GEBIET DER ERFINDUNG
[0001] Die Erfindung betrifft eine Einrichtung zur Überwachung von Aufzugsgurten, zum Beispiel
mittels Widerstandsmessung durch Vierleitermessung, eine überwachte Aufzugsanlage
und ein Verfahren zur Überwachung von Aufzugsgurten.
HINTERGRUND
[0002] Tragseile für Aufzüge werden u.a. als Flachbänder bzw. als Gurte ausgebildet, da
diese ein verdrillungsfreies Auf- und Abrollverhalten und eine relativ hohe Tragkraft
haben.
[0003] Zur Tragkraftüberprüfung der Zugseile bzw. des gesamten Aufzugsgurts ist es z.B.
in der Druckschrift
WO 2005/094249 A2 vorgeschlagen worden, die elektrischen Zugseil-Widerstände zu überwachen. Die Zugseile
werden mit Hilfe sog. Verbindungselemente elektrisch kontaktiert, die mit ihrem Ende
den Schutzmantel über dem Zugseil durchdringen. Ein sog. Klammerelement auf der Rückseite
sorgt für Gegendruck.
[0004] WO 2000/58706 A2 beschreibt die Verwendung einer sog. Kelvin-Brücke zum Messen eines Tragseil-Widerstands.
Dabei werden die Enden eines Tragseiles mit einer Stromquelle verbunden, und die am
stromdurchflossenen Tragseil abfallende Spannung wird gemessen.
KURZFASSUNG DER ERFINDUNG
[0005] Ein erster Aspekt betrifft eine Einrichtung zur Überwachung eines Aufzugsgurts mit
wenigstens zwei in einem elektrisch isolierenden Mantel eingebetteten elektrisch leitfähigen
Zugseilen mittels Widerstandsmessung. Die Zugseile verlaufen gegeneinander elektrisch
isoliert und parallel zueinander in einer gemeinsamen Ebene im Mantel liegend. Die
Einrichtung umfasst eine Kontaktierungseinrichtung mit wenigstens einer Kontaktierungsvorrichtung
mit Kontaktelementen und ein Widerstandsmesssystem, welches mit Hilfe der Kontaktelemente
elektrisch mit den Zugseilen des Aufzugsgurts verbindbar ist. Die wenigstens eine
Kontaktierungsvorrichtung ist mit Kontaktelementen für jedes der wenigstens zwei Zugseile
zur abisolierfreien Berührungskontaktierung der Zugseile durch den elektrisch isolierenden
Mantel ausgerüstet. Das Widerstandsmesssystem ist dazu eingerichtet, den elektrischen
Widerstand wenigstens eines Zugseils mittels Vierleitermessung, d.h. mit getrennter
Kontaktierung für Stromfluss und Spannungsmessung, zu ermitteln. In einer solchen
Vierleitermessung ist die Einspeisung eines Mess-Hilfsstroms über die Stromflusskontaktierung
und damit das Fließen des Mess-Hilfsstroms entlang des wenigstens einen Zugseils realisiert.
Über die Spannungsmessungskontaktierung des wenigstens einen Zugseils ist eine abfallende
elektrische Spannung abgreifbar. Der elektrische Zugseil-Widerstand ist mit Hilfe
der abfallenden elektrischen Spannung und des bekannten Mess-Hilfsstroms ermittelbar.
[0006] Ein weiterer Aspekt betrifft eine Aufzugsanlage, umfassend wenigstens einen Aufzugskorb,
eine Fördereinrichtung für den wenigstens einen Aufzugskorb und eine Einrichtung zur
Überwachung des Aufzugsgurts der oben genannten Art. Die Fördereinrichtung weist wenigstens
einen Aufzugsgurt mit mehreren Zugseilen auf, die am Aufzugskorb befestigt sind.
[0007] Ein weiterer Aspekt betrifft ein Verfahren zur Überwachung von Aufzugsgurten mit
wenigstens zwei in einem elektrisch isolierenden Mantel eingebetteten elektrisch leitfähigen
Zugseilen mittels Widerstandsmessung. Die Zugseile verlaufen gegeneinander elektrisch
isoliert und parallel zueinander in einer gemeinsamen Ebene im Mantel liegend. Das
Verfahren wird mit Hilfe einer Überwachungseinrichtung durchgeführt, wobei die Überwachungseinrichtung
ein Widerstandsmesssystem umfasst. Das Widerstandsmesssystem ist mittels abisolierfreier
Berührungskontaktierung mit den Zugseilen durch den elektrisch isolierenden Mantel
elektrisch verbunden. Mit Hilfe einer Kontaktierungseinrichtung mit wenigstens einer
Kontaktierungsvorrichtung mit Kontaktelementen für jedes der wenigstens zwei Zugseile
ist die elektrische Verbindung der Zugseile des Aufzugsgurts mit dem Widerstandsmesssystem
bereitgestellt. Das Verfahren umfasst die folgenden Schritte um mit dem Widerstandsmesssystem
den elektrischen Widerstand wenigstens eines Zugseils mittels Vierleitermessung, d.h.
mit getrennter Kontaktierung für Stromfluss und Spannungsmessung, zu ermitteln: Einspeisung
eines Mess-Hilfsstroms über die Stromflusskontaktierung und damit das Fließen des
Mess-Hilfsstroms entlang des wenigstens einen Zugseils. Abgreifen der abfallenden
elektrischen Spannung von wenigstens einem Zugseil über die Spannungsmessungskontaktierung.
Ermittlung des elektrischen Zugseil-Widerstands mit Hilfe der abfallenden elektrischen
Spannung und des bekannten Mess-Hilfsstroms.
[0008] Andere Merkmale ergeben sich aus den offenbarten Einrichtungen und Verfahren oder
werden dem Fachmann aus der folgenden Beschreibung der Beispiele und den begleitenden
Figuren klar.
ALLGEMEINE ERLÄUTERUNG, AUCH BETREFFEND FAKULTATIVE AUSGESTALTUNGEN DER ERFINDUNG
[0009] Eine Eigenschaft einer abisolierfreien Berührungskontaktierung liegt in der nicht-stoffschlüssigen
Verbindung der Kontaktelemente, z.B. Stifte, mit den Zugseilen. Der elektrische Kontakt
wird im Wesentlichen durch die Elastizität der Zugseil-Litze und den Gegendruck der
Zugseil-Ummantelung aufrechterhalten. Dieser Druck-Gegendruck-Zustand kann zeitlichen
und umgebungsbedingten Änderungen unterworfen sein, wodurch sich die Güte der elektrischen
Kontaktierung der Kontaktelemente zum Zugseil über die Zeit verändern kann.
[0010] Die Erfinder haben erkannt, dass durch eine Verknüpfung zweier Techniken, nämlich
zum einen die abisolierfreie Berührungskontaktierung der Zugseile und zum anderen
eine Widerstandsbestimmung der Zugseile mittels Vierleitermessung, eine einfache Kontaktierungsmethode
für Zugseile, die robust gegenüber den oben genannten zeitlichen Veränderungen ist,
bereitgestellt wird. Mit der Vierleitermessung kann nämlich ein möglicher Einfluss
des Übergangswiderstands auf das Messergebnis gering gehalten werden.
[0011] Die beschriebene Einrichtung ist zur Überwachung eines Aufzugsgurts mit wenigstens
zwei in einem elektrisch isolierenden Mantel eingebetteten und elektrisch leitfähigen
Zugseilen vorgesehen. Die Zugseile verlaufen gegeneinander elektrisch isoliert und
parallel zueinander in einer gemeinsamen Ebene im Mantel liegend. Die Überwachung
eines Aufzugsgurts geschieht durch Messung des elektrischen Widerstands der Zugseile,
die in diesen eingebettet sind.
[0012] Die Zugseile können als einzelne Litzen, zum Beispiel aus Stahl, oder als Drahtseile
aus einer Vielzahl solcher Litzen ausgebildet sein. Die Zugseile sind zum Beispiel
Seile, die 6 Litzen mit jeweils 7 Drähten aufweisen. Ein 6x 19 Standardseil hat 6
Litzen, die jeweils 19 Drähte aufweisen. Bei manchen Litzenseilen werden die Litzen
so auf eine Einlage aus einem Kunststoffstab gepresst, dass der Kunststoff den Innenraum
zwischen den Litzen vollständig ausfüllt, was die Litzen stabilisiert und ihre Berührung
verhindert. Die Drahtseile sind nach DIN EN 12385 nach ihrem Aufbau eingeteilt.
[0013] Beim Einsatz der Seile für die Personenförderung ist die sonst übliche visuelle und
taktile Seilinspektion nicht ausreichend und in den vorliegenden Ausgestaltungen in
einem Aufzugsgurt eingebettet auch nicht möglich. Bei Aufzügen werden deshalb parallel
tragende Seile und Fangvorrichtungen zur Verhinderung eines Absturzes eingesetzt.
Die Seile können, zum Beispiel, auch im Durchlauf mit magnetischen Verfahren geprüft
werden, mit denen auch innere Drahtbrüche entdeckt werden können.
[0014] Wegen der Verseilung der Drähte können diese nach wenigen Windungen abseits von ihrem
Bruch wieder vollständig mittragen. Ein Teil der Drähte kann also gebrochen sein kann,
bevor die Sicherheit beeinträchtigt ist. Die Anzahl der gebrochenen Drähte der Zugseile
kann mit der beschriebenen Einrichtung überwacht werden.
[0015] Die Einrichtung umfasst eine Kontaktierungseinrichtung mit wenigstens einer Kontaktierungsvorrichtung
an einem Ende oder an beiden Enden des Aufzugsgurts und ein Widerstandsmesssystem,
welches mit Hilfe der Kontaktierungseinrichtung elektrisch mit den Zugseilen des Aufzugsgurts
verbindbar ist. Die wenigstens eine Kontaktierungsvorrichtung ist mit Kontaktelementen
für jedes der wenigstens zwei Zugseile zur abisolierfreien Berührungskontaktierung
der Zugseile durch den elektrisch isolierenden Mantel ausgerüstet. Bei der Kontaktierung
handelt es sich beispielsweise um eine Anzapfkontaktierung mittels Dornen, die den
Mantel durchdringen, und so die Zugseile abisolierfrei anzapfen, d.h. das vorbeilaufende
Zugseil elektrisch kontaktieren.
