Gebiet der Erfindung
[0001] Die Erfindung betrifft ein Räumfahrzeug mit einer Kehrblasanordnung, wobei die Kehrblasanordnung
um eine durch das Räumfahrzeug verlaufende Vertikalachse einstellbar verschwenkbar
ist und eine um ihre Längsachse rotierend antreibbare Kehrwalzenbürste sowie mehrere
in Fahrtrichtung vor und entlang der Kehrwalzenbürste beidseits der Vertikalachse
angeordnete Blasluftöffnungen aufweist. Ferner betrifft die Erfindung ein Verfahren
zum Betrieb eines Kehrblasräumfahrzeugs für die Schneeräumung.
Hintergrund
[0002] Aus
EP-A-0 189 371 ist ein Schneeräumfahrzeug bekannt, welches jeweils an einem Ende der Kehrwalzenbürste
eine Austrittsöffnung für Blasluft aufweist. Je nach Stellung der Kehrwalzenbürste
wird die eine oder die andere Austrittsöffnung aktiviert, so dass vom jeweiligen Ende
der Kehrwalzenbürste her ein Luftstrom für das Abführen von Schnee erzeugt wird. In
EP-A-0 288 436 ist ein Schneeräumfahrzeug gemäss Oberbegriff gezeigt, bei welchem in der für die
Schneeräumung vorgesehenen Einstellung der Kehrblasanordnung vor der Kehrwalzenbürste
eine endseitige und eine mittige Blasluftöffnung aktiviert sind. Soll der Schnee auf
die andere Seite der Kehrblasanordnung geblasen werden, so werden zwei entgegengesetzt
gerichtete Blasluftöffnungen aktiviert und die zuvor genannten Blasluftöffnungen werden
deaktiviert. Solche Schneeräumfahrzeuge haben sich bewährt. Sie werden insbesondere
für die Schneeräumung auf Start- und Landebahnen für Flugzeuge eingesetzt, wo grosse
Schneemengen rasch beseitigt werden müssen.
Darstellung der Erfindung
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, ein verbessertes Schneeräumfahrzeug zu
schaffen. Insbesondere soll während einer Fahrt in eine Richtung eine noch grössere
Fläche sicher und noch schneller vom Schnee befreit werden können.
[0004] Diese Aufgabe wird bei einem Schneeräumfahrzeug der eingangs genannten Art dadurch
gelöst, indem die Kehrblasanordnung so ausgestaltet ist, dass beidseits der Vertikalachse
angeordnete Blasluftöffnungen zum gleichzeitigen, gleichwirkenden Blasen betreibbar
sind.
[0005] Es hat sich gezeigt, dass durch die damit erzielbare bessere Blasluftverteilung,
insbesondere die gleichmässigere Blasluftverteilung, entlang der Kehrwalzenbürste
eine deutlich bessere Abfuhr des vom Pflug zurück gelassenen Schnees bzw. des von
der Kehrwalzenbürste gelösten Schnees erzielbar ist. Dies führt zu einem verbesserten
Kehrergebnis, besonders bei hohen Fahrgeschwindigkeiten. Die bessere Abfuhr des Schnees
durch die gleichgerichteten bzw. gleichwirkenden Blasluftöffnungen beidseits der Mitte
der Kehrwalzenbürste bzw. beidseits der Vertikalachse, erlaubt es auch, die Kehrwalzenbürste
weniger stark abzuwinkeln, woraus eine Vergrösserung der Arbeitsfläche resultiert.
Es zeigt sich als weiterer Vorteil, dass durch die Vielzahl der Blasluftöffnungen
entlang der Kehrwalzenbürste ein grösseres Luftvolumen mit geringerer Geschwindigkeit
im Vergleich zu der bekannten Lösung mit nur einer oder zwei einseitigen Blasluftöffnungen
erzielbar ist. Diese müssen mit sehr hoher Luftgeschwindigkeit arbeiten, um ein gutes
Resultat zu erzielen. Dies erhöht aber auch die Gefahr, dass durch seitlich weit weg
geworfenen Schnee Flugzeuge oder Fahrzeuge oder stationäre Einrichtungen beschädigt
werden. Die erfindungsgemässe Lösung mit den mehreren beidseits der Mitte der Kehrwalzenbürste
gleichzeitig gleichwirkend betreibbaren Blasluftöffnungen vermeidet die Gefahr solcher
Schäden weitgehend. Gleichwirkend meint dabei die Bewegung des Schnees in dieselbe
generelle Richtung nach links oder rechts vom Schneeräumfahrzeug aus gesehen bzw.
das nicht gegeneinander gerichtete Blasen der Blasluftöffnungen.
