[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Handwerkzeugmaschine, insbesondere eine elektrisch
betriebene Handwerkzeugmaschine wie beispielsweise ein Akku-Schrauber oder ein Akku-Bohrer,
mit einer Spindel zur Aufnahme eines Werkzeugs nach dem Oberbegriff des Anspruches
1.
Stand der Technik
[0002] In der
10 2004 058 809 A1 wird eine als Akku-Schrauber ausgestaltete Handwerkzeugmaschine beschrieben, deren
elektrischer Antriebsmotor über ein mehrstufiges Planetengetriebe eine Spindel zur
Aufnahme eines Werkzeugs antreibt. Die Spindel ist über ein werkzeugseitiges Lager
und axial hierzu beabstandet über ein motorseitiges Lager drehbar gelagert, wobei
das werkzeugseitige Lager üblicherweise als Festlager und das motorseitige Lager als
Loslager ausgeführt ist. Das motorseitige Loslager liegt axial zwischen dem stirnseitigen
Bereich der Spindel, an dem diese mit einem Bauteil des Planetengetriebes gekoppelt
ist, und dem werkzeugseitigen Festlager.
[0003] Um einen geringen Rundlauffehler des Werkzeuges zu erzielen, ist es vorteilhaft,
wenn die Lagerstellen zur Lagerung der Spindel einen möglichst großen Abstand zueinander
aufweisen. Andererseits ist man jedoch zur Erzielung kurzer Baulängen des Antriebsstranges
bestrebt, den Lagerabstand möglichst kurz zu halten oder nur ein Lager zu wählen,
was jedoch auf Kosten der Rundlaufqualität und der mechanischen Steifigkeit geht.
Offenbarung der Erfindung
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, mit einfachen konstruktiven Maßnahmen eine
Handwerkzeugmaschine wie beispielsweise einen Akku-Schrauber mit kurzer Baulänge auszubilden,
wobei zugleich eine hohe Rundlaufqualität der das Werkzeug aufnehmenden Spindel gegeben
sein soll.
[0005] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß mit den Merkmalen des Anspruches 1 gelöst. Die
Unteransprüche geben zweckmäßige Weiterbildungen an.
[0006] Die erfindungsgemäße Handwerkzeugmaschine, bei der es sich insbesondere um eine elektrisch
betriebene Handwerkzeugmaschine wie beispielsweise einen Akku-Schrauber, einen Akku-Bohrschrauber,
eine Akku-Schlagbohrmaschine oder einen Akku-Bohrer handelt, ist mit einem Getriebe
ausgestattet, das im Antriebsstrang zwischen dem Antriebsmotor der Handwerkzeugmaschine
und einer Spindel zur Aufnahme eines Werkzeuges angeordnet ist. Über das Getriebe
findet eine Untersetzung der hohen Antriebsdrehzahl des Motors auf die gewünschte
geringere Drehzahl der Spindel statt. Die Spindel ist über ein werkzeugseitiges Lager
und ein motorseitiges Lager gelagert, wobei das motorseitige Lager sich radial an
einem Bauteil des Getriebes abstützt.
[0007] Diese Ausführung weist verschiedene Vorteile auf. Es kann insbesondere die Baulänge
reduziert werden, da ein Bauteil des Getriebes unmittelbar an der Abstützung des motorseitigen
Lagers teilnimmt, so dass das motorseitige Lager axial bis in den Bereich des Getriebes
hineingeführt ist bzw. das Getriebe sich axial bis zu diesem Lager erstreckt. Das
Getriebebauteil, an dem sich das Lager radial abstützt, kann gegebenenfalls dazu verwendet
werden, die Spindel anzutreiben. Auf diese Weise wird eine in Achsrichtung besonders
kompakte Ausführung erreicht. Zugleich ist ein verhältnismäßig langer Lagerabstand
realisierbar, insbesondere in der vorteilhaften Ausführung, dass sich das motorseitige
Lager benachbart zu der dem Getriebe zugewandten Stirnseite der Spindel befindet.
Der verhältnismäßig große Lagerabstand hat eine hohe Rundlaufqualität zur Folge. Außerdem
ist die Verlustleistung des Lagers dadurch reduziert, dass das motorseitige Lager
die Spindel nicht an dem ruhenden Getriebegehäuse abstützt, sondern an dem sich drehenden
Planetenträger.
[0008] Die genannten Vorteile können kostenneutral erreicht werden. Es sind keine zusätzlichen
Bauteile für die Realisierung der erfindungsgemäßen Lagerung der Spindel in der Handwerkzeugmaschine
erforderlich.