[0016] Das Widerstandsmesssystem ist dazu eingerichtet, den elektrischen Widerstand wenigstens
eines Zugseils mittels Vierleitermessung, d.h. mit getrennter Kontaktierung für Stromfluss
und Spannungsmessung, zu ermitteln.
[0017] Bei der Vierleitermessung erfolgt eine Einspeisung eines Mess-Hilfsstroms über die
Stromflusskontaktierung, d.h. über die Kontaktelemente, die beispielsweise mit einer
Stromquelle, die einen konstanten geregelten Strom liefert, verbunden sind. Damit
wird das Fließen des Mess-Hilfsstroms entlang des auszumessenden Zugseils erreicht.
Durch die Kenntnis des Stroms, der den zu ermittelnden Widerstand durchfließt, kann
mit einem Spannungsmessgerät mit großem Innenwiderstand (d.h. einem Innenwiderstand,
der einem Vielfachen des zu ermittelnden Widerstands entspricht), nahezu stromfrei
die am zu ermittelnden Widerstand abfallende Spannung gemessen werden.
[0018] Über die Spannungsmessungskontaktierung des auszumessenden Zugseils, d.h. die Kontaktelemente,
die beispielsweise mit einem Gleichspannungsmessgerät verbunden sind, ist eine abfallende
elektrische Spannung abgreifbar. Der elektrische Zugseil-Widerstand ist mit Hilfe
der abfallenden elektrischen Spannung und des bekannten Mess-Hilfsstroms ermittelbar.
[0019] In manchen Ausgestaltungen umfasst die Kontaktierungseinrichtung zwei Kontaktierungsvorrichtungen,
wobei eine Kontaktierungsvorrichtung für jedes Ende des Aufzugsgurts vorgesehen ist.
Somit ist die Kontaktierungseinrichtung räumlich über die ganze Länge des Aufzugsgurts
ausgedehnt und der Mess-Hilfsstrom kann zwischen diesen beiden Kontaktierungsvorrichtungen
fließen. Durch Abgreifen der Spannung an der Spannungsmessungskontaktierung in den
Kontaktierungsvorrichtungen ist zusammen mit dem bekannten Mess-Hilfsstrom der elektrische
Widerstand der Zugseile messbar bzw. direkt berechenbar.
[0020] In manchen Ausgestaltungen umfasst die Kontaktierungseinrichtung nur eine Kontaktierungsvorrichtung,
wobei die Kontaktierungsvorrichtung an einem Ende des Aufzugsgurts vorgesehen ist.
Hierbei misst das Messsystem der Überwachungseinrichtung den elektrischen Widerstand
von Zugseilen des Aufzugsgurts die am gegenüberliegenden Ende des Aufzugsgurts elektrisch
miteinander verbunden sind, also wenigstens zwei Zugseile auf einmal. Durch die Kontaktierung
am einen Ende des Aufzugsgurts und der elektrischen Verbindung am anderen Ende des
Aufzugsgurts sind die besagten Zugseile in Serie geschaltet.
[0021] In alternativen Ausgestaltungen sind mehrere Zugseile miteinander verbunden, wodurch
die Anzahl an benötigten Kontaktelementen reduziert wird. Dadurch können die Zugseil-Widerstände
nicht getrennt sondern nur in diesem Verbund ermittelt werden. Auf diese Weise kann
eine Kette aus Zugseilen gebildet werden, die nur zwei Kontaktelemente zur Spannungsmessung
benötigt. Die beiden äußeren Zugseile werden strom-und spannungskontaktiert während
die inneren Zugseile auf abwechselnden Seiten elektrisch miteinander in Kontakt stehen
und so einen langen Leiter bilden.
[0022] In manchen Ausgestaltungen dient die wenigstens eine Kontaktierungsvorrichtung sowohl
der Stromflusskontaktierung als auch der Spannungsmessungskontaktierung. Die Kontaktierungsvorrichtung
hat Kontaktelemente zur Stromkontaktierung und zur Spannungskontaktierung, zum Beispiel
Kontaktstifte, die einen Kunststoff- bzw. Kabelmantel durchdringen können. Die Kontaktelemente
zur Stromkontaktierung sind mit dem Ausgang der Stromquelle elektrisch verbunden,
zum Beispiel über ein oder mehrere Kabel. Die Kontaktelemente zur Spannungskontaktierung
sind mit dem Eingang des Spannungsmessgeräts elektrisch verbunden.
[0023] In manchen Ausgestaltungen umfasst die wenigstens eine Kontaktierungsvorrichtung
wenigstens zwei Teilvorrichtungen; Eine Stromkontaktierungs-Teilvorrichtung und eine
Spannungskontaktierungs-Teilvorrichtung. Die Stromkontaktierungs-Teilvorrichtung weist
Kontaktelemente, die zum Stromfluss mit dem Ausgang der Stromquelle elektrisch verbunden
sind, auf. Die Spannungskontaktierungs-Teilvorrichtung weist Kontaktelemente, die
zur Spannungsmessung mit dem Eingang des Spannungsmessgeräts elektrisch verbunden
sind, auf.
[0024] In manchen Ausgestaltungen sind die wenigstens zwei Teilvorrichtungen räumlich, d.h.
baulich, voneinander getrennt, in anderen Ausgestaltungen umfasst die Kontaktierungsvorrichtung
die wenigstens zwei Teilvorrichtungen in einem gemeinsamen Gehäuse.
[0025] In manchen Ausgestaltungen weist die Überwachungseinrichtung eine Anschlussleitung
auf, die die Kontaktelemente mit dem Widerstandsmesssystem, welches in diesen Fällen
auch weiter entfernt angebracht sein kann, elektrisch verbindet. Das Widerstandsmesssystem
ermittelt die abfallende Spannung und errechnet dann aus dieser Spannung und dem bekannten
Mess-Hilfsstrom den Widerstand des Zugseils oder der Zugseile zwischen den Spannungsmessungskontaktierungen
der wenigstens einen Kontaktierungsvorrichtung.
[0026] In manchen Ausgestaltungen ist die Anschlussleitung als Flachkabel ausgebildet, d.h.
die Adern der Anschlussleitung stehen in wohldefinierter Beziehung zueinander, nämlich
parallel voneinander beabstandet in einer Ebene. Die Kontaktelemente der Kontaktierungseinrichtung
kontaktieren jeweils ein Zugseil des Aufzugsgurts elektrisch mit einer Ader des Flachkabels
und das Flachkabel weist genauso viele Adern auf, wie der Aufzugsgurt Zugseile hat.
[0027] In manchen Ausgestaltungen sind auch die Adern des Flachkabels von den Kontaktelementen
abisolierfrei kontaktiert. Das bedeutet elektrischer Kontakt zwischen den Kontaktelementen
und den Adern des Flachkabels kann hergestellt werden, ohne vorher die Kabelisoliereng
zu entfernen. Somit sind Zugseile und Flachkabeladern abisolierfrei elektrisch miteinander
verbunden und zwar immer ein Zugseil mit einer Ader des Flachkabels.
[0028] In manchen Ausgestaltungen sind die Kontaktelemente der Kontaktierungseinrichtung
als Kontaktdorne ausgebildet. Die Dornen dringen bei Druckbeaufschlagung durch den
Mantel des Aufzugsgurts und/oder den Mantel des Flachkabels und stellen einen elektrischen
Kontakt zu den im Inneren verlaufenden Zugseilen bzw. Adern her. In manch anderen
Ausgestaltungen sind die Kontaktelemente als Kontaktmesser oder Kontaktstifte bzw.
Kontaktnägel ausgebildet.
[0029] In manchen Ausgestaltungen sind die Kontaktdorne als Einzeldorne ausgebildet. Sie
kontaktieren jeweils eine Ader des Flachkabels mit einem Zugseil des Aufzugsgurts.
Ein- und derselbe Einzeldorn durchdringt von einer Seite kommend die Ader des Flachkabels
und dringt wenigstens zum Teil in ein Zugseil ein. Die Ein- bzw. Durchdringung führt,
zum Beispiel, zu einer Verschiebung und Verdrängung der Litzen im Aufzugsgurt und/oder
im Flachkabel. Deshalb werden die Kontaktierungseinrichtungen am Ende des Aufzugsgurts
angebracht, d.h. hinterhalb der Aufhängung, wo keine Zugkräfte mehr wirken.
[0030] In manchen Ausgestaltungen sind die Kontaktelemente als Doppeldorne ausgebildet.
Sie sind zwischen dem Aufzugsgurt und dem Flachkabel angeordnet und ihre Teildornen
erstrecken sich in entgegengesetzte Richtungen.
[0031] Die Doppeldorne sind also als Nägel mit zwei Spitzen aufzufassen und können eine
rautenförmige Längsschnittfläche aufweisen. Die Doppeldorne können alternativ zwei
einzelne Teildornen aufweisen, die in der Mitte zwischen den Teildornen elektrisch
miteinander verbunden sind. Dabei kann sich zwischen den Teildornen auch eine isolierende
Schicht befinden, die gezielt mit einem Verbindungsstück von einem Teildorn zum anderen
überbrückt ist.
[0032] Ein Doppeldorn kontaktiert jeweils eine Ader des Flachkabels mit einem Zugseil des
Aufzugsgurts. Ein Teildorn durchdringt die Aderisolierung des Flachkabels und ist
somit mit einer darunterliegenden Ader des Flachkabels elektrisch verbunden. Der entgegengesetzte
Teildorn durchdringt den Mantel des Aufzugsgurts und ist somit mit einem darunterliegenden
Zugseil des Aufzugsgurts elektrisch verbunden. Da die beiden Teildorne elektrisch
miteinander verbunden sind, sind auch die Paare aus Zugseil und Flachkabelader elektrisch
miteinander verbunden, und zwar beide abisolierfrei.
[0033] In manchen Ausgestaltungen ist das Flachkabel im rechten Winkel zum Aufzugsgurt angeordnet
und spannt im Kontaktierungsbereich, d.h. im Bereich des Aufzugsgurts wo die Kontaktierungseinrichtung
angeordnet ist, eine Ebene parallel zur Ebene des Aufzugsgurts auf. Mit anderen Worten,
das Flachkabel liegt in einem Winkel von 90° auf dem Aufzugsgurt und wird in dieser
Position von den Kontaktdornen der Kontaktierungseinrichtung entweder komplett oder
zumindest teilweise durchdrungen und die Adern des Flachkabels sind somit im elektrischen
Kontakt zu den Zugseilen des Aufzugsgurts.