[0006] Bevorzugt ist, dass bei einem Schneeräumfahrzeug auf jeder Seite der Vertikalachse
zwei oder mehr Blasluftöffnungen vorgesehen sind, die entlang der Kehrbürste gleichwirkend
einen Blasluftstrom erzeugen können. Bei einer Kehrwalzenbürste von 4 bis 6 Meter
Länge sind vier Blasluftöffnungen entlang der Bürste bevorzugt, bei einer Kehrwalzenbürste
von mehr als 6 Meter Länge werden bevorzugt mehr als vier und insbesondere sechs gleichzeitig
und gleichwirkend angeordnete Blasluftöffnungen vorgesehen. Gerade bei so grossen
Kehrwalzenbürsten, deren stets gleichmässige Auflage auf dem zu reinigenden Grund
nicht einfach zu beherrschen ist, kann die Vielzahl von Blasluftöffnungen beidseits
der Vertikalachse die Schneeräumung deutlich verbessern. Allenfalls können auch nur
drei Blasluftöffnungen vorgesehen sein, wobei je eine Blasluftöffnung auf einer Seite
der Walzenbürste und eine Blasluftöffnung in der Mitte der Walzenbürste bzw. bei der
Vertikalachse vorgesehen ist.
[0007] Bevorzugt ist, dass die Blasluftöffnungen im Wesentlichen gleichmässig voneinander
beabstandet sind. Die grosse Anzahl der Blasluftöffnungen entlang der Kehrwalzenbürste
bei gleichmässigem Abstand derselben ermöglicht es besonders gut, einen Luftstrom
zu erzeugen, der über die ganze Länge der Kehrwalzenbürste konstant wirksam ist. Weiter
ist es bevorzugt, dass die Blasluftöffnungen einzeln oder gruppenweise zur Änderung
von deren Blasrichtung schwenkbar angeordnet sind. Damit ist der Winkel des jeweiligen
Blasluftstroms zur Längsachse der Kehrwalzenbürste in einer Horizontalebene einstellbar.
Dies ermöglicht es einerseits auf einfache Weise, bei der Umstellung von Rechts- zu
Linksreinigung (mit entsprechender Verschwenkung des Schneepflugs und der Kehrwalzenbürste)
auch die Blasluftöffnungen auf die geänderte Reinigungsrichtung einzustellen. Die
Schwenkbarkeit der Blasluftöffnungen erlaubt es aber auch bei gleichbleibender Reinigungsrichtung
den Luftstrom entlang der Kehrwalzenbürste verschieden einzustellen. Damit kann der
Schnee gezielter vor der Kehrwalzenbürste entfernt werden. Die Verstellung kann für
jede Blasluftöffnung einzeln erfolgen oder allenfalls für Gruppen von Blasluftöffnungen
gemeinsam. Die Verstellung kann mechanisch von Hand ausführbar sein oder auch elektromotorisch
oder mit hydraulischem Antrieb. Insbesondere kann die Verstellung durch eine mechanische
Anordnung von der Schwenkbewegung der Kehrwalzenbürste abgeleitet bzw. von dieser
mechanisch auf die Blasluftöffnungen übertragen werden, zum Beispiel durch eine Gestängeanordnung.
Insbesondere kann die Verstellung auch durch eine elektronische Steuerungseinrichtung
bestimmt werden. Dies erlaubt es auf einfache Weise für verschiedene Räumanforderungen
verschiedene Blasluftverteilungen vorzusehen. Sofern die Blasluftöffnungen nicht schwenkbar
angeordnet sind, so ist für die Umstellung der Blasrichtung nach links oder rechts
eine zweite Anordnung von Blasluftöffnungen mit entgegengesetzter Blasrichtung vorzusehen.
[0008] Eine Neigung der Blasluftöffnungen auf die zu räumende Oberfläche hin oder von dieser
weg kann ebenfalls vorgesehen sein, ansonsten ist dieser Winkel der Blasluftöffnungen
fest eingestellt. Er kann für alle Blasluftöffnungen gleich oder für einzelne Blasluftöffnungen
unterschiedlich sein.
