[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft einen Herd mit einem Gerätekörper und mit einem
Kochfeld mit wenigstens einer Kochstelle und mit einem über wenigstens eine Gasheizquelle
beheizbaren Garraum. Dabei wird das Abgas der Gasheizquelle über wenigstens ein Abgasrohr
zu einem Gasauslass geführt.
[0002] Im Stand der Technik sind verschiedenste Herde mit gasbeheizten Garräumen bekannt
geworden, wobei das Abgas über ein Abgasrohr nach außen abgeführt wird. Oftmals wird
ein Spezialstahl wie zum Beispiel ein Edelstahl an dem Gasauslass verwendet. Im laufenden
Betrieb kann sich das Edelstahl sehr stark erhitzen, sodass gegebenenfalls sogar Verbrennungsgefahr
bei Berührung besteht. Soll ein derartiger Herd mit einem über eine Gasheizquelle
beheizbaren Garraum noch eine Pyrolysefunktion aufweisen, so wird dieses Problem nochmals
verstärkt, da bei einem Pyrolysevorgang Temperaturen im Garraum von weit mehr als
400 °C erzeugt werden. Schon beim normalen Betrieb und erst recht bei möglichen Pyrolysevorgängen
kann deshalb das Abgas Metallflächen an dem Gasauslass so weit erhitzen, dass sich
diese verfärben.
[0003] Es ist deshalb die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, einen Herd zur Verfügung zu
stellen, bei dem eine geringere Verbrennungsgefahr bei Berührung besteht.
[0004] Diese Aufgabe wird gelöst durch einen Herd mit den Merkmalen des Anspruchs 1. Bevorzugte
Weiterbildungen sind Gegenstand der Unteransprüche. Weitere Vorteile und Merkmale
der vorliegenden Erfindung ergeben sich aus der allgemeinen Beschreibung und der Beschreibung
des Ausführungsbeispiels.
[0005] Ein erfindungsgemäßer Herd weist einen Gerätekörper auf und umfasst ein Kochfeld
mit wenigstens einer Kochstelle. Weiterhin ist ein über wenigstens eine Gasheizquelle
beheizbarer Garraum vorgesehen. Mit wenigstens einem Abgasrohr wird das Abgas der
Gasheizquelle zu einem Gasauslass geführt. Der Gasauslass ist an einer an dem Gerätekörper
angeordneten Schutzeinheit vorgesehen. Dabei ist das Abgasrohr wenigstens teilweise
von einer Kühleinrichtung umgeben und dem Gasauslass ist wenigstens eine Strömungsverengung
zugeordnet, sodass dem Abgas Kühlluft von der Kühleinrichtung beigemischt wird und
sodass eine von außen berührbare Oberfläche der Schutzeinheit kühler gehalten wird.
Insbesondere wird die von außen berührbare Oberfläche der Schutzeinheit erheblich
kühler gehalten als eine von außen berührbare Oberfläche einer Schutzeinheit eines
konventionellen Herdes ohne eine derartige Kühleinrichtung.
[0006] Der erfindungsgemäße Herd hat viele Vorteile. Ein erheblicher Vorteil des erfindungsgemäßen
Herdes besteht darin, dass durch die Kühleinrichtung Kühlluft zur Verfügung gestellt
wird, die durch die Strömungsverengung dem Abgas beigemischt wird. Dadurch kann die
Oberflächentemperatur einer von außen berührbaren Oberfläche der Schutzeinheit erheblich
kühler gehalten werden, als im Stand der Technik. Da das Abgasrohr wenigstens teilweise
von der Kühleinrichtung umgeben wird, wird das heiße Abgasrohr auch nach außen hin
thermisch isoliert.
[0007] Unter dem Abgas werden im Sinne der vorliegenden Erfindung die Verbrennungsprodukte
verstanden. Nach einer Zumischung von Kühlluft oder von sonstiger Luft besteht der
Abgasstrom aus einem Gemisch des ursprünglichen Abgases und der zugemischten Luft.
[0008] In einer bevorzugten Weiterbildung ist die Schutzeinheit hinter dem Kochfeld angeordnet.
Das bedeutet, dass die Schutzeinheit insbesondere an oder hinter dem rückwärtigen
Ende des Kochfeldes vorgesehen ist. Vorzugsweise befindet sich am vorderen Ende oder
vor dem Kochfeld wenigstens ein Bedienelement. Das Bedienelement ist insbesondere
an dem gegenüberliegenden Ende der Schutzeinheit vorgesehen.