[0034] In manchen Ausgestaltungen sind die Kontaktelemente in wenigstens zwei Reihen angeordnet
und die Kontaktelemente weisen einen Durchmesser auf, welcher größer ist als der Abstand
zwischen zwei Zugseilen. Hierdurch ergibt sich eine "Matrix-Anordnung" die Kontaktelemente
erlaubt, die einen maximalen Durchmesser von mehr als einem Zugseilabstand haben.
[0035] Zum Beispiel wird in einer Reihe von Kontaktelementen nur jedes zweite Zugseil kontaktiert
und die dazwischenliegenden Zugseile werden in einer oder mehr weiteren Reihen von
Kontaktelementen kontaktiert. Auf diese Weise kann eine zweidimensionale Struktur
gebildet werden, die "dichten Kugelpackung" in zwei Dimensionen angenähert ist. Die
Kontaktelemente können konisch von ihrer Spitze aus zu ihrer Befestigung hin zulaufen,
wo sie, wie oben erwähnt, eine maximale Breite bzw. einen maximalen Durchmesser von
mehr als einem Zugseilabstand erreichen können. Durch diese konische Form wirkt ein
erhöhter Druck auf die Verseilung der Litzen wodurch der elektrische Kontakt verbessert
wird.
[0036] Die beschriebene Einrichtung zur Überwachung des Aufzugsgurts in ihren verschiedenen
Ausführungsformen und Ausgestaltungen kann in einer Aufzugsanlage integriert sein.
Neben der Überwachungseinrichtung weist eine solche Aufzugsanlage noch wenigstens
einen Aufzugskorb zum Transport von Personen und/oder Lasten und eine Fördereinrichtung
zum Bewegen des wenigstens einen Aufzugskorbs auf. Die Fördereinrichtung umfasst wenigstens
einen Aufzugsgurt an dem der wenigstens eine Aufzugskorb befestigt ist. Der Aufzugsgurt
umfasst wenigstens zwei Zugseile, die das Gewicht des Aufzugskorbs und der zu transportierenden
Personen und/oder Lasten tragen.
[0037] In manchen Ausführungsformen wird durch Drehbewegung einer Antriebsrolle der Fördereinrichtung
die Länge des Aufzugsgurts auf einer Seite der Antriebsrolle verkürzt und auf der
anderen Seite entsprechend verlängert. Durch diese Verkürzung bzw. Verlängerung des
Aufzugsgurtstücks zwischen der Antriebsrolle und der Aufzugsgurtaufhängung wird der
Aufzugskorb innerhalb eines Aufzugsschachts der Aufzugsanlage hoch bzw. runter bewegt.
Alternativ kann bei anderen Ausführungsformen der Aufzugskorb durch Auf- und Abrollen
des Aufzugsgurts nach oben bzw. unten bewegt werden.
[0038] Das beschriebene Verfahren ist zur Überwachung von Aufzugsgurten mit wenigstens zwei
in einem elektrisch isolierenden Mantel eingebetteten elektrisch leitfähigen Zugseilen
mittels Widerstandsmessung vorgesehen. Dabei sind die Zugseile elektrisch gegeneinander
isoliert parallel zueinander in einer gemeinsamen Ebene liegend im Mantel angeordnet.
[0039] Das Verfahren wird mit Hilfe einer Überwachungseinrichtung durchgeführt die ein Widerstandsmesssystem
umfasst. Die Überwachungseinrichtung weist zusätzlich eine Kontaktierungseinrichtung
mit wenigstens einer Kontaktierungsvorrichtung auf, welche mit Kontaktelementen für
jedes der wenigstens zwei Zugseile eine abisolierfreie Berührungskontaktierung zu
den Zugseilen des Aufzugsgurts durch den elektrisch isolierenden Mantel herstellt.
Berührungskontaktierung meint hier eine nicht-festverbundene Kontaktierung, also durch
Entfernen der Kontaktierungseinrichtung wieder lösbare Verbindungen.
[0040] Eine Kontaktierungsvorrichtung ist entweder an einem Ende des Aufzugsgurts oder an
beiden Enden des Aufzugsgurts angeordnet. Durch die Kontaktelemente sind die Zugseile
des Aufzugsgurts elektrisch mit dem Widerstandsmesssystem über die Kontaktierungseinrichtung
verbunden.
[0041] Das Verfahren zur Überwachung von Aufzugsgurten umfasst mehrere Schritte, um die
Tragkraft des Aufzugsgurts gewährleisten zu können. Die Tragkraft des Aufzugsgurts
wird über den Widerstand der im Gurt verlaufenden Zugseile ermittelt. Im Falle von
Beschädigungen an den Zugseilen steigt der gemessene Widerstand an. Diese Beschädigungen
können Brüche von einzelnen Drähten, über Litzen, bis hin zum Bruch eines ganzen Zugseils
sein. Zur Bestimmung des Widerstands von wenigstens einem elektrisch leitenden Zugseil
wird eine Vierleitermessung durchgeführt, d.h. eine Widerstandsmessung mit getrennter
Kontaktierung für Stromfluss und Spannungsmessung.
[0042] Ein Mess-Hilfsstrom wird über die Stromflusskontaktierung in das wenigstens eine
Zugseil eingespeist und zwar beispielsweise so, dass das Zugseil über die ganze tragende
Länge des Aufzugsgurts von diesem Mess-Hilfsstrom durchflossen wird, d.h. wenigstens
in dem Stück des Aufzugsgurts das zwischen den Befestigungspunkten des Aufzugsgurts
liegt. Eine elektrische Spannung wird an den Spannungsmessungskontaktierungen abgegriffen.
Diese elektrische Spannung wird an einer Position auf dem Aufzugsgurt innerhalb der
Stromflusskontaktierungen, aber außerhalb der Befestigungspunkte des Aufzugsgurts
an der Aufzugsanlage abgegriffen, d.h. an Positionen an denen keine Zugkräfte wirken.
Bei bekanntem und konstantem Mess-Hilfsstrom entspricht der Zugseil-Widerstand nach
der linearen Beziehung U = R * I der gemessenen Spannung (mit konstantem Faktor; dem
Mess-Hilfsstrom). Auch bei zeitlich verändertem Mess-Hilfsstrom ist bei Kenntnis der
beiden Werte von Strom und Spannung zu einem bestimmten Zeitpunkt der Zugseil-Widerstand
bestimmbar.
[0043] In manchen Ausgestaltungen wird beim Verfahren zur Überwachung von Aufzugsgurten
eine Überwachungseinrichtung mit einem oder mehreren der oben beschriebenen Merkmale
verwendet.
KURZE BESCHREIBUNG DER ZEICHNUNG
[0044] Im Folgenden werden Beispiele auch anhand der beiliegenden Zeichnung erläutert; dabei
zeigen:
- Fig. 1
- eine Ausführungsform einer Aufzugsanlage mit einer Fördereinrichtung für einen Aufzugskorb
und einer Überwachungseinrichtung für einen Aufzugsgurt,
- Fig. 2
- eine Ausführungsform einer Aufzugsfördereinrichtung sowie einer Überwachungseinrichtung
samt Messsystem mit jeweils einer Kontaktierungsvorrichtung an den beiden Enden des
Aufzugsgurts,
- Fig. 3
- eine andere Ausführungsform ähnlich derjenigen von Fig. 2, bei der jedoch die Kontaktierungsvorrichtung
nur an einem Ende des Aufzugsgurts vorgesehen ist und bei der Enden der Zugseile am
anderen Aufzugsgurt-Ende elektrisch miteinander verbunden sind,
- Fig. 4
- eine andere Ansicht mit weiteren Merkmalen der Überwachungseinrichtungen von Fig.
2 und 3;
- Fig. 5
- ein Flussdiagramm eines Überwachungsverfahrens, das z.B. bei den Überwachungseinrichtungen
von Fig. 1 bis 4 durchgeführt werden kann,
- Fig. 6
- eine Ausführungsform eines Vierleitermessungsaufbaus zum Ermitteln eines Zugseil-Widerstands
bei unbekannten Zuleitungswiderständen, die z.B. bei dem Verfahren gemäß Fig. 5 und/oder
bei den Überwachungseinrichtungen von Fig. 1 bis 4 Verwendung finden kann,
- Fig. 7
- eine detailliertere Ansicht der Kontaktierung des Zugseils aus Figur 6,
- Fig. 8
- eine Ausführungsform einer Kontaktierungseinrichtung mit jeweils einer Kontaktierungsvorrichtung
für Stromfluss- und Spannungsmessungs-Kontaktierung an beiden Enden des Aufzugsgurts,
entsprechend Fig. 2,
- Fig. 9
- eine Ausführungsform einer Kontaktierungseinrichtung mit einer Kontaktierungsvorrichtung
für Stromfluss- und Spannungsmessungs-Kontaktierung an nur einem Ende des Aufzugsgurts
mit elektrischer Zugseil-Verbindung am anderen Ende, entsprechend Fig. 3,
- Fig. 10
- eine andere Ansicht der Ausführungsform von Fig. 9, bei der nur eine Kontaktierungs-Teilvorrichtung
dargestellt ist, nämlich diejenige zur Spannungsmessungskontaktierung, sowie deren
Verbindung zum Spannungsmessgerät,
- Fig. 11
- eine Ausführungsform der in den obigen Figuren dargestellten Kontaktierungsvorrichtung
mit Doppeldorn-Kontaktelementen,
- Fig. 12
- eine andere Ausführungsform der in den Figuren 1 - 10 dargestellten Kontaktierungsvorrichtung,
die im Unterschied zu Fig. 11 Einzeldorne aufweist, wobei in der Figur nur eine Kontaktierungs-Teilvorrichtung
dargestellt ist,
- Fig. 13
- einen Schnitt der Kontaktierungs-Teilvorrichtung aus Figur 12 entlang der Linie A-A,
- Fig. 14
- einen vergrößerten Ausschnitt von Figur 12,
- Fig. 15
- einen Schnitt der Kontaktierungs-Teilvorrichtung aus Figur 12 entlang der Linie B-B.
[0045] Die Figuren und die Beschreibung der Figuren beziehen sich auf Beispiele der Erfindung
und nicht auf die Erfindung selbst.
BESCHREIBUNG BEISPIELHAFTER AUSFÜHRUNGSFORMEN
[0046] Im Allgemeinen hat der überwachte Aufzuggurt mehr als zwei Zugseile, von denen in
manchen der Figuren nur eine geringere Anzahl, z.B. zwei oder vier dargestellt ist.
