[0001] Die Erfindung beschreibt ein Verfahren zur Prüfung einer Authentizität eines Dokuments
eines Benutzers, wobei das Dokument ein Sicherheitsmerkmal aufweist.
[0002] Die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht hat in ihrem Rundschreiben 1/2014
(GW) unter Punkt III eine Auslegung des § 6 Absatz 2 Nr. 2 Geldwäschegesetz, abgekürzt
GwG, bezüglich einer erhöhten Sorgfaltspflicht von Kreditinstituten oder Finanzdienstleitungsinstituten
in Fällen einer Fernidentifizierung eines Kundens, z.B. über das Internet, veröffentlicht.
Ein im genannten Rundschreiben beschriebenes Verfahren basiert auf einer Identifikation
einer Person mit einem Ausweisdokument mittels einer sogenannten Webcam. Demgemäß
ist von einer persönlichen Anwesenheit des Instituts, das durch einen Mitarbeiter
vertreten wird, und des Kunden, auszugehen, wenn das an einem Identifizierungsverfahren
beteiligte Institut und der beteiligte Kunde zwar nicht physisch, aber im Rahmen einer
Videoübertragung visuell wahrnehmbar sind sowie gleichzeitig eine sprachliche Kontaktaufnahme
zwischen dem Institut und dem Kunden möglich ist und in diesem Zusammenhang eine Überprüfung
einer Identität des Kunden anhand eines Identifikationsdokuments vorgenommen werden
kann.
[0003] Gemäß dem oben genannten Rundschreiben kann beispielsweise ein Kunde bei einer Bank
ein neues Konto eröffnen, indem sich der Kunde mittels seines Ausweises bei einem
Dienstanbieter online identifiziert. Der Dienstanbieter kann ein externer Dienstleister
oder z.B. eine interne Abteilung einer Bank oder Versicherung sein. Dazu wird z.B.
von einem Mitarbeiter des Dienstanbieters ein Gespräch mit dem Kunden geführt, wobei
neben einer Prüfung des Gesichts des Kundens auch Sicherheitsmerkmale, wie z.B. ein
Hologramm, auf dem Ausweis des Kundens geprüft werden. Alternativ kann das Sicherheitsmerkmal
auch automatisch geprüft werden, wie dies z.B. für Hologramme in der
DE 298 19 954 U1 beschrieben wird. Entsprechende Dienstanbieter gibt es bereits und auch einige Banken
haben bereits erklärt, dass sie dieses Verfahren nutzen wollen.
[0004] Eine Überprüfung von optischen Sicherheitsmerkmalen, z.B. von holografischen Merkmalen,
eines Identifikationsdokuments, z.B. eines Personalausweises, über einen elektronischen
visuellen Kanal ist aus dem Stand der Technik bekannt. Ein elektronischer visueller
Kanal ist beispielsweise, wenn ein Bild eines Sicherheitsmerkmals mittels einer Kamera
aufgenommen und das Bild über, z.B. das Internet, an einen Empfänger, z.B. eine Bank,
welche die Echtheit des Sicherheitsmerkmals prüft, übertragen und an einem Bildschirm
einer Dienstanbieter angezeigt wird. Ferner ist im Internet ein Vortrag der TU Graz
zu finden, in dem eine Prüfung von Hologrammen auf einer Banknote mittels eines Smartphones
beschrieben wird.
[0005] Eine Überprüfung von holografischen Merkmalen über einen visuellen Kanal hat jedoch
den Nachteil, dass Fälschungen einfach über das Internet beschafft und in die Prüfung
eingeschleust werden können.
[0006] Problematisch bleibt eine zuverlässige Prüfung auf Echtheit eines Sicherheitsmerkmals,
wie z.B. eines Hologramms, auf einem Dokument, wie z.B. ein Personalausweis, Führerschein,
Versicherungskarte, Kreditkarte, Bankkarte etc. gemäß dem im oben genannten Rundschreiben
beschriebenen Verfahren für den Dienstanbieter, zumal wenn keine technischen Hilfsmittel
zur Prüfung auf Echtheit zur Verfügung stehen.
[0007] Optische Sicherheitsmerkmale auf z.B. Ausweisdokumenten oder Smartcards sind primär
für eine Verifikation bzw. Prüfung durch Personen vor Ort entwickelt worden. Die prüfende
Person kann das Ausweiskokument selbst in die Hand nehmen und entsprechend den Lichtbedingungen
bewegen, um eine Fälschung zu erkennen. Auch die taktile Komponente spielt dabei eine
wichtige Rolle. Beispielsweise können eingeklebte Fotos oder eine veränderte bzw.
gefälschte Laminierung dabei leicht erkannt werden.
[0008] Bei einer Überprüfung mittels einer Webcam ist die Übertragungsqualität wesentlich
schlechter und Manipulationen sind leichter möglich. Es gibt z.B die Manipulationsmöglichkeit,
dass digitale Bilder vor einer Übertragung auf einem Rechner eines Angreifers digital
verändert werden oder dass ein Ausweis selbst gefälscht wird. Bei einer Verifikation
bzw. Prüfung auf Echtheit mittels einer Webcam ist das Lesegerät, z.B. ein PC oder
ein Laptop mit Webcam, unter der Kontrolle eines Benutzers und folglich eines möglichen
Angreifers.
[0009] Ausgehend von den Nachteilen des Stands der Technik ist es Aufgabe der Erfindung
eine Lösung für die Probleme des Stands der Technik zur Verfügung zu stellen, welche
eine zuverlässige und benutzerfreundliche Echtheitsprüfung eines Sicherheitsmerkmals,
das sich auf einem Dokument, wie z.B. einen Ausweis, Führerschein, Kreditkarte, Versicherungskarte,
etc., befindet, gemäß des im oben genannten Rundschreiben erwähnten Verfahrens ermöglicht.
[0010] Die Aufgabe der Erfindung wird durch den unabhängigen Anspruch gelöst. Vorteilhafte
Ausführungen sind in den abhängigen Ansprüchen beschrieben.
[0011] Zur Lösung der Aufgabe offenbart die Erfindung ein Verfahren zur Prüfung einer Authentizität
eines Dokuments eines Benutzers, wobei das Dokument ein Sicherheitsmerkmal aufweist,
welches dadurch auszeichnet, dass das Sicherheitsmerkmal bei einer Anregung mittels
Licht einer bestimmten Wellenlänge seine Farbe ändert und nach der Anregung seine
ursprüngliche Farbe wieder annimmt, wobei mittels einer Kamera mindestens ein Bild
des Sicherheitsmerkmals aufgenommen und das Bild an einen Dienstanbieter zur Prüfung
der Authentizität des Sicherheitsmerkmals übertragen wird.
[0012] Ein vorteilhaftes Ausführungsbeispiel ist, dass das Sicherheitsmerkmal mittels Licht,
das von einem Monitor des Benutzers stammt, angeregt wird, wobei der Monitor ein Licht
einer bestimmten Wellenlänge an das Sicherheitsmerkmal abstrahlt, damit das Sicherheitsmerkmal
seine Farbe ändert.
[0013] Ein weiteres vorteilhaftes Ausführungsbeispiel ist, dass der Dienstanbieter ein Signal
erzeugt und an den Monitor überträgt, wobei das Signal eine Information darüber enthält,
welche Wellenlänge von dem Monitor des Benutzers abgestrahlt wird.
[0014] Ein weiteres vorteilhaftes Ausführungsbeispiel ist, dass der Dienstanbieter ein auf
dem Monitor des Benutzers anzuzeigendes Muster erzeugt und an den Monitor überträgt,
so dass das Sicherheitsmerkmal nach Anregung das Muster anzeigt bis das Sicherheitsmerkmal
wieder seine ursprüngliche Farbe angenommen hat.
[0015] Ein weiteres vorteilhaftes Ausführungsbeispiel ist, dass für das Sicherheitsmerkmal
ein photochromer Farbstoff oder ein Pigment verwendet wird.
[0016] Ein weiteres vorteilhaftes Ausführungsbeispiel ist, dass als Material für das Sicherheitsmerkmal
Bacteriorhodopsin verwendet wird.
[0017] Ein weiteres vorteilhaftes Ausführungsbeispiel ist, dass mindestens zwei verschiedene
Typen von Bacteriorhodopsin für das Sicherheitsmerkmal verwendet werden.
[0018] Ein weiteres vorteilhaftes Ausführungsbeispiel ist, dass zur Prüfung der Echtheit
des Sicherheitsmerkmals eine Zeit gemessen wird, die vergeht bis das Sicherheitsmerkmal
nach einer Anregung wieder seine ursprüngliche Farbe angenommen hat.
Figur 1 zeigt verschiedene Zustände von Bacteriorhodopsin.
Figur 2 zeigt, wie ein Dokument mit einem Sicherheitsmerkmal, welches einen Merkmalsstoff,
wie z.B. Bacteriorhodopsin, enthält auf einen Monitor eines Benutzers aufgelegt wird.
Figur 3 zeigt, wie ein Muster, z.B. ein Symbol, auf dem Monitor des Benutzers angezeigt
wird, wobei das Muster für den Benutzer unbekannt ist, wobei das Sicherheitsmerkmal
entsprechend der Form des Symbols angeregt wird die Farbe zu verändern.
Figur 4 zeigt, wie eine Kamera ein Bild von dem Sicherheitsmerkmal aufnimmt, wobei
das Sicherheitsmerkmal in Form des Symbols seine Farbe verändert hat, wobei das Bild
an einen Dienstanbieter zur Prüfung der Echtheit übertragen wird.
[0019] Figur 1 zeigt verschiedene Zustände von Bacteriorhodopsin. Die Firma U-Nica hat eine
photochrome, bacteriorhodopsinhaltige Farbe entwickelt. Bacteriorhodopsin durchläuft
nach Absorption eines Photons einen sogenannten Photozyklus, in dem sich seine Farbe
reversibel ändert, d.h. nach Anregung durch Absorption eines Photons ändert sich die
Farbe, wobei nach der Anregung eine ursprüngliche Farbe eines Grundzustands wieder
angenommen wird. Der Grundzustand von Bacteriorhodopsin mit einem Absorptionsmaximum
bei 570 nm erscheint purpur und ändert nach Belichtung in einen Zustand M mit einem
Absorptionsmaximum bei 410 nm, wobei im Zustand M Bacteriorhodopsin gelb erscheint.
Das System relaxiert, d.h. kehrt in den Grundzustand von selbst bzw. rascher durch
Belichtung mit blauem Licht bei 410 nm wieder zurück in den Grundzustand, wie dies
in Figur 1 dargestellt ist.
[0020] Es sind natürliche Varianten oder mittels Gentechnik oder Biotechnologie hergestellte
Varianten von Bacteriorhodopsin bekannt, die auch andere Absorptionsmaxima in den
jeweiligen Zuständen aufweisen, die daher auch andere Farben in den Zuständen aufweisen
und daher andere Farbwechselkombinationen aufweisen. Auch durch das umgebende Milieu
können die photochemischen Eigenschaften von Bacteriorhodopsin verändert werden, insbesondere
durch einen pH-Wert und eine Ionenkonzentration.
[0021] Die Farbe und die Farbänderungseigenschaften können auch durch die Kombination von
Bacteriorhodopsin-Varianten und Milieu vorteilhaft verändert werden.
[0022] Besonders interessant für Sicherheitselemente sind Varianten, bei denen auf Grund
einer bestimmten Bacteriorhodopsin-Variante und dem entsprechenden umgebenden Milieu
im Licht der gelbe Zustand vorliegt und nach Belichtung mit blauem Licht in den purpurfarbenen
Grundzustand überführt wird. Im weißen Licht ändert sich die Farbe wieder nach Gelb.
[0023] Das blaue Licht kann dabei entweder durch eine blaue Lichtquelle, z.B. ein Laser
mit ca. 410 nm, erreicht werden oder durch eine weiße Lichtquelle mit einem Filter,
so dass bevorzugt blaues Licht auf das Bacteriorhodopsin-Element gestrahlt wird. Dieser
Filter kann natürlich auch in Form einer Maske zwischen Lichtquelle und Bacteriorhodopsin-Element
platziert werden.
[0024] Sowohl die photochrome Zusammensetzung "Photochromer Lila-Gelb Merkmalsstoff Bacteriorhodopsin"
(
EP1307474B1), die Mikroverkapselung "Mikroverkapseltes Bacteriorhodopsin als photochromer Sicherheitsfarbstoff"
(
EP2424654A1) und die Applikation "Bacteriorhodopsin Applikation als photochromes Sicherheitselement"
(
EP2582528B1) sind im Stand der Technik beschrieben. Ferner ist ausführlich die Kombination mit
nicht-photochromen (blauen) Fixfarben und blauen Folien beschrieben, um den Effekt
auf der gegenüberliegenden Seite des Wertpapiers hervorzurufen "Fensterbanknoten mit
Bacteriorhodopsin" (
EP2484537A2).
[0025] Figur 2 zeigt, wie ein Dokument 4 mit einem erfindungsgemäßen Sicherheitsmerkmal,
welches einen Merkmalsstoff, wie z.B. Bacteriorhodopsin, enthält auf einen Monitor
2 eines Benutzers aufgelegt wird. Das Sicherheitsmerkmal ist dazu flächig auf dem
Dokument 4 aufgetragen. Der Monitor 2 des Benutzers ist mit einem Rechner verbunden.
Der Rechner des Benutzers ist ferner mittels eines Übertragungsnetzwerks, z.B. Internet,
mit einem Rechner eines Dienstanbieters verbunden, wobei der Dienstanbieter die Prüfung
des Sicherheitsmerkmals steuert.
[0026] Wie oben bei Figur 1 beschrieben wurde, weist Bacteriorhodopsin zwei monostabile
Zustände auf. Deshalb kann es für ein Challenge Response Verfahren zwischen dem Benutzer
und dem Dienstanbieter eingesetzt werden, um eine Echtheit eines Sicherheitsmerkmals
auf dem Dokument 4 zu prüfen. Dazu wird Bacteriorhodopsin als Sicherheitsmerkmal in
das zu authentisierende bzw. zu prüfende Dokument, z.B.
[0027] Chipkarte, Personalausweis, Kreditkarte, Sozialversicherungsausweis, Bankkarte, Führerschein
etc. flächig eingebracht, wie dies in den Figuren 2 bis 4 dargestellt ist.
[0028] In Figur 2 ist die Situation dargestellt, wenn das Dokument 4 auf den Monitor 2 des
Benutzers gelegt wird. Dabei ist zu beachten, dass das Sicherheitsmerkmal sich auf
der Seite des Dokuments 4 befindet, welche dem Monitor 2 zugewandt ist. Das Dokument
4 mit Sicherheitsmerkmal wird z.B. unmittelbar auf den Monitor 2 des Benutzers gehalten,
wobei der Monitor 2 z.B. ein Display eines Smartphones oder ein Computerbildschirm
ist.
[0029] Figur 3 zeigt, wie ein Muster 6, z.B. ein Symbol, Buchstabe, Zahl, Zeichen, Wort,
Bild, Figur, auf dem Monitor 2 angezeigt wird, wobei das Muster 6 für den Benutzer
unbekannt ist, wobei das Sicherheitsmerkmal entsprechend der Form des Musters 6, z.B.
in Form eines Symbols, angeregt wird, um die Farbe zu verändern.
[0030] Zur Prüfung der Echtheit des Sicherheitsmerkmals wird vom Dienstanbieter ein beliebiges
Muster 6, hier z.B. 3p5, erzeugt und an den Monitor 2 des Benutzers übertragen und
auf dem Monitor 2 angezeigt. Das Muster 6 ist ein wahlfreies, pseudozufälliges Beleuchtungsmuster,
das einen Merkmalsstoff, z.B. Bacteriorhodopsin, des Sicherheitsmerkmals, das sich
auf dem Dokument 4 befindet, anregt damit eine Farbveränderung eintritt.
[0031] Figur 4 zeigt, wie eine Kamera 10 ein Bild von dem Sicherheitsmerkmal aufnimmt, wobei
das Sicherheitsmerkmal in Form eines Musters 8 aufgrund der Anregung durch den Monitor
2 seine Farbe verändert hat, wobei das Muster 8 der Form des Musters 6 entspricht,
welches vom Monitor 2 angezeigt wird, wobei das Bild des Musters 8 an einen Dienstanbieter
zur Prüfung der Echtheit übertragen wird. Als Kamera kann z.B. eine Webcam verwendet
werden, wie sie z.B. an einem Monitor 2 angeordnet ist. Zu beachten ist hier, dass
das Muster 8 spiegelverkehrt zum Muster 6 dargestellt ist.
[0032] Der Dienstanbieter prüft das Muster 8 auf eine Übereinstimmung mit dem Muster 6,
das zur Anregung des Sicherheitsmerkmals, insbesondere des Merkmalsstoffes, z.B. Bacteriorhodopsin,
an den Monitor 2 des Benutzers gesendet wurde.
[0033] Man kann das erfindungsgemäße Verfahren auch gegen innere Angreifer schützen, etwa
eines korrupten Operators des Dienstanbieters, indem das Muster 6 von einem Programm
erzeugt wird, so dass der Operator keine Kenntnis und keinen Einfluss auf das erfindungsgemäße
Verfahren zur Prüfung der Echtheit des Sicherheitsmerkmals hat. Das zurückgelieferte
Muster 8 wird von einer automatischen Bildverarbeitung des Dienstanbieters ausgewertet
und automatisch auf Übereinstimmung mit dem Muster 6, das zur Anregung an den Monitor
2 des Benutzers übertragen wurde, verglichen.
[0034] Neben Bacteriorhodopsin können auch photochrome Farbstoffe oder Pigmente verwendet
werden, wie z.B. Retinalproteine, Proteorhodopsine oder allgemein photochrome Stoffe
oder Gemische daraus.
[0035] Folgende Farbwechsel sind denkbar: gelb-purpur, purpur-gelb, blau-gelb, gelb-blau,
und diverse weitere Farbwechsel mit jeweils entsprechender Selbstverifizierungsmaskenfarbe.
[0036] Besonders geeignet erschient ein Anregungsmuster, das Gelb (410 nm) und Blau (570
nm) enthält, da dann beide Farbzustände angeregt werden und über einen Farbkontrast
die Form des Musters 8 deutlicher zu erkennen ist.
[0037] Ferner kann Bacteriorhodopsin für ein photochromes Sicherheitsmerkmal verwendet werden.
Der Effekt funktioniert grundsätzlich stabil und reversibel. Es ist auch bekannt,
dass die Erkennung von Mustern mittels Kamera kein Problem darstellt.
[0038] Besonders geeignet ist es, wenn die Rückstellzeit des Musters 8 von der Kamera 10
miterfasst wird, da lediglich das Generieren eines Musters 8, d.h. eine Anregung des
Sicherheitsmerkmals für einen Farbwechsel, eine Schwachstelle bedeuten kann. So könnte
ein lichtempfindlicher Sensor oder eine Kamera 10 vorgehalten werden, wodurch in kürzester
Zeit das Muster 8 erfasst und dann auf eine geeignete Fläche übertragen werden könnte.
Da eine gewisse Zeit für das Halten an den Monitor 2 und eine zeitliche Toleranz für
den Wechsel zur Kamera 10 gegeben sein muss, wäre ein Betrug so zumindest theoretisch
möglich.
[0039] Allerdings bietet Bacteriorhodopsin die Möglichkeit die Rückstellzeit zum Grundzustand
weitestgehend definiert einzustellen. Idealerweise würde man sogar zwei zeitlich unterschiedliche
Bacteriorhodopsin-Typen auf das Dokument 4 aufbringen. Die Kamera 10 könnte dann anhand
der zeitlichen Änderung des Musters 8 erkennen, ob es sich nur um eine schnell erstellte
Kopie des Musters 8 handelt oder ob dies tatsächlich auf der ursprünglichen Bacteriorhodopsin-Fläche
abgebildet ist.
Bezugszeichenliste
[0040]
- 2
- Monitor eines Benutzers, welcher mit einem Rechner des Benutzers verbunden ist
- 4
- Dokument mit einem erfindungsgemäßen Sicherheitsmerkmal, wobei das Sicherheitsmerkmal
einen Merkmalsstoff, wie z.B. Bacteriorhodopsin, enthält
- 6
- Muster, z.B. ein Symbol, das auf dem Monitor des Benutzers angezeigt wird und von
einem Dienstanbieter erzeugt und an den Monitor übertragen wird
- 8
- Muster, das durch den Merkmalsstoff für die Dauer der Anregung auf dem Dokument angezeigt
wird
- 10
- Kamera, z.B. eine Webcam am Monitor des Benutzers, die ein Bild des angeregten Merkmalsstoffs
in Form des Musters aufnimmt und an den Dienstanbieter überträgt
1. Verfahren zur Prüfung einer Authentizität eines Dokuments (4) eines Benutzers,
wobei das Dokument (4) ein Sicherheitsmerkmal aufweist,
dadurch gekennzeichnet, dass das Sicherheitsmerkmal bei einer Anregung mittels Licht einer bestimmten Wellenlänge
seine Farbe ändert und nach der Anregung seine ursprüngliche Farbe wieder annimmt,
wobei mittels einer Kamera (10) mindestens ein Bild des Sicherheitsmerkmals aufgenommen
und das Bild an einen Dienstanbieter zur Prüfung der Authentizität des Sicherheitsmerkmals
übertragen wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Sicherheitsmerkmal mittels Licht, das von einem Monitor (2) des Benutzers stammt,
angeregt wird, wobei der Monitor (2) ein Licht einer bestimmten Wellenlänge an das
Sicherheitsmerkmal abstrahlt, damit das Sicherheitsmerkmal seine Farbe ändert.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Dienstanbieter ein Signal erzeugt und an den Monitor (2) überträgt, wobei das
Signal eine Information darüber enthält, welche Wellenlänge von dem Monitor (2) des
Benutzers abgestrahlt wird.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Dienstanbieter ein auf dem Monitor (2) des Benutzers anzuzeigendes Muster (6)
erzeugt und an den Monitor (2) überträgt, so dass das Sicherheitsmerkmal nach Anregung
das Muster (6) anzeigt bis das Sicherheitsmerkmal wieder seine ursprüngliche Farbe
angenommen hat.
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass für das Sicherheitsmerkmal ein photochromer Farbstoff oder ein Pigment verwendet
wird.
6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass als Material für das Sicherheitsmerkmal Bacteriorhodopsin verwendet wird.
7. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens zwei verschiedene Typen von Bacteriorhodopsin für das Sicherheitsmerkmal
verwendet werden.
8. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zur Prüfung der Echtheit des Sicherheitsmerkmals eine Zeit gemessen wird, die vergeht
bis das Sicherheitsmerkmal nach einer Anregung wieder seine ursprüngliche Farbe angenommen
hat.