[0001] Die Erfindung betrifft eine Saugfläche eines Bogentransporttisches oder eines Druckzylinders
einer Bogen verarbeitenden Maschine, welche Saugöffnungen zum Fixieren der Bögen aufweist.
[0002] Durch die
EP 0990518 B1 ist eine Saugfläche eines Druckzylinders einer Bogen verarbeitenden Maschine bekannt,
welcher am Umfang verteilt Saugöffnungen aufweist, welche mittels eines Ventilblocks
ansteuerbar sind. Durch diese Maßnahme können Bögen mit unterschiedlichen Formaten
angesaugt und auf der Druckzylinderoberfläche fixiert werden.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Saugfläche zu schaffen, welche stufenlos
an unterschiedliche Bogenformate anpassbar ist.
[0004] Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale der Ansprüche 1 und 2 gelöst.
[0005] Es ist ein besonderer Vorteil der Erfindung, dass beliebige Formatgrößen fixiert
werden können, wobei jedem Bogenformat bis zu seinen Randbereichen aktivierbare Saugöffnungen
zugeordnet sind.
[0006] Erfindungsgemäß kann die Saugfläche die Oberfläche eines Tisches oder eines Zylinders
sein.
[0007] Durch diese Maßnahme kann nahezu jeder Bogen vollflächig angesaugt und fixiert werden.
[0008] Insbesondere bei einer Verwendung der Saugfläche auf einem Druckzylinder in einer
Inkjetdruckeinheit ist es notwendig, dass der Bogen vollflächig angesaugt wird, damit
ein notwendiger Abstand zur Inkjetdruckeinheit gleichmäßig eingehalten wird.
[0009] Ein solcher Druckzylinder wird auch als Jettingzylinder bezeichnet.
[0010] Zur Erzielung der erfindungsgemäßen Saugfläche sind z. B. mindestens zwei Saugöffnungen
aufweisende Bleche oder Folien, bei einem Zylinder gekrümmte Bleche oder Folien, vorgesehen,
welche eine unterschiedliche Saugöffnungsverteilung aufweisen und wobei eines der
Bleche fest angeordnet ist und das andere oder die beiden anderen gegeneinander verschiebbar
angeordnet sind, insbesondere eines mit einem Umfangsraster in Umfangsrichtung verdrehbar
und das zweite mit einem Seitenraster in Seitenrichtung verschiebbar angeordnet ist.
[0011] Bei einem zweiten Ausführungsbeispiel weist die Saugfläche ein Saugöffnungen aufweisendes,
fest angeordnetes Leitblech und ein gegenüber diesem verschiebbar angeordnetes Schiebeblech
mit einem so genannten Kombiraster auf, welches sowohl in Umfangsrichtung als auch
seitlich verschiebbar angeordnet ist. Bei einem Zylinder ist ein Saugöffnungen aufweisendes
gekrümmtes Blech vorgesehen, welches in Umfangsrichtung verdrehbar und in Seitenrichtung
verschiebbar angeordnet ist.
[0012] Bei derartigen Saugflächen kann in vorteilhafter Weise die Anzahl der wirksamen Saugöffnungen
in Umfangsrichtung und in axialer Richtung angepasst werden an ein jeweiliges Bogenformat,
d. h. an Bogenlänge und Bogenbreite.
[0013] Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in den Zeichnungen dargestellt und werden
im Folgenden beschrieben.
[0014] Die mit den Saugöffnungen versehenen Bleche oder Folien sind aus Metall oder Kunststoff
hergestellt.
[0015] Es zeigen:
- Figur 1
- eine Digitaldruckmaschine im Schnitt in schematischer Darstellung,
- Figur 2
- einen Tisch zum Fixieren von Bögen mittels Saugluft,
- Figur 3
- einen Zylinderabschnitt zum Fixieren von Bögen mittels Saugluft,
- Figur 4
- einen Druckzylinder in perspektivischer Ansicht in schematischer Darstellung,
- Figur 5
- ein Austrittsraster A,
- Figur 6
- ein Umfangsraster U,
- Figur 7
- ein Seitenraster S,
- Figur 8
- eine Gesamtanordnung der Raster A, U, S
- Figur 9
- der Tisch gemäß Figur 2 mit einem Kombiraster K und Austrittsraster A
- Figur 10
- der Zylinderabschnitt gemäß Figur 3 mit dem Kombiraster K und dem Austrittsraster
A,
- Figur 11
- ein Kombiraster K,
- Figur 12
- das Kombiraster in einer Position zum Austrittsraster für das "Maximalformat",
- Figur 13
- das Kombiraster in einer Position "minimale Bogenlänge, maximale Bogenbreite", und
- Figur 14
- das Kombiraster in der Position "Minimalformat".