[0047] Eine Aufzugsanlage 1 in einem Gebäude gemäß Fig. 1 hat eine Fördereinrichtung 2,
die u.a. einen Aufzugskorb 6 zur Beförderung von Personen und/oder Lasten aufweist.
Die Aufzugsanlage 1 umfasst einen Aufzugsschacht mit Führungsschienen für den Aufzugskorb
6. Die Bestandteile der Fördereinrichtung 2 sind in der Beschreibung zu den Figuren
2 und 3 näher erläutert.
[0048] Der Aufzugskorb 6 ist über einen Aufzugsgurt 7 mit dem Antrieb der Fördereinrichtung
2 verbunden. Mit Hilfe eines Gegengewichts 13 (siehe Figuren 2 und 3) kann der Aufzugskorb
im Aufzugsschacht entlang bewegt werden und transportiert so die Personen und/ oder
die geladenen Lasten in die verschiedenen Stockwerke des Gebäudes.
[0049] Die Aufzugsanlage 1 weist des Weiteren eine Überwachungseinrichtung 3 auf, um die
Tragfähigkeit des Aufzuggurts 7 zu prüfen. Der Aufzugsgurt 7 umfasst mehrere Zugseile
8, von denen in Figur 1 zwei dargestellt sind. Die Zugseile 8 sind in einem gemeinsamen
Kunststoffmantel 31 (s. Figur 15) angeordnet. Diese Zugseile 8 tragen das Gewicht
des Aufzugskorbs 6 mitsamt der zu transportierenden Personen und/oder Lasten.
[0050] Durch die andauernde Zug- und Rollbeanspruchung der Zugseile 8, können diese über
die Zeit Abnutzungserscheinungen bzw. Beschädigungen aufweisen, d.h. die Drähte und/oder
Drahtlitzen die die Zugseile 8 bilden, können an ein oder mehr Stellen brechen und
somit die Tragfähigkeit des gesamten Aufzugsgurts 7 gefährden.
[0051] Der Kunststoffmantel 31 schützt die Zugseile 8 vor äußeren Einflüssen, wie zum Beispiel
Feuchtigkeit, und erhöht die Traktion des Aufzugsgurts 7 wodurch eine zuverlässige
Beförderung des Aufzugskorbs 6 durch den Antrieb der Fördereinrichtung 2 gewährleistet
ist. Dieser Schutzmantel 31 verhindert auf der anderen Seite jedoch eine Inspektion
der Zugseile 8 auf Beschädigungen durch optische Beobachtungen, wie zum Beispiel durch
Überwachungskameras oder durch Wartungspersonal.
[0052] Die Aufzugsanlage 1 ist daher mit der bereits erwähnten Überwachungseinrichtung 3
versehen, welche die Integrität der Zugseile 8 mittels Widerstandsmessung durch ein
Messsystem 4 überprüft. Sind ein oder mehrere Drähte eines der Zugseile 8 gebrochen,
so erhöht sich der elektrische Widerstand dieses Zugseils 8. Das Messsystem 4 ist
dazu eingerichtet eben solche Widerstandserhöhungen zu registrieren.
[0053] Um den elektrischen Widerstand der Zugseile 8 des Aufzugsgurts 7 zu bestimmen, sind
die Zugseile 8 über eine Kontaktierungseinrichtung 5 elektrisch kontaktiert und mit
dem Messsystem 4 über die Adern 11 einer Anschlussleitung 10 elektrisch verbunden.
Ein elektrischer Strom wird in die Zugseile 8 eingespeist und die an ihnen abfallende
Spannung wird vom Messsystem 4 gemessen. In der in Figur 1 gezeigten Ausführungsform
weisen die beiden Zugseile 8 an einem Ende des Aufzugsgurts 7 eine elektrische Verbindung
9 auf und bilden eine Serienschaltung, wodurch sie nur an einem Ende elektrisch kontaktiert
werden müssen um den gemeinsamen Widerstand zu bestimmen.
[0054] Durch den hier beschriebenen Aufbau kann der Widerstand bestimmt werden, welcher
ein Maß für die Tragkraft der Zugseile 8 darstellt, und so kann ein auftretender Schaden
an der Fördereinrichtung 2 erkannt und behoben werden, bevor Gefahr für Personen und/oder
Lasten entsteht.
[0055] Eine Ausführungsform einer Aufzugsfördereinrichtung 2 sowie einer Überwachungseinrichtung
3 samt Messsystem 4 mit jeweils einer Kontaktierungsvorrichtung 50 bzw. 50' an den
beiden Enden des Aufzuggurts 7 ist in Fig. 2 gezeigt.
[0056] Eine beispielhafte Ausführungsform einer Fördereinrichtung 2 gemäß Fig. 2 hat einen
Aufzugskorb 6 und ein Gegengewicht 13. Der Aufzugskorb 6 und das Gegengewicht 13 hängen
an einem Aufzugsgurt 7, der über die Aufhängungen 12 an der Aufzugsanlage 1 bzw. am
umgebenden Gebäude befestigt ist. Diese Aufhängungen 12 nehmen die Zugkräfte des Aufzugsgurts
7 auf und leiten sie an das Gebäude ab.
[0057] Der Aufzugsgurt 7 ist zwischen den beiden Aufhängungen 12 über drei Rollen geführt,
nämlich eine Aufzugskorbtragrolle 14, eine Antriebsrolle 18 und eine Gegengewichtstragrolle
16. Die Tragrollen 14 und 16 sind jeweils auf zugehörigen Achsen 15 und 17 gelagert.
Die Antriebsrolle 18 weist eine Antriebsachse 19 auf, auf der diese gelagert ist.
Die Antriebsrolle 18 ist durch einen Antrieb, zum Beispiel einen Elektromotor, antreibbar.
[0058] Durch Drehbewegung der Antriebsrolle 18 wird die Länge des Aufzugsgurts 7 auf einer
Seite der Antriebsrolle 18 verkürzt und auf der anderen Seite entsprechend verlängert.
Durch diese Verkürzung bzw. Verlängerung des Aufzugsgurtstücks zwischen der Antriebsrolle
18 und der Aufhängung 12 wird die Aufzugstragrolle 14 und somit der daran befestigte
Aufzugskorb 6 innerhalb eines Aufzugsschachts einer Aufzugsanlage 1 hoch bzw. runter
bewegt.
[0059] In der in Figur 2 gezeigten Ausgestaltung einer Fördereinrichtung 2 sind die beiden
Enden des Aufzugsgurts 7 durch eine Kontaktierungseinrichtung 5 elektrisch kontaktiert.
Ende des Aufzugsgurts 7 bezieht sich hierbei auf das Stück des Aufzugsgurts 7 jenseits
der Aufhängungen 12, also dort wo keine Zugkräfte durch den Aufzugskorb 6 und/oder
das Gegengewicht 13 auf die Zugseile 8 des Aufzugsgurts 7 wirken. Die Aufhängungen
12 sind sozusagen als Zugentlastung für den Aufzugsgurt 7 zu verstehen.
[0060] Die Kontaktierungseinrichtung 5 ist in zwei Kontaktierungsvorrichtung 50 bzw. 50'
an den jeweiligen Enden des Aufzugsgurts 7 aufgeteilt. Jede der beiden Kontaktierungsvorrichtungen
50, 50' weist für jedes Zugseil 8 des Aufzugsgurts 7 zwei Kontaktierungspunkte auf,
einen zur Stromspeisung und einen zur Spannungsmessung. Diese Stromfluss- und Spannungsmessungskontaktierungen
sind über eine Anschlussleitung 10 elektrisch mit einem Messsystem 4 zur Zugseil-Widerstandsmessung
verbunden.
[0061] Bei einer weiteren beispielhaften Ausführungsform einer Fördereinrichtung 2 gemäß
Fig. 3 hängen, wie in Figur 2, der Aufzugskorb 6 und das Gegengewicht 13 an einem
Aufzugsgurt 7, der über die Aufhängungen 12 an der Aufzugsanlage 1 bzw. am umgebenden
Gebäude befestigt ist. Der Aufbau und Betrieb des Aufzugs ist analog zur Ausführungsform
die in der Beschreibung im Zusammenhang mit Fig. 2 erläutert ist. Die Überwachungseinrichtung
3 der beispielhaften Aufzugsanlage 1 ist hingegen anders aufgebaut.
[0062] Die Zugseile 8 des Aufzugsgurts 7 haben an einem Ende paarweise eine elektrische
Verbindung 9, wodurch immer zwei Zugseile 8 eine Serienschaltung bilden. Am anderen
Ende sind die Zugseile 8 von einer Kontaktierungseinrichtung 5 elektrisch kontaktiert.
In der in Figur 3 dargestellten Ausführungsform fällt die Kontaktierungsvorrichtung
50 mit der Kontaktierungseinrichtung 5 zusammen. Die Kontaktierungsvorrichtung 50
weist pro Zugseil 8 zwei Kontaktierungen auf, wie in Zusammenhang mit Fig. 2 beschrieben
ist. Beide Kontaktierungen sind über eine Anschlussleitung 10 mit einem Messsystem
4 zur Widerstandsmessung verbunden, siehe Fig. 4.
[0063] Weitere Merkmalen der Überwachungseinrichtungen 3 von Fig. 2 und 3 sind in Fig. 4
dargestellt. Das Messsystem 4 weist eine regelbare Konstant-Stromquelle 20 auf, die
der Versorgung des Aufzugsgurts 7, genauer der darin eingebetteten Zugseile 8, mit
einem konstanten Mess-Hilfsstrom dient. Die Pole der Konstant-Stromquelle 20 sind
über die Adern 11 einer Anschlussleitung 10 mit Stromflusskontaktierungen an den Enden
der Zugseile 8 elektrisch verbunden, siehe Figur 2. An den Enden meint hier jenseits
der Aufhängungen 12, also ohne Zugbelastung durch den Aufzugskorb 6.
[0064] Die an Spannungsmessungskontaktierungen an den Enden, d.h. jenseits der Aufhängungen
12, der Zugseile 8 abfallende Spannung wird über die Adern 11 einer Anschlussleitung
10 über ein Spannungsmessgerät 21 ausgelesen. Die Anschlussleitung 10 kann dabei die
Selbe sein wie für die Stromeinspeisung über die Stromflusskontaktierung.