[0009] Weiter ist es eine bevorzugte Ausführung, dass Blasluftöffnungen einzeln oder gruppenweise
entlang der Kehrwalzenbürste verschiebbar angeordnet sind. Durch die Verschiebung
entlang bzw. im Wesentlichen parallel zur Längsachse der Kehrwalzenbürste kann ebenfalls
auf den Blasluftstrom eingewirkt werden. Dabei ist es besonders vorteilhaft, wenn
die in Blasluftrichtung äusserste bzw. erste Blasluftöffnung soweit verschiebbar ist,
dass sie ausserhalb des von der Kehrwalzenbürste beaufschlagten Bereichs zu liegen
kommt. Damit wird erreicht, dass der Blasluftstrom auf der ganzen Länge der Kehrwalzenbürste
wirksam ist. Bei einer bevorzugten Ausführung sind jeweils zwei oder drei Blasluftöffnungen
auf jeder Seite der Vertikalachse an einem gemeinsamen Träger angeordnet, wobei der
jeweilige Träger entlang der Kehrwalzenbürste verschiebbar ist und die jeweiligen
Blasluftöffnungen am Träger schwenkbar angeordnet sind. Dies ergibt eine konstruktiv
einfache Lösung mit der die genannten Vorteile der Verschwenkung und Verschiebung
erzielbar sind.
[0010] Bevorzugt ist es weiter, dass zusätzlich mindestens eine Blasluftöffnung in Fahrtrichtung
hinter der Kehrwalzenbürste angeordnet ist, insbesondere, dass mindestens zwei verschwenkbare
Blasluftöffnungen hinter der Kehrwalzenbürste angeordnet sind.
[0011] Das Schneeräumfahrzeug kann auf bekannte Weise ein Fahrzeug mit eigenem Fahrantrieb
und einem frontseitigen Schneepflug sein. Alternativ kann das Schneeräumfahrzeug ein
ziehbares Fahrzeug ohne eigenen Fahrantrieb sein, so dass es als Anhänger hinter einem
Fahrzeug mit Schneepflug mitgeführt wird. Insbesondere für diesen Fall ist es eine
bevorzugte Variante, dass die Blaslufterzeugung separat für jeweils eine Gruppe von
Blasluftöffnungen erfolgt.
[0012] Der Erfindung liegt weiter die Aufgabe zu Grunde eine verbesserte Schneeräumung mit
einem Kehrblasräumfahrzeug zu schaffen.
[0013] Diese Aufgabe wird mit einem Verfahren zum Betrieb eines Kehrblasräumfahrzeugs, dadurch
erzielt, dass mittels mindestens vier gleichwirkend und gleichzeitig jeweils einen
Blasluftstrom abgebenden Blasluftöffnungen entlang der Kehrwalzenbürste ein Luftstrom
aus einander überlagernden einzelnen Blasluftströmen erzeugt wird.
[0014] Es hat sich gezeigt, dass durch die damit erzielbare bessere, insbesondere gleichmässigere
Blasluftverteilung entlang der Kehrwalzenbürste eine deutlich bessere Abfuhr des vom
Pflug zurück gelassenen Schnees bzw. des von der Kehrwalzenbürste gelösten Schnees
erzielbar ist. Dies führt zu einem verbesserten Kehrergebnis. Die bessere Abfuhr des
Schnees durch die gleichgerichteten bzw. gleichwirkenden Blasluftöffnungen entlang
der Kehrwalzenbürste bzw. beidseits der Vertikalachse, erlaubt es auch, die Kehrwalzenbürste
weniger stark abzuwinkeln, woraus eine Vergrösserung der Arbeitsfläche resultiert.
Es zeigt sich als weiterer Vorteil, dass durch die Vielzahl der Blasluftöffnungen
entlang der Kehrwalzenbürste ein grösseres Luftvolumen mit geringerer Geschwindigkeit
im Vergleich zu der bekannten Lösung mit nur einer oder zwei einseitigen Blasluftöffnungen
erzielbar ist. Diese müssen mit sehr hoher Luftgeschwindigkeit arbeiten, um ein gutes
Resultat zu erzielen. Dies erhöht aber auch die Gefahr, dass durch seitlich weit weg
geworfenen Schnee Flugzeuge oder Fahrzeuge oder stationäre Einrichtungen beschädigt
werden. Die Lösung mit den mehr als zwei und beidseits der Mitte der Kehrwalzenbürste
gleichwirkend betreibbaren Blasluftöffnungen ergibt eine geringere Gefahr solcher
Schäden.
