur Minimierung
der Gasreibung im Sperrgaslabyrinth 130 auf die beiden äußeren Labyrinthstufen verzichtet,
da bei diesen die Relativgeschwindigkeiten zwischen der feststehenden Trennwand 128
und der im Betrieb der Pumpe rotierenden Rotornabe 74 am größten und damit die Gasreibungsverluste
am höchsten sind. Durch das Weglassen von Sperrgaslabyrinthstufen kann somit die Gasreibung
reduziert werden. Außerdem lässt sich die erforderliche Leistungsaufnahme des Elektromotors
104 zum Erreichen eines bestimmten Enddrucks reduzieren.
[0064] Bei der Vakuumpumpe der Fig. 2 kann der Elektromotor 104 sowohl statorseitig als
auch rotorseitig ein Paket von mit Backlack überzogenen und durch Backlack zusammengehaltenen
Elektroblechen aufweisen, sodass die Stahlbleche des jeweiligen Pakets von Stahlblechen
nur mittels Backlack miteinander verbunden und nicht durch Verschweißen oder Vernieten
zusammengehalten werden. Bei dem rotorseitigen Paket von Elektroblechen handelt es
sich insbesondere um den Eisenrückschluss des Rotors des Elektromotors 104. Durch
die Beschichtung der Elektrobleche mit Backlack sind die Elektrobleche gegeneinander
isoliert, wodurch Wirbelstromverluste in den Paketen reduziert werden können. Eine
weitere Reduzierung der Wirbelstromverluste wird dadurch erreicht, dass jedes Stahlblech
des Pakets von Stahlblechen des Eisenrückschlusses des Rotors und/oder des Stators
eine Dicke von weniger als 0,4 mm, vorzugsweise von weniger als 0,36 mm und besonders
bevorzugt eine Dicke von zumindest annähernd 0,35 mm, aufweist.
[0065] Bei der Vakuumpumpe der Fig. 2 wurde außerdem die verbleibende Holweck-Rotorhülse
76 bezogen auf die axiale Richtung der Vakuumpumpe, beispielsweise auf 46 mm, verkürzt,
sodass sich insgesamt aufgrund der verbliebenen zwei Holweckpumpstufen eine pumpaktive
Länge von 92 mm ergibt. Durch die kurze pumpaktive Länge der Holweckpumpstufen kann
eine weitere Reduzierung der Gasreibung und damit der erforderlichen Leistungsaufnahme
des Elektromotors 104 zum Erreichen eines bestimmten Enddrucks erreicht werden.
[0066] Ferner wurde der Elektromotor 104 so ausgelegt, dass seine maximale Motorleistung
höchstens 10 Watt über der für den Betriebspunkt erforderlichen Motorleistung liegt
und/oder dass er eine Antriebsspannung von 48 Volt aufnimmt.
[0067] Bei der Vakuumpumpe der Fig. 2 wurden außerdem diejenigen Spalte, durch die der Pumpkanal
verläuft und die sich jeweils zwischen einem rotierenden und einem stehenden Bauteil
der Vakuumpumpe befinden, wobei die beiden Bauteile derart zusammenwirken, dass sie
eine Pumpwirkung bereitstellen, derart ausgelegt, dass derartige Spalte zumindest
um einen Faktor, etwa 5-mal, kleiner sind als diejenigen Spalte der Vakuumpumpe, in
denen kein Pumpeffekt auftritt. Bei sämtlichen Spalte, in denen kein Pumpeffekt auftritt,
handelt es sich insbesondere um Spalte, durch die der Pumpkanal verläuft und/oder
um Spalte zwischen einem beweglichen und einem stationären Bauteil. Es kann sich aber
auch um Spalte handeln, die zwischen zwei jeweils stationären Bauteilen vorgesehen
sind.
[0068] Beispielsweise wurde sowohl der zwischen der äußeren Holweck-Statorhülse 80 und der
äußeren Holweck-Rotorhülse 76 verlaufende Holweck-Spalt 83a als auch der zwischen
der inneren Holweck-Statorhülse 82 und der äußeren Holweck-Rotorhülse 76 verlaufende
Holweckspalt 83b so ausgelegt, dass der sich radial innerhalb der Holweck-Statorhülse
82 erstreckende Spalt 85 um den Faktor, z.B. 5-mal, größer ist als der Spalt 83a und
der Spalt 83b.
[0069] Besonders vorteilhaft ist es außerdem, wenn die Holweck-Spalte 83a und 83b derart
ausgelegt sind, dass sie bei Nenndrehzahlen der Holweck-Nabe 74 eine Breite von weniger
als 0,3 mm aufweisen. Dies führt zu geringeren Überströmverlusten in der Holweck-Pumpstufe
und insbesondere auch zu höherer Kompression, wodurch die Leistungsfähigkeit der Vakuumpumpe
verbessert werden kann.