[0065] Die regelbare Konstant-Stromquelle 20 und das Spannungsmessgerät 21 sind jeweils
über Schnittstellen mit einem Datenbus 24 verbunden. Des Weiteren sind mit diesem
Datenbus 24 noch ein Prozessor 22 und ein Datenspeicher 23 verbunden. In dem Datenspeicher
23 sind, zum Beispiel, Informationen über die verschiedenen Zugseil-Widerstände, die
gemessenen zeitlichen Spannungsverläufe sowie Referenzwerte für Widerstände und zugehörige
Tragkräfte für Zugseile 8 gespeichert. Der Prozessor 22 regelt die Stromquelle 20
innerhalb festgelegter Intervalle für Strom und Spannung, sodass ein geeigneter Mess-Hilfsstrom
an den Zugseilen 8 anliegt. "Geeignet" bedeutet, dass der Mess-Hilfsstrom ausreichend
groß ist, um einen mit dem gegebenen Spannungsmessgerät 21 mit gewünschter Genauigkeit
messbaren Spannungsabfall zu erzeugen, ohne anderseits durch den Stromfluss bedingte
Schäden, z.B. durch Wärmeentwicklung hervorzurufen.
[0066] Über eine IO-Einheit (Input/Output-Einheit), die ebenfalls an den Datenbus 24 angeschlossen
ist, werden Informationen über die aktuellen Zugseil-Widerstände auf einer Grafischen
Benutzeroberfläche 25 dargestellt. Im Schadensfall, also etwa beim Bruch eines Zugseils
8 oder beim Bruch einer oder mehrerer Litzen eines Zugseils 8, kann Alarm ausgelöst
werden. Daraufhin kann der Aufzugskorb 6 in eine Parkposition gebracht und die Fördereinrichtung
2 inspiziert sowie repariert werden, bevor Personen oder Lasten durch einen Absturz
aufgrund eines gerissenen bzw. gebrochenen Zugseiles 8 zu Schaden kommen.
[0067] Das Flussdiagramm von Fig. 5 zeigt ein Überwachungsverfahren, das z.B. bei den Überwachungseinrichtungen
3 von Fig. 1 bis 4 durchgeführt werden kann.
[0068] Bei Inbetriebnahme einer Aufzugsanlage 1 wird der Stromfluss eines Mess-Hilfsstroms
(s. Fig. 4) durch die Zugseile 8 eines Aufzugsgurts 7 sowie die Spannungsmessung der
an den Zugseilen 8 abfallenden Spannung eingeschaltet, siehe Schritt 5.1 in Figur
5. Die Stromspeisung und Spannungsmessung geschieht, wie beispielsweise in Fig. 4
zusehen, über ein einheitliches Messsystem 4.
[0069] Aus der Kombination des bekannten Mess-Hilfsstroms und der gemessenen Spannung, die
entlang der Zugseile 8 abfällt, ist ein Zugseil-Widerstand bestimmbar, was dem Schritt
5.2 in Figur 5 entspricht.
[0070] Solange sich der ermittelte Widerstand der Zugseile 8 innerhalb der Sollwerte befindet,
wird die Widerstandsmessung, d.h. die Spannungsmessung entlang der Zugseile 8, in
einem definierten zeitlichen Abstand kontinuierlich wiederholt. Dies entspricht der
Ja-Antwort-Schleife des Schrittes 5.3 in Figur 5, welche zurück zu Schritt 5.2 führt.
[0071] Für den Fall dass ein Sollwertintervall für die Zugseil-Widerstände überschritten
wird, zum Beispiel durch ein gebrochenes Zugseil 8 oder einer Mehrzahl von gebrochenen
Drahtlitzen eines Zugseils 8, wird diese Schleife verlassen. Dies entspricht der Nein-Antwort
des Schrittes 5.3 in Figur 5.
[0072] Ist der Widerstand eines Zugseils 8 jenseits der zulässigen Sollwerte, zum Beispiel
doppelt so hoch wie ein gespeicherter Referenzwert, was auf eine Beschädigung des
Zugseils 8 und daher auf einen möglichen Tragkraftverlust hindeutet, so wird ein Alarm
ausgelöst und der Aufzug stillgelegt um Reparaturen vornehmen zu können, was Schritt
5.4 in Figur 5 entspricht.
[0073] Fig. 6 zeigt eine Ausführungsform eines Vierleitermessungsaufbaus zum Ermitteln eines
Zugseil-Widerstands R
Zugseil bei unbekannten Zuleitungswiderständen
R11,
R12,
R13 und
R14, die z.B. bei dem Verfahren gemäß Fig. 5 und/oder bei den Überwachungseinrichtungen
von Fig. 1 bis 4, Verwendung finden kann. Der sog. "Zuleitungswiderstand" setzt sich
additiv aus dem Übergangswiderstand der elektrischen Zugseil-Kontaktierung und dem
Widerstand der jeweiligen Verbindungsleitung 10 zum Spannungs-Messgerät 21 bzw. zur
Stromquelle 20 zusammen.
[0074] Die Enden des Zugseils 8 werden mit den Adern 11 einer Anschlussleitung 10 kontaktiert
und elektrisch mit einer regelbaren Konstant-Stromquelle 20 verbunden. Innerhalb dieser
Stromflusskontaktierung wird ein Spannungsmessgerät 21 mit sehr hohem Innenwiderstand
parallel zu dem Zugseil 8 angeschlossen. Innerhalb der Stromflusskontaktierung meint
hierbei, dass die Spannungsmessungskontaktierung jeweils auf der stromdurchflossenen
Seite der Stromflusskontaktierung des Zugseils 8 liegt.
[0075] Das Spannungsmessgerät 21 ist über Adern 11 einer Anschlussleitung 10 mit den Spannungsmessungskontaktierungen
des Zugseils 8 verbunden. Es kann sich bei den Anschlussleitungen 10 um die gleiche
Leitung oder um zwei separate Leitungen handeln. Selbiges gilt auch für die beidseitigen
Anschlüsse zu den Kontaktierungen des Zugseils 8, d.h. die Vierleitermessungsschaltung
kann mit nur einer, zwei oder auch vier unabhängigen Anschlussleitungen 10 realisiert
sein. In jedem Fall sind vier Adern 11 pro Zugseil 8 nötig.
[0076] Dadurch dass der Mess-Hilfsstrom die gesamte Länge des Zugseils 8, das ausgemessen
werden soll, durchfließt und das Spannungsmessgerät 21 mit sehr hohem Innenwiderstand
parallel zu dem auszumessendem Teil des Zugseils 8 geschaltet ist, findet ein Stromfluss
von nahezu 100% durch den Zugseil-Widerstand R
Zugseil statt.
[0077] Da Zuleitungswiderstand R
11, Zugseil-Widerstand R
Zugseil und Zuleitungswiderstand
R14 in Serie geschaltet sind, ist der Stromfluss durch den Zugseil-Widerstand R
Zugseil gleich dem angelegten Mess-Hilfsstrom, welcher innerhalb eines Bereichs frei regelbar
und damit bekannt ist.
[0078] Die Zuleitungswiderstände
R12 und
R13 sind im Vergleich zum Innenwiderstand des Spannungsmessgeräts 21 sehr klein und können
vernachlässigt werden.
[0079] Mit Hilfe der oben dargelegten Schaltung kann der Zugseil-Widerstand
RZugseil trotz unbekannter Zuleitungswiderstände
R11,
R12,
R13 und
R14 sehr genau über den einfachen Zusammenhang von Mess-Hilfsstrom und gemessener Spannung,
nämlich

bestimmt werden.
[0080] Fig. 7 zeigt eine detailliertere Ansicht der Stromflusskontaktierung und der Spannungsmessungskontaktierung
eines Zugseils 8 in dem Vierleitermessungs-Aufbau zur Bestimmung des Zugseil-Widerstands
R
Zugseil aus Fig. 6.
[0081] Das Zugseil 8, welches aus mehreren verseilten Litzen aufgebaut ist, die wiederum
aus verseilten Drähten gebildet sind, ist an seinen Enden von Kontaktelementen 26
kontaktiert, die die Stromkontaktierung und die Spannungskontaktierung bilden. Diese
Kontaktelemente 26 sind Teil der Kontaktierungseinrichtung 5, genauer der Kontaktierungsvorrichtungen
50, 50', und stellen eine elektrische Verbindung zwischen dem Messsystem 4 und dem
Zugseil 8 in einem Aufzugsgurt 7 her.
[0082] Die Kontaktelemente 26 dringen durch den Mantel 31 des Aufzugsgurts 7 in das Zugseil
8 ein und stellen mittels der Kontaktierungseinrichtung 5 eine elektrische Berührungskontaktierung,
d.h. eine nicht-stoffschlüssige elektrische Verbindung, zwischen dem Zugseil 8 und
der Anschlussleitung 10, her.
[0083] Die regelbare Konstant-Stromquelle 20 und das Spannungsmessgerät 21 des Messsystems
4 sind, wie im Zusammenhang mit Fig. 6 beschrieben, über Adern 11 einer oder mehrerer
Anschlussleitung(en) 10 mit den Stromfluss- bzw. Spannungsmessungskontaktierungen
elektrisch verbunden, die durch die Kontaktelemente 26 hergestellt werden.
[0084] Fig.8 zeigt eine beispielhafte Ausführungsform einer Kontaktierungseinrichtung 5
mit jeweils einer Kontaktierungsvorrichtung 50 bzw. 50' für Stromfluss- und Spannungsmessungs-Kontaktierung
an beiden Enden des Aufzugsgurts, entsprechend Fig. 2. Wie oben erwähnt hat der zu
überwachende Aufzugsgurt 7 mehr als zwei Zugseile, von denen hier zwei dargestellt
sind.
[0085] An den jeweiligen Enden des Aufzugsgurts 7 sind Kontaktierungsvorrichtungen 50 und
50' für Stromfluss durch die Zugseile 8 und Spannungsmessung angebracht. Die jeweiligen
Kontaktierungen für Stromfluss und Spannungsmessung können in einer gemeinsamen Kontaktierungsvorrichtung
50, 50' oder in jeweils getrennten Untereinrichtungen 500' und 500" angeordnet sein.
Die gestrichelten Linien zeigen an, dass die Kontaktierungsvorrichtungen 50 und 50'
aus einer Einheit oder räumlich getrennt sein können.