[0015] Bevorzugt sind die Blasluftöffnungen im Wesentlichen im gleichen Abstand voneinander
entlang der Kehrwalzenbürste angeordnet und werden so betrieben, dass sich entlang
der Kehrwalzenbürste ein möglichst gleichmässiger kombinierter Blasluftstrom ergibt.
Eine weitere bevorzugte Betriebsart ist, dass solche Blasluftöffnungen, die sich am
Ende des Blasluftstroms befinden, insbesondere die beiden letzten Blasluftöffnungen,
mehr in Fahrtrichtung abgewinkelt geschwenkt werden, um den Schnee gezielter gegen
den Fahrtwind abzusetzen. Es ist bevorzugt, dass verschiedene Stellungen der Blasluftöffnungen
in einer elektronischen Steuerung des Schneeräumfahrzeugs gespeichert und abrufbar
sind.
Kurze Beschreibung der Zeichnungen
[0016] Weitere Ausgestaltungen, Vorteile und Anwendungen der Erfindung ergeben sich aus
den abhängigen Ansprüchen und aus der nun folgenden Beschreibung anhand der Figuren.
Dabei zeigen:
Figur 1 schematisch eine Draufsicht auf eine Ausführungsform eines Schneeräumfahrzeugs;
Figur 2 eine schematische Draufsicht gemäss Figur 1 mit einer bevorzugten Einstellung
der Blasluftöffnungen;
Figur 3 eine weitere schematische Draufsicht auf das Schneeräumfahrzeug von Figur
1 zur Erläuterung der Schwenkbarkeit der Blasluftöffnungen;
Figur 4 eine weitere Draufsicht gemäss Figur 1 zur Erläuterung einer möglichen Stellung
der Blasluftöffnungen;
Figur 5 eine Darstellung gemäss Figur 1 zur Erläuterung der Verschiebbarkeit von Blasluftöffnungen;
Figur 6 eine Darstellung gemäss Figur 1 mit Blasluftöffnungen hinter der Kehrwalzenbürste;
Figur 7 eine schaubildliche Darstellung einer Kehrblasanordnung mit einem gemeinsamen
Träger für jeweils zwei Blasluftöffnungen;
Figur 8 das Beispiel von Figur 7 mit einer anderen Stellung der Träger;
Figur 9 ein Beispiel für ein Schneeräumfahrzeug ohne eigenen Fahrantrieb und für die
Anordnung von Radialgebläsen; und
Figur 10 eine Darstellung zur Erläuterung der Räumbreite der Kehrbürste.
Weg(e) zur Ausführung der Erfindung
[0017] In Figur 1 und weiteren Figuren ist ein selbstfahrendes Schneeräumfahrzeug 1 schematisch
und in Draufsicht von oben dargestellt. Das Fahrzeug steht au der Fläche, auf der
sich der zu räumende Schnee befindet und die zum Beispiel eine Start- und Landebahn
eines Flughafens ist, und fährt zur Schneeräumung in Richtung des Pfeils F. Das Fahrzeug
ist schematisch mit einer Führerkabine 2 und den Rädern 3 angedeutet. Ein solches
Fahrzeug weist die bei Schneeräumfahrzeugen üblichen Antriebe auf, die hier nicht
weiter erläutert werden. Das Fahrzeug ist mit einem Schneepflug 20 ausgerüstet, was
hier ebenfalls nicht weiter erläutert wird, da dies dem Fachmann für Schneeräumfahrzeuge
bekannt ist. In Figur 1 ist der Schneepflug 20 in der Stellung für die Schneeräumung
in der Figur nach rechts dargestellt und strichliniert mit 20' bezeichnet um die Stellung
anzudeuten, in die der Schneepflug für eine Schneeräumung in der Figur nach links
gebracht werden kann. Das Fahrzeug ist weiter mit einer Kehrblasanordnung 10 ausgerüstet,
welche eine um eine Vertikalachse 13 schwenkbare Kehrwalzenbürste 4 aufweist. Solche
Kehrblasanordnungen mit einer Kehrwalzenbürste und deren Schwenkbarkeit sind dem Fachmann
bekannt und die Schwenklagerung und der Antrieb zur Rotation der Bürste werden hier
nicht weiter erläutert. Die Bürste kann entlang ihrer Längsachse einteilig oder aus
mehreren Teilen gebildet sein. In Figur 1 ist die Kehrwalzenbürste 4 in der Stellung
gezeigt, die für die Stellung des Pflugs 20 bzw. die Schneeräumung in der Figur nach
rechts geeignet ist. Mit der Kehrwalzenbürste 4' in strichlinierter Darstellung ist
die Stellung für die Schneeräumung nach links angedeutet.