Bezugszeichenliste
[0070]
- 10
- Pumpkanal
- 12
- Rotorwelle
- 14
- Rotationsachse
- 16
- Rotorscheibe
- 26
- Statorscheibe
- 36
- Distanzring
- 50
- Schöpfbereich
- 58
- Pfeil
- 68
- Einlassflansch
- 70
- Pumpeneinlass
- 71
- Auslassbereich
- 72
- Gehäuse
- 74
- Rotornabe
- 76, 78
- Holweck-Rotorhülse
- 80, 82
- Holweck-Statorhülse
- 83a, 83b, 83c
- Holweck-Spalt
- 84
- Wälzlager
- 85
- Spalt
- 85a
- Spalt
- 86
- Permanentmagnetlager
- 88
- rotorseitige Lagerhälfte
- 90
- statorseitige Lagerhälfte
- 92, 94
- permanentmagnetischer Ring
- 98
- Fanglager
- 100
- Spritzmutter
- 102
- saugfähige Scheibe
- 104
- Antriebsmotor
- 106
- Steuereinheit
- 107
- Dichtung
- 108
- Strebe
- 114
- Ausgleichselement
- 116
- Befestigungsring
- 120
- Verschlusselement
- 122
- Sperrgaseinlass
- 124
- Einsatz
- 126
- Deckelelement
- 128
- Trennwand
- 130
- Labyrinthdichtung
- 132, 134
- pumpaktive Oberfläche
- 136
- Freiraum
1. Vakuumpumpe, insbesondere Turbomolekularpumpe, mit
wenigstens einem Pumpmechanismus zum Pumpen von Gas längs eines von einem Einlass
(70) zu einem Auslass der Vakuumpumpe verlaufenden Pumpkanals (10),
wobei der Pumpkanal (10) durch wenigstens einen ersten Spalt (83a, 83b, 83c) verläuft,
in welchem beim Betrieb der Vakuumpumpe eine Pumpfunktion erfüllt wird, und
wobei wenigstens ein zweiter Spalt (85, 85a) vorgesehen ist, in welchem beim Betrieb
der Vakuumpumpe keine Pumpfunktion erfüllt wird, wobei bevorzugt der Pumpkanal (10)
durch den zweiten Spalt verläuft, dadurch gekennzeichnet, dass der zweite Spalt (85, 85a) zumindest um einen Faktor, insbesondere 2-mal, 3-mal,
4-mal, 5-mal, 6-mal, 7-mal, 8-mal, 9-mal oder 10-mal, größer ist als der erste Spalt
(83a, 83b, 83c).
2. Vakuumpumpe nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass
der erste Spalte (83a, 83b, 83c) zwischen einem rotierenden Bauteil (76) und einem
stehenden Bauteil (80, 82) der Vakuumpumpe vorgesehen ist, wobei die beiden Bauteile
(76, 80, 82) beim Betrieb der Vakuumpumpe derart zusammenwirken, dass sie die Pumpfunktion
bewirken, und/oder der zweite Spalte (85, 85a) zwischen zwei Bauteilen (82, 128) der
Vakuumpumpe vorgesehen ist, die beim Betrieb der Vakuumpumpe nicht derart zusammenwirken,
dass sie eine Pumpfunktion bewirken,
wobei, bevorzugt, es sich bei den beiden Bauteilen, zwischen denen der zweite Spalte
(85, 85a) vorgesehen ist, um ein rotierendes Bauteil und ein stehendes Bauteil handelt.
3. Vakuumpumpe nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, dass
alle Spalte (85, 85a), in denen beim Betrieb der Vakuumpumpe keine Pumpfunktion erfüllt
wird, um zumindest den Faktor größer sind als diejenigen Spalte (83a, 83b), durch
die der Pumpkanal (10) verläuft und in denen beim Betrieb der Vakuumpumpe eine Pumpfunktion
erfüllt wird, wobei, bevorzugt, es sich bei allen Spalte (85), in denen beim Betrieb
keine Pumpfunktion erfüllt wird, um Spalte handelt, durch die der Pumpkanal (10) verläuft.
4. Vakuumpumpe nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
der erste Spalt (83a, 83b, 83c) ein Holweckspalt ist.
5. Vakuumpumpe, insbesondere Turbomolekularpumpe, mit
wenigstens einem Pumpmechanismus zum Pumpen von Gas längs eines von einem Einlass
(70) zu einem Auslass der Vakuumpumpe verlaufenden Pumpkanals (10),
wobei der Pumpkanal (10) durch wenigstens einen ersten Spalt (83a, 83b, 83c) verläuft,
in welchem beim Betrieb der Vakuumpumpe eine Pumpfunktion erfüllt wird,
wobei der Pumpmechanismus einen Holweck-Pumpmechanismus mit einem Holweck-Rotor (76)
und einem Holweck-Stator (80, 82) umfasst, wobei der erste Spalt (83a, 83b, 83c) ein
Holweck-Spalt ist, der zwischen einer Mantelfläche des Holweck-Stators (80, 82) und
einer Mantelfläche des Holweck-Rotors (76) ausgebildet ist,
insbesondere nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass der Holweck-Spalt (83a, 83b, 83c), insbesondere bei Nenndrehzahlen des Holweck-Pumpmechanismus,
eine Breite von weniger als 0,5 mm, bevorzugt von weniger als 0,3 mm, aufweist.