[0086] In der in Fig.8 dargestellten beispielhaften Ausführungsform bilden die beiden Kontaktierungsvorrichtung
50, 50'jeweils eine Einheit. Die bildlich (durch gestrichelte Linie) dargestellte
Auftrennung in jeweils zwei Teilvorrichtungen 500', 500" zur Strom- bzw. Spannungskontaktierung
dient der funktionellen Unterscheidung der Kontaktelemente 26, welche einerseits die
Stromflusskontaktierung und andererseits die Spannungsmessungskontaktierung der Zugseile
8 durch die Kontaktierungseinrichtung 5 bereitstellen.
[0087] Die Kontaktierungsvorrichtung 50 weist einen ersten Satz von Stromflusskontaktierungen
I
11 und I
21 sowie einen ersten Satz von Spannungsmessungskontaktierungen U
11 und U
21 auf; Jeweils eine Stromflusskontaktierung und eine Spannungsmessungskontaktierung
pro Zugseil 8. Die Spannungsmessungskontaktierungen U
11 und U
21 liegen hierbei auf der stromdurchflossenen Seite der Stromflusskontaktierungen I
11 und I
21 der Zugseile 8.
[0088] Die Kontaktierungsvorrichtung 50' weist einen zweiten Satz von Stromflusskontaktierungen
I
12 und I
22 sowie einen zweiten Satz von Spannungsmessungskontaktierungen U
12 und U
22 auf. Die Spannungsmessungskontaktierungen U
12 und U
22 liegen hierbei ebenfalls auf der stromdurchflossenen Seite der Stromflusskontaktierungen
I
12 und I
22 der Zugseile 8.
[0089] Die Stromflusskontaktierungen und die Spannungsmessungskontaktierungen sind jeweils
über Adern 11 von ein oder mehr Anschlussleitungen 10 mit einem Messsystem 4 verbunden,
wie in Zusammenhang mit Fig. 4 näher erläutert ist.
[0090] Der Stromfluss I verläuft entlang der Zugseile 8 von der ersten Kontaktierungsvorrichtung
50 hin zur zweiten Kontaktierungsvorrichtung 50'. Die abfallenden Spannungen beim
Stromfluss I, die zu den Zugseil-Widerständen proportional sind, werden über die Spannungsmessungskontaktierungen
U
11 und U
12 bzw. U
21 und U
22 abgegriffen. Der gestrichelt dargestellte Teil der Zugseile 8 deutet die räumliche
Ausdehnung der Zugseile 8 zwischen den beiden Kontaktierungsvorrichtung 50 und 50'
an, welche an den jeweiligen Enden des Aufzugsgurts 7 angeordnet sind.
[0091] Die beispielhafte Ausführungsform, welche in Fig. 8 dargestellt ist, weist Messpunkte,
d.h. Kontaktierungspunkte, an jedem Zugseil 8 auf. In anderen Ausführungsformen ist
nur ein Zugseil elektrisch kontaktiert, d.h. die Stromkontaktierungen I
21 und I
22 sowie die Spannungskontaktierungen U
21 und U
22 fallen weg. Die Vermessung des einen Zugseils 8 wird dann repräsentativ für den ganzen
Aufzugsgurt 7 verwendet.
[0092] Bei einer anderen beispielhaften Ausführungsform einer Kontaktierungseinrichtung
5 gemäß Fig. 9 ist die Kontaktierungsvorrichtung 50 für Stromfluss- und Spannungsmessungs-Kontaktierung
an nur einem Ende des Aufzugsgurts 7 vorgesehen. Somit fallen hier die Kontaktierungsvorrichtung
50 und die Kontaktierungseinrichtung 5 zusammen. Am anderen Ende des Aufzugsgurts
7 weisen die Zugseile 8 paarweise eine elektrische Verbindung 9 auf und bilden damit
eine Serienschaltung aus zwei hintereinander geschalteten Zugseilen 8, entsprechend
Fig. 3.
[0093] Wie bei Fig. 8 ist die (hier nur an einem Ende des Aufzugsgurts 7 vorgesehene) Kontaktierungsvorrichtung
50 als aus zwei funktionell verschiedenen Teilvorrichtungen 500' und 500" gebildet
dargestellt, die zusammen eine Einheit bilden.
[0094] Analog zu Fig. 8 weist die Teilvorrichtung 500' einen Satz von Stromflusskontaktierungen
I
11 und I
21 auf, während die Teilvorrichtung 500" einen Satz von Spannungsmessungskontaktierungen
U
11 und U
21 aufweist. Es sind je eine Stromflusskontaktierung und eine Spannungsmessungskontaktierung
pro Zugseil 8 vorhanden. Die Spannungsmessungskontaktierungen U
11 und U
21 liegen hierbei auf der stromdurchflossenen Seite der Stromflusskontaktierungen I
11 und I
21 der Zugseile 8, wie im Zusammenhang mit der Beschreibung von Fig. 8 erläutert ist.
[0095] Die Stromflusskontaktierungen und die Spannungsmessungskontaktierungen sind jeweils
über Adern 11 von einer oder mehr Anschlussleitung(en) 10 mit einem Messsystem 4 verbunden,
wie in Zusammenhang mit Fig. 4 näher erläutert ist.
[0096] Durch den Anschluss der Stromflusskontaktierungen I
11 und I
21 an die in Fig. 4 beschriebene Stromquelle 20 findet ein Stromfluss I von Stromflusskontaktierung
I
11 aus durch ein erstes Zugseil 8 entlang bis zum anderen Ende des Aufzugsgurts 7 und
über die elektrische Verbindung 9 durch ein zweites Zugseil 8 zurück zur Stromflusskontaktierung
I
21 der Kontaktierungseinrichtung 5 statt. Über die beiden Spannungsmessungskontaktierungen
U
11 und U
21 kann die an den in Serie geschalteten Zugseilen 8 abfallende Spannung abgegriffen
werden.
[0097] Fig. 10 zeigt eine andere Ansicht der Ausführungsform von Fig. 9, bei der nur eine
Kontaktierungs-Teilvorrichtung 500" dargestellt ist, nämlich diejenige zur Spannungsmessungskontaktierung,
sowie deren Verbindung zum Spannungsmessgerät 21.
[0098] An einem Ende des Aufzugsgurts 7 ist eine Kontaktierungseinrichtung 5, welche nur
eine Kontaktierungsvorrichtung 50 umfasst, angeordnet. Mit anderen Worten, die Kontaktierungsvorrichtung
50 und die Kontaktierungseinrichtung 5 fallen in der beispielhaften Ausführungsform,
die in Fig. 10 dargestellt ist, zusammen. Die Kontaktierungsvorrichtung 50 weist zwei
Kontaktierungs-Teilvorrichtungen 500' und 500" zur Strom- bzw. Spannungskontaktierung
der Zugseile 8 auf.
[0099] Am anderen Ende des Aufzugsgurts 7 weisen die Zugseile 8 paarweise elektrische Verbindungen
9 auf, wie im Zusammenhang mit Fig. 9 näher beschrieben sind.
[0100] Der Stromfluss I durch die Zugseile 8 wird, wie in Zusammenhang mit Fig. 4 beschrieben,
durch eine regelbare Konstant-Stromquelle 20 eines Messsystems 4 sichergestellt. Die
Stromversorgung erfolgt über die Adern 11 einer oder mehrerer Anschlussleitung(en)
10, die über die Kontaktierungs-Teilvorrichtung 500" mit den Zugseilen 8 verbunden
sind.
[0101] Der Stromfluss I durch die paarweise elektrisch miteinander verbundenen Zugseile
8 erfolgt analog zum im Zusammenhang mit Fig. 9 beschriebenen Stromfluss I.
[0102] Die Spannungsmessungskontaktierungen sind hier durch die Kontaktelemente 26 der Kontaktierungseinrichtung
5 dargestellt. Jedem Zugseil 8 ist ein Kontaktelement 26 zugeordnet.
[0103] Die an jeweils zwei, durch die paarweise miteinander elektrisch verbundenen Zugseilen
8, elektrisch verbundenen Spannungsmessungskontaktierungen abfallende Spannung wird
über die Adern 11 einer oder mehrerer Anschlussleitung(en) 10 von einem Spannungsmessgerät
21 des Messsystems 4 ausgelesen.
[0104] Wie oben bereits erwähnt kann es sich bei den Anschlussleitungen 10 zur Stromspeisung
und Spannungsmessung um ein und dieselbe Anschlussleitung 10, mit ausreichender Aderzahl,
oder um getrennte Anschlussleitungen 10 handeln.
[0105] Auch hier zeigen die gestrichelten Bereiche der Zugseile 8 die räumliche Ausdehnung
der Zugseile 8 zwischen den beiden Enden des Aufzugsgurts 7 an.
[0106] Die vorliegenden Ausführungen zur Spannungskontaktierung zu Fig. 10 gelten entsprechend
auch für die im Zusammenhang mit den in Fig. 8 und 9 beschriebenen Ausführungsformen.
[0107] Eine Ausführungsform der in den obigen Figuren dargestellten Kontaktierungsvorrichtung
50 bzw. 50' mit Doppeldorn-Kontaktelementen ist in Fig. 11 gezeigt.
[0108] Die Kontaktierungs-Teilvorrichtung 500" der Kontaktierungsvorrichtung 50 ist mit
einer Anschlussleitung 10, die als Flachkabel 100 realisiert ist, verbunden.
[0109] Die Anschlussleitung 10 ist in einer Ebene parallel zur Ebene, die vom Aufzugsgurt
7 aufgespannt wird, und senkrecht zum Aufzugsgurt 7 in der Kontaktierungsvorrichtung
50 arretiert.
[0110] Die Kontaktelemente 26, die die Zugseile 8 des Aufzuggurts 7 elektrisch mit den Adern
11 der Anschlussleitung 10 verbinden, sind als Doppeldorne in einer Kontaktelementhalterung
30 ausgebildet. Für jedes Zugseil 8 ist je ein Kontaktelement 26 pro Teilvorrichtung
500" zur Spannungsmessungskontaktierung bzw. ein Kontaktelement 26 pro Teilvorrichtung
500' zur Stromflusskontaktierung in der Kontaktierungsvorrichtung 50 angeordnet.