[0018] In der schematischen Darstellung von Figur 1 und weiteren Figuren sind die Blasluftöffnungen
der Kehrblasanordnung lediglich durch Kreise angedeutet. Die Ausgestaltung der Blasluftöffnungen
als einfache runde oder eckige Öffnungen eines Rohrs oder als düsenartig geformte
Auslässe eines Rohrs oder an einem Rohr, die die Blasluft in der Regel horizontal
austreten lassen, sind dem Fachmann bekannt. In den Figuren 7 und 8 wird ein Beispiel
im Detail gezeigt. Die Blasluftöffnungen stehen über nicht dargestellte Rohrleitungen
mit einer Einrichtung 11 zur Drucklufterzeugung in Verbindung. Diese Einrichtung 11
kann auf beliebige dem Fachmann bekannte Weise ausgeführt sein und kann zum Beispiel
ein elektrisch angetriebenes Radialgebläse sein.
[0019] Gemäss der Erfindung sind Blasluftöffnungen, die beidseits der Vertikalachse 13 entlang
der Kehrwalzenbürste 4 angeordnet sind, zum gleichwirkenden Abgeben der Blasluft vorgesehen.
Dies ist in Figur 1 mit einem Beispiel von vier Blasluftöffnungen 5, 6, 7 und 8 dargestellt.
Es können auch nur drei Blasluftöffnungen vorgesehen sein oder es können mehr als
vier Blasluftöffnungen vorgesehen sein. Gleichwirkend sind die Blasluftöffnungen,
indem sie den Schnee auf dieselbe Räumseite blasen, also nach links oder rechts. In
Figur 1 ist mit den angedeuteten kegelförmigen Luftströmungen 5' (aus der Blasluftöffnung
5) bzw. 6' (aus Öffnung 6) bzw. 7' (aus Öffnung 7) und 8' aus der Blasluftöffnung
8 das Blasen des Schnees nach rechts dargestellt, was auch der Stellung des Pflugs
20 und der Kehrwalzenbürste entspricht. Die gleichwirkenden Luftströmungen, die entlang
der Kehrwalzenbürste erzeugt werden, ergeben dabei die bei den Vorteilen der Erfindung
genannten positiven Effekte. Insbesondere ist es möglich, die Kehrwalzenbürste weniger
stark schief zu stellen, was eine grössere Räumbreite ergibt. Figur 10 zeigt dies
schematisch mit den Winkeln α' und α'' für zwei verschiedene Stellungen der Kehrbürste,
wobei der geringere Winkel α' zur grösseren Räumbreite a' der Kehrbürste 4 führt im
Vergleich zum grösseren Winkel α'', der zur geringeren Räumbreite α" führt.
[0020] Während an Hand von Figur 1 die grundsätzliche Konfiguration mit mehreren gleichwirkenden
Blasluftöffnungen dargestellt worden ist, zeigt Figur 2 eine bevorzugte Einstellung,
bei welcher die Blasluftöffnungen so angeordnet sind, dass sich deren Luftströmungen
5', 6', 7' und 8' bzw. deren Wirkbereiche überschneiden. Bevorzugt ist auch, dass
alle oder einige der Blasluftöffnungen entlang der Kehrwalzenbürste voneinander denselben
Abstand a aufweisen.
[0021] Die Blasluftöffnungen sind vorzugsweise schwenkbar angeordnet, so dass sie von der
Stellung gemäss Figur 1 in die Stellung gemäss Figur 2 schwenkbar sind. Es ist in
diesem Fall für jede Blasluftöffnung eine Schwenkachse vorgesehen, die die entsprechende
Drehung und damit die Richtungsanpassung der kegelförmigen Luftströmung erlaubt. Die
Schwenkung kann motorisch erfolgen und sie kann von einer elektronischen Steuerung
bewirkt werden, angepasst an die Stellung der Kehrwalzenbürste 4 und auch an den Pflug
20. Es ist in Figur 2 gut ersichtlich, wie die beispielsgemäss betriebenen Blasöffnungen
das Abführen von Schnee auf besonders gute Weise ermöglichen.