6. Vakuumpumpe nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Pumpmechanismus einen Holweck-Pumpmechanismus mit nur einer einzigen Holweck-Stufe
oder mit maximal zwei Holweck-Stufen umfasst.
7. Vakuumpumpe nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Pumpmechanismus einen Holweck-Pumpmechanismus aufweist, dessen pumpaktive Oberfläche
in axialer Richtung der Pumpe gesehen eine Gesamtlänge aufweist, die geringer als
120 mm, bevorzugt geringer als 95 mm, ist.
8. Vakuumpumpe, insbesondere Turbomolekularpumpe, mit wenigstens einem Pumpmechanismus
zum Pumpen von Gas längs eines von einem Einlass (70) zu einem Auslass der Vakuumpumpe
verlaufenden Pumpkanals (10),
wobei der Pumpmechanismus wenigstens eine turbomolekulare Pumpstufe mit mehreren an
einer Rotorwelle befestigten Rotorscheiben (16) und in axialer Richtung zwischen den
Rotorscheiben (16) drehfest angeordneten Statorscheiben (26) aufweist, und
wobei sich der Pumpkanal (10) durch die turbomolekulare Pumpstufe erstreckt,
insbesondere nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
in der turbomolekularen Pumpstufe wenigstens eine Rotorscheibe (16) und/oder wenigstens
eine Statorscheibe (26) weggelassen ist, so dass die Pumpstufe an der Stelle der weggelassenen
Rotorscheibe bzw. Statorscheibe (16, 26) einen Freiraum (136) aufweist.
9. Vakuumpumpe nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Rotorscheiben (16) und/oder die Statorscheiben (26) wenigstens einer turbomolekularen
Pumpstufe eine ballige Scheibengeometrie aufweisen.
10. Vakuumpumpe nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Vakuumpumpe eine und bevorzugt genau eine turbomolekulare Pumpstufe mit maximal
6 Rotorscheiben (16) aufweist und ein am Einlass (70) der Vakuumpumpe vorgesehener
Flansch einen Flanschdurchmesser von DN 100 aufweist, oder
dass die Vakuumpumpe eine und bevorzugt genau eine turbomolekulare Pumpstufe mit maximal
4 Rotorscheiben (16) aufweist und ein am Einlass (70) der Vakuumpumpe vorgesehener
Flansch einen Flanschdurchmesser von DN 160 aufweist.
11. Vakuumpumpe, insbesondere Turbomolekularpumpe, mit
wenigstens einem Pumpmechanismus zum Pumpen von Gas längs eines von einem Einlass
(70) zu einem Auslass der Vakuumpumpe verlaufenden Pumpkanals (10), und
einem Elektromotor (104) zum Antreiben des Pumpmechanismus, wobei der Elektromotor
(104) einen Stator und einen mit dem Stator zusammenwirkenden, um eine Drehachse (14)
drehbaren Rotor aufweist, wobei der Stator ein Paket von Stahlblechen und/oder der
Eisenrückschluss des Rotors ein Paket von Stahlblechen aufweist,
insbesondere nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurchgekennzeichnet,dass
die Stahlbleche des Pakets von Stahlblechen des Eisenrückschluss des Rotors und/oder
die Stahlbleche des Pakets des Stators des Elektromotors (104) mittels Backlack miteinander
verbunden und nicht miteinander verschweißt oder vernietet sind.
12. Vakuumpumpe nach Anspruch 11,
dadurchgekennzeichnet,dass
jedes Stahlblech des Pakets von Stahlblechen des Rotors und/oder des Stators des Elektromotors
(104) eine Dicke von weniger als 0,4 mm, vorzugsweise von weniger als 0,36 mm, aufweist.
13. Vakuumpumpe nach Anspruch 11 oder 12,
dadurchgekennzeichnet,dass
der Elektromotor (104) eine maximale Motorleistung aufweist, die um einen vorgegebenen
Wert, insbesondere um zumindest im Wesentlichen 10 Watt, über der für den bestimmungsgemäßen
Betrieb der Vakuumpumpe vorgesehenen Motorleistung liegt.
14. Vakuumpumpe nach einem der Ansprüche 11 bis 13,
dadurchgekennzeichnet,dass
der Elektromotor (104) für eine Antriebsspannung von zumindest annähernd 48 Volt ausgelegt
ist.
15. Vakuumpumpe nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurchgekennzeichnet,dass
ein Sperrgaslabyrinth (130) mit einer maximalen Anzahl an Labyrinthstufen, insbesondere
mit maximal drei Labyrinthstufen, vorgesehen ist, wobei, bevorzugt, das Sperrgaslabyrinth
(130) eine rotierende Oberfläche (132) und eine feststehende Oberfläche (134) aufweist,
wobei die beiden Oberflächen (132, 134) ineinandergreifende, ringförmige Erhöhungen
aufweisen, wobei eine der Oberflächen (132) mehr Erhöhungen aufweist als die andere
Oberfläche (134).