[0111] Die Doppeldorn-Kontaktelemente 26 weisen jeweils einen Teildorn 27 bzw. 27' in Richtung
des Aufzugsgurts 7 und einen Teildorn 28 bzw. 28' in Richtung der Anschlussleitung
10 auf. Die Teildorne 27 und 28 bzw. 27' und 28' sind entweder aus einen Stück gefertigt
oder zumindest elektrisch miteinander verbunden. Die Teildorne 27, 27' kontaktieren
die Zugseile 8 abisolierfrei durch den Kunststoffmantel 31 des Aufzugsgurts 7 und
stellen einen Berührungskontakt zwischen den Zugseilen 8 und den Kontaktelementen
26 her. Die Teildorne 28, 28' kontaktieren die Adern 11 ebenfalls abisolierfrei durch
den Kabelmantel der Anschlussleitung 10 und stellen einen Berührungskontakt zwischen
den Adern 11 und den Kontaktelementen 26 her.
[0112] Die Teildorne 27 und 28 liegen in einer Ebene und die Teildorne 27' und 28' liegen
in einer Ebene. Der Abstand dieser beiden Ebenen entspricht einem Vielfachen des Abstands
der Mittelachen der Adern 11 der Anschlussleitung 10. In der hier gezeigten beispielhaften
Ausführungsform ist dieser Abstand der Ebenen genau der Aderabstand des Flachkabels
100. Der Abstand der Mittelachsen der Teildorne 27 und 27' entspricht einem Vielfachen
des Abstands der Mittelachen der Zugseile 8 des Aufzugsgurts 7. In der hier gezeigten
beispielhaften Ausführungsform ist dieser Abstand der Teildornen 27 und 27' genau
dem Zugseilabstand. Dieser Abstand wird durch den Durchgriff 32 des Kunststoffmantels
des Aufzugsgurts 7 zwischen den beiden Zugseilen 8 bestimmt.
[0113] Die Anschlussleitung 10 ist, wie im Zusammenhang mit Fig. 4 beschrieben, mit einem
Messsystem 4 verbunden. Das Messsystem 4 verursacht den Stromfluss durch die Zugseile
8 und misst die an den Zugseilen 8 abfallende Spannung und ermittelt daraus die Zugseil-Widerstände.
[0114] Eine zu Fig. 11 alternative Ausführungsform der in den obigen Figuren dargestellten
Kontaktierungsvorrichtung 50 bzw. 50' ist in Fig. 12 gezeigt. Im Unterschied zu Fig.
11 weist diese Einzeldorne 29 auf. Dabei ist hier nur eine Kontaktierungs-Teilvorrichtung
500' bzw. 500" dargestellt. Die Einzeldorne 29 sind in einer "Matrix-Anordnung" mit
folgenden Schema angeordnet: Eine Reihe von Dornen 29 kontaktiert, von der anschlussleitungsabgewandten
Seite der Kontaktierungs-Teilvorrichtung 500' bzw. 500" aus, das zweit-äußerste vorbeilaufende
Zugseil 8 und von diesem Zugseil 8 aus gesehen, jedes zweite Zugseil 8 bis zur Mitte
des Aufzuggurts 7. Eine weitere Reihe von Dornen 29 kontaktiert, von der anschlussleitungszugewandten
Seite der Kontaktierungs-Teilvorrichtung 500' bzw. 500" aus, das zweit-äußerste vorbeilaufende
Zugseil 8 und von diesem Zugseil 8 aus gesehen, jedes zweite Zugseil 8 bis zur Mitte
des Aufzuggurts 7. Eine weitere Reihe von Dornen 29 kontaktiert die übrigen vorbeilaufenden
Zugseile 8.
[0115] In dem in Fig. 12 gezeigten Ausführungsbeispiel ist die Kontaktierungs-Teilvorrichtung
500' bzw. 500" für einen Aufzugsgurt 7 mit zwölf Zugseilen 8 in einem gemeinsamen
Kunststoffmantel 31 mit einem dazu senkrechten Flachkabel 100 mit zwölf Adern 11 verbunden.
[0116] Diese Kontaktierungs-Teilvorrichtung 500', 500" weist drei Reihen mit Kontaktelementen
26 auf, die hier beispielhaft jeweils in Dreier-Gruppen aufgeteilt sind. Wenn man
die in Fig. 12 gezeigte Orientierung beibehält und von der anschlussleitungsabgewandten
Seite der Kontaktierungs-Teilvorrichtung 500' bzw. 500" beginnend zählt, dann kontaktiert
eine Reihe von Kontaktelementen 26 das zweite, vierte und sechste Zugseil 8. Eine
zweite Reihe aus zwei Gruppen von Kontaktelementen 26 kontaktiert das erste, dritte,
fünfte, achte, zehnte und zwölfte Zugseil 8. Eine dritte Reihe von Kontaktelementen
26 kontaktiert das siebte, neunte und elfte Zugseil 8.
[0117] Wenn man die Zugseile 8 des Aufzugsgurts 7, wie oben beschrieben zählt, ist von links
nach rechts das erste Zugseil 8 durch die Kontaktelemente 26 elektrisch mit der ersten
Ader 11 des Flachkabels 100, zweite Zugseil 8 ist mit der siebten Ader 11, das dritte
Zugseil 8 ist mit der dritten Ader 11, das vierte Zugseil 8 ist mit der neunten Ader
11, das fünfte Zugseil 8 ist mit der fünften Ader 11, das sechste Zugseil 8 ist mit
der elften Ader 11, das siebte Zugseil 8 ist mit der zweiten Ader 11, das achte Zugseil
8 ist mit der achten Ader 11, das neunte Zugseil 8 ist mit der vierten Ader 11, das
zehnte Zugseil 8 ist mit der zehnten Ader 11, das elfte Zugseil 8 ist mit der sechsten
Ader 11 und das zwölfte Zugseil 8 ist mit der zwölften Ader 11 verbunden.
[0118] Diese "Matrix-Anordnung" ist durch die Größe der Kontaktelemente 26 bedingt, die
einen Durchmesser von mehr als einem Zugseilabstand bzw. von mehr als einem Aderabstand
aufweisen. Die Kontaktierungseinrichtung 5 weist zwei Teile auf, nämlich einem Boden
35 und einem Deckel 36. Zur Montage wird das Flachkabel 100, d.h. die Anschlussleitung
10, bis zum Anschlag in die Kontaktierungs-Teilvorrichtung 500', 500" eingeführt,
woraufhin diese mit vier Kunststoffschnappern 37 zusammen geklipst wird. Somit ist
das Flachkabel 100 in der Kontaktierungs-Teilvorrichtung 500', 500" arretiert.
[0119] Um den elektrischen Kontakt zwischen den Zugseilen 8 und Adern 11 durch die Kontaktelemente
26 herzustellen, werden die beiden Kontaktierungs-Teilvorrichtungshälften 35 und 36
mit vier Spannschrauben 33 und zugehörigen Muttern 34 gegeneinander gepresst. Durch
die zusätzliche Kraft, die von den Spannschrauben 33 ausgeht, werden die Zugseile
8 und Adern 11 abisolierfrei von den Kontaktelementen 26 berührungskontaktiert.
[0120] Fig. 13 zeigt den Schnitt durch die Kontaktierungs-Teilvorrichtung 500', 500" aus
Figur 12 entlang der Linie A-A.
[0121] Boden 35 und Deckel 36 der Kontaktierungs-Teilvorrichtung 500', 500" werden durch
die Spannschrauben 33 und zugehörige Muttern 34, wie im Zusammenhang mit Fig. 12 bereits
beschrieben, zusammengepresst. Somit durchdringen die Kontaktelemente 26 (siehe X-Kreis)
die Adern 11 des Flachkabels 100 und durchdringen die Zugseile 8 des Aufzugsgurts
7 teilweise. Dadurch schaffen die Kontaktelemente 26 eine elektrische Verbindung zwischen
beiden.
[0122] Die Kunststoffschnapper 37 des Kontaktierungseinrichtungsdeckels 36 befinden sich
nicht mehr in Anlage zu Einrastschultern des Kontaktierungseinrichtungsbodens 35,
da Boden 35 und Deckel 36, durch die Spannschrauben 33, in erhöhtem Maße zusammengepresst
sind.
[0123] Auf der Oberseite des Aufzugsgurts 7, d.h. auf der der Anschlussleitung 10 zugewandten
Seite, ist der Mantel 31 dünn. Er hat etwa die Stärke des Kabelmantels der Anschlussleitung
10. Der Mantel 31 auf der Unterseite des Aufzugsgurts 7, d.h. auf der dem Boden der
Kontaktierungseinrichtung 5 zugewandten Seite, weist eine ausgeprägte Lauffläche zum
Rollen über die Tragrollen 14, 16 und Antriebsrollen 18 der Fördereinrichtung 2 auf,
siehe Fig. 2 und 3.
[0124] Ein 20-fach vergrößerter Ausschnitt des mit X markierten kreisförmigen Bereiches
in Fig. 13 ist in Fig. 14 gezeigt.
[0125] Die Kontaktelemente 26 in der Kontaktelementhalterung 30 sind in dieser beispielhaften
Ausführungsform einer Kontaktierungs-Teilvorrichtung 500', 500" als Einzeldorne 29
ausgebildet, die in Fig. 14 als Kontaktstifte bezeichnet werden.
[0126] Durch die Kraftbeaufschlagung von den Spannschrauben 33 haben die Einzeldorne 29
die Adern 11 der Anschlussleitung 10 vollständig durchdrungen. Sie haben auch die
Zugseile 8 des Aufzugsgurts 7 abisolierfrei durch den Mantel 31 kontaktiert. Die Kontaktelemente
26, d.h. die Einzeldorne 29, stellen eine elektrische Verbindung zwischen den Adern
11 der Anschlussleitung 10 und den Zugseilen 8 des Aufzugsgurts 7 her.
[0127] Durch die konische Form der Einzeldornen 29 werden die Verseilungen der Stahlseile,
also der Zugseile 8, stärker gedehnt. Dies führt zu einem verbesserten elektrischen
Kontakt gegenüber geraden, zum Beispiel nagelförmigen, Kontaktelementen 26.
[0128] Die PU-Schicht des Mantels 31 ist auf der dornabgewandten Seite erheblich dicker:
Auf der einen Seite verleiht er dem Aufzugsgurt 7 so gute Abrolleigenschaften und
auf der anderen Seite weist er eine dünne Schicht auf, die zur Kontaktierung durchdrungen
werden muss.
[0129] Fig. 15 zeigt den Schnitt durch der Kontaktierungs-Teilvorrichtung 500'. 500" aus
Figur 12 entlang der Linie
B-B.