[0009] Die Schutzeinheit schützt auch den hinter dem rückwärtigen Ende des Kochfeldes liegenden
Bereich vor Hitzeeinwirkung beispielsweise durch die Kochzonen des Kochfeldes. Die
Kochzonen des Kochfeldes können über unterschiedliche Arten beheizbar sein. Beispielsweise
können elektrisch beheizte Kochfelder oder induktiv beheizte Kochfelder vorgesehen
sein. Möglich und bevorzugt ist es aber auch, mit Gas beheizte Kochfelder bzw. Kochstellen
zur Verfügung zu stellen. Möglich ist auch eine Mischung, sodass einige der Kochzonen
über Gas beheizbar sind, während andere elektrisch und/oder induktiv beheizbar sind.
[0010] In allen Ausgestaltungen schützt die Schutzeinheit auch den hinter dem rückwärtigen
Ende des Kochfeldes liegenden Bereichs vor Spritzern beim Kochen und/oder Braten und/oder
vor schädlicher Hitzeeinwirkung.
[0011] Vorzugsweise wird eine rückseitige Wandung der Schutzeinheit im Wesentlichen durch
eine sich nach oben über das Kochfeld hinaus erstreckende Fortsetzung einer Rückseitenwand
des Gerätekörpers gebildet. Das bedeutet, dass die rückseitige Wandung der Schutzeinheit
einteilig oder einstückig mit der Rückseitenwand des Gerätekörpers ausgebildet sein
kann. Dadurch wird eine optisch ansprechende Gestaltung und eine einfachere Montage
ermöglicht.
[0012] In einer bevorzugten Weiterbildung ist an dem Abgasrohr und beabstandet von dem Gasauslass
wenigstens eine Eintrittsöffnung für Kühlluft der Kühleinrichtung vorgesehen. Dadurch
wird eine effektive Kühlung des Abgases bzw. des Gemisches erreicht. Bevorzugt ist
der Abstand der Eintrittsöffnung von dem Gasauslass größer als der Durchmesser oder
eine freie Abmessung des Abgasrohres. Besonders bevorzugt befindet sich die Eintrittsöffnung
unterhalb des Kochfeldes oder etwa in Höhe des Kochfeldes. Die Schutzeinheit erstreckt
sich über das Kochfeld nach oben hinaus. Eine Höhe der Schutzeinheit kann beispielsweise
einige Zentimeter betragen. Insbesondere liegt eine Höhe der Schutzeinheit zwischen
etwa 5 cm und 25 cm. Eine geeignete Höhe kann zwischen etwa 8 cm und 15 cm betragen.
[0013] Es ist auch möglich, dass zwei oder mehr Eintrittsöffnungen auf unterschiedlichen
Höhen vorgesehen sind. Möglich ist es auch, dass eine weitere Eintrittsöffnung relativ
nah an dem Gasauslass angeordnet ist. Dadurch kann die Wandung direkt um den Gasauslass
herum noch einmal separat und stärker gekühlt werden.
[0014] Vorzugsweise ist wenigstens ein Luftauslass für Kühlluft in einem Bereich des Gasauslasses
angeordnet. Insbesondere ist ein Luftauslass in einem oberen Bereich und es ist ein
weiterer Luftauslass in einem unteren Bereich des Gasauslasses angeordnet. Dadurch
können die direkt an den Gasauslass angrenzenden Bauteile der Schutzeinheit besonders
effektiv gekühlt werden, sodass ein Verfärben von z. B. sichtbaren Edelstahloberflächen
an dem Gasauslass durch Temperaturweinwirkung durch das Abgas zuverlässig verhindert
wird.
[0015] In vorteilhaften Ausgestaltungen ist das Abgasrohr über wenigstens einen Längsabschnitt
wenigstens etwa hälftig und insbesondere wenigstens im Wesentlichen vollständig von
der Kühleinrichtung umgeben. Beispielsweise kann das Abgasrohr zu etwa 40 % oder 60
% von der Kühleinrichtung umgeben sein. Insbesondere ist es auch möglich, dass das
Abgasrohr zu 90 % oder mehr von der Kühleinrichtung umgeben ist. Dadurch wird eine
besonders effektive Kühlung ermöglicht. Über diese bauliche Maßnahme wird eine Außenoberfläche
der Kühleinrichtung erheblich kühler gehalten als eine Außentemperatur des Abgasrohrs,
sodass eine Verbrennungsgefahr beim Berühren erheblich reduziert und vorzugsweise
verhindert wird.