[0016] Eine Bogendruckmaschine 1, insbesondere eine Digitaldruckmaschine, weist einen Anleger
2 zum Zuführen von Bogen zu der Bogendruckmaschine 1 und einen Ausleger 4 zum Abführen
der bedruckten Bogen aus der Digitaldruckmaschine 1 auf. Es ist mindestens eine Druckstation
6 zum Bedrucken der Bögen 3 vorgesehen. Der Bogen wird vom Anleger 2 mittels eines
Zuführtisches an einen Zuführzylinder 8 übergeben, welcher den Bogen vorzugsweise
an eine doppelt große Übergabetrommel 9 überführt. Von hier aus gelangt der Bogen
3 mittels einem z. B. einfach großen Übergabezylinder 11 zu einem z. B. dreifach großen
Druckzylinder 12, auf welchem der Bogen mittels einer InkjetDruckeinheit 13 bedruckt
wird. Der bedruckte Bogen 3 wird von dem Druckzylinder 12 an eine insbesondere doppelt
große Übergabetrommel übergeben, von wo dieser über eine z. B. einfach große Übergabetrommel
16 an einen Kettengreifer 17 des Auslegers 4 übergeben wird. Im Wendebetrieb arbeitet
die Übergabetrommel 14 als Speichertrommel und übergibt den Bogen an seiner Hinterkante
an eine nachgeordnete Wendetrommel 18, von wo der Bogen 3 zum Bedrucken seiner Rückseite
mittels einer Übergabetrommel 19 an die Übergabetrommel 9 zurückgeführt wird, damit
dieser in der Druckeinheit 6 auf der Rückseite bedruckt werden kann.
[0017] Der Druckzylinder 12 ist insbesondere als Inkjet-Druckzylinder ausgebildet und weist
zum Halten eines Bogens mechanische oder pneumatische Greifereinrichtungen 22 auf,
um den Bogen an seiner Vorderkante zu fixieren. Zur Verbesserung der auf den Bogen
wirkenden Haltekraft und glatten, faltenfreien Lage des Bogens auf dem Druckzylinder
12 ist die Mantelfläche des Druckzylinders 12 mit zusätzlichen Sauggreifern, z. B.
in Form von Saugöffnungen 24, versehen.
[0018] Die Saugöffnungen 24 sind in Blechen oder Folien in jeweils einem Raster A, U, S;
A, K (Figuren 6 - 8; Figuren 11 - 14) auf der Umfangsfläche des Druckzylinders 12
gemäß Figur 3 oder eines Tisches gemäß Figur 2 angeordnet.
[0019] Der zu transportierende Bogen liegt auf einer Bogenauflagefläche mit dem Außenraster
A auf, dessen Saugöffnungen 24A eine gleichmäßige Fläche F aufweisen und in Reihen
und Zeilen mit einem gleichmäßigen Abstand X, Y (X = Y = ca. 5 - 10 mm) angeordnet
sind. Die Saugöffnungen 24A, 24U, 24S, 24K sind im Ausführungsbeispiel quadratisch
ausgebildet und weisen Kantenlängen L auf (L = ca. 0,5 - 1 mm).
[0020] Die einzelnen Rasterfenster (Saugöffnungen 24) können insbesondere auch beliebig
rechteckförmig, kreisförmig oder gegebenenfalls auch andere geometrische Formen aufweisen.