[0009] Gemäß einer zweckmäßigen Ausführung ist das Getriebe als Planetengetriebe ausgebildet,
welches vorzugsweise zwei oder mehr Stufen zur Untersetzung der Antriebsdrehzahl des
elektrischen Antriebsmotors auf die Spindeldrehzahl aufweist. Das motorseitige Lager
stützt sich radial an einem Getriebeteil des Planetengetriebes ab, insbesondere an
einem Planetenträger, wobei auf eine axiale Abstützung an dem Getriebebauteil verzichtet
wird, so dass in diesem Fall das motorseitige Lager zweckmäßigerweise axial fest mit
der Spindel verbunden ist. Gegebenenfalls ist zusätzlich eine axiale Abstützung zumindest
in einer Achsrichtung erlaubt. Gegebenenfalls kommt auch eine axiale Abstützung in
beide Achsrichtungen der Spindel über das betreffende Getriebebauteil in Betracht.
[0010] Das motorseitige Lager kann bei mehrstufigen Planetengetrieben beispielsweise von
einem motornahen Planetenträger oder dem mittleren Planetenträger radial abgestützt
werden. Darüber hinaus ist es auch möglich, das motorseitige Lager im Ritzel der werkzeugseitigen
Planetenstufe oder dem Ritzel der mittleren Planetenstufe radial abzustützen.
[0011] Das motorseitige Lager ist bevorzugt als Loslager mit axialer Bewegungsmöglichkeit
ausgeführt, wohingegen das werkzeugseitige Lager zweckmäßigerweise als Festlager mit
axialer Arretierung gegenüber dem Gehäuse der Handwerkzeugmaschine ausgebildet ist.
Das motorseitige Loslager kann, wie bereits vorstehend erwähnt, axial am Planetenträger
fixiert sein und axial beweglich auf der Spindel gelagert sein. Möglich ist auch eine
Ausführung, bei der das Loslager axial auf der Spindel fixiert und axial im Planetenträger
beweglich gehalten ist.
[0012] Es kommen auch Ausführungen in Betracht, bei denen beide Lager als Loslager oder
beide Lager als Festlager oder das werkzeugseitige Lager als Loslager und das motorseitige
Lager als Festlager ausgeführt sind. Die Lager können entweder als Wälzlager oder
als Gleitlager ausgeführt sein, wobei gegebenenfalls auch eine gemischte Ausführung
in Betracht kommt, bei der ein Lager als Wälzlager und ein Lager als Gleitlager ausgebildet
ist.
[0013] In einer weiteren vorteilhaften Ausführung ist ein Spindellock zur Zentrierung der
Spindel vorgesehen, der axial zwischen dem werkzeugseitigen Lager und dem motorseitigen
Lager angeordnet ist. Der Spindellock umfasst Spindellockwalzen zur Zentrierung der
Spindel, die zweckmäßigerweise axial zwischen Fest- und Loslager der Spindel angeordnet
sind.
[0014] Weitere Vorteile und zweckmäßige Ausführungen sind den weiteren Ansprüchen, der Figurenbeschreibung
und der Zeichnung zu entnehmen, in der eine Handwerkzeugmaschine im Bereich eines
Planetengetriebes und einer Spindel im Schnitt dargestellt ist.
[0015] Die Handwerkzeugmaschine 1 weist einen nur schematisch dargestellten elektrischen
Antriebsmotor 2 auf, dessen Motorwelle mit einem Planetengetriebe 4 gekoppelt ist,
das in einem Getriebegehäuse 3 der Handwerkzeugmaschine angeordnet ist. Das Planetengetriebe
4 setzt die Drehbewegung des Antriebsmotors 2 mit einer Untersetzung auf eine koaxial
im Getriebegehäuse gelagerte Spindel 5 um, deren freien Stirnseite mit einem Außengewinde
8 zur Befestigung eines Bohrfutters ausgestattet ist, in das ein Werkzeug eingespannt
werden kann. Die Spindel 5 ist über ein werkzeugseitiges, der freien Stirnseite benachbartes
Lager 6 sowie ein motorseitiges, dem Planetengetriebe 4 zugewandtes Lager 7 drehbar
im Getriebegehäuse 3 gelagert. Das Getriebegehäuse 3 ist teilweise von einem nicht
dargestellten Motorgehäuse umhüllt, das den Antriebsmotor 2 aufnimmt.