[0022] Figur 3 zeigt zur Erläuterung die Stellung für das Räumen nach rechts und die Stellung
für das Räumen nach links. Es ist zur Vereinfachung der Zeichnung nur für die Blasluftöffnung
5 bzw. deren Luftströmung 5' dargestellt, dass beim Schwenken der Kehrwalzenbürste
4 in die mit der Bezugsziffer 4' gezeigte Position auch die Blasluftöffnung 5 einerseits
mit der Kehrwalzenbürste 4 zusammen gedreht wird und zusätzlich in die Stellung geschwenkt
wird, dass ihre Luftströmung wie mit der Bezugsziffer 5'' dargestellt verläuft, so
dass der Schnee nach links geblasen wird. Dies würde entsprechend auch für die Blasluftöffnungen
6, 7 und 8 gelten. Alternativ zu derart schwenkbaren Blasluftöffnungen kann auch ein
zusätzlicher Satz von Blasluftöffnungen vorgesehen sein, deren Blasrichtung entgegen
den Blasluftöffnungen 5 - 8 gerichtet ist, so dass bei der geschwenkten Stellung der
Kehrwalzenbürste 4' dieser zusätzliche Satz von Blasluftöffnungen aktiviert wird und
die Blasluftöffnungen 5 - 8 deak-tiviert werden. Dies kann durch schaltbare Ventile
oder Klappen erfolgen, welche den Blaslufterzeuger 11 wahlweise mit dem einen oder
dem anderen Satz der Blasluftöffnungen verbindet.
[0023] Figur 4 zeigt erneut eine schematische Draufsicht für die Räumung des Schnees nach
rechts. Gleiche Bezugszeichen bezeichnen gleiche oder funktionsgleiche Elemente wie
zuvor beschrieben. Es ist in Figur 4 eine weitere bevorzugte Betriebsart dargestellt,
bei welcher die Blasluftöffnungen weiterhin gleichzeitig und gleichwirkend (hier alle
nach rechts) aber um verschiedene Winkel geschwenkt arbeiten. Bei diesem Beispiel
mit vier Blasluftöffnungen sind die drei weiter rechts liegenden Blasluftöffnungen
6, 7, 8 um jeweils einen zunehmend grösseren Winkel geschwenkt als die ganz links
liegende Blasluftöffnung 5. Es könnten auch nur die beiden Blasluftöffnungen 7 und
8 zunehmend geschwenkt sein oder auch nur die Blasluftöffnung 8 könnte gegenüber den
wie in Figur 2 gleichgerichtet angeordneten Blasluftöffnungen 5, 6 und 7 geschwenkt
sein.
[0024] Figur 5 zeigt eine weitere bevorzugte Ausführung, bei welcher mindestens eine Blasluftöffnung
entlang der Kehrwalzenbürste verschiebbar ist. In dem Beispiel von Figur 5 sind alle
Blasluftöffnungen verschoben dargestellt, so dass die Blasluftöffnung 5 ausserhalb
der Kehrwalzenbürste 4 zu liegen kommt. Es könnte auch nur die Blasluftöffnung 5 verschoben
worden sein, während die anderen Blasluftöffnungen ihre Position behalten haben. Bei
einer Räumung nach links wäre die Blasluftöffnung 8 diejenige Blasluftöffnung, welche
ausserhalb der Kehrwalzenbürste zu liegen kommt. Die Verschiebung erlaubt es, dass
die Blasluft bereits ganz am äusseren Ende der Kehrwalzenbürste wirksam wird.
[0025] Figur 6 zeigt ein weiteres Ausführungsbeispiel, bei welchem auch in Fahrtrichtung
hinter der Kehrwalzenbürste 4 Blasluftöffnungen 25, 26 vorgesehen sind. Diese können
nur in einer Hälfte der Kehrwalzenbürste angeordnet sein, wie dargestellt, oder auch
beidseits der Vertikalachse. Die Blasluftöffnungen hinter der Kehrwalzenbürste sind
bevorzugt ebenfalls schwenkbar und allenfalls auch verschiebbar, um in der Stellung
4' der Kehrwalzenbürste gleich zu wirken wie in der Stellung 4 der Figur 6.