[0016] In einer vorteilhaften Weiterbildung weist die Kühleinrichtung wenigstens einen Kühlkanal
auf, der wenigstens teilweise von dem Abgasrohr und den äußeren Wandungen der Schutzeinheit
gebildet wird. Insbesondere kann der Kühlkanal im Wesentlichen vollständig oder sogar
vollständig durch das Abgasrohr und die äußeren Wandungen der Schutzeinheit gebildet
werden. Dadurch wird das Abgasrohr besonders effektiv gekühlt. Der Kühlkanal kann
insbesondere wenigstens einen Teilluftstrom zu wenigstens einem Luftauslass führen,
nämlich insbesondere zu dem unteren und/oder oberen Luftauslass an dem Gasauslass.
[0017] Insbesondere ist die Kühleinrichtung dazu ausgebildet, die Schutzeinheit derart zu
kühlen, dass auch bei einem Pyrolysebetrieb sichtbare äußere Edelstahloberflächen
der Schutzeinheit sich nicht temperaturbedingt verfärben. Beispielsweise können auch
zwei oder mehr sich vollständig oder teilweise umgebende Kühlkanäle vorgesehen sein,
in denen zentral das Abgasrohr aufgenommen wird. Dadurch wird an der äußeren Oberfläche
des äußeren Kühlkanals eine deutlich geringere Oberflächentemperatur erzielt, als
wenn nur ein Kühlkanal das Abgasrohr umgibt. Vorzugsweise sind der Garraum und die
Schutzeinheit für einen Pyrolysebetrieb geeignet. Bei derartigen Ausgestaltungen können
die Außenoberflächen der Schutzeinheit beispielsweise aus Edelstahl bestehen und es
wird dafür gesorgt, dass im normalen Betrieb die sichtbaren und berührbaren äußeren
Edelstahloberflächen nicht solchen Temperaturen ausgesetzt werden, dass ein Anlaufen
und somit Verfärben der Edelstahloberflächen erfolgt. Insbesondere ist es auch möglich,
derartige Effekte im Pyrolysebetrieb zu verringern und/oder sogar vollständig zu vermeiden.
[0018] Vorzugsweise ist der Gasauslass an einer nach vorn in Richtung des Kochfeldes ausgerichteten
Wandung der Schutzeinheit angeordnet. Eine solche Anordnung ist vorteilhaft, da somit
weder nach hinten, noch zu den Seiten ein hoher Wärmeaustritt erfolgt. Dadurch müssen
keine besonderen Abstände zu benachbarten Geräten eingehalten werden und der Herd
eignet sich auch für eine frei stehende Aufstellung in der Küche an beispielsweise
einer Kochinsel.
[0019] An oder in dem Gasauslass ist vorzugsweise wenigstens ein Leitblech vorgesehen. Beispielsweise
kann eine Leitlamelle oder es können mehrere Leitlamellen vorgesehen sein, die den
Abgasstrom insbesondere schräg nach oben ausrichten. So wird für eine vorteilhafte
Verteilung der Abwärme gesorgt.
[0020] Insbesondere an der Rückseite der Schutzeinheit kann vorzugsweise wenigstens ein
zusätzlicher Kühlkanal vorgesehen sein, dem weitere Kühlluft zugemischt wird. Durch
einen derartigen zusätzlichen Kühlkanal kann die Oberflächentemperatur an der Rückseite
und/oder der Oberseite der Schutzeinheit noch einmal verringert werden, sodass keine
oder erheblich geringere Einschränkungen hinsichtlich des Einbaus und des Aufstellungsortes
eines solchen Herdes vorliegen.
[0021] Vorzugsweise ist an dem Gasauslass der Schutzeinheit wenigstens ein Luftauslass für
Kühlluft vorgesehen. Die Kühlluft kann durch die Kühleinrichtung zugeführt werden
und ist vorzugsweise nicht mit dem Abgas vermischt.