[0130] Der Mantel 31 des Aufzugsgurts 7 hat auf der dem Boden 35 zugewandten Seite eine
Lauffläche mit Kamm-Struktur. Jeder Höcker dieses Kamms hat die Breite von zwei Zugseilen
8 und dient der Traktion des Aufzugsgurts 7 beim Auf- und Abrollen über die Trag-
und Antriebsrollen 14,16 und 18 der Fördereinrichtung 2, siehe Figuren 2 und 3.
[0131] Auf der dem Deckel 36 zugewandten Seite ist der Mantel 31 des Aufzugsgurts 7 so dünn
wie möglich, um eine einfache Kontaktierung der Zugseile 8 durch die Einzeldorne 29
zu gestatten, die aus den Kontakthaltern 30 hervorragen.
[0132] Die Einzeldornen 29 durchstoßen das Flachkabel 100 an den Stellen an denen die Adern
11 verlaufen und kontaktieren so die Adern 11 der Anschlussleitung 10 und die Zugseile
8 des Aufzugsgurts 7 gleichzeitig und abisolierfrei.
1. Einrichtung (3) zur Überwachung eines Aufzugsgurts (7) mit wenigstens zwei in einem
elektrisch isolierenden Mantel (31) eingebetteten elektrisch leitfähigen Zugseilen
(8), welche elektrisch gegeneinander isoliert und parallel zueinander in einer gemeinsamen
Ebene liegend im Mantel (31) verlaufen, mittels Widerstandsmessung, umfassend:
eine Kontaktierungseinrichtung (5) mit wenigstens einer Kontaktierungsvorrichtung
(50, 50'), die mit Kontaktelementen (26) für jedes der wenigstens zwei Zugseile (8)
zur abisolierfreien Berührungskontaktierung der Zugseile (8) durch den elektrisch
isolierenden Mantel (31) ausgerüstet ist;
ein Widerstandsmesssystem (4), welches mit Hilfe der Kontaktelemente (26) elektrisch
mit den Zugseilen (8) des Aufzugsgurts (7) verbindbar ist;
wobei das Widerstandsmesssystem (4) dazu eingerichtet ist, den elektrischen Widerstand
wenigstens eines Zugseils (8) mittels Vierleitermessung, d.h. mit getrennter Kontaktierung
für Stromfluss und Spannungsmessung, zu ermitteln, indem es die Einspeisung eines
Mess-Hilfsstroms über die Stromflusskontaktierung und damit das Fließen des Mess-Hilfsstroms
entlang des wenigstens einen Zugseils (8) veranlasst, und über die Spannungsmessungskontaktierung
eine an dem wenigstens einen Zugseil (8) abfallende elektrische Spannung abgreift,
und mit Hilfe dieser und des bekannten Mess-Hilfsstroms den elektrischen Zugseil-Widerstand
ermittelt.
2. Überwachungseinrichtung (3) nach Anspruch 1, wobei die Kontaktierungseinrichtung (5)
zwei Kontaktierungsvorrichtungen (50, 50') umfasst, von denen die eine zur Anordnung
an einem Ende und die andere zur Anordnung am anderen Ende des Aufzugsgurts (7) vorgesehen
ist, so dass der elektrische Widerstand von Zugseilen (8) zwischen den beiden Kontaktierungsvorrichtungen
(50, 50') messbar ist.
3. Überwachungseinrichtung (3) nach Anspruch 1, wobei die Kontaktierungseinrichtung (5)
eine Kontaktierungsvorrichtung (50) umfasst, die zur Anordnung an nur einem Ende des
Aufzugsgurts (7) vorgesehen ist, und wobei die Überwachungseinrichtung (3) dazu ausgelegt
ist, den elektrische Widerstand wenigstens zweier Zugseile (8) des Aufzugsgurts (7)
zu messen, die mittels elektrischer Verbindung (9) am anderen Ende des Aufzugsgurts
(7) elektrisch miteinander in Serie geschaltet sind.
4. Überwachungseinrichtung (3) nach einem der Ansprüche 1 bis 3, bei der
- die wenigstens eine Kontaktierungsvorrichtung (50 bzw. 50, 50') sowohl der Stromflusskontaktierung
als auch der Spannungsmessungskontaktierung dient, oder
- die wenigstens eine Kontaktierungsvorrichtung (50 bzw. 50, 50') wenigstens eine
Stromkontaktierungs-Teilvorrichtung (500') für die Stromflusskontaktierung und wenigstens
eine Spannungskontaktierungs-Teilvorrichtung (500") für die Spannungsmessungskontaktierung
umfasst.
5. Überwachungseinrichtung (3) nach einem der Ansprüche 1 bis 4, wobei die Kontaktierungseinrichtung
(5) wenigstens eine Anschlussleitung (10) aufweist, welche der elektrischen Verbindung
der Kontaktelemente (26) mit dem Widerstandsmesssystem (4) dient.
6. Überwachungseinrichtung (3) nach Anspruch 5, wobei die Anschlussleitung (10) als Flachkabel
(100) ausgebildet ist und die Kontaktelemente (26) jeweils ein Zugseil (8) des Aufzugsgurts
(7) mit einer Ader (11) des Flachkabels (100) elektrisch kontaktieren, und wobei das
Flachkabel (100) eine Anzahl von Adern (11), die der Anzahl von Zugseilen (8) im Aufzugsgurt
(7) entspricht, aufweist.
7. Überwachungseinrichtung (3) nach Anspruch 6, wobei die Kontaktelemente (26) auch die
Adern (11) des Flachkabels (100) abisolierfrei kontaktieren.
8. Überwachungseinrichtung (3) nach Anspruch 7, wobei die Kontaktelemente (26) als Kontaktdorne
ausgebildet sind.
9. Überwachungseinrichtung (3) nach Anspruch 8, wobei die Kontaktdorne Einzeldorne (29)
sind, die dazu ausgebildet sind, gemeinsam jeweils eine Ader (11) des Flachkabels
(100) mit einem Zugseil (8) des Aufzugsgurts (7) zu kontaktieren, indem ein- und derselbe
Einzeldorn (29) von einer Seite kommend sowohl die Flachkabelader (11) als auch das
Zugseil (8) durchdringt, wobei die Dorndurchdringung der Flachkabelader (11) vollständig,
und diejenige des Zugseils (8) wenigstens teilweise ist.
10. Überwachungseinrichtung (3) nach Anspruch 8, wobei die Kontaktdorne Doppeldorne sind,
die zwischen dem Aufzugsgurt (7) und dem Flachkabel (100) angeordnet sind und deren
beide Teildorne (27, 28 bzw. 27', 28') sich in entgegengesetzte Richtungen erstrecken,
wobei die
Doppeldorne dazu ausgebildet sind, jeweils eine Ader (11) des Flachkabels (100) mit
einem Zugseil (8) des Aufzugsgurts (7) zu kontaktieren, indem ein Teildorn (28, 28')
die Flachkabelader (11) und der andere Teildorn (27, 27') das Zugseil (8) wenigstens
teilweise durchdringen.
11. Überwachungseinrichtung (3) nach einem der Ansprüche 6 bis 10, wobei das Flachkabel
(100) im rechten Winkel zum Aufzugsgurt (7) angeordnet ist und im Kontaktierungsbereich
in einer Ebene parallel zur vom Aufzugsgurt (7) aufgespannten Ebene liegt.
12. Überwachungseinrichtung (3) nach einem der Ansprüche 1 bis 11, wobei die Kontaktelemente
(26) in wenigstens zwei Reihen angeordnet sind, wobei die Kontaktelemente (26) einen
Durchmesser aufweisen welcher größer ist als der Abstand zwischen jeweils zwei Zugseilen
(8).
13. Aufzugsanlage (1) umfassend
- wenigstens einen Aufzugskorb (6),
- eine Fördereinrichtung (2) für den wenigstens einen Aufzugskorb (6), wobei die Fördereinrichtung
(2) wenigstens einen Aufzugsgurt (7) mit mehreren Zugseilen (8) aufweist, die am Aufzugskorb
(6) befestigt sind, und
- eine Einrichtung (3) zur Überwachung des Aufzugsgurts (7) nach einem der Ansprüche
1 bis 12.
14. Verfahren zur Überwachung von Aufzugsgurten (7) mit wenigstens zwei in einem elektrisch
isolierenden Mantel (31) eingebetteten elektrisch leitfähigen Zugseilen (8), welche
elektrisch gegeneinander isoliert und parallel zueinander in einer gemeinsamen Ebene
liegend im Mantel (31) angeordnet sind, mittels Widerstandsmessung, wobei das Verfahren
mit Hilfe einer Überwachungseinrichtung (3) durchgeführt wird, wobei die Überwachungseinrichtung
(3) ein Widerstandsmesssystem (4) umfasst, das mittels abisolierfreier Berührungskontaktierung
mit den Zugseilen (8) durch deren elektrisch isolierenden Mantel (31) elektrisch verbunden
ist, nämlich mit Hilfe einer Kontaktierungseinrichtung (5) mit wenigstens einer Kontaktierungsvorrichtung
(50, 50'), die Kontaktelemente (26) für jedes der wenigstens zwei Zugseile (8) aufweist,
wobei eine Kontaktierungsvorrichtung (50 bzw. 50, 50') an einem Ende oder an beiden
Enden des Aufzugsgurts angeordnet ist,;
wobei das Verfahren folgende Schritte umfasst, um den elektrischen Widerstand von
wenigstens einem elektrisch leitenden Zugseil (8) mit Hilfe von Vierleitermessung,
d.h. mit getrennter Kontaktierung für Stromfluss und Spannungsmessung, zu ermitteln:
ein Mess-Hilfsstrom wird über die Stromflusskontaktierung in das wenigstens eine Zugseil
(8) eingespeist, so dass das wenigstens eine Zugseil (8) über die Länge des Aufzugsgurts
(7) von diesem Mess-Hilfsstrom durchflossen wird;
eine an dem wenigstens einen Zugseil (8) abfallende elektrische Spannung wird über
die Spannungsmessungskontaktierung abgegriffen;
mit Hilfe der abgegriffenen elektrischen Spannung und dem bekannten Mess-Hilfsstrom
wird der elektrische Zugseil-Widerstand ermittelt.
15. Verfahren nach Anspruch 14, wobei die Überwachungseinrichtung (3) gemäß einem der
Ansprüche 1 bis 12 ausgebildet ist.