[0026] Die Figuren 7 und 8 zeigen eine schaubildliche Ansicht einer Kehrblasanordnung mit
der Kehrwalzenbürste 4 und mit vier Blasluftöffnungen 5 bis 8. Die Ansicht erfolgt
hier von der Vorderseite des Fahrzeugs aus entgegen der Fahrtrichtung. Die Einrichtung
11 zur Erzeugung der Blasluft ist nur angedeutet, ebenso deren Verbindungen 11', die
Rohr- oder Schlauchleitungen sind, zu den Blasluftöffnungen 5 bis 8. Die Blasluftöffnungen
sind in diesem Ausführungsbeispiel jeweils als 2er-Gruppe an einem gemeinsamen Träger
angeordnet, welcher jeweils entlang der Kehrwalzenbürste verschiebbar ist. Die jeweiligen
Blasluftöffnungen sind individuell verschwenkbar am Träger angeordnet. In Figur 7
sind die Träger 30 und 31 mit den Blasluftöffnungen 5, 6 bzw. 7, 8 in nicht verschobener
Stellung dargestellt und die Blasluftöffnungen sind zum Blasen nach rechts geschwenkt
(in Fahrtrichtung gesehen). Die einzelnen Schwenkantriebe sind mit 15 - 18 bezeichnet
und diese können durch die nur angedeutete Steuerung 33 des Schneeräumfahrzeugs gesteuert
werden, um den Schwenkwinkel und die Blasrichtung einzustellen. Eine bevorzugte andere
Ausführung ist eine mechanische Anordnung, zum Beispiel mit Gestängen, welche die
Schwenkung der Blasluftöffnungen mechanisch von der Schwenkung der Kehrwalzenbürste
ableitet, so dass die Blasluftöffnungen automatisch durch die mechanische Anordnung
in die gewünschte Position geschwenkt werden, wenn die Kehrwalzenbürste geschwenkt
wird. Figur 8 zeigt, dass die Träger verschoben worden sind und die Blasluftöffnungen
zum Blasen nach links (in Fahrtrichtung gesehen) eingestellt sind. In Figur 8 ist
auch die Form der Blasluftöffnungen am Austritt der Blasluft ersichtlich, die in diesem
Beispiel rechteckig ist. Der jeweilige Verschiebeantrieb 34, 35 für den Träger 30
bzw. 31 ist nur angedeutet. Auch diese Antriebe können von der Steuerung 33 gesteuert
werden.
[0027] Figur 9 zeigt ein weiteres Ausführungsbeispiel, bei welchem das Schneeräumfahrzeug
1 ein Fahrzeug ohne eigenen Fahrantrieb ist, das von einem anderen Fahrzeug gezogen
wird. Das andere Fahrzeug ist in der Regel ein Schneepflug. Gleiche Bezugszeichen
bezeichnen auch in Figur 9 wiederum gleiche oder funktionsgleiche Elemente. Diese
Ausführungsform zeigt als Beispiel, dass anstelle einer zentralen Einrichtung zur
Erzeugung der Blasluft zwei separate Einrichtungen 11' und 11" vorgesehen sein können,
welche je eine Gruppe von Blasluftöffnungen zugeordnet sind. Hier sind dies jeweils
die an einem gemeinsamen Träger 30 bzw. 31 angeordneten Blasluftöffnungen, die in
der Figur nur mit ihren Blasluftkegeln 5' - 8' angedeutet sind. Die Einrichtungen
11' und 11" können zum Beispiel elektrisch oder hydraulisch angetriebene Radialventilatoren
sein. Die Ausführung der Blaslufterzeugung von Figur 9 könnte auch bei einem selbstfahrenden
Fahrzeug gemäss den Figuren 1 bis 6 vorgesehen sein.
[0028] Während in der vorliegenden Anmeldung bevorzugte Ausführungen der Erfindung beschrieben
sind, ist klar darauf hinzuweisen, dass die Erfindung nicht auf diese beschränkt ist
und in auch anderer Weise innerhalb des Umfangs der folgenden Ansprüche ausgeführt
werden kann.
1. Schneeräumfahrzeug (1) mit einer Kehrblasanordnung (10), wobei die Kehrblasanordnung
um eine durch das Schneeräumfahrzeug verlaufende Vertikalachse (13) einstellbar schwenkbar
ist und eine um ihre Längsachse rotierend antreibbare Kehrwalzenbürste (4; 4') sowie
mehrere in Fahrtrichtung vor und entlang der Kehrwalzenbürste beidseits der Vertikalachse
(13) angeordnete Blasluftöffnungen aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass die Kehrblasanordnung so ausgestaltet ist, dass beidseits der Vertikalachse angeordnete
Blasluftöffnungen (5, 6, 7, 8) zum gleichzeitigen gleichwirkenden Blasen vorgesehen
sind.
2. Schneeräumfahrzeug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass auf jeder Seite der Vertikalachse zwei (5, 6; 7, 8) oder mehr Blasluftöffnungen vorgesehen
sind.