[0022] Insbesondere schließt sich an dem Gasauslass an einen Austrittsbereich für Abgas
nach oben und unten jeweils wenigstens ein Luftauslass für Kühlluft an.
[0023] Die Schutzeinheit des Herdes kann auch als Backguard bezeichnet werden, welche am
rückwärtigen Ende des Kochfeldes angeordnet ist. Die Schutzeinheit kann bei konventionellen
Herden aus dem Stand der Technik Anlauffarben in dem Abgasaustrittsbereich gegebenenfalls
schon nach einmaligem Betrieb oder aber nach einem Pyrolysevorgang oder dergleichen
annehmen. Demgegenüber werden durch den Einsatz eines erfindungsgemäßen Herdes die
Temperaturen an den berührbaren vertikalen und/oder horizontalen Oberflächen der Schutzeinheit
und/oder des Gerätekörpers erheblich reduziert, sodass in der Regel keine Verbrennungsgefahr
mehr besteht. Außerdem treten im normalen Betrieb und vorzugsweise auch im Pyrolysebetrieb
keine Verfärbungen und/oder Anlauffarben auf.
[0024] Die heißen Abgase der Gasheizquelle werden durch das Abgasrohr des Backofens abgeführt
und insbesondere in eine Verlängerung des Abgasrohres eingebracht, wo gegebenenfalls
schon ein erster Kühlluftstrom beigefügt werden kann. Nach dem Eintritt in die Schutzeinheit,
die das Abgasrohr insbesondere vollständig umgibt, wird ein Kühlluftstrom um das Abgasrohr
herum aufgebaut, der durch die dem Gasauslass zugeordnete Strömungsverengung und das
dadurch bewirkte Venturiprinzip angesaugt wird. Gegebenenfalls ist es auch möglich,
Luft aktiv über die Kühleinrichtung zu fördern. Gegebenenfalls wird ein zweiter und
dritter Kühlluftstrom beigemischt. Dabei kann insbesondere direkt am Gasauslass noch
Kühlluft am Rand zugegeben werden, um die sichtbaren Oberflächen an dem Gasauslass
zu kühlen und so eine Verfärbung der sichtbaren Oberflächen zu vermeiden.
[0025] Weitere Vorteile und Merkmale der vorliegenden Erfindung ergeben sich aus der Beschreibung
des Ausführungsbeispiels, das mit Bezug auf die beiliegenden Figuren im Folgenden
erläutert wird.
[0026] In den Figuren zeigen:
- Figur 1
- eine rein schematische perspektivische Darstellung eines erfindungsgemäßen Herdes;
- Figur 2
- eine rein schematische Querschnittsdarstellung der Schutzeinheit des Herdes nach Fig.
1; und
- Figur 3
- eine vergrößerte Vorderansicht eines Details der Schutzeinheit nach Fig. 2.
[0027] In Figur 1 ist in einer schematischen perspektivischen Ansicht hier ein einzelstehender
Herd 1 dargestellt. Der Herd 1 weist einen Gerätekörper 2 auf, an dessen Oberseite
hier ein Kochfeld 3 mit mehreren Kochstellen 4 ausgebildet ist. Das Kochfeld 3 weist
insbesondere gasbeheizte Kochstellen 4 auf, kann aber auch elektrisch oder induktiv
beheizte Kochzonen oder Kochstellen 4 umfassen.
[0028] An der Vorderseite ist der Garraum 6 über eine Garraumtür zugänglich, die mithilfe
eines Griffes geöffnet und wieder geschlossen werden kann. An der Oberseite des Garraums
6 ist hier stark schematisch wenigstens eine Gasheizquelle 5 eingezeichnet, die zur
Beheizung des Garraums 6 dient. Möglich ist der Einsatz einer einzelnen Gasheizquelle.
Es können auch mehrere Gasheizquellen vorgesehen sein, die einzelnen oder insgesamt
betreibbar sind. Am hinteren Ende des Garraums 6 ist schematisiert eine Umlufteinrichtung
abgebildet, die bei Bedarf oder auf Wunsch oder programmgemäß eingeschaltet werden
kann.
[0029] An der Vorderseite sind hier mehrere Bedienelemente 15 und gegebenenfalls eine Anzeige
vorgesehen. Die Anzeige gibt Informationen über den Betriebszustand und weitere Informationen
über den Ablauf und den Fortgang der einzelnen Garvorgänge aus.
