[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Trocknungsanlage zum Trocknen
eines Trocknungsgutes, insbesondere von Kunststoffgranulat, durch Hindurchströmen
eines Trocknungsmediums durch das Trocknungsgut.
[0002] In der kunststoffverarbeitenden Industrie werden die zumeist als Granulat vorliegenden
Kunststoffrohstoffe vor der Verarbeitung getrocknet. Zum Trocknen des Kunststoffgranulats
strömt bei aus dem Stand der Technik bekannten Trocknungsanlagen als Trocknungsmedium
dienende Trockenluft durch einen Trocknungsbehälter, wobei das Kunststoffgranulat
in loser Schüttung im Trocknungsbehälter aufgenommen ist. Üblicherweise ist der Trocknungsbehälter
als Trichter ausgebildet, aus dem das Kunststoffgranulat sukzessive in eine Weiterverarbeitungseinrichtung,
beispielsweise einen Plastifizierer abgegeben wird. Das Trocknungsmedium wird mit
Hilfe eines Gebläses in den Trocknungsbehälter eingeleitet und umströmt die Partikel
des Kunststoffgranulats. Bei diesem Prozess wird Wärme von dem Trocknungsmedium auf
das Kunststoffgranulat abgegeben und gleichzeitig Feuchtigkeit des Kunststoffgranulats
von dem Trocknungsmedium aufgenommen und mittels des Trocknungsmediums abgeführt.
Das mit Feuchtigkeit versetzte Trocknungsmedium wird üblicherweise anschließend in
einem separaten Prozess regeneriert und dann in einem geschlossenen Kreislauf wieder
dem Trocknungsbehälter zugeführt. Bei dem Regenerationsprozess strömt das Trocknungsmedium
durch ein Regenerationsmittel, beispielsweise ein sogenanntes Molekularsieb, durch
das die in dem Trocknungsmedium enthaltene Feuchtigkeit adsorbiert wird.
[0003] Die
EP 1 006 329 A1 beschreibt ein Verfahren zum Trocknen von Kunststoffrohstoffen, bei dem ein gasförmiges
Trocknungsmedium durch sich in einem Trocknungsbehälter befindliches Trocknungsgut
strömt, wobei die Strömung des Trocknungsmediums gepulst verläuft. Durch ein entsprechendes
Verfahren wird der Trocknungsprozess in seiner Effizienz gesteigert. Der Trocknungsbehälter
ist dabei stets in Gänze gefüllt.
[0004] Für die Weiterverarbeitung vorgesehenes Kunststoffgranulat weist eine von den Umgebungsbedingungen
abhängige Feuchtigkeit auf. Dies kann bei der Weiterverarbeitung, beispielsweise bei
einem Spritzgussverfahren, zu Problemen führen. Denn ein zu hoher Feuchtegehalt verursacht
während der Verarbeitung einen hydrolytischen Abbau, der zu Oberflächenfehlern des
spritzgegossenen Bauteils in Form von Schlieren führen kann. Bei einem zu niedrigen
Feuchtegehalt, wenn das Kunststoffgranulat also übertrocknet ist, steigt die Schmelzviskosität
des Kunststoffes, wodurch Zersetzungsschlieren in dem fertigen Produkt verursacht
werden können.
[0005] Für die kunststoffverarbeitende Industrie ist es folglich von zentraler Bedeutung,
dass das für die Weiterverarbeitung vorgesehene Kunststoffgranulat (Trocknungsgut)
derart getrocknet wird, dass dieses einen Feuchtegehalt in einem für die Weiterverarbeitung
akzeptablen Bereich aufweist. Dieser Feuchtegehalt korreliert mit einer Verweilzeit
des Trocknungsgutes im Trocknungsbehälter.
[0006] Die aus dem Stand der Technik bekannten Trocknungsanlagen zum Trocknen von Trocknungsgut
werden im Regelfall nach dem maximalen Kunststoffgranulatverbrauch ausgelegt, um bei
höchster Auslastung eine akzeptable Vortrocknung zu gewährleisten. Um eine Übertrocknung
zu verhindern, wird im Stand der Technik die Temperatur des Trocknungsmediums im Vor-
und Rücklauf gemessen. Wenn die Differenz der beiden Temperaturen innerhalb eines
definierten Toleranzbandes liegt, wird die Trocknungstemperatur auf einen niedrigeren
Wert abgesenkt. Ein Standby-Modus wird aktiviert. Wenn frisches Kunststoffgranulat
wieder angesaugt wird, oder eine vorbestimmte Zeit kein Kunststoffgranulat aus dem
Trocknungsbehälter entnommen wird, wird der Standby-Modus deaktiviert, um eine Wiederbefeuchtung
des Kunststoffgranulats zu vermeiden. Der Trocknungsprozess wird dann mit der ursprünglichen
Einstellung weiter betrieben. Der stationäre Zustand eines Feuchtegleichgewichts eines
hygroskopischen Kunststoffes hängt hauptsächlich von der Trockenheit der Umgebungsluft
Luft ab, also von dem im Trockner eingestellten Taupunkt. Da im Standby-Modus nur
die Temperatur abgesenkt wird, wird dadurch nicht der stationäre Zustand des Feuchtegleichgewichts,
sondern lediglich die Trocknungsgeschwindigkeit verändert. Folglich ist weiterhin
eine Übertrocknung des Kunststoffgranulats durch eine lange Verweildauer innerhalb
des Trocknungsbehälters möglich.
[0007] Die der vorliegenden Erfindung zugrunde liegende Aufgabe ist die Bereitstellung eines
Verfahrens zum Trocknen eines in einem Trocknungsbehälter befindlichen Trocknungsgutes,
das unabhängig vom Verbrauch einer Weiterverarbeitungsanlage, die einer Trocknungsanlage
nachgeschaltet ist, einen Feuchtegehalt des Trocknungsgutes innerhalb eines vorgegebenen
Feuchtegehalts gewährleistet.
[0008] Diese Aufgabe wird durch ein Verfahren mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.
Vorteilhafte Ausführungen des Verfahrens sind in den von Anspruch 1 abhängigen Ansprüchen
beschrieben.
[0009] Ferner liegt der vorliegenden Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine Trocknungsanlage
mit einem Trocknungsbehälter zum Trocknen von im Trocknungsbehälter befindlichen Trocknungsgut
bereitzustellen, die unabhängig vom Verbrauch einer der Trocknungsanlage nachgeschalteten
Weiterverarbeitungsanlage einen Feuchtegehalt des Trocknungsgutes innerhalb eines
vorgegebenen Feuchtegehalts gewährleistet.
[0010] Diese Aufgabe wird durch eine Trocknungsanlage mit den Merkmalen von Anspruch 4 gelöst.
Vorteilhafte Ausgestaltungen sind in den von Anspruch 4 abhängigen Ansprüchen beschrieben.
[0011] Im Genaueren wird die der vorliegenden Erfindung zugrundeliegende Aufgabe durch ein
Verfahren zum Trocknen eines in einem Trocknungsbehälter befindlichen Trocknungsgutes
durch Hindurchströmen eines Trocknungsmediums durch das Trocknungsgut gelöst, wobei
das Verfahren folgende sich wiederholenden Verfahrensschritte aufweist:
- Ermitteln eines Verbrauchs des Trocknungsgutes;
- Ermitteln einer Füllmenge und/oder einer Masse des Trocknungsgutes im Trocknungsbehälter;
- Berechnen einer Ist-Verweilzeit des Trocknungsgutes im Trocknungsbehälter unter Berücksichtigung
des Verbrauchs des Trocknungsgutes und unter Berücksichtigung der Füllmenge des Trocknungsgutes
und/oder der Masse des Trocknungsgutes im Trocknungsbehälter; und
- Ausgeben eines Steuersignals zum Befüllen des Trocknungsbehälters mit Trocknungsgut
in dem Fall, dass die Ist-Verweilzeit kleiner als die Soll-Verweilzeit ist.
[0012] Diese Verfahrensschritte sind folglich in Form einer Wiederholungsschleife angeordnet
und werden in vorbestimmten Zeitabständen wiederholt, um die Ist-Verweilzeit der Soll-Verweilzeit
zuverlässig auch über einen längeren Zeitraum und bei sich veränderten Verbrauchsbedingungen
anzugleichen.
[0013] Durch ein entsprechendes Verfahren ist gewährleistet, dass unabhängig vom Verbrauch
einer der Trocknungsanlage nachgeschalteten Weiterverarbeitungsanlage die Verweilzeit
des Trocknungsgutes im Trocknungsbehälter stets innerhalb eines vorgegebenen Zeitbereichs
liegt, sodass das aus dem Trocknungsbehälter bzw. aus der Trocknungsanlage geförderte
Kunststoffgranulat stets einen Feuchtegehalt aufweist, der innerhalb eines vorbestimmten
Feuchtebereichs liegt. Denn wenn die Ist-Verweilzeit kleiner ist als die Soll-Verweilzeit,
d.h. wenn die tatsächliche Verweilzeit des Trocknungsgutes im Trocknungsbehälter kürzer
ist als die Soll-Verweilzeit, die mit dem angestrebten Feuchtegehalt des Trocknungsgutes
verknüpft ist, dann gewährleistet das erfindungsgemäße Verfahren, dass ein Steuersignal
ausgegeben wird, das ein Befüllen des Trocknungsbehälters mit Trocknungsgut bewirkt.
Dadurch wird weiteres Trocknungsgut in den Trocknungsbehälter gefördert, so dass sich
die Ist-Verweilzeit verlängert und folglich der Soll-Verweilzeit annähert.
[0014] Wenn als Trocknungsgut beispielsweise Polyamid 6.6 verwendet wird, dann soll die
Restfeuchte des Kunststoffgranulats vorzugsweise zwischen 0,04 % und 0,10 % liegen,
damit das Kunststoffgranulat anschließend von einer Weiterverarbeitungseinrichtung
problemlos weiterverarbeitet werden kann. Eine entsprechende Restfeuchte wird erreicht,
wenn bei üblichen Trocknungsbedingungen das Kunststoffgranulat zwischen 2,5 Stunden
und 8 Stunden im Trocknungsbehälter verbleibt.
[0015] Bei Ausbleiben des Steuersignals zum Befüllen des Trocknungsbehälters, d.h. in dem
Fall, dass die Ist-Verweilzeit größer oder gleich der Soll-Verweilzeit ist, wird der
Trocknungsbehälter folglich nicht mit weiterem Trocknungsgut befüllt. Es erfolgt folglich
eine treppenartige Annäherung der Ist-Verweilzeit an die Soll-Verweilzeit.
[0016] Das Trocknungsgut kann auch als Kunststoffgranulat und/oder als Kunststoffrohstoff
bezeichnet werden. Die Ist-Verweilzeit ist dabei die berechnete Entleerungszeit des
Trocknungsbehälters. Der Verbrauch des Trocknungsgutes ist der Verbrauch von einer
dem Trocknungsbehälter nachgeschalteten Weiterverarbeitungseinrichtung, beispielsweise
einem Plastifizierer. Bei dem Trocknungsmedium kann es sich beispielsweise um Luft
handeln, die auf eine vorbestimmte Temperatur und Luftfeuchte eingestellt wird. Jedoch
ist es selbstverständlich auch möglich, als Trocknungsmedium ein anderes gasförmiges
Trocknungsmedium zu verwenden.
[0017] Der Verbrauch des Trocknungsgutes kann beispielsweise mittels eines Durchflussmessgeräts
bestimmt werden, das einem Trocknungsbehälterausgang flussabwärts nachgeschaltet ist.
Es können auch mehrere Durchflussmessgeräte vorgesehen sein, die jeweils Weiterverarbeitungseinrichtungen
vorgeschaltet sind.
[0018] Besonders vorteilhaft ist es, wenn der Verbrauch des Trocknungsgutes mittels eines
MES-Systems (Manufacturing Execution System) ermittelt wird. Ein MES-System ist ein
Bindeglied zwischen der Planungsebene eines Unternehmens und der Fertigungsebene mit
den Fertigungs-/Produktionsprozessen.
[0019] Selbstverständlich ist auch möglich, dass die Strömungsflussstärke des Trocknungsmediums
durch den Trocknungsbehälter eingestellt wird. Durch eine entsprechende Einstellung
wird die Trocknungsgeschwindigkeit des Trocknungsgutes beeinflusst, sodass dadurch
auch die Soll-Verweilzeit des Trocknungsgutes im Trocknungsbehälter verändert wird.
[0020] Die Ermittlung der Füllmenge und/oder der Masse des Trocknungsgutes im Trocknungsbehälter
erfolgt durch eine Messung und/oder eine Berechnung der Füllmenge bzw. der Masse des
Trocknungsgutes. Im Genaueren erfolgt das Ermitteln der Füllmenge im Trocknungsbehälter
durch Messung des Füllstandes, das heißt der Füllhöhe des Trocknungsgutes im Trocknungsbehälter
und anschließender Berechnung der Füllmenge unter Berücksichtigung der Geometrie,
insbesondere der Querschnittsgeometrie des Trocknungsbehälters und der Dichte des
Trocknungsgutes. Die Ermittlung der Masse des Trocknungsgutes im Trocknungsbehälter
kann auch durch Verwendung einer Waage erfolgen. Durch Verwendung einer Waage zur
Bestimmung der Füllmenge des Trocknungsbehälters kann das Trocknungsgut im Trocknungsbehälter
eine beliebige Verteilung aufweisen, beispielsweise einen Schüttkegel bilden, wobei
gewährleistet bleibt, dass auch in diesem Fall die Füllmenge zuverlässig bestimmt
wird.
[0021] Die Füllhöhe bzw. die Füllmenge des Trocknungsgutes im Trocknungsbehälter kann auf
vielfältige Art und Weise bestimmt werden. Beispielsweise können kapazitive Sensoren
verwendet werden. Ferner können auch Ultraschallsensoren und/oder Lichtschranken zur
Bestimmung der Füllmenge verwendet werden. Hinsichtlich des Ermittlungsverfahrens
zur Bestimmung der Füllmenge des Trocknungsgutes im Trocknungsbehälter und hinsichtlich
der Verwendung unterschiedlicher Füllstandsensoren bestehen insoweit keinerlei Einschränkungen.
[0022] Die Berechnung der Ist-Verweilzeit des Trocknungsgutes im Trocknungsbehälter kann
durch Dividieren der Füllmenge durch die Verbrauchsmenge erfolgen. Im Genaueren kann
die Berechnung der Ist-Verweilzeit durch Dividieren der Masse des im Trocknungsbehälter
befindlichen Trocknungsgutes durch die Verbrauchsmasse des Trocknungsgutes durch die
dem Trocknungsbehälter nachgeschalteten Weiterverarbeitungsanlagen erfolgen. Die Verbrauchsmenge
wird dabei in Masse pro Zeiteinheit angegeben. Ferner ist es möglich, die Ist-Verweilzeit
durch Dividieren des im Trocknungsbehälter befindlichen Volumens des Trocknungsgutes
durch das Verbrauchsvolumen des Trocknungsgutes zu bestimmen. Das Verbrauchsvolumen
wird dabei in Volumen pro Zeiteinheit angegeben.
[0023] Vorteilhafter Weise weist das Verfahren ferner einen Verfahrensschritt zum Ausgeben
eines zweiten Steuersignals zum Stoppen des Befüllens des Trocknungsbehälters mit
Trocknungsgut in den Fall auf, dass die Ist-Verweilzeit gleich oder größer der Soll-Verweilzeit
ist. Ein entsprechendes Verfahren kann für eine Trocknungsanlage notwendig sein, bei
der eine Befüllöffnung für das Kunststoffgranulat in den Trocknungsbehälter bei Ausbleiben
des Steuersignals zum Befüllen des Trocknungsbehälters nicht automatisch verschlossen
wird.
[0024] Weiter vorzugsweise weist das Verfahren einen initialen Verfahrensschritt des Eingebens
und/oder des Einstellens der Soll-Verweilzeit des Trocknungsgutes im Trocknungsbehälter
auf. Dadurch wird erreicht, dass eine das erfindungsgemäße Verfahren nutzende bzw.
ausführende Trocknungsanlage schnell auf unterschiedliches Trocknungsgut und/oder
auf unterschiedliche Durchströmgeschwindigkeiten, Temperaturen und Feuchtegehhalte
des Trocknungsmediums durch das Trocknungsgut eingestellt werden kann.
[0025] Die der vorliegenden Erfindung zugrunde liegende Aufgabe wird auch durch eine Trocknungsanlage
mit einem Trocknungsbehälter zum Trocknen von im Trocknungsbehälter befindlichen Trocknungsgut
durch Hindurchströmen eines Trocknungsmediums durch das Trocknungsgut gelöst, wobei
die Trocknungsanlage einen Füllstandsensor zum Bestimmen des Füllstandes des Trocknungsgutes
im Trocknungsbehälter und/oder einen Gewichtssensor zum Bestimmen des Gewichts des
Trocknungsgutes im Trocknungsbehälter aufweist. Ferner weist die Trocknungsanlage
eine Steuerungseinrichtung auf, die mit dem Füllstandsensor und/oder dem Gewichtssensor
über eine Signalleitung verbunden ist. Die Steuerungseinrichtung ist dabei dazu ausgebildet,
über die Signalleitung und/oder über eine weitere Signalleitung ein den Verbrauch
des Trocknungsgutes repräsentierendes Verbrauchssignal zu empfangen. Ferner ist die
Steuerungseinrichtung dazu ausgebildet, basierend auf dem Verbrauch des Trocknungsgutes
und der Füllmenge des Trocknungsgutes und/oder der Masse des Trocknungsgutes im Trocknungsbehälter
eine Ist-Verweilzeit des Trocknungsgutes im Trocknungsbehälter zu berechnen, wobei
die Steuerungseinrichtung ferner dazu ausgebildet ist, ein Steuersignal zum Befüllen
des Trocknungsbehälters mit Trocknungsgut auszugeben, wenn die Ist-Verweilzeit kleiner
ist als die Soll-Verweilzeit.
[0026] Durch eine entsprechende Trocknungsanlage ist gewährleistet, dass unabhängig vom
Verbrauch der Trocknungsanlage nachgeschalteter Weiterverarbeitungsanlagen die Verweilzeit
des Trocknungsgutes im Trocknungsbehälter stets innerhalb eines vorgegebenen Zeitbereichs
liegt, sodass das aus dem Trocknungsbehälter bzw. aus der Trocknungsanlage gefördertes
Kunststoffgranulat stets einen Feuchtegehalt aufweist, der innerhalb eines vorbestimmten
Restfeuchtebereichs liegt. Denn wenn die Ist-Verweilzeit kleiner ist als die Soll-Verweilzeit,
d.h. wenn die tatsächliche Verweilzeit des Trocknungsgutes im Trocknungsbehälter kürzer
ist als die Soll-Verweilzeit, die mit dem angestrebten Feuchtegehalt des Trocknungsgutes
verknüpft ist, dann bewirkt die Steuerungseinrichtung der Trocknungsanlage, dass ein
Steuersignal zum Befüllen des Trocknungsbehälters mit Trocknungsgut ausgegeben wird.
Dadurch wird weiteres Trocknungsgut in den Trocknungsbehälter gefördert, so dass sich
die Ist-Verweilzeit verlängert und folglich der Soll-Verweilzeit annähert.
[0027] Die Steuerungseinrichtung ist dabei derart ausgebildet, dass die Bestimmung des Füllstandes
des Trocknungsgutes im Trocknungsbehälter, die Bestimmung des Verbrauchs des Trocknungsgutes,
die Berechnung der Ist-Verweilzeit des Trocknungsgutes im Trocknungsbehälter basierend
auf dem Verbrauch des Trocknungsgutes und der Füllmenge des Trocknungsgutes und das
Ausgeben eines Steuersignals zum Befüllen des Trocknungsbehälters mit Trocknungsgut,
wenn die Ist-Verweilzeit kleiner ist als die Soll-Verweilzeit, in Form einer Wiederholungsschleife
wiederholend ausgeführt werden.
[0028] Durch Ausgeben des Steuersignals zum Befüllen des Trocknungsbehälters kann beispielsweise
ein Magnetschalter betätigt bzw. aktiviert werden, mittels dem eine Verschlussklappe,
die eine Befüllöffnung des Trocknungsbehälters in deren Schließstellung verschließt,
von deren Schließstellung in deren Öffnungsstellung überführt wird. Die Verschlusskappe
kann dabei alternativ oder zusätzlich mittels einer Kraftfedereinrichtung in deren
Schließstellung vorgespannt sein. Alternativ kann die Trocknungsanlage auch derart
ausgebildet sein, dass bei Ausgeben eines Steuersignals zum Befüllen des Trocknungsbehälters
die Befüllöffnung des Trocknungsbehälters für eine vorbestimmte Zeit geöffnet wird,
sodass eine vorbestimmte Menge an Trocknungsgut in den Trocknungsbehälter eingefüllt
wird. Nach Ablauf der vorbestimmten Zeit schließt dann die Verschlussklappe die Befüllöffnung
des Trocknungsbehälters automatisch, woraufhin die oben beschriebenen Verfahrensschritte
von der Steuerungseinrichtung wieder ausgeführt werden. Auf diese Art erfolgt eine
stufenweise Anpassung der Ist-Verweilzeit an die Soll-Verweilzeit.
[0029] Mittels des Steuersignals zum Befüllen des Trocknungsbehälters könnte aber auch eine
Fördereinrichtung, beispielsweise eine Unterdruckpumpe gesteuert werden, die ein Fördern
des Trocknungsgutes in den Trocknungsbehälter bewirkt.
[0030] Die Signalleitung kann eine beliebig ausgebildete Signalleitung sein, die beispielsweise
kabelgebunden oder aber auch funkbasiert ausgebildet sein kann.
[0031] In einer bevorzugten Ausführung der Trocknungsanlage ist die Steuerungseinrichtung
dazu ausgebildet, ein zweites Steuersignal zum Stoppen des Befüllens des Trocknungsbehälters
mit Trocknungsgut in dem Fall auszugeben, dass die Ist-Verweilzeit gleich oder größer
als die Soll-Verweilzeit ist. Eine entsprechend ausgebildete Trocknungsanlage erlaubt
die Verwendung einer Verschlussklappe, die nicht automatisch von deren Öffnungsstellung
in deren Schließstellung überführt wird, wenn ein Steuersignal zum Befüllen des Trocknungsbehälters
ausbleibt.
[0032] Vorzugsweise ist der Füllstandsensor als kapazitiver Füllstandsensor ausgebildet.
Eine entsprechende Ausbildung der Trocknungsanlage ist konstruktiv besonders einfach
und daher kostengünstig realisierbar, da entsprechende Füllstandsensoren günstig zu
erwerben sind und sich einfach in bestehende Trocknungsanlagen implementieren bzw.
einbauen lassen.
[0033] Vorzugsweise erstreckt sich der Füllstandsensor parallel zu einer Längsachse des
Trocknungsbehälters. Dadurch kann der Füllstand des Trocknungsbehälters kontinuierlich
ermittelt werden, d.h. nicht lediglich nur diskrete Füllzustände sind bestimmbar.
Ferner ist lediglich nur ein einziger Füllstandsensor notwendig, um über die gesamte
Längserstreckung des Trocknungsbehälters dessen Füllstand mit Trocknungsgut zu bestimmen.
[0034] Vorzugsweise weist die Trocknungsanlage eine Vielzahl von Füllstandsensoren auf.
Dadurch lässt sich die Ausfallsicherheit erhöhen.
[0035] Die einzelnen Füllstandsensoren können als Lichtschranken ausgebildet sein, wobei
jeweils ein Lichtsender einem Lichtempfänger gegenüberliegend angeordnet ist. Durch
die Vielzahl der Lichtschranken ist eine gewisse Redundanz gegeben, sodass eine erhöhte
Ausfallsicherheit gegeben ist.
[0036] Weiter vorzugsweise sind die einzelnen Füllstandsensoren in unterschiedlichen axialen
Höhen des Trocknungsbehälters angeordnet. Durch eine entsprechende Ausbildung können
diskrete Füllzustände des Trocknungsbehälters bestimmt werden. Eine entsprechende
Ausbildung der Trocknungsanlage ist konstruktiv einfach möglich.
[0037] Die einzelnen Füllstandsensoren müssen dabei nicht in äquidistant im Trocknungsbehälter
angeordnet sein, sondern die Abstände von benachbarten Füllstandsensoren können im
Bodenbereich des Trocknungsbehälters kleiner sein als die Abstände einander benachbarter
Füllstandsensoren im Bereich eines oberen Deckels des Trocknungsbehälters.
[0038] Weitere Vorteile, Einzelheiten und Merkmale der Erfindung ergeben sich nachfolgend
aus dem erläuterten Ausführungsbeispiel. Dabei zeigen im Einzelnen:
- Figur 1:
- eine schematische Darstellung einer erfindungsgemäßen Trocknungsanlage;
- Figur 2a:
- ein Flussablaufdiagramm eines erfindungsgemäßen Verfahrens zum Trocknen von Trocknungsgut
gemäß einer ersten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung;
- Figur 2b:
- ein Flussablaufdiagramm eines erfindungsgemäßen Verfahrens zum Trocknen von Trocknungsgut
gemäß einer zweiten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung; und
- Figur 3:
- eine schematische Darstellung des realisierten Regelkreises zum Angleichen einer Ist-Verweilzeit
des Trocknungsgutes an eine Soll-Verweilzeit.
[0039] In der nun folgenden Beschreibung bezeichnen gleiche Bezugszeichen gleiche Bauteile
beziehungsweise gleiche Merkmale, so dass eine in Bezug auf eine Figur durchgeführte
Beschreibung bezüglich eines Bauteils auch für die anderen Figuren gilt, so dass eine
wiederholende Beschreibung vermieden wird. Ferner sind einzelne Merkmale, die in Zusammenhang
mit einer Ausführungsform beschrieben wurden, auch separat in andere Ausführungsformen
verwendbar.
[0040] Figur 1 zeigt eine erfindungsgemäße Trocknungsanlage 1, die einen Trocknungsbehälter
10 zum Trocknen von sich im Trocknungsbehälter 10 befindlichem Trocknungsgut 30 aufweist.
Das Trocknungsgut 30 ist durch Hindurchströmen eines Trocknungsmediums trockenbar.
Als Trocknungsmedium kann jedes geeignete gasförmige Trocknungsmedium, beispielsweise
Luft verwendet werden. Das Trocknungsgut 30 ist üblicherweise ein als Granulat vorliegender
Kunststoffrohstoff, der auch als Kunststoffgranulat 30 bezeichnet wird. Die Trocknungsanlage
1 weist eine Einlassöffnung 11 zum Befüllen des Trocknungsbehälters 10 mit Trocknungsgut
30 und eine Auslassöffnung 15 zum Entnehmen des Trocknungsgutes 30 aus dem Trocknungsbehälter
10 auf. Dabei ist in dem dargestellten Ausführungsbeispiel die Einlassöffnung 11 mittels
einer Einlassklappe 12 verschließbar. An der Einlassklappe 12 ist ein Schalter 13
in Form eines Magnetschalters 13 vorgesehen, mittels dem die Einlassklappe 12 zwischen
einer in Figur 1 dargestellten Schließstellung und an einer Öffnungsstellung verschwenkbar
ist. Die Einlassöffnung 11 steht mit einer Ansaugleistung 14 zum Ansaugen von Trocknungsgut
30 aus einem nicht dargestellten Vorratsvolumen in Fluidverbindung. Der Ansaugkasten
16 und somit auch die Auslassöffnung 15 stehen mit einer Auslassleitung 17 zum Fördern
des Trocknungsgutes an eine nicht dargestellte Weiterverarbeitungseinrichtung in Fluidverbindung.
[0041] Die Trocknungsanlage 1 weist einen Füllstandsensor 18 zum Bestimmen des Füllstandes
des Trocknungsbehälters 10 mit Trocknungsgut 30 auf. Bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel
ist der Füllstandsensor 18 als kapazitiver Füllstandsensor 18 ausgebildet. Selbstverständlich
können aber auch andere Sensoren, beispielsweise akustische oder optische Sensoren
(Lichtschranken) als Füllstandsensoren 18 verwendet werden. Der Füllstandsensor 18
erstreckt sich parallel zu einer Längsachse des Trocknungsbehälters 10 über einen
Großteil dessen Gesamtlängserstreckung. Folglich lässt sich mit dem Füllstandsensor
18 der Füllstand des Trocknungsbehälters 10 zwischen einem (annähernd) leeren und
einem (gänzlich) gefüllten Zustand kontinuierlich bestimmen.
[0042] Ferner weist die Trocknungsanlage 1 eine Steuerungseinrichtung 19 auf, die mit dem
Füllstandsensor 18 über eine Signalleitung 20 verbunden ist. Bei dem dargestellten
Ausführungsbeispiel ist die Signalleitung 20 als elektrische (galvanische) Verbindung
zwischen dem Füllstandsensor 18 und der Steuerungseinrichtung 19 dargestellt. Jedoch
kann als Signalleitung 20 auch als funkbasierte Signalleitung 20 realisiert sein.
[0043] Die Steuerungseinrichtung 19 empfängt vom Füllstandsensor 18 über die Signalleitung
20 ein den Füllstand des Trocknungsbehälters 10 repräsentierendes Signal. Ferner empfängt
die Steuerungseinrichtung 19 über eine weitere (zweite) Signalleitung 21 ein Verbrauchssignal,
das einen Verbrauch des Trocknungsgutes 30 repräsentiert. Der Verbrauch des Trocknungsgutes
30 kann beispielsweise mittels eines nicht dargestellten und flussabwärts des Auslaufs
16 bzw. Ansaugkastens 16 des Trocknungsbehälters 10 angeordneten Durchflussmessgeräts
bestimmt werden. Ferner kann der Verbrauch des Trocknungsgutes 30 auch mittels eines
MES-Systems ermittelt werden.
[0044] Wie aus Figur 1 ersichtlich ist, münden in der Steuerungseinrichtung 19 weitere Signalleitungen
21, über die beispielsweise Informationen über des Strömungsfluss des Trocknungsmediums
durch den Trocknungsbehälter 1, die Temperatur des Trocknungsmediums und/oder der
Feuchtegehalt des Trocknungsmediums an die Steuerungseinrichtung 19 übermittelt werden
können.
[0045] Die Funktionsweise der Steuerungseinrichtung 19 wird nachfolgend unter Bezugnahme
des in Figur 2a dargestellten Flussablaufdiagramms erläutert. In einem ersten Verfahrensschritt
S1 wird der Verbrauch des Trocknungsgutes 30 ermittelt. In einem nachfolgenden Verfahrensschritt
S2 wird eine Füllmenge des Trocknungsgutes 30 im Trocknungsbehälter 10 mittels des
Füllstandsensors 18 ermittelt. Anschließend berechnet die Steuerungseinrichtung 19
in einem Verfahrensschritt S3 eine Ist-Verweilzeit IV des Trocknungsgutes 30 im Trocknungsbehälter
10 unter Berücksichtigung des Verbrauchs des Trocknungsgutes 30 und unter Berücksichtigung
der Füllmenge des Trocknungsgutes 30 im Trocknungsbehälter 10. Die Ist-Verweilzeit
entspricht dabei der tatsächlichen Verweilzeit des Trocknungsgutes 30 im Trocknungsbehälter
10 und wird durch Dividieren der Füllmenge des Trocknungsgutes 30 im Trocknungsbehälter
10 durch den Verbrauch des Trocknungsgutes 30 ermittelt. Anschließend wird überprüft,
ob die Ist-Verweilzeit IV kleiner ist als eine Soll-Verweilzeit SV des Trocknungsgutes
30 im Trocknungsbehälter 10.
[0046] Die Soll-Verweilzeit SV ist spezifisch für das Kunststoffgranulat 30 und hängt von
der Strömungsgeschwindigkeit des Trocknungsmediums durch den Trocknungsbehälter 10,
von der Temperatur und dem Feuchtegehalt des Trocknungsmediums ab. Die Soll-Verweilzeit
SV kann in einem dem Verfahrensschritt S1 vorangehenden Verfahrensschritt in die Steuerungseinrichtung
19 eingegeben werden. Dies kann beispielsweise mittels einer hier nicht dargestellten
Eingabeeinrichtung erfolgen, die mit der Steuerungseinrichtung 19 verbunden ist.
[0047] Wenn die Ist-Verweilzeit IV kleiner ist als die Soll-Verweilzeit SV, dann gibt die
Steuerungseinrichtung 19 in einem Verfahrensschritt S4 ein Steuersignal zum Befüllen
des Trocknungsbehälters 10 mit Trocknungsgut 30 aus. Bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel
wird über eine Signalausgabeleitung 22 ein Signal an den Magnetschalter 13 zum Öffnen
der Einlassklappe 12 ausgegeben. Dadurch wird weiteres Trocknungsgut 30 in den Trocknungsbehälter
10 eingefüllt, sodass sich dadurch die Ist-Verweilzeit IV im Trocknungsbehälter 10
verlängert. Anschließend werden die Verfahrensschritte beginnend bei Schritt S1 erneut
durchgeführt, bis die Ist-Verweilzeit IV nicht mehr kleiner als die Soll-Verweilzeit
SV ist. In diesem Fall wird dann kein Steuersignal zum Befüllen des Trocknungsbehälters
10 mit Trocknungsgut 30 mehr ausgegeben, da die Ist-Verweilzeit IV genügend groß ist,
sodass das Trocknungsgut 30 unabhängig von der Verbrauchsmenge durch nachgeschaltete
Weiterverarbeitungseinrichtungen stets eine vorbestimmte und für die Weiterverarbeitung
geeignete Restfeuchte aufweist.
[0048] Die dargestellte Trocknungsanlage 1 kann derart ausgestaltet sein, dass bei Empfangen
eines Steuersignals zum Befüllen des Trocknungsbehälters 10 mit Trocknungsgut 30 der
Magnetschalter 13 die Einlassklappe 12 für eine vorbestimmte Zeit öffnet, sodass eine
vorbestimmte Menge von Trocknungsgut 30 in den Trocknungsbehälter 10 eingefüllt wird,
woraufhin die Einlassklappe 12 automatisch geschlossen wird. Nach Einfüllen der vorbestimmten
Menge an Trocknungsgut 30 werden die Verfahrensschritte S1 bis S4 erneut durchgeführt,
bis die Ist-Verweilzeit IV nicht mehr kleiner ist als die Soll-Verweilzeit SV. Eine
entsprechende Vorgehensweise führt zu einer stufenweise Anpassung der Ist-Verweilzeit
IV an die Soll-Verweilzeit SV.
[0049] Unter Bezugnahme auf das in Figur 2b dargestellte Flussablaufdiagramm wird nachfolgend
die Funktionsweise der Steuerungseinrichtung 19 für den Fall erläutert, bei dem die
Einlassklappe 12 aktiv von der Öffnungsstellung in die Schließstellung überführt werden
muss. In diesem Fall ist die Steuerungseinrichtung 19 dazu ausgebildet, ein zweites
Steuersignal zum Stoppen des Befüllens des Trocknungsbehälters 10 mit Trocknungsgut
30 auszugeben, wenn die Ist-Verweilzeit IV gleich oder größer als die Soll-Verweilzeit
SV ist. Wenn die Ist-Verweilzeit IV gleich oder größer als die Soll-Verweilzeit SV
ist, dann wird in einem Verfahrensschritt S5 ein zweites Steuersignal zum Stoppen
des Befüllens des Trocknungsbehälters 10 mit Trocknungsgut 30 ausgegeben. Bei Empfang
dieses Signals überführt der Schalter 13 die Einlassklappe 12 von deren Offenstellung
in deren Schließstellung. Die übrige Arbeitsweise der Steuerungseinrichtung 19 ist
identisch mit der mit Bezug auf Figur 2a erläuterten Arbeitsweise der Steuerungseinrichtung
19, sodass eine wiederholende Beschreibung vermieden wird.
[0050] In Figur 3 ist der realisierte Regelkreis der Trocknungsanlage 1 dargestellt. Die
Soll-Verweilzeit SV wird mit der Ist-Verweilzeit IV verglichen. Im Genaueren wird
die Differenz Δt zwischen Ist-Verweilzeit IV und Soll-Verweilzeit SV gebildet. Dieses
Ergebnis Δt wird von einer in der Steuerungseinrichtung 19 enthaltenen Regelsoftware
zusammen mit weiteren Informationen, die durch in die Steuerungseinrichtung 19 mündenden
Pfeilen angedeutet sind, weiterverarbeitet. Die Regelsoftware gibt anschließend an
eine Förderanlage 25 Steuerungsdaten aus. Wenn die Differenz Δt < 0 ist, d.h. wenn
die Ist-Verweilzeit IV (Entleerungszeit) größer als die Soll-Verweilzeit SV ist, dann
wird eine Masse m
FÖ des Trocknungsgutes 30 in den Trockner 10 gefördert. Durch das Einfüllen des Trocknungsgutes
30 in den Trocknungsbehälter 10 erhöht sich der Füllstand h. Von diesem Füllstand
h wird noch eine Füllstandsverringerung h
V abgezogen, die sich aus der zeitlichen Integration des tatsächlichen Trocknungsgutverbrauchs
ergibt. Anschließend wird in der Steuerungseinrichtung 19 der so korrigierte Füllstand
h* und die gemessene Verbrauchsmenge bzw. die gemessene Verbrauchsmasse des Trocknungsgutes
30 verwendet, um die Ist-Verweildauer IV zu berechnen. Diese Information wird anschließend
wieder verwendet, um unter weiterer Zuhilfenahme der Soll-Verweildauer SV die Differenz
Δt zu errechnen.
Bezugszeichenliste:
[0051]
- 1
- Trocknungsanlage
- 10
- Trocknungsbehälter
- 11
- Einlassöffnung
- 12
- Einlassklappe
- 13
- Magnetschalter
- 14
- Ansaugleitung
- 15
- Auslassöffnung
- 16
- Auslauf / Ansaugkasten
- 17
- Auslassleitung
- 18
- Füllstandsensor
- 19
- Steuerungseinrichtung
- 20
- Signalleitung
- 21
- weitere / zweite Signalleitung
- 22
- Signalausgabeleitung
- 25
- Förderanlage
- 30
- Trocknungsgut / Kunststoffgranulat / Kunststoffrohstoff
- IV
- Ist-Verweilzeit
- SV
- Soll-Verweilzeit
- hV
- Füllstandsverringerung
- h*
- korrigierter Füllstand des Trocknungsbehälters
- mFÖ
- in den Trocknungsbehälter geförderte Masse des Trocknungsgutes
- Δt
- Differenz zwischen Ist-Verweilzeit IV und Soll-Verweilzeit SV
1. Verfahren zum Trocknen eines sich in einem Trocknungsbehälter (10) befindlichen Trocknungsgutes
(30) durch Hindurchströmen eines Trocknungsmediums durch das Trocknungsgut (30),
gekennzeichnet durch die folgenden sich wiederholenden Verfahrensschritte:
- Ermitteln eines Verbrauchs des Trocknungsgutes (30) und einer Füllmenge und/oder
einer Masse des Trocknungsgutes (30) im Trocknungsbehälter (10);
- Berechnen einer Ist-Verweilzeit (IV) des Trocknungsgutes (30) im Trocknungsbehälter
(10) unter Berücksichtigung des Verbrauchs des Trocknungsgutes (30) und unter Berücksichtigung
der Füllmenge des Trocknungsgutes (30) und/oder der Masse des Trocknungsgutes (30)
im Trocknungsbehälter (10); und
- Ausgeben eines Steuersignals zum Befüllen des Trocknungsbehälters (10) mit Trocknungsgut
(30) in dem Fall, dass die Ist-Verweilzeit (IV) kleiner als die Soll-Verweilzeit (SV)
ist.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Verfahren ferner einen Verfahrensschritt zum Ausgeben eines zweiten Steuersignals
zum Stoppen des Befüllens des Trocknungsbehälters (10) mit Trocknungsgut (30) in dem
Fall aufweist, dass die Ist-Verweilzeit (IV) gleich oder größer als die Soll-Verweilzeit
(SV) ist.
3. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Verfahren einen initialen Verfahrensschritt des Eingebens und/oder Einstellens
der Soll-Verweilzeit (SV) des Trocknungsgutes (30) im Trocknungsbehälter (10) aufweist.
4. Trocknungsanlage (1) mit einem Trocknungsbehälter (10) zum Trocknen von sich im Trocknungsbehälter
(10) befindlichem Trocknungsgut (30) durch Hindurchströmen eines Trocknungsmediums
durch das Trocknungsgut (30),
gekennzeichnet durch folgende Merkmale:
- die Trocknungsanlage (1) weist einen Füllstandsensor (18) zum Bestimmen des Füllstandes
des Trocknungsgutes (30) im Trocknungsbehälter (10) und/oder weist einen Gewichtssensor
zum Bestimmen des Gewichts des Trocknungsgutes (30) im Trocknungsbehälter (10) auf;
- die Trocknungsanlage (1) weist eine Steuerungseinrichtung (19) auf, die mit dem
Füllstandsensor (18) und/oder dem Gewichtssensor über eine Signalleitung (20) verbunden
ist;
- die Steuerungseinrichtung (19) ist dazu ausgebildet, über die Signalleitung (20)
und/oder über eine weitere Signalleitung (21) ein Verbrauchssignal zu empfangen, das
einen Verbrauch des Trocknungsgutes (30) repräsentiert;
- die Steuerungseinrichtung (19) ist dazu ausgebildet, basierend auf dem Verbrauch
des Trocknungsgutes (30) und der Füllmenge des Trocknungsgutes (30) und/oder der Masse
des Trocknungsgutes (30) im Trocknungsbehälter (10) eine Ist-Verweilzeit (IV) des
Trocknungsgutes (30) im Trocknungsbehälter (10) zu berechnen, und ist ferner dazu
ausgebildet, wenn die Ist-Verweilzeit (IV) kleiner ist als eine Soll-Verweilzeit (SV),
ein Steuersignal zum Befüllen des Trocknungsbehälters (10) mit Trocknungsgut (30)
auszugeben.
5. Trocknungsanlage (1) nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuerungseinrichtung (19) dazu ausgebildet ist, ein zweites Steuersignal zum
Stoppen des Befüllens des Trocknungsbehälters (10) mit Trocknungsgut (30) in dem Fall
auszugeben, dass die Ist-Verweilzeit (IV) gleich oder größer als die Soll-Verweilzeit
(SV) ist.
6. Trocknungsanlage (1) nach einem der Ansprüche 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Füllstandsensor (18) als kapazitiver Füllstandsensor (18) ausgebildet ist.
7. Trocknungsanlage (1) nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass sich der Füllstandsensor (18) parallel zu einer Längsachse des Trocknungsbehälters
(10) erstreckt.
8. Trocknungsanlage (1) nach Anspruch 4 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Trocknungsanlage (1) eine Vielzahl von Füllstandsensoren (18) aufweist.
9. Trocknungsanlage (1) nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Füllstandsensoren (18) in unterschiedlichen axialen Höhen des Trocknungsbehälters
(10) angeordnet sind.