3. Schneeräumfahrzeug nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass bei einer Kehrwalzenbürste von 4 bis 6 Meter Länge mindestens vier Blasluftöffnungen
vorgesehen sind und bei einer Kehrwalzenbürste von mehr als 6 Meter Länge mindesten
sechs Blasluftöffnungen vorgesehen sind.
4. Schneeräumfahrzeug nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Blasluftöffnungen im Wesentlichen gleichmässig voneinander beabstandet sind.
5. Schneeräumfahrzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass Blasluftöffnungen einzeln oder gruppenweise zur Änderung von deren Blasrichtung verschwenkbar
angeordnet sind.
6. Schneeräumfahrzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass Blasluftöffnungen einzeln oder gruppenweise entlang der Kehrwalzenbürste verschiebbar
angeordnet sind.
7. Schneeräumfahrzeug nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die den Anfang des Blasluftstroms bildende äusserste Blasluftöffnung (5) derart verschiebbar
ist, dass sie ausserhalb des von der Kehrwalzenbürste beaufschlagten Bereichs zu liegen
kommt.
8. Schneeräumfahrzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass jeweils zwei oder drei Blasluftöffnungen auf jeder Seite der Vertikalachse an einem
gemeinsamen Träger (30; 31) angeordnet sind, wobei der jeweilige Träger entlang der
Kehrwalzenbürste verstellbar ist und die jeweiligen Blasluftöffnungen am Träger schwenkbar
angeordnet sind, derart, dass der Winkel des jeweiligen Blasluftstroms zur Kehrwalzenbürste
in einer Horizontalebene einstellbar ist.
9. Schneeräumfahrzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens zwei Blasluftöffnungen (25; 26) in Fahrtrichtung hinter der Kehrwalzenbürste
angeordnet sind, welche mit der Kehrwalzenbürste mitschwenkend angeordnet sind.
10. Schneeräumfahrzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass es ein Fahrzeug mit eigenem Fahrantrieb und einem frontseitigen Schneepflug (20;
20') ist.
11. Schneeräumfahrzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass es ein ziehbares Fahrzeug ohne eigenen Fahrantrieb ist.
12. Schneeräumfahrzeug nach Anspruch 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Blaslufterzeugung separat für jeweils eine Gruppe von Blasluftöffnungen erfolgt.
13. Schneeräumfahrzeug nach einem der Ansprüche 5 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass dieses eine elektronische Steuerungseinrichtung (33) aufweist, welche zur Steuerung
der Schwenkung der Blasluftöffnungen und/oder zur Steuerung der Verschiebung der Blasluftöffnungen
ausgestaltet ist.
14. Verfahren zum Betrieb eines Kehrblasräumfahrzeugs (1), insbesondere eines Schneeräumfahrzeugs
nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass durch mindestens vier gleichwirkend und gleichzeitig wirkende, jeweils einen Blasluftstrom
abgebende Blasluftöffnungen (5 bis 8) entlang der Kehrwalzenbürste (4) des Kehrblasräumfahrzeugs
ein Luftstrom aus mindestens vier einander teilweise überlagernden einzelnen Blasluftströmen
(5' bis 8') erzeugt wird.
15. Verfahren nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass die Blasluftöffnungen im Wesentlichen im gleichen Abstand voneinander entlang der
Kehrwalzenbürste angeordnet sind und so betrieben werden, dass sich entlang der Kehrwalzenbürste
ein möglichst gleichmässiger kombinierter Blasluftstrom ergibt.
16. Verfahren nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass solche Blasluftöffnungen, die sich näher am Ende des überlagerten Blasluftstroms
befinden, insbesondere die letzten beiden oder die letzten drei Blasluftöffnungen,
mehr in Fahrtrichtung abgewinkelt geschwenkt werden, als die anderen Blasluftöffnungen.
17. Verfahren nach einem der Ansprüche 14 bis 16, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens die am Ende der Kehrblasbürste angeordnete Blasluftöffnung entlang der
Kehrblasbürste verschoben wird, bis sich die verschobene Blasluftöffnung ausserhalb
des Kehrbereichs der Kehrblasbürste befindet.
18. Verfahren nach einem der Ansprüche 14 bis 17, dadurch gekennzeichnet, dass verschiedene Stellungen der Blasluftöffnungen in einer elektronischen Steuerung des
Schneeräumfahrzeugs gespeichert und abrufbar sind.