[0030] Am rückwärtigen Ende ist hier eine Schutzeinheit 9 vorgesehen, die hier Teil des
Gerätekörpers 2 ist und sich nach oben hin über die Ebene des Kochfeldes 3 hinaus
erstreckt. Die Schutzeinheit kann gegebenenfalls auch als Backguard bezeichnet werden
und ist jedenfalls hier in einem rückwärtigen Bereich hinter dem Kochfeld 3 vorgesehen.
In bevorzugten Ausgestaltungen und Konstruktionen ist die rückseitige Wandung 16 der
Schutzeinheit 9 durchgängig mit der Rückseitenwand 17 des Gerätekörpers 2 ausgebildet.
Die Wände 16 und 17 können einteilig oder einstückig ausgebildet sein. Möglich ist
es aber auch, dass die Rückseitenwand 17 aus mehreren Teilen besteht und dass eines
der Teile einteilig oder einstückig mit der rückseitigen Wandung 16 der Schutzeinheit
9 ausgebildet ist.
[0031] Die Schutzeinheit 9 steht hier um zwischen etwa 5 cm und 18 cm nach oben über die
Ebene des Kochfeldes 3 hinaus über. Möglich sind auch andere Abmessungen.
[0032] Die Vorderseite bzw. vordere Wandung 24, die dem Kochfeld 3 zugewendet ist, weist
hier den Gasauslass 8 auf, durch den die Abgase der Gasheizquelle 5 abgeführt werden.
In dem Inneren des Herdes 1 ist ein in Figur 1 nicht sichtbares Abgasrohr 7 (vergleiche
Figur 2) vorgesehen, mit dem die Abgase der Gasheizquelle 5 (oder der Gasheizquellen
5) abgeführt und über den Gasauslass 8 nach außen abgegeben werden. In Figur 1 sind
Leitbleche 25 zu erkennen, die den austretenden Abgasstrom hier gewünscht nach vorn
und etwas nach oben ausrichten.
[0033] Im Inneren der Schutzeinheit 9 ist eine in Figur 1 nicht erkennbare Kühleinrichtung
10 angeordnet, die dafür sorgt, dass die seitlichen, oberen und hinteren äußeren Oberflächen
der Schutzeinheit 9 bei normalem Betrieb des Garraums 6 und hier vorzugsweise auch
beim Pyrolysebetrieb von Hand ohne Verbrennungsgefahr berührbar sind.
[0034] Figur 2 zeigt eine rein schematische Querschnittsdarstellung der Schutzeinheit 9
des Herdes 1, wobei schematisch unten links eine Gasheizquelle 5 eingezeichnet ist,
deren Abgase 12 im Betrieb durch das sich anschließende Abgasrohr abgeführt werden.
Hier wird schon in einem unteren Bereich ein erster Anteil von Kühlluft 13 durch eine
Eintrittsöffnung 18 zugeführt, sodass die heißen Verbrennungsgase 12 frühzeitig heruntergekühlt
werden.
[0035] Wie Figur 2 zeigt, umgibt die Schutzeinheit 9 das Abgasrohr 7 bzw. einen vertikalen
Längsabschnitt 21 des Abgasrohres 7 vorn und hinten und auch an den beiden Seiten
und insofern vorzugsweise ringsherum.
[0036] Wenigstens im Bereich des Gasauslasses 8 ist eine Strömungsverengung 11 vorgesehen,
sodass die immer noch warmen Verbrennungsgase wenigstens dort aufgrund der Strömungsverengung
11 beschleunigt werden, wodurch ein Venturi-Effekt entsteht und zusätzliche Kühlluft
über den Kühlkanal 22 aus der Eintrittsöffnung 28 angesaugt wird. Außerdem wird weitere
Kühlluft über die Eintrittsöffnung 38 angesaugt und durch den Kühlkanal 27 transportiert.
Der Kühlkanal 27 kühlt die Rückseite 16 der Schutzeinheit und die Oberseite 30.
[0037] An dem Luftauslass 31 in dem unteren Bereich des Gasauslasses 8 tritt ein Teilstrom
der Kühlluft aus. An dem Luftauslass 32 in dem oberen Bereich des Gasauslasses 8 tritt
ebenfalls ein Teilstrom der Kühlluft aus, der durch den Kühlkanal 27 herantransportiert
wird. Die aus den Luftauslässen 31 und 32 austretende Kühlluft enthält dabei hier
noch keinen Anteil des Abgases. In anderen Ausgestaltungen könnte auch ein geringer
Teil Abgas zugemischt sein. Jedenfalls sind die Teilströme beim Austritt aus den Luftauslässen
31 und 32 noch relativ kühl und schützen die von außen sichtbaren Teile der Wandung
24 in den Bereichen 33 und 34 vor einer Überhitzung. Die Luftauslässe 31 und 32 schirmen
die Abschnitte 33 und 34 der Wandung 24 somit effektiv ab.
[0038] Der Luftstrom an der vorderen Wandung 24, der von der Eintrittsöffnung 28 kommt,
trägt zur effektiven Kühlung des Wandungsabschnitts 33 an der Wandung 24 direkt unterhalb
des Gasauslasses 8 bei. In entsprechender Weise wird der Abschnitt 34 der vorderen
Wandung 24 oberhalb des Gasauslasses durch den Teilstrom der Kühlluft durch den Kühlkanal
27 gekühlt. Im oberen Bereich wird der Kühlkanal 27 nach oben hin noch durch ein Blech
29 von der oberen Wandung 30 getrennt, sodass auch die obere Wandung 30 erheblich
kühler ist als im Stand der Technik. Durch den Kühlkanal 27 und das Blech 29 wird
die Temperatur an der Oberseite so stark reduziert, dass dort in der Regel keine Verbrennungsgefahr
besteht.
[0039] Figur 3 zeigt den linken Rand der Schutzeinheit 9 in einer vergrößerten Darstellung,
wobei der Bereich 33 der vorderen Wandung 24 unterhalb des Gasauslasses 8 und der
Abschnitt 34 der vorderen Wandung 24 oberhalb des Gasauslasses 8 erkennbar ist. In
dem Gasauslass 8 ist hier ein horizontales Leitblech 25 vorgesehen, um den austretenden
Abgasstrom etwas nach oben umzulenken.
[0040] Insgesamt werden durch die Erfindung die Temperaturen an den berührbaren Oberflächen
in seitlichen und hinteren Bereichen des Backguards bzw. der Schutzeinheit 9 erheblich
reduziert. Im normalen Betrieb besteht bei ordnungsgemäßer Handhabung keine Verbrennungsgefahr
mehr. Auch im Pyrolysebetrieb wird die Temperatur stark reduziert, sodass keine Verfärbungen
und keine Anlauffarben auftreten. Auch die Gefahr von Verbrennungen wird erheblich
reduziert. Die aus dem Garraum 6 austretenden heißen Abgase 12 werden durch das Abgasrohr
7 nach oben geführt. Die Luftgeschwindigkeit am Gasauslass 8 führt durch die eingearbeitete
Venturidüse zu einem Unterdruck, der Kühlluft von unten über verschiedene Eintrittsöffnungen
18, 28 und 38 angesaugt. Der Kühleffekt wird dadurch optimiert, dass der Abluftkanal
zum Ende hin verengt wird, sodass sich die Luftgeschwindigkeit des Abgases 12 noch
erhöht. Im Austrittsbereich an dem Gasauslass 8 entsteht somit ein Unterdruckbereich,
der dafür sorgt, dass Kühlluft im oberen Bereich 32 und im unteren Bereich 31 des
Gasauslasses mit angesaugt wird. Dadurch haben die gegebenenfalls noch heißen Abgase
keinen direkten Kontakt mit den äußeren Oberflächen der Schutzeinheit 9. Damit wird
die Betriebstemperatur der sichtbaren äußeren Oberfläche, insbesondere der Oberflächen
24 und der Abschnitte 33 und 34 sowie der Wandungen 30 und 16 erheblich abgesenkt.
Die Verbrennungsgefahr wird erheblich geringer und es treten auch im Pyrolysebetrieb
keine Verfärbungen bzw. Anlassfarben auf.
Bezugszeichenliste
[0041]
- 1
- Herd
- 2
- Gerätekörper
- 3
- Kochfeld
- 4
- Kochstelle
- 5
- Gasheizquelle
- 6
- Garraum
- 7
- Abgasrohr
- 8
- Gasauslass
- 9
- Schutzeinheit
- 10
- Kühleinrichtung
- 11
- Strömungsverengung
- 12
- Abgas
- 13
- Kühlluft
- 14
- Oberfläche
- 15
- Bedienelement
- 16
- rückseitige Wandung von 9
- 17
- Rückseitenwand von 2
- 18
- Eintrittsöffnung
- 19
- Abstand
- 20
- Abmessung
- 21
- Längsabschnitt
- 22
- Kühlkanal
- 23
- Wandung
- 24
- Wandung
- 25
- Leitblech
- 26
- Rückseite
- 27
- Kühlkanal
- 28
- Eintrittsöffnung
- 29
- Blech
- 30
- Oberseite
- 31
- Luftauslass
- 32
- Luftauslass
- 33
- Abschnitt
- 34
- Abschnitt
- 38
- Eintrittsöffnung
1. Herd (1) mit einem Gerätekörper (2) und mit einem Kochfeld (3) mit wenigstens einer
Kochstelle (4) und mit einem über wenigstens eine Gasheizquelle (5) beheizbaren Garraum
(6) und mit wenigstens einem Abgasrohr (7) zum Führen des Abgases der Gasheizquelle
(5) zu einem Gasauslass (8), wobei der Gasauslass (8) an einer an dem Gerätekörper
(2) angeordneten Schutzeinheit (9) vorgesehen ist,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Abgasrohr (7) wenigstens teilweise von einer Kühleinrichtung (10) umgeben ist,
und dass dem Gasauslass (8) wenigstens eine Strömungsverengung (11) zugeordnet ist,
sodass dem Abgas (12) Kühlluft (13) von der Kühleinrichtung (10) beigemischt wird
und eine von außen berührbare Oberfläche (14) der Schutzeinheit (9) kühler gehalten
wird.
2. Herd (1) nach Anspruch 1, wobei die Schutzeinheit (9) hinter dem Kochfeld (3) angeordnet
ist.
3. Herd (1) nach dem vorhergehenden Anspruch, wobei eine rückseitige Wandung (16) der
Schutzeinheit (9) im Wesentlichen eine sich nach oben über das Kochfeld (3) hinaus
erstreckende Fortsetzung einer Rückseitenwand (17) des Gerätekörpers (2) bildet.
4. Herd (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei an dem Abgasrohr (7) und beabstandet
von dem Gasauslass (8) wenigstens eine Eintrittsöffnung (18) für Kühlluft (13) der
Kühleinrichtung (10) vorgesehen ist.
5. Herd (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei das Abgasrohr (7) über wenigstens
einen Längsabschnitt (21) wenigstens etwa hälftig und insbesondere wenigstens im Wesentlichen
vollständig von der Kühleinrichtung (10) umgeben ist.
6. Herd (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Kühleinrichtung (10) wenigstens
einen Kühlkanal (22) aufweist, der wenigstens teilweise von dem Abgasrohr (7) und
den äußeren Wandungen (23, 24) der Schutzeinheit (9) gebildet wird.
7. Herd (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Kühleinrichtung (10) dazu
ausgebildet ist, die Schutzeinheit (9) derart zu kühlen, dass auch bei einem Pyrolysebetrieb
sichtbare äußeren Edelstahloberflächen (14) der Schutzeinheit (9) sich nicht temperaturbedingt
verfärben.
8. Herd (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei der Gasauslass (8) an einer
nach vorn in Richtung des Kochfeldes (3) ausgerichteten Wandung (24) der Schutzeinheit
(9) angeordnet ist.
9. Herd (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei an dem Gasauslass (8) wenigstens
ein Leitblech (25) vorgesehen ist.
10. Herd (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei wenigstens an der Rückseite
(26) der Schutzeinheit (9) ein zusätzlicher Kühlkanal (27) vorgesehen ist, dem weitere
Kühlluft zugemischt wird.
11. Herd (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei an dem Gasauslass (8) der
Schutzeinheit (9) wenigstens ein Luftauslass (31, 32) für Kühlluft vorgesehen ist.
12. Herd (1) nach dem vorhergehenden Anspruch, wobei sich an dem Gasauslass (8) an einen
Austrittsbereich für Abgas nach oben und unten jeweils wenigstens ein Luftauslass
(31, 32) für Kühlluft anschließt.