[0016] Das Getriebegehäuse 3 weist einen innen liegenden, hohlzylindrischen Lagerdom 10
zur Aufnahme der Spindel 5 auf. Die Spindel 5 besitzt einen radial erweiterten, ringförmig
umlaufenden Stützkragen 11, der sich an die radiale Innenseite des Lagerdoms 10 benachbart
zur Stirnseite des Lagerdoms anschließt. Am Stützkragen 11 ist auf der axial innen
liegenden, dem Antriebsmotor zugewandten Seite das werkzeugseitige Lager 6 angeordnet,
das sich in Achsrichtung - zur freien Stirnseite der Spindel 5 hin-an dem Stützkragen
11 abstützt. Radial nach außen stützt sich das werkzeugseitige Lager 6 an dem Innenmantel
des Lagerdoms 10 ab.
[0017] Das Planetengetriebe 4 weist mindestens einen Planetenträger 12 auf, der Träger von
Planetenrädern 13 ist. Der Planetenträger 12 umschließt die Spindel 5 im Bereich ihrer
dem Antriebsmotor zugewandten Stirnseite. Das motorseitige Lager 7, welches sich unmittelbar
benachbart zur Stirnseite der Spindel 5 befindet, wird ebenfalls von dem Planetenträger
12 radial umgriffen; das Lager 7 stützt sich radial nach außen gegen den Planetenträger
12 ab.
[0018] Zur Zentrierung der Spindel 5 bei ausgeschaltetem Antriebsmotor 2 ist ein Spindellock
14 vorgesehen, der axial zwischen den beiden Lagern 6 und 7 angeordnet ist und Spindelwalzen
15 umfasst, die unmittelbar an der Spindel anliegen und diese in der gewünschten zentrischen
Lage fixieren. Der Spindellock 14 umgreift teilweise den Planetenträger 12.
[0019] Die Lager 6 und 7 können jeweils als Loslager oder als Festlager ausgeführt sein,
wobei in bevorzugter Ausführung das werkzeugseitige Lager 6 als Festlager und das
motorseitige Lager 7 als Loslager ausgeführt ist, welches eine axiale Relativverstellmöglichkeit
zwischen Spindel 5 und Planetenträger 12 erlaubt. Die Lager 6 und 7 sind bevorzugt
als Wälzlager ausgebildet, wobei gegebenenfalls auch eine Ausführung als Gleitlager
in Betracht kommt.
1. Handwerkzeugmaschine, insbesondere elektrisch betriebene Handwerkzeugmaschine (1)
wie beispielsweise Akku-Schrauber oder Akku-Bohrer, mit einem Getriebe, das als mehrstufiges
Planetengetriebe (4) ausgebildet ist und mit einer Spindel (5) zur Aufnahme eines
Werkzeugs gekoppelt ist, wobei die Spindel (5) über ein werkzeugseitiges Lager (6)
und ein motorseitiges Lager (7) gelagert ist, dadurch gekennzeichnet, dass das motorseitige Lager (7) radial an einem Bauteil des Getriebes (4) abgestützt ist,
wobei das Bauteil als ein motornaher oder mittlerer Planetenträger oder als ein Ritzel
der werkzeugseitigen oder mittleren Planetenstufe ausgebildet ist.
2. Handwerkzeugmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das motorseitige Lager (7) axial an dem Bauteil (12) des Getriebes (4) abgestützt
ist.
3. Handwerkzeugmaschine nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das motorseitige Lager (7) radial an einem sich in gleicher Richtung drehenden Bauteil
(12) abgestützt ist.
4. Handwerkzeugmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass das motorseitige Lager (7) radial an einem Planetenträger (12) des Planetengetriebes
(4) abgestützt ist.
5. Handwerkzeugmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Planetengetriebe (4) mindestens zweistufig ausgeführt ist.
6. Handwerkzeugmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass das motorseitige Lager (7) als Loslager mit axialer Bewegungsmöglichkeit ausgeführt
ist.
7. Handwerkzeugmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass das werkzeugseitige Lager (6) als Festlager mit axialer Arretierung gegenüber dem
Gehäuse (3) der Handwerkzeugmaschine (1) ausgeführt ist.
8. Handwerkzeugmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass ein Spindellock (14) zur Zentrierung der Spindel (5) vorgesehen ist, wobei die Spindellockwalzen(15)
des Spindellocks (14) axial zwischen dem werkzeugseitigen Lager (6) und dem motorseitigen
Lager (7) angeordnet sind.
9. Handwerkzeugmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass das motorseitige Lager (7) benachbart zur Stirnseite der Spindel (5) angeordnet ist.
10. Handwerkzeugmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens ein Lager (6, 7) als Wälzlager ausgeführt ist.
11. Handwerkzeugmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens ein Lager (6, 7) als Gleitlager ausgeführt ist.