[0021] Unterhalb des Ausgangsrasters A ist ein dünnlagiger Schieber 22 mit dem Umfangsraster
U angeordnet, welches in Umfangsrichtung des Druckzylinders 12 verschiebbar gelagert
ist. Das Umfangsraster U weist eine Anzahl Saugöffnungen 24 mit einer gleichmäßigen
Fläche F mit den Kantenlängen L auf, welche in Reihen und Zeilen angeordnet sind.
Ein Abstand X der Reihen in Bogentransportrichtung gesehen ist gleich. Ein Abstand
Y der Zeilen, die innerhalb eines kleinsten zu verarbeitenden Längsformates liegen,
beträgt Y. Ein Abstand der Zeilen, die außerhalb eines kleinsten zu verarbeitenden
Längsformates liegen, beträgt Z. Der Abstand Z ist kleiner oder größer als Y (Z ≠
Y).
[0022] Unter dem Schieber 27 ist ein unterer Schieber 28 mit dem Seitenraster S angeordnet,
welches eine Anzahl Saugöffnungen 24S mit einer gleichmäßigen Fläche F mit den Kantenlängen
L aufweist, welche in Reihen und Zeilen angeordnet sind. Ein Abstand Y der Zeilen
ist in Bogentransportrichtung gesehen gleich. Innerhalb des kleinsten zu verarbeitenden
Querformates beträgt ein Abstand zwischen den Reihen quer zur Bogentransportrichtung
X (X = Y). Die Abstände V, W außerhalb des kleinsten zu verarbeitenden Formates sind
gleichmäßig, jedoch kleiner oder größer als die Abstände X (V < X < W; oder V > X
> W). Hierbei sind die Abstände V z. B. um den Betrag größer als X als die Abstände
W kleiner als X sind. Durch diese Maßnahme wird eine zur Mitte der Transportfläche
symmetrische Saugzoneneinstellung beim Verschieben des Seitenrasters S nach rechts
oder links erreicht.
[0023] Bei einem Ausführungsbeispiel gemäß Figur 9; 10 ist es vorgesehen, dass unter dem
Austrittsraster A nur ein einziges Kombiraster K diagonal verschiebbar oder in Umfangsrichtung
verdrehbar und in Seitenrichtung verschiebbar angeordnet ist. Das Kombiraster K weist
gemäß Figur 11 eine Anzahl von Saugöffnungen 24K mit einer gleichmäßigen Fläche F
mit den Kantenlängen L auf, welche in Reihen und Zeilen angeordnet sind. Ein Abstand
Y der Zeilen ist in Bogentransportrichtung gesehen im kleinsten zu verarbeitenden
Format (Minimalformat) gleich. Dies gilt im Minimalformat auch für die Reihenabstände
X, der in Reihen angeordneten Saugöffnungen 24K.
[0024] Außerhalb des Minimalformates sind - in Bogentransportrichtung (Umfangsrichtung)
gesehen - Lochreihen mit einem Abstand Z, welcher größer ist als der Abstand Y vorgesehen
(Z > Y).
[0025] Außerhalb des Minimalformates in Seitenrichtung gesehen ist der Abstand V zwischen
den Lochreihen (V = X + R) und auf der anderen Seite der Abstand W der Lochreihen
(W = X - R), wobei R = X -W = V - X ist.
[0026] In Figur 12 ist die Lage des Kombirasters K im Verhältnis zum Austrittsraster A in
einer Stellung "Maximalformat" zur Verarbeitung eines Maximalformates dargestellt.
Hierbei sind sämtliche Saugöffnungen (Löcher) 24 zumindest teilweise geöffnet. Wird
das Kombiraster K nunmehr um den Betrag "a" entgegen der Bogentransportrichtung verschoben,
werden die Saugöffnungen 24 außerhalb des Minimalformates in Längsrichtung sukzessive
geschlossen (s. Figur 13).
[0027] Bei einer zusätzlichen Verschiebung des Kombirasters K seitlich (quer zur Bogentransportrichtung)
um das Maß b gemäß Figur 14 werden die Saugöffnungen 24 sukzessive in seitlicher Richtung
geschlossen, bis das Minimalformat erreicht ist.
Bezugszeichenliste
[0028]
- 1
- Bogendruckmaschine
- 2
- Anleger
- 3
- Bogen
- 4
- Ausleger
- 5
- ./.
- 6
- Druckstation (Druckeinheit)
- 7
- ./.
- 8
- Zuführzylinder
- 9
- Übergabetrommel
- 10
- ./.
- 11
- Übergabetrommel
- 12
- Druckzylinder
- 13
- Inkjet-Druckeinheit
- 14
- Übergabetrommel (Speichertrommel)
- 15
- 16
- Übergabetrommel (doppelt groß)
- 17
- Kettengreifer
- 18
- Wendetrommel
- 19
- Übergabetrommel
- 20
- ./.
- 21
- 22
- Greifereinrichtung
- 23
- Bogenstraffeinrichtung
- 24
- Saugöffnung (Druckzylinder)
- 25
- ./.
- 26
- Bogenauflagefläche
- 27
- Schieber (U)
- 28
- Schieber (S)
- 29
- Schieber (K)
- L
- Kantenlänge (24)
- A
- Austrittsraster
- U
- Umfangsraster
- S
- Seitenraster
- K
- Kombiraster
- V
- Abstand
- W
- Abstand
- X
- Abstand
- Y
- Abstand
- Z
- Abstand
- n
- Anzahl der Saugöffnungsreihen
- a
- Verschiebung (in Umfangsrichtung)
- b
- Verschiebung (in Seitenrichtung)
1. Saugfläche zum Fixieren eines Bogens auf einer Bogenauflagefläche in einer Bogen verarbeitenden
Maschine, wobei die Bogenauflagefläche ein Austrittsraster bestehend aus einer in
Reihen und Zeilen angeordneten Vielzahl von Saugöffnungen aufweist,
dadurch gekennzeichnet,
dass unterhalb der Bogenauflagefläche (26) mit dem Austrittsraster (A) mindestens ein
Schieber (29) mit einem Kombiraster (K) bestehend aus einer in Reihen und Zeilen angeordneten
Vielzahl von Saugöffnungen (24K) vorgesehen ist und dass die Abstände (V, W, Z) der
Saugöffnungen (24K) des Kombirasters (K) unterschiedlich groß sind im Verhältnis zu
den Abständen (X, Y) der Saugöffnungen (24A) des Austrittsrasters (A),
wobei Austrittsraster (A) und Kombiraster (K) relativ zueinander verschieblich sind
zur Änderung der Anzahl der wirksamen Saugöffnungen (24).
2. Saugfläche zum Fixieren eines Bogens auf einer Bogenauflagefläche in einer Bogen verarbeitenden
Maschine, wobei die Bogenauflagefläche ein Austrittsraster bestehend aus einer in
Reihen und Zeilen angeordneten Vielzahl von Saugöffnungen aufweist,
dadurch gekennzeichnet,
dass unterhalb der Bogenauflagefläche (26) mit dem Austrittsraster (A) zwei Schieber (27,
28) mit jeweils einem eine in Reihen und Zeilen angeordnete Vielzahl von Saugöffnungen
(24U, 24S) aufweisenden Umfangsraster (U) und Seitenraster (S) vorgesehen sind und
dass die Abstände (Z) zwischen den Saugöffnungen (24U) des Umfangsschiebers (27) und
die Abstände (V, W) zwischen den Saugöffnungen (24S) des Seitenschiebers (28) gegenüber
den Abständen (X, Y) des Austrittsrasters (A) unterschiedlich groß sind,
wobei Austrittsraster (A), Umfangsraster (U) und Seitenraster (S) relativ zueinander
verschieblich sind zur Änderung der Anzahl der wirksamen Saugöffnungen (24) .
3. Saugfläche nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Abstände (X, Y) der Saugöffnungen (24, 24U, 24S, 24K) im Bereich des Minimalformates
gleich sind.
4. Saugtisch mit einer Saugfläche gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche.
5. Saugzylinder mit einer Saugfläche gemäß Anspruch 1 bis 3.
6. Druckmaschine mit einer Saugfläche gemäß einem der Ansprüche 1 bis 3.
7. Digitaldruckmaschine mit einer Saugfläche gemäß einem der Ansprüche 1 bis 3.