[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Bearbeitung von plattenförmigen
Werkstücken, insbesondere von Werkstücken aus Holz oder Holzersatzwerkstoffen.
[0002] Hierbei sind die unterschiedlichsten Bearbeitungsverfahren möglich, abhängig davon,
welche der Eigenschaften der Schmalseite erzielt werden sollen. So ist es möglich,
beispielsweise Bohrungen und/oder Profilierungen vorzusehen, um ein Verbinden der
plattenförmigen Werkstücke mit anderen Werkstücken zu ermöglichen. Ebenso sind Bearbeitungsschritte
möglich, die der Versiegelung und/ oder der Verbesserung der optischen Eigenschaften
der Kante dienen. Eine in diesem Zusammenhang häufig durchgeführte Nachbearbeitung
der Schmalseiten ist deren Bekantung.
[0003] Unter Bearbeitungsverfahren der in Rede stehenden Art werden insbesondere Bekantungsverfahren
verstanden, bei denen die Schmalseiten plattenförmiger Werkstücke mit Kantenkaschierungsmaterialien
versehen werden. Für die Kantenkaschierungsmaterialien wird im Folgenden der verbreitete
Begriff Kantenbänder verwendet. Bei den Kantenbändern - auch einfach als Kanten bezeichnet
- handelt es sich um ein Material aus einer Schicht oder einer Mehrzahl Schichten,
das mittels eines aufgebrachten Leimes oder mittels einer aktivierten Funktionsschicht
mit dem plattenförmigen Werkstück verbunden wird. Hierfür sind aus dem Stand der Technik
eine Vielzahl unterschiedlich gestalteter Bekantungseinheiten bekannt, die entweder
darauf beruhen, dass ein Leim, insbesondere ein Heißleim, zunächst auf das Kantenband
und/ oder das Werkstück aufgebracht wird und beide Verbindungspartner sodann unter
Druck aneinander gefügt werden. Es sind aber auch Verfahren bekannt, bei denen Funktionsschichten
auf dem Kantenband und/oder dem Werkstück beispielsweise durch einen Wärmeeintrag
aktiviert werden. Der Wärmeeintrag kann dabei beispielsweise durch Heißluft, ein Plasma
oder einen Laser erfolgen, auch eine Kontaktbeheizung ist denkbar. Darüber hinaus
bietet sich auch die Möglichkeit einer nicht thermischen, also beispielsweise einer
chemischen Aktivierung einer Funktionsschicht, um das Herstellen einer dauerhaften
Verbindung zwischen Kantenband und Werkstück zu ermöglichen.
[0004] Die Bearbeitung, insbesondere Bekantung von Werkstücken erfolgt häufig in sogenannten
Durchlaufmaschinen, d.h. in Maschinen, in denen Werkstücke eine oder eine Mehrzahl
Bearbeitungseinheiten, insbesondere Bekantungseinheiten nacheinander passieren. Regelmäßig
findet ein Verschwenken des Werkstücks zwischen den einzelnen Bearbeitungseinheiten,
insbesondere Bekantungseinheiten statt, um zu ermöglichen, dass die nacheinander durchlaufenen
Bearbeitungseinheiten jeweils unterschiedliche Schmalseiten des Werkstücks bearbeiten,
insbesondere mit Kantenbändern versehen.
[0005] Insbesondere in der Anfertigung individualisierter Möbel, wie beispielsweise bei
der Fertigung von Einbauküchen, wird die Realisierbarkeit kleinerer Serien gewünscht.
Für die Bekantung von Werkstücken mit Kantenbändern bedeutet dies, dass die Werkstücke
mit unterschiedlichen Dekoren mit passenden Kantenbändern versehen werden müssen.
Hierfür existieren Bekantungseinheiten, die eine Mehrzahl Kantenbänder in entsprechenden
Magazinen vorhalten und es ermöglichen, ein die Bekantungseinheit durchlaufendes Werkstück
mit einer ausgewählten Kante zu bekanten.
[0006] Bei Prozessen nach dem Stand der Technik tritt jedoch häufig das Problem auf, dass
es bei Unterbrechungen der Produktion zu Qualitätsmängeln der bekanteten Werkstücke
kommt. Wird die Produktion unterbrochen, kommt es zu An- und Abfahrprozessen, welche
regelmäßig dazu führen, dass die Bekantung mangelhaft ist, beispielsweise eine ungenügende
Anhaftung des Kantenbandes an der Schmalseite des Werkstücks gegeben ist. Erschwerend
kommt dabei hinzu, dass solche Mängel am fertigen Werkstück nicht oder nur schwer
zu erkennen sind, und oft erst nach längerem Gebrauch und/oder bei der Weiterverarbeitung
der Werkstücke erkennbar werden. Störungen, wie insbesondere Betriebsunterbrechungen,
sind in der Praxis jedoch kaum gänzlich zu vermeiden.
[0007] Störungen können sich hierbei insbesondere ergeben, wenn ein Werkstück die Bekantungseinheit
durchlaufen soll, das ausgewählte Kantenband jedoch nicht mehr in der erforderlichen
Länge im Magazin der Bekantungseinheit vorhanden ist. Moderne Vorrichtungen zur Bekantung
von Werkstücken weisen hierfür Mittel auf, um das Werkstück am Durchlaufen der Bekantungseinheit
zu hindern. Dies geschieht regelmäßig dadurch, dass das Werkstück rechtzeitig aus
einer Fördereinrichtung entfernt wird, bevor es die zu durchlaufende Bekantungseinheit
erreicht.
[0008] Eine hierfür erforderliche Einrichtung, die in der Lage ist, ein Werkstück, für das
die ausgewählte Kante nicht mehr in hinreichendem Maße vorrätig ist, aus dem Fertigungsprozess
auszusondern, befindet sich zwangsläufig mit einigem Abstand vor einer entsprechenden
Bekantungseinheit. Es ist daher möglich, dass eine solche Einrichtung durch das Werkstück
bereits passiert worden ist, wenn insbesondere durch eine geeignete Steuereinrichtung
festgestellt wird, dass kein hinreichender Vorrat an dem ausgewählten Kantenband mehr
zur Verfügung steht. In diesem Fall muss nach dem Stand der Technik die Vorrichtung
angehalten werden, bis der Vorrat an der ausgewählten Kante in der Bekantungseinheit
wieder aufgefüllt ist, alternativ muss ein Werkstück manuell aus der Vorrichtung entfernt
werden.
[0009] In beiden Fällen entsteht ein unerwünschter Produktionsstopp, der wiederum selbst
eine Störung darstellt und zudem den Nachteil mit sich bringt, dass die gesamte Vorrichtung
wieder angefahren werden muss. Insbesondere bei umfangreichen Produktionsanlagen bedeutet
eine Anfahrphase ein erhöhtes Risiko, Ausschuss zu erzeugen, bis die einzelnen Bearbeitungsaggregate
der Vorrichtung wieder einen stationären Betriebszustand erreicht haben.
[0010] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren und eine Vorrichtung
zur Bearbeitung, insbesondere Bekantung von plattenförmigen Werkstücken aufzuzeigen,
bei denen Produktionsstopps und aus diesen resultierende Mängel nicht oder gegenüber
dem Stand der Technik in vermindertem Umfang auftreten.
[0011] Die Aufgabe wird gelöst durch ein Verfahren und eine Vorrichtung mit den Merkmalen
der unabhängigen Ansprüche. Die Merkmale der abhängigen Ansprüche betreffen vorteilhafte
Ausführungsformen.
[0012] Gemäß dem erfindungsgemäßen Verfahren wird nun ein Werkstück, während dessen Bearbeitung
eine Störung auftritt, identifiziert und es erfolgt eine gesonderte Weiterbehandlung
des betroffenen Werkstücks.
[0013] Bei der Störung kann es sich grundsätzlich um jedes Ereignis handeln, welches dazu
führt, dass das Werkstück nicht ordnungsgemäß bearbeitet, insbesondere nicht mit dem
ausgewählten Kantenband bekantet werden kann. Hierfür kommt insbesondere das Fehlen
des ausgewählten Kantenbands im Magazin oder dessen unzureichende Länge in Frage.
Es sind jedoch grundsätzlich alle Arten von Betriebsstörungen denkbar, die bei der
Durchführung des Verfahrens erkannt werden. Insbesondere zählt in diesem Zusammenhang
eine Unterbrechung des Betriebs bereits als Betriebsstörung, so dass alle Werkstücke,
deren Bekantung bzw. Bearbeitung zu Beginn der Unterbrechung bereits begonnen hatte,
aber noch nicht abgeschlossen war, als betroffene Werkstücke anzusehen sind.
[0014] Gemäß dem erfindungsgemäßen Verfahren werden diese Werkstücke identifiziert und beim
weiteren Durchlaufen der Produktion verfolgt, so dass eine gesonderte Weiterbehandlung
dieser Werkstücke möglich ist. Unter der gesonderten Weiterbehandlung kann insbesondere
das Nachholen der Bearbeitung, insbesondere der Bekantung mit dem ausgewählten Kantenband,
allerdings auch eine einfache Aussonderung des betroffenen Werkstücks verstanden werden.
Ebenso denkbar ist eine Aufbereitung des betroffenen Werkstücks, bei der beispielsweise
die - zumindest potentiell - fehlerhafte Kantenkaschierung entfernt wird, um ein erneutes
Bekanten des Werkstücks zu ermöglichen.
[0015] Das erfindungsgemäße Verfahren sieht insbesondere vor, dass, wenn eine Bekantung
mit der ausgewählten Kante nicht möglich ist, das Werkstück die Bekantungseinheit
durchläuft, ohne dass das Werkstück mit dem ausgewählten Kantenband bekantet wird.
Damit wird zwar in Kauf genommen, dass sich unter den produzierten Werkstücken solche
befinden, die aufgrund eines Mangels aus der Gesamtheit der produzierten Werkstücke
wieder in irgendeiner Weise ausgesondert werden müssen. Zudem wird es notwendig sein,
um die geplante Produktion zu ermöglichen, gezielt die Fertigung eines Werkstücks
zu wiederholen. Jedoch kann der Stillstand der gesamten Vorrichtung vermieden werden,
was erhebliche Vorteile mit sich bringt.
[0016] Vorrichtungen der in Rede stehenden Art weisen nämlich regelmäßig eine Vielzahl unterschiedlicher
Aggregate, beispielsweise eine oder eine Mehrzahl Bekantungseinheiten, Kapp-, Fräs-
und/oder Ziehaggregate, zur Bearbeitung der Werkstücke auf. All diese Aggregate müssen
bei der Herstellung der Werkstücke zusammenspielen. Ist ein derartiges System erst
einmal heruntergefahren, gestaltet sich der Anfahrvorgang entsprechend komplex. Es
hat sich überraschenderweise gezeigt, dass die Vermeidung dieser An- und Abfahrvorgänge
den Mehraufwand des erfindungsgemäßen Verfahrens mehr als rechtfertigt. Das vorteilhafte
Verfahren bedeutet schließlich nichts anderes als gezielt Ausschusswerkstücke zu produzieren,
was wiederum durch weitere Maßnahmen korrigiert werden muss, um das geplante Produktionsergebnis
zu erhalten.
[0017] Die erfindungsgemäße Vorrichtung weist eine Steuereinrichtung auf. Die Steuereinrichtung
ist dabei geeignet, einzelne Werkstücke individuell zu identifizieren und/ oder zu
verfolgen. Hierdurch wird es vorzugsweise ermöglicht, dass ein Werkstück, welches
die Bekantungseinheit durchlaufen hat, ohne dass es mit dem ausgewählten Kantenband
versehen worden ist, zurückgeführt wird und zu einem späteren Zeitpunkt mit dem ausgewählten
Kantenband bekantet wird. Grundsätzlich wesentlich für die Erfindung ist jedoch, dass
durch die Identifizierung und/oder Verfolgung der Werkstücke sichergestellt werden
kann, dass das - zumindest potentiell fehlerhafte - betroffene Werkstück nicht unbemerkt
unter die fertigen Werkstücke gelangt. Es wird vielmehr vor allem ermöglicht, das
Werkstück von den anderen, störungsfrei produzierten Werkstücken abzusondern, wonach
es gesondert weiterbehandelt werden kann, was im einfachsten Fall die Aussonderung
als Ausschuss, in vorteilhaften weiteren Fällen eine nachgeholte Bearbeitung entweder
direkt nach einem Durchlaufen der Vorrichtung ohne eine Bekantung oder nach entsprechenden
Aufbereitungsschritten bedeuten kann.
[0018] Die Steuereinrichtung ist vorzugsweise dafür eingerichtet, einen Durchlauf eines
Werkstücks ohne Produktionsstopp durch die Bekantungseinheit zu bewirken, bei dem
das Werkstück nicht mit dem ausgewählten Kantenband bekantet wird, wenn eine Bekantung
mit dem ausgewählten Kantenband nicht möglich ist.
[0019] Eine Bekantung mit dem ausgewählten Kantenband ist insbesondere dann nicht möglich,
wenn dieses nicht mehr in ausreichender Menge zur Verfügung steht. Dieser Fall kann
insbesondere dann eintreten, wenn die Restlänge des zur Verfügung stehenden Kantenbandes,
die vorzugsweise von der Bekantungseinrichtung gespeichert und/oder überwacht wird,
nicht bekannt oder der bekannte Wert fehlerhaft ist. Auch kann es sein, dass Restlängenmarkierungen,
die die Restlänge des noch zur Verfügung stehenden Kantenbandes angeben, und so einen
rechtzeitigen Austausch ermöglichen sollen, fehlerhaft sind oder fehlen.
[0020] Für die Rückführung des Werkstücks weist die erfindungsgemäße Vorrichtung vorzugsweise
eine Rückführeinrichtung auf. Vorteilhafterweise kann auch eine Zwischenlagereinrichtung
vorhanden sein. Rückführeinrichtung und/ oder Zwischenlagereinrichtung sind vorzugsweise
so angeordnet, dass ein zurückgeführtes Werkstück wahlweise der Bekantungseinheit
erneut zugeführt oder der Zwischenlagereinrichtung zugeführt werden kann.
[0021] Es ist als vorteilhafte Variante des erfindungsgemäßen Verfahrens auch denkbar, dass
anstelle des ausgewählten Kantenbandes ein alternatives Kantenband zur Bekantung des
Werkstücks verwendet wird. Dies bedingt regelmäßig, dass es notwendig wird, das alternative
Kantenband wieder von dem Werkstück zu entfernen, um eine erneute Bekantung des Werkstücks
mit dem ausgewählten Kantenband zu ermöglichen. Eine solche Verfahrensführung kann
in Einzelfällen jedoch sinnvoll sein, beispielsweise um sicherzustellen, dass das
Werkstück, wenn es weitere Bearbeitungsaggregate oder Stationen der Vorrichtung durchläuft,
im Hinblick auf seine Bearbeitbarkeit die gleichen Eigenschaften aufweist, die es
aufweisen würde, wäre es mit dem ausgewählten Kantenband bekantet worden.
[0022] Die Erfindung wird im Folgenden anhand der Figuren 1 bis 3 schematisch näher erläutert.
- Fig. 1
- zeigt eine schematische Darstellung einer beispielhaften erfindungsgemäßen Vorrichtung.
- Fig. 2
- und 3 zeigen vergrößerte Teildarstellungen der in
- Fig. 1
- abgebildeten Vorrichtung.
[0023] Die beispielhafte erfindungsgemäße Vorrichtung 1 weist in vorteilhafter Weise zwei
Bearbeitungseinheiten, nämlich eine erste Bekantungseinheit 2 und eine zweite Bekantungseinheit
3 auf. Die Bekantungseinheiten 2 und 3 sind vorzugsweise derart gestaltet, dass sie
eine Mehrzahl ausgewählter Kantenbänder bereitstellen können. Dies ermöglicht es,
dass ein die Bekantungseinheiten 2 und 3 durchlaufendes Werkstück mit einem aus dieser
Mehrzahl bereitgestellter Kantenbänder ausgewählten Kantenband bekantet wird.
[0024] Die Werkstücke, bei denen es sich vorzugsweise um Werkstücke aus Holz oder Holzersatzwerkstoffen
handelt, also beispielsweise Spanplatten, HDF, MDF oder ähnliches, werden mit Transporteinrichtungen
4 und 5 durch die Bekantungseinheiten 2 und 3 transportiert. Dabei ist eine erste
Transporteinrichtung 4 im gezeigten Beispiel der ersten Bekantungseinheit 2 zugeordnet
und die zweite Transporteinrichtung 5 ist der zweiten Bekantungseinheit 3 zugeordnet.
Entlang der Transporteinrichtungen 4 und 5 können noch weitere Bearbeitungsaggregate
angeordnet sein. Bei diesen Bearbeitungsaggregaten kann es sich um Bearbeitungsaggregate
zur Bearbeitung des Kantenbereichs des Werkstücks wie Kapp-, Fräs- und/oder Ziehaggregate
handeln. Ebenfalls ist es möglich, Aggregate für anderweitige Bearbeitungen der Werkstücke,
beispielsweise Bohraggregate, entlang der Transportvorrichtungen 4 und 5 anzuordnen.
Diese ermöglichen in vorteilhafter Weise die Ausführungen zusätzlicher Bearbeitungsschritte
im Durchlaufverfahren.
[0025] Die beispielhafte erfindungsgemäße Vorrichtung weist zudem eine Rückführeinrichtung
6 zur Rückführung der Werkstücke auf. Die Rückführeinrichtung 6 ermöglicht es, Werkstücke
nach dem Durchlaufen der Bekantungseinheiten 2, 3 zurückzuführen und einen erneuten
Durchlauf der Bekantungseinheiten 2, 3 zu ermöglichen. Dies ermöglicht zum Einen das
Nachholen der Bekantung eines Werkstücks mit einem ausgewählten Kantenband im Sinne
des erfindungsgemäßen Verfahrens, zum Anderen ermöglicht die vorteilhafte Rückführeinrichtung
6 den mehrfachen Durchlauf einer Bekantungseinheit 2 und/oder 3, um so das Bekanten
einer Mehrzahl Schmalseiten mit der gleichen Bekantungseinheit 2 oder 3 zu ermöglichen.
[0026] In vorteilhafter Weise weist die beispielhafte erfindungsgemäße Vorrichtung 1 Werkstückübergabeeinrichtungen
7, 8 und 9 auf. Im gezeigten Beispiel sind drei Werkstückübergabeeinrichtungen 7,
8 und 9 vorgesehen. Es sind grundsätzlich jedoch auch mehr oder weniger Werkstückübergabeeinrichtungen
in Abhängigkeit von der individuellen Konfiguration einer erfindungsgemäßen Vorrichtung
1 möglich.
[0027] Die erste Werkstückübergabeeinrichtung 7 befindet sich unmittelbar hinter einer Werkstückaufgabestelle
10. Die erste Werkstückübergabeeinrichtung 7 verbindet die erste Transporteinrichtung
4 mit der Rückführeinrichtung 6 und einer Zwischenlagereinrichtung 11 zur Zwischenlagerung
von Werkstücken. Die Zwischenlagereinrichtung 11 ermöglicht es, Werkstücke zwischenzulagern,
bis das für das jeweilige Werkstück ausgewählte Kantenband wieder zur Verfügung steht.
Ein Werkstück, das an der Werkstückaufgabestelle 10 aufgegeben wird, passiert so zunächst
die Werkstückübergabeeinrichtung 7. Bis zum Passieren der Werkstückübergabeeinrichtung
7 besteht die Möglichkeit, dass bei Störungen, wie beispielsweise einem fehlenden
ausgewählten Kantenband das Werkstück durch die Werkstückübergabeeinrichtung 7 der
Zwischenlagereinrichtung 11 zugeführt wird und dort zwischengelagert wird, bis die
Störung behoben ist bzw. das ausgewählte Kantenband wieder zur Verfügung steht.
[0028] Hat das Werkstück jedoch die Werkstückübergabeeinrichtung 7 passiert, bevor durch
die Steuereinrichtung eine Störung registriert wird, wie z.B. dass das ausgewählte
Kantenband in der ersten Bekantungseinheit 2 nicht zur Verfügung steht, so durchläuft
das Werkstück nach dem erfindungsgemäßen Verfahren die erste Bekantungseinheit 2 ohne
mit dem ausgewählten Kantenband bekantet zu werden. Dies wird erfindungsgemäß durch
eine Steuereinrichtung der erfindungsgemäßen Vorrichtung 1 bewirkt. Dies ermöglicht
zudem ein Verfolgen des Werkstücks, um in vorteilhafter Weise, insbesondere durch
Rückführung, Zwischenlagerung und erneutem Durchlauf der ersten und/oder zweiten Bekantungseinheit
2, 3 das Bekanten des Werkstücks mit der ausgewählten Kante nachzuholen.
[0029] Haben die Werkstücke die erste Transporteinrichtung 4 durchlaufen, erreichen sie
die zweite Werkstückübergabeeinrichtung 8. Diese verbindet die erste und zweite Transporteinrichtung
4, 5 mit der Rückführeinrichtung. Hierdurch wird es möglich, das Werkstück entweder
von der ersten Transporteinrichtung 4 an die zweite Transporteinrichtung 5 zu übergeben.
In vorteilhafter Weise kann hierbei auch ein Ändern der Orientierung des Werkstücks
stattfinden, um zu ermöglichen, dass mit der zweiten Bekantungseinheit 3 eine andere
Schmalseite des Werkstücks bekantet wird als mit der ersten Bekantungseinheit 2.
[0030] Alternativ kann, insbesondere wenn ein ausgewähltes Kantenband in der zweiten Bekantungseinheit
3 nicht zur Verfügung steht, das Werkstück durch die zweite Werkstückübergabeeinrichtung
8 der Rückführeinrichtung 6 zugeführt werden, von der aus es über die erste Werkstückübergabeeinrichtung
7 zur Zwischenlagereinrichtung 11 gelangen kann. Alternativ kann die Bekantung mit
der ausgewählten Kante in der ersten Bekantungseinheit 2 nachgeholt werden. Wird hierdurch
ein Bekanten einer weiteren Kante durch die zweite Bekantungseinheit 3 überflüssig,
so kann das Werkstück von der zweiten Werkstückübergabeeinrichtung 8 direkt zu einer
Werkstückentnahmestelle 12 transportiert werden, an der das Werkstück nach erfolgter
Bearbeitung entnommen werden kann. Zu diesem Zweck ist ein Teil der Rückführeinrichtung
6 derart gestaltet, dass er Werkstücke in entgegensetzte Richtungen transportieren
kann. Eine dritte Werkstückübergabeeinrichtung 9 verbindet nun schlussendlich die
zweite Transporteinrichtung 5 mit der Rückführeinrichtung 6.
Bezugszeichenliste
[0031]
- 1
- Vorrichtung
- 2
- erste Bekantungseinheit
- 3
- zweite Bekantungseinheit
- 4
- erste Transporteinrichtung
- 5
- zweite Transporteinrichtung
- 6
- Rückführeinrichtung
- 7
- erste Werkstückübergabeeinrichtung
- 8
- zweite Werkstückübergabeeinrichtung
- 9
- dritte Werkstückübergabeeinrichtung
- 10
- Werkstückaufgabestelle
- 11
- Zwischenlagereinrichtung
- 12
- Werkstückentnahmestelle
1. Verfahren zur Bearbeitung, insbesondere Bekantung von plattenförmigen Werkstücken,
wobei Werkstücke, insbesondere Werkstücke aus Holz oder Holzersatzwerkstoffen, einer
Bearbeitungseinheit (2, 3) zugeführt und durch die Bearbeitungseinheit (2, 3) im Durchlauf
bearbeitet, insbesondere mit einem ausgewählten Kantenband bekantet werden,
dadurch gekennzeichnet,
dass, wenn bei dem Durchlauf der Bearbeitungseinheit (2, 3) eine Störung bei der Bearbeitung
des Werkstücks auftritt, eine Identifizierung und gesonderte Weiterbehandlung des
betroffenen Werkstücks erfolgt.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass es sich bei der Störung um eine Betriebsunterbrechung handelt.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass, wenn eine Bekantung mit dem ausgewählten Kantenband nicht möglich ist, das Werkstück
die Bekantungseinheit (2, 3) durchläuft, ohne dass das Werkstück mit dem ausgewählten
Kantenband bekantet wird.
4. Verfahren nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Werkstück statt mit dem ausgewählten Kantenband mit einem alternativen Kantenband
bekantet wird, wobei vorzugsweise das alternative Kantenband wieder vom Werkstück
entfernt wird.
5. Verfahren nach Anspruch 3 oder 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Werkstück nach dem Durchlaufen der Bekantungseinheit (2, 3) ohne die Bekantung
mit dem ausgewählten Kantenband zur Ermöglichung eines erneuten Durchlaufens der Bekantungseinheit
(2, 3) zurückgeführt wird.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 3 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Bekanten des Werkstücks in der Bekantungseinheit (2, 3) mit dem ausgewählten
Kantenband in einem erneuten Durchlauf der Bekantungseinheit (2, 3) nachgeholt wird.
7. Verfahren nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Werkstück zwischen dem Durchlaufen und dem erneuten Durchlaufen der Bekantungseinheit
(2, 3) zwischengelagert wird.
8. Verfahren nach einem der vorigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass eine Mehrzahl verschiedener, ausgewählter Kantenbänder in der Bekantungseinheit (2,
3) bereitgehalten wird.
9. Vorrichtung (1) zur Bearbeitung, insbesondere Bekantung von plattenförmigen Werkstücken,
insbesondere Werkstücken aus Holz oder Holzersatzwerkstoffen, und einer Bearbeitungseinheit,
insbesondere einer Bekantungseinheit zur Bekantung der Werkstücke mit einem ausgewählten
Kantenband und einer Steuereinrichtung zur Steuerung der Vorrichtung (1),
dadurch gekennzeichnet,
dass die Steuereinrichtung dafür eingerichtet ist, insbesondere nach einem Verfahren der
vorigen Ansprüche, zu erkennen, wenn eine Störung bei der Bearbeitung, insbesondere
der Bekantung des Werkstücks aufgetreten ist, und eine gesonderte Weiterbehandlung
des betroffenen Werkstücks zu bewirken.
10. Vorrichtung nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Steuereinrichtung dafür eingerichtet ist, zu bewirken, dass ein der Vorrichtung
(1) zugeführtes Werkstück die Bekantungseinheit durchläuft, ohne mit dem ausgewählten
Kantenband bekantet zu werden, wenn eine Bekantung mit dem ausgewählten Kantenband
nicht möglich ist.
11. Vorrichtung (1) nach Anspruch 9 oder 10,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Vorrichtung (1) eine Rückführeinrichtung (6) zur Zurückführung der Werkstücke
nach dem Durchlaufen der Bekantungseinheit (2, 3) aufweist.
12. Vorrichtung (1) nach einem der Ansprüche 9 bis 11,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Vorrichtung (1) eine Zwischenlagereinrichtung (11) zur Zwischenlagerung der Werkstücke
zwischen Durchläufen der Bekantungseinheit (2, 3